el blindo : Ich wollte bloß sagen, daß ich selbst auch lange keine Reviews geschrieben habe, aber es freut mich unglaublich, daß du dich wegen meiner Geschichte angemeldet hast ' von einem Ohr zum anderen strahl '

woher unser Held all das kann ? Wer weiß, wer weiß, lest einfach weiter.

Während Harry, das Baby zufrieden glucksend seine Tage verbrachte, langsam gehen lernte und viel Spaß mit seinen Eltern hatte spürte er auch, das etwas schlimmes auf ihn zukommen würde. Er wusste ja was passieren sollte, aber auch seinen Eltern sah er an, dass sie sehr angespannt waren, und schließlich kam der Tag vor dem ihm so sehr graute. Er erlebte die Szenen die ihn die Dementoren so oft hatten hören lassen und mit dem grünen Blitz der auf ihn zu raste stürzte er im wahrsten Sinne des Wortes aus seiner Reise in seine eigene Vergangenheit, zurück auf den Boden der Realität.

5 Shana

Er saß am Boden des Raumes, der seinem Dad und Sirius solche troubles mit seiner Mum einbrachte. Er war wie damals feucht und ein bisschen miefig. Das war ihm aber egal, er hatte gerade mit erlebt wie Voldemort seine Eltern umgebracht hatte, es war als hätte ihm jemand ein Messer in seinem Herz gestochen und drehe es im Kreis.

Doch zwischen all den Tränen die er nun endlich über den Verlust seiner Eltern weinen konnte zog sich ein Band der Entschlossenheit um sein Innerstes. Er würde dem Scheiß Kerl den Gar aus machen, das Opfer seiner Eltern sollte nicht umsonst gewesen sein. Dann konnte er ja sie und Sirius wieder sehen, Voldemort würde ihn wahrscheinlich so und so ins Grab mit nehmen, aber er würde nicht alleine gehen. Die Gedanken brannten sich in sein Gehirn, immer und immer wieder sah er den Ausdruck im Gesicht seiner Mutter als der grüne Blitz auf sie zuraste. So driftete er in einen qualvollen kurzen Schlaf.

Harry hatte mittlerweile jegliches Zeitgefühl verloren und bekam schließlich doch Hunger. Doch wo sollte er etwas her bekommen ? In dem Moment als der Gedanke in seinem Kopf erschien, gab es ein leises Plopp und ein Hauself stand vor ihm, mit Broten und Kürbissaft. Erst stürze er sich auf das Essen und als sich sein Magen wieder einigermaßen beruhigt hatte, kam er endlich dazu mit ihm zu reden.

„ Hallo, wer bist denn du ?"

Ich bin Robbie der Hauself . Ich bin meist hier und sorge dafür, dass dieser Raum in Ordnung ist."

„ Warum? Ist dieser Raum denn wichtig ?"

„ Oh, ja, er ist der Eingang zur Welt der Erdelfen, und auch wenn er seit über tausend Jahren nicht mehr von den Erdelfen benutzt worden ist bin ich doch dafür verantwortlich. Ihr Vater und Sirius haben ihn manchmal benützt, aber deshalb sind sie ja auch hier, vermute ich.?"

„ Wussten die beiden von den Erdelfen ?"

„ Natürlich, junger Harry Potter. Ich denke es wird nicht mehr all zu lange dauern bis man auch sie in den Kreis der Auserwählten aufnimmt."

Harry schwirrte der Kopf. Was sollte den das nun wieder heißen ?

„ Wer wird mich in welchen Kreis auf nehmen, wer hat mich den gefragt ob ich das will ?"

„ Ihr Geist hat es verraten, außerdem werden sie brauchen was wir ihnen beibringen können, oder zweifeln sie daran ?"

So hatte noch nie zu vor ein Hauself mit ihm gesprochen und Harry war darüber sehr erstaunt. In einem eben solchen Ton fragte er schließlich „Warum sind denn die anderen Hauselfen so anders als du ?"

„Oh, Harry Potter ist das aufgefallen ?" fragte er amüsiert „Ich bin der Hauself der Erdelfen und bin selbstverständlich frei. Ich brauche von niemandem Befehle entgegen nehmen die ich nicht will, aber ihnen möchte ich gerne helfen, wir sind ja selbst in gewisser Weise auf sie angewiesen, nicht ?"

„Sie wissen von der Prophezeiung ?" Harry war erschrocken

„Ich weiß noch viel mehr, über die Macht, mit der der Dunkle Lord besiegt werden kann...aber dass muss dir ein anderer erklären, der besser dafür geeignet ist als ich."

