Anm: Danke Danke Kiddo, für dein Review! Auch nochmal für den Hinweis im 18. Kapitel. Ist jetzt geändert, da fehlte nur ein Wort, typische Aktion mal wieder. So, jetzt kocht die Gerüchteküche ersteinmal weiter...;) - Samusa
Am Landungsbecken betrat gerade ein weiterer Gast die seaQuest und das erste was dieser zu hören bekam, war das Gerücht über das jüngste Crewmitglied, dem man mittlerweile eine heiße Liebesnacht mit dem Sänger nachsagte. Die beiden wachhabenden Offiziere hinter den Konsolen unterhielten sich so laut, dass man die betreffenden Namen nicht überhören konnte. Völlig zerknirscht lief er hinter dem Seemann hinterher, der ihm sein Quartier zeigen sollte und nahm dort aus der Minibar einen ordentlichen Drink. Diese Neuigkeiten waren dann doch zuviel für ihn. Jetzt kam ihm die Frage wegen der Homoehe auf jeden Fall spanisch vor und ergab mehr als Sinn für ihn.
Captain Bridger hatte diesen Vormittag noch keinen Dienst. Er wollte es sich in seiner Kabine mit einem guten Buch gemütlich machen, bis ihn jedoch die Neuigkeit über sein jüngstes Crewmitglied beim Frühstück erreicht hatte. Nun überlegte er hin und her was am besten zu machen sei. Er musste einfach mit Dr. Smith reden. Wenn es einer schaffte ganz genau heraus zu finden, was in Lucas gerade vor sich ging, dann sie. Für ihn ergab das alles keinen Zusammenhang. Lucas hatte sich am Vortag so gegen Rufus gewehrt, eswar mehr als unwahrscheinlich, dass er sich auf einmal doch zu diesem hingezogen fühlte. In ihm keimte der Verdacht auf, dass der Teenager zu etwas gezwungen worden war, was er nicht wollte. Doch wieso war er ihm dann heute morgen so ruhig begegnet? Am besten er ging zu Wendy. Ja, ganz genau! Das würde ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Da klopfte jemand wild gegen die Tür. „Wenn sie da sind, dann machen sie auf, Captain oder ich lasse sie ausrufen!", fauchte ein aufgebrachter Lucas draußen auf dem Gang. Die durchlaufenden Matrosen sahen sich verwundert nach diesem um, ehe sie weiter ihres Weges gingen.
Ah, dachte sich Bridger, er wollte doch mit ihm reden. „Lucas! Komm ruhig rein und setz dich. Ich habe Zeit."
Finster blickten die blauen Augen ihn an und er stapfte in das Quartier hinein. Ans setzen dachte er jedoch nicht. Er wollte jetzt stehen! „Die Zeit können sie sich nehmen und der Crew diesen Unsinn ausreden und sie müssen auch nicht mit Dr. Smith darüber reden, denn es gibt überhaupt nichts über das es sich zu reden lohnt!"
„Bitte beruhige dich erst einmal. Wieso erzählst du mir nicht einfach frei heraus, was heute Nacht geschehen ist. Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte keine Einzelheiten oder Details, hat dich dieser Sänger zu etwas gezwungen, was du nicht wolltest? Du kannst mir alles sagen, das weißt du!"
Lucas starrte ihn einen Moment lang ungläubig an. Wovon redete der Captain da? Es ging um Rufus und dieses Gerücht, soweit kam er noch mit. Bevor er aber etwas sagen konnte, klopfte es erneut an die Tür. Der Captain rollte mit den Augen. „Sekunde", dann drehte er sich herum und als er die Schleuse öffnete stand plötzlich Dr. Wolenczak davor und Lucas sah sich einem weiteren Problem gegenüber, denn sein Vater sah ihn, trat mit einigen großen Schritten auf ihn zu und guckte ihn finster an. „Ich denke du hast mir einiges zu sagen, junger Mann!"
Nun war es an der Zeit sich zu setzen. „Das ist einfach nicht mein Tag heute.", seufzte er.
