Hallo!

Ha! Das letzte Kapitel. Hätte nie gedacht, dass ich so schnell fertig würde... nein, eigentlich wollte ich daraus eine richtig lange FF machen, aber es hat sich irgendwie doch nicht ergeben und die Story nimmt an dieser Stelle ein Ende. Ich hoffe aber, dass ihr viel Spaß mit diesem Chap haben werdet und nun wollen wir nicht lange zögern: Es geht los! .

Danke übrigens wieder an Dragile fürs beta-lesen.

Disclaimer: Die Figuren stammen natürlich alle aus Tolkiens Feder und nur einige kleine Statistenfiguren, die nicht „persönlich" erscheinen, gehören mir.

Mein Segen, mein Fluch

Kapitel 7: Bin ich am Leben?

Stimmen, überall Stimmen. War es wirklich so laut in den Hallen von Mandos? Die Geräusche dröhnten in meinen Ohren, wie das Poltern einer Gerölllawine. Langsam wich das taube Gefühl in meinem Kopf und ließ Platz für einen schrecklichen Kopfschmerz, der sich in die tiefsten Windungen meines Hirns zu bohren schien. Der Schmerz lief weiter bis in meinen Brustkorb, hinunter zu Armen und Beinen.

„Wird er sterben, Elrond?", fragte eine verzweifelte Stimme neben mir.

Ada?

„Ich weiß es nicht, Thranduil. Wir müssen abwarten."

Onkel?

Langsam begann ich meine Hände wieder zu spüren. Erst jetzt bemerkte ich eine kleine Hand an meiner eigenen, die mich fest drückte. Es war nass, meine Finger waren nass...

Ich spürte die Schwere auf meinen Beinen, das stärker werdende Verlangen danach endlich die Augen aufzuschlagen, aber ich konnte nicht. Meine Lider waren zuerst so schwer, wie Blei, doch dann sprangen sie plötzlich auf und das fahle Licht einer Fackel stach mir ins Gesicht. Nun schmerzten auch meine Augen.

„Aaaaah..."

Ich merkte, wie jemand meine andere Hand angstvoll ergriff und sie nah an seine Brust drückte.

„Legolas, mein Junge!"

„Ada...", flüsterte ich erschöpft und versuchte um mich her zu blicken.

Nicht nur Vater und Elrond waren da, am Fuße meines Bettes standen Éomer und Aragorn, hinter ihnen versuchten Arwen und ihre Brüder Elladan und Elrohir besorgt einen Blick auf mich zu werfen, zu meiner Rechten saß Éowyn und weinte. Weiter hinten standen noch andere Gestalten, die versuchten einen Blick auf mich zu werfen (unter ihnen auch Haldir), doch ich konnte nicht erkennen, wer sie waren, denn ich fühlte mich schwach. Es muss wohl ein recht lustiger Anblick gewesen sein, wie der König Düsterwalds und die Schildmaid Rohans beide eine Hand des jungen Elbenprinzen hielten, doch angesichts meiner Verletzungen war niemandem zum Lachen zumute. Ich war nicht tot, aber ich wollte auch nicht wissen, welche Knochen gebrochen waren und welche Innereien mir der Rüssel zerquetscht hatte.

Ich schloss meine Augen wieder, denn nur so konnte ich das Pochen in meinem Kopf etwas mildern. Die Geräusche, die die Heiler um mich herum machten und der Schrei eines Soldaten, dem man gerade einen blutigen Verband abnahm, wurden leiser, bis sie schließlich erloschen waren.

Ich erwachte erst nach zwei Tagen wieder und dieses Mal saß nur Éowyn an meiner Seite. Sie weinte immer noch oder schon wieder, doch nun war ich länger bei Bewusstsein und hatte genug Kraft, um den Arm zu heben, um ihr die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Sie versuchte zu lächeln; ich lächelte schwach zurück.

Plötzlich erinnerte ich mich wieder daran, dass ich Éowyns kleinen Kamm noch, kurz bevor ich in Ohnmacht fiel, gehalten hatte. Meine rechte Hand war verbunden, nur die Finger waren frei. Ich hob den Arm und starrte auf den schmuddeligen Stoff. Traurigkeit umfing mich.

„Ich habe ihn verloren...", hauchte ich bedrückt. „Ich habe deinen Kamm verloren..."

„Nein", schluchzte Éowyn und zog den Kamm aus einer Rockfalte. „Du hast ihn so sehr gedrückt, dass du ihn dir ins Fleisch gerammt hast..."

Da war ich erleichtert, denn ich hätte es mir nie verzeihen können, hätte ich ihr Geschenk an mich verloren.

„Bleibst du hier bei mir?", fragte ich mit Tränen in den Augen.

Sie nickte und sagte: „Ich bleibe hier sitzen, bis du gesund bist."

„Dann will ich schnell gesund werden, damit du mir nicht an meinem Bett verhungerst", scherzte ich und Éowyn lachte, froh, dass es mir besser ging.

Ich versuchte zu ignorieren, dass sie meine Kette offen, für alle sichtbar, über dem Kleid trug. Vater hatte es sicher schon bemerkt, aber ich wagte nicht darüber nachzudenken, wie er wohl darauf reagiert hatte. Thranduil aus Düsterwald war ein strenger und grimmiger Elb, leicht zu reizen, aber trotzdem gerecht. Nur bei Menschen kannte er keine Gnade, selbst die Zwerge, die vor sechzig Jahren in unseren Kerkern gesessen hatten, hatte er besser behandelt, als so manchen Mensch, obwohl er sehr dankbar dafür war, dass Théoden mich damals gerettet hatte. Théoden... Er hatte an meinem Krankenbett gefehlt.

