Anm: Vielen Dank für dein Review Kiddo! Die Bewerbung würde ich an Bridger schicken, der versteht eher was gemeint ist. Einmal ist Noyce in der zweiten Staffel nicht mehr Chef der UEO und zweitens wüsste der auch bestimmt nicht, was gerade auf dem Boot los ist. Momentan geht es sehr schnell weiter, wie ich gerade feststellen musste, waren wir auch schon ganz fleißig und haben über zwanzig Seiten Material, das nur darauf wartet online zu gehen.
Währenddessen war Rufus gerade dabei sich einige Dinge zu notieren und war nebenbei immer mal wieder tief in seine neue Melodie und das Keyboard vertieft. Als sein Blick einmal kurz durch den Raum glitt entdeckte er einen Brief, der bei ihm auf dem Tisch lag.
Stirnrunzelnd nahm er den Brief in die Hand und stellte gleich fest, dass er wieder von seinem heimlichen Verehrer war, der sich offensichtlich irgendwie Zutritt zu seiner Kabine verschafft hatte. Das war nun wirklich etwas, was ihm ganz und gar nicht gefiel.
Misstrauisch begann Rufus den Brief zu lesen.
Liebster Rufus,
ich kann nicht glauben, was du mir antust. Du kannst mich nicht einfach so mit jemandem hintergehen. Ich habe sehr wohl mitbekommen, dass du ein Auge auf jemand anderes geworfen hast, dabei gehören wir beide doch zusammen.
Aber ich verzeihe dir, wenn du dich nun endlich von ihm abwendest. Es ist offensichtlich, dass er nicht gut für dich ist. Das habe ich ihm auch schon deutlich gemacht. Es wäre besser für ihn, wenn er dich von nun an in Ruhe lässt, das sollte ihm nun klar sein. Ich werde nicht zulassen, dass er dir weh tut, denn unsere Liebe ist stärker als alles andere und niemand kann an dieser etwas verändern.
Deine dich verehrende und einzige Liebe
Langsam aber sicher wurde ihm das hier doch unheimlich. Was sollte das heißen, sein Schwarm hätte bereits deutlich zu verstehen bekommen, dass er sich von ihm fern halten sollte? Lucas wollte von ihm doch gar nichts. Rufus dachte noch kurz darüber nach, dann stürmte er aus dem Quartier, vorbei an einem wartenden Jaque und einem echt schlecht gelaunten Ben. Er hatte es einfach nicht geschafft weg zu gehen und wollte gerade zu einer neuen Nervattacke ansetzen, als die Tür aufgerissen worden war und der Sänger hinaus stürmte.
Ben fackelte nicht lange und machte ihm ebenfalls hinterher. "Hey, warte doch mal, wo willst du denn jetzt auf einmal hin?"
Der Assistent des Wissenschaftlers wurde von seinem Pieper zurück gehalten. Ärgerlich fluchte er vor sich hin. Was konnte den Sänger nur gerade jetzt so aufgebracht haben und was wollte sein Boss denn auf einmal wieder von ihm? Wütend stapfte er zu Dr. Wolenczak. Der hatte Nerven ihn ausgerechnet jetzt weg zu holen. Dem würde er auch sagen, dass sich hier etwas tat und er unbedingt zurück muss. Da musste dieser ihn doch wieder zurück schicken. Er war schließlich nicht derjenige, der es dann versaut hatte!
Bei der Capitainskajüte lief Rufus fast in Lucas rein, der ebenfalls stocksauer zum Captain geeilt war. Der Sänger fackelte nicht lange und nahm ihn sofort in eine erleichterte Umarmung. "Gott sei dank, dir geht es gut."
Mit gerunzelter Stirn ließ Lucas dieses Behandlung über sich ergehen und suchte bei Ben nach einer Erklärung. Der zuckte nur genauso ratlos wie der Teenager mit den Schultern. Was auch immer in dieser Diva hier vorgehen mag, für ihn wurde der Kerl von Minute zu Minute undurchschaubarer.
"Ähm...", räusperte Lucas sich. "kannst du mich wieder los lassen? Anschließend wäre eine Erklärung auch nicht schlecht."
