Anm: Ganz dickes Danke schön Kiddo, für dein Review! Iva ist wirklich ein Problem gewesen und sie wird es immer bleiben. Ihr mütterliche Art lässt sie einfach nicht tatenlos zusehen, wenn arme Kinderchen allein sind... oder zu dünn. Ich glaube sie hat gar keine eigenen. Jetzt am Ende musste ich mich auch zurückhalten, denn der nächste Teil gefällt mir persönlich wieder besonders gut, aber das kann Samusa dann updaten.
In der Zwischenzeit dachte Sandy Fox nicht daran von Bord zu gehen. Niemand durfte so mit ihr umgehen und sich plötzlich als jemand herausstellen, der gar nicht ihr Typ war. Schon gar nicht, wenn dieser jenige von so einem komischen Randy beeinflusst wurde. Die würden sich noch an sie erinnern.
Um auch sicher zu gehen, dass alles so klappte, wie sie sich das vorstellte, becircte sie den netten Uniformierten am Dock. Doch als er glaubte sie sei von Bord, schlich sie sich wieder zurück. Nun war sie auf der Suche nach der Kabine dieses Ronny. Der würde sein blaues Wunder erleben, wenn er zurück kam. Schadenfroh vor sich hin lächelnd durchsuchte sie jede Kabine, bis sie die richtige hatte. Ihr Internat war auch nicht schwieriger zu knacken gewesen, als die privaten Kabinen. Außerdem half man ihr überall sehr gerne, wenn sie nur den Rock ein wenig höher über ihre Schenkel zog. Der eine, der ihr die Kabine öffnete bekam dafür sogar einen Kuss auf die Wange.
Sie hatten noch gar nicht richtig mit spielen begonnen, als Lucas' Pal zu piepen begann. Genervt zog Lucas es aus der Tasche. Wie kam das dort überhaupt rein? "Ja?"
"Lucas? Ihr Vater ist hier draußen an der Schleuse und möchte sie einen Moment sprechen." sagte die Stimme eines der Sicherheitsbeamten, die an der Schleuse Wache hatten.
Seufzend versuchte er eine Ausrede zu finden, doch ihm fiel ausnahmsweise nichts ein. "Bin schon unterwegs." Er steckte das Pal wieder in seine Hosentasche und sah zu Rufus und Darwin. "Tut mir leid, ich bin gleich zurück."
Darwin warf den Ball und traf Rufus am Kopf. "Du bist dran."
"Au! Wir können doch noch auf Lucas warten.", meinte Rufus.
"Nein, nein, spielt ruhig weiter. Das Foto haben wir schon mal. Ich muss jetzt zu meinem Vater. Das ist bestimmt was mit seinen Kollegen. Sandys Vater kann manchmal genauso nervig sein wie sie. Das weiß ich, weil meiner schon oft mit einer Wut nach Hause kam, bei der man schnellstmöglich das Weite suchte, bevor man da in seinen Wutkreis geriet und angebrüllt wurde für nichts. Bis gleich also."
Der Sänger sah ihm noch nach, ehe er sich weiter mit dem Delphin beschäftigte.
Lucas überlegte sich bereits ein paar Ausreden für seinen Vater. Hoffentlich schrie der ihn jetzt nicht an. Das wäre so gar nicht nett und erst recht nicht, wenn er dran dachte, wer da alles zu hören könnte. Ein wenig eingeschüchtert trat er demnach nun also auch auf die Station und ging auf seinen Vater zu, der mit verschränkten Armen und angespannten Gesicht auf ihn wartete. "Hallo Dad."
"Du ahnst bereits, um was es gehen könnte?" Keine Begrüßung, das musste noch nichts heißen. Es konnte sein, dass er noch auf der sicheren Seite war. Lucas hoffte es jedenfalls sehr.
"Sandy treibt Unheil, richtig? Bridger hat sie mittlerweile auch gefressen, nur unsere gute Seele von Iva hat sie ins Herz geschlossen." Das Computergenie hoffte auf die Weise seinen Vater ein wenig zu besänftigen.
"Professor Fox hat alle Subventionen und Unterstützungen, die er Wolenczak Industries zugesprochen hatte unwiderruflich zurückgezogen.", sagte Dr. Wolenczak ernst und blickte ihn drohend an. "Einige meiner wichtigsten Projekte seit dem Power Plant sind damit zum Scheitern verurteilt."
"Oh, das ist nicht gut. Ich wusste nicht, dass soviel von diesem Mann abhängt. Du willst mich jetzt aber nicht wieder zwingen, doch mit ihr was anfangen zu müssen?", sagte Lucas vorsichtig und überlegte bereits in welches Land es schön wäre auswandern zu können.
