hallo prisbaer : Wieder ein Neuer! Bin hoch erfreut! Nein, das wird keine slash story, aber Harry ist ja noch ein total unbeschriebenes Blatt, und ich bin der Meinung, bevorman sich gegen etwas entscheidet, sollteman es wenigstens ausprobiert haben.
Hallo meine Lieben
Das letzte und das heutige Kapitel müsst ihr mir verzeihen. Bin wohl in etwas zu vielen Clubs abgehangen, oder hab' ich bloß etwas zu oft 'Coyote Ugly' gesehen? Tja, was soll man machen. Dos lebn is koa zuckaschleckn. ( kleine österreichische Lebensweisheit für zwischendurch )
In diesem Sinne geht's auch schon weiter.
„Meine Familie sucht mich ganz bestimmt nicht."
Aber Zoe bohrte weiter „Wer sucht dann nach dir. Ein 16jähriger kann doch nicht so einfach untertauchen. Außerdem, hast du bemerkt das heute Fotografen hier waren, wir sind bestimmt in den nächsten Wochen indem Magazin. Da solltest du vorsichtig sein."
„In ein paar Wochen bin ich längst wieder weg. Ich hab' euch gesagt, dass ich nicht lange bleibe. Und ja, es gibt viele die nach mir suchen und einige davon sähen mich lieber tot als lebendig. Aber die sind sehr weit weg. Vertrau mir."
„Irgendwie werd' ich nicht schlau aus dir. Ich hätte dir deine 18 Jahre locker abgenommen. Und im Alter von Männern täusche ich mich sonst nie."
„Mag' daran liegen, dass ich schon einiges erlebt habe, auch wenn ich erst 16 bin."
Während ihres Gesprächs hatten sie einige Drinks gekippt, und so wurde die Unterhaltung immer banaler. Um fünf stolperten die beiden dann ziemlich betrunken aus dem Lokal.
...und wieder zurück
Als Harry am nächsten Morgen, oder besser Mittag, wieder erwachte, hatte er fürchterliche Kopfschmerzen. Er brachte es kaum zustande seine Augen zu öffnen, vor Angst die Schmerzen würden noch schlimmer.
Die Entscheidung wurde ihm aber abgenommen, als sich sein Magen zu drehen begann und er nur noch so schnell wie möglich zum Klo rannte. Er fühlte sich als hätte er nicht nur seinen Mageninhalt erbrochen, sondern auch noch einen Teil seiner Eingeweide.
Er schleppte sich wieder zu seinem Bett als sich etwas dort bewegte. Sekunden später stieß eine ziemlich fertig aussehende Zoe einen spitzen Schrei aus. „SCHEISSE..." und schon rannte sie zum Klo hinüber.
Harry brannte eine Frage auf der Zunge „Zoe, was zum Henker ist gestern passiert."
Als Antwort erhielt er nur ein ungehaltenes Schnauben.
Nach einigen Grübeleien flackerten Bilder durch Harrys Kopf, die ihm die Wangen rot aufglühen ließen.
„Ist's dir wieder eingefallen." lachte Zoe und griff sich sogleich, mit schmerzverzerrtem Gesicht, an den Kopf.
„Ich glaube, wir sollten das einfach vergessen. OK?" fragte sie zögernd.
Ein erleichterter Harry nickte nur.
„Ich spring noch schnell unter die Dusche und bin dann weg." Harry hörte sie noch zu sich selbst murmeln. „Du blöder Idiot, der Junge ist sechs Jahre jünger als du, dass hattest du nötig."
Harry verkroch sich wieder im Bett und schlief bis er sich schon wieder auf den Weg zur Arbeit machen musste. Sein Kopf tat fast nicht mehr weh und die Erinnerung an die letzte Nacht war auch wieder da, wobei Harry nicht wusste ob er lachen oder weinen sollte. Einerseits war es unglaublich gewesen, andererseits mochte er Zoe zwar, aber mehr war da nicht. Aber wahrscheinlich war es auch besser so. Ihm viel wieder das Statement vom Boss letzte Nacht ein ‚ Bring niemals deine Freundin mit in meine Bar.' bla, bla, bla ..
Mittlerweile verstand er diese Regel sehr gut. Wenn seine Freundin so etwas machen würde wie Zoe und Kim, hätte er auch Probleme damit.
Als die drei wieder hinter der Bar standen, fragte Harry die beiden „Sagt mal wie macht ihr das, ich kann heute unmöglich auch nur einen Tropfen Alkohol trinken."
Kim lachte und sagte „Trink einfach ein Bier nach."
Bei dem Gedanken daran drehte sich Harrys Magen wieder verdächtig im Kreis.