Rufus Wainwright ließ Lucas los und hielt ihm seinen Brief hin. Ehe der Teenager diesen jedoch las, warf er einen Blick zu Ben. "Wie ich sehe ist der Assistent von meinem Vater zurück gerufen worden. Sicherlich, weil der jetzt auf mich aufpassen soll, dass ich ja nicht mit jemanden durchbrenne oder mich vom Acker mache, bevor er mich mit der Tochtertussi seines Geschäftspartners verloben kann."
"Wieso sollte jemand heutzutage noch Verlobungen arrangieren?", fragte die Stimme Bridgers hinter Lucas, dem nicht entgangen war, dass vor seinem Quartier die Lautstärke erheblich angestiegen war. Dr. Smith befand sich nach wie vor in seiner Gesellschaft. Die beiden hatte darüber diskutiert, was man denn am besten unternehmen konnte, bevor hier weiterhin noch jemand zu schaden kommen konnte. Am meisten hatten sie dabei natürlich an Lucas gedacht. Die Warnung war nicht zu übersehen gewesen.
"Weil mein Vater jetzt absolut übergeschnappt ist und ich hiermit offiziell bei ihnen den Antrag stellen möchte, ihn von Bord verweisen zu lassen!" Lucas war so voller Rage, das er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. "Wissen sie eigentlich was für ein Modepüppchen der als Verlobte für mich raus gesucht hat? Der Mann denkt nur an seine Geschäfte und das berufliche Fortkommen seinerseits, aber was mit mir ist, ist ihm dabei wieder total egal!"
"Und da wir gerade bei Anträgen sind", unterbrach Rufus ihn. "Ich hätte ganz gerne einen Bodyguard für Lucas, denn ich glaube es gibt hier jemanden auf dem Boot, der ihm vielleicht etwas antun will." Der Sänger hielt dem Captain seinen neuesten Liebesbrief hin, dem er Lucas aus der Hand nahm.
Der Teenager fuhr zu Rufus herum. "Was soll das denn jetzt?"
Unschuldig sah ihn der Sänger an.
Bridger und Smith überflogen schnell die paar Zeilen. "Damit ist also Lucas gemeint?"
Rufus nickte. "Mir fällt sonst niemand anderer ein, oder meinen sie der Commander und Jimmy könnten ebenfalls ein Problem haben?"
Wendy schüttelte nachdenklich den Kopf und nahm den Brief an sich. "Ich könnte von meinen Leuten die Handschrift analysieren lassen, dann wissen wir vielleicht genauer, ob es sich um jemanden aus der Crew handelt. Der Brief, den Lucas bekommen hat, war gedruckt gewesen, doch mit diesem hier können wir mehr arbeiten."
"Brief an Lucas?" Die Besorgnis kehrte zurück. "Hat dieser Verrückte dir bereits etwas angetan?"
"Ach, du meinst meinen Computer zu zerstören und damit alles, was wichtig für mich ist? Ja, wenn du danach gefragt hast, ist das geschehen." Er wandte sich an Ben. "Ich hoffe du hast auch entsprechenden Ersatz für mich! Ich will kein billiges Teil, das schon dreimal durch den Gebrauch gegangen ist. Ich bin hier der Chefcomputeranalytiker und brauche nur das Beste. Wenn es geht auch einen Ersatz für mein Spiel." Lucas sah sich kurz zu Bridger um, schenkte ihm und der Ärztin, vor der er seine Gedanken mit einer Mauer verbarg, ein Lächeln, ehe er sich zu dem Versorgungsoffizier stellte und diesem etwas ins Ohr flüsterte.
Krieg runzelte die Stirn. "Ich glaube nicht, dass ich dir da weiter helfen kann."
Der Sarkasmus den ihn aus dem Blick des Computergenies traf sagte etwas anderes. Keiner auf diesem Boot wusste besser darüber Bescheid, wann Ben einem helfen konnte und wann nicht. Wenn der Versorgungsoffizier nicht so wollte wie er, würde er ihm schon noch auf die Sprünge helfen.
Dem Captain wurde das hier zu bunt. "Warum kommt ihr nicht alle erst einmal rein und wir gehen jedes einzelne Problem genau durch?" Er trat zur Seite und gab den dreien zu verstehen einzutreten.
