Anm.: Vielen Dank für eure Reviews! Sandy scheint ja jeden ein wenig zu beschäftigen ;) Ob die Gute noch was vor hat? Oder besser, was sie getan hat...das könnt ihr jetzt nachlesen. Vielleicht müsst ihr euch jemanden suchen, damit ihr das nicht alleine lesen müsst, denn wie schon mal erwähnt, Sandy is der Horror ;) - Samusa

Tony blätterte in einem seiner Magazine, als Lucas vom Moonpool zurück kam und das erste was er tat, war den Computer einschalten. „Aha, wieder zur Normalität zurück gefunden?"

„Wie meinst du das?", fragte Lucas ohne den Blick vom Computer zu nehmen, der gerade hochfuhr. Er kramte das richtige Kabel für seine Kamera hervor, damit er diese an den Computer anschließend konnte.

„Ich meine, weil du neuerdings wieder den Computern mehr Beachtung schenkst, als anderen Dingen."

„Das habe ich auch die letzte Zeit getan, ich bin nur davon abgehalten worden."

„Natürlich."

Darauf antwortete Lucas jetzt nicht mehr. Sollte Tony glauben was er wollte. Um ihn zu ärgern, tat er sogleich eine von Rufus' Platten in den Computer. Piccolo erkannte sofort die Musik, wollte sich aber nicht von seinen Mädels aus dem Magazin trennen und nahm die Stimme ihres Gastes notgedrungen hin. Besser als ihn persönlich hier zu haben.

Die Tür zu der Kabine der beiden flog krachend auf und Rufus Wainwright stürmte herein. Tony hatte aus Versehen den Pinup Teil seines Magazins vor Schreck zerrissen. „BIST DU DES WAHNSINNS?", fauchte er Rufus an.

„Schrei mich nicht an, sonst wirst du der erste sein, der mich heute kennen lernen wird!", fauchte Rufus ebenso zurück.

Tony, völlig überrascht von dieser Reaktion, wandte sich lieber schluchzend seinem Pinup Girl zu. „Die hübsche Tiffany..."

Fragend blickte das Computergenie den Sänger an. „Ist was passiert?"

Völlig verzweifelt nickte Rufus. „Komm mit." Er sprach nun mit leiser, fast erstickter Stimme. Irgendwas schien ihm sehr auf der Seele zu liegen. Lucas ließ auch alles liegen und folgte ihm zu seiner Kabine. Rufus öffnete die Tür und ließ ihm den Vortritt. Was der Teenager nun zu sehen bekam, verschlug ihm die Sprache. Der Raum war ein einziges Chaos. Überall lagen Papierfetzen herum, zerrissene Kleidungsstücke säumten den Boden und selbst die Instrumente hatte jemand nicht verschont. Direkt zu seinen Füßen lagen ein paar Teile, die mal ein Keyboard gewesen waren. Lucas ging in die Knie und hob eines der Papierstückchen auf. „Ist das einer deiner Songs gewesen?"

Rufus hatte die Hand vor dem Mund und nickte. Ihm standen die Tränen in den Augen. „Sogar neue."

„Und hier war abgeschlossen?"

Erneut nickte der Sänger.

„Warte hier ich hole jemanden, der sich das ansieht. Vielleicht ist hier ein Hinweis, wer das gewesen ist."

Rufus Wainwright wischte sich die Tränen aus den Augen. „Den Hinweis habe ich hier." Er gab ihm ein kleines Holzstück, das einmal die Gitarre des Sängers gewesen war. Lucas drehte das Stück in seinen Händen so rum, bis er sehen konnte, was auf der Rückseite stand. Das ist erst der Anfang. So einfach kommst du mir nicht davon. Lucas gehörte mir und wird mir gehören. Das lasse ich mir von einem dahergelaufenen Reginald nicht kaputt machen!

Die Miene des Computergenies verfinsterte sich. „Die hat Nerven! Warte hier." Schnell eilte er hinaus und zur Brücke, wo Commander Ford und Captain Bridger gerade den Kurs miteinander abstimmten.

„Captain!" rief er, kaum dass er in Reichweite war.

Bridger sah sich um. „Lucas, ich wollte dich gerade fragen lassen, ob du morgen die Nachmittagsschicht übernehmen kannst. Pennel ist mit einer Magenverstimmung auf der Krankenstation und wird bis morgen wahrscheinlich nicht wieder auf den Beinen sein."

„Wie? Oh, ja klar. Sehen sie sich das mal an." Er hielt ihm das Holzstück unter die Nase.

„Was ist das?" Doch sobald er die Zeilen gelesen hat, war ihm klar, wer das geschrieben hat. „Das ist von Sandy, richtig?"

„Ja, ist es und wenn sie mir jetzt noch folgen würden, kann ich ihnen zeigen, was sie noch alles getan hat."

„Ich dachte das Mädchen sei von Bord geschickt worden." entgegnete Ford.

„Entschuldigen sie?" mischte sie Ben ein, der oben an seiner Konsole saß. „Reden sie von der kleinen Blonden?" Nickend bestätigten die höheren Offiziere. „Der bin ich vorhin noch begegnet, da hatte das Boot bereits abgelegt."

