Anm.: Vielen Dank an Moonshine und Kiddo für ihre Reviews!

Tina: Hehe, ja die Mädels werden wohl noch ihren Spaß haben, so viel ist mal klar...Iva kam einfach dazu, das konnten wir uns nicht verkneifen ;)
Kiddo: Höhö, die Verlobte zu verdrängen wird nicht mehr lange klappen...aber das wirst du sicher gleich sehen...

-Samusa

„Ähm, Alan…wir müssen uns noch mal unterhalten." wandte er sich an Alan Fox, den Vater der lieblichen Sandy und zerrte ihn am Arm ein paar Meter weg.

Lucas konnte es nicht fassen. Wie hatte sein Vater das nur vergessen können? Jetzt hatte er super modischen Lippenstift im Gesicht, weil Madame Fox meinte, diesen mit ihrem „Zukünftigen" teilen zu müssen. Wie kam die dazu ihn hier abzuknutschen? Die hatte Nerven. Gerade als Sandy eine erneute Knutschattacke auf das Computergenie starten wollte hielt Lucas sie auf eine Armlänge Abstand. „Hör mal, das ist alles ein großes Missverständnis, das mein Vater gerade klärt…zumindest wäre es gesünder für ihn, wenn er das jetzt mit deinem Vater bespricht und nicht etwa etwas geschäftliches…."

Sandy blickte ihren Lucas nur verwirrt an. Was wollte er ihr denn eigentlich sagen? „Sag mal…hast du denn schon einen Anzug für die Hochzeit? Ich wollte nämlich schon, dass mein Kleid dazu passt." Ihre Augen begannen zu strahlen. „Wir müssen unbedingt zusammen einkaufen gehen!"

Lucas schüttelte sich. Nein, also Anzüge hatte er nun genug und mit dieser Person hier vor ihm musste er so eine Aktion sicher nicht wiederholen. „Hör mir zu…" Er sah ihr in die Augen, um sich zu gehen, dass sie auch zuhörte und nicht in Gedanken irgendwelche Boutiquen durchstreifte. „Ich-werde-dich-nicht-heiraten." Er hatte extra langsam gesprochen, damit Sandy ihm folgen konnte.

Sie legte ihre Stirn in Falten. „Wie meinst du das?"

Lucas rollte mit den Augen. „Damit meine ich, ich werde dich nicht heiraten."

„Du meinst nicht sofort? Keine Sorge, wir müssen ja auch erst Vorbereitungen treffen. Allein die Kleiderauswahl für die Brautjungfern dürfte Wochen dauern."

Das Computergenie versuchte sich selbst ruhig zu halten. „Nein, nein. Mein Vater hatte da eine übereilige Entscheidung getroffen, als er meinte mit deinem Vater diese Verlobung zu vereinbaren. Unsere Verlobung wird aufgelöst. Ich werde dich nicht heiraten, nicht jetzt und auch nicht wenn es fertige Kleider für die Brautjungfern gibt."

Sandy dachte kurz über das gesagte nach. „Das macht nichts, auch wenn dein Vater jetzt etwas dagegen haben sollte, wir heiraten trotzdem. Das fehlt noch, dass uns die Erwachsenen da rein reden."

Okay, also dieses Mädchen war eine schwere Nuss…oder besser eine dumme. „Nein, nein, nein…das verstehst du falsch. Ich will dich nicht heiraten!" Lucas überlegte schon, ob es jetzt irgendwie gemein war, das so einfach und offen heraus zu sagen, aber er wollte kein Risiko eingehen am Ende doch noch vor dem Traualtar zu landen. Er sah sich schon in topmodischen Anzügen zu Grunde gehen.

„Hey Lucas, möchtest du uns deine kleine Freundin dort nicht vorstellen?" sagte plötzlich eine amüsierte Stimme hinter Lucas. Natürlich war es Ben, der mit Lonnie zu den beiden „Turteltäubchen" herüber kam.

Bevor Lucas etwas sagen konnte, übernahm die „kleine Freundin" diese Sache selbst. „Hallo, ich bin Sandy Fox, Lucas' Verlobte. Sind sie ein Freund von meinem Verlobten? Dann könnten sie doch Trauzeuge für ihn werden."

Lucas' Hand landete ganz langsam vor seinem Gesicht. Das konnte doch nicht wahr sein. Was hatte sie denn „Ich will dich nicht heiraten" nicht verstanden?

Ben begann unweigerlich an zu grinsen. „So, so…oh ja ich wäre mit Freuden als Trauzeuge bei der Hochzeit mit dabei. Wirklich…ihr seid ein entzückendes Paar." Lucas' Blick auf seinen Ex-Kumpel hatte extrem viel Ähnlichkeit mit dem Blick, den er vorhin schon seinem Vater geschenkt hatte.

Ben's Grinsen hörte auf, denn er hatte sich leicht erschrocken. Dieser Junge konnte einem ja richtig Angst machen. Lonnie hingegen war begeistert. „Lucas, davon wusste ich ja gar nichts. Ich gratuliere euch beiden."

„Danke schön" Sandy ergriff Lucas' Arm und hakte sich ein.

Lucas blickte leicht geschockt auf die feste Umklammerung, während Lonnie das nur allzu süß fand. „Ich wünsche euch beiden alles gute, von ganzem Herzen!" fügte sie noch hinzu.

