Anm: Vielen Dank an Kiddo für ihr Review! Zur Feier unseres 30. Kapitels (yeah!) gibt es hier nun das exklusive Rufus Wainwright Konzert! ;) (Samusi sagt die neben ihr ist doof)...ähem kurzerKontrollverlust meiner Tastatur...das war meine "ehemals" beste Freundin neben mir ;) ...so, nun weiter im Text...- Samusa

Mitten in den Vorbereitungen, die Instrumente waren fertig gestimmt und Ben juckelte sich im Hintergrund nur noch mit den Stühlen rum, ging Rufus auf Lucas zu. „Hör mal, ich möchte dir vor dem Konzert noch gern etwas vorspielen." Lucas hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und war gerade in seinen neuen Computer vertieft und tippte konzentriert auf der Tastatur herum. „Würdest du zuhören?"

Ein „Mhm." War Rufus' Antwort und er begab sich auf den Klavierhocker und spielte die ersten Töne, die zu der Melodie gehörten, welche er sich in seinem Quartier ausgedacht hatte. Doch nach eben diesen ersten Tönen merkte er, dass Lucas nicht wirklich bei der Sache war. So hatte das keinen Sinn, wenn derjenige nicht zuhörte, für den dieser Song gedacht war, brauchte er jetzt nicht weiter machen. „Lucas, hörst du zu?"

„Ja…" war die mehr als abwesende Antwort.

Rufus legte seine verschränkten Arme auf das Klavier, seinen Kopf darauf und machte ein trauriges Gesicht. „Lucas, liebst du mich?"

„Ja…" Das Computergenie stellte gerade fest, dass seine neue technische Errungenschaft tatsächlich einiges auf dem Kasten hatte. Man konnte mit diesem Teil tatsächlich etwas anfangen.

Der Sänger atmete einmal tief durch und spielte sich eben so noch ein wenig ein. Dann durfte sich sein Schwarm eben beim Konzert selbst überraschen lassen, auch wenn er ihn eigentlich noch fragen wollte, ob er den Song hier vor dem Publikum, was ja logischerweise aus Mitgliedern der Crew bestehen würde, spielen dürfe. Lucas würde den Song so oder so hören.

So langsam trudelten auch die ersten Leute ein und setzen sich auf die Stühle, die Ben in körperlicher Schwerstarbeit in ihre Position gebracht hatte. Lawrence Wolenczak setzte sich, als er ankam, sogleich zu seinem Sohn, der unbeabsichtigt in der ersten Reihe mit seinem neuen Computer saß.

„So, ihr habt Jaque also auf frischer Tat ertappt?"

„Mhm…"

„Und das ist dein neuer Computer?"

„Ja…"

Lawrence rollte mit den Augen. Da war er extra zu diesem Konzert gekommen und hatte sich hier her gesetzt, wie es Lucas vorgeschlagen hatte und jetzt starrte der Junge da auf seinen Computer…Na ja, beschweren wollte er sich auch nicht, solange Lucas seine Aufmerksamkeit der Technik widmete und nicht etwa speziellen Sängern. Dr. Wolenczak wollte Gedanken dieser Art eigentlich abhaken, aber ein wenig Misstrauen würde ja wohl erlaubt sein.

Nach einer geraumen Zeit war dann der Raum recht gut gefüllt. Der Captain hatte sich hinter Lucas und seinen Vater gesetzt und war nun langsam recht neugierig auf das Konzert des Sängers geworden. Neben ihm saß der Commander, der sich irgendwie nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte und teilte dieses Gefühl mit Lieutenant Brody, der wiederum neben ihm saß.

In der ersten Reihe neben Lucas hatte sich Lonnie platziert, die sich Bens Arm gekrallt hatte und ihn somit Zwang ebenfalls in der ersten Reihe zu sitzen.

Diverse weibliche Offiziere und Wissenschaftler hatten sich auf die meisten anderen Reihen verteilt, aber auch, man glaubte es kaum, der ein oder andere Offizier hatte es zu dem Konzert gewagt. Dr. Smith hatte es im letzten Moment links neben den Captain geschafft, als das Konzert anfing und Rufus sich auf die „Bühne" begab.