„Dumbledor ?"

Robbie lachte „Nein Dumbledore hat keine Ahnung !"

Nun war Harry baff, wie konnte es so etwas geben, seit wann war Dumbledore ahnungslos ?

„ Ich hätte da noch eine Frage," druckste Harry herum „ ich habe keinen blassen Schimmer wie lange ich in meinem Unterbewusstsein festgesteckt bin, weißt du vielleicht auch das ?"

„ Sie waren nicht all zu lange weg, bloß eine Wochen. Hatten ja nicht viel Zeit aufzuarbeiten. "

In Harry rotierten wieder die Gedanken, aber es war anders. Er fühlte nicht mehr diese quälende Ungewissheit, er wusste das einzig und allein Voldemort für all die schrecklichen Dinge um ihn verantwortlich war. Er fühlte die Liebe und Geborgenheit, das unerschöpfliche Vertrauen, dass ihm seine Eltern entgegengebracht hatten in sich, und er wusste, es würde ihm niemand mehr nehmen können.

„Wenn Harry Potter nun keine Fragen mehr hat, gehe ich wieder an meine Arbeit. Sie können mich aber jederzeit rufen ich freue mich wenn ich ihnen helfen kann. Auf Wiedersehen !"

Bevor der Elf jedoch verschwinden konnte rief Harry noch schnell „Warte, ich könnte etwas zu lesen gebrauchen, vielleicht etwas über Animagustransformationen und ...tja ich weiß nicht wie ich das sagen soll, aber könntest du Feuer machen, ich hab nämlich meinen Zauberstab irgend wo verloren. Außerdem darf ich in den Ferien ohnehin nicht zaubern ?"

„Sir, sie brauchen kein Buch über Animagi" sagte der Hauself bestimmt „ und Zündhölzer liegen beim Kamin, Holz gibt es draußen im Überfluss und wegen ihres Zauberstabs brauchen sie sich keine Gedanken zu machen, wenn sie einen brauchen werden sie auch einen haben." Mit einem Schnippen erschien an der Wand ein Regal, das zum bersten mit sehr alten Büchern vollgestopft war. Die schönen Bücher lagen kreuz und quer in Reihen und Stapeln. Harry beschlich das ungute Gefühl, dass dieser Hauself nicht ganz dicht war und zog bei dem Gedanken die Augenbrauen hoch.

„ Sehen sie mich nicht so an, dieses Regal haben ihr Vater und Mister Black so hinterlassen, das war nicht ich." Ohne auch nur das geringste Geräusch zu machen verschwand der Hauself.

Wieder alleine sah sich Harry nun genauer um. Der Raum hatte sich in all den Jahren absolut nicht verändert, er war genau so wie er ihn mit Sirius und seinem Dad das letzte mal gesehen hatte. Es war allerdings auch genauso kalt und feucht wie damals und nachdem Robbie ihm offensichtlich mit dem Feuer machen nicht helfen wollte beschloss er erst mal Holz sammeln zu gehen.

Mit dem dafür vorgesehenen Stab zog er die Falltüre auf und eine Treppe erschien in der Öffnung. Vorsichtig in alle Richtungen spähend stieg er hinauf in den heißen Juli Nachmittag. Obwohl die beiden großen Bäume die unmittelbar neben der Türe wuchsen angenehmen Schatten spendeten sah er an der nahen Lichtung die flirrende Hitze sich ausbreiten.

Um die warme Luft in seinen Raum zu bringen ließ er die Türe offen stehen. So konnte er allerdings nicht weit weg gehen, was er sich ohne Zauberstab ohnehin nicht getraut hätte. Außerdem war er sich nicht sicher ob er die Türe ohne Zauberstab überhaupt öffnen könnte.

Zu seinem Glück lagen einige größere Holzstücke in unmittelbarer Nähe. Die waren allerdings viel zu groß und in dem Moment als sich der Gedanke in seinem Kopf gebildet hatte erschien im Stamm des Baumes neben ihm eine Axt. Mit einem tiefen Seufzen griff er danach und machte sich an die Arbeit. Innerhalb weniger Minuten war er schweißgebadet. Er zog sein Hemd aus und arbeitete nur mit Jeans bekleidet weiter, so würde er seine Haut wenigstens etwas bräunen können. Sam war ja auch braun gewesen so wie der junge Sirius auch, und die beiden trugen auch ihre Haare länger.