Lucas rollte mit den Augen. „Das kann doch nicht wahr sein!"

Bridger war alarmiert und ahnte schon böses. „Was hat sie alles angestellt? Ich meine, diese Drohung kommt doch nicht von ungefähr."

„Dieses Mal ist es nicht mein Computer der zu Bruch ging, aber sie hat dafür etwas anderes gemacht. Das was sie in ihren Händen halten ist ein Teil einer Gitarre, auf welcher wir gestern noch ein Konzert gehört haben. Nur so als kleiner Hinweis."

„Übernehmen sie, Jonathan!" sagte Bridger, stand von seinem Stuhl auf und folgte Lucas. „Schicken sie mir außerdem ein Sicherheitsteam los, das überall nach Sandy Fox suchen soll."

Als Bridger und Lucas bei Rufus' verwüsteter Kabine ankamen, fanden sie den Sänger auf der Couch vor, wie er gerade versuchte ein paar seiner Notizen wieder zu ordnen, auch wenn das ganze eher einem Puzzle glich.

Als der Captain das Ausmaß der Verwüstung erkannte, konnte er sich kaum vorstellen, dass so eine kleine zierliche Person das angerichtet haben sollte. Allerdings stand Sandy Fox' Schuld außer Frage. Eindeutiger ging es ja gar nicht. In Gewisserweise hatte diese ganze Situation etwas Komisches an sch. Erst war hier ein Chaos entstanden, weil jemand nicht wollte, dass Rufus mit Lucas zusammen ist und nun war Sandy Fox rasend, aus ganz ähnlichen Gründen. Eins war sicher, die Sicherheitsschlösser mancher Kabinentüren mussten wohl oder übel verbessert werden.

„Sie sind sich sicher abgeschlossen zu haben?" Bridger wollte sich vergewissern, ahnte aber, dass der Sänger dies bestätigen würde.

Rufus blickte den Captain böse an. „Ja doch. Genau so wie beim letzten mal, als hier eingebrochen wurde. Das Ergebnis sehen sie ja."

Es war schwer nicht mitzubekommen. Rufus Wainwright war mehr als nur gereizt.

„Ich versichere ihnen, wir werden Sandy Fox finden und dann wird sie wohl für den Schaden aufkommen müssen."

„Wohl eher Daddy." Bemerkte Lucas sarkastisch. Wobei er sich auch vorstellen konnte, dass Sandy ein paar Cent in ihrem Sparschwein hatte. Alan Fox schien gern einmal sein Checkbuch für seine kleine Prinzessin zu zücken.

„Wie dem auch sei, der Schaden wird ihnen auf jeden Fall ersetzt werden." Beruhigte Bridger den Musiker weiter.

Seufzend stand dieser von der Couch auf. „Der Schaden ist wohl kaum mit Geld aufzuwiegen. Ich hänge an meinen Instrumenten, da kann ich mir noch so viele neue kaufen und es wäre nicht das gleiche. Die brutale Barbie soll mir nicht unter die Augen kommen, ich garantiere sonst für gar nichts."

Lucas und auch dem Captain blieb kaum verborgen wie wütend Rufus war, auch wenn er eher ruhig wirkte. Im Innern schien es zu brodeln und wenn sie Sandy einen Tipp geben könnten, nervtötend hin oder her, sollte sie sich wirklich von Rufus Wainwright fern halten. Auch wenn sich das Computergenie beispielsweise nicht vorstellen konnte, dass der Musiker ernsthaft anfangen würde, von seinen Fäusten Gebrauch zu machen, so würde dieser sicherlich irgendwie seinem Ärger Ausdruck verleihen.

„Konntest du welche von deinen Songs retten?" fragte Lucas schließlich.

Betrübt schüttelte Rufus den Kopf. „Sie hat Konfetti draus gemacht und das wirklich gekonnt. Ich hab einen Großteil im Kopf, aber ein paar der ganz neuen Ideen sind wohl weg." Er starrte auf einen Punkt auf dem Boden.

„Wir helfen ihnen wohl erst einmal hier das Chaos ein wenig zu beseitigen. Ich denke sie werden wohl neue Sachen brauchen. Ich hoffe sie mögen blau?" versuchte es Bridger noch mit einem kleinen Witz am Rande.

Rufus allerdings blickte den Captain ein wenig misstrauisch an. „Wie meinen sie das? Sie wollen mir hoffentlich nicht so einen Sack mit seaQuest Logo andrehen. Nicht falsch verstehen, ihnen mag das ja stehen, aber mir liegt dieser Militarylook nicht."

Bridger musste sich zusammenreißen, um nicht mit den Augen zu rollen. „Ich fürchte was anderes können wir nicht anbieten, bis wir den nächsten Hafen ansteuern."

Tief seufzend sank Rufus auf die Couch zurück. Um sich der Trübsal ordnungsgemäß hinzugeben, fehlte jetzt nur noch, sich ein wenig an das Keyboard oder an die Gitarre zu setzen, aber das konnte er wohl vergessen. Aber halt, wozu gab es denn hier ein richtiges Klavier an Bord? „Ich geh mir die Beine vertreten. Lassen sie die Klamotten und alles liegen. Darum kümmere ich mich später." Schon war Rufus Wainwright aud der Kabine verschwunden und hinterließ einen etwas ratlosen Bridger und Lucas, der sich kurzer Hand dazu entschloss dem Sänger zu folgen.

