Anm.: Vielen, vielen, vielen (und nochmal) vielen Dank für eure Reviews, Kiddo und Moonshine!
Kiddo: Fürs Nerven gibt es Hudson - Stories als Strafe, wenn es was zu kritisieren gibt, dann raus damit:) Wir haben uns das mal durchs Alienhirn gehen lassen und sind zu dem Schluss gekommen, dass Rufus wirklich sehr häufig (wohl aber nicht immer) wirklich gut gelaunt ist, das aber daher kommt, dass der gute ja verliebt ist! Da ist man doch glücklich…Bei Rufus' Musik und seiner Art ist es gut nachvollziehbar, dass du so einen Eindruck gewonnen hast, aber wie du schon gesagt hast, zwischen den Songs bei Konzerten oder überhaupt wenn er nicht singt, ist alles ein wenig anders ;)
Tina: ;) bist du dir da sicher, dass die liebe Sandy verstanden hat, was Sache ist? In wiefern das genau zutrifft (genauso wie das mit ihrem Vater) wirst du dann hier oder ich glaub eher im nächsten Kapitel nachlesen können…Vielleicht fängt Rufus wieder an zu „nerven", wer weiß ;)
- Samusa
Tony bekam große Augen. „Ach stimmt ja, Lucas hat vorhin diesen Sängerknaben geküsst und das vor Publikum! Was er dann aber gesagt hat, weiß ich nicht mehr, das hat sie mitbekommen." Piccolo zeigte auf die an ihres Vaters Brust hängende Sandy, die jämmerlich in dessen Hemd schluchzte.
„Und wir!", mischten sich die Mädels wieder in die Erinnerung.
„Kleines, was hat Lucas mit diesem Kerl zu schaffen gehabt?" Alan Fox nahm das Gesicht seiner Tochter in die Hände und blickte ihr mitfühlend in die Augen.
Schniefend und schluchzend erzählte sie ihm davon, wie Lucas diesen Randolph geküsst hatte und dann beide meinten, sie wären ein Paar. „Soll das heißen, Lawrence Sohn ist eigentlich schwul?" Der Geschäftsmann war entsetzt.
Sandy wischte sich die Tränen aus den Augen. „Das hat er gesagt, aber ich glaube das nicht. Wenn dann höchstens bi, aber auch das kann man doch ihm austreiben. Bitte Daddy, ich will ihn nicht verlieren, er ist doch alles was ich habe!"
Räuspernd wandte sich Captain Bridger nun seiner Crew zu. Er gab ihnen ein Zeichen, sich zurück zu ziehen und gemeinsam gingen sie ein paar Meter von den Fox' weg. „So, nun erklären sie mir mal, was ich da gerade eben zu hören bekommen habe." Erwartend sah er von Piccolo zu Ford und von Ford zu den weiblichen Offizieren und Wissenschaftlern seiner Crew. Sie wechselten untereinander Blick und dann begann eine Offizierin dem Captain von Anfang an zu erzählen, weshalb sie so aufgebrezelt hier waren und wie es zu dem Kuss zwischen Lucas und Rufus gekommen war. Anschließend war für Bridger klar, dass er sich Lucas doch noch einmal schnappen musste und ein klärendes Gespräch nur mit diesem noch am selben Abend führen würde. Das alles war zu abwegig, als das er es einfach so glauben konnte. Am besten würde es sein, wenn er es sich von dem Teenager selbst erklären ließ.
Das Computergenie war gleich in das erstbeste Restaurant gestürmt, eine Pizzeria. Er war so sauer wie noch nie in seinem Leben. Unter Garantie würde sein Vater ihn in einigen Stunden aufsuchen und zur Schnecke machen, weil er dessen Geschäftspartner beleidigt hatte und dessen Tochter auch noch. Wobei es bei der eigentlich nichts zu beleidigen gab. Man konnte Tatsachen nicht schön reden, das ging nicht und es war auch nur die Wahrheit.
Er stützte den Kopf auf seinen Arm auf und wartete, dass ihm jemand die Speisekarte bringen würde. Lucas saß noch keine Minute, da kam auch tatsächlich jemand, allerdings war es kein Kellner. „Weißt du ob ich hier rauchen darf?" Rufus setzte sich einfach ihm gegenüber an den Tisch.
