Anm: Ein riesen großes Danke schön für dein Review Kiddo!
Als Iva an diesem Mittag ihren Dienst antrat, war die Messe noch relativ leer, bis auf ein vor sich hin schluchzendes Mädchen, das allein in einer Ecke saß. Das war für Iva natürlich ein Fall, um den sie sich kümmern musste. Dieses arme kleine Ding. Zehn Minuten später stürmte sie zum Quartier von Lucas Wolenczak, der gerade gemütlich seine Fotos vom Privatkonzert auf der seaQuest hoch lud.
"Junger Mann, ich bin ernsthaft enttäuscht!" wetterte Iva den ahnungslosen Lucas an, als sie die Kabine betrat und begann mit einem Zeigefinger in der Luft zu fuchteln.
Mehr als nur ein wenig überrascht war Lucas aufgesprungen und wollte sich natürlich verteidigen, allerdings hatte er keine wirkliche Vermutung warum die Küchenfrau auf einmal so außer sich war. "Ich verspreche, dass nächste mal esse ich mehr…" versuchte er es ein unsicher.
Iva schüttelte verständnislos den Kopf und schien die Worte des Teens vollkommen zu ignorieren. "Das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet, dieses arme Mädchen"
"Was für ein Mä…" Lucas kam da so langsam eine grausige Vermutung. "Oh nein…"
"Oh doch. Die arme Sandy sitzt in der Messe und kann nicht mehr aufhören zu weinen. Du solltest dich gewaltig schämen, einem so hübschen und lieben Mädchen so weh zu tun. Das sieht dir gar nicht ähnlich. Du gehst jetzt lieber ganz schnell zu ihr und entschuldigst dich bei ihr."
"Was? Nein, nein. So ist das gar nicht. Sie hat…"
"Komm mir jetzt nicht mit Ausreden, Lucas."
Oh oh. Sie hatte ihn Lucas genannt. Normalerweise war er der "Kleine", oder der "arme Junge" oder das "arme Kind, das doch noch im Wachstum ist", oder aber auch ihr "kleiner Lucas"…aber doch nicht nur "Lucas". Und dann noch in Kombination mit dem fuchtelnden Finger und dem bösen Gesichtsausdruck. Dem Computergenie wurde klar, Iva machte man sich nicht zum Feind. Auch wenn sie keine Waffen oder ähnliches nutzte, sie hatte ihre Mittel.
"Iva, nein. Bitte, es ist nicht so wie es aussieht. Mein Vater hat…"
Die Küchenfrau hörte gar nicht zu, sondern öffnete die Tür, um dann mit einem Fingerzeig Lucas klarzumachen, wo er nun hinzugehen hatte. "Zwing mich nicht, dich an deinen Ohren hier raus zu ziehen."
"Aber die Fotos, die wollte ich doch gerade noch hochla…"
"Junger Mann!"
Auf Ivas Blick hin traute sich Lucas nicht einmal mehr seinen Computer auszuschalten. Bloß der wütenden Frau mit den rasenden Augen gehorchen, das hatte jetzt oberste Priorität. Auf dem Weg zur Messe, zumindest dachte Lucas, sie wären dahin unterwegs, sah Iva keinen Grund ihren kleinen Vortrag nicht fortzusetzen.
"Du kannst nicht so mit den Gefühlen anderer spielen…" begann sie, worauf sich Lucas nur dachte, dass er das nun mittlerweile wirklich mitbekommen hatte. Allerdings war das bei Sandy einfach so eine Sache. Iva ins Wort fallen war so oder so gerade ein Tabu und würde wahrscheinlich tödlich enden…oder in einer riesigen Portion beim Abendbrot. Wobei das wohl aufs selbe hinauslief, wenn man Lucas fragte.
"Du kannst nicht so mit diesem armen Mädchen spielen, ihr sagen du liebst sie und willst sie heiraten und dann mir nichts dir nichts deine Meinung ändern. Und dann noch jemand anderen vorschicken, der ihr das erklärt." Iva schüttelte ihren Kopf.