Lucas legte dann seinen Computer doch einmal beiseite, auch wenn es ihm schwer fiel, denn es war ja nicht so, dass er sich nicht auf das Konzert gefreut hatte. Das Publikum klatschte höflich zu Beginn des Konzertes, Rufus griff zu seiner Gitarre und setzte sich auf einen hohen Hocker.

„Äh, also es freut mich ja sehr, das so viele von ihnen erschienen sind, trotz des großen Chaos', welches ich hier anscheinend angerichtet hab." Rufus grinste und schaute vorsichtig zu Lawrence und Lucas, während sich die Leute im Publikum das ein oder andere verhaltene Lachen nicht verkneifen konnten.

Rufus grinste immer noch: „Ich beginne dieses Konzert einfach mit einem Song namens „Crumb by Crumb", welcher wie vieler meiner Songs eigentlich von der Band unterstützt wird, aber ich denke so wird es auch gehen." Rufus Wainwright begann mit dem Fuß zu wippen und griff dann in die Saiten der Gitarre und die ersten Akkorde erklangen.

Maybe in you I'll believe, maybe I'll believe in you,
The future of my understanding of love
Many a time I've before, before I've many a time
Knocked a stranger's door
Discretion hardly I'm known for
Probably has nothing to, nothing at all in the world to do with you
Just your lower lip on the floor
But baby I gotta get through crumb by crumb in this big black forest
Maybe in you I'll believe, maybe I'll believe in you

Suddenly I'm not myself, behind the facade is the lonely fountain head
Suddenly you are the one who opens the gates to this unruly garden
Come and let this man adore you
'Cause baby I got to get through crumb by crumb in this big black forest
Maybe in you I'll believe, maybe I'll believe in you

Suddenly you're not yourself, behind the facade is a lonely angel's stealth
Suddenly I am the one who opens the gates to this now blooming garden
Come and let this man adore, crumb by crumb in this big black forest
You I'll believe, crumb by crumb in this big black forest
You I'll believe, crumb by crumb in this big black forest...
You I'll believe

(Rufus Wainwright)

Es war ungefähr beim fünften Song. Lucas und auch viele andere aus der Crew hatten sich langsam an die manchmal doch recht eigentümliche Musik des Sängers gewöhnt und genossen die Show, als das aufdringliche Klingeln eines Handys die Atmosphäre zu stören begann.

"Ups", sagte Rufus, hörte sofort auf zu spielen und fummelte in der Hosentasche herum. Ein Raunen ging durch die Reihen und Brody grummelte etwas von typisch vor sich hin. Der Sänger betätigte die Taste zur Annahme des Anrufes. "Ja? Oh... hi Mum!"

Manch einer sah sich jetzt gezwungen die Hand vor die Stirn zu schlagen. Henderson war entzückt. "Er hat eine richtig gute Beziehung zu seiner Mutter.", freute sie sich.

„Ich sehe das eher als ein Muttersöhnchen.", ließ sich Tony nicht nehmen auch noch seinen Kommentar dazu abzugeben. Währenddessen unterhielt sich Rufus in aller Ruhe mit seiner Mutter und erzählte ihr, dass er gerade hier eine Show auf der seaQuest machte und seine Mutter war natürlich neugierig.

„Äh, also der Captain des Bootes sitzt hier in der zweiten Reihe vor mir und dann auch noch der Commander und ein paar andere hohe Offiziere. Ja, natürlich." Er sah kurz zu der Reihe mit den höheren Offizieren. „Ich soll sie von meiner Mutter grüßen." Rufus rollte dabei aber mit den Augen um ihnen zu zeigen, dass es ihn doch ein wenig nervte.