Lucas riss sich los. „Nein, das versteht ihr falsch. Mein Vater hatte diese Verlobung vereinbart, um die Sache mit Rufus zu klären, aber da er jetzt endlich überzeugt ist, dass da nichts ist, ist diese Hochzeit auch nicht mehr notwenig. Ich werde sie…" er blickte zu Sandy, „…dich nicht heiraten!"

Sandy lächelte und drückte sich fest an ihren Zukünftigen. „Sei doch nicht so schüchtern, mein Schatz. Es können doch ruhig alle wissen."

Hilflos ließ Lucas sich diese Umklammerung gefallen. Er wusste überhaupt nicht, was er da jetzt noch sagen sollte, wenn diese Leuchte von Person einfach ignorierte was er von sich gab. Er hatte beinahe das Gefühl selbst sein eigener IQ würde mit jeder Minute ein Stückchen sinken. Wo blieb sein Vater, um das hier endlich zu klären? Vielleicht würde sie es dann endlich kapieren.

„Oh, sind die beiden nicht süß?" fragte Lonnie an Ben gewandt und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Lucas schickte einen flehenden Blick zu dem Versorgungsoffizier. Dieser hatte zwar schon irgendwie Mitleid mit dem Teenager, aber die Tatsache dass ihm dessen Situation nun Lonnie noch näher gebracht hatte, wie es schien, lenkte seine Aufmerksamkeit auf etwas anders.

Auf Lonnie und Ben konnte Lucas nun also schon einmal nicht mehr zählen. Endlich kam aber Lawrence auf die beiden zu. „Alles geklärt. Ich denke Alan hat es gut aufgenommen." Lucas' Vater wandte sich an Sandy. „Ich denke du solltest dich einmal mit deinem Vater unterhalten, Sandy."

Sandy lächelte fröhlich und nickte. „Dann entschuldigt mich bitte, ich bin gleich wieder zurück." Sie drückte Lucas noch einen Kuss auf die Wange und machte sich dann auf die Suche nach ihrem Vater, der schon leicht angespannt nicht weit von Lucas und Lawrence auf seine Tochter wartete. Normalerweise war Alan Fox ein absolut gefasster Geschäftsmann, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ und auch kein Problem damit hatte, jemandem das Geld aus der Tasche zu ziehen oder jemandem zu erklären, er hätte gerade dessen Firma aufgekauft oder ähnliches, aber jetzt seiner süßen kleinen Sandy zu sagen, dass die Hochzeit nicht stattfinden würde, verlangte ihm einiges ab. Er konnte ihr doch nie etwas abschlagen.

Lawrence blickte seinen Sohn währenddessen nervös an. „Es tut mir leid Lucas. Ich weiß da gibt es keine Entschuldigung für, aber ich hoffe du kannst mir das noch einmal verzeihen, da ich es jetzt geregelt habe."

„Ich kann nicht glauben, dass du vergessen hast, die Verlobung wieder aufzulösen…" Lucas schüttelte den Kopf. „Dieses Modepüppchen war schon voll am Planen der Hochzeit."

„Tatsächlich? Oh es tut mir wirklich Leid Lucas. Und glaub mir, es ist mir nicht leicht gefallen, Alan das jetzt zu sagen. Das könnte unserer geschäftliche Beziehung erheblich schaden."

Lucas seufzte. So etwas hatte ja kommen müssen. Das Geschäft. Aber wenn diese Sandy es nun wirklich begriffen haben sollte, wollte Lucas mal nicht so sein und seinem Vater verzeihen. Wieder in einen großen Streit verfallen wollte er nun wirklich nicht. Im nächsten Moment klebte schon wieder eine blonde Person an seinem Arm und schmiegte sich an ihn.

„Sandy, was tust du da?" fragte das Computergenie ängstlich.

„Ach, ich bin so glücklich mein Schatz. Mein Vater hat mir eben extra einen Scheck ausgestellt und den kann ich für ein richtig schickes Hochzeitskleid ausgeben."

„Was! Hat dein Vater nicht erzählt, dass es keine Hochzeit geben wird?" Lucas geriet langsam in Panik.

„Oh, doch irgendetwas in der Art hat er gesagt, aber ich habe ihm erklärt, dass ich mich nicht davon abbringen lasse, nur weil unsere Väter etwas dagegen haben. Hach, das hat etwas von Romeo und Julia, von…wie heißt der noch Sha…."

„Shakespeare." Antwortete Lucas trocken.

„Ja ja, genau. Den meinte ich. Das ist so romantisch. Wir lassen uns durch nichts und niemanden entzweien." Ihr Kopf ruhte selig auf seiner Schulter.

Wo war Lucas da nur rein geraten. Rufus Wainwrights Anhänglichkeit war nichts dagegen und immerhin verstand der wenigstens, dass das Computergenie nichts von ihm wollte…auch wenn er immer mal wieder versuchte Lucas umzupolen. Moment! Lucas kam eine Idee. Eine riskante, angsteinflößende, aber sicher wirkungsvolle Idee. „Komm mit." Sagte er zu Sandy und zog sie hinter sich her, während sie glücklich vor sich hin strahlte und ihrem Liebsten auf Schritt und Tritt folgte.