"Hm?" machte Lucas. "Der Captain?" fragte er ganz ganz vorsichtig, um Iva nicht etwa noch mehr zu reizen.
"Na, wer denn sonst? Was meinst du, zu wem wir jetzt unterwegs sind!"
Jetzt merkte auch das Computergenie, dass sie eine andere Abzweigung genommen hatten und nicht mehr auf dem Weg zur Messe, sondern zu Bridgers Kabine waren. Er war Iva einfach nur still gefolgt und hatte kaum gewagt hoch zuschauen, dabei traf ihn doch so gesehen gar keine Schuld. Erstens hatte Lucas Sandy nie gesagt, dass er sie lieben würde und zweitens hatte er mehrere male versucht ihr das ganz normal beizubringen, aber es hatte nie geklappt. Ihm war das klar, nur Iva nicht und genau darin lag das Problem. Wie machte man ihr das klar? Es musste definitiv jemand mutiges sein.
Mit voller Kraft klopfte, oder eher hämmerte Iva gegen die Kabinentür des Captains. "Machen sie auf Captain, ich muss dringend mit ihnen reden."
Mehr als verwirrt ging Nathan Bridger zur Tür. Verwirrt deswegen, weil er die Stimme der Küchenfrau erkannt hatte und er sich erinnern konnte, das letzte Mal so viel Wut und Aufgebrachtheit in ihrer Stimme gehört zu haben, als Lieutenant Krieg einmal ein paar ihrer Lieblingspfannen vertickert hatte. Damals hatte sich Ben Krieg kaum mehr aus seiner Kabine getraut. Und das in der Tat zu Recht, denn mit Iva war in diesem Zustand nicht zu spaßen.
"Ja?" sagte Bridger, als er die Tür öffnete. "Iva, was gibt es denn?"
"Es gibt etwas zu klären. Und sie haben sich genauso falsch verhalten, wie Lucas hier." Böse funkelte die Küchenfrau den hohen Offizier an.
"Oh wirklich?" Bridger war ein wenig überrascht. Als er Lucas gesehen hatte, dachte er es ginge einzig um den Teenager, aber ihm selbst wurde anscheinend etwas vorgeworfen. Wahrscheinlich stand der Küchenfrau ein derartiger Ton nicht zu, aber Nathan Bridger wäre nicht Nathan Bridger, wenn er so etwas autoritär abblocken würde. "Wobei genau hab ich mich falsch verhalten?"
"Sie bringen diesem jungen Mann hier noch falsche Werte bei." Sie blickte auf Lucas, der nun zum dritten Mal an diesem Tag von ihr als junger Mann bezeichnet wurde. Das war definitiv nicht gut. "Wir werden das jetzt klären. Kommen sie bitte mit zur Messe."
"Es tut mir leid, aber ich habe jetzt wirklich keine Zeit für…"
"Zwingen sie mich nicht, sie an den Ohren aus der Kabine zu ziehen." Schon wieder einmal fuchtelte Iva mit dem Zeigefinger. Lucas war kurz davor loszulachen, war sich aber durchaus bewusst, dass das eine ganz unpassende Situation gewesen wäre.
Bridger seufzte. Da musste er seine Arbeit ein klein wenig aufschieben. Sein verständnisvoller und besonnener Charakter wurde in letzter Zeit wirklich gefordert. "Schon gut, gehen wir." Nicht wirklich wissend, woran der Captain jetzt war, folgte er Iva und Lucas zur Messe, in welcher ihm das blonde Problem sofort auffiel. Jetzt wusste er ungefähr, was ihn erwartete und er war bei weitem nicht glücklich darüber.
Mit MakeUp verwischten Augen drehte sich Sandy zu den drei Personen um und funkelte den Captain gleich ganz böse an. Iva ging gleich auf sie zu, setzte sich zu ihr und legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter. "Armes kleines Ding. Keine Sorge, wir regeln das jetzt. Überlass das nur mir. Wir Frauen müssen doch zusammenhalten." Sie lächelte, was Sandy ihr in einer schwächeren Version nachmachte.