„Hier stehen Aschenbecher, ich nehme es daher an. Aber bitte blas mir den Rauch nicht ins Gesicht, wenn du schon deine Lunge töten möchtest." Er schob dem Sänger den Aschenbecher hin.
„Keine Sorge, ich tue nichts, was dir nicht gefallen könnte.", sagte er lächelnd und nahm den Aschenbecher gleich in Gebrauch. „Wenigstens bist du die Kleine jetzt los. Ich hatte einen Moment lang mir schon Sorgen gemacht."
Skeptisch blickte ihn der Teenager an. „Sorgen gemacht? Du meinst wohl ab einem gewissen Zeitpunkt an Hoffnungen!" Einen Moment lang hatte Lucas bei diesem Kuss schon die Angst gehabt, niemals wieder los kommen zu können. Rufus hatte sehr verlangend dann das in Anspruch genommen, was man ihm so unvorsichtig dargeboten hatte.
Rufus dachte einen Moment nach, dabei nahm sein Gesicht einen Ausdruck an, den Lucas lieber nicht weiter mit Vermutungen seinerseits ausschmückte. „Die Hoffnung habe ich immer noch. Du bist schließlich noch jung. Wenn du weiterhin solche netten Mädchen um dich herum hast, dann bin ich sogar sehr zuversichtlich, dass ich dir meine Lebensweise noch schmackhaft machen kann."
„Komm auf den Punkt!"
Der Kellner kam gerade und brachte ihnen die Karte. Lucas bestellte für sich eine Cola und der Sänger konnte nicht anders, als einen Kakao haben zu wollen. Zum Glück hatte er ausgeraucht, denn diese Pafferei konnte das Computergenie dann doch nicht haben.
„Eigentlich habe ich jetzt noch gar keinen Hunger.", meinte Rufus beim durchgehen der Speisekarte.
„Nach Ivas Frühstück? Das ist normal. Aber wenn wir nachher mit der Rechnung kommen, gibt sie vielleicht klein bei und wir können das Abendessen ausfallen lassen." Innerlich bezweifelte Lucas jedoch seine eigenen Worte. Iva würde sich nicht davon abbringen lassen.
„Was ist?", fragte Rufus, denn Lucas musste gerade lachen.
„Ach nichts.", meinte der Junge nur grinsend. „Ich musste nur eben noch einmal an dein Gesicht heute Morgen beim Frühstück denken, als Iva dir die ganzen Eier auf den Teller gekippt hat und du bereits einen ganzen Stapel Pfannkuchen hast essen müssen. Ich ärger mich gerade, dass ich meine Fotos vom Konzert noch auf der Digicam hatte und diese nicht gelöscht hatte. Zu gerne hätte ich davon auch noch ein Bild gehabt."
„Als wäre es dir heute morgen nicht auch vergangen."
„Das stimmt, ich hatte auch zu kämpfen. Seit sie aus ihrem Urlaub zurück ist, ist sie eindeutig zu großzügig mit dem Essen. Hoffentlich legt sich das wieder, ich kann nicht jeden Tag solche Portionen in mich rein stopfen, wie die von mir immer verlangt." Er widmete sich wieder der Speisekarte.
Rufus kramte aus seiner Zigarettenschachtel das Feuerzeug hervor und zündete die Kerze an ihrem Tisch an. „Guck nur, jetzt haben wir ein Candlelight Dinner.", freute er sich wie ein kleiner Schuljunge. „Schade, dass es erst Mittag ist, denn mit einer schönen Flasche Rotwein könnte das hier noch richtig romantisch werden." Schmachtend sah er Lucas an.
Ohne einen bestimmten Gesichtsausdruck sah Lucas den Sänger an. „Meinst die haben hier etwas mit extra viel Knoblauch?"
„Ich hoffe damit willst du dir Blondi vom Leib halten und nicht mich."
„Vielleicht schlag ich auch zwei Fliegen mit einer Klappe." Lucas grinste.
