Legolas ist 25 Jahre alt. Ich musste sein Alter so drastisch kürzen, da sonst die Hintergrundgeschichte meiner Story nicht logisch mit seinen Lebensjahren übereinstimmen würde.
Das ist eine Fanfic in der ich versuche nur die Charaktere zu verwenden, die in den Filmen bzw. in den Bücher vorkommen (selbst ausgedachte Charaktere haben höchstens eine minimale Statistenrolle). So etwas habe ich bis jetzt noch nie geschafft und ich hoffe, dass ich das durchhalte.
Ja, das Pairing Legolas/Éowyn habe ich noch nicht so oft gesehen und obwohl ich Éowyn nicht so doll mag (steinigt mich bitte nicht), habe ich mich mal da rann getraut und meiner künstlerischen Freiheit freien Lauf gelassen.
Disclaimer: Die Figuren gehören natürlich dem Tolkien und ich verdiene auch kein Gelddamit...
Na ja, genug von meinem nervigen Gequatsche. Hier ist das erste Kapitel meiner Fanfic „Mein Segen, mein Fluch":
Mein Segen, mein Fluch
Kapitel 1: Äpfel und Eifersucht
Ich war wohl immer irgendwie das fünfte Rad am Wagen und das Glück war ebenfalls nie auf meiner Seite. Auch diesmal soll es nicht anders sein. Vielleicht sollte ich aufhören zu hoffen eines Tages glücklich zu werden...
Ich werde nie ihren Gesichtsausdruck vergessen, als Gimli ihr sagte, dass Aragorn gefallen sei. Éowyns Augen weiteten sich in sprachlosem Entsetzen und ihr weicher Mund öffnete sich leicht, um ihre Miene abzurunden, um den Schrecken über diese Nachricht noch mehr zu unterstreichen. So sehr sie es mir auch angetan hatte, ich konnte mich einfach nicht über meine Liebe zu ihr freuen. War ich nicht selbst derjenige gewesen, der Arwen davon abriet sich an Aragorn zu binden, nur weil er ein Mensch war?
Seufzend stieg ich von meinem Pferd herab und führte es zum Stallburschen. Ich musste erst einmal lernen, mich hier zurechtzufinden. Helms Klamm glich insgesamt gesehen einer riesigen Höhle (kein Wunder, es war schließlich an eine angeschlossen) und ich mochte solche nicht besonders. Außerdem war die Festung überfüllt mit Menschen; es machte mich beinahe wahnsinnig ständig von jemandem angerempelt zu werden, doch ich wahrte meine nichtssagende Miene.
Später half ich, ein paar Verletzte, die die Leute mit kleinen Wagen nach Helms Klamm gezogen und auf Pferden hierher getragen hatten, behutsam umzubetten, damit sie den Tag und die Nacht nicht auf den morschen Karren verbringen mussten. Gimli stand an der Wand und betrachtete seine Axt. Ab und zu blickte er zu mir herüber, in der Hoffnung, dass ich doch mit Helfen fertig werde, um mich mit ihm ein wenig umzusehen.
Nachdem ein junger Mann und ich den letzten Verletzten in sein Lager gebracht hatten, gab ich letztendlich Gimlis Wunsch nach. Im Gegensatz zu mir schien ihm Helms Klamm zu gefallen. Er schaffte es sogar mich zu überreden mit ihm die Grotten der Festung zu besichtigen, wenn wieder Friede weilte. Im Gegenzug versprach er mich in den Fangornwald zu begleiten.
„Ein wunderbares Bauwerk!", freute sich der Zwerg. „Robust, einfach eine Meisterleistung. Und ich kann es kaum abwarten mir die Höhlen anzusehen, Herr Elb!"
Er rieb sich die Hände, als wolle er sich an einen gut gedeckten Tisch setzen, um zu speisen. Wie auch immer. Nach einer Weile verließ er mich. Er brummelte irgendetwas in seinen Bart und verschwand zwischen den Leuten.
Mir war es recht. Nachdem ich mich auf eine Bank gesetzt hatte, polierte ich den Apfel, den ich mir als kleine Zwischenmahlzeit eingesteckt hatte, doch noch bevor ich überhaupt hineinbeißen konnte, hörte ich eine zarte Stimme neben mir.
„Herr Elb?" Es war Éowyn. „Darf ich mich zu euch setzen?"
Ich nickte nur und rutschte ein Stück zur Seite, damit sie genug Platz auf der Bank hatte. Mein Herz schlug mir bis in den Hals, so sehr, dass ich Angst bekam, es würde meine Rippen brechen. Ich fürchtete, Éowyn würde hören, wie stark es pochte oder zumindest bemerken, was für eine schrecklich rote Farbe meine Wangen und Ohren angenommen hatten. Aber sie schien nicht darauf zu achten.
