Hallo es geht schon wieder weiter:
Rainman:Ein neuer Leser ! jubiliere Zu deiner Frage: In dieser Geschichte gehe ich davon aus, dass Zauberer auch körperlichstärker sind als Muggel, also auch deutlich älter werden als wir.
Shana stand schon bereit und wartete auf ihn.
„Hallo Harry."
„Hey, Shana."
„Du weißt was du jetzt machst ?"
„Nicht wirklich. Eigentlich gefällt es mir hier ziemlich gut, und wohin ich soll weiß ich ja auch nicht. Zu meinen Verwandten zurück möchte ich eigentlich nicht, und sonst kann ich ja auch nirgends hin."
„Hast du vergessen was du deinem Paten vor einigen Tagen versprochen hast ?"
„Was meinst du ?"
„Die Sache mit dem Spaß haben."
„Und was denkst du dass ich machen sollte ?"
„Na, schau dir London an. Zum Beispiel."
„Meinst du das im ernst ?"
„Na klar."
Harry seufzte. Er hatte es Sirius ja tatsächlich versprochen und irgendwo hin musste er nun wohl gehen. Also verabschiedete er sich von Shana, packte seine Bücher in einen Rucksack und machte sich auf den Weg sein Versprechen einzulösen.
London
Mit einem Plopp erschien Harry in einem Winkel Londons. Wie hatte Sirius das mit dem Spaß gemeint ?
Er stand hier mitten in Muggel-London. Im Tropfenden Kessel konnte er nicht schlafen, da würden ihn Dumbledore schneller finden als er 'Spaß' sagen könnte, oder sogar Voldemort. Nein das ging wohl nicht. Aus dem selben Grund konnte er auch nicht bei Gringotts seine Galleonen in Muggel-Geld wechseln.
Was hatte das bloß mit Spaß zu tun, Harry war ein wenig wütend auf Sirius, weil er ihn dazu gebracht hatte sich auf diesesbescheuerte Abendteuer einzulassen, und es einfach nicht zustande brachte, dem Rat seines toten Paten nicht zu folgen.
Das Geld das er noch hatte würde für wenige Tage reichen. Ein kleines Zimmer irgend wo, und etwas zu essen, das würde er sich noch leisten können. Aber um länger da zu bleiben, brauchte er wohl einen Job, aber was sollte er in der Muggel-Welt bloß arbeiten?
In einer schmalen finsteren Gasse entdeckte er eine kleine Pension. Er betrat das Haus durch die alte verdreckte Holztüre. Drinnen war es so finster, dass seine Augen sich erst daran gewöhnen mussten. Es stank nach altem Fett und abgestandenem Zigarettenrauch. Leichte Übelkeit stieg in ihm hoch, als er auf den Tresen vor ihm, zuging. Zwischen überfüllten Aschenbechern, leeren Zigarettenschachteln, alten Zeitungen und Pizzakartons fand er eine kleine Glocke aus Messing. Ohne zu zögern – er hatteauch keine Wahl – drückte er den Klingelknopf.
Ein Grunzen kam aus dem Hinterzimmer. Dem Grunzen folgte ein schleifendes Geräusch, das Harry einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagte. Ein Mann schleppte sich auf einen Stock gestützt zum Tresen.
„Was willst du !" leise und mit so rauer Stimme, das Harry ihn nur mit Mühe verstehen konnte, sprach der Mann.
„Ich...ich hätte gern ein Zimmer für ein paar Nächte. Und ich hab' noch das ..."damit hielt Harry dem Mann ein paar Pfund unter die Nase.
„Drei Nächte!" grunzte der Mann und hielt ihm einen großen schweren Schlüssel entgegen, während er noch leiser weiter grummelte „Ausbüchsen, und dann kein Geld haben, immer das selbe mit den Rotzlöffeln..."
Noch bevor Harry etwas erwidern konnte, oder fragen wo nun das Zimmer sei, schlurfte der Mann schon wieder durch die Tür zum Hinterzimmer.
