Anm: Vielen Dank für dein Review Kiddo! erst mal lesen muss, bevor antworten kann Nein, wir sind wegen deiner Äußerung nicht geschockt, wir wissen schließlich was hier noch kommen wird und das ist nicht das, weswegen wir vorhaben den Planeten zu verlassen. Das kommt alles noch...

Lucas verschluckte sich ordentlich an seiner Cola, während Lawrence den Sänger nun mehr als verwirrt ansah. Bridger konnte es nicht fassen, dass Rufus das gerade eben wirklich gefragt hatte und überlegte schon, ob er einfach anfangen sollte zu lachen, um es wie einen Witz aussehen zu lassen. Allerdings…wer würde schon so schlechte Witze machen.

Heftig hustend richtete sich aber die ganze Aufmerksamkeit auf einmal auf das Computergenie, denn der bekam keine Luft mehr und lief bald rot an. Aller Augen richteten sich auf die kleine Gruppe an der Bar. Sobald es wieder ging und Lucas Luft bekam, wartete Rufus noch immer auf seine Antwort.

Der Generalsekretär und seine Gattin schienen die Frage überhaupt nicht unangebracht zu finden. "Meinen sie damit jetzt speziell auf die UEO bezogen?", fragte die blonde Frau in dem roten Abendkleid.

"Nein, nein, ich hatte ganz speziell die Meinung von ihm gemeint.", sagte der Sänger lächelnd mit einem Kopfnicken auf Dr. Wolenczak.

Dr. Wolenczak verstand nicht ganz worauf der Mann hinaus wollte. "Ich bin jedenfalls kein entschiedener Gegner von Homosexuellen Paaren. Erst recht da dies nicht zuletzt als Diskriminierung gilt."

"Ja, damit hat mein Mann derzeitig auch einiges zu tun.", tratschte die Frau McGaths munter mit. "Einige Länder haben uns mit aufgefordert zu einer liberaleren Organisation überzugehen. Es soll homosexuellen Matrosen nicht mehr der Offiziersweg versperrt werden, so handelt es sich bei ihnen doch auch um ganz normale Menschen mit überaus guten Führungsqualitäten. Eine Krankheit ist es beileibe nicht. Meine Cousine ist selbst seit Jahren glücklich mit einer Frau verheiratet."

"Marge!", ermahnte McGath seine Frau.

Bridger konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Lucas hingegen hatte keinen Grund mehr zu lachen.

"Ich glaub ich geh dann schon mal wieder auf meinen Platz." sagte Lucas beiläufig und versuchte sich so aus der Affäre zu ziehen. Doch als Lucas an Rufus Wainwright vorbei kam, legte dieser dem Jungen einen Arm über die Schulter und drehte ihn herum. Er schaute Dr. Wolenczak freundlich an: "Das freut mich, dass sie so denken, denn…"

Was hatte der denn vor? Lucas wurde es irgendwie schlecht. Er hätte es nicht für möglich gehalten, aber gerade in diesem Moment wollte er am liebsten wieder auf seinem Platz sitzen und den singenden Leuten zu schauen…

"…denn…"Rufus hielt inne.

"Denn?" Lawrence schien nicht ganz mitzukommen.

"Ach, das klären wir ein andern mal, ich hatte versprochen mich ein wenig zusammenzureißen. Nicht wahr Lucas?" Fröhlich strahlend blickte der Sänger das Computergenie an.

Dieses nickte nur völlig fertig mit den Nerven. Nicht mehr lange und er würde Rufus eigenhändig die Kehle zusammen drücken und dafür sorgen, dass dieser nie mehr wieder auf die Idee kommen würde an gewisse Dinge zu denken!

"Nun, war nett sie kennen gelernt zu haben. Wir gehen auf unseren Balkon zurück. Vielleicht sehen wir uns später noch bei einem Cocktail. Sie haben doch noch Zeit?"

Lucas versuchte die Fassung zu behalten und nicht jeden Moment für eine Szene zu sorgen. Konnte sein ehemaliger Lieblingssänger nicht einmal einige Dinge ungesagt sein lassen?