Harry musste über sich selbst lachen. Er stand hier, wieder einmal knapp den Todessern entkommen, versteckt vor Voldemort und machte sich doch tatsächlich Gedanken über sein Aussehen, das war gerade kein guter Zeitpunkt um seine Eitelkeit zu entdecken.

Als ihn seine Hände zu schmerzen begannen sammelte er die kleinen Holzteile ein und trug sie in den Raum unter der Falltüre. Er stapelte sie ordentlich neben dem Kamin, dass er sie griffbereit hatte wenn er Feuer machen wollte.

Erschöpft ließ er sich auf das Sofa fallen und kratzte sich nachdenklich am Kopf was dazu führte dass seine von natur aus schon unordentlichen Haare noch wirrer von seinem Kopf abstanden. Er fühlte sich seltsam hier, obwohl er bis vor kurzem beim kleinsten Gedanken an Sirius todunglücklich war, schlich sich nun immer wieder ein Lächeln in sein Gesicht wenn er an seinen Paten dachte. Es war ein unglaubliches Erlebnis die Liebe der drei für ihn wichtigsten Menschen zu erleben, die Erinnerung an seinen Ausflug in seine Vergangenheit füllten ihn mit Kraft und Willensstärke. Wieder flackerten Bilder seines Paten durch seinen Kopf, wie er wild jauchzend auf seinem Besen über den Wald jagte und seine langen schwarzen Haare im Fahrtwind flatterten. Vielleicht sollte er sich die Haare auch wachsen lassen. Sein Kopf juckte immer noch, wahrscheinlich war es der eingetrocknete Schweiß, er braucht dringend eine Dusche.

Harry wollte sich gerade aufrichten um nach Robbie zu rufen als ihm lange schwarze Haare ins Gesicht fielen. Vor Schreck wäre er beinahe vom Sofa gefallen. Er schob die Haare von seine Augen weg als er bemerkte, dass die doch tatsächlich von seinem Kopf gewachsen waren, das war schon sehr eigenartig. Etwas verwirrt rief er dennoch nach Robbie , der umgehend vor ihm erschien.

„Wie kann ich ihnen helfen ?" fragte er, als sich ein schelmisches Grinsen in sein Gesicht stahl „Oh, ich sehe sie haben sich um ihr Feuerholz gekümmert, und brauchen jetzt wahrscheinlich ein Bad. Habe ich recht ?"

„Da haben sie vollkommen recht, ich brauche eine Dusche und zwar dringend."

Robbie tippte mit seinem Finger an die Wand neben dem Kamin und eine Türe erschien an der Stelle.

Neugierig öffnete sie Harry und trat in das Badezimmer. Er war doch etwas irritiert, anstatt einer Dusche kam ein kleiner Bach aus der Wand, der leise vor sich hin plätscherte und in einem kleinen Strudel am anderen Ende des Raumes gurgelnd wieder verschwand. Sonst waren da nur noch eine hölzerne Waschschüssel und ein kleiner schon fast blinder Spiegel an der Wand dahinter. Der würzige Duft des klaren Wassers strömte durch den kleinen Raum und Harry trat näher und streckte seine Hand danach aus.

„Aaaaaaahhhhhh das ist total kalt" kam es entsetzt über seine Lippen.

Lachend antwortete ihm der Hauself „Ja, glauben sie das in unserem Wald die Bäche warmes Wasser führen? Außerdem gehe ich davon aus, das sie sich alles was sie brauchen herzaubern können, sind sie nun ein Zauberer oder nicht !" er klang dabei nun fast ein wenig sauer.

„ Ich hab ihnen schon vorher erzählt, dass ich meinen Zauberstab nicht dabei habe, den muß ich im Krankenhaus oder im Meditationskurs verloren haben." Kam es etwas scharf von Harry, doch der Hauself zog nur seine Augenbrauen hoch „ wozu brauchen sie denn einen Zauberstab ?"

„ Nun zum zaubern ?" Harry war schon ziemlich genervt weil Robbie so blöde Fragen stellen konnte.

„Pah, dafür brauchen sie doch keinen Zauberstab, oder hatten sie einen für ihre Haare ?" kam es ziemlich herablassend von Robbie.