„Hast du gestern etwas zuviel erwischt." Grinste sie hämisch. „Ich trinke das Zeug nicht, ich spucke es in die Flasche zurück." Sie knallte eine leere Bierflasche und einen Drink auf den Tresen. „Probier's aus bevor die Leute kommen. So wie du heute aussiehst überlebst du den Abend nicht."
So rasten die Tage dahin. Harry fühlte sich in seiner Rolle als Jon le Magic sichtlich wohl, und hatte er anfangs noch leichte Hemmungen dabei auf die Theke zu springen, hatte er diese nun endgültig abgelegt. An den beiden Tagen, wo der Club geschlossen hatte, zeigten Kim und Zoe ihm ihr London.
Am zweiten freien Abend traf er sich auch mit dem Kerl aus der Bar. Er hieß David und war 34 Jahre alt. Er erzählte er sei Lehrer für Kampftechniken an einer Schule in Schottland und verbringe nur seine Ferien hier in London. Sie verstanden sich super und so kam's wie es kommen musste. Aber das sollte nicht Harrys letzter One-Night-Stand gewesen sein.
Eines Abends raunte Zoe ihm ins Ohr „Wenn ich vorher gewusst hätte was ich da anrichte, hätte ich's nicht getan"
„Was willst du denn damit sagen?"
„Ach, nichts, nichts" dabei zog sie eine Schnute und ihre grünen Augen glänzten. „Nur das du schon fast so schlimm bist wie unsere Kim, die russische Verführung. Die steigt auch mit jedem ins Bett."
Er boxte sie leicht auf den Arm. „Und du bist die personifizierte Keuschheit, glaubst du das wirklich ?"
Da schaltete sich Kim ein „Sagt mal, gibt's da etwas, das ihr mir vergessen habt zu erzählen?"
„NEIN" kam's von beiden gleichzeitig, was Kim ein riesiges Grinsen ins Gesicht zauberte.
An diesem Abend beschlossen die drei sich alle ein Tatoo machen zu lassen. Alle drei wollten sie ein in Flammen stehendes Tier. Harry einen geflügelten Löwen, was sonst, und die Mädchen einen Panther für Zoe und einen sibirischen Tiger für Kim. Als sie ihre neuen Schmuckstücke im Lokal präsentierten, starrte David Harry entsetzt an. Harry warziemlich unangenehm, dass der Kerl jeden Abend hier war, obwohl er einen großen Bogen um ihn machte. Er wollte seinen Job nicht verlieren, nicht nur das er so viel nirgendwo anders verdienen würde, es machte auch noch wirklich Spaß. Außerdem empfand er absolut nichts für ihn.Es war doch bloß ein Versuch, nichts weiter.
Der August war nun fast vorbei und Harry wusste, das der Abschied immer näher kam. Auch wenn es ihm sehr schwer fiel sein Leben, das erste, das er sich selbst ausgesucht hatte, zu verlassen, musste er wohl oder übel wieder nach Hogwarts zurück.
Zoe, Kim und der Boss wollten ihn dazu überreden noch zu bleiben, aber als sie merkten, dass das absolut nichts bringen würde und sein Entschluß fest stand, feierten sie noch einmal ausgelassen.
Harry hatte bereits seine Sachen mit, natürlich verkleinert. Er hatte seine Rechnung in der Pension bezahlt und musste nun nur noch seinen Zauberstab hohlen. Der war ja damals mit seiner Tasche bei Sam Perskin geblieben. Jahre schienen für Harry seit damals vergangen zu sein, obwohl erst zwei Monate vergangen waren. Nichts desto trotz brauchte er einen Zauberstab, er konnte ja schlecht in die Schule ohne Zauberstab, außerdem brauchte er auch noch seine Schulsachen und die Bücher für das neue Schuljahr, und die ZAG Ergebnisse kannte er auch noch nicht.
Aber zu erst war sein Zauberstab wichtig. „Zoe, wohnst du nicht in Surry ?"
„Ja, klar, willst du dort hin ?"
„Ja, kann ich heute nacht bei dir bleiben?" Zoe zog eine Augenbraue hoch.
„He, nicht so wie du denkst. Ich schlafe auch am Boden."
„Ja, klar, du kannst auch die Couch haben" sagte sie lachend „Aber ich wohne mit meinem Halbbruder zusammen, nur damit du dich nicht wunderst."
„Super, danke Zoe."
Der Abschied von Kim vielihm sehr schwer und beide hatten Tränen in den Augen.
„Sehen wir uns mal wieder?"