"Also meine Herren…" sagte Iva streng, woraufhin sich der Captain und Lucas ängstlich und ein wenig ratlos anschauten. "Was haben sie Sandy zu sagen?"
"Was haben sie ihr eigentlich gesagt?" flüsterte Lucas dem Captain zu.
"Einen kleinen Moment, bitte." Sagte Bridger an Iva und Sandy gerichtet und zog daraufhin Lucas in eine gegenüberliegende Ecke der Messe. Ein wenig misstrauisch in Ivas Richtung blickend wunderte sich Lucas, ob die Küchenfrau diese kleine Beratungsrunde erlauben würde. Aber kam nicht wütend auf die beiden zu, von daher schien sie es wohl zu dulden.
"Ich habe ihr erklärt, dass ich es nicht zulassen werde, dass du sie heiratest. Und dass sie von Bord gehen muss, da sie keine Genehmigung der UEO hat und na ja…also…"
Lucas legte seine Stirn in Falten. "Aha?" da kam sicher noch etwas.
"Na ja, also genauso genommen, schien sie nichts davon zu verstehen, von dem was ich ihr gesagt habe. Sie hat aber wohl mitgekriegt, dass ich nicht will, dass ihr zwei heiratet und bin gleich zu ihrem Staatsfeind geworden. Ich hab ihr erklärt wir wären auf einer wichtigen Mission, sehr gefährlich und lang und dass wir dich unmöglich entbehren könnten. Sie meinte daraufhin, ob es so ähnlich wäre wie beim FBI und ich hab zu allem nur ja und amen gesagt, weil sie das anscheinend abzuschrecken schien…" Bridger fing an zu schwitzen.
Lucas musste schon wieder ein Lachen unterdrücken. "Sie haben sich ganz schön was aus den Fingern gesaugt. Und sie wollten mir erst nicht glauben, dass es ein hartes Stück Arbeit wird, Sandy von Bord zu bekommen."
"Ja ja, jetzt weiß ich es besser." Bridger rollte mit den Augen. "Und nun haben wir Iva auf uns gehetzt. Wir kommen wir da wieder aus?"
"Sie sind der Captain. Befehlen sie ihr doch, dass Thema ruhen zu lassen, oder so."
"Lucas, du weißt, dass das wohl kaum zur Lösung unseres Problems führt." Der Captain seufzte. Dies war einer dieser Tage, an denen man den Wert eines feindlichen Angriffs zu schätzen lernte. Nicht dass er sich so etwas wünschte, aber damit wusste er umzugehen. Wo drifteten seine Gedanken eigentlich hin? So schlimm war diese alberne Situation also schon…
"Dann machen sie jetzt einen Vorschlag." sagte Lucas.
Iva wurde ungeduldig. "Lucas, komm her und entschuldige dich." sagte sie schließlich laut.
Sandy hatte die Zeit genutzt mit ihrem Handtaschennotfallschminkset ihr Aussehen wieder auf Vordermann zu bringen und war bereit, die Entschuldigung und Liebeserklärung ihres Liebsten zu empfangen.
Den Captain ängstlich anblickend ging Lucas langsam zu den anderen beiden herüber. "Wirklich, Iva. Das ist nicht so wie…"
"Du sollst nicht mit mir reden, sondern mit Sandy." fiel sie dem Teenager ins Wort.
Lucas seufzte. Das konnte doch nicht wahr sein. Er konnte sich doch jetzt nicht bei ihr entschuldigen. Das würde sie doch erst recht wieder an seinen Hals treiben. Und wenn er ihr jetzt wieder ehrlich die Meinung sagen würde, wäre erstens Iva noch wütender und Sandy hätte wieder wohl nichts verstanden.