Mit dem Schlüssel in der Hand machte Harry sich auf die Suche. Zimmernummer 03 stand auf dem zerschlissenen Anhänger. In dem Geschoss, wo der Eingang war, fand er die Nummern 10 bis 15, im nächsten 20 bis 25, und im übernächsten 30 bis 35, aber nirgends waren Nummern unter 10.
Um nicht noch mal mit dem Mann unten reden zu müssen, beschloss er noch eine Weile weiter zu suchen. Am Ende des Ganges im dritten Geschoss war eine schmale Eisentüre. Hinter der könnten sich noch Zimmer verstecken. Mit erstaunen musste Harry feststellen, dass er sich am Dach des Nachbarhauses befand. Hier standen drei blecherne Container, auf denen die Nummern 01 bis 03 mit Farbspray zu lesen waren.
Mit dem Gedanken an seine Zimmer unter der Treppe in das ihn die Durslys früher gesperrt hatten, öffnete er die schwere Holztüre, die so gar nicht in den Container zu passen schien.
Das Innere des Raumes war wie zu erwarten war sehr kahl. Ein Stahlrohrbett stand da, ein kleiner Spind und zu Harrys Überraschung auch Waschbecken, Dusche und WC, die aber leider nicht vom Rest des Raumes getrennt waren. Mit einem schnippen seiner Finger hatte er sowohl eine Wand, mit Türe erscheinen lassen, wie auch den Rest des Zimmers angenehmer gestaltet und ein Bücherregal geschaffen, denseine Bücherwaren das einzige, was er in seiner Tasche hatte.
Um sich noch einwenig auszurasten, transformierte er eine losen Dachziegel in einen Sonnenstuhl. Ermachte es sich vor seinem Zimmer gemütlich und las einwenig, bevor er sich auf den Weg machen wollte. Irgend wo würde er schon etwas Geld verdienen können, und dann würde der Spaß erst so richtig beginnen, das versuchte er sich wenigstens einzureden.
Da er sich im Momentkeine neue Kleidung kaufen konnte, transformierte er die Sachen die er hatte, in halbwegs ansehnliche. Die alten viel zu weiten Jeans ließ er schrumpfen. Der Reparo brachte bei der Menge an Löchern, die mittlerweile in der Hose waren, nicht mehr viel, aber es war besser als zuvor. Auch das übergroße Shirt ließ er auf einebrauchbarere Größe schrumpfen.
So stand er da, starrte in den halb erblindeten Spiegel und staunte über das verschwommene Bild, das der Spiegel ihm zurückwarf. Es hatte mit dem Harry, der Ende Juni am Bahnhof Kings Cross aus dem Hogwarts Express gestiegen war, nichts mehr zu tun. Er war nicht mehr der schmächtige blasse Junge, sondern hatte einen guttrainierten Körper und sonnengebräunte Haut. Sein Gesicht war kantiger geworden, so als wäre er in der kurzen Zeit viel älter geworden. Aber vielleichtwar es auchbloß die Dunkle Haut und das viele Flugtraining, die diese Veränderung gebracht hatten. So würde er wenigstens arbeit finden, bei der man zupacken musste.
Mit diesem Gedanken verließ er die Pension, nach dem er die Änderungen in seinem Zimmer getarnt hatte. Er streifte ziellos durch die Straßen und war einfach nur frei, er fühlte sich wunderbar, einfach nur er selbst zu sein. Als er hungrig wurde, betrat er ein Lokal. Es wahr wohl schon neun Uhr, als er sein Steak gegessen hatte.
Neben ihm saßen die wunderschönsten Mädchen, die er je gesehen hatte. Die Eine war dunkel, mit schwarzen langen Haaren . Ihre Augen waren schräg, wie von einer Katze und in einem ähnlich strahlenden Grün, wie seine eigenen. Die Andere war blond, mit schulterlangen Locken, und riesengroßen, runden, dunkelbraunen Augen. Beide hatten, neben den längsten und schönsten Beinen, auch noch die kürzesten Hosen, die Harry je gesehen hatte.