Harry stutzte und ging langsam auf den Spiegel zu. Durch den grauen Schleier der sich mit den Jahren über die glatte Fläche gelegt hatte konnte er einen schwarzhaarigen Jungen erkennen. Seine grünen Augen leuchteten durch das Grau des Spiegels und um sein Gesicht lagen mindestens schulterlange Haare. Die Gedanken rotierten wieder in seinem Kopf. War er nicht schon als Neugeborenes in Sirius Arme appariert ? Er hatte auch als Baby keine Probleme damit Spielsachen zu sich zu rufen oder von sich weg zu levitieren und hatte dafür natürlich keinen Zauberstab gebraucht.

Ganz langsam und zögernd, so als könne ihm etwas schlimmes geschehen, streckte er seine Hand in Richtung seines Spiegelbildes. Mit geschlossenen Augen bewegte er seine Hand über den Spiegel. Seine Nerven waren aufs äußerste gespannt als er seine Augen wieder öffnete und direkt in sein glasklares Spiegelbild blickte.

Verblüfft wand er sich wieder Robbie zu, der nun verstehend lächelte „Harry Potter war nicht klar was er alleine mit seinen Händen machen kann, richtig?"

„Definitiv, Robbie, definitiv!" verwirrt kratzte er sich am Kinn, als er sich wieder Robbie zu wandte „Was kann ich den sonst noch ohne Zauberstab ?"

„Also wir Elfen verwenden unsere Zauberstäbe nur für extrem schwierige Zauber oder im Kampf, wenn die Flüche stärker sein sollen, sonst eigentlich nie."

„Und ich kann das so wie ihr ?" Harry war nun doch sehr erstaunt, nicht bloß die Tatsache dass diese Elfen Zauberstäbe hatten, sonder auch dass sie sie brauchten um zu kämpfen irritierte ihn doch sehr.

„Ja, aber warum das so ist kann ich nicht erklären, dazu bin ich nicht befugt."

Mit einem Plopp war er wieder mal verschwunden.

Harry begann nun sich das Bad herzurichten, ließ einen Stuhl und einige Haken an den Wänden erscheinen, bestückte diese mit großen flauschigen Handtücher, wie er sie bei den Durslyes nie gehabt hatte. Dann legte er noch einen Wärmezauber über den Raum, denn auch wenn es draußen sehr heiß war, hier unten erschien es ihm dann doch etwas kühl um angenehm Duschen zu können. Dann zog er noch seine Jeans aus und legte den Wärmezauber auch über das fließende Wasser und sprang sofort hinein.

Er hatte das Gefühl als würde sein Herz stehen bleiben, das Wasser war enorm kalt, sein Zauber hatte wohl nicht gewirkt. Er begann sich in einem Höllentempo zu waschen. Doch mit seiner neuen Frisur dauerte es länger als erwartet und als er aus der eisigen Dusche stieg kribbelte es in seinem ganzen Körper, als säße er in einem Ameisenhaufen. Er wickelte sich mit allen Handtüchern ein die er herbeigezaubert hatte und ging hinaus um sich auf das Sofa zu setzten. Er musste nachdenken über seine neuen Fähigkeiten. Aber waren sie überhaupt neu ? Und wenn er sich erinnerte, gab es einige Situationen in denen seine Eltern keine Zauberstäbe gebraucht hatten. Als seine Mum so wütend war weil James und Sirius mit ihm hier waren hatte sie die Besen einfach nur gerufen und ihre Hand ausgestreckt, der danach fällige Reparo , für die zerstörten Fenster, kostete sie nicht mehr als einen Wink mit ihrer Hand.

Verwirrt und bloß in Handtücher gewickelt schlief er erschöpft ein. Der Tag hatte ihm körperlich ziemlich zugesetzt, und so glitt er in einen ruhigen, wenn auch nicht traumlosen Schlaf.

Ein höllischer Schmerz durchfuhr seine Schulter und weckte Harry am nächsten morgen sehr früh. Als er seine Augen öffnete erstarrte er vor Schreck. Er sah direkt in die blitzblauen strahlend hellen Augen eines Greifen. Er sprang vom Sofa, nicht daran denkend, dass er ja bloß Handtücher um den Körper gewickelt hatte und es kam wie es kommen musste, binnen Sekunden stand er splitternackt vor dem Greifen der einen markerschütternden Schrei aus stieß. Harry konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass dieser Greif sich gerade halb totlachte.

Er hob seine Sachen auf wickelte die Tücher wieder fest um seine Bauch und sah seinem Gegenüber nun direkt in die Augen. Als sich der Schnabel des Greifs öffnete, konnte Harry unter dem lauten Krächzen Worte erkennen.

