Anm: Ein wunderschönes Hallo in die Runde! Ich kann persönlich ein Update abgeben! Hoffen wir Samusa darf bald wieder online, denn mit diesem Kapitel ist fast der gesamte geschriebene Stoff wieder aufgebraucht und ich benötige gute Laune. Diesen Nachmittag wurde der Termin für den Chinesisch Kurs bekannt gegeben und der liegt genau auf meiner Steuervorlesung. grmpf Wird es wohl doch nichts damit.
Herzlichen Dank an Kiddo für ihre fleißigen Reviews! (auf alle anderen Updates bezieht) Wie war der Tee zur Beruhigung? Ich glaube, da hat Hudson bei Iva doch was gutes bekommen. ;)
Ein ganz bestimmter Sänger verschluckte sich schwer an seinem Kakao.
Augenrollend trat Lucas die paar Schritte auf ihn zu und klopfte ihm abwechselnd mit Henderson auf den Rücken bis es wieder ging.
"Danke.", röchelte er leise vor sich hin.
"Geht's wieder?", fragte Lucas mit gerunzelter Stirn.
Nickend bestätigte Rufus und stellte seine Tasse auf den Tisch zurück. Für die nächsten zwei Minuten hatte er genug vom Kakao.
Lucas wartete ab. Der Verkäufer war noch immer mit Tony beschäftigt und kaute ihm mit seinem kauderwelsch ein Ohr ab.
"Das sieht fantastisch aus! Richtig toll, Lucas!" Henderson bekam sich fast nicht mehr ein. Nun da ihr Lieblingssänger außer Gefahr war und für den sie doch noch Hoffnungen zur Besserung hegte, widmete sie sich ihrem jungen Kollegen.
"Ich weiß nicht, ich fühle mich nicht im geringsten wohl." Lucas zupfte an seinem Kragen herum, bei welchem er die Knöpfe bis ganz hoch zugemacht hatte, in der Hoffnung, dass man ihm dieses dann erlassen würde, weil er an diesen Anzügen ersticken könnte. Sein Hals war einfach nicht geschaffen für edle Hemden. So war jedenfalls der Plan. Er sah auf den Sänger. "Was ist? Du hast mich her geschleppt und wolltest mich mit dem Zeug eindecken, nun sag schon was dazu."
"Ich darf?" Rufus' Augen begannen zu funkeln. "Ich dachte nur, weil es dir unangenehm war, als ich mit den Sachen kam, wäre es vielleicht gut, mich etwas zurück zu halten, aber wenn du so fragst." Blitzschnell stand der Sänger bei Lucas, fummelte die oberen Knöpfe auf und begann ihn eingehend zu betrachten. Nun begann die Show erst recht und Tony drückte Ben seine Kamera in die Hand, als er kurz dem Verkäufer entkommen konnte. Krieg konnte sich ein siegessicheres Grinsen nicht verkneifen.
Tapfer ließ Lucas jedoch alles mit sich machen. Vielleicht gab sein Verehrer endlich einmal auf, wenn er ihn lange genug an und ausziehen durfte. Innerlich schüttelte er sich bei dem Wortspiel. Ganze drei Stunden dauerte es letztendlich bis Lucas ausreichend mit schicken Anzügen und Hemden ausgestattet war. Am schlimmsten war es, als Rufus noch auf die Idee kam, Lucas bräuchte auch passende Schuhe. Glücklicherweise waren sie genau in das richtige Geschäft gegangen, denn hier gab es auch entsprechende Fußbekleidung. Am Ende des Tages würde der Verkäufer doch ganz froh sein, soviel Geduld mit den eigenartigen Kunden gehabt zu haben. Der Scheck war sogar gedeckt gewesen, was ihn sehr verwundert hatte. Ein Anruf bei der Bank hatte dies bestätigt, vorher durften die Kunden nicht gehen. Der eine war recht eigenartig am Grinsen gewesen, als er den Scheck ausgestellt hatte.
Lucas schwor sich, auch an Henderson zu rächen, denn kaum war Rufus warm gelaufen, steckte er sie mit seiner Lust an und das Computergenie war von zwei Seiten umgeben gewesen. Nichts hatte den beiden gut genug gefallen und am Ende trug er vier verschiedene Anzüge mit den jeweils passenden Hemden und Schuhen aus dem Geschäft. Ein Geschenk an einen ganz besonderen Fan, wie Rufus es nannte. Bestimmt versuchte der Gute ihn zu kaufen, da es auf der emotionalen Ebene gerade nicht ganz geklappt hatte.
Sie suchten sich eine kleine Eisdiele, bei welcher ein großer Tisch unter einem rot, weiß gestreiften Sonnenschirm noch frei war. Lucas schnappte sich sofort die Karte und versteckte sich dahinter.
"Was soll ich jetzt nur mit dem Anzug machen?", fragte Tony in die Runde.
Ben hatte es geschafft mit Henderson Händchen haltend durch die Gegend zu laufen und suchte jetzt unter dem Tisch wieder ihre Hand, leider hatte die andere Pläne. Sie klopfte Piccolo freundlich auf die Schulter. "Ich bin sicher, da findet sich noch etwas."
Dagwood saß neben Lucas und guckte mit ihm in die Karte.