Lucas grinste nur in sich hinein. Das war genau die Art von Konzert wie er es erwartet hatte und wie er es von anderen Fans aus dem Internet kannte. Die Aktion mit der Mutter kam nur sehr selten vor, aber das ausgerechnet die dann anrufen musste, wenn er hier ihnen allen etwas vorspielte war einfach zu schön. Die Leute in den Foren würden ausflippen, wenn er sich als seaQuest Crewmitglied outen würde und allen breit von dem Konzert erzählte. Halt, da fiel ihm doch was ein. Mit einem Satz war er aufgestanden und stürmte aus dem Raum bevor ihn jemand aufhalten konnte. Für einen kurzen Moment war die Aufmerksamkeit der Zuschauer von Rufus zu dem Teenager gewichen. Ratlos blickten sich alle an. Was hatte ihr Jüngster denn auf einmal.

Dr. Wolenczak sah ebenfalls völlig verwundert nach hinten, wo sein Sohn auf einmal verschwunden war.

„Nun ist wegen dir mein Schwarm verschwunden.", vernahm man auf einmal einen wütenden Rufus Wainwright, der seiner Mutter nicht besonders freundlich zu verstehen gab, nun endlich aufzulegen. „Kann ihm jemand hinterher und zurückholen. Ich habe gerade erst angefangen. Nein, Mum, du sollst auflegen, ich habe hier eine Show zu machen und war gerade erst dabei richtig anzufangen." Auf seinem Hocker sank der Sänger beinahe in sich zusammen. Anscheinend fuhr die Mutter am anderen Ende der Leitung bereits zur Höchstform auf. Lawrence Wolenczak überhörte fürs erste den Kommentar von dem entschwundenen Schwarm. Für ihn war eindeutig wer dieser Schwarm war.

Nach einigen Augenblicken, die Zuschauer hatten sich darauf geeinigt, die Gelegenheit zu nutzen um untereinander Schwätzchen zu halten, während eine Mutter ihren Sohn irgendetwas vorpredigte, ging die Tür auf und Lucas kehrte zurück. Erleichtert stellte er fest, dass es ohne ihn zum Glück nicht weiter gegangen war. Er verlangsamte seinen Schritt und schlenderte gemächlich zu seinem Platz zurück. Einige verwunderte Blicke verfolgten ihn. Rufus hatte die Gitarre neben den Hocker gestellt, die Beine übereinander geschlagen, die Arme verschränkt und hörte mehr als genervt seiner Mutter zu. Sonst redete die doch auch nie soviel. „Ja, den Song spiele ich dann auch und auch den anderen, von dem du vorhin gesprochen hast. Kann ich jetzt weiter machen? Mein Publikum ist wieder vollzählig und ich möchte nicht, dass hier einer geht, weil ich nicht spiele!" Er wurde richtig zickig zu seiner Mutter.

Lucas sah sich um und guckte alle an. „Wehe hier geht jetzt einer weg! Nur weil da jemand am Telefon nerven muss und hier für eine Zwangspause sorgt, heißt das noch lange nicht, es sei aus."

„Und warum warst du verschwunden?", rief jemand von hinten.

„Weil ich meine Kamera vergessen hatte!" Zum Beweis hielt er seine Digitalkamera hoch. „Man bekommt schließlich nicht jeden Tag die Gelegenheit Fotos von einem privaten Liveauftritt zu schießen. Meine Hintergedanken dabei lasse ich jetzt unerwähnt und sie lesen mich nicht, Wendy!" Mit diesen Worten setzte er sich wieder hin.

„Soll ich dazu jetzt etwas sagen, oder ist es dir lieber, wenn ich einfach den Mund halte?", fragte Dr. Wolenczak leicht zu seinem Sohn gebeugt.

„Du kannst ruhig was sagen, aber wenn es mir nicht gefällt, werde ich entsprechend reagieren. Ich mache das, weil ich Rufus als Musiker nach wie vor schätze, egal was für krumme Phantasien der Mann hat." Hier musste der Teenager an die Gesprächsrunde am Nachmittag zurück denken, als Dr. Smith wohl einen ungewollten Einblick in die geheimsten Gedanken von Rufus Wainwright in Bezug auf Lucas hatte. „Nein, das hier ist um den anderen Fans im Internet die Grüne Farbe vor Neid in die Gesichter zu treiben."