Lawrence musste tief durchatmen. "Nein, das hat keinen Sinn. Aber ich hätte doch ganz gerne gewusst, was denn alles noch vorgefallen ist, dass es zu dieser Reaktion kam."
Kurz erklärte Lucas seinem Vater wie respektlos Sandy gegenüber dem Captain und Rufus geworden war und auch den Commander anfing zu beleidigen. Dazu, wie ihr Vater teilnahmslos daneben stand und eher seine Zuckerschnecke von Tochter bemitleidete, als sie zur Vernunft zu zwingen. "Ich kann mich mal umhören. Vielleicht finde ich ja einen anderen Investor für dich."
"Wenn alle Stricke reißen, muss ich es aus dem Privatvermögen nehmen." Sein Blick war nachdenklich auf den Boden gerichtet.
"Auf gar keinen Fall, das heißt ja dann, mein Erbe wird verpulvert!"
"Ich werde meine Projekte nicht aufgeben, auf gar keinen Fall. Außerdem wirst du das Geld nicht brauchen, wenn es soweit ist. Ich traue dir schon zu, dass du bis dahin selbst etwas auf die Beine gestellt hast." Einen Moment hielt er inne. "Sofern du nicht schon die ersten Schritte in dieser Richtung getan hast. Mir soll keiner sagen, ich würde meinen Sohn nicht kennen."
"Meinst du, das geht dennoch irgendwie? Oder hat dieser Fox etwa noch großen Einfluß in der Branche, dass er deinen Namen kaputt machen kann? Ich könnte mich vielleicht zu einer schriftlichen Entschuldigung an ihn durchringen. Obwohl ich der Meinung bin, die müssten sich bei uns entschuldigen."
"Überstürze nur nichts. Noch ist der Schaden gering. Sollte es dennoch weiter gehen, habe ich genug Anwälte. Ich wollte nur wissen, inwieweit du mit der Sache zu tun hast und ob ich dir die Ohren lang ziehen muss."
Schnell ging Lucas ein paar Schritte von seinem Vater weg. "Keine Ohren lang ziehen, bin ganz unschuldig. Selbst der Captain ist wie gesagt schon mehr als genervt von unseren Prinzessin."
Nickend sah Lawrence zu seinen Sohn, dann zog er ihn zu einer festen Umarmung zu sich. "Ihr werdet bestimmt gleich auslaufen. Pass auf dich auf. Sollte etwas sein, kannst du mich anrufen, das weißt du."
"Vorausgesetzt ich komme durch und werde nicht abgewimmelt wie jeder andere auch." Grinste Lucas. Er hätte nicht gedacht, dass er doch so glimpflich aus der Affäre kommen würde.
"Das lassen wir mal. Ich muss jetzt los. Bei mir ist schon genug Arbeit liegen geblieben die letzte Zeit." Wortlos drehte er sich anschließend herum und ging. Würde Lucas es nicht besser wissen, hätte er gemeint, sein Vater hätte sich nun auf einmal doch daran gewöhnt ihn um sich zu haben. Wer hätte das gedacht. Dr. Wolenczak vermisste seinen Sohn bereits.
"Was machst du noch hier?", fragte ihn jemand von hinten.
"Ben? Wolltest du nicht schick mit Lonnie essen gehen?"
"Ja, da waren wir, bis ihr Pal ging und sie weg musste. Man hatte einen Spezialauftrag für sie." Augenrollend steckte Ben seine Hände in die Taschen. "Es ist nicht zu glauben, es gibt tatsächlich Leute, die nehmen das Ding überall mit hin."
Lucas holte seines raus. "Ich habe mich auch vorhin damit erwischt. Keine Ahnung wie das in meine Tasche gekommen ist, aber ich stimme dir zu. Die Teile gehören echt verbannt."
Die beiden lachten gleichzeitig auf. Wenn es ums vergessen der Pals ging, hatten sie auf der alten seaQuest eine Highscore Liste geführt. Am Ende sah es nach einen Gleichstand für die beiden aus, doch wie so viele Dinge, war auch diese Liste mit dem Boot gesunken. "Was hast du bis jetzt gemacht, wenn Lonnie dich allein gelassen hat?"
Ben sah sich um, ob ihnen jemand zuhören konnte und Lucas hob interessiert die Augenbrauen. "Hör zu Kleiner, das ist ein kleines Geheimnis. Diese Stationen sind eine wahre Goldgrube, wenn es ihnen an den einfachsten Versorgern mangelt. Ich habe einige wirklich lukrative Geschäfte an Land ziehen können."
Innerlich schüttelte Lucas nur den Kopf. Da lief also der Hase. Irgendwas hatte sein Freund hier wieder angestellt. "Okay, Ben, was hast du ihnen dieses mal verkauft?"