Rufus schmollte. „Das ist so gar nicht nett." Wirklich ein wenig beleidigt blickte Rufus zur Seite. Lucas rollte mit den Augen und in dem Moment kam der Kellner und brachte ihnen die Getränke. Ein wenig lustlos rührte Rufus in seinem Kakao und wirkte auch sonst relativ abwesend, was Lucas auch bei stärksten Bemühungen nicht zu ignorieren vermochte.
Der Teenager fühlte sich für die miese Stimmung verantwortlich, auch wenn er nicht wirklich wusste wieso. „Bist du jetzt etwa ernsthaft beleidigt und redest nicht mehr mit mir?" fragte Lucas vorsichtig nach.
Nun sah Rufus seinen Schwarm selbstverständlich wieder an und hatte ein etwas anzügliches Lächeln im Gesicht. „Das stört dich wohl?"
Das Computergenie schüttelte über sich selbst mit dem Kopf. „Wieso frag ich eigentlich?"
Rufus stütze seinen Kopf auf seine Hand und hatte jetzt wieder einen schmachtenden Blick im Gesicht. „Weil du mich eben doch ganz gern hast."
Das hatte ja wieder kommen müssen. „Ich bin jetzt mal stark dafür die Kerze wieder auszumachen, denn die bringt dich nur wieder auf dumme Ideen." Lucas wollte gerade dazu ansetzen, das Feuer der Kerze auszupusten, als Rufus seine Hand schützend vor die Flamme hielt.
„Damit machst du die schöne Stimmung doch kaputt."
„Ein Stimmung, die gar nicht existiert." Lucas lachte.
„Oh doch, sie existiert. Das hast du nur noch nicht so mitbek…"
„Rufus, komm schon." Der Teenager versuchte die Hand des Musikers von der Kerze wegzudrücken, aber dieser blieb hartnäckig.
„Rufus das ist albern." Sagte Lucas beim Versuch Rufus' Handgelenk wegzuziehen.
„Dann hör doch auf und lass sie brennen. Händchenhalten kannst du auch einfacher haben."
Lucas blickte Rufus vernichtend an und stand einfach auf, um sich vorne über die Kerze zu beugen, bevor der Musiker noch reagieren konnte. Schon war von der Flamme nur noch ein wenig Rauch übrig geblieben.
„Und was ist nun mit dem Essen?" fragte Rufus mit einem Hauch von Zickigkeit.
Grummelnd setzte sich Lucas wieder. Rufus hatte Recht…"Okay, okay. Wir nehmen aber jeder eine Pizza, das sieht dann gleich auch viel mehr aus, falls Iva das wirklich interessieren sollte."
Ohne sich groß zu beschweren stimmte der Musiker zu und suchte sich nach Lucas eine Pizza aus. Als der Kellner kam und sie ihre Bestellungen aufgaben, machte dieser sie noch mit dem neuen Sonderangebot vertraut: „Wenn sie wollen kriegen sie für nur zehn Cent eine extra Portion Ananas dazu. Aufgrund der Hawaiiwochen sind…"
„Nein!" sagten Rufus und Lucas entschlossen und zur gleichen Zeit. Lucas rollte daraufhin mit den Augen, was auch auf Rufus' breites Grinsen zurückzuführen sein konnte.
Jetzt war es an Lucas ein wenig zu schmollen. Rufus war heute anscheinend wieder in Topform, was gewisse Dinge betraf. Das konnte natürlich auch an dem kleinen Kuss zwischen ihnen beiden liegen. Wie war Lucas nur auf so eine Idee gekommen? Es musste wohl an der gefährlichen Situation gelegen haben, die nicht gerade wenig mit der liebreizenden Sandy zu tun gehabt hatte. Und dann hatte das noch nicht einmal etwas gebracht. Lucas' schöner Plan war an Sandys Dummheit zu Grunde gegangen.
Während Lucas so in Gedanken verloren da saß, zündete Rufus ungemerkt die Kerze wieder an. Das blieb allerdings vom Computergenie nicht allzu lange unbemerkt. „Rufus, was bezweckst du eigentlich damit?" Lucas rollte zum wahrscheinlich hundertsten Mal an diesem Tag mit den Augen.
