Anm: Vielen Dank für dein Review Kiddo! Schön zu sehen, dass Sandy so einstimmig gehasst wird. Nervige Zicken, anders kann man die nicht beschreiben. Stimmt, der Boden muss echt schmerzhaft sein. Ich glaube man sollte dort auch nicht ausrutschen und hinfallen. Ich glaube jeder ist schon mal barfuss auf so einem Gitter gelaufen und kann sich die Schmerzen von Tony und Lucas vorstellen. Bekommt Rufus bei dir jetzt doch Symphatiepunkte?

"Mr. Wainwright." Ford hatte seine Arme verschränkt. "An ihrer Stelle würde ich mich ein wenig zurücknehmen, denn es ist nicht so, dass die seaQuest und ihre Besatzung ein Hotel oder ähnliches darstellt, wo der Gast König ist, wenn sie verstehen, was ich meine. Sie haben sich an Regeln zu halten und dürfen die Arbeit an Bord nicht behindern."

Rufus wollte etwas sagen, aber der Commander versprühte eine solch autoritäre Ausstrahlung, dass er es sich lieber überlegte und Ford zu Ende blubbern ließ.

"Crewmitglieder ablenken gehört sicher nicht zu ihren Aufgaben, genauso wie diese zu belästigen. Ich hoffe sie können mir folgen." Ford blickte kurz in Richtung der weiblichen Fangruppe. Bis vor Kurzem waren diese Frauen noch vernünftige Menschen gewesen, die ihrer Arbeit nachgegangen waren und nun standen sie hier und sahen aus, als würden sie gleich zum Strand gehen wollen…oder ähnliches.

"Wenn sie mir erneut negativ auffallen, sehe ich mich leider gezwungen sie von Bord zu schicken, ob sie nun eine Tour in Europa haben, oder nicht." Bei dem leider musste Jonathan sich schon zusammenreißen, um nicht etwa erwartungsvoll zu lächeln. Nicht dass er hoffte dieser Sänger würde etwas anstellen, aber er würde ihn jetzt noch mehr als sonst im Auge behalten. So viel war klar.

Die Fanmädels fühlten sich hin und her gerissen. Auf der einen Seite ihr Rufus und auf der anderen ihr Commander. Letztendlich sahen sie sich aber gezwungen etwas zu unternehmen, also stellten sie sich kurzerhand vor ihren Lieblingssänger. "Commander, bei allem Respekt, Sir…also wir…wir sind nicht abgelenkt und werden unserer Arbeit wieder gewissenhaft nachgehen, sobald wir wieder Dienst haben." Die junge Offizierin bekam mit einem Mal große und rehgleiche Augen. "Bitte, schicken sie ihn nicht von Bord."

"Ja, bitte."

"Bitte, bitte…" Kam es unterstützend von den anderen.

Ford holte tief Luft. Er war mal wieder im Kindergarten, wie es aussah. Sein Blick fiel auf den Sänger, der irgendwas zu suchen schien.

"Wo ist denn Lucas hin?" fragte er auf einmal. Alle anderen schauten sich um und wunderten sich ebenso wie Rufus.

Ohne ein weiteres Wort marschierte Rufus los, denn er wollte seinen Lucas nicht dem Grauen namens Sandy einfach so überlassen, was dem Commander allerdings gar nicht gefiel. Denn wer wusste schon, was dieser Wainwright schon wieder im Schilde führte. "Mr. Wainwright, wir sind noch nicht fertig mit diesem Thema." Ford setzte sich ebenfalls in Bewegung und folgte dem "Störenfried".