„Hey, was bist du denn für ein eigenartiges Kerlchen, schläft nackt auf dem Sofa, unglaublich!"

Harry vergas überrascht zu sein, denn eigentlich war er über die unwillkommene Unterbrechung seines wohlverdienten Schlafes ziemlich sauer und dann lachte ihn dieses Vieh auch noch aus, das war ja wirklich das Letzte. Außerdem war ihm die Szene ziemlich peinlich.

„Woher sollte ich denn wissen dass hier alle ein und aus gehen wie in einem Bahnhof, ha?" blaffte er ihn an.

„Hey, hey... ist ja gut, bleib cool. Ich bin auch nicht freiwillig hier." Und mit einem Blick zur Türe sagte er „Befehl von oben, ich soll mich um dich kümmern."

Harry schnaubte „Befehl von wem?"

„Na vom Chef, von wem denn sonst."

„Und wer zum Henker ist hier der Chef?"

Bei diesen ungehaltenen Worten zuckte der Greif einwenig zusammen , fügte dann aber seufzend hinzu „Ich glaube du musst noch ziemlich viel lernen, hast du denn gar keine Ahnung wo du bist und mit wem du's zu tun hast?"

„Nein, ich hab wirklich nicht den blassesten Schimmer, aber bevor du mir das erzählst zieh ich mich an, du wirst wohl nichts dagegen haben?"

So ging er mit langen zerzausten Haaren, in weiße flauschige Handtücher gewickelt auf die Wand neben dem Kamin zu , hob kurz die Hand und murmelte ein leises „Alohomohra" und schon erschien die Badezimmertüre und sprang umgehend auf. Harry war viel zu sehr damit beschäftigt durch die eben entstandene Öffnung zu stolzieren um den verblüfft bewundernden Blick des Greifs zu bemerken.

Im Badezimmer wusch er sich das Gesicht wieder mit eiskaltem Wasser, irgend wie war das gar nicht schlecht, es wirkte so belebend. Er belegte seine Kleidung mit einem Reinigungszauber und streifte sich Jeans und T-Shirt über. Dann ließ er noch eine Bürste erscheinen, denn mit diesen Haarzaubern kannte er sich nicht wirklich aus. In dem Bereich gingen seine Kenntnisse nicht über einfaches Kürzen hinaus, deshalb musste es wohl auf Muggelart gemacht werden. Er band sich die Haare noch schnell zu einem Zopf und beeilte sich hinaus zu kommen, denn eigentlich war er ziemlich neugierig auf das was ihm der Greif erzählen konnte.

Bei dem Gedanken stutzte er. Wieso verflucht noch mal konnte er überhaupt mit ihm reden, und wieso viel ihm das jetzt erst auf ? Es erschien ihm vorhin so normal als würde er mit Ron reden, was war da schon wieder los ?

So kam er mit Unmengen Fragen die ihm auf der Zunge brannten in den Raum zurück. Und er begann sofort sein Gegenüber zu mustern. „Sag mal wieso versteh ich dich eigentlich, das konnte ich ja bisher auch nicht ?"

„Du bist einer von uns." War die lapidare Antwort, aber er fügte noch hinzu „das warst du auch immer schon. Du hast bloß noch nie einen von uns gesehen. Und Hippogreife, die du wahrscheinlich kennst sprechen eine andere Sprache als wir. Ach übrigens ich heiße Shana und bin wie du wahrscheinlich gemerkt hast noch ziemlich jung. Ich bin erst 20 Jahre alt und bin in unserer Gemeinde sozusagen diejenige die immer die unange... ahm etwas ... etwas langwierigen Aufgaben übernimmt, oder übernehmen muss."

„Langwierig ?" kam es von Harry mit vor Sarkasmus triefendem Unterton „Das heißt du bist dazu da dass ich dich nerven kann mit meiner unwürdigen Erscheinung und meinen unnötigen Fragen."

„Ach, komm schon, du weißt wie das meine. Außerdem möchtest du was von mir wissen nicht umgekehrt." Nun war es an Shana leicht säuerlich zu klingen.

Seufzend ließ sich Harry auf das Sofa fallen, denn sie hatte unbestritten recht, er wollte wissen was hier vor sich ging. Also korrigierte er seinen Ton, sah ihr ehrlich in die Augen und sagte „ OK, vielleicht können wir noch mal von vorne anfangen? Ich bin Harry , aber das weiß du ja bestimmt schon, oder ?"