"Ähm, ich habe eigentlich kein Problem und würde mich gerne um andere Dinge kümmern. Kann ich mich nicht gleich wieder um meine Arbeit kümmern? Sie wissen doch, Captain, da ich erst vor kurzem meinen Dienst wieder aufgenommen habe und mich um die bestehenden Bestände hier an Bord kümmern muss, ist da noch eine Menge zu machen. Ich habe noch nicht alles erfassen können und weiß auch noch nicht was wir alles brauchen. Je schneller ich das mache umso weniger laufen wir Gefahr wieder zusammen gepfercht mit anderen Kollegen unsere Kabinen zu teilen, weil ein kleiner Chip durchgebrannt ist.", versuchte Ben der Selbsthilfegruppe zu entkommen.
"Du willst dich nur davor drücken mir einen neuen Computer geben zu müssen!", warf ihm Lucas vor, doch Rufus hatte auch noch etwas drauf zu setzen.
"Oder mir bei den Vorbereitungen für mein Konzert zu helfen!"
Krieg warf dem Sänger einen mehr als vernichtenden Blick zu. "Hey, du hast doch rumgezickt und gesagt du würdest das Konzert heute doch nicht mehr geben! Sag jetzt nicht, dass du dir das anders überlegt hättest."
"Ich habe es mir nicht anders überlegt, aber ich kann die ganzen Leute hier doch nicht enttäuschen und auf einmal absagen. Das wäre unverantwortlich. Außerdem ist die Akkustik in dem kleinen Konzertsaal noch nicht perfekt gewesen. Wenn du also dort unbedingt weiter arbeiten möchtest, wäre mir das nur recht." Rufus sah sich um. "Dieser komische Assistent, der mir die ganze Zeit hinterher ist taucht gar nicht mehr auf. Ist der wirklich weg jetzt?"
Lucas rollte mit den Augen. "Ich hoffe es sehr, denn mir reicht es langsam wie bei Big Brother rund um die Uhr bewacht zu werden. Dabei hatte ich gedacht, das sei endgültig Vergangenheit und diese Art hätte sich nicht durchsetzen können."
Ungeduldig tippte Bridger mit dem Fuß auf den Boden. "Es werden alle jetzt hier rein kommen und sich mit uns beiden unterhalten. Keiner drückt sich und es werden auch keine Themenwechsel vorgenommen!" Beim letzten Teil sah er besonders den Teenager an, der bereits entdeckt hatte, dass Bridger eine Ersatzpackung mit Süßigkeiten in seinem Quartier besaß. Lucas steuerte einen der Stühle an und ließ sich darauf nieder. Neben ihm nahm Rufus Platz, dem er die Tüte mit den Süßigkeiten hin hielt. Auf der anderen Seite von Lucas setzte sich Ben dazu und zu dritt arbeiteten sie fleißig an der Reduzierung von Bridgers Leckereien. Der wusste, ab sofort keine offenen Packungen mehr herum liegen zu lassen. Wendy nahm an der Kopfseite des Tisches Platz und sah den drei Naschkatzen bei ihrem Tun zu während Bridger Commander Ford von der Brücke zu sich rief, dann setzte er sich neben die Telepathin. "Ich möchte später auch deinen Vater mit her holen, Lucas und dann werden wir in Ruhe über alles reden. Ich glaube ihr beide solltet wirklich einmal klare Verhältnisse schaffen, das kann man sich ja nicht mehr mit ansehen."
"Das brauchen sie nicht mir zu sagen, das weiß ich selbst. Wenn er sich aber stur stellt und immer nur seinen eigenen Weg gehen will, dann kann man da nicht mehr viel machen. Ich verzweifel bloß immer bei dem Versuch ihm das mal klar zu machen."
"Ich werde ihn jedenfalls nicht von Bord verweisen, nur weil hier einige Dinge aus dem Ruder gelaufen sind.", sagte der Captain.
"Soll das heißen ich soll diese komische Schickse heiraten und schön weiter nach der Pfeife meines Vaters tanzen, nur weil der einen Besen an Rufus hier gefressen hat?" Lucas wurde bereits wieder laut.