Die Fanmädels überlegten selbstverständlich auch nicht lange, entschieden sich aber nun alle dafür ihre hochhackigen Schuhe auszuziehen und diese in die Hand zu nehmen, denn so ließ sich eine Verfolgungsjagd besser durchziehen. Tony wiederum war dicht hinter den Mädels, denn er wollte nichts verpassen und konnte auch nicht leugnen, dass ihm gefiel, was er sah. Piccolo war sogar schon am Überlegen gewesen ob er den Sänger mal fragen sollte, wie es kommt dass die ganzen Frauen auf ihn stünden. Es musste da ein Geheimnis geben. Und wehe es war das Geträller, denn das würde ein Tony Piccolo sicher nicht machen – Schnulzen singen, um an Frauen zu kom…obwohl, wenn es denn klappen würde? Aber erst einmal hieß es den Mädels hinterher rennen.

"Mr. Wainwright!" Commander Ford stoppte den Sänger. "Weglaufen rettet sie auch nicht vor dieser Diskussion."

Rufus ignorierte den Offizier und die heran laufenden Mädels und schaute sich um. Hier irgendwo musste Lucas doch sein.

"Gibt es ein Problem?" fragte die Stimme Captain Bridgers. Er hatte Rufus Wainwright und einen recht großen Teil seiner Mannschaft durch die Gegend laufen sehen und wunderte sich dann doch ein wenig.

"Captain." Grüßten ihn die Fanmädels, Piccolo und natürlich der Commander mit einem Nicken.

Rufus wiederum hatte seinen Schwarm endlich entdeckt, wie er einige Meter entfernt gerade gefangen in der Umklammerung seiner "Angebeteten" neben seinem zukünftigen Schwiegervater stand. Er zögerte nicht lange und war schon auf dem Weg zur Rettung.

Ford rollte mit den Augen. "Mr. Wainwright." Rufus' Verfolgungstrupp, nun um den Captain erweitert, der eher verwirrt und neugierig dabei war, als entschlossen, war ihm dicht auf den Fersen.

"Der schon wieder." Zischte Sandy, als sie den heran eilenden Rufus erblickte.

Lucas hingegen war sich nicht ganz sicher, ob er nun befreit werden, oder ob es noch schlimmer werden würde, denn die Masse an Leuten in Rufus' Schlepptau war nicht sehr vertrauenerweckend.

"Wer ist denn das, mein Engel?" wollte Alan Fox mit einem Blick auf den Musiker wissen.

"Der will mir Lucas streitig machen." Zickte die Blondine rum. "Und mein Schatz ist nur zu nett, um diesem Kerl direkt ins Gesicht zu sagen, das er nichts von ihm will, aber dieser Rudolph sieht es nicht ein und will es nicht wahr haben."

Lucas rollte mit seinen Augen. Seine Intelligenzbestie von Verlobte war wirklich gut im Zusammenspinnen von Tatsachen. Sie hatte die Sache auf den Punkt gebracht, hatte nur nicht gemerkt, dass sie von sich selbst gesprochen hatte. Mit dem Vater war ebenfalls nicht zu reden, der stellte sich stur, sobald es darum ging seiner Tochter etwas zu erklären, was ihr nicht gefallen könnte.

"Rufus." Korrigierte der Sänger seinen Namen. "Ich heiße Rufus."

"Was geht denn nun hier vor?" wollte Bridger nun wissen, der sich das ganze immer noch verwirrt angeschaut hatte.

Sandys Augen begannen zu strahlen. "Sie sind sicher Captain Bridger."

Sicher war er das, dachte sich so manch einer, denn das Schild auf seiner Uniform konnte einem da so einen gewissen Tipp geben.

"Wissen sie, ich wollte sie noch etwas fragen. Ich wollte sie darum bitten auch mit der seaQuest mitfahren zu dürfen." Sandy lächelte zuckersüß.

Das schaffte Bridgers Verwirrtheit auch keine Abhilfe. "Und wer sind sie, wenn ich fragen darf?"

"Oh…" Sandy lachte. "Ich hab mich noch nicht vorgestellt, wie dumm von mir."

Lucas und Rufus lachten gleichzeitig kurz auf, was von Sandy allerdings kaum registriert wurde. "Ich bin die zukünftige Misses Wolenczak. Ich heiße Sandy."

