Anm: Vielen lieben Dank für eure Reviews Tina und Kiddo!
Tina: Dein Review hat sich bei mir total mit dem Upload überschnitten, sonst hätte ich da noch was dazu sagen können. Aber danke und wir haben uns auch schon gewundert über deinen kleinen Schreibfehler. Ich glaube Lucas hat keine Gitarre.
Kiddo: Nein, kein Druckfehler, die Sandy denkt das Teil heißt seaGuest. Schöner Name. Und du sollst doch nicht immer so nerven mit den Updates! Ich drohe dir nur wieder mit einer Hudsonstory, ich habe da zufällig gerade was in den Fingerspitzen! ;p
Niedergeschlagen stand er nun auf dem Gang und überlegte, was er denn tun könnte. Am Klavier abreagieren war vorerst gegessen. Bis die da drinnen fertig waren, konnte es noch dauern und in seine zerstörte Kabine wollte er nicht unbedingt zurück, da kam nur die Verzweiflung über die schreckliche Tat in ihm wieder hoch. Am Ende des Ganges schlurfte noch Lucas deprimiert lang. Warum also nicht. Mit ein paar schnellen Schritten war er bei ihm. "Was machst du nun?"
"Keine Ahnung. Mich hat Bridger noch nie so angefahren. Ich glaube der ist wirklich schrecklich sauer gerade. Ich würde mich ja gerne in meine Kabine einsperren und einfach mich vor den Computer setzen, nur darin werden gerade die Details von Bens Venus ausgefeilt. Das kann also noch dauern."
"Was bitte ist denn Bens Venus?"
Sie gingen ein Deck hinunter, wo bereits das Wissenschaftsdeck begann und setzten sich auf die Treppen. Lucas seufzte. "Eine von Bens tollen Geschäftsideen. Seit er nicht mehr hinter dir herwuseln muss, hat er da wieder eine Menge Zeit sich sowas auszudenken. Ich glaube aber, sobald Bridger besserer Laune ist, werde ich ihm den einen oder anderen Tipp geben. Denn so eine Freudenhauskette, die von einem seaQuest Offizier geleitet wird und dann auch noch zwei weitere Leute mit drinnen sitzen hat, wird kein sehr gutes Licht auf die UEO werfen. Vor allem wenn ich daran denke, wie die drei da mit ihren Geldscheinen wedeln und sich immer mal in ihren Häusern blicken lassen. So richtig wie Snobs mit Seidenschals und edlen Anzügen. Sonnenbrillen und Solariumbräune."
"Wo wir gerade bei Anzügen sind. Ich habe ein kleines Kleidungsproblem, aber ich werde auf gar keinen Fall etwas von dem Zeug anziehen, was ihr hier normalerweise in solchen Fällen an die Leute verteilt."
Der Teenager sah zu ihm. "Und an was hast du da gedacht? Soll ich dir was von mir geben?" Er dachte einen kurzen Moment darüber nach. "Das könnte vielleicht sogar klappen. Wir müssten in ungefähr die selbe Größe haben."
"Würde dir das wirklich nichts ausmachen?"
"Nein, wieso denn? Wäre nicht das erste mal und es ist ja nicht so, das du damit zum Schlammcatchen gehen würdest, oder ähnliches."
Spontan fiel ihm Rufus um den Hals. "Du bist meine Rettung, Lucas! Ich dachte schon ich müsste die nächsten Tage in einem Sack herum laufen oder mich in meiner Kabine einsperren."
Verlegen lächelte er. Über ihnen hörten sie wie es lauter wurde. Man brachte wohl gerade Sandy von Bord. "Komm, lass uns schnell in eines der Labors dort gehen, falls die hier unten lang kommen. Es ist momentan wirklich besser, wenn wir keinem von denen begegnen."
"Da gebe ich dir mehr als recht. Ich will dieses Miststück nicht mehr sehen! Von wegen ich höre von ihren Anwälten, sie bekommt von meinen was zu hören." Er folgte Lucas. "Kennst du ein paar gute?"
"Mein Vater sicher." Er steuerte das mittlere der Labors an, von dem er wusste, dass es leer war. Leise schloß er die Tür, sobald der Sänger hinter ihm in den Raum gekommen war. Es herrschte leicht dunstiges Licht und aus verschiedenen Ecken konnte man das Blubbern von Filteranlagen hören. Vom Sichtfenster abgewandt hörten sie wie Sandy tatsächlich über dieses Deck gebracht wurde. Erst als draußen wieder Ruhe eingekehrt war, wagten die beiden sich wieder zu unterhalten. Keiner wollte es riskieren von Bridger Hausarrest aufgebrummt zu bekommen. Rufus hingegen hatte ein Aquarium mit orange – weiß gestrichenen Fischen entdeckt. Neugierig beobachtete er sie.
