Anm: Ein großes Danke schön geht wie immer an Kiddo für ihr liebes Review! Die Version von Rufus, die ich kenne ist eigentlich nicht so mit Tücken bestückt. Ich denke, das werden die Mädels dann doch einigermaßen hinbekommen haben. Mal gucken, wann es das letzte oder die letzten Kapitel gibt. Das weiß ich gar nicht. °.°

Nach drei Stunden war es dann soweit. Von der Schleuse kam die Meldung sämtliche Crewmitglieder wieder an Bord zu haben und auf der Brücke bereitete man sich auf das Ablegen vor, als O'Neill einen eingehenden Anruf von der Station erhielt. "Sir, der Kolonieverwalter wünscht sie zu sprechen. Auf einer abhörsicheren Leitung. Soll ich durch stellen?"

Bridger sah verwundert zu seinem Kommunikationsoffizier. "Warum abhörsicher?"

"Tut mir leid, Sir, das hat er nicht gesagt. Soll ich?"

"Auf den Schirm, Mr. O'Neill, ich vertraue ihnen hier allen gut genug und die Leitung können sie ja sichern." Er schenkte Tim eine vertrauensvolles Lächeln und wandte sich zum entsprechenden Monitor, welcher gerade seine Anzeigen änderte und das Gesicht des Kolonieverwalters erschien darauf.

"Wie ich sehe sind sie gerade dabei abzulegen." grummelte der Kolonieverwalter, der das eine oder andere Speckröllchen über seinen Körper verteilt trug.

"Ja, das hatten wir vor. Unsere Angelegenheiten, die uns zu ihrer Station geführt haben sind alle erledigt und wir wollen nun unseren Kurs wieder aufnehmen." sagte Bridger in ruhigem Ton.

Der Verwalter grinste blöd. "Dann wollen sie ihre Leute wohl nicht wieder mitnehmen?" Er ließ die Kamera herum schwenken und ins Bild kamen Ben Krieg, Tony Piccolo und zur Überraschung einiger auf der Brücke ihr Lieutenant Brody. Ben winkte mit einem verlegenen Lächeln. "Hallo Captain." sagte er zaghaft.

Bridger konnte es nicht glauben. Er schüttelte den Kopf und klärte seine Gedanken indem er einen Moment den Blick abwandte. Wenn Ben Krieg dort drüben war konnte das schon mal nichts gutes heißen. "Was haben meine Leute angestellt?" fragte er dann, als er sich einigermaßen wieder unter Kontrolle hatte.

"Angestellt noch nicht, aber beinahe. Mietgesuche für ganze Wohnblocks landen immer auf meinem Schreibtisch und wenn die dann auch noch für ein Freudenhaus sind, bin ich erst recht gefragt. Wir sind eine anständige Kolonie und kein lumpiger Hafen, wie es ihre Leute gewohnt sind. Ich verlange eine offizielle Entschuldigung von ihnen. Diese ganzen Werbezettel hier" Der Verwalter lief bereits schweinchenrosa im Gesicht an und war damit kaum von den Handzetteln zu unterscheiden, die er nun fuchtelnd vor die Kamera hielt. "wurden von den dreien bereits überall verteilt. Jeder denkt nun wir würden hier demnächst ein Freudenhaus unterhalten. Ich bekomme bereits Anrufe mit Obszönitäten!"

Lucas ließ den Computer vor sich Computer sein und faltete die Hände ineinander. Soweit hätte es nicht kommen brauchen. Spätestens nach seinem Dienst hatte er vorgehabt Bridger von den drei Geschäftsleute zu erzählen, doch nun waren die ihm zuvor gekommen. Vielleicht tat es ihnen allen einmal gut, wenn sie wirklich richtig auf die Nase fielen mit ihrer Tat. Jim schien seine Lektion bereits gelernt zu haben. Als höchster Offizier von den dreien machte er mehr als nur einen betretenen Eindruck.

"Es tut mir wirklich leid, ich wusste davon nichts, das versichere ich ihnen und ich werde die Verantwortlichen auch bestrafen. Uns war noch nicht einmal bekannt, dass sie sich noch bei ihnen auf der Station befinden. Wir sind davon ausgegangen die gesamte Crew hier an Bord zu wissen."

Der Verwalter entgegnete etwas, doch Lucas konnte dem nicht mehr ganz folgen, denn aufdringliches Tippen auf seine Schulter forderte seine Aufmerksamkeit. Er drehte sich zur Seite. "Was denn?"

"Wie lange musst du hier noch rum sitzen?" fragte Rufus ihn.

"Ich sitze nicht rum, ich arbeite."

"Sieht aber nicht so aus."

Wo er recht hatte, hatte er recht. Im Moment sah er jedenfalls dem Schauspiel hier auf der Brücke zu, denn seiner Arbeit nachzugehen. "Ich werde gleich wieder was zu tun haben."

"Oh." Enttäuschung klang mit in seiner Stimme.

"Hast du wenigstens alles bekommen was du gebraucht hast?" fragte Lucas schnell weiter, bevor Rufus noch auf andere Ideen kam, wie er jetzt die Aufmerksamkeit von dem Teenager bekommen konnte oder noch länger auf der Brücke sein durfte. Commander Ford konnte ihn im Moment jedenfalls nicht von dieser verjagen. Zu sehr musste er seinem Kommandanten bei dem Gespräch mit dem Kolonieverwalter beistehen und helfen ihre Leute zurück an Bord zu bekommen. Gerade war Thema, ob man sie nicht sofort einsperrte für illegale Geschäfte.