"So so…" Bridger kam nicht umher zu grinsen. "Ich bin sehr erfreut…ja…" er nahm ihre Hand und erblickte sogleich den drohenden, aber auch flehenden Blick des Computergenies auf sich. "Hm, also es tut mir leid, aber wir können nicht einfach jemanden mitnehmen, fürchte ich."

"Bei diesem Ralph da können sie es doch auch." Zickte sie in Richtung des Musikers.

Dieser blickte sie finster an. "Sprich mir nach, Rufus. R-u-f-u-s. Soll ich es dir aufschreiben oder wird es so gehen?"

"Glaubst du etwa ich wäre blöd?", keifte sie ihn nun an.

"Engelchen, bitte ein wenig leiser, die ganzen Leute!", versuchte Alan Fox seine Tochter zu beruhigen.

"Ich glaube nicht nur, dass du blöd bist, sondern ich bin mir sicher, dass du nur Stroh im Hirn hast und dein feines Haar hier ist das, was nicht mehr in deinen Kopf rein passt." Rufus tippte ihr dabei auf die Schulter und die Haare.

Sandy lief puderrot an, während Lucas, noch immer in ihrem Griff hängend, sich einen Lachkrampf unterdrücken musste. Rufus hatte die Sache so ziemlich auf den Punkt gebracht.

"Das geht entschieden zu weit, junger Mann!", begann nun auch Alan Fox gegen den Musiker zu gehen.

Bridger sah hier den Punkt gekommen an dem er eingreifen musste. Anscheinend war irgendwas bei der Auflösung der Verlobung von Lucas schief gegangen, denn sonst würde es hier schließlich nicht zu diesem Durcheinander gekommen sein. "Ich bitte sie, wir wollen uns doch ganz vernünftig und gesittet unterhalten, wie es unter Erwachsenen üblich ist."

Sandy zwinkerte dem Captain hoffnungsvoll mit den Wimpern zu. "Verbieten sie ihm dann näher an meinen Schatz zu kommen? Und sie machen eine Ausnahme und nehmen mich mit an Bord."

"NEIN!", rief Lucas. "Du kommst nicht an Bord, ich bin nicht dein Schatz und geheiratet wird auch nicht!"

"Außer mich vielleicht.", ergänzte Rufus. Im nächsten Moment legte Commander Ford ihm die Hand auf die Schulter und blickte ihn böse an. "Darf ich sie daran erinnern, was ich ihnen gerade gesagt habe?"

"Genau, vergiss lieber nicht, was der da zu dir gesagt hat!" Sandy hatte anscheinend eine neue Lieblingsbeschäftigung und die hieß gegen Rufus Wainwright zicken. Leider fand Jonathan das gar nicht so besonders, dass er von diesem hochnäsigen Unternehmertöchterchen beleidigt worden ist.

"Engelchen!", versuchte ihr Vater mehr als verlegen sie zur Ruhe zu bringen.

Lucas reichte es. Er riß sich gewaltsam aus Sandys Umklammerung. "Langsam platzt mir aber auch der Kragen. Entschuldigen sie Mr Fox, aber ihre Tochter ist die Pest. Sie kann hier nicht einfach so rum laufen, jedem erzählen, sie würde mich heiraten, obwohl ich nicht im geringsten daran interessiert bin. Wenn sie wirklich von ihrem Verstand her nicht akzeptieren kann, dass ich sie nicht heiraten werde, dann kann ich da auch nicht mehr helfen. Dann kommen wir zu der Sache, bei der sie hier ununterbrochen die Leute beleidigt. Commander Ford wie auch Captain Bridger sind beides Menschen die weit über dir stehen, Sandy und auch Rufus ist nicht jemand, den man einfach so beleidigen kann, wie eine Konkurrentin bei irgendsoeinem stupiden Schönheitswettbewerb. Das geht einfach nicht! Bitte tu mir jetzt auch den Gefallen und lass mich und meine Freunde in Ruhe, denn lange bin ich nicht mehr der nette Kerl."