„Ich glaube nicht. Ich muss weiter, Kim... vielleicht Weihnachten, oder Ostern, oder im nächsten Sommer, ...aber wahrscheinlich,... wahrscheinlich gar nicht." Traurig sahen sie sich in die Augen und mit einer festen Umarmung verabschiedeten sie sich nun endgültig.
Hand in Hand verließ er mit Zoe den Club. Am Weg zu ihrem Auto wartete David auf ihn, der die Szenen im Club gesehen hatte.
Als Harry ihn bemerkte, verließ ein ziemlich entnervtes Seufzen seine Lippen. Zoe grinste gehässig und flüsterte „Ts...ts... Jugendsünden..."
„Jon... warte" David kam auf ihn zu.
„Jon, ich... ich weiß..." doch Harry fiel ihm scharf ins Wort.
„David ich werde mich nicht von dir verabschieden, das hab' ich schon vor zwei Wochen gemacht, also lass' es gut sein, Ok."
Mit Tränen in den Augen stand der Ältere vor ihm „Ich muss auch morgen wieder weg, ich wünsch dir viel Glück." Damit verschwand er, und Harry und Zoe machten sich auf den Weg nach Surry, und damit zurück in Harrys Leben.
Es war mittlerweile halb sieben Uhr morgens, als die beiden in einer Straße aus dem Auto stiegen, die Harry ziemlich bekannt vorkam. Der feucht kalte Herbstmorgen begann der immer noch starken Augustsonne zu weichen.
Sie betraten das Haus Parkstraße 107 und Zoe ging auf die Tür am Ende des Ganges zu, auf der ein Plakat hing.
Meditieren mit Samuel Perskin
Zoe spazierte fröhlich plappernd vor Harry her. „Vielleicht ist Sam ja schon auf, dann kannst du ihn auch kennen lernen." Sie öffnete schwungvoll die Türe und als sie Licht in der Küche sah, rief sie „Hallo, Sam, ich hab' meinen Kollegen mit gebracht, er schläft eine Nacht bei mir, Ok."
Sam kam auf die beiden noch ziemlich verschlafen zu. Er schien ihn nicht wiederzuerkennen. Er gab Harry die Hand und sah ihm in die Augen. Noch bevor er Hallo sagen konnte ließ Sam seine Hand fallen, als wäre sie kochend heiß.
„Nein, ... nicht wieder du, ... verschwinde von hier und lass Zoe in Ruhe."
Zoe sah' ihren Bruder verwirrt an „Sam ... was soll das ?"
„Zoe, das ist der Kerl, wegen dem ich zu Sommerbeginn solche Schwierigkeiten hatte."
„Ich wollte eigentlich nur meine Tasche holen, die bei dir geblieben ist." Fiel Harry den beiden ins Wort. „Dann bin ich auch schon wieder weg."
„Drüben, du weißt schon wo." Harry ging geradewegs auf die Tür zu hinter der seine Veränderung begonnen hatten. In einer Ecke sah er seine alte Tasche stehen. Schnell ging er hinüber und öffnete sie. Alles war noch da, außer seinem Zauberstab. Harry wurde blaß, und brüllte „Sam, was ist mit dem Holzstab passiert, der muß da drinnen gewesen sein."
Sam erschien in der Tür, die Hände vor dem Körper verschränkt „Ach dieses Ding. Die Putzfrau ist drauf getreten und er ist dabei zerbrochen, dann hab ich ihn weggeworfen."
Harry schnappte seine Tasche „Ich glaube, ich geh' dann wohl besser."
Er stürmte aus dem Haus, während Zoe ihm ungläubig nach starrte, wie er fluchtartig davon marschierte.
Aus einer dunklen von Blicken geschützten Ecke in der Nähe apparierte er in sein Zimmer im Ligusterweg. Er wollte jetzt nicht durch die Haustüre spazieren, aber ein Bett zum schlafen würde er doch brauchen. Seine Schulsachen waren ja auch noch dort, also würde ihm ein Besuch bei den Durslys nicht erspart bleiben, da konnte er doch auch dort schlafen.
So leise wie möglich erschien er in seinem Zimmer im Ligusterweg. Hedwig schuhute erfreut, als sie ihn sah.
„Sch... leise meine Schöne," sagte Harry und strich ihr liebevoll über den weißen Kopf „wir wollen doch die doofen Verwandten nicht auf uns aufmerksam machen, oder."