"Ich habe schon oft versucht Nemo unter ihnen zu finden, aber der ist unauffindbar. Keine Ahnung wo der sich versteckt hält." sagte Lucas, als er zu ihm trat.
Rufus verstand nicht, was der Teenager meinte.
"Schon gut. Kennst den Film wohl nicht." Er zog sich einen Hocker heran und setzte sich darauf.
"Was macht ihr mit ihnen?" fragte Rufus.
"Was wohl? Forschung. Testen ihr Verhalten im Becken und in der freien Wildbahn. Letzten Monat haben wir eine ganze Woche nahe eines Riffs verbracht und den WHSKR bei einer Kolonie Clownfische positioniert. Das war der erste Teil der Testreihe und hier läuft gerade der zweite. Die Tiere müssen sich aber erst an das Aquarium gewöhnen, darum wären die Ergebnisse verfälscht, wenn wir sofort mit den Beobachtungen beginnen würden. Ich schätze vor übernächster Woche wird hier kaum einer sein und ununterbrochen in das Becken starren."
"Du scheinst dich richtig auszukennen."
"Klar doch, bin ja ein Teil des Forschungsteams. Wobei ich sagen muss, es gibt durchaus spannendere Aufgaben. Aber es ist immer beruhigend sie zu beobachten."
"Beruhigend? Gut, dann werde ich versuchen mich zu beruhigen, bevor ich mich ans aufräumen mache." Rufus sah sich ebenfalls nach einer Sitzgelgenheit um und begann die Fische zu beobachten.
Stumm saß Lucas daneben. "Du willst wirklich nicht, dass ich dir dann helfe beim aufräumen?"
"Nein, lass nur." sagte Rufus abwesend. Er hatte gerade einen kleinen Fisch entdeckt, der von den anderen gemieden wurde. Er gab ihm für sich selbst den Namen Rufus, denn ihm ging es damals auf der Schule ebenso. Viele mieden ihn, weil sie seinen Kleidungsstil nicht leiden konnten.
Lucas begann mit seinen Fingern zu spielen. Was sollte er denn dazu noch sagen. Er drehte sich herum und setzte sich an den Computer im Raum. Wenig später hatte er die allgemeinen Arbeitsprogramme umgangen und konnte mit dem Gerät ins Internet.
Plötzlich fiel Lucas etwas ein. "Ist Blue Eyes auch mit zerstört worden?" hakte er ganz schnell nach. Vielleicht hatte die ganze Sache am Ende noch einen kleinen Vorteil.
Rufus grinste verträumt vor sich hin. "Nein, keine Sorge, der Song ist sicher. Hab den schnell neu aufgeschrieben, was eigentlich gar nicht nötig ist, den hab ich im Kopf."
Lucas' Blick sprach Bände. "Na wie…schön." In dem Moment meldete sich sein Pal. Er legte seine Stirn in Falten. Irgendwie verfolge ihn das Teil in letzter Zeit. Wenigstens konnte er von seinem Pal keinen Heiratsantrag oder ähnliches bekommen. Dennoch, das Ding nervte. "Ja?"
"Lucas, wo bist du?" fragte die Stimme des Captains.
"Äh, in einem der Labors." Lucas war sich nicht sicher, klang Bridger noch sehr sauer?
"Was machst du denn in…" Lucas konnte förmlich hören wie der Captain mit den Augen rollte. "Ich such dich und...naja egal. Ist Rufus bei dir?"
"Äh ja. Ist er." Das Computergenie blickte zu dem Sänger, der weiterhin ungehindert die Fische beobachtete und nicht einmal bei seinem Namen aufgehorcht hatte.
"Kommt bitte in meine Kabine."
"Aye, Sir." Lucas' Pal landete wieder in seiner Hosentasche. "Hast du gehört? Wir haben wieder eine Sitzung." Rufus lächelte daraufhin, wenn auch nicht allzu amüsiert, wie er es unter anderen Umständen getan hätte. Die beiden waren innerhalb weniger Minuten bei Bridger's Kabine angekommen und wurden auch schon erwartet. Lucas und Rufus setzten sich auf die zwei Stühle, die ihnen vom Captain angeboten wurden. Man konnte ja nie wissen, wie lange das jetzt gehen würde.
