das ist nun das zweite Kapitel meiner FF.
Ich möchte euch vorher noch sagen (damit sich keiner wundert), dass ich einige Szenen ein wenig verändert habe (bis jetzt noch am Film orientiert), da ich nicht zu viel Text haben wollte, der nicht wirklich aus meiner Feder stammt (leider trotzdem zu viel) und damit es nicht so langweilig wird (ist es aber wahrscheinlich doch geworden).
Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen und reviewt mir bitte fleißig. Antworten auf eure Kommentare findet ihr ganz unten nach der Fanfic.
Disclaimer: Die Figuren gehören natürlich dem Tolkien und ich habe keinerlei Absichten damit mein Geld zu verdienen oder ähnliches.
Na dann! Los geht's:
Mein Segen, mein FluchKapitel 2: Vor der Schlacht
Aragorn brachte schlechte Nachrichten: Er berichtete, dass ein riesiges Uruk-Hai-Heer auf dem Weg nach Helms Klamm war, um es dem Erdboden gleichzumachen. Es sollten Tausende von Sarumans Dienern sein. Théoden war alles andere, als begeistert davon, ich – um die Wahrheit zu sagen – auch nicht. Es war nicht die Furcht vor dem Tod (denn den fürchtete ich nicht), viel mehr die Angst zu versagen. Vielleicht war dies auch der Grund, weshalb ich einen Streit mit Aragorn begann.
Als alle Frauen in die Grotten der Klamm gebracht worden waren, standen wir in der Waffenkammer, umringt von Männern, die nach alten Schwertern griffen. Aragorn schnaubte.
„Bauern, Hufschmiede, Stallburschen", seufzte er. „Das sind keine Soldaten."
„Die meisten haben zu viele Winter erlebt...", stimmte Gimli ihm zu.
„...oder zu wenige...", fügte ich noch an und schaute mich um.
Ich konnte diese verzweifelten Gesichter einfach nicht ertragen, noch weniger, da Aragorn doch tatsächlich zu glauben schien, dass diese Witzfiguren Sarumans mächtiger Armee standhalten würden. Es war absurd und erbärmlich! Belustigt drehte ich mich um, schaute aber wieder zurück.
„Seht sie euch an! Sie fürchten sich– ", zischelte ich. „ich sehe es in ihren Augen!" Ich setzte auf Elbisch fort. „Wie viele sind es ihrer etwa...Dreihundert..." Ich wurde lauter. „...gegen zehntausend?"
Unser Waldläufer schien recht verwirrt zu sein – er hatte wohl nicht erwartet so etwas aus meinem Mund zu hören – antwortete mir aber doch: „Es besteht mehr Hoffnung für sie, wenn sie sich hier verteidigen statt in Edoras."
Natürlich, Aragorn. Eine zusammengepferchte Gruppe Menschen, die von einer Orkarmee bedrängt in einer Felsspalte, aus der es wahrscheinlich keinen anderen Ausweg, als das Außentor gab, hockt, würde sich sicher fantastisch verteidigen können. Zu glauben eine Chance in dieser Schlacht zu haben, war reiner Wahnsinn.
„Sie können diesen Kampf nicht gewinnen", rief ich. „Sie werden alle sterben!"
„Dann werde ich als einer von ihnen sterben!", keifte Aragorn zurück, diesmal die Gemeinsprache benutzend. Es war nicht nur, dass er es sich getraut hatte die Stimme gegen mich zu erheben, nein, er wagte es auch noch mir im Schreien ins Gesicht zu spucken.
Ich funkelte ihn böse an. ‚Als einer von ihnen sterben!.' Das ich nicht lache. Wie gern hätte ich ihm meine Faust ins Gesicht gelegt, doch Gimli brachte mich wieder zur Vernunft. Beinahe hätte ich Aragorn noch ‚Und das mit Éowyn verzeihe ich dir nicht!' hinterhergeschiehen, doch ich ließ es bleiben. Solche Peinlichkeiten konnte ich mir nicht erlauben und außerdem wusste Aragorn nicht, was ich für Éowyn empfand. Sicher hätte er es falsch verstanden und wahrscheinlich hatte er noch nicht einmal bemerkt, wie sie ihn jedes Mal ansah, wenn er ihren Weg kreuzte. Es war schrecklich.
Am Ende aber begriff ich, dass ich wohl überreagiert hatte. Ich beschloss mich später bei ihm zu entschuldigen, vor allem weil Gimli mich dazu drängte. Der Zwerg konnte es wohl nicht ertragen, wenn Aragorn und ich uns stritten. Das hätte ich niemals von einem Angehörigen seines Volkes erwartet.