Auf seinem Schreibtisch lag ein riesiger Berg an Briefen. Die meisten von Ron und Hermine, in denen nur stand er solle sich melden. Mitten darunter waren auch einige Briefe von Dumbledore und Remus Lupin, aber auch der Brief mit seinen ZAG Ergebnissen. Er riss ihn mit einem mulmigen Gefühl im Magen auf. Als er das Blatt aus dem Kuvert zog stockte ihm der Atem. Er musste sich stark zusammenreißen um nicht einen spitzen Schrei auszustoßen. Er hatte doch glatt in Zauberkunst, Verwandlung, Pflege Magischer Geschöpfe und Zaubertränke ein Ohnegleichen, er konnte es nicht fassen, das war unglaublich. Er war seinem Ziel Auror zu werden einen großen Schritt näher gekommen. Er lag auf seinem Bett und grübelte. Er schaffte es nicht einzuschlafen, und so hing er seinen Gedanken nach, Gedanken die er sich schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr gemacht hatte.
Wollte er wirklich Auror werden? Er hatte vor einer halben Ewigkeitmit Ron beschlossen, dass sie das gemeinsam durchziehen wollten, doch jetzt war er sich da nicht mehr so sicher. Damals war alles anders, Sirius war noch da, und von der Prophezeiung hatte er nichtmal gewusst, dass sie existierte. Nach einigen Grübeleien beschloß er den Weg, den er sich vorgenommen hatte, auch wirklich zu gehen, denn es würde früher oder später der Tag kommen, wo er alles Wissen, dass er kriegen konnte, würde brauchen, um sein Schicksal zu erfüllen. Ausserdem würde Ron ihm dasbestimmt übel nehmen.Ein O in Zaubertränke war einfach unglaublich. Es war ihm zwar bei der Prüfung sehr gut gegangen, aber gerechnet hatte er damit nicht. Diese Note verdankte er ausschließlich Hermine.
Er musste den beiden, Ron und Hermine,dringend schreiben, dass es ihm gut ging, sie waren vor Sorge bestimmt schon ganz krank. Aber was sollte, oder konnte er denn schreiben? Das würde er sich später überlegen. Fürs erste musste eine kurze Nachricht genügen.
Er kritzelte auf zwei Stück Pergament
Hallo,
mir geht es gut,
bin wieder da,
muss heute noch in die Winkelgasse,
sehen uns morgen im Zug,
Harry
Diese Nachrichten band er Hedwig an den Fuß und schickte sie los.
Jetzt lag er wieder in seinem Bett und schwelgte in Erinnerungen an die Erlebnisse mit seinen beiden besten Freunden. Es würde schwer werden ihnen zu verschweigen, was er in diesem Sommer erlebt hatte, aber er musste sagen, dass er nichts mitbekommen hatte. Die Geschichte mit der Meditation würden so oder so all mitbekommen haben. Also brauchte er nur zu sagen, dass er erst heute aus der Trance erwacht war, so würde er allen Fragen aus dem Weg gehen.
Ob sie ihmauf diese Weiseauch seine äußerliche Veränderung abnehmen würden, wusste er noch nicht, aber das würde sich weisen.
Über seinen Gedanken war er nun doch eingeschlafen.
Ein vertrautes Klopfen am Fenster weckte ihn. Seine Eule, Hedwig segelte leise durch das von ihm geöffnete Fenster. Sie hatte eine kleine Pergamentrolle am Bein, die Harry ihr schnell abnahm. Mit einem eigenartigen Gefühl in der Magengegend öffnete er den Brief. So lange hatte er sich nicht mit seinen Freunden getroffen. Seit er vor fünf Jahren nach Hogwarts gekommen war, war er nicht zwei ganze Monate von ihnen getrennt gewesen.
Hallo Harry
Wo warst du?
Wir waren krank vor Sorge.
Kommen natürlich auch in die Winkelgasse, um zwei Uhr im tropfenden Kessel
Hermin, Ron
Das hätte er sich denken können, dass die beiden heute auch in die Winkelgasse kommen würden, egal ob sie selbst noch etwas einzukaufen hatten oder nicht. Er freute sich sehr darauf.
Aber er musste sich genauer überlegen, was er den beiden erzählen würde. Vorher musste er sich aber bei seinen Verwandten melden, die wussten ja noch nicht, dass er wieder da war. Außerdem gab sein Magen laute, empörte Geräusche von sich.
Es war schon halb zwölf, also würde es nicht mehr lange bis zum Mittagessen dauern. So zog er sich frische Kleidung an- wieder die Alte, auf Diskussionen woher er seine Sachen hatte, konnte er gerne verzichten.
Langsam stieg er die Treppe hinunter und öffnete die Türe zur Küche, wo er Petunia vermutete, nicht ohne vorher zu klopfen.
„ Hallo Tante Petunia !"