„Kannst du dir eigentlich vorstellen wie es für mich ist auf dieses Boot zu kommen, dass mich zu meinem nächsten Termin auf einer Forschungsbasis bringen soll und zu hören, mein Sohn hätte eine heiße Liebesnacht gehabt? MIT EINEM MANN!" Den letzten Satz hatte Lawrence in einem sehr wütenden Tonfall gesagt.
Das Computergenie, das gerade dabei gewesen war sich zu setzen, vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Das kann doch nicht wahr sein!"
„Das habe ich mir auch gedacht!", schimpfte Dr. Wolenczak noch immer aufgebracht.
Bridger sah es an der Zeit für Frieden zu stiften und wenigstens hier in diesem Raum wieder für eine normale Lautstärke zu sorgen.
„Bitte, Dr. Wolenczak, ich bin sicher, wir können das klären. Heutzutage sind solche Beziehungen doch mehr als normal.", versuchte der Captain durch ruhiges Zureden den Wissenschaftler zu beruhigen. Lucas schien mit der ganzen Situation langsam ziemlich überfordert. Er hatte die Arme auf den Tisch verschränkt und den Kopf darauf gelegt. Er schüttelte unentwegt den Kopf.
„Ja, bei anderen ist das normal, aber ich kann mich nicht erinnern meinen Sohn derartig erzogen zu haben! Ich verlange auf der Stelle eine Erklärung!", Lawrence stand sehr nah bei Lucas, der nun wieder aufstand.
„Du willst eine Erklärung? Die kannst du gerne haben! Ben Krieg und Brody haben dieses Gerücht in die Welt gesetzt! Die zwei haben überall auf dem Boot herum erzählt ich sei letzte Nacht mit Rufus Wainwright zusammen gewesen und wir hätten uns umarmt und geküsst. Von einer heißen Liebesnacht wusste ich bis eben noch nichts, aber was auch immer man sich hier erzählt, es ist nicht WAHR! Und wäre Rufus nicht der, der er ist, würde ich ja sagen, fragt ihn, doch ich glaube das hat im Moment wenig Sinn! So, jetzt wisst ihr beiden was geschehen ist."
Bridger hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. „Lucas, ich kann verstehen, dass du verärgert bist, weil das nun durch das ganze Boot gegangen ist und du musst auch deinen Vater verstehen, für ihn ist das natürlich ein Schock. Ich würde sicher ähnlich reagieren. Du solltest aber auf gar keinen Fall jetzt den Fehler machen und andere Tatsachen herbei zaubern
„Ich glaube mir ist gerade der Witz entgangen...", sagte Lucas nüchtern, denn er konnte sich nicht erinnern gesagt zu haben, dass er Brody und Krieg nur als Vorwand fürs Verschleiern nahm.
„Ich werde es nicht akzeptieren und dich notfalls auf der Stelle von diesem Boot holen und zu deiner Mutter schicken!", drohte Dr. Wolenczak.
„Das ist wieder ganz typisch! Kaum gibt es irgendetwas, schon wird wieder über mein Leben bestimmt und ich werdeüberhaupt nicht gefragt! Was ist wenn meine Mutter keine Lust hat mich zu nehmen, was machst du dann? Ich habe keine Lust hier das Boot verlassen zu müssen, denn bis eben habe ich mich hier noch überaus wohl gefühlt! Du kannst nicht immer meinen mich von einem Ort zum anderen zu schubsen, wenn es mal Probleme gibt!", wehrte sich Lucas.
„Und ob ich das kann, denn ich bin dein Vater und du hast gefälligst das zu machen, was ich dir sage! DU bist noch nicht erwachsen!"
„Oh... komme ich gerade ungelegen?", fragte Rufus Wainwright, der in der Tür stand und beim verlassen seiner Kabine vor ein paar Minuten sofort von seiner heißen Liebesnacht erfahren hatte.
Augen rollend sah Lucas an die Decke. „Jetzt ist alles aus und ich kann mir die Kugel geben!"
„Sie, sie, sie!" kam Dr. Wolenczak nun auf den Sänger zu und packte diesen am Kragen.
Mehr als erschrocken versuchte sich Rufus aus dem Griff des Mannes zu lösen und bekam prompt Hilfe von Captain Bridger, während Lucas nur völlig geschockt auf die sich ihm bietende Szene starren konnte.
