Hallo

hier kommt schon das nächste Kapitel.

Dax: wie dein review auch, aber ich hoffe, dass für dich dieses kap nicht zu kurz geraten ist.

Mister figg: ja der Trank ist gut, aber leider aus. Ich denke aber nicht dass es für ein ooc reicht, nur weil er jetzt tanzen kann und mit vierzehn noch nicht. Und wer kann mit vierzehn schon tanzen?

Rainmann70: Shana kommt wieder, aber vorerst nur als Greif, ob ich sie in ihrer menschlichen Gestalt noch brauche, weiß ich noch nicht. In den nächsten 10 kapiteln sicherlich noicht, die hab ich schon geschrieben, vielleicht aber später.


Der Lehrer und sein neuer Schüler verabschiedeten sich und gingen zurück in den tropfenden Kessel, wo Harry den Portschlüssel aktivierte und das gewohnte Ziehen hinterm Nabel zu spüren war, bevor er durch den Farbenwirbel in seinem Zimmer im Ligusterweg wieder auftauchte.

Harry meldete sich noch bei Tante Petunia, dass sie wusste dass er wieder zurück war, und teilte seinem Onkel und seiner Tante mit, dass er morgen um neun Uhr das Haus verlassen werde und erst nächsten Sommer wieder kommen würde.


Hogwarts

Wie üblich duschte Harry noch kalt, und machte sich daran das erste Buch zu lesen. Heilzauber und Tränke. Er wollte wissen wie die zur Elfen Heilmagie äquivalenten Zauber der Zauberern und Hexen auszuführen waren. Er dürfte nur im Notfall das einsetzten, was er diesen Sommer gelernt hatte. Außerdem fand er diese Vergleiche Elfenmagie versus Menschenmagie sehr spannend. Er begann die Parallelen und Unterschiede herauszuarbeiten. Hier hatte sich für ihn ein faszinierendes Gebiet aufgetan, an dem er eifrig weiter arbeiten würde.

Als er um halb drei Uhr morgens Buch, Feder und Pergament weglegte, bemerkte er erst, dass sein Lebensrhythmus in den letzten Wochen ein ganz anderer geworden war. Er stellte seine Wecker auf halb acht. Er musste schließlich erst packen, obwohl er ja ohne Stab zaubern konnte und das so um vieles schneller gehen würde. Außerdem musste er seinen riesigen Berg an Büchern schrumpfen, um sie alle mit in die Schule nehmen zu können.

Harry hatte, obwohl er alle Sachen geschrumpft hatte, Probleme sie in seinem Koffer unterzubringen, weshalb er alles wieder in Originalgröße erscheinen ließ und einfach den Koffer magisch vergrößerte. So schaffte er es all seine Sachen in dem einen Koffer zu verstauen.

Es war halb neun als er in die Küche kam um zu Frühstücken und sich dann zu verabschieden. Dudley war schon gestern abgereist und Vernon war längst in seinem Büro. So saß Harry mit seiner Tante in der Küche, unter hielt sich sehr nett mit ihr und bekam ein opulentes Frühstück von ihr serviert.

Über die Veränderung seiner Tante war er sehr erstaunt. Als er sich von ihr verabschiedete, sah Harry in das betrübt aussehenden Gesicht seiner Tante und wunderte sich noch mehr. Es war das erste mal in diesem Haus, dass ihm jemand zeigte, dass er zumindest gemocht wird.

So machte er sich auf den Weg zum Bahnhof. Er apparierte unter seinem Tarnumhang direkt auf den Bahnsteig. Es war noch so früh, dass niemand zu sehen war, aber die Türen des Hogwarts Express waren schon geöffnet. Er stieg gleich ein, denn er hatte nicht wirklich Lust später durch den Zug zu streifen, auf der Suche nach einem Platz.

So hatte er jede Menge Zeit, mit seiner Arbeit weiter zu machen. Er modifizierte seine Pergamente und Bücher so, dass sie nur für ihn selbst das Geschriebenen freigeben würden. Das Wissen, das in diesen Pergamenten steckte, war zu brisant, außerdem würde es ihn Lügen strafen, wenn es in falsche Hände geriet.