"Was gefunden, Dagwood?", fragte der Teenager ihn.
"Das sieht alles so gut aus.", antwortete der Dagger.
"Stimmt, diese Eisbecher sind wirklich nicht schlecht. Lass uns mal gucken, was die anderen hier um uns herum so auf den Tischen haben. Vielleicht sind nur die Bilder toll und das Eis selbst ist richtig winzig." Den Hals reckend sah Lucas zu den anderen Gästen. Diese negative Erfahrung mit Eisdielen hatte er allzu oft machen müssen.
"Ich sehe nichts schlechtes. Kann ich einen mit bunten Smarties haben?", fragte Dagwood, der bei dem Kind am Nachbartisch ein solches entdeckt hatte.
"Klar, warum denn nicht? Guck, hier ist es." Lucas schob die Karte mit den Kinderportionen zu seinem Freund, der begeistert auf die Bilder sah.
Rufus legte seine Hand auf die von Lucas. Er war ganz schnell gewesen als es um die Platzwahl ging und hatte sich den anderen Platz geschnappt. Hier konnte er ihm nah sein und dazu noch bewundern. "Hast du dir auch schon etwas ausgesucht? Ich lade dich ein!"
Der Teenager rutschte auf seinem Stuhl herum und atmete tief ein. "Ich glaube wir zwei müssen mal eines klar stellen. Käuflich bin ich nicht. Das brauche ich nicht, denn ich komme aus einer recht wohlhabenden Familie."
"Ach, und wenn nicht wäre auch nicht schlimm. Mir geht es nicht ums Geld. Welches Eis willst du?" Ben konnte nicht glauben, was er da beobachten durfte. Der Sänger war wieder schwer am flirten und Lucas konnte sich einfach nicht aus seinem Griff befreien. Schade nur, dass das gesamte Filmmaterial schon voll war und der Akku der Kamera alle. Bestimmt hatte sein Kollege Piccolo vorher noch eine Runde an den Damenduschkabinen vorbei gesehen. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Nun, dieses Filmmaterial hatte sicherlich auch seine Reize.
Lucas seufzte. "Ich gebe es auf, anscheinend willst du es nicht kapieren oder lässt nicht locker, bis du hast, was du willst."
"Oder wir in Europa sind und ich von Bord gehen muss.", lächelte Rufus ihn an.
"Dann muss ich also nur die nächsten Wochen überstehen und habe es hinter mir?" Irgendwie zweifelte Lucas stark daran.
"So kann man es sagen, aber ich weiß ja jetzt, wo es dich zu finden gilt und kann dir auch Briefe schreiben. Glaub mir, manchmal habe ich viel Zeit."
"Sieh mal, der Becher sieht doch lecker aus!", schnell schob er dem Sänger die Karte unter die Nase. Eigentlich hatte er keinen Appetit auf einen Obstbecher, aber alles war besser, als weiterhin angeschmachtet zu werden oder an eine wahre Flut an Liebesbriefen zu denken, die ihn zukünftig erreichen würden.
"Soll ich einen großen für uns beide bestellen, dann können wir uns gegenseitig füttern!", schlug Rufus vor.
Das hatte Henderson gehört. "Ähm, entschuldigt mal bitte. Kann ich kurz mal aufgeklärt werden? Vorhin fand ich das ja alles noch recht amüsant und dachte ihr macht nur Scherze miteinander, aber langsam wird mir das unheimlich."
Tony schüttelte den Kopf. "Nicht unheimlich, unser Sängerknabe hat sich wirklich in unseren süßen kleinen Lucas verguckt. Sag nicht, das ist dir bisher noch nicht aufgefallen."
Geschockt blickte Lonnie von einem zum anderen. Rufus hatte ein unschuldiges Gesicht aufgesetzt. "Nein, ist mir nicht, ich dachte die beiden kannten sich schon vorher und spielen hier ein wenig herum, weil es ihnen Spaß macht."
"Sehe ich aus, als würde es mir Spaß machen? Wenn ich nicht aufpasse, werde ich demnächst seinen Eltern als zukünftiger Schwiegersohn vorgestellt und du meinst, wir machen nur Spaß!" Lucas starrte sie schockiert an.
"Mir ist es gleich, ich würde auch gerne erst deine Eltern kennen lernen!", palaverte Rufus gemütlich vor sich hin.
Augen rollend drehte sich Lucas zu ihm. "Ich fürchte nur, da wirst du nicht so viel Erfolg haben. Die zu erreichen oder mal zwischen einem Termin anzutreffen wird besonders schwierig werden. Was glaubst du warum ich auf der seaQuest bin? Nicht etwa, weil ich dort gut aufgehoben wäre oder es mein Traum war auf einem U-Boot zu arbeiten."
Verträumt stützte Rufus sein Kinn auf die Hand und blickte den Teenager an. "Erzählst du mir von deinem Traum?"
Lucas ertappte sich gerade noch rechtzeitig dabei, wie er zu einer Antwort dazu ansetzen wollte. "Netter Trick, aber hat nicht funktioniert."
Die Kellnerin kam und nahm ihre Bestellung auf. Wenig später hatten sich die Gesprächsthemen zum Glück normalisiert.