Doch bevor ich mich entschuldigte, sah ich zu, wie Aragorn sich zur Schlacht bereit machte. Unglaublich, dass ich mit einem meiner besten Freunde, meiner einzigen Freunde, um die selbe Frau buhlen würde. Aber was dachte ich da schon wieder? Hatte ich mir nicht vor zwei Stunden noch geschworen Éowyn aus meinem Kopf zu verbannen bis die Schlacht vorbei oder ich gefallen war? Diese Frau ließ mich einfach nicht in Ruhe. Warum nur...?
Ich trat nun auf Aragorn zu. Als er nach seinem Schwert griff, reichte ich es ihm und erntete einen erneut verwirrten Blick seinerseits.
„Aragorn, ich... Verzeih'!"
Doch er antwortete nur: „Es gibt nichts zu verzeihen." Und legte mir seine Hand auf die Schulter. Glücklich, dass unser Streit geschlichtet war, tat ich es ihm gleich. Wie hatte mein Vater mir noch gesagt? ‚Freunde sollst du schätzen' Wie Recht er doch hatte! Was hatte mich nur zu diesem Streit geritten?
Doch bevor ich über die Antwort auf diese Frage nachdenken konnte, ertönte von draußen her der helle Klang eines Elbenhorns. Verwundert trat ich zum Fenster, um mich nach der Herkunft des Tones umzusehen.
„Das ist kein Orkhorn", flüsterte ich Aragorn zu.
„Dann lass uns sehen, wer die Festung zu betreten gedenkt."
Als wir den Hof betraten, lächelte uns Haldir, der Hauptmann der lórischen Waldwache, entgegen. Er hatte Théoden bereits Bericht darüber erstattet, dass die Verstärkung, mit der er uns bereicherte, von Herrn Elrond aus Bruchtal geschickt worden war, doch auch wenn ich mir die Truppe begeistert anschaute, ich glaubte immer noch nicht, dass wir wirklich in der Lage sein würden Sarumans Uruk-Hai standzuhalten. Es waren schließlich zehntausend und wir brachten es trotz der Truppe des lórischen Hauptmanns kaum auf den zehnten Teil dessen. Vielleicht würden die Mauern von Helms Klamm uns einen kleinen Vorteil gewähren, aber auf eine von Menschenhand erbaute Wand wollte ich mich nicht so recht verlassen. Wahrscheinlich wäre es besser, ich würde langsam mehr Vertrauen in die Menschen stecken...
Noch bevor wir uns zur Schlacht bereit machten, ruhten sich die meisten Elben auf dem Hof aus oder setzten sich auf eine Treppe, um ihren vom langen Marsch müde gewordenen Füßen ein wenig Erholung zu gewähren. Ich mischte mich unter sie. Haldir – mein einziger Freund unter allen Elben Mittelerdes – kam lächelnd auf mich zu und legte mir, wie Aragorn zuvor, eine Hand auf die Schulter. Er führte mich zu einem leeren Fleck in der großen Halle.
„Du bist so bedrückt, mein Freund", meinte er. „Willst du mir nicht erzählen, was dein Herz erschwert?"
„Ich möchte nicht darüber reden", antwortet ich und schaute hinaus auf den Hof.
Haldir blickte mich eine Weile an, sah ebenfalls auf den Hof, grinste dann aber.
„Es ist eine Frau, liege ich da richtig?", lächelte er. „Es kann nur an einer Frau liegen. Warum sonst sollte ein Düsterwaldelb, wie du es bist, sich so vor seinen Freunden verschließen, wo dein Volk doch als misstrauisch, aber doch auch als sehr gesellig gilt."
Ich errötete. War ich denn so leicht zu durchschauen? Mein Gesicht wurde zu einer missmutigen Grimasse.
„Wo ist das Problem?", lachte der sonst so beherrschte Hauptmann.
„Ich schätze, sie liebt einen anderen", meinte ich.
Haldir hörte abrupt auf sich über meine Lage lustig zu machen und biss sich beschämt auf die Unterlippe.
„Und wer glaubst du, ist es?", wollte er wissen.