Harry war so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er kaum bemerkte wie sich der Zug füllte, und gelegentlich jemand die Türe zu seinem Abteil öffnete, sie jedoch gleich wieder schloss, ohne einzutreten, weil ihn niemand erkannt hatte, wie er da saß, die langen Haare ins Gesicht fallend und in seine Arbeit vertieft.

Hermine und Ron würden wieder ins Vertrauensschülerabteil gehen und so hatte er die ganze Fahrt für sich. Vielleicht würde ja Ginny zu ihm stoßen, sie wusste ja von gestern wie er nun aussah, aber womöglich war ja auch sie mittlerweile Vertrauensschülerin.

Als sich der Zug bereits in Bewegung gesetzt hatte, riss jemand die Tür auf.

„Hallo, wir dürfen ?" und ohne eine Antwort abzuwarten stolperte sie ins Abteil, verfrachtete ihren Koffer nach oben, so wie ihre Freundinnen auch.

Harry las, ohne sich davon stören zu lassen, weiter.

„Du bist neu ?" fragte das Mädchen wieder, und sah ihm direkt ins Gesicht, von dem sie allerdings nicht viel sah, weil seine Haare, die er heute nicht zusammengebunden hatte, es verdeckten.

„Nicht dass ich wüsste." Murmelte er und hob seufzend das Gesicht, solche Unterbrechungen schätzte er nicht sonderlich, aber aus dieser Situation gab es kein entrinnen mehr. Seine Bücher konnte er fürs erste vergessen.

Lächelnd wand er sich nun seinem Gegenüber zu „Hallo Cho, hattest du einen schönen Sommer ?"

Wie versteinert saß ihm das Mädchen gegenüber.

„Harry ?" flüsterte sie „Du... Du siehst so anders aus." Doch dann hatte sie sich wieder gefangen und sprach gleich weiter. „Entschuldige, dass ich dich nicht gleich erkannt habe, du hast dich über den Sommer ziemlich verändert. Stehen die gut die langen Haare, wie hast du das gemacht ?"

Obwohl Harry gerade überhaupt nicht nach Small Talk war hatte er wohl keine andere Wahl, und so ließ er sich von den Ravenclaw Mädchen berieseln.

Nach einer Stunde beschloss er nun mit seiner eigentlichen Beschäftigung fortzufahren, entschuldigte sich bei den Mädchen und vertiefte sich wieder in sein Buch.

Die nächste unliebsame Unterbrechung ließ allerdings nicht allzu lange auf sich warten. „Sagtest du nicht der Looser wäre in diesem Abteil?" „Entschuldige ich muß mich geirrt haben, der sitz im nächsten Abteil." „Ein paar von den Ravenclaw Mädchen sind bei ihm." „Seit wann gibt sich Potter mit diesen Klugscheißern ab? Ts ts ..."

Harry hörte die Unterhaltung seines Lieblingsfeindes mit seinen beiden Gorillas nicht. Mittag war schon eine Weile vorbei, als er in der Tür des Abteils erschien.

Er grinste seinen Freunden, die ihn flankierten zu, und wollte die übliche Tirade beginnen. Harry hätte locker schon mitreden können : ‚Heute ganz ohne Wiesel und Schlammblut, Potter ?'

Doch es sollte anders kommen.

Draco Malfoy stand in der Tür und drehte sein Gesicht, auf dem das hämische Grinsen festgefroren zu sein schien, dem schwarzhaarigen Jungen zu. Harry blinzelte belustigt als er merkte, dass der andere etwas verwirrt war und anstatt seines üblichen Spruchs, bloß „Was ist denn mit dir passiert, Potter?" herausbrachte.

Harry lächelte ihn gelassen an und erwiderte dann bloß „Laß' gut sein Malfoy. Ich steh nicht auf bleichgesichtige Aristokraten mit ausgeprägtem Reinblutfetisch." Darauf knallte er die Abteiltüre wieder zu.

Der Blonde drehte sich mit errötetem Gesicht auf seinem Absatz um und rauschte beleidigt davon.