"Doch, ich habe einige wirklich tolle Sachen bekommen. Zwar nicht unbedingt in dem Ausmaß, wie ich es gerne gehabt hätte, aber bis nach Europa sollte es reichen. Ich kann in der ersten Stadt dort auch einen Einkaufsbummel machen. Spätestens wenn ich in Paris oder Mailand bin wird meine Garderobe wieder vollständig auf Vordermann gebracht sein." Er strahlte übers ganze Gesicht bei der Aussicht in den genannten Städten durch die Boutiquen ziehen zu können.

"Und deine Instrumente?"

Nun gab es einen Dämpfer in der Freude. "Ich habe mir eine billig Gitarre besorgen müssen, weil die nicht wirklich was anständiges haben. Ich denke ich werde einen Freund in New York anrufen und den bitten mir eine meiner eigenen nach zu schicken. Das sollte kein Problem sein, doch vorerst war es so besser, wenn ich mir diese billige hole. Vom Klang her ist kein großer Unterschied. Das Keyboard ist auch nicht mit meinem zu vergleichen, aber okay."

"Dann kannst du dich nun wieder ganz deiner Arbeit widmen, wie ich meiner." Rufus sollte von der Brücke verschwinden, denn irgendwie kam Lucas in den Sinn noch mächtig viele Berichte schreiben zu müssen und eine weitere Klavierstunde brauchte er nun wirklich nicht.

"Später, erst musst du mir sagen, wann du hier fertig bist."

Mit gerunzelter Stirn sah ihn der Teenager an. "Wieso?"

"Na, weil ich doch morgen wahrscheinlich schon von Bord gehe und wir kaum noch Zeit füreinander haben."

Lucas lachte in sich hinein. "Du tust ja fast so, als wäre das der Weltuntergang und wir ein frisch verliebtes Paar, das sich einfach nicht trennen kann." Erst da realisierte er, was er gerade gesagt hatte. "Vergiss es einfach. Blöder Vergleich."

Das fand Rufus nicht im geringsten. Das Strahlen war in sein Gesicht zurück gekehrt. "Ach komm schon, diese Vorstellung trifft es mehr als perfekt. Ich würde dich ja am liebsten in meine Tasche packen und mitnehmen, nur ich glaube euer Commander hat was dagegen." Er schielte vorsichtig in die Richtung des ersten Offiziers, der ihn nach wie vor noch nicht entdeckt hatte.

"Nicht nur der wird was dagegen haben, ich habe das auch. Ich würde gerne hier an Bord bleiben."

"Du hast dein ganzes Leben noch vor dir. Verschwende es nicht auf diesem Boot. Also, wann hast du Zeit?"

"Gegenfrage, was hast du vor, das ich unbedingt so von Nöten bin?"

Unschuldig grinste Rufus vor sich hin und einen Moment lang sah er sogar verführerisch zu dem Teenager. "Nichts schlimmes, keine Sorge. Ist ganz harmlos. Ich reiße mich wirklich zusammen, das kannst du mir nicht vorwerfen. Eine Stunde... nein, lieber zwei Stunden, kannst du mir doch noch geben!"

Ungläubig schüttelte Lucas den Kopf. Er hatte gerade den selben Blick aufgesetzt, den auch Bridger zuvor hatte, als man ihm seine Offiziere vorgeführt hatte. Der Captain schickte in dem Moment auch den Commander mit einem Team los, die zu der Kolonie sollten und dort ihre drei Geschäftsmänner abholen. Welche Strafe sie erwartete wusste selbst Bridger noch nicht. Bei Ben Krieg halfen die konventionellen Bestrafungen nichts, da musste man tiefer in die Kiste greifen und die anderen beiden. Nun, bei denen mussten auch jeweils die passenden Ordnungsmaßnahmen gefunden werden. Dieses Grüppchen war nicht einfach einzuordnen.

"Was ist denn nun? Guck nicht weg, sondern sag mir wann du Zeit hast! Meine kleine Fangemeinschaft hier an Bord will sich auch noch von mir verabschieden und die Party, die sie für mich organisieren, möchte ich um nichts in der Welt verpassen. Es sei denn du kommst auch dahin, mir ist es aber lieber, wenn wir zusammen ganz für uns sein können." Rufus wurde ungeduldig.

Lucas sah auf seine Uhr. "Ich habe noch etwa vierzig Minuten Dienst, dann bin ich zwar auf Bereitschaft aber theoretisch hätte ich Zeit."

"Ah ja, gut, das wird reichen müssen. Komm dann einfach zu meinem Zimmer." Leichtfüßig hüpfte der Sänger die Stufen von der Konsolenzeile hinab und huschte von der Brücke. Bridger sah ihm nach. "Wann ist der denn hier her gekommen?"

Augenrollend winkte Lucas ab. "Das war nur wieder eine seiner typischen Aktionen, bei denen er wegen unwichtigen Zeug alle nervt. Bekommen wir unsere Leute wieder?"

"Das weiß ich nicht. Wir werden sehen, was der Commander erreichen wird."