Anm: Vielen Dank Kiddo für dein Review und auch an die Sista, höhö. Genau wurde dein Review ja jetzt schon beantwortet eigentlich...aber in gewisser Weise hat der Verkäufer so etwas ähnliches wie du gesagt hast über Tony gedacht. Zumindest hab ich mir das so ausgemalt. Ich stelle mir den beiden im Vergleich wie aus zwei verschiedenen Welten vor. ;)

Wegen der Veränderung, liebe Sista: ich hab The Tower of Learning gegen Foolish Love getauscht. So rein klaviertechnisch lustiger ;) ...so, ich lad heut gleich nen ganzen Haufen Hoch, alles Yurys bzw. Yurys und meins. Morgen kann ich wahrscheinlich nicht on, so wie die nächsten zwei drei Tage...ausgrechnet morgen! Hmpf :( - Samusa

Tony ging statt dessen aber zwei Schritte langsam Richtung Ausgang. Rufus war zum Glück damit beschäftigt Lucas hinter dem Verkäufer her zu schleifen. Der Flucht stand also nichts weiter im Weg. Die Bimmelglocke über der Eingangstür ertönte und Henderson samt Verehrer stand hinter Tony. „Hey, Tony!", grüßte die junge Frau ihren Kollegen fröhlich.

„Hallo und gleich mal tschüß, ich habe noch etwas vor." Piccolo wollte sich gerade aus dem Staub machen, als Dagwood ihn am Kragen zurück hielt.

„Der Verkäufer sagt, ihr sollt mit ihm kommen, also kommst du nun mit!" Ohne groß Widerworte zu zulassen, zerrte nun der GELF seinen Kollegen und Freund die drei Stufen rauf in das Herz des Ladens.

Ben sah dem ganzen mehr als amüsiert zu. Nun hatte nicht nur Lucas zu leiden, sondern Tony wurde ebenfalls mit ausstaffiert. „Komm mit. Ich habe alles und wenn wir nachher noch zusammen Eis essen wollen mit den anderen, sollten wir uns nicht mehr allzuweit voneinander trennen.", sagte Henderson und nahm Bens Hand. Sie zog ihn zu den anderen hinterher.

Der Versorgungsoffizier wusste nicht, ob er nun glücklich oder unglücklich über das alles sein sollte. Ihm wäre es natürlich lieber gewesen mit der schönen Lonnie allein Eis essen zu gehen. Seufzend fügte er sich in sein Schicksal. Alles war besser, als komplett abgewiesen zu werden. Und außerdem war er hier mit ihr und nicht dieser Edison! Mit ausreichendem Charme konnte er sie sicherlich noch auf seine Seite ziehen, da war er sich absolut sicher!

Tony und Lucas waren vom Verkäufer in die Umkleidekabinen verwiesen worden und dieser haspelte zwischen die Kleiderstangen hin und her und gab ihnen die einzelnen Stücke, die sie anziehen sollten. Von dem Sänger fehlte jede Spur und einen kurzen Moment lang hatte Ben schon Angst, dieser könnte sich bei Lucas mit in die kleine Kabine gestohlen haben, als dieser vollbepackt mit Anzügen und Hemden zu ihnen stieß. „Oh, hallo!", sagte er wie immer mit einer fast schon unglaublich guten Laune. Konnte der Kerl eigentlich nie wirklich ernst sein? Wie sah seine Bühnenshow eigentlich aus? Ein einziges Kaspertheater? Ben sah schwarz für das Privatkonzert an Bord und langsam tat ihm sein junger Freund auch leid.

„Suchst du für dich ebenfalls ein neues Bühnenoutfit heraus, oder ist der Schrank noch zu leer zu Hause?", meinte Ben mit hoch gezogener Augenbraue.

Henderson setzte sich auf einen der bequemen Sessel und genoß die „Show".

Rufus sah Ben fragend an. „Nein, sowas mache ich nur in ausgesuchten Läden und meistens lasse ich mir meine Sachen dann auch noch maßschneidern, aber dazu haben wir leider keine Zeit. Ich würde Lucas zu gern in einen Maßanzug stecken, doch vorerst muss das hier reichen." Er drehte sich zu dem Verkäufer. „In welcher der Kabinen steckt denn der junge Mann?"

Der Verkäufer kam gar nicht dazu zu antworten, denn der Vorhang ging zur Seite und ein überaus wütender Lucas kam heraus gestürzt. „Mach dir ja keine Hoffnungen da drinnen mit mir sein zu können!", fuchtelte er dem nun doch etwas überraschten Rufus mit dem Zeigefinger vor der Nase herum. Nachdem Lucas kurz durchatmen konnte. „Also gut, was hast du jetzt noch angeschleppt?"

Tief beleidigt gab Rufus ihm den Stapel und setzte sich schmollend neben Henderson. Krieg sah ihn bereits im nächsten Moment in Tränen ausbrechen, doch der Sänger riß sich zusammen. Selbst einen Kommentar über Lucas' derzeitiges Outfit verkniff er sich.

Dem Angestellten in der Boutique war diese Szene und die darauf folgende, fast erdrückende, Stille mehr als peinlich. „Das steht ihnen hervorragend!", versuchte er sich durch seine Arbeit abzulenken. Er zupfte an der Schulter von Lucas' Hemd herum und schleifte diesen zu einem Spiegel.

Lucas sah sich und machte sofort kehrt. „Um Himmels willen, ich sehe aus wie mein Vater!" Er schnappte sich den Stapel von Rufus und quetschte sich damit in die Kabine zurück. Ein letzter böser Blick auf Rufus, ehe er den Vorhang vorsorglich so fest zu zog, dass auch ja keiner durch sehen konnte.