Die Beiden schienen jedoch traurig, oder enttäuscht zu sein, und Harry konnte nicht anders als den beiden zuzuhören. Sie unterhielten sich über eine Freundin, oder Kollegin, die offensichtlich nicht mehr mit den beiden arbeitete. Undsie mussten nun ohne sie arbeiten und fragten sich wie lange es dauern würde, bis ihr Boss die Lücke wieder gefüllt hätte.
„Setz' deine Augen wieder ein ,Kleiner." Die Dunkle hatte sich an Harry gewandt.
„Sorry, aber so schöne Frauen wie euch sieht man halt nicht alle Tage." Harry war selbst erstaunt, dass er das, so ohne rot zu werden sagen konnte.
Sie lächelte und sagte „Los , setz dich zu uns, wir haben noch ein bisschen Zeit bevor wir los müssen."
„Was macht ihr, wenn ihr so spät erst zu arbeiten beginnt?"
„Wir arbeiten in dem Club in der alten Fabrik, zwei Straßen weiter und der sperrt erst um 11 Uhr auf, also haben wir noch ein kleinwenig Zeit um mit dir zu flirten." Die Blonde war definitiv lockerer und so plauderten sie einwenig. Die Blonde hieß Kim und die Dunkle Zoe und hatten heute ihren ersten Arbeitstag ohne ihre Freundin, mit der sie drei Jahre lang zusammen gearbeitet hatten. Harry im gegenzug versuchte allen ihren Fragen so gut wie möglich auszuweichen. Als die beiden am gehen waren hatte Kim eine Idee. „Sag' mal, wieso kommst du nicht mit, du könntest ja in der Bar einspringen, sonst wird der Abend heute die Hölle."
Zoe schnaubte ungehalten „Hast du einen an der Waffel? Harry ist kein Mädchen, der kann nicht bei uns arbeiten."
„Wieso nicht, er sieht super aus, gönn' den Mädels auch mal was. Außerdem sieht er aus, als könne er Geld gebrauchen und wir können ja den Boss fragen, wenn sie nicht will..."
Nun schaltete sich Harry in die Diskussion ein „Wegen mir solltet ihr nicht streiten, obwohl ich schon ziemlich dringend Geld bräuchte, aber vielleicht find ich ja morgen irgend etwas."
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht schnappte die beiden ihn links und rechts an der Hand, knallten zwanzig Pfund auf den Tresen und rauschten hinaus.
Vor dem Club standen schon eine Menge Menschen, die sobald sie Kim und Zoe gesehen hatten zu johlen und schreien begannen. Die drei marschierten geradewegs in die Bar. Dort trafen sie auf den wohl hübschesten Boss, den sich Harry hätte wünschen können.
Sie war vielleicht mitte dreißig, hatte schwarze, sehr kurze Haare und blaue, strahlende Augen. „Was will der den hier?"
„Hallo, Boss, ich dachte wir könnten Verstärkung gebrauchen, bis du Ersatz für Sina gefunden hast?"
Sie musterte ihn so lange, dass Harry sich langsam unwohl fühlte und sich ein wenig ärgerte, dass er überhaupt mit den beiden mit gegangen war. Er ging ein Stück auf die Frau zu, die mit den Fingerkuppen ihre Schläfen massierte „...und alles gesehen ?"
Ein teuflisches Grinsen huschte über ihr Gesicht „OK, wir probieren's aus. Komm her!"
Mit einem schnellen Handgriff hatte sie ihm die Ärmel aus seinem Shirt gerissen, und ein Riss zog sich vom Halsausschnitt nach unten. „So ist's besser."
„Was soll das?" Doch sein Protest kam viel zu spät.
„Wenn du heute abend gut ankommst, kannst du weiter machen, bis ich jemand anderen gefunden habe. Klar?"