Bridger trat zu seinem jüngsten Crewmitglied. "Hören sie Iva, hier liegt ein Missverständnis vor. Dr. Wolenczak hat die Hochzeit zwischen den beiden arrangiert, ohne dass Lucas jemals…"
Sandy sprang von ihrem Platz auf: "Es ist doch egal wie die Verlobung zu Stande gekommen ist, Hauptsache wir beide lieben uns. Lucas, ich verzeihe dir!" Schon stürmte sie auf das Computergenie zu und drückte ihm einen dicken Kuss auf.
Iva schüttelte den Kopf und löste die Blondine wieder von Lucas, um ihr einen wichtigen Tipp zu geben. "Du darfst es den Männern nicht so einfach machen. Sonst lernen sie nicht aus ihren Fehlern. Aber es ist trotzdem schön zu sehen, das ihr zwei euch wieder vertragt." Sandy nickte glücklich, während Lucas das Gesicht verziehend Abstand nahm.
Iva blickte nun zum Captain. "Und nun sie. Sie müssen sich auch noch entschuldigen."
Bridger zeigte fragend auf sich.
Sandy baute sich siegessicher und Arme verschränkend vor dem Offizier auf. Aus ihren bunt ummalten Augen funkelte sie ihn böse an.
Bridger fragte sich, wo der schöne Ausruf: "Captain zur Brücke, Captain zur Brücke" blieb, wenn man ihn mal brauchte. Selbst für ihn ging das jetzt mehr als zu weit. Auch wenn er sie ein wenig angeflunkert hatte. Das schien sie noch nicht einmal wirklich mitbekommen zu haben, warum also zugeben, dass das falsch war.
In dem Moment betrat noch eine weitere Person die Messe. Sandy war sofort außer sich und zeigte auf Rufus Wainwright. "Der schon wieder!"
"Die schon wieder." bemerkte Rufus darauf und rollte mit den Augen. Danach wurde sie mehr oder weniger ignoriert und Rufus ging auf Lucas zu. "Ich dachte wir wollten mit Darwin spielen?"
"Weg! Weg weg weg! Geh weg von ihm!" zickte Sandy rum und konnte es nicht ertragen den Sänger in der Nähe ihres Liebsten zu sehen. Sie zögerte nicht lange und zerrte Lucas am Arm in ihre Richtung. Dieser Ray wollte Lucas nur wieder verführen oder so.
Lucas hatte Schwierigkeiten sich aus ihrem festen Griff zu befreien. "Ich wurde aufgehalten, weißt du?"
"Ja, irgendwie hab ich eine Ahnung was du meinst." Rufus rollte mit den Augen.
Bridger wusste jetzt erst recht nicht mehr, was er in dieser Situation machen sollte. Irgendwie war das alles ein endloser Kreislauf. Eine Schande, dass ihn seine Ausbildung nicht auf so etwas hatte vorbereiten können.
Iva war nun mehr als verwirrt und verstand nicht ganz, was jetzt passiert war. Dieser Gast, der hier an Bord war, schien sich wohl nicht mit Sandy zu verstehen. Was war da nur vorgefallen?
"Pass auf du! Ich weiß genau, dass du mich damit gemeint hast!" zischte Sandy in Richtung Rufus, der ehrlich überrascht war, dass sie es verstanden hatte. "Bleib ja von meinem Schatz weg!"
Rufus wurde das jetzt zu viel. Er musste etwas tun. "Schon gut, schon gut. Ich wollte Lucas auch nur sagen, dass es hier auf der Station einen tollen Secondhandshop gibt. Und da er auf diese Teile so steht, dachte ich…"
"S…Secondhandshop?" fragte Sandy ungläubig. Wer würde in solche Läden gehen?
"Ja, genau. Ach übrigens Lucas. Einen FastFood Laden gibt es dort auch gleich gegenüber."
"FastFood?" Sandy war kurz vorm Würgen. Das konnte man doch nicht esse, danach ging man auf wie ein Ballon und noch dazu schmeckte es doch gar nicht. Wie ordinär.