„Dr. Wolenczak, bitte beruhigen sie sich. Ich bin sicher wir können das alles in einem ruhigen Gespräch klären." Versuchte es Bridger.
„Um wie viel wollen wir wetten?" bemerkte Lucas sarkastisch und schaute seinen Vater vorwurfsvoll an. Lawrence ignorierte seinen Sohn und schaute wieder finster zu Rufus Wainwright. Zwischen ihnen beiden befand sich nun ein gewisser Sicherheitsabstand, der durch Bridger vorsichtshalber im Auge behalten wurde.
„Was haben sie zu ihrer Verteidigung zu sagen!" knurrte Lawrence…"Bevor ich sie wegen…Verführung Minderjähriger verklage und für immer einsperren lasse!"
„Sie sollten sich wirklich ein wenig beruhigen. Diese kleine Ader auf ihrer Stirn fängt immer schneller an zu pochen. Das ist sicher nicht gesund." Sagte Rufus ruhig.
„Das lassen sie mal meine Sorge sein! Viel wichtiger sollte es ihnen sein, sich einen guten Anwalt zu suchen!"
„Nur damit wir uns verstehen, um was genau handelt es sich hier? Ich hab auf meinem Weg von meiner Kabine bis hier her schon so viele Varianten gehört, was gestern angeblich zwischen Lucas und mir passiert sein soll, dass ich mich frage, worüber sie sich gerade genau aufregen."
„Was soll das denn bitte heißen?"
„Es kursieren anscheinend eine Vielzahl an Gerüchten auf der seaQuest, von frei ab 12 bis nicht jugendfrei. Und alles aus der Fantasie entsprungen. Es gibt also keinen Grund sich so aufzuregen."
In Lucas keimte so etwas wie Hoffnung auf. Das klang doch sehr gut. Anscheinend war Rufus nicht dazu aufgelegt, ihm noch mehr Schwierigkeiten zu bescheren und war gerade dabei seinen Vater von der Wahrheit zu überzeugen.
Lucas' Vater atmete schwer: „Solche Gerüchte kommen aber sicher nicht von ungefähr."
Der Teenager sah jetzt erneut seine Chance gekommen, das ganze aufzuklären. „Ich sag doch, Ben Krieg und Brody haben sich da einen wahnsinnig komischen Scherz ausgedacht und dieses Gerücht was weiß ich wieso in die Welt gesetzt!"
„Die waren das?" fragte Rufus interessiert.
„Ja, genau die." Antwortete Lucas.
Dr. Wolenczaks Blick hatte sich nicht wesentlich verändert. Selbst wenn es unter Umständen nur ein Gerücht war, dieser Wainwright hatte sich ab so fort von seinem Sohn fernzuhalten. Ein Gerücht konnte manchmal schädlicher sein als alles andere und solch eine Publicity konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Drohend ging er auf den Sänger zu: „Kommen sie meinem Sohn nicht mehr zu nahe!"
Rufus wirkte nun leicht beleidigt. So ging das ja nun nicht. „Wollen sie das nicht lieber ihren Sohn selbst entscheiden lassen?"
Lawrence lachte kurz auf: „Sicher nicht."
„Hey!" warf Lucas empört dazwischen.
„Na, na…jetzt wollen wir uns doch erst einmal wieder beruhigen." Captain Bridger stellte sich zwischen die Fronten. „Es scheint sich hierbei ja wirklich um ein Gerücht zu handeln. Überstürzen wir also nichts." Er hatte sich besonders an Dr. Wolenczak gewandt.
Bevor Lucas' Vater wieder vor Wut platzen konnte, meldete sich Rufus zu Wort. „Sag mal Lucas, was hältst du von Rache?" Alle sahen leicht verwirrt zu Rufus Wainwright rüber.
„Wollen sie jetzt meinen Sohn gegen mich aufhetzen?" Lawrence schnaufte empört.
„Nein. Die Rache geht auch nicht gegen sie."
Lucas hatte seine Stirn in Falten gelegt. „Meinst du Brody und Ben?"
Der Sänger nickte. „Feuer gegen Feuer."