„Ja, lang kann ich so und so nicht bleiben. Aber die Kohle würde ich echt dringend brauchen"
„Ich zahle 150 Pfund pro Abend, aber dafür erwarte ich vollen Einsatz, sonst bist du schneller wieder draußen, als du dir denken kannst."
„Jawohl, Boss" salutierte er mit einem Zwinkern.
„Wenn du wirklich gut bist, kommst du mit Drinkgeldern auf bis zu 300 Pfund. Egal, wenn du den heutigen Abend überstehst brauchst du neue Klamotten, so geht das nicht."
Um Punkt 11:00 stürmte die Menge in den Club. Kurz später brodelte es im Lokal. Mit einem Schrei sprangen Kim und Zoe auf die Theke und tanzten. Harry hatte so etwas nicht erwartet. Die Leute brüllten und tanzten mit den Mädchen, die Stimmung war unglaublich, auch wenn sich Harry sehr anstrengen musste um sich auf die Bestellungen zu konzentrieren.
Neben ihm stand der Boss. Ein Mann brüllte über die Theke „Zwei Margaritas"
„Du kannst Tequilla haben, aber keine Cocktails."
„Ok, dann Weißwein."
„Weißwein ist doch was für Pipimädchen."
„Dann habt ihr also nur..."
„Ich hab' Jack, Jim, Jonny red und Jonny black. Das sind meine Liebligsmänner."Sie knallte ein 4 cl Glas auf den Tresen. "Du kannst alles haben wenn es in dieses Glas rein passt."
„Zwei doppelte Jonny red, wenn's geht und ein Bier."
Langsam begann Harry zu begreifen was Sirus ihm damals sagen wollte. Obwohl er hart arbeitete und ihm der Schweiß auf der Stirn stand, fühlte er sich prächtig. Die Mädls hatten einen Spruch auf den Lippen, dass ihm die Spucke weg blieb und auch wenn er nicht wirklich dazu kam, war es super die beiden zu beobachten. Sie tanzten wie die leibhaftigen Teufel.
Gegen zwei Uhr morgens, als die Stimmung im Lokal ihrem Höhepunkt nahe kam, zerrten Kim und Zoe auch Harry auf die Theke. Der Boss nahm sich das Megafon, das hinter dem Tresen lag und brüllte hinein.
„Alles her hören..." Niemand reagierte. "SCHNAUZE" Nun hatte sie , was sie wollte: die ungeteilte Aufmerksamkeit. "Ich möchte euch den Neuen in meiner Truppe vorstellen. Ja Mädls, ihr kriegt auch endlich mal was zu sehen. Sein Name ist..."
Harry setzte sich auf den Tresen und brüllte ihr seinen Namen, Harry Potter, ins Ohr, dabei funkelten seine grünen Augen im düsteren Barlicht. Sie zog eine Augenbraue hoch und sprach wieder in Richtung ihrer Gäste.
„Sein Name ist Jon le Magic, er ist ein Hexenmeister und kommt aus den Hochmooren von Cornwall zu uns. Seine Mutter war die berühmte Hexe von Exeter. Sie hat ihn eingesperrt und ihn den ganzen Tag zu harter Arbeit gezwungen. Er ist nun zu uns gekommen um endlich Spaß zu haben. Wollen wir ihm zeigen was Spaß ist ?"
Alle Augen waren auf Harry gerichtet, der, mit entsetztem Gesichtsausdruck, in die Menge starrte, die ihm zujubelte.
„Du tust grade so, als hätt' ich ein Geheimnis ausgeplaudert." Sie lachte schallend und widmete sich wieder ihren Gästen.
Harry wurde wieder von Kim und Zoe hochgezogen. Die Musik wurde noch lauter und die drei tanzten auf der Theke, als gäb's kein Morgen. Die Menge tobte und die Stimmung ließ erst gegen vier Uhr nach und eine Stunde später machte der Boss Sperrstunde.
Total aufgekratzt saßen sie zu viert im leeren Lokal.
