Anm: Ein herzlicher Dank geht an Kiddo für ihr Review in Mailform, weil keine Lust heute hatte. Wir sind wohl ein wenig zu eifrig gerade. Ist Rufus zu alt? Wenn man bedenkt, dass er im wahren Leben ein oder zwei Augen an Stings sechzehnjährigen Sohn verloren hat, können wir Lucas mit siebzehn doch durchaus durchgehen lassen. ;) So, wir haben noch ein Kapitel geschafft und ich weiß nicht, ob ich das heute noch hinbringe, aber sonst gibt es massig updates, wenn ich in zwei Wochen wieder zu Hause bin. Hoffen wir, die Post verschlampt die Diskette nicht, die ich jetzt dann Samusa zuschicken muss.

Lucas hatte Mühe sich nicht zu verschlucken. Was sollte das denn nun schon wieder heißen? Ein einfacher Smalltalk war das gerade jedenfalls definitiv nicht. Das Computergenie schluckte. "Ja, weißt du, ich äh bin sogar selbst noch eins."

Rufus' Blick hatte sich nicht verändert.

Lucas räusperte sich, das hatte nicht so ganz die erwartete Wirkung. "Ja äh und sonst. Also mit Kindern kann ich gar nicht umgehen. Nein, also, nix für mich." Mit so einem Thema wollte er gar nicht erst anfangen.

Der Sänger musste erneut lachen. Er hatte sehr wohl mitbekommen, dass sein Objekt der Begierde nicht wirklich gewisse Neigungen mit ihm teilte, aber das hieß nicht, dass er müde wurde es zu versuchen. Außerdem konnte man es auch als Herausforderung sehen. "Könntest du mir vielleicht den Weg zurück zu meiner Kabine zeigen?"

Lucas legte seine Stirn in Falten. "Wo ist denn Ben abgeblieben?"

"Ich weiß nicht. Jedenfalls sind wir einen derartigen Zickzackkurs gelaufen, dass ich nicht ohne weiters zurückfinde…es sei denn ich laufe noch mal diesem netten Offizier über den Weg und der mir dann hilft… der meinte er hätte ein Auge auf mich." Wieder einmal ein amüsiertes Lachen von seiten Rufus'.

Lucas überlegte kurz. "War das zufällig Commander Ford?"

"So etwas wie Ford stand auf dem kleinen Schildchen, welches an der Uniform befestigt war, die ihm wirklich gut stand."

Lucas hatte schon mitbekommen, dass der Commander nicht sonderlich erfreut war, wieder einen Star zu kutschieren…"Schon gut, ich zeig dir den Weg."

"Fabelhaft. Vielen Dank, aber auch nur, wenn du nicht zu viel zu tun hast." Rufus blickte bewusst auf Lucas' Buch und spielte damit auf Lucas' Ausrede an, die es ihm ermöglicht hatte frühzeitig das Weite zu suchen, als es "brisant" geworden war.

Lucas hatte seine Hände in den Hosentaschen und schaute verlegen zur Seite. "Äh, ja also…"

Wie schon so oft in den letzten Minuten musste Rufus Wainwright lachen. "Schon gut, keine Sorge, dir verzeih ich alles." Lucas wusste nicht so richtig, ob er sich darüber nun freuen sollte, oder nicht. Nun, er musste ja einfach nur nicht hinsehen und schon entging ihm der gewisse Blick…das war doch gleich wesentlich besser.

Also zeigte Lucas einem gut gelaunten Rufus den Weg zum Quartier und schaffte es ohne weitere Probleme an seine Autogramme zu kommen. Rufus schien wohl gemerkt zu haben, dass Lucas in dieser Hinsicht mehr als nur uninteressiert war. Zumindest hatte Lucas diesen Eindruck bekommen. Hätte der Teenager, so wie Wendy, die Fähigkeit Gedanken zu lesen, hätte er festgestellt, dass er sich getäuscht hatte.

"Danke fürs Herbringen. Wir sehen uns sicher später." sagte Rufus, als Lucas gerade den Raum verlassen wollte.

"Gern geschehen. Ja, wir sehen uns, spätestens bei deinem Konzert." Das Computergenie wollte gerade die Tür schließen, als er noch ein "Oder beim Duschen!" ( - aaaah, rufus pssssccht!) aus dem Mund des Sängers hörte. Leicht erschrocken sah sich Lucas einem Problem gegenüber und ging ohne ein weiteres Wort in seine Kabine.