Hermine und Ron die kurz zuvor an dem Abteil angekommen waren starrten Harry mit offenem Mund an.

„Hey, ihr zwei, klappt die Lade zu und kommt rein."

„Was war das eben, Harry?" Hermine war etwas entsetzte.

Ron fiel ihr sofort ins Wort „Das war Malfoy, du weißt schon, der Kerl der dich ständig beschimpft, also frag nicht so unwichtige Sachen, wo sich niemand dafür interessiert."

Um diesen Disput im Keim zu ersticken fragte Harry Ron: „Ist Ginny auch Vertrauensschülerin ?"

Mit stolz geschwellter Brust verkündete er „So wie fast alle Weasleys ist auch sie Vertrauensschülerin, aber sie kommt auch gleich vorbei. Sie meinte sie hätte gestern keine Zeit gehabt dich ordentlich zu begrüßen."

„Sag' mal was hältst du von unserem neuen Dada Lehrer?" wollte nun Hermine wissen.

„Hat ziemliche Ähnlichkeit mit Professor Quirrel ‚M...M...Mister P...P...Pottter'" schnaubte Harry verächtlich.

„Vielleicht ist er ja wenigstens fachlich gut „

„Ihr kennt schon den neuen VgddK Lehrer ?" schaltete sich nun auch Cho ein.

„Ja, wir haben ihn gestern in der Winkelgasse getroffen, und Harry war mit ihm noch bei Ollivander"

„Und wie ist er so ?"

„Ein Vollidiot." Grummelte Harry.

„Das wissen wir noch gar nicht. Vielleicht wird's ja gar nicht so schlecht."

In diesem Moment wurde die Türe erneut geöffnet und Ginny kam ins Abteil und stürmte auf Harry zu, umarmte ihn und flüsterte „Schön das du wieder da bist."

Nachdem alle Plätze besetzt waren stand Ginny nun etwas unschlüssig im Abteil.

„Willst du dich nicht lieber setzten ?" Harry deutete mit der Hand auf seinen Schoß.

Ohne nachzudenken setzte sie sich und plauderte weiter, was Ron mit einem bösen Blick quittierte.

„Schau nicht so bös', ich tu ihr ja nichts." Und an Ginny gewandt fuhr er fort „Du bist mit deinen Brüdern wirklich geschlagen." Die beiden lachten, was Ron noch griesgrämiger herüber schauen ließ.

Bevor die drei Vertrauensschüler wieder ihren Pflichten nachgehen mussten, erzählte Harry : „Ich war gestern bevor ich nach hause gegangen bin noch in einem Tattooshop." Seine Augen glitzerten und Hermine stieß einen kurzen Schrei aus. „Das hast du nicht wirklich getan Harry, sag' das du das nicht getan hast ?" flehte sie. Doch zur Antwort zog Harry grinsend den Ärmel seines T-Shirts nach oben, so dass sie alle den geflügelten Löwen sehen konnten, der nun in dem flackernden Ring aus Feuer seine Kreise flog.

„Harry Potter, bist du von allen guten Geistern verlassen und spazierst alleine durch London ? Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass du Professor Meyers nicht mit genommen hast."

„Ginny, soll ich mich immer verkriechen. Ich hab' etwas Freiheit nachzuholen." Dabei grinste er teuflisch, ohne dass einer der Anwesenden wusste, oder auch nur ahnte warum.

Als die drei das Abteil verließen um sich ihren Pflichten als Vertrauensschüler zu widmen, verkroch sich Harry wieder hinter seinem Buch. Er machte sich fortlaufend Notizen über die verschiedenen interessante Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen magischen Problemlösungsansätze und noch bevor der Zug im Bahnhof Hogsmead einfuhr, war er mit seinem ersten Buch fertig.

Er legte seine Notizen in das Buch, klappte es zu und stand auf um es in seinem Koffer zu verstauen. Als er den Deckel hochklappte, staunten die Ravenclaws nicht schlecht. Selbst für ihre Verhältnisse hatte Harry enorm viele Bücher mit und er war aber ein Gryffindor. Noch mehr Aufmerksamkeit bekam allerdings die magische Vergrößerung.