„Ich hab' mir für alle meine Mädchen Geschichten ausgedacht, die ins Lokal passen. Kim hier ist die Verführung aus Russland. Eigentlich heißt sie Clara, aber ich fürchte das weiß sie selbst schon nicht mehr. Zoe ist die Katze aus dem Hyde Park, die von einer Hexe in einen Menschen verwandelt wurde. Sie heißt aber tatsächlich Zoe."
„Wie fallen dir diese Geschichten ein, ich muß gestehen ich war ehrlich verwirrt."
„Ich weiß nicht genau. Es ist so als würden mir die Geschichten in den Kopf gepflanzt, sie sind einfach da, sobald ich sie brauche. Bei dir war die Geschichte mit der Hexe von Exeter da, als ich deine Augen habe blitzen sehen. Außerdem Harry Potter ... ich bitte dich, so heißen doch bloß Lehrer und Ärzte oder Politiker.
Du bist morgen um punkt 12 im Cafe, Zoe und Kim werden mit dir einkaufen gehen."
Zoe kreischte plötzlich „Schalt das lauter ! Der Song ist soooooo cool."
Zoe tanzte schon wieder, aber diesmal mitten in der Bar „Kim, Jon, auf geht's! Das wird perfekte." Sie krallte sich ein paar Wasserkrüge die herum standen, goss jedem von ihnen das Wasser über und begann wie wild zu tanzen. Sie probierten auch noch ein paar andere Songs, die sie morgen brauchen würden.
Als Harry wieder am Dach der Pension stand und seinen Blick über die Stadt schweifen ließ, war die Sonne längst aufgegangen. Es würde in seinem Zimmer wohl ziemlich heiß werden, aber er war viel zu müde, um noch etwas dagegen zu unternehmen.
Er fiel so wie er war ins Bett und erwachte erst um elf Uhr wieder. Er sprang unter die kalte Dusche, daran hatte er sich schon gewöhnt, und es tat ihm gut, weckte seine noch nicht ganz erwachten Lebensgeister.
Um 12 saß er im Cafe, in dem gestern eine ziemlich lange Nacht begann. Die Mädchen kamen beide in simplen Jeans und schwarzen Shirt.Sietrankennoch alle eine große TasseKaffee und dann ging's los. Kim und Zoe waren in ihrem Element. Nach drei Stunden 'hardcore shopping'hatte er tatsächlich seine 300 Pfund, die er letzte Nacht verdient hatte ausgegeben. Dafür hatte er auch wirklich alles. Jeans, Lederhosen, zwei dünne, weite, ziemlich tief auf den Hüften sitzende, schwarze Hosen, Shirts in schwarz und grün mit Ausschnitt und Stehkragen, undeinige Hemden. Bei dem grünen Shirt, mit dem silbernen Löwen wurde er doch tatsächlich einwenig sentimental.
Als er jedoch von seinen Begleiterinnen in das nächste Schuhgeschäft gezogen wurde und sie ihn mit Unmengen Schuhen überschütteten bis er lachend am Boden lag, waren diese Gedanken wieder verschwunden.
Wieder in der Pension musste er seinen Spind dringend magisch vergrößern. Er genoss die letzten Sonnenstrahlen vor seinem Zimmer, und döste dabei ein.
Ein strahlender Sirius stand vor ihm. Er war stolz auf ihn und beteuerte ihm genau das Richtige zu tun. Er wünschte ihm noch viel Spaß und war wieder verschwunden.
Mit einem Lächeln erwachte Harry wieder. Er musste sich noch fertig machen bevor er los gehen konnte. Solche Probleme mit der Wahl seiner Kleidung hatte er sonst nie, was wohl daran lag, dass er erstmals Sachen hatte die ihm gefielen und auch passten. Schlussendlich nahm er sich die schwarze Lederhose und ein weißes Shirt.
