Anm: Vielen Dank an dich liebe Kiddo für dein Review! Ich befürchte was die Angelegenheit mit dem Einkaufen geht, so musst du dich da wohl mit Rufus anlegen ;) ...der wird sich nicht so schnell von seiner Idee abbringen lassen. Tja ja, ELFs sind grausam...;) - Samusa

Drei weitere Songs brachte Rufus Lucas bei und war erstaunt wie schnell der Junge lernte. Er brauchte gar nichts so oft erklären, denn schon nach kurzer Zeit arbeiteten diese wundervollen Finger, die er gerne einmal über seinen Körper streichen sehen würde, synchron mit dem seinen auf dem Keyboard. Es war kurz nach Mittag und ihre Bäuche begannen lautstark nach Nahrung zu fordern.

Der Sänger streckte sich durch. „Das macht Spaß!", wie immer lächelnd. „Oh ich möchte mal was ausprobieren." Wie eine Gazelle sprang er vom Hocker auf und kramte in seinem großen Dolce & Gabana Koffer herum. Keine Minute später hatte Lucas plötzlich einen Hexenhut auf dem Kopf. „Sieht toll aus! Hast du nicht Lust mal bei meiner Bühnenshow mitzumachen? Als Keyboarder im Hintergrund und bei „Oh What a World" ziehen wir alle uns an wie die Hexe aus dem Zauberer von Oz."

Mit zerknirschtem Gesichtsausdruck nahm Lucas den Hut wieder ab. „Ich weiß. Du bist von der Hexe am Ende des Musicals zu diesem Song inspiriert worden." Schwupp! Schon hatte Lucas einen Umhang um die Schulter und Rufus drehte ihn auf dem Stuhl herum. Konzentriert knotete er den Umhang vorn zusammen. „Fabelhaft!" Er nahm Lucas den Hut aus der Hand und setzte ihn keck wieder auf dessen Kopf. „Wirklich entzückend! Hehe. Ich könnte dich jetzt auf der Stelle auffressen, so lecker siehst du aus!"

Lucas nahm ohne großes Zögern den Hut wieder von seinem Kopf. „Ich schmecke bestimmt nicht." Rufus wollte schon grinsend darauf antworten, doch Lucas kam ihm bewusst zuvor. „Und das ist jetzt keine Einladung zum Probieren!"

Schlagartig hörte der Sänger auf zu grinsen und schaute seinen Schwarm leicht beleidigt an. „Wie schade." Den Gedanken beiseite schiebend, fing Rufus wieder an zu strahlen. „Wenn wir mit dem Einkaufen fertig sind, sollten wir noch ein Eis essen gehen. Oder was meinst du?"

„Ich schlage vor, wir nehmen eine extra große Portion und lassen das mit dem Einkaufen sein." Lucas ahnte schon, dass dieser Vorschlag nicht ziehen würde, wollte es aber wenigstens versucht haben.

„Oh nein, ich freu mich schon zu sehr darauf dich in einen Anzug zu stecken. Du wirst unglaublich süß aussehen."

Der Teenager wollte aufs stärkste protestieren. Kinder waren süß, Delphine waren es, ebenso wie Plüschtiere (Lucas' Gedanken drifteten an diesem Punkt zu einem gewissen Versorgungsoffizier), aber ganz bestimmt war er nicht süß. Allerdings ließ Rufus ihn gar nicht erst zu Wort kommen, da er einen Blick auf seine Uhr geworfen hatte.

„Ach du Schreck, wir sind doch gleich da! Los komm, wir gehen." Lucas an der Hand ziehend, verließen der Sänger die Kabine und sie machten sich auf zur Schleuse, wo sich schon eine große Traube von Offizieren und Wissenschaftlern versammelt hatte. Es schien schon eine Art Reflex zu sein, jedes Mal gleich von Bord zu stürmen, sobald sich die Gelegenheit bot, selbst wenn der letzte Landurlaub gerade mal einen Tag her war.

Mittlerweile hatte es Lucas auch wieder geschafft, sich des Händchenhaltens zu befreien und blickte nervös um sich, um nach jemandem Ausschau zu halten, der mit ihnen gehen könnte. Vielleicht brauchte er Hilfe, wenn er versuchen wollte, vor einem eventuellen Boutiquenbesuch die Flucht anzutreten.

„Hey Luke!" hörte er dann eine vertraute Stimme. Das Computergenie drehte sich um und blickte in das Gesicht Piccolos. Hatte er sich im ersten Moment noch einigermaßen gefreut seinen Mitbewohner zu sehen, so wich sein Lächeln von seinem Gesicht, als Tony ihm voller Schadenfreude seine Kamera unter die Nase hielt.