"Pscht! Nicht so laut." Nervös sah er sich um, ob auch ja niemand von der seaQuest in der Nähe war. "Du kennst es doch wie das manchmal so ist, dass man gerne etwas hätte und das nicht kriegt. Diese Station hat einen echten Mangel was das älteste Geschäft der Welt angeht."
"Oh nein, du hast nicht in Planung hier eine Erotikkette aufzubauen."
"Wieso denn nicht? Das ist Geld, mein Junge! Man muss das alles nur richtig aufziehen, schon ist man innerhalb von kürzester Zeit steinreich. Ich habe sogar schon die ersten Interessenten und hier auf der Station fange ich an. Weißt du, die haben hier einige Objekte frei stehen, in denen ich Bens Venus eröffnen kann."
"Bens Venus?" Lucas musste sich zurück halten nicht sofort los zu lachen.
"Wieso nicht? Ich finde der Name klingt neutral und doch vielversprechend. Mehrere Menschen kommen erst dann in ein Geschäft, wenn ihre Neugier geweckt ist und das ist mir mit diesem Namen doch mehr als sicher gelungen."
"Ich glaube eher, damit kriegst du sofort die entsprechenden Ordnungshüter auf den Hals."
"Ach was, das ist alles eine Frage des Marketing. Von Wirtschaft verstehst du als Computerfanatiker natürlich nichts."
"Stimmt, ich verstehe echt nicht, was du dir dabei wieder gedacht hast und ich will es auch ehrlich nicht wissen. Mir gefällt was ich mache und ich bin glücklich damit. Du hast doch aber hoffentlich nichts unterschrieben?"
"Nein, noch nicht, die Kaufverträge müssen erst an Land von einem Notar geprüft werden, ehe ich es sicher habe."
Halb verzweifelt schloß Lucas die Augen. "Du kannst doch nicht wirklich schon etwas in der Richtung gemacht haben. Pass bloß auf, dass du dich damit nicht hinter Gitter bringst!"
"Nur keine kalten Füße bekommen, du wirst noch neidisch werden, weil du nicht mit eingestiegen bist, wenn ich in Geld baden kann."
Lucas bedachte seinen Freund nur mit einem Lächeln. Einer der Sicherheitsleute winkte ihnen zu, dass sie an Bord kommen sollten, weil man jeden Moment ablegen wollte.
"Sag mal, was ist eigentlich aus deiner Verlobten geworden?" griff Ben nun ein anderes Thema auf.
"Ich hoffe mal, die hat es sich in Daddys Whirlpool mit einem Glas Schampus und einer Modezeitschrift bequem gemacht und vergisst mich ganz schnell."
"Ist die große Romanze etwa schon wieder vorbei?" Ben konnte nicht anders, aber er grinste von einem Ohr zum anderen. "Ihr wart doch so ein süßes Paar."
"Und du riskierst gerade einiges, wenn du weiterhin auf diesem Thema herum reitest!", drohte Lucas. Augenblicklich war der Versorgungsoffizier ruhig. "Ich sehe dann mal nach meiner Liebsten, vielleicht hat sie ihren Spezialauftrag bereits erledigt, dann kann ich vielleicht ein Candle Light Dinner in meiner Kabine heraus schlagen."
Lucas war sich sicher, dass der Spezialauftrag bereits vorbei war. Seines Wissens nach, ging es nur um das Aufpassen auf Sandy und die befand sich hoffentlich ganz weit weg!
Ganz weit weg befand sie sich dann doch nicht, denn Ben trat gerade aus der Magnetbahn als ihm die junge Dame mit einen Stückchen Holz in der Hand entgegen kam. "Entschuldigen sie", lächelte sie ihn augenzwinkernd an. "Haben sie vielleicht einen Stift für mich? Ich bräuchte einen dicken Filsstift wenn es geht."
Verwirrt und ein wenig überwältigt, was er denn davon halten sollte, suchte Ben seine Taschen ab, fand aber nur einen Kugelschreiber. "Ach, der tut es auch, keine Sorge." Schon nahm sie ihm den Stift aus der Hand und drehte das Holzstück herum, um auf der unlackierten Seite ein paar kurze Sätze zu schreiben. Wo hatte er nur diese Art von Holz schon mal gesehen?
"Vielen Dank!" sagte sie und gab ihm den Stift zurück. Ehe ihm noch etwas einfallen konnte, war sie bereits verschwunden. Hatte Lucas nicht was erwähnt, die Romanze sei vorbei? Bestimmt hatte ihm sein junger Freund nur auf den Arm genommen. Er kannte den Teenager doch. Ihm war es sicherlich peinlich gewesen zu sagen, wie sehr er die Kleine doch liebte und sie an Bord geschmuggelt.