Lucas sah von Rufus zu Sandy und kapierte allmählich. "Das ist ja toll! Wusste nicht, dass so eine Forschungsstation so etwas zu bieten hat. Was ist Sandy, hast du Lust dahin mitzukommen?"
Sandy Fox musste schlucken und schüttelte ihren Kopf. Verängstigt blickte sie zu Lucas: "Magst du solche Sachen etwa? Du siehst aber nicht so aus…" Mit Bisexualität könnte sie umgehen, aber so etwas?
"Doch na klar! Oh und ich muss dich unbedingt mal zu einer LAN-Party mitnehmen. Da wirst du sicher auch deinen Spaß haben."
"W-was ist denn eine…"
"Eine Party bei der alle am Computer sitzen und zocken. Wird dir bestimmt Spaß machen."
Sandy und Computer? Daran spielen? Was war denn nun los…allein schon wegen ihren Nägeln waren solche Tastaturen nichts für sie. "Äh nein, lieber nicht."
"Doch, doch!" Lucas hatte Gefallen daran gefunden, sich ein wenig ins rechte Licht zu rücken. "Und ich muss dich meinen Hackerfreunden vorstellen. Wir können dir dann alles erklären, was die Computer angeht. Das ist wirklich interessant. Über so etwas können wir immer stundenlang diskutieren." Wieso war Lucas nicht früher auf die Idee gekommen, Sandy so anzuschrecken. Sie nervte ihn ja auch mit tausend Sachen, die er nicht ausstehen konnte. Eine großartige Abschreckmethode, wie man an Lucas ja sehen konnte. Das Computergenie machte sich eine imaginäre Notiz Rufus nachher für diese Idee zu danken.
Sandy wusste gar nicht, was sie sagen sollte. Wie war denn das jetzt gekommen? Eben war Lucas noch so süß gewesen und nun stand da ein komischer Freak vor ihr? Ihr stiegen schon wieder die Tränen in die Augen, welche plötzlich den Sänger böse anfunkelten. "Das ist alles bestimmt dein Einfluss, Ruben!"
"Rufus." sagte er trocken.
Fast vor Wut platzend und kurz vorm Dampfen lief sie aus der Messe und man konnte ihre zornigen Schreie noch eine gewisse Zeit in dem Raum hören, bis sie wohl zu weit in den Gängen der seaQuest verschwunden war.
Lucas strahlte über das ganze Gesicht. Wenn das jetzt aber mal nicht geklappt hatte. Und alles was er zu tun gehabt hatte, war ihr eine Aussicht darauf zu geben, wie er wirklich war. Einfach, aber genial.
"Was ist denn nun passiert?" fragte sich Iva verwirrt.
"Ich würde sagen, die Hochzeit fällt aus." erklärte Bridger.
"Oh wie schade." Die Küchenfrau verstand noch nicht ganz, war aber ehrlich traurig. "Dabei hatte ich doch schon ein paar Ideen für das Menü in Gedanken."
"Ja…" Bridger musste sich ein Grinsen verkneifen. "Schade…"
Lucas marschierte rüber zu Rufus. "Ich glaub du hast mein Leben gerettet."
Rufus musste lachen. "Na, wenn du meinst."
"Danke."
"Hehe, gern geschehen. Wollen wir nur hoffen, dass sie sich nicht erholt und wie ein Boomerang zurückkommt."
"Ich glaub eher die ist jetzt heulend zu ihrem Vater gelaufen, der ihr jetzt ein paar nette Ohrringe oder ähnliches kauft."
"Ich schlage vor, wir kehren dann mal langsam wieder zur Normalität zurück." Sagte Bridger. "Ich hab noch ein wenig Arbeit vor mir, bevor wir dann später wieder ablegen."
"Und wir gehen zu Darwin, der müsste schon warten. Am Ende kündigt, der mir noch die Freundschaft, weil ich nie Zeit für ihn hatte und es einfach nicht mehr geklappt hat, das wir zusammen so lange wir wollen spielen."