Ungeduldig wippte Rufus mit dem Fuß auf und ab. Seine Mutter kam einfach nicht zu einem Ende. „Ich mache jetzt weiter, sonst laufen mir hier wirklich die Leute weg und ... äh... Mum? Sowas, sie hat bereits aufgelegt. Haha." Er brauchte einen Moment um sich zu fangen, denn das plötzliche Auflegen schien ihn sehr zu erheitern. „Jetzt weiß ich gar nicht mehr, welchen Song ich gerade gespielt hatte."

„Du wolltest gerade bei go or go ahead richtig loslegen.", half Lucas ihm auf die Sprünge. Er selbst schaltete in dem Moment seine Kamera ein.

„Ach stimmt, danke!" Der Sänger steckte sich das Handy wieder in die Hosentasche und holte seine Gitarre zurück. „Dann wollen wir mal weiter machen." Gesagt getan. Er schaffte es sofort sich wieder zu konzentrieren und beeindruckte damit mehr als nur einem im Raum, wie ernst er auf der Bühne werden konnte. Wenn es um seine Musik ging war Rufus Wainwright mehr als nur konzentriert. Er wirkte fast wie ein anderer Mensch und begeisterte damit auch Leute, die seine Musik vorher nicht kannten. Nach diesem Song, bei welchem Lucas bereits zwanzig Bilder schoss, wollte Rufus seinen Song gay messiah beginnen, als von irgendwo hinten einige Schlüpfer geworfen wurden und ihm direkt im Gesicht landeten. So manch einer aus den ersten Reihen drehte sich herum, um heraus zu finden, wer denn dafür verantwortlich sei. Jaque hatte man doch unter Arrest gestellt. Gab es etwa noch andere in der Crew die eine Schwäche für den schwulen Sänger hatten und es war nur nicht bemerkt worden?

„Äh...", war alles was man von der Bühne hören konnte. Die Leute in den ersten Reihen sahen neugierig auf die rosanen Wäschestücke. Beim genaueren Betrachten, wie Rufus es gerade tat, konnte man erkennen, dass es sich um Männerschlüpfer handelte und nicht etwa um die Wäsche einer Frau.

Von hinter sich konnte Lucas ein „Das ist doch jetzt sicher nur ein dummer Scherz." von Brody brummen hören.

Der Teenager drehte sich zu dem Lieutenant herum. „Sag nicht, dass du die selbe Idee hattest, Jimmy.", grinsend konnte er es sich nicht verkneifen den Lieutenant auch noch zu fotografieren. Die Bilder des begeisterten Publikums wären bestimmt auch ein absoluter Magnet fürs Internet.

Nathan Bridger amüsierte sich auf seine ganz eigene Art und Weise. Das war mit Abstand eines der interessantesten Konzerte, das er seit langem hatte. Dies hier war schon einmal nicht langweilig und das sprach mehr als für sich. Die Oper hatte ihm einiges abverlangt, hier brauchte er nur sich hinsetzen und zu genießen. Auf einige Songtexte hörte man besser nicht zu genau hin und das erst recht bei dem Song, der nun folgen sollte. Als Rufus den Titel sagte, hatte dieser schon gegrinst und einigen hier in der Crew hatte es bestimmt auch nicht mehr gewundert, dass dieser Mann solche Songtitel besaß. Woher die Unterwäsche gekommen war, konnte nur leider auch er nicht sagen. Er hatte zu spät nach hinten gesehen, wie so viele andere auch. Lucas in der Reihe vor ihm war bereits wieder fleißig am Fotografieren. Die Aktion schien bestens für Fotos geeignet.

Der Sänger ließ die Unterwäsche geschickt verschwinden. In jedem einzelnen Stück hatte sich innen drinnen ein Brief befunden, der dort befestigt worden war. Später würde genügend Zeit sein, sich das genauer anzusehen. Endlich ging es weiter und es gab auch keine Unterbrechungen mehr. Bei einem Song hatte Rufus kurzfristig einen Blackout und musste einen Moment überlegen, wie er weiter spielen musste und bei einem anderen begannen seine Finger ein Eigenleben zu entwickeln. Er lächelte gequält zu den Leuten und meinte nur, dass er keine Ahnung habe, was das jetzt war. Wenn er es nicht gesagt hätte, hätte bestimmt keiner gemerkt, dass es sich dabei um etwas völlig fremdes gehandelt hatte, da dieser Part ziemlich gut in den Song hinein gepasst hatte. Wer aber wie Lucas die Songs kannte, wusste auch, wann etwas nicht dazu gehörte.