Nervös rieb der Angestellte seine schwitzenden Hände. „Kann ich den anderen Herrschaften ein Tässchen Kaffee anbieten?"

Lonnie sah ihn begeistert an. „Oh, ja, gerne doch! Ihr zwei wollte doch sicher auch einen.", fragte sie an Ben und Rufus gewandt, dann fiel ihr Blick auf Dagwood. „Haben sie auch etwas anderes für ihn?"

Dagwood, der sich bis eben eine Krawatte angehalten hatte, sah auf.

Der Verkäufer sah etwas zweifelnd auf den Dagger. Normalerweise durften solche Leute nicht in das Geschäft und wenn sein Chef davon Wind bekäme wäre ihm eine Abmahnung sicher. Jedoch sahen diese Kunden aus, als würden die beiden jungen Herren auf jeden Fall mit einigen Kleidungsstücken den Laden verlassen. „Nun, ich hätte noch Tee oder... Kakao?"

Rufus sah begeistert auf. „Dann geben sie mir bitte auch etwas Kakao!" Seine bedrückte Stimmung schien sich mit einem Mal wieder im Nichts zu verlieren.

Nachdem geklärt war, dass zwei Kaffee und zwei Kakao gebraucht wurden, verschwand der Verkäufer nach hinten. Er war froh für einen Moment dieser komischen Gruppe zu entkommen.

Tony kam in einem schicken Anzug aus der Kabine und betrachtete sich im Spiegel. „Wozu brauche ich bitte solch einen Zwirn?"

„Um gesellschaftsfähig zu sein.", sagte Rufus mit einem kurzen prüfenden Blick auf Tony. „Auf jeden Fall verändert das deinen Typ ungemein. Es macht dich sehr viel sympathischer und ich denke die Damenwelt wird das sicher auch so sehen." Ein auffordernder Blick zu Henderson, damit die ihn unterstützte.

„Oh ja, das sieht wirklich super aus, Tony! Du solltest öfters einmal etwas nobleres tragen, ich bin sicher auf die Weise schaffst du es bestimmt bis ganz nach oben.", stimmte Lonnie zu.

Ben knabberte an einer Salzstange, die auf dem kleinen Tischchen in einer Schale auslagen. „Du solltest nur aufpassen, am Ende nicht als schwul zu gelten!"

Rufus drehte sich herum. „Das ist ein wirklich dummes Vorurteil! Nicht jeder Mann, der auf sein Aussehen achtet ist auch homosexuell! Diese Erfahrung haben viele bereits machen müssen, das kannst du mir glauben. Ich weiß wovon ich rede."

Krieg rollte mit den Augen und schob sich eine weitere Salzstange in den Mund. Henderson war aufgestanden um Tony etwas zurecht zu zupfen. Hier und da saß der Anzug noch nicht richtig. „Das sieht wirklich super aus, Tony! Der steht dir. Wenn du einen Rat brauchst, dann nimm es!"

Tony betrachtete seine Kollegin mit gerunzelter Stirn. „Hast du schon mal auf den Preis gesehen? Ich kann mir das nicht leisten!"

„Kein Problem, das übernehme ich, sozusagen als Pfand für den verlorenen Schlaf heute morgen.", strahlte ihn Rufus an. „Ich habe erfahren wie sauer du darüber warst, dass ich mich mit dem Keyboard bei euch vor dem Zimmer positioniert habe. Kommt auch nicht mehr vor."

„Glaub ihm kein Wort, Tony! Er kommt sicherlich heute Abend um mich in den Schlaf singen zu wollen!", rief aus der Kabine Lucas heraus.

„Wenn du das gerne möchtest, dann singe ich dich gerne in den Schlaf! Am liebsten würde ich das sogar jeden Abend machen, nur ich glaube über die Möglichkeit zusammen zu ziehen reden wir besser ein andern mal, mein Kakao kommt gerade!" Rufus erhob sich und eilte dem Verkäufer entgegen.

Der Versorgungsoffizier fragte sich nun zum erneuten Male, was mit dem Kerl noch alles nicht stimmen konnte. Das Schwulsein war bestimmt nur ein kleiner unbedeutender Nebeneffekt. In seinen Augen hatte der Kerl allgemein einen Knall.

In der Kabine hatte Lucas gerade mit dem komischen Verschluß der Hose zu kämpfen, als der Vorschlag mit dem zusammen ziehen kam. Rufus konnte von Glück sprechen, dass er gerade hier dieses Problem hatte, ansonsten wäre er höchstpersönlich nach draußen gestürzt. Langsam verlor er seine Geduld und würde dem Sänger irgendwann noch einmal ordentlich die Meinung sagen und damit so vor den Kopf schlagen, bis dieser es endlich kapiert hatte. Er war nicht immer nur lieb und nett und Rufus war nah dran seine böse Seite hervorzulocken. Etwas was vor ihm noch niemand geschafft hatte.

Rufus kehrte mit seiner Tasse Kakao auf den Sessel zurück. Er schlug die Beine übereinander und hielt die Tasse mit beiden Händen fest während er vorsichtig an dem Getränk nippte. Dankend nahmen auch die anderen ihre Getränke an. Der Verkäufer ging zu Tony und predigte ihm etwas von Stilen und topmodischen Farben vor. Dagwood versuchte konzentriert zu zu hören. Es war interessant zu wissen, welche Farbe man dieses Jahr auf den Laufstegen bevorzugte und was Mann am besten stand.

Aller Augen richteten sich aber auf einmal auf die andere Umkleidekabine, bei welcher geräuschvoll der Vorhang zur Seite geschoben wurde und Lucas heraus trat