Ein Zittern ihres Körpers ließ die Federn um ihren Kopf und ihre Flügel wieder ordentlich in Reihen zu liegen kommen. Mit einer kleinen Bewegung war sie schon bei ihm und sah ihm direkt in die strahlend grünen Augen, dann senkte sie ihren Kopf und legte ihren Schnabel auf seine Schulter in dem sie über seine Wange streifte.

In dem Augenblick wussten beide, dass hiermit ihre Freundschaft besiegelt war.

„Komm, ich gebe dir auf alle deine Fragen die passenden Antworten, aber lass uns nach draußen gehen, hier herinnen bekomm ich noch Platzangst, wir können ja eine kleine Runde im Wald fliegen, hast du Lust?"

Harrys Augen bekamen das übliche Glitzern, wenn jemand das Thema Fliegen ansprach. Aufgeregt und voller Vorfreude nickte er. Aber er hatte ja keinen Besen dabei und er bezweifelte, dass er in der Lage war einen herbei zu zaubern, das wäre wohl zu kompliziert ohne Zauberstab. Aber vielleicht würde ihn ja Shana auf ihrem Rücken reiten lassen. Er wagte das gar nicht zu denken, nach dem er zu keiner vernünftigen Lösung gekommen war, wandte er sich seiner Begleiterin zu.

„Shana, darf ich dich was fragen?"

„Ja, klar, schieß los!"

„Ich hab' keinen Besen zum fliegen und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich einen aus dem Nichts herbeizaubern kann und das ohne Zauberstab?"

Shana begann herzlich zu lachen „Hast du's immer noch nicht kapiert? Du brauchst keinen Besen zum fliegen, du kannst dich jederzeit völlig problemlos in einen Greifen verwandeln, du BIST einer von uns."

Als sie sein geschocktes Gesicht sah fügte sie noch ernster hinzu „Probier's einfach, es ist wirklich nicht schwer, du musst dich bloß konzentrieren, dann geht das schon."

Das ließ sich Harry nicht zweimal sagen und binnen Sekunden stand ein großer schwarzer Greif vor ihr mit strahlend grünen Augen und enorm zottigen Federn ums Gesicht.

Harrys erste Schritte als Greif waren etwas ungeschickt und er knickte mehrmals ein, was Shana vor Lachen die Tränen in die Augen trieb und als er seinen Schnabel öffnete um ihr etwas zu sagen kam bloß ein heiseres Krächzen aus ihm heraus, was Shana erneut Tränen lachen ließ. Als sie sich einiger maßen wieder im Griff hatte, hatte auch Harry soweit Kontrolle über sich und seine neuen Stimmbänder, das sie sich tatsächlich miteinander unterhalten konnten, wenngleich Shana gelegentlich noch in schallendes Gelächter ausbrach, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Grund gegeben hätte.

Ein Stück flogen die beiden neben einander her, es dauerte allerdings nicht lange, bis sie sich gegenseitig durch den Wald und in die gefährlichsten Sturzflüge jagten, was beiden laute euphorische Schreie entlockte. Sie tobten noch eine Weile durch den Wald bis sie eine nette kleine Lichtung entdeckten auf der sie es sich in der Sonne gemütlich machten.

„Das war großartig Harry, für deinen ersten Flug warst du unglaublich." Sie sah direkt in Harrys strahlendes Gesicht, er hatte sich schon wieder zurückverwandelt. Doch obwohl er sich sensationell fühlte tat ihm sein gesamter Körper, vom Nacken bis zu den Waden entsetzlich weh. „Fliegen war schon immer meine Leidenschaft, das hab ich auch in der Schule nicht erst lernen müssen, ich hab's einfach gekonnt. Aber als Greif ist es noch ne Spur besser, irgendwie echter, so ganz ohne Hilfsmittel." Er strahlte in ihre hellblauen Augen und Shana musste lachen über die Begeisterung, mit der er beim Fliegen war.

Nach dem sich beide einwenig ausgerastet hatten, kamen sie schnell wieder auf das ursprüngliche Thema zurück und Shana erzählte Harry einfach alles, was ihr in den Sinn kam von ihrem Leben hier.