Bridger seufzte tief auf, als er an diesem Abend seine Kabine betrat. Er hatte sich eben eine Ewigkeit anhören müssen, wie sich der Commander über ihren Gast aufgeregt hatte, weil dieser die Regeln nicht beachtete. Er hatte Commander Ford zugehört und ihm versichert, dass er mit dem ganzen auch nicht sonderlich glücklich war, aber was sollte er schon machen? Der UEO erzählen sein erster Offizier hätte etwas gegen das Passivrauchen und deswegen müsse der Sängerknabe von Bord? Bridger musste lachen. Als Captain eines U-Bootes hatte man es schon nicht leicht.

Moment. Hatte er da etwas gehört? Hätte er es nicht besser gewusst, so hätte er gedacht, dass da noch jemand in seiner Kabine war. In diesem Augenblick ging die Tür zu Bridgers Badezimmer auf und ein frisch geduschter Lucas Wolenczak kam zum Vorschein, in Jeans und T-Shirt gekleidet und barfuß. Er war gerade dabei sich noch die Haare abzutrocknen und schaute den Captain nun mehr als überrascht an. "C-Captain. Ich dachte sie würden länger auf der Brücke bleiben."

Bridger verschränkte die Arme. Er wusste gar nicht wo er jetzt anfangen sollte, was darin resultierte, dass er sein jüngstes Crewmitglied nur ungläubig anstarrte. Lucas fasste das als Chance auf einfach zu verschwinden, hatte sich dabei aber selbstverständlich zu früh gefreut.

"Ich hoffe das ist wenigstens dein Bademantel da auf deinen Schultern?" brachte der Captain nun heraus.

"Äh, ja klar. Ich hab auch mein eigenes Duschgel dabei gehabt." Der Teenager grinste verzweifelt und merkte schnell dass Bridgers Frage nicht wirklich witzig gemeint war.

"Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?"

"Betriebsgeheimnis."

"Lucas!"

"Es tut mir leid Captain. Ich wollte nur das Risiko vermeiden, auf jemand ganz bestimmten zu treffen, wissen sie? Also, das alles ist ein wenig seltsam und schwer zu erklären."

Bridger setzte sich und deutete auf den anderen freien Stuhl. "Nun Lucas. Ich hab Zeit." Bridgers Blick machte Lucas deutlich, dass er jetzt keine große Wahl hatte. Als Lucas es ihm nun erklärte, musste der Captain ernsthaft mit einem Lachen kämpfen, fand es dann allerdings irgendwann nicht mehr so komisch, wenn sein jüngstes Crewmitglied sich solchen Problemen gegenüber sah. "Ich denke das geht alles ein wenig zu weit, aber falls es dich beruhigt, die Gästekabinen haben alle eigene Badezimmer." Erklärte Bridger.

Lucas sah den Captain verblüfft an. "Tatsächlich?"

"Tatsächlich, außerdem kannst du doch zur Abwechslung doch auch mal die Ionendusche nutzen. Wozu gibt es den Fortschritt der Technik? Und sonst sag ich dir gern noch mal, was ich dir schon so oft gesagt hab: versuch es doch mal mit fragen."

"Ich werd's mir merken."

"Freut mich zu hören."

"Ich wird dann mal gehen. Gute Nacht Captain."

"Gute Nacht."

Am nächsten Morgen war Lucas ziemlich früh in der Messe um zu frühstücken. Auch wenn er normalerweise so lange schlief wie es nur ging, so wurde er diesen Morgen doch überraschenderweise geweckt…von einem singenden Rufus, der sogar extra sein Keyboard mit sich getragen hatte, um ihm am Morgen ein Ständchen zu bringen. Mitten in dem gang vor seiner Kabinentür hatte sich Rufus hingestellt und Zeilen wie: "Beautiful Queen of seventeen" gesungen…Lucas war aufgesprungen, hatte sich was übergezogen und war aus der Kabine gelaufen. Eigentlich mochte er die Songs ja, aber so etwas extra für ihn gesungen war dann doch zu viel.

Jetzt saß er beim Frühstück, obwohl er noch nicht einmal Hunger hatte. In dem Moment kam Lonnie zu ihm an den Tisch und strahlte ihn an. "Ich hab gehört du hast Rufus dazu gekriegt, dir etwas vorzusingen und das noch vor dem Konzert?"