Aus Harry war aber nichts rauszubekommen. Was hätte er auch sagen sollen. Er selbst hätte es nicht machen dürfen, und einfach zu sagen dass ihm jemand dabei geholfen hatte wollte er dann doch nicht, es wäre zu leicht aufgeflogen. So reagierte er einfach nicht auf die Fragen der Mädchen und vertiefte sich ins nächste Buch ‚Theorie des Duellierens' .

Das war nun ganz und gar Harrys Liebligsthema. Fluchabwehr, aber auch Angriffszauber waren darin beschreiben. Harry bemerkte erst, dass der Zug bereits angehalten hatte, als die Tür hinter den Mädchen krachend ins Schloss fiel.

Da er nun alleine war und er sich noch nicht umgezogen hatte, erledigte er das mit einer kleinen Bewegung seines Zeigefingers, auch seine Haare fielen ihm wieder ordentlich in einem Zopf gebunden über die Schultern. Er schnappte seinen Koffer und beeilte sich nach draußen zu kommen.

„Erstklässler zu mir, Beeilung bitte."

Hagrids Stimme schallte über die Köpfe der Schüler hinweg und erzeugten in Harry dieses unglaubliche Gefühl, nach einer langen Reise wieder zu Hause angekommen zu sein.

„Hallo, Hagrid !" brüllte Harry in seine Richtung. Der Halbriese hob seinen Kopf und strahlte seinem Schüler an. „Harry , alles klar, komm doch bald mal vorbei ! Wir sehen uns." Mit einem Winken verschwand er mit den neuen Schülern in den Booten, die sie über den See brachten.

Gedankenversunken betrachtete Harry das unglaublich schöne und beeindruckende Bild, das sich ihm bot. Es beruhigte ihn. Das alte Schloss verbreitete eine ruhige Atmosphäre von Sicherheit und Normalität, die wie Balsam auf Harrys Seele war.

„Mister Potter, sie sollten auch weiter gehen." Riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Mit missmutigem Gesicht trabte er neben seinem neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste her, in Richtung der letzten Kutsche.

Ziemlich mühsam versuchte Professor Meyers ein Gespräch aufrecht zu erhalten.

„Und, sind sie froh wieder hier zu sein ?"

„Ja, schon."

„Hoffentlich wird es ein interessantes Jahr."

„Mhm..." Harry war immer noch in den Anblick des Schlosses versunken, dessen Lichter in der aufkommenden Dämmerung eben eingeschalten worden waren. Die hellen Punkte spiegelten sich teilweise im See, ebenso wie der Mond , der sehr blass am noch nicht restlos dunklen Himmel stand.

„Mr. Potter, ...Harry ……Harry "

Sein Problemkind aus der Zeit in London, saß immer noch neben ihm und versuchte mit ihm zu reden, wobei er kläglich scheiterte. So schwer es Harry auch fiel, er musste ihn davon überzeugen, dass Harry Potter und Jon le Magic zwei grundverschiedene Menschen waren. Also riss er sich am Riemen und setzte das unschuldigste Gesicht auf, das er zustande brachte.

„Tu... tut mir leid Professor, ich war ganz in Gedanken." Mit einem schüchternen Lächeln garnierte er das kleine eingebaute Stottern. Er musste bloß aufpassen, dass er nicht zu übertrieben wirkte.

Es entwickelte sich ein nettes kleines unverfängliches Gespräch, in dem Harry die Unschuld von Lande mimte und das kurz später durch die Ankunft der Kutsche vor dem Schloss ein Ende fand.

Erstaunlicherweise fand Harry in dem Gewühl von Schülern in der Eingangshalle schnell seine Freunde wieder. Hermine und Ron lagen sich wie immer in den Haaren und nahmen kaum Notiz von ihm, so wie seine restlichen Klassenkammeraden.

Madame Pomfrey steuerte durch die Schülermassen direkt auf Harry zu.

„Mister Potter, der Schulleiter wünscht, dass ich sie mir genauer ansehe, bevor das Schuljahr beginnt. Würden sie bitte mit in den Krankenflügel kommen:" Das klang definitiv nicht nach einer Frage, sondern nach einer Feststellung.