Es war schon nach Mitternacht, als die drei mit Harry in der Mitte auf die Theke sprangen, sich gegenseitig mit Wasser bespritzten. Die Show eskalierte dann noch ziemlich, und als das Lied zu ende war, hatten die drei keinen Millimeter trockener Haut und offene klatsch nasse Haare. Auch die Gäste waren schon total naß und Harry und die Mädchen sprangen Arm in Arm vom Tresen.
Kim flüsterte ihm ins Ohr „Schau mal, Jon, wie dich der Typ dort anhimmelt, ist der nicht süß ?"
Noch bevor Harry diese Bemerkung irgendwie einordnen konnte stand schon der Boss vor ihm. „Wir haben hier drei Regeln 1. Bring nie deine Freundin mit hier her 2. Bring nie deinen Freund mit hier her 3.Bringe nie deinen Freund mit hier her. Verstoße dagegen und du bist draußen. Klar !"
Er war so baff, dass er erst mal gar nichts sagen konnte und so arbeitete er weiter, mit den Blicken des Mannes im Nacken. Eigenartigerweise war ihm das auch gar nicht unangenehm, aber darüber wollte er jetzt nicht nachdenken.
Als die drei wieder auf der Theke standen um zu tanzen und Stimmung zu machen riskierte er einen Blick in die Menge und sah all die Blicke die auf ihm ruhten. Es war ihm etwas unangenehm, aber es machte sich auch noch ein wohliges Gefühl in seiner Magengegend breit. Hier war er nicht der Junge-der-Lebt, diese Menschen interessierten sich nicht dafür wer er war, Harry Potter. Hier sahen alle in ihm nur Jon le Magic, den knackigen Jungen mit den schönen grünen funkelnden Augen und nichts weiter. Keine Erwartungen, keine Übervorteilungen, einfach nur seine eigene Entscheidung war es, was hier passierte, er war frei.
Einerseits irritierten ihn die Blicke der Menschen, andererseits genoss er sie. Es tat ihm gut , es war wie Balsam aus seiner Seele.
Die vielen Drinks die er mit den Gästen schon gekippt hatte ließen ihn noch unbeschwerter werden und als es etwas ruhiger wurde, saß er mit Zoe hinter der Theke. „Sag' mal ... bist du eigentlich hetero oder homo ?"
„Ah... keine Ahnung, wieso fragst du ?"
„Weil dich der süße Typ von vorhin immer noch anstarrt als würde er dir am Liebsten gleich die Kleider vom Leib reißen. Aber wie alt bist du wirklich, Jon."
„16, aber verrat mich nicht. OK" raunte er ihr mit einem Zwinkern zu.
„Wenn das rauskommt kriegst du echte Probleme. Weist du das? Sucht dich eigentlich niemand ?"
„Glaub' mir, ich flieg schon nicht auf. Schließlich hab ich einen perfekten Personalausweis." Und mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht zog er ihn aus der Hosentasche.
„Und sucht deine Familie nach dir?"
„Meine Familie sucht mich ganz bestimmt nicht."
Aber Zoe bohrte weiter „Wer sucht dann nach dir. Ein 16jähriger kann doch nicht so einfach untertauchen. Außerdem, hast du bemerkt das heute Fotografen hier waren, wir sind bestimmt in den nächsten Wochen indem Magazin. Da solltest du vorsichtig sein."
„In ein paar Wochen bin ich längst wieder weg. Ich hab' euch gesagt, dass ich nicht lange bleibe. Und ja, es gibt viele die nach mir suchen und einige davon sähen mich lieber tot als lebendig. Aber die sind sehr weit weg. Vertrau mir."
„Irgendwie werd' ich nicht schlau aus dir. Ich hätte dir deine 18 Jahre locker abgenommen. Und im Alter von Männern täusche ich mich sonst nie."
„Mag' daran liegen, dass ich schon einiges erlebt habe, auch wenn ich erst 16 bin."
Während ihres Gesprächs hatten sie einige Drinks gekippt, und so wurde die Unterhaltung immer banaler. Um fünf stolperten die beiden dann ziemlich betrunken aus dem Lokal.
bis bald heimess