Sie erzählte Harry vom Chef, Jason, dem goldenen Greif, und von Ihrem Unterricht, eine richtige Schule gab es bei ihnen nicht, weil es zur Zeit nur drei Greife in Ausbildung hier gebe. Sie hielten sich normalerweise aus den Angelegenheiten der Menschen weitgehend raus, das war eisernes Gesetz, es gab nur wenige Ausnahmen in der Geschichte. Für gewöhnlich verbrachten sie ihr Leben ausschließlich in der Gemeinde, so kam es, dass die Fähigkeit zur Verwandlung in eine menschliche Gestalt auch keiner der Alten mehr beherrschte und lehren konnte, denn so wie Harry sich in einen Greifen verwandeln konnte, so hatten auch diese magischen Geschöpfe die Fähigkeit sich in einen Menschen zu verwandeln. Nur Harry war die Ausnahme, er war in seiner menschlichen Gestalt geboren worden, warum das so war, wusste keiner, vielleicht hing es auch mit seinen Eltern zusammen, die aus unerfindlichen Gründen in die Gemeinschaft Einlass gefunden hatten. Sie lebten und arbeiteten eng mit den Erdelfen zusammen, die sich in ihr Reich unter der Erdoberfläche zurückgezogen hatten, auch sie sollten Harry aufnehmen und ihm beibringen was in ihrer Macht steht. Das alles musste mit der Fähigkeit von Jason, in die Zukunft zu sehen in Zusammenhang stehen. Was die Erdelfen ihm genau beibringen konnten wusste sie zwar nicht , vermutete aber, dass es auf Heilen, Pflanzenkunde und stablose Magie hinaus laufen würde. Shana erzählte auch dass ein Gerücht unter den Greifen umginge, wonach Harry von Jason selbst in Okklumentik und Seelenmagie ausgebildet werden solle, sie fügte aber hinzu, dass es wirklich nur ein Gerücht sei und sie selbst sich das nicht wirklich vorstellen könne, da Jason bisher noch niemanden selbst unterrichtet habe. Und wieso sollte er gerade bei ihm der mehr Mensch als Greif ist damit anfangen, außerdem würde sie es ihm nicht wirklich wünschen, da Jason extrem streng und gefühlskalt sei und er ihrer Meinung nach alles bei den anderen Greifen genauso erlernen könne.

Harry erklärte ihr, dass er mit gefühlskalten, gemeinen Lehrern so seine speziellen Erfahrungen habe, und sie sich im Fall der Fälle gar keine Gedanken zu machen brauche.

Beide hatten nicht bemerkt wie schnell die Zeit vergangen war und waren etwas irritiert als die letzten Sonnenstrahlen hinter einem Berg verschwunden waren. Es breitete sich eine eigenartige ruhige kühle Stimmung aus , die jäh durch ein lautes Knurren aus Harrys Magen unterbrochen wurde. Beide lachten laut auf.

„Tut mir leid, aber ich glaube ich habe heute noch nichts gegessen. Was gibt's hier bei euch ?"

„Also ich mag am liebsten Hasen, wollen wir?" Shana war aufgesprungen und sah ihn erwartungsvoll an.

Mit tief in Falten gelegter Stirn und weit aufgerissenen Augen sagte er zu ihr „Das ist jetzt aber ein Scherz, oder?"

„Was? Scherz? Ich verstehe nicht ganz ?"

„Normalerweise esse ich keine lebenden Tier, bei uns werden die vorher gekocht, gebraten oder was weiß ich was noch, aber wir essen sie NIEMALS lebend. Vielleicht kann mir da ja Robbie helfen"

Harry schmunzelte als er in Shanas enttäuschtes Gesicht bemerkte und sagte noch „Wir können ja morgen wieder ein bisschen durch den Wald fliegen oder meinst du nicht?"

„Ja vielleicht sollten wir des machen." Und schon strahlte sie ihn wieder an.

So machten sie sich auf den Rückweg zu Harrys neuem Zuhause. Robbie wollte Harry nicht wirklich gern helfen, ließ sich aber schlussendlich doch breit schlagen. Offensichtlich wollte er nicht in die Rolle einer ganz gewöhnlichen Hauselfe gedrängt werden. Aber als sich Harrys Magen laut zu Wort meldete, hatte er doch Mitleid mit dem Jungen-der-lebt.

Es war ein Glück, das Harry gestern soviel Holz zerkleinert hatte, denn in seinem Raum war es abends doch etwas kühl. Robbie hatte ihm ein herrliches Essen bereitet und es schien ihm sogar Spaß gemacht zu haben. Nun saß Harry auf dem Sofa und las in den Büchern. Er war sehr konzentriert und sog das für ihn neue Wissen auf wie ein trockener Schwamm das Wasser. Die Begeisterung mit der er bei der Sache war hätte sogar Hermine in den Schatten gestellt.