Gerade wollte er einen neuen Song beginnen, als erneut das Handy klingelte. Mit hängenden Schultern griff er zu dem Gerät in seiner Hosentasche. „Hi Mum, ich bin noch nicht fertig mit der Show, du hättest ruhig noch etwas warten können. Was? Nein, ich werde jetzt nicht diesen einen Song spielen. Das ist egal, die wollen das nicht hören. Nein, ich habe keine Lust das nun mit dir auszudiskutieren." So manch einer war wieder fröhlich dabei in sich hinein zu grinsen, denn Rufus zickte gerade stark mit seiner Mutter herum.

Lucas gähnte. Ihm fehlte eindeutig ausreichend Schlaf und ausgerechnet jetzt machte sich dies bemerkbar. Dagwood, der ganz am Rand in der ersten Reihe von ihm saß, hatte sichtlich ebenfalls seinen Spaß an dem Konzert. Er ließ sich alles erklären, was er nicht verstand. Nur bezweifelte das Computergenie, dass Tony dazu der richtige war.

Rufus legte das Handy auf das Klavier. „So, wir machen jetzt weiter und ich werde auch nicht den Song spielen, den meine Mutter wollte, dass ich ihn spiele."

„Aber ich will Poses hören!", rief Lucas dazwischen. Alle sahen auf einmal zu Lucas. „Bitte."

Der Sänger musterte Lucas, dann fiel sein Blick auf die letzte Reihe, wo einige selbstgemachte Plakate hoch hielten auf denen ebenfalls Poses stand. Damit war schon mal geklärt, welches einer der beliebtesten Songs von ihm war und auch wer die Übeltäter mit den Höschen waren.

„Gut, dann werde ich jetzt diesen Song spielen. Keine Klagen anschließend!" Er richtete den Blick auf die Tasten des Klaviers und begann die ersten Töne des Liedes zu spielen ehe er mit seinem Gesang dazu einstieg.

„Ich muss mir wirklich keine Gedanken um dich machen?", fragte Dr. Wolenczak argwöhnisch, so leise es ging.

Lucas schüttelte den Kopf. „Nein, musst du nicht, aber der Song ist nicht mehr in seinem regulären Tourprogramm und er spielt ihn nur noch auf Anfrage oder wenn er in der Stimmung dazu ist. Da muss man einfach schnell sein." Schon war ein weiteres Bild aufgenommen und der Teenager würde noch einige Zeit später vor dem Computer zubringen müssen.

Das Ende des Liedes verklang und das Publikum spendete tosenden Beifall. Rufus hatte sie fast zwei Stunden ganz allein mit seiner Gitarre und dem Klavier unterhalten. Er freute sich sichtlich über den Applaus, der ganz und gar nicht zurück haltend war. Außer Brody und einigen Mitgenossen, hatte es jedem gefallen. Sehr oft bekamen sie hier an Bord nicht die Möglichkeit einem Konzert beizuwohnen und wenn es denn mal solche Anlässe gab, nutzte man sie, sofern es einem möglich war.

„Vielen dank. Etwas habe ich aber noch. Mir ist die Gelegenheit genommen worden, das bereits vor dem Konzert ein wenig zu proben und einzustudieren, also bitte ich es nachzusehen, wenn dabei nun der eine oder andere Fehler sich einschleicht. Es ist ein ganz neuer Song, den ich erst heute Vormittag geschrieben habe." Rufus hatte sich wieder an das Klavier zurückgesetzt. Bei seinem Applaus war er aufgestanden gewesen und hatte sich verbeugt, doch nun legte er seine Finger auf die Tasten und ging in sich, konzentrierte sich auf das, was er nun vorhatte.