„Ach komm, das is doch wohl nicht dein Ernst!" Er konnte es nicht fassen, dass Tony wirklich vorhatte, ihn zu filmen, während ein schwuler Sänger ihm neue Klamotten verpasste…jetzt wo er darüber nachdachte, war es allerdings typisch Tony. Lucas seufzte.

„Ha, das wird die Komödie des Jahres." Freute sich Piccolo.

„Du meinst wohl Tragödie." Lucas schüttelte seinen Kopf.

„Wie auch immer du es ausdrücken möchtest…" Tony grinste, „…auf jeden Fall wird sich der Streifen gut in unserem Bordkino machen."

Lucas glaubte sich verhört zu haben. „Was für ein Bordkino?"

„Das Bordkino, was ich noch errichten werde. Da wird sich sicher ein Raum finden lassen."

„Das wagst du nicht!"

Bevor Lucas Tony noch an die Kehle springen konnte, kam Dagwood vorbei. „Also Jim hat gesagt, dass ich dir sagen soll, dass du den…den…Beamer benutzen kannst." Grinsend blickte Piccolo nun zu Lucas. „Sehr gut."

Ohne lange zu überlegen, wandte sich Lucas nun Rufus zu. „Ich komm nicht mit."

„Was?" Der Sänger hatte die Arme in die Hüften gestützt. „Nur wegen dem da?" Er machte eine Kopfbewegung in Richtung Tony. „Keine Sorge, das kriegen wir schon hin." Jetzt begann Rufus Lucas etwas ins Ohr zu flüstern. Zunächst wollte Lucas gar nicht hören, was ihm da gerade ins Ohr gesäuselt wurde, doch dann merkte er, dass Rufus da eine schöne Idee zu haben schien, die ihn irgendwie beruhigte.

Tony blickte die beiden nur misstrauisch an und wollte schon ein paar Sprüche loswerden, allerdings übernahm diese Aufgabe Ben für ihn, der nun ebenfalls zu ihnen gestoßen war. „Na ihr Turteltäubchen!" rief er Lucas und Rufus fröhlich zu. „Hör ich da die Hochzeitsglocken läuten?" fragte er frech grinsend.

Lucas rollte mit den Augen. „Und Ben, wie steht es mit dir und Lonnie? Ich seh sie ja nirgends."

„Da es dich brennend zu interessieren scheint, kann ich dir hiermit versichern, dass wir hier an der Schleuse verabredet sind, um ein Eis essen zu gehen. Wenn du mich fragst, dann bin ich diesem Edison um Meilen voraus."

Lucas musste sich wirklich zusammenreißen, da Ben anscheinend immer noch nicht bemerkt hatte, wie lächerlich das ganze war. „Oh Ben, da wäre ich mir nicht zu sicher. Die beiden führen eine sehr lockere Beziehung und es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber sie wird ihn auch immer lieben." Der Teenager fand es selbst schon fast zu gemein gegenüber seinem Freund, doch dieser hielt sich auch nicht gerade mit seinen Kommentaren zurück.

„Ich werd langsam das Gefühl nicht los, dass du mir einen Bären aufbindest Jungchen." Bemerkte der Versorgungsoffizier. „Ich werde sie einfach nach ihm fragen, was sagst du dazu?"

Lucas zuckte mit den Schultern. Sollte Ben es jetzt wirklich herausfinden, wäre es dennoch ein riesen Spaß für jedermann. Wie aufs Stichwort kam nun auch Lonnie zu ihnen und begrüßte sie freundlich lächelnd.

Wie ein Überfallkommando stürzte aber nun Bens Frage auf Henderson ein. „Liebst du Edison?"

Lonnie ahnte langsam, dass man dem Lieutenant irgendetwas erzählt haben musste. Sie fing lauthals an zu lachen, konnte sich aber soweit beherrschen, um ihm zu antworten. „Ja, das tue ich."

Ben schien wieder einmal aus allen Wolken zu fallen. Er dachte verzweifelt nach, denn er wusste dass hier irgendetwas nicht stimmte. „Ha, ist er vielleicht dein Bruder?"

Jetzt konnte auch Lucas nicht mehr anders und prustete los. Lonnie hatte weiterhin Kontrolle über sich und schaute Ben ernst an. „Nein, Edison ist nicht mein Bruder. Lass uns doch bei unserem Eis weiter darüber reden." Machte sie schließlich den Vorschlag, woraufhin Ben misstrauisch nickte.