„Ihr scheint nicht besonders traurig über Herrn Aragorns Tod zu sein", meinte sie schließlich. „Warum?"
„Das liegt daran, dass ich nicht wirklich daran glaube, dass er tot ist", antwortete ich und versuchte dabei möglichst ruhig zu klingen, wobei ich ein furchtbar schiefes Lächeln aufsetzte. „Mein Gefühl hat mich selten enttäuscht."
Ich Angeber! Warum hatte ich das gesagt? Aber Éowyn lächelte nur traurig zurück.
„Ich hoffe ihr behaltet Recht."
Ich beschloss ihr die Hälfte meines Apfels anzubieten. Ich war sehr gespannt, wie sie wohl darauf reagieren mochte, doch sie nahm sie dankend an, schaute einfach nur in den Himmel und biss hinein. Ich begriff, dass sie wohl nicht wusste, dass es in Düsterwald einer Liebeserklärung gleichkam, wenn ein Elb einen Apfel mit einer Frau teilte.
„Ich bin froh dich wiederzusehen", meinte Éowyn nach einer Weile und alle Förmlichkeit war wie weggeblasen. „Es ist lang' her, seid wir uns das letzte Mal trafen... Ich habe dich vermisst."
„Ja, ich dich auch", sagte ich verlegen, brachte danach aber kein weiteres Wort mehr heraus.
Nachdem Éowyn den Apfel aufgegessen hatte, ließ auch sie mich allein und ich hatte Zeit um nachzudenken. Selbst wenn sie das Selbe für mich empfände, wie ich für sie, mein Vater würde dies wohl nie zulassen. Unsere Familie war reinen elbischen Geschlechts, keine Menschen, keine Halbelben. Gerade ich sollte diese Linie nicht durchbrechen. Ich war zwar nicht der Kronprinz, doch wurde ich meinem Vater als zweites Kind geboren und sollte meinem älteren Bruder je etwas zustoßen (Elbereth segne ihn), würde ich der alleinige Erbe des Reiches sein. Natürlich wusste ich, dass es vollkommener Irrsinn war jemanden nur deshalb zu verachten, weil er nicht zu uns Elben zählte, aber ob mein Vater dies wissen würde, war eine ganz andere Frage.
Schließlich stand ich auf, um nach Gimli zu suchen. Das viele Nachdenken brachte einfach nichts. Éowyn und ich waren zu verschieden, auch wenn wir Jahre unserer Kindheit miteinander verbracht hatten. Jahre voller Kummer...
Ich stieg die Treppe zur großen Halle hinunter, wo mir meine Vorahnung bestätigt wurde: Ein völlig durchnässter, zerzauster Aragorn lief beinahe in mich hinein. Er sah mich verwirrt an; ich musste lächeln.
„Du kommst spät", grinste ich. „Und du siehst furchtbar aus", fügte ich noch an.
Jetzt musste auch Aragorn lachen. Er legte mir zum Gruß eine Hand auf die Schulter. Ich tat es ihm gleich. Schließlich gab ich ihm Arwens Abendstern, den ich für ihn aufgehoben hatte. Er war sehr dankbar dafür.
Aus den Augenwinkeln jedoch konnte ich sehen, dass Éowyn Aragorns Erscheinen ebenfalls bemerkt hatte. Sie schaute wie gebannt auf unsere Hände. Ihr Blick war nahezu eifersüchtig auf den Abendstern gerichtet: Es versetzte mir einen Stich ins Herz.
Was war nur mit mir? Ich hatte das Gefühl mein Gesichtsausdruck würde sich ihrem angleichen und ich presste die Lippen zusammen. Aragorn blickte mich fragend an, aber ich lächelte nur.
„Ich geh' ein wenig hinaus", meinte ich. „An die frische Luft."
Dieser Moment war so unerträglich für mich gewesen. Ich strich mir durchs Haar und atmete tief durch.
Vergiss sie!, dachte ich. Das Einzige, was jetzt wichtig ist, ist die Festung zu verteidigen. Lass dich nicht von einer Frau aus der Fassung bringen...
Fortsetzung folgt...
Ich hoffe, dass euch das erste Kapitel gefallen hat (wenn es überhaupt jemand gelesen hat...). Ich würde mich über ein paar Reviews freuen, sie helfen herauszubekommen, was man noch besser machen könnte oder wie das Werk auf andere Leute wirkt! Ich will mich jedenfalls schon einmal dafür bedanken, dass ihr hier hereingeschaut habt!
Ich hoffe wir sehen uns in Kapitel 2 von „Mein Segen, mein Fluch" wieder!
Eure Soph