Gespannt sahen die seaQuest Leute auf die Bühne. Der ein oder andere Fan, vorzugsweise die letzte Reihe, wunderte sich bereits, um was für eine Art Song es sich handeln würde. Sehr viele Informationen über den Inhalt hatte Rufus ihnen ja nicht gegeben. Dann begann er zu spielen und wenig später setzte der Text ein.

wandering through dark corridors
waiting for a sign of love
waiting for an end of my lonlynes
waiting for my search to come to an end
but then there were you

met you at the place where no sun shines
saw your blue eyes and fell in love with them
blue eyes, blue eyes, blue eyes
deep like the ocean where you live
fell into them higher than the brightes sky can be
blue eyes, blue eyes, blue eyes

you come to me and I was fixed at the place I stand
can't move, can't go, can't do anything
was addicted to your eyes and cried out for some help
could love hurt like that?
Is love always a terrible pain?

why can't I be with you
why there must be always an interruption
why is there always someone seperating us

blue eyes, blue eyes, blue eyes
deep like the ocean where you live
fell into them higher than the brightes sky can be
blue eyes, blue eyes, blue eyes

I am glad I met you here
I am glad to have the time who was given to us
I am glad you spend the time with me
I am glad for stoping my search at this dead point I was going ahead

Will I see you again?
Will we stay in contact forever?
Will we talk when I am going to call you?

blue eyes, blue eyes, blue eyes
deep like the ocean where you live
fell into them higher than the brightes sky can be
blue eyes, blue eyes, blue eyes

(YuryJulian)

Sobald die ersten genauen Hinweise gefallen waren, rutschte Lucas immer tiefer in seinem Stuhl zusammen. Bestimmt war sein Kopf knallrot wie eine Tomate und auch seinem Vater schien die Anspielung nicht entgangen zu sein. Der Wissenschaftler saß ein wenig zerknittert aussehend da und wirkte sehr angespannt. Wieso mussten manche Leute auch immer so übertreiben?

James Brody beugte sich nach vorn und legte Lucas eine Hand auf die Schulter, der leider nun nicht flüchten konnte. „Ich glaube damit sollte endgültig geklärt sein, für wen sein Herz schlägt und ich bin aus dem Schneider. Nach dem hier weiß jeder, wer zusammen gehört." Er grinste.

Lucas drehte sich herum. „Pass nur auf, Jimmy, für dich hat er sicherlich auch noch was auf Lager!"

Ein genervtes „Pssschhhhttt" erklang von der anderen Seite, wo Henderson gerade versucht hatte sich auf den neuen Song zu konzentrieren aber durch die Tuschelei von Lucas und Brody gestört wurde.

Nachdem der Song zu Ende und auch die Klänge des Klaviers nicht mehr zu hören waren, herrschte geraume Zeit lang Stille. Rufus saß noch kurz bewegungslos da und starrte auf die Tasten, schaute dann ins Publikum und wartete auf eine Reaktion, besonders auf die einer bestimmten Person.

Das Publikum begann dann sofort mit begeistertem Applaus, diejenigen die sich zurück hielten hießen entweder Brody oder Piccolo oder waren ein wenig verunsichert, weil ihnen durchaus bewusst war, wem dieser Song gewidmet sein sollte.

Lucas blickte sich nur nervös um und schien sich nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen. Als er merkte wie Rufus ihn ansah wusste er erst recht nicht, wie er sich verhalten sollte.

Rufus entschied sich schließlich dazu aufzustehen und sich zu verbeugen, um damit deutlich zu machen, dass das Konzert vorbei war. Der Applaus wurde noch ein wenig kräftiger und wurde besonders durch die kleine Fangruppe, die anscheinend überwiegend aus männlichen Mitgliedern bestand, in der letzten Reihe ordentlich voran getrieben, aber auch einige begeisterte Frauen kreischten vor sich hin.

„Danke, vielen Dank…" sagte Rufus schließlich erfreut, aber auch auf eine gewisse Art verlegen. „Ich gebe auch gerne noch Autogramme, wenn da Bedarf besteht."

Das freute den ein oder anderen doch sehr zu hören, so dass sich die meisten Leute aus dem Raum begaben und der Rest sich über Rufus hermachte.