Dieser Gedanke erzeugte eine große Leere in seiner Brust, er vermisste seine Freunde doch sehr. Morgen würde er versuchen ihnen einen Brief zu schreiben, Robbie würde ihm da bestimmt helfen können.

Da er schon einen großen Teil des Buches über alte, fast vergessene Angriffszauber durchgearbeitet hatte, legte er es auf den kleinen Tisch neben dem Sofa. Er nahm ein leeres Stück Pergament, eine Feder und ein Fässchen Tinte und begann unverzüglich all seine Erlebnisse von seinen Meditationsübungen, von Sam Perskin, seinen Eltern und Sirius, seiner noch mal erlebten Geburt, den Erdelfen und Greifen, Shana und Robbie. Als Harry fertig war hatte er doch tatsächlich sechs Seiten vollgekritzelt, er konnte sich nicht daran erinnern jemals einen so langen Brief geschrieben zu haben, nicht mal Hermine hatte er je einen auch nur annähernd so langen Brief schreiben sehen.

Er ließ die Sachen einfach auf dem Tisch liegen und ging ins Bad um sich zu waschen. Heute jedoch würde er die Waschschüssel in eine Badewanne verwandeln und das Wasser darin dann erwärmen. Er hatte sich überlegt, dass sein Missgeschick von gestern womöglich daran lag, das er sich die Menge Wasser im Bach nicht wirklich hatte vorstellen können und so funktionierte es heute toll. Harry war allerdings viel zu müde um wirklich ausgiebig in der Wanne zu baden. So wusch er sich bloß den Schweiß vom Körper, seine Muskeln entspannten sich im warmen Wasser. Nur mit Müh und Not hievte er sich aus der Wanne und schleppte sich hinaus, wo er sich erschöpft auf die Couch fallen ließ. Er hatte sich noch nicht einmal zugedeckt, als er schon tief und fest schlief.

Am nächsten morgen wurde er recht zeitig von Robbie geweckt. Er hatte auch ein kleines Frühstück für ihn dabei. Mit einem bösen Blick begutachtete er das gestern entstandene Chaos am Tisch. Während Harry sich streckte und den schlaf aus seinen Augen rieb, sagte Robbie schon böse „Wenn sie keinen Platz haben für das Frühstück, dann nehme ich es auch wieder mit."

Wie von der Tarantel gestochen sprang Harry auf und mit einem Wink seiner Hand segelten die Bücher, der Brief und alles was er gestern zum Schreiben gebraucht hatte in das Regal zurück. Schnippisch kommentierte er es mit : „Ist jetzt genug Platz fürs Frühstück?"

„Sie können Ihren Vater auch nicht verleugnen!" grummelte Robbie sauer.

„Will ich auch ganz bestimmt nicht ." Harry grinste breit dem Hauselfen ins Gesicht, wurde dann aber ernst und fragte „Robbie kannst du mir helfen einen Brief an meine Freunde zu schicken, sie machen sich bestimmt große Sorgen, ich bin immerhin seit fast zwei Wochen weg und habe mich noch nicht bei ihnen gemeldet. Selbst Dumbledore ist wahrscheinlich schon sehr besorgt. Oder weiß er wo ich bin?"

„Oh nein, niemand darf wissen wo sie sich im Moment aufhalten, wenn sie nicht hier bleiben wollen bringen wir sie weg von hier und verändern ihre Erinnerungen. Es ist unerlässlich dass niemand, absolut niemand von der Existenz der Erdelfen und dieses Greifenclans erfährt und von der Tatsache dass sie hier sind. Ich würde ihnen aber dringend raten hier zu bleiben, zu ihren Freunden können sie später auch noch, aber hier her zurück können sie nur wenn sie die Ausbildung abschließen und sich an absolute Geheimhaltung der Informationen halten. Sonst wird alles Wissen und jede Erinnerung sofort gelöscht."

Bei diesen Worten war Harry todernst geworden, diese Strenge gegenüber Dumbledore und seinen Freunden verwirrte ihn doch sehr, sie waren ja schließlich auf seiner Seite, der Seite des Lichts?

Traurig aß er sein Frühstück. Robbie leistete ihm Gesellschaft und teilte ihm mit, dass heute sein Unterricht bei den Elfen beginnen würde. Das machte Harry doch neugierig und half ihm darüber hinweg, dass er seine Freunde wohl eine zeitlang nicht würde sehen, ja nicht mal ihnen würde schreiben können.

bis bald heimess