„Mir ist halt danach. Du bist wohl ein wenig zu gestresst, das entspannt dich vielleicht."
„Na klar. Sicher." Grummelte der Teenager.
Auf die geballte Ladung Sarkasmus in Lucas' Grummeln hin blies Rufus die Kerze wieder aus. „Dann eben nicht." Der Kellner brachte in diesem Moment die Pizzen, was Rufus aber nicht daran hinderte weiter zu reden. „Ich erinnere dich daran, dass du dieses mal derjenige warst, der mit dem Küssen angefangen hat."
Vielsagend guckend verschwand der Kellner, was Lucas missmutig zur Kenntnis nahm.
„Du rückst das jetzt aber mehr als ins falsche Licht. Du weißt, dass ich das nicht so gemeint hab und du…"
Rufus verschränkte die Arme. „…ich war nur Mittel zum Zweck, ist schon klar."
„Das verstehst du falsch." Versuchte es Lucas, allerdings konnte er Rufus' Behauptung nicht so ganz widerlegen.
„Tu ich das? Versteh mich nicht falsch, nicht dass ich jetzt wegen des Kusses sauer wäre, aber du kannst mir nicht jedes Mal um den Hals fallen, wenn Miss Wasserstoffblond dir zu nahe kommt. Das würde mich doch leicht aufwühlen, wenn du verstehst." Rufus grinste.
„Keine Sorge, das habe ich bestimmt nicht vor." Das Computergenie blieb ernst. Eigentlich hoffte er ja inständig Sandy würde sich bald einmal vom Acker machen und ihn in Ruhe lassen. Insofern wären Notmaßnahmen wie andere Männer küssen nicht mehr notwendig.
Rufus schien währenddessen auch nicht gerade allzu gut gelaunt. „Schade…"
Hatte sich Lucas verhört? „Wie schade? Was willst du denn eigentlich?"
„Oho, dieses Thema sollten wir nicht hier diskutieren." Der Sänger lachte.
Lucas vollführte die mittlerweile routinierte rollende Augenbewegung. Konnte Rufus nicht einfach ernst antworten?
Jemand räusperte sich, der gerade zu den beiden an den Tisch getreten war und sich ernsthaft wunderte, was der Teenager und der Sänger dort gerade wieder besprachen. Rufus blickte diesen jemand genervt an: „Wissen sie Commander, so jemanden wie sie nennt man des Öfteren auch Stalker."
Ford blickte Rufus finster an. „Tut man das?"
Lucas hätte seinen Kopf in diesem Moment am liebsten auf den Tisch gehauen. Rufus hatte ein Talent dafür Leute zu verärgern, die es sowieso schon waren. Wobei das Computergenie eher den Eindruck gewann, dass es der Sänger auch darauf anlegte.
„Tut man. Wollen sie eine Pizza essen, Commander? Oder hatten sie Sehnsucht nach mir?" Rufus blickte Jonathan Ford lächelnd an.
„Ich kann mir schöneres vorstellen, als mich mit ihnen zu unterhalten, Mr. Wainwright. Aber es gibt noch gewissen Diskussionsbedarf, wenn sie sich erinnern möchten. Sie sind ja irgendwie mit darin verwickelt…so wie bei so vielen anderen Sachen auch."
Rufus seufzte und blickte Lucas an, der gerade ganz konzentriert auf seine Pizza war. „Also Commander, wir haben gerade erst mit dem Essen angefangen. Wenn sie nichts dagegen haben, dann würden wir dieses noch beenden. Oder wollen sie uns jetzt gleich zur Schleuse zerren?"
Ford lächelte, natürlich nicht aus purer Herzenslust oder dergleichen. „Wenn das so ist, setze ich mich einfach mit dazu, sofern ich nicht störe." Der Commander hatte so einen Ton aufgelegt, der keine große Widerrede zuließ, sofern man sich keinen Ärger einhandeln wollte.
Lucas rutschte gleich auf der Bank ein wenig weiter, um dem Offizier genügend Platz zu machen. Er konnte sich schon vorstellen, dass Ford nicht mit Rufus „kuscheln" wollte.