Mit einem lauten Scheppern fiel die Schale, die sie in der Hand gehalten hatte, auf den Boden und zerbarst in unzählige Scherben. Zum Glück war nichts mehr in dem Gefäß gewesen.
„ Harry ?" ungläubig sah sie ihren Neffen an, der so anders aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte.
„ Du lebst ?" mit diesen Worten fiel sie ihm um den Hals und schluchzte leise „ Ich dachte du kämst nicht wieder."
Unbeholfen drückte er sie an sich. Mit allem hatte er gerechnet, nur mit dieser Reaktion nicht. Sie schien sich ja tatsächlich um ihn gesorgt zu haben.
„ Tante Petunia, mir geht's gut, wirklich." Sagte er leise und schob sie sanft von sich, so dass er ihr ins Gesicht sehen konnte. Schnell trocknete sie ihr Gesicht in der Schürze die sie trug – schließlich war sie beim Kochen. Schon hatte sie sich wieder im Griff und fragte gewohnt forsch „ Wo kommst du her, wo hast du gesteckt ?"
Harry setzte eine vertrauenswürdige Maske auf und sagte „Ich habe absolut keine Ahnung was passiert ist. Ich war in diesem Meditationskurs und bin dort in eine Art Trance gefallen und eben erst wieder zu mir gekommen."
Tante Petunia wollte gerade die Scherben aufheben. Harry schickte einen ‚Reparo' durch seine Augen und die Scherben flogen zusammen und Petunia hob die nun wieder ganze Schale auf.
„ Darfst du das schon offiziell, oder bekommst du jetzt Probleme."
Harry hatte mit einer netten, besorgte Tante so seine Probleme und sagte bloß „Das wird keinem auffallen." Einem lauten Knurren seines Magens fügte er hinzu „Aber ziemlichen Hunger hätte ich."
„Das Essen ist bald fertig. Du kannst schon mal den Tisch decken."
Außer einem griesgrämigen „Wo kommst du denn auf einmal wieder her." Erntete Harry nur verwirrte Blicke von Vernon und Dudly. So fiel es ihm nicht schwer den Tisch zu verlassen, sobald er fertig gegessen hatte. An Petunia gewandt sagte er noch „Ich gehe heute Nachmittag in die Winkelgasse, ich brauche noch Schulsachen."
„Soll ich dich fahren, ich muss ohnehin noch nach London."
„Danke Petunia, aber ich komme schon alleine zurecht." Er lächelte ihr zu und ging in sein Zimmer, wo er sich zum Gehen fertig machte.
Im Kopf hatte er schon die Geschichte die er seine Freunden auftischen wollte durchgespielt und auf alle Lücken und Ungereimtheiten hin überprüft. Eigentlich sollte alles klappen und für den Fall, dass Dumbledore auftauchen würde, schob er alle Gedanken und Erinnerungen der letzten zwei Monate in den hintersten Winkel seines Geistes und vervollständigte das Erlebte mit seiner erfundenen Geschichte. Er musste auf jenen Fall verhindern, das er erfuhr wo Harry den Sommer verbracht hatte.
Mit Jeans und einem halbwegs ansehnlichen schwarzen Shirt bekleidet wollte er sich auf den Weg machen, als ihm gerade noch rechtzeitig einfiel, dass seine Narbe noch mit dem Fidelius geschützt war. An seinem ersten Tag in London, hatte er seine Andenken an den Mord an seinen Eltern aus Sicherheitsgründen mit dem Zauber versteckt. Man konnte sich schließlich nie sicher sein, keine Zauberer zu treffen. An seiner linken Hand prangte, zwar nicht groß, aber deutlich erkennbar das Tattoo mit dem Greifen.
Der Fidelius war schnell aufgehoben, auch wenn es ein unangenehmes Gefühl war wieder mit der blitzförmigen Narbe herum zu laufen, war es ein Teil des Nachhausekommens. Sein Tattoo wollte er nicht auf die gleich Weise vor unliebsamen Blicken schützen, das erschien ihm zu auffällig, außerdem konnte er nicht ausschließen das der eine oder andere die Magie, die dahinter steckte, erkennen würde. So zog er einfach ein Langarmshirt an, so konnte auch niemand den geflügelten Löwen erkennen.
Eigentlich wollte er schon früher in die Winkelgasse um auf seine Freunde zu warten, aber mittlerweile war es schon zwei Uhr vorbei. Die letzten Veränderungen hatten doch einige Zeit in Anspruch genommen. Und so beeilte er sich und apparierte direkt vom Ligusterweg in eine dunkle Ecke in der Nähe des tropfenden Kessel, wo ihn keiner sehen würde, denn eigentlich durfte er ja noch gar nicht apparieren.
bis bald heimess