"Dann beeil' dich und ich werde mich über meinen Papierkram her machen." meinte der Captain lächelnd.
"Ach, eins noch.", sagte Lucas als er gerade beim gehen war und sich nochmals herumdrehte. "Könnten sie sicher gehen, dass meine Plage auch wirklich weg ist?"
"Ich werde Commander Ford bitten, nachzusehen.", nickte Bridger.
"Danke." Lucas gab Rufus ein Zeichen ihm zu folgen und sie gingen zu dem Quartier des Teenagers. Er musste noch seinen Computer ausschalten. Bestimmt hatten ihn in der letzten halben Stunde ein Dutzend Leute angesprochen, weil er noch online gewesen war und keine Zeit hatte bei Ivas Ansturm diesen auszuschalten.
"Musst du noch Spielzeug holen?", fragte Rufus, dem der falsche Weg nicht entgangen war.
"Nein, oder ... warte, ich glaube ich habe hier noch einen Schwamm, den wir nehmen können." Er kramte in einer Ecke zwischen Schmutzwäsche herum und zog einen alten Schwamm hervor. "Den können wir nehmen."
Rufus ging sofort zwei Schritte von ihm weg. "Das Ding fasse ich nicht an. Sieh doch nur wie das aussieht."
Lucas sah auf den Schwamm. "Hast recht. Den kann man höchstens noch als Katalysator für Käsefüße benutzen. Gut, dann nehmen wir nur den Ball." Er warf Rufus einen kleineren Ball zu, dann begab er sich zu seinem Computer. Nur kurz ging er die einzelnen Nachrichten durch. Rufus im Hintergrund war damit beschäftigt Fotos anzusehen. "Sind von dir keine dabei?"
"Hm,... was?" Lucas drehte sich herum.
"Fotos von deiner Familie. Hier stehen nur welche von Tony. Jedenfalls glaube ich, das sie nur von ihm sind."
"Nun", begann Lucas und atmete tief durch. "bei meiner Familie ist das sowieso eine Sache. Wir waren nie wirklich eine und ich kenne auch kaum meine Großeltern. Irgendwie hatten meine Eltern ein Talent sich mit den ihren zu verzoffen. Außerdem waren sie irgendwie schwer eifersüchtig. Jedenfalls glaube ich das. Meine Großeltern habe ich bisher nur ganz selten gesehen und auch da war immer ein Elternteil in der Nähe, der auf mich aufgepasst habe. Ich habe das Hochzeitsfoto meiner Eltern dort oben bei meiner Koje. Mehr brauche ich gerade nicht. Letztes Jahr hatte ich noch einige von meinen Freunden hängen, aber die sind alle mit dem alten Boot gesunken. Wir mussten schnell von Bord und da habe ich nur das wichtigste zusammen packen dürfen."
"Du bist dir wirklich sicher nicht schwul zu werden?"
Grinsend sah Lucas zu dem Sänger. "Was soll die Frage denn jetzt wieder? Ich dachte wir hätten das geklärt?"
"Haben wir auch, aber ich sagte dir ich werde nicht aufgeben und es weiter versuchen. Worauf ich hinaus will, bei mir hättest du eine Familie und wenn ich da bin, kümmert sich auch jemand um dich."
"Nur solange niemand auf Tour ist und nun lass uns gehen. Ich habe hier einen Spezialauftrag von einigen deiner Fans bekommen, die wohl etwas zu gut über die seaQuest Bescheid wissen. ... Oder aber ich habe mal ein wenig zuviel im Forum erzählt. Wie dem auch sei, es muss ein Foto von dir und Darwin gemacht werden."
"Gerne!" Sofort war Rufus von der Idee zu begeistern, was Lucas doch schon sehr überraschte. Er hätte nicht gedacht, dass sich der Sänger so schnell zu einem Foto extra nur fürs Internet überreden lassen würde.