"Erinnere mich nicht daran." Wie konnte das eigentlich so schnell bei ihr angekommen sein? Wusste das ganze Boot schon davon?

Lonnie schien das komplett zu überhören. "Wie hast du das nur geschafft? Du hättest mir auch ruhig bescheid sagen können."

Lucas wollte darauf antworten, doch kam ihm ein fröhlicher Ben Krieg zuvor. "Guten Morgen!" Natürlich galt seine größte Aufmerksamkeit der hübschen Offizierin, die er am Tisch vorfand. Diese beachtete den Versorgungsoffizier aber gar nicht weiter und blickte zu Lucas. "Also, was muss ich machen, damit ich auch ein Privatkonzert bekomme?"

Ben rollte mit den Augen. Ging es schon wieder um diesen Sänger? Der hatte ihn erst heute Morgen genervt und ihn gefragt, wo Lucas' Kabine sich befand.

Lucas holte einmal tief Luft und entschied sich dazu, Lonnie mal aufzuklären. "Du musst dich glaub ich als Mann verkleiden."

"Was?" Lonnie verstand nicht, was das Computergenie meinte.

"Rufus Wainwright steht nicht auf Frauen." Versuchte Lucas es noch einmal deutlicher.

Lieutenant Henderson legte ihre Stirn in Falten und schaffte es nicht ganz ihren Mund zu schließen. "Ist das dein Ernst? Das glaub ich nicht."

Jetzt mischte sich Ben auch wieder mit ein. Das ging ja nicht an, dass er hier ignoriert wurde. "Doch doch, ich hab es selbst gesehen. Der hat sich Hals über Kopf in unser Junggenie hier verliebt."

Lonnie sah mehr als betrübt aus und schien aus allen Wolken gefallen zu sein. Lucas schaute sie ein wenig zweifelnd an. "Hast du das echt nicht gewusst? Ich meine, manch ein Liedtext lässt gar keinen anderen Schluss zu."

"Ich, ich kenn gar nicht alle Lieder fürchte ich. Und die, die ich kenne sind so schön."

Ben nahm sich einen Stuhl und setzte sich ganz dicht neben Lonnie. "Jetzt da das geklärt ist, wie wär's wenn wir zwei hübschen beim nächsten Landurlaub Essen gehen, oder ins Kino?" der Versorgungsoffizier hatte sein charmantestes Lächeln aufgesetzt, stieß aber bei Henderson nur auf einen empörten Blick.

Lucas grinste. "Glaub mir Lonnie, da wärst du selbst mit Edison besser bedient."

Ben wusste nicht genug über Lonnie, als dass er sich jetzt sonderlich beleidigt fühlte, denn er hatte keine Ahnung, dass es sich bei Edison um ein Kuscheltier handelte. Vielmehr kreisten seine Gedanken jetzt darum, dass er eine Art Nebenbuhler hatte. "Ist dieser Edison auch auf der seaQuest?" fragte er schließlich.

Lucas lachte. "Oh ja. Er teilt sich sogar die Kabine mit Lonnie." In Bens Gesicht war pures Entsetzen zu erkennen. Es hatte sich definitiv viel verändert, seit er das letzte mal bei der Navy gewesen war.

"So, ich schaff es einfach nicht jetzt schon etwas zu essen. Ich werde mal schauen, ob die Luft vor meiner Kabine wieder rein ist. Ich wünsche noch einen guten Appetit." Mit diesen Worten verließ Lucas die Messe. Ben sah nun seine Chance gekommen, denn er war sozusagen mit Lonnie alleine. Er konnte diesem Edison ja schließlich nicht kampflos das Feld überlassen.

Doch Lonnie schien anderer Ansicht zu sein, denn auch sie hatte plötzlich überhaupt keinen Hunger mehr und entschied sich, das Frühstück fürs erste sein zu lassen. "Bis dann." Sagte sie schlicht und schon war sie verschwunden.

Deprimiert saß Ben nun an dem Tisch und stützte seinen Kopf auf einen Arm. Was für ein toller Start in den Tag. Hinzukam dass Mr. Enges-Oberteil heute sein Konzert an Bord gab und das für ihn bedeutete heute wieder Instrumente durch die Gegend zutragen und Stühle zu verrücken. Womit hatte er das nur verdient?