Einen Moment lang sah es so aus, als würde sie es kapiert haben und klein bei geben, doch dann brach Sandy in herzerweichende Tränen aus und drückte sich an Vaters Brust. "Engelchen." Zornig blickte er Lucas an, doch der war gerade ganz und gar aus Eis. "Das wird noch ein Nachspiel haben, mein Junge. Bisher habe ich mich immer ganz gut mit deinem Vater verstanden und dachte sein Sohn haben einen gewissen Anstand, doch so wie es gerade aussieht, habe ich mich wohl darin getäuscht."

"Verstehen sie es denn nicht? Es war alles bereits geregelt und wieder in Ordnung gebracht und ihre Tochter meinte dennoch ich müsse sie heiraten. Ich lasse mir nichts aufzwingen, egal wie sehr ein Vater sein Kind liebt. Soweit ich das mitbekommen habe, waren sie damit auch einverstanden, als diese ganze Sache wieder rückgängig gemacht wurde.", sagte Lucas.

Captain Bridger trat vor und schob Lucas ein Stück von dem anderen Geschäftsmann fort. "Ich würde vorschlagen, wir werden uns jetzt alle ein wenig zurück ziehen und versuchen uns zu beruhigen. Falls es Probleme geben sollte, liegt die seaQuest bis heute abend hier noch bei der Forschungsstation im Dock und wir können nochmals über alles reden."

"Da gibt es nichts zu reden, es wurde alles gesagt!", kam es von einem bestimmten Teenager der mit verschränkten Armen zwischen Rufus und dessen Fangemeinde stand, die eifrig damit beschäftigt war, sich selbst neben den Sänger zu stellen. Commander Ford beobachtete dies sehr genau und merkte sich bereits die Namen der betreffenden Damen, für Einzelgespräche. Tony hingegen kam beim Gaffen voll auf seine Kosten. Ob er mal fragen sollte, wer mit in seine Koje kommen wollte?

"Lucas, bitte, wir müssen die bereits gereizte Situation nicht noch weiter anheizen. Ich weiß zwar nicht genau, was hier nun alles vorgefallen ist, aber ich bin sehr neugierig es hier von einigen zu hören zu bekommen." Dabei sah auch der Captain mehr als verwundert zu seinen weiblichen Crewmitgliedern in den netten Outfits.

"Gerne, aber erst einmal gehe ich jetzt was essen. Mir reicht es wirklich und ich habe absolut kein Interesse daran mein restliches Leben mit der da an meinem Arm verbringen zu müssen." Das Computergenie, mehr als sauer, drehte sich herum und marschierte auf die Geschäfte zu, die unweit von ihnen mehr kleckerartig verstreut waren, als auf einem Haufen. Rufus sah das als Aufforderung auch zu gehen und wohin natürlich? Ganz klar, dem Schwarm hinterher.

Der Fanclub war gerade drauf und dran ihm zu folgen, als er sich herum drehte. "Ähm, ich glaube jetzt ist dann Schluß mit der Show für heute. Wir können uns später auf dem Boot wieder unterhalten." Hoffentlich hatten sie das nun auch verstanden.

Commander Ford holte tief Luft. "Sie werden Lucas nicht hinterher gehen."

Lächelnd zündete der Sänger sich eine Zigarette an. "Oh, doch, das werde ich. Wir sehen uns später und keine Sorge, der ist bei mir in guten Händen. Schlimmer als sein Alptraum kann ich doch nicht sein." Schon spazierte er gemütlich den Bürgersteig entlang hinter dem wütend dahin stapfenden Lucas.

Bridger sah den Commander fragend an. "Wissen sie mehr als ich?"

Augenrollend nickte Ford. "Sie wollen gar nicht wissen, was ich heute schon alles zu sehen bekommen habe."