Lonnie drehte sich, den Schock, dass Rufus wirklich schwul war langsam verkraftend, zu dem Sänger. „Und was machst du jetzt?"

„Einkaufen." Kam die knappe Antwort.

„Oh wirklich! Das klingt aber auch verlockend. Können wir uns da anschließen?" fragte sie völlig begeistert.

„Sicher doch." Rufus hatte damit kein Problem, so lange er sein Objekt der Begierde neu einkleiden konnte. Was Lucas dazu zu sagen hatte, schien darüber hinaus niemanden zu interessieren.

Ben seufzte bei der Begeisterung, die Henderson da gerade an den Tag legte. Irgendetwas lief hier verkehrt und wieso um alles in der Welt schien es so, als würde Lucas ihn die ganze Zeit auslachen? Sobald er hier erst einmal durchsah, würde der Junge aber etwas zu hören kriegen.

Nun endlich hatte die seaQuest ihr Ziel erreicht und die Crew konnte sich auf eine geraume Zeit „Freiheit" freuen.

„Oh schau mal Ben! Ist das nicht ein hübsches Kleid!" Dies war nun mittlerweile das, nach Bens Schätzung, millionste Schaufenster, dass Lonnie angesteuert hatte und vor dem sie nun standen. Für so etwas hatte der Offizier nichts übrig, aber das konnte er Henderson nicht übel nehmen, diesen Fehler hatten viele Frauen.

„Ben. Ben nun sag doch mal. Ist das nicht ein schönes Kleid?"

„Äh ja, wirklich schön. An dir wäre es aber sicher noch viel schöner." Ben hatte Dinge dieser Art bei fast jedem der betrachteten Kleider gesagt und jedes Mal ein strahlendes Lächeln oder ähnliches von Lonnie geschenkt bekommen. Er war also auf dem richtigen Weg.

In der Zwischenzeit waren die anderen vor einer Herrenboutique angekommen, die Rufus nun begutachtete, um festzustellen, ob es ein Laden war, der ihm zusagte. „Sieht gut aus, hier gehen wir rein."

„Hey, seht mal da drüben! Ein Computergeschäft!" rief Lucas und war schon auf halben Wege zu besagtem Geschäft, wurde allerdings ohne Gnade am Kragen von Tony gepackt und wieder zurückgeschleift. „Hey, pass auf, mein Hemd!" beschwerte sich das Computergenie.

„Du kriegst eh gleich neue Sachen." Sagte Rufus gut gelaunt, als Tony und Lucas wieder vor der Boutique angekommen waren. „Vielen Dank." Dies hatte Rufus nun zu Tony gesagt.

„Wirklich, gern geschehen." Antwortete Piccolo. Er freute sich viel zu sehr auf seinen kleinen Film, als dass er den Computerfreak jetzt in diesen Laden hätte reinstürmen lassen. Wenn der erst einmal darin gewesen wäre, hätte ihn selbst Rufus nicht mehr da raus bekommen.

„Fantastisch. Dann können wir ja jetzt rein gehen." Fröhlich spazierte Rufus nun in die Herrenboutique, während Tony Lucas hinein schieben musste. Dagwood spazierte den dreien treu hinterher und schaute sich in der Boutique interessiert um.

Innerhalb kürzester Zeit stürmte ein überaus freundlicher Verkäufer auf die Gruppe zu und begrüßte sie mit einem strahlendweißen Lächeln. „Kann ich Ihnen helfen?"

„Einen Moment!" rief Tony, als er sah, dass Rufus gerade auf die Frage des Verkäufers antworten wollte. Der Sänger schaute sich, ebenso wie Lucas und Dagwood, verwirrt zu Piccolo um. Dieser fingerte noch schnell an seiner Kamera herum und schien dann soweit fertig zu sein. „Okay, Kamera läuft, es kann losgehen."

„Sind Sie vom Fernsehen?" fragte der Verkäufer.

„Nein, wir sind hier um diesen jungen Mann hier neu einzukleiden." Rufus deutete auf Lucas, der erst einmal schlucken musste.

Der Verkäufer nickte. „Ja, ich sehe schon."

„Und…" fügte Rufus noch hinzu. „…dieser Gentleman dort mit der Kamera möchte ebenfalls eine rundum Erneuerung. Grinsend blickten Rufus und Lucas nun zu Tony, dem auf einmal Angstschweiß auf der Stirn zu entstehen schien.

Der Verkäufer blickte Tony von oben bis unten an. „Oha, hier entlang bitte."