"Sicher." Erwiderte Lawrence. Irgendwie war dieser Sänger ja ganz nett, wenn auch merkwürdig und wenn er es schaffte seinen Sohn in eine Oper zu schleifen, war es ein Pluspunkt mehr.

Also trennten sie sich und gingen wieder auf ihre Plätze, wo auch Lucas für's erste seine Ruhe haben sollte…völlig fertig drehte er sich zu Bridger: "Hat dieses Gebäude einen Hinterausgang?"

"Willst du türmen?"

"Ich spring aus dem Fenster wenn es sein muss. Das wird sonst in einer Katastrophe enden."

Bridger rutschte auf seinem Sitz herum. "Hör zu, ich weiß das vorhin mit deinem Vater war nicht sonderlich toll und auch vor dem Generalsekretär eine derartige Diskussion zu beginnen, ist nicht ganz die Art von Abend gewesen die wir uns beide vorgestellt haben. Dennoch möchte ich dich bitten, wenigstens die restliche Zeit deine Nerven zu behalten."

"Meine Nerven behalten?", zischte er. "Wie soll ich meine Nerven behalten, wenn ihm jede Minute etwas anderes über die Lippen flutscht, von dem ich ganz und gar keinen Vorteil habe, sondern eher noch ordentlich in ein schiefes Licht gerückt werde. Haben sie eine Ahnung wie mein Vater reagieren würde, wenn der nur einen falschen Ton sagt? Dann ist es mit der Freundlichkeit des netten Wissenschaftlers vorbei, das können sie mir glauben! Ich will hier weg, solange ich das noch ungehindert tun kann. Jetzt ist er wieder ganz auf seine Arien oder was die da machen konzentriert. Ich muss auf's Boot zurück und mich irgendwo einschließen, denn sonst kann ich für nichts mehr garantieren!"

"Lucas." Versuchte es Bridger noch einmal. Irgendwie musste er den Jungen doch jetzt beruhigt kriegen, nur wie war eine andere Frage.

"Viel Spaß noch." Das reichte dem Teenager jetzt. Er hatte keine Lust mehr und würde jetzt einfach zur seaQuest zurückgehen. Komme da was wolle. Und wenn Rufus da nun sauer oder sonst was auf ihn war, dann sollte es eben so sein, er hatte ja immerhin genauso viel recht auf den Sänger wütend zu sein.

"Du kannst doch nicht…" flüsterte Bridger, doch Lucas hatte den Balkon längst verlassen.

Wütend stapfte der Teenager die breite Treppe hinab. Der Barmann sah ihm noch komisch hinterher, als er hinaus stürmte und mitten in einen Platzregen geriet. Mit klatschnassen Haaren sah er zu dem bewölkten Himmel hinauf und seufzte schwer vor sich hin. "Das kann doch alles nicht wahr sein. Was habe ich getan um so bestraft zu werden?" So wie er jetzt aussah, brauchte er erst gar keine Anstalten zu machen wieder hinein zu gehen.

Jetzt war sein Glück wirklich perfekt. Er hatte sich zwar vorgestellt, dass der Opernbesuch ein paar Unannehmlichkeiten mit sich ziehen würde, aber gleich in diesem Ausmaße, das hätte Lucas sich ja nicht einmal erträumen lassen.

Als ein einziger Schwamm kam Lucas schließlich wieder bei der seaQuest an und stürmte ohne große Vorreden einfach seine Kabine und ignorierte den sprücheklopfenden Tony.

"Hey Luke, ich dachte ihr geht zu einer "ich quäle meine Ohren" Show und nicht in ein Freibad!" Piccolo schien sich prächtig zu amüsieren, während Lucas erst einmal nach trockenen Sachen suchte.

Sobald er etwas passendes gefunden hatte, machte er sich auf den Weg zu den Duschen. Ihm war schrecklich kalt und er brauchte jetzt unbedingt etwas warmes. Tony sah ihm mit gerunzelter Stirn nach. Hatte er etwa wieder etwas verpasst? Wenn doch, dann war das natürlich sehr ärgerlich.