„Haltet mir doch einen Platz frei, bitte." Sagte er an Ron und Hermine gewandt, bevor er sich grummelnd auf den Weg machte.

Er hörte noch wie einige seiner Klassenkollegen, die in der Nähe waren tuschelte.

„Das war grade Harry ?"

„Wie sieht der den aus ?"

„Knackig, nicht?" das kam eindeutig von Parvati und Levander stieß einen kleinen verträumten Seufzer aus.

„Legen sie sich dort hin." Madam Pomfrey deutete auf ein hochgestelltes Bett am hinteren Ende des Krankenzimmers. „Sie sind auch immer der erste den ich hier sehe." fuhr sie mit einem leichten Schmunzeln fort.

„Aber diesmal kann ich gar nichts dafür."

„Sind sie sich da so sicher, Mr. Potter ?"

Sie begann mit ihrem Zauberstab in geringem Abstand über Harrys Körper zu fahren und murmelte dabei „Corpus investigo"

Harry beobachtete sie gespannt. Er kannte einen ähnlichen Zauber von Anog, der allerdings etwas komplexer war, weil damit Nebeneffekte erzeugt werden konnte, wie Muskel An- und Entspannung oder, sensibilisieren und stimulieren von Nerven oder ähnliches. Er war aber auch um einiges schweißtreibender, denn Harry konnte an der Heilerin keinerlei Ermüdungserscheinungen erkennen.

Als sie ihre Arme sinken ließ, stand sie auf und nahm sich eine Feder und Pergament, auf denen sie offensichtlich die Ergebnisse des Scannings festhielt.

Es dauerte einige Minuten, bis sie sich wieder Harry zuwand. „So jetzt muss ich noch ihren Kopf scannen."

„Warum ? Was wollen sie da finden ?"

Poppy lächelte „Anordnung von Professor Dumbledore. Also darf ich bitten ?"

Harrys Miene hatte sich schlagartig versteinert. „Nein, das will ich nicht. Ich bin nicht bereit meine Erinnerungen mit jemandem zu teilen, wenn es nicht überlebensnotwendig ist." Seine Stimme war hart und unnachgiebig geworden.

Mit sanfter Stimme begann Poppy auf den Jungen einzureden „Harry, wir wollen doch bloß sicher gehen, dass in den letzten beiden Monaten niemand an deinem Gehirn manipuliert hat. Es wäre unverantwortlich das nicht zu machen." Mit Engelszungen sprach sie weiter auf den Jungen ein, als sie jedoch merkte, dass es keinerlei Wirkung zeigte, resignierte sie und bat ihn zu warten, während sie den Schulleiter holte.

Kurz später kamen die beiden durch die Tür. Dumbledore ging zum Fenster und sah hinaus. Als er sich an Harry wand, seufzte er tief. „Ich hatte schon damit gerechnet, dass du es nicht einfach so über dich ergehen lassen würdest."

„Dann ist ja alles klar." Harry wollte aufstehen und gehen.

„Bleib !" einen so scharfen Befehlston hatte Harry bei dem Professor noch nie gehört.

Er ging zu ihm ans Fenster, zu dem Mann der eigentlich sein Urgroßvater war, und sah auf die Ländereien von Hogwarts, deren Schemen langsam im Dunkel verschwanden.

„Professor Dumbledor, mir geht es wirklich fabelhaft. Ich kann ihnen versichern, dass in den letzten beiden Monaten niemand in meinem Gehirn herum gepfuscht hat. Ich weiß wie sich das anfühlt, wenn jemand in meinen Geist eindringt und so etwas ist definitiv nicht passiert. Außerdem habe ich schon Madame Pomfrey gesagt, dass ich ein solches Vorgehen nur in größter Lebensgefahr akzeptieren würde, denn es gibt Dinge in meiner Geschichte oder der meiner Familie, die nicht mal Sie etwas angehen, oder zählen sie sich schon zu meiner Familie ?"

Die letzten Worte hatte er mit unglaublicher Härte ausgesprochen.

Ein dunkler Schatten huschte über das Gesicht des Schulleiters.