Ich nickte nur in Aragorns Richtung. Darauf erwiderte Haldir nichts mehr, er legte mir nur eine tröstende Hand an den Rücken und ich war froh darüber, dass er nicht nach dem Namen meiner Liebsten gefragt hatte. Es sollte mein Geheimnis bleiben, ein Geheimnis, an dem ich wahrscheinlich vergehen würde, doch ich würde niemandem von Éowyn erzählen. Es hätte keinen Sinn. Mein Wunsch, sie zu heiraten, würde sich niemals erfüllen; warum sollte ich dann jemanden über meine Gefühle in Kenntnis setzen? Ich hoffte nur, dass sich Haldirs Zunge im Zaum hielt.
„Wie schätzt du unsere Chancen in der Schlacht ein?", fragte ich, um abzulenken.
„Schlecht. Sarumans Armee ist groß, es wird schwierig sein, aber nicht unmöglich."
„Du meinst also, wir hätten eine geringe Chance?", sagte ich und Haldir nickte. „Ich sehe sie nicht. Unsere einzige Hoffnung liegt bei Éomers Gruppe, die verbannt nach Westen geritten ist. Gandalf ist ihnen auf der Spur, doch bezweifle ich sehr, dass sie rechtzeitig hier eintreffen werden. Sie sind zu weit entfernt."
„Wir werden sehen", meinte Haldir.
Ich antwortete nicht mehr. Stattdessen sah ich hinunter zur Mauer, die Helms Klamm vor Angriffen schützen sollte. Sie war sehr hoch, um die Körper der Soldaten so gut wie möglich zu verdecken. Und mir kam in gerade diesem Moment eine lustige Idee...
„Du hättest wirklich einen besseren Platz aussuchen können", grummelte Gimli.
Ein breites Grinsen machte ich auf meinem Gesicht breit. Ich wusste natürlich, dass es gemein war den Zwerg gerade an diese Stelle zu postieren, doch konnte ich mir diesem Spaß nun nicht mehr nehmen lassen; schließlich hatte ich in den letzten Tagen viel zu viel über gewisse Dinge nachgedacht.
Gimli schaute mich beleidigt an und brummelte etwas unverständliches in seinen Bart, was mich dazu brachte noch lauter zu lachen.
„Elben...", schnaubte der Zwerg, doch der Rest seines Satzes ging in seinem beleidigten Brummen unter.
Während der Regen auf uns niederprasselte, sahen wir, wie das feindliche Heer näher kam. Die Uruks waren gut gerüstet, aber mir fiel schon von weitem auf, dass ihre Rüstungen an Hals und unter den Armen schwach ausgeprägt waren. Zweifellos ein Vorteil für uns, doch ich glaubte nicht daran, dass die Schützen der Rohirrim gut genug waren. Ich kannte ihre Weise mit dem Bogen umzugehen: Sie waren bei weitem nicht so präzise, wie wir Elben und eher für das Schwert geschaffen.
Die Uruk-Hai waren nur noch ein Stück weit von der Mauer entfernt und hielten. Menschen und Elben, selbst der Zwerg neben mir, hielten die Luft an. Sogar Aragorn, der eben noch hinter uns umhergegangen war, um letzte Befehle auf Elbisch zu verteilen, blieb stehen und schaute wie gebannt auf die Szene, die sich vor uns bot. Er hatte Recht gehabt: Tausende Uruks bedrängten uns in dieser Unheil heischenden Nacht. Wir hielten uns bereit, jeder spannte seinen Bogen und wartete ruhig darauf seinen Pfeil endlich abschießen zu dürfen. Die Uruk-Hai stampften mit ihren Speeren auf den schlammigen Boden; meine Instinkte warnten mich. Gefahr!
Plötzlich schnellte ein Pfeil von unserer Seite hervor und traf einen Uruk in der Senke zwischen Schulter und Hals. Er ging wimmernd nieder, was dazu führte, dass die Luft um uns herum, beinahe zu brennen begann.
„Halt!", rief Aragorn noch während der Uruk-Hai in den Schlamm fiel.
Ein lautes Grölen folgte dem anderen. Die Masse vor uns wurde unruhig und schließlich gab ihr Anführer das Signal zum Angriff.
Fortsetzung folgt...
At all: Danke, dass ihr wieder bis hierher gelesen habt!
Ich werde mir Mühe geben, das nächste Kapitel noch länger zu schreiben. Das hier war schon länger, als das erste aber für meine Verhältnisse immer noch zu kurz...
So, nun möchte ich eure Meinung zu diesem Kapitel wissen. Schreibt mir bitte reviews, damit ich motiviert bin schnell weiterzuschreiben!
At Ennoia:
Danke, dass du hier reingeschaut hast! Ich werde mir auf jeden Fall Mühe mit den nächsten Kapitel geben und ich hoffe, dass du sie auch lesen wirst!
Soph