„Wo ist dein Onkel?", fragte ich Éowyn und sie drehte in schmerzlicher Trauer das Gesicht zur Seite. Ich wusste, was geschehen sein musste.

„Es tut mir Leid. Ich hätte nicht fragen sollen..."

„Nein, er war auch dein Onkel..."

Und so saß sie noch eine Weile bei mir, hielt meine Hand und redete mit mir, bis ich erneut meine Augen schloss und einschlief.

Elbenwunden heilen schneller, als die der Menschen und so konnte ich schon nach einer Woche wieder aufstehen – zwar mit Krücken, aber wenigstens war ich nicht mehr an das Bett gefesselt. Ich hatte Éowyn in ihre Gemächer geschickt, damit sie etwas Schlaf bekam, denn die Heilerin erzählte mir, dass sie Tag und Nacht an meinem Bett gesessen und über meinen Schlaf gewacht hatte. Nun war Ada bei mir und führte mich hinaus an die frische Luft zu einer Bank nahe den Häusern der Heilung. Mein Bruder war nicht nach Minas Tirith gekommen, um mich zu sehen.

Ada war ernst, wie immer, doch ich konnte die Sorge sehen, die ihm immer noch die Augen verschleierte. So hatte ich ihn das letzte Mal gesehen, als ich wieder zurück nach Düsterwald gebracht worden war, zurück nach Haus. Er sah mich nachdenklich an und ich wusste, worüber er mit mir reden wollte.

„Du überraschst mich immer wieder, mein Sohn", begann er, ich sagte nichts. Dann fuhr er fort. „Sich mit Zwergen anzufreunden ist unüblich für Elben und noch dazu hast du deine Unsterblichkeit an eine Menschenfrau verschenkt, die soweit ich weiß, Gefühle für einen anderen hegt."

Ich seufzte, senkte meinen Kopf und murmelte: „Ob ich so sterbe oder an meinem Liebeskummer, das ist egal."

Ada legte seine Hand auf meine Schulter und zwang mich ihn anzusehen. Er hatte einen Blick, den ich noch nie in seinem Gesicht gesehen hatte: verzweifelt, aber zugleich liebevoll und väterlich.

„Legolas, mir ist egal, wer die Frau ist, die du liebst, doch ich will, dass du glücklich bist. Vielleicht war dies ein voreiliger Entschluss."

„Nein, Ada", sagte ich traurig. „Es ist meine Entscheidung gewesen und es war die richtige, da bin ich mir sicher."

Er nahm meine Hand und drückte sie fest, dann schaute er in den Himmel.

„Großvater wollte auch nicht, dass du Mutter heiratest", meinte ich. „Seinen Tod hast du ausgenutzt, um deinen Willen durchzusetzen."

Vater musste lachen, denn ich hatte Recht. Oropher war alles andere, als begeistert mit der Wahl seines Sohnes gewesen, denn meine Mutter war keine Tawarwaith und Oropher hegte eine Abneigung gegen Elben, die nicht seinem eigenen Volke angehörten. Vater fand sich mit der Tatsache ab, dass Éowyn die Einzige für mich bleiben würde, auch wenn ihr Herz Aragorn gehörte.

Bald erfuhr ich, dass mir während meiner Ohnmacht einiges entgangen war. Aragorn war mit den verbliebenen Männern Rohans und Gondors an das Schwarze Tor geritten und hatte Sauron herausgefordert hinauszutreten, um seine gerechte Strafe zu erhalten. Dies war ein nettes Ablenkungsmanöver gewesen, um Frodo und Sam den Weg zu ebnen, welches großen Erfolg gezeigt hatte. Letztendlich hatten die beiden den Ring vernichten können und alles hatte sich zum Guten gewendet.

Für die meisten jedenfalls, so glaubte ich.

Ich freute mich zwar, dass Éowyn nun öfter bei mir war, denn ich war noch nicht ganz gesund und sie hatte Angst eine der Wunden könnte aufreißen, aber dennoch war ich nicht glücklich. Mich wunderte es allerdings, dass sie Aragorn kaum noch Beachtung schenkte.

„Die Frau Arwen ist wunderschön", sagte sie eines Nachmittages zu mir, als wir zusammen etwas durch die Höfe der Häuser der Heilung spazierten.

„Aragorn wird sie zur Frau nehmen", erwiderte ich seufzend. „Bedrückt dich das?"

Aber Éowyn lächelte und legte ihren Kopf auf meine Schulter, umschloss meine Hand fest mir ihrer; mit der anderen strich sie mir sanft über mein Gesicht.

„Nein", antwortete sie und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Nein, es bedrückt mich nicht."

ENDE

all: Faramir? Wer ist Faramir? unschuldig pfeif

Ja, nun ist es zu Ende mit dieser FF. Ich muss sagen, sie hat mir manchmal wirklich Probleme bereitet, weil sie ziemlich viele Schreibblockaden verursacht hat. Aber ich hoffe trotzdem, dass ihr recht viel Spaß mit ihr hattet.

Gesagt sei an dieser Stelle noch, dass ich schon an einer neuen FF arbeite, aber noch nicht weiß, wann ich sie hochladen werde, weil ich ein paar Kapitel vorschreiben will, falls ich wieder Schreibblockaden bekommen sollte, aber immer noch hochladen kann. Ich hoffe aber, dass wir uns da auch wieder sehen werden!

euch alle für eure Kommentare knuddel

rhabarber: Tja, ein fieses Ende in chap 6, aber trotzdem ein Happy End im chap 7! .

Celebne: Es ist ja noch mal gut ausgegangen. Ich wollte ihn aber ein bisschen leiden lassen, so bin ich nun mal.