Nathan Bridger seufzte und schaute zu den beiden: "Ihr zwei verursacht ein ganz schönes Chaos hier an Bord. Ist euch das schon mal aufgefallen?" Bridger hatte gar nicht gemerkt Rufus Wainwright jetzt auch eingeschlossen mit Lucas zu duzen. "Eben gerade musste ich einige weibliche Crewmitglieder davon abhalten, sich über Sandy Fox herzumachen, weil diese die persönlichen Gegenstände von Rufus zerstört hat und das nur, weil sie eifersüchtig auf ihn war und sie denkt, mit dir, Lucas, verlobt zu sein." Er schüttelte den Kopf und musste beinahe lachen. Allerdings fiel sein Blick auf Lucas und Rufus, die beide nicht so ganz bei der Sache zu sein.
"Ich schlage vor, wir lassen wieder ein wenig Ruhe an Bord einkehren. Jeglicher Schaden wird ersetzt werden, soweit möglich, Sandy Fox wurde soeben in ein Shuttle gesetzt und zurück zur Station gebracht, wo ein gewisser Alan Fox schon sehnsüchtig wartet. Ich bitte jetzt nur um ein wenig Normalität. Es geht mir in letzter Zeit alles ein wenig zu sehr drunter und drüber. Zumal sich der ein oder andere nicht unter Kontrolle hatte." Bridger sah nicht gerade zufällig besonders Lucas an.
"Tut mir leid, Captain." sagte er schlicht. Langsam aber sicher merkte Lucas, wie anstrengend und nervenaufreibend dieser ganze Tag für ihn bis hier hin gewesen war und ihm nun wirklich nicht danach war, hier noch groß zu diskutieren.
Den Captain überraschte diese Antwort ein wenig. Wo blieb das Aber, welches gewöhnlich folgte. "Nun gut…" Bridger sah nun zu Rufus der abwesend auf den Boden schaute. Er verkniff sich den Kommentar, dass auch der Sänger sich ein wenig ruhiger verhalten sollte. Was gab es denn jetzt noch zu sagen? Von seiner "Gegenseite" schien ja nichts mehr zu kommen. Eigentlich hatte der Captain sich auf eine Diskussion eingestellt und nun schien man ihm einfach nur zuzustimmen. Er rollte mit den Augen. "Okay, dann war's das für's erste. Ist ja auch schon recht spät. Ihr seid ja wirklich zu nichts mehr zu gebrauchen heute." Bridger lächelte.
Lucas blickte ihn verwirrt an…bis ihm langsam klar wurde was der Captain meinte. Erst recht als er Rufus ansah, der leicht deprimiert neben ihm noch nicht kein Wort gesagt hatte, seit sie hier waren. "Na gut, wenn das so ist, gehen wir wohl am besten." sagte Lucas und stand auf.
Rufus tat es ihm gleich. "Gute Nacht Captain."
"Soll ich nicht doch Hilfe schicken, um die Unordnung in…"
"Nein, nein…wirklich das geht schon. Trotzdem danke." antwortete der Sänger.
"Na gut…gute Nacht."
Nach einer kurzen Weile, in der Lucas und Rufus noch gemeinsam durch die Gänge der seaQuest spazierten, trennten sich ihre Wege. Lucas ging müde und nicht unbedingt überglücklich in Richtung seiner Kabine, in welcher Ben und Tony, mittlerweile erweitert um Brody, anscheinend erheitert an ihrer Geschäftsidee feilten. Genervt grummelte er so etwas wie "Na toll…" als er den Raum betrat und fragte erst gar nicht, ob die Jungs die Güte hätten, vielleicht woanders ihre Weisheiten zum Besten zu geben. Die drei ignorierend, diese kümmerten sich auch nicht wirklich um Lucas, packte er sich auf seine Koje.
Währenddessen war Rufus auch bei seiner Kabine angekommen und wollte das Grauen in Form seiner zerstörten Sachen eigentlich beseitigen, allerdings fehlte ihm jeglicher Antrieb dazu. Dazu hatte er morgen noch genug Zeit und so musste er sich jetzt nicht sofort mit den kläglichen Überresten seiner geliebten Instrumente beschäftigen. Wirklich ignorieren konnte er diese aber auch nicht. Sie waren schließlich im ganzen Raum verteilt.
Er nahm ein paar zerrissene Sachen von der Couch und setzte sich. Rufus saß da und blickte sich traurig um…