„Ist okay Lucas. Ich kümmere mich dann besser mal um unsere Kleinkriminelle Miss Fox."

Nickend verschwand Lucas aus der Kabine. Als er Rufus bei der nächsten Ecke eingeholt hatte, staunte er allerdings nicht schlecht, als Rufus ihn wieder weg schickte. „Nicht falsch verstehen Lucas, aber ich wollte eigentlich alleine sein."

„Oh, okay." Der Teenager war ehrlich überrascht. Das war das erste Mal, dass Rufus ihn nicht um sich haben wollte. Das war nun nicht sonderlich schlimm für Lucas, wohl aber für Rufus, denn daraus ließen sich so einige Schlüsse ziehen. „Dann will ich nicht weiter stören. Wir sehen uns sicher später."

„Ja, sicher. Bis dann." Schon ging der Musiker wieder seiner Wege und steuerte zielsicher auf das Klavier im Veranstaltungsraum zu.

Als Lucas in seiner Kabine ankam, fand er darin Tony vor, der sich gerade angeregt mit Ben unterhielt. Das Computergenie fragte sich ernsthaft, ob die zwei auf einmal ganz dicke Kumpels geworden waren, wagte aber das stark zu bezweifeln. Aber irgendwas schienen die beiden auszuhecken.

„Äh Jungs, gibt es etwas Spannendes?"

Überrascht blickten die beiden hoch.

„Luke, die Großen besprechen gerade ein Thema für Erwachsene. Warte noch einen kleinen Moment, ja?"

Irrte sich Lucas, oder wirkte Tony aufgeregt und schien sich über etwas zu freuen. Da ging ihm ein Licht auf. „Ach, hat unser Moraloffizier dir etwas von „Bens Venus" erzählt?" Das hatte ja kommen müssen.

Überrascht sah Tony zu Ben.

„Was?" fragte dieser zurück.

„Du erzählst Lucas davon? Klein-Luke hier? Der versucht dir das nur auszureden."

Lucas rollte mit den Augen. „Das hab ich schon. Allerdings funktioniert so etwas bei Ben nie, von daher ist es egal. Dir sag ich's aber auch gern nochmal. Das ist eine Schnapsidee."

Piccolos Blick an den Lieutenant gerichtet sprach Bände. Krieg nickte.

Lucas schüttelte seinen Kopf. So wie die beiden drauf waren, würden die am Ende noch weibliche Offiziere und Wissenschaftler fragen, ob sie nicht einsteigen wollten, weil es doch ein lukratives Geschäft wäre.

„Jungchen. Lass uns mal machen." Bemerkte Ben. „Wir sind jetzt bereits zu dritt. Body macht auch mit. Das wird ein bomben Geschäft, sag ich dir."

Den Schock kurz verkraftend, dass Jim ebenfalls mit eingestiegen war, grinste Lucas. „Mit euch als beste Kunden, oder wie?"

„Mach dich nur lustig. Spätestens wenn wir unsere erste Million zusammen haben wirst du vor Neid erblassen."

„Oh, ganz bestimmt." Lucas nickte in Tonys Richtung. „Ich sollte wohl auch von meiner Wissenschaftslaufbahn absehen und ins Erotikbusiness einsteigen. Das ist wenigstens ein stabiler Markt, auf dem wir uns dann befinden was?"

Ben legte dem Teen einen Arm um die Schulter. „Du hast es verstanden." Er grinste.

Lucas entschied nun für sich, einfach ganz spontan die Kabine wieder zu verlassen. Dafür hatte er gerade mal gar keine Lust und er musste immer noch daran denken, dass Monsterblondi noch frei durch die Gänge lief. Hätte man sie bereits gefunden, hätte Bridger ihn sicher bereits über Pal kontaktiert. Wieso dauerte das überhaupt so lange? Wo konnte sich Sandy schon groß verstecken? Hatte schon einmal jemand daran gedacht Darwin auf Lucas' Exverlobte anzusetzen? Das war doch einmal eine gute Idee. Wenn sie jemand fand, dann doch wohl Darwin. Also machte sich Lucas auf den Weg zum MoonPool.

Währendessen hatte sich Rufus im Veranstaltungsraum an den Flügel gesetzt und setzte seine Wut in Töne um. Sollte er der reizenden Sandy vielleicht einen Song widmen? Wahrscheinlich würde sie noch nicht einmal merken, dass sie gemeint ist. Was fiel dieser Göre eigentlich ein? Rufus kam gar nicht darüber hinweg und hatte kein Problem damit sich alle zwei Minuten erneut darüber aufzuregen. Das Problem war, dass er dieser Sandy wahrscheinlich stundenlange Vorträge halten konnte, ohne dass sie auch nur irgendetwas begriff. Das war das Schlimmste an der ganzen Sache. Von seinen Instrumenten, Sachen und Notizen mal abgesehen.