Der Versorgungsoffizier und der Sänger sahen nur mitleidvoll zu dem Teenager. Sie konnten sich durchaus vorstellen was dieser gerade durchmachte. Schließlich hatten sie Lawrence Wolenczak bereits in einer guten Laune heute erlebt gehabt.
"Das können sie nicht von ihm verlangen, Captain. Sein Vater ist echt gerade unausstehlich. Der ist vorhin zu uns gestürmt und hat...", Ben unterbrach sich, weil er überlegte wie er den Sänger am besten bezeichnete. Im Anbetracht der Situation kam ihm aber nur eine passende Art mit dieser Angelegenheit umzugehen. "Rufus hier gepackt und ich glaube es hätte auch nicht mehr viel gefehlt und er wäre mit den Fäusten auf ihn los gegangen. Anscheinend glaubt er Lucas würde wirklich was für ihn empfinden oder was weiß ich."
"War nicht sonderlich nett, der Wissenschaftler.", fügte Rufus dem noch hinzu und griff in die Tüte, die Lucas für sie drei offen hielt. Bridger sah seinen gesamten Süßigkeitenvorrat an nur einem Nachmittag drastisch verschwinden.
Es klopfte und Commander Ford gesellte sich zu der Runde dazu. Als er sah, wer hier alles saß, stellte er sich bereits innerlich auf eine anstrengende Besprechung ein. Die Naschkatzen dachten jedoch nicht im geringsten daran, dem Commander auch etwas von den Süßigkeiten anzubieten.
"Das mag sein, dass es nicht besonders die feine Art war, wie sich dein Vater gegenüber unseren Gast verhalten hat, aber ich bin sicher er hatte einen driftigen Grund. Niemand wird grundlos gewalttätig.", versuchte Bridger weiterhin diese Angelegenheit ein wenig abzuschwächen.
"Mein Vater schon! Sie kennen ihn nur nicht. Mir ist der Kragen geplatzt, ich habe gesagt, ich werde dann doch wohl eher mich doch dazu verleiten lassen mit Rufus was anzufangen und er hat das für bahre Münze genommen. Ich bitte sie, Captain, wer nimmt so ein in Wut dahergesagtes eigentlich für ernst? Er hat mich einfach dazu getrieben soweit zu gehen. Ich wollte sehen, dass er mal merkt, wie gut er es mit mir hat und dass er sich damit zufrieden geben sollte. Ich könnte viel schlimmere Sachen tun, aber das begreift er nicht!"
"Da steckt also der Grund drin.", meinte Wendy. "Du hast ihm etwas erzählt, was du nicht ernst gemeint hast. Mit solchen Dingen muss man vorsichtig sein!"
"Das weiß ich selber, erst recht seitdem ich diese komische Sandy heiraten soll." Lucas musste ein Würgen unterdrücken.
"Ist sie nett?", fragte Rufus.
"Ist sie überhaupt hübsch?", fragte Ben und beiden wurde die Süßigkeitenpackung kurzerhand verschlossen.
"Im übrigen sollte ich vielleicht dazu noch sagen, dass ich dann auch in der Firma von seinem ach so tollen Geschäftspartner anzufangen habe und damit für die seaQuest nicht mehr zur Verfügung stehe. Wenn das kein Anreiz ist, mir zu helfen, dann weiß ich auch nicht weiter und brenne wirklich noch mit meinen Verehrer durch." Augenrollen sah er kurz zu Rufus, der zu strahlen anfing wie der junge Morgen. "Allerdings muss ich da schon ziemlich verzweifelt sein."
"Gut, dann kommen wir besser zum nächsten Thema, denn ich glaube das mit deinem Vater verschieben wir auf später, wenn ich ihn hergeholt habe. Das klären wir dann unter uns ab.", sagte Bridger. Ihm war der Ernst der Lage nur zu sehr bewusst und er hoffte sehr noch an diesem Tag eine Einigung zwischen Vater und Sohn Wolenczak zu erreichen. "Ich habe sie mit dazugeholt, Commander, weil wir wohl ein erhebliches Sicherheitsproblem an Bord haben."
Ford sah ihn erwartend an. "Was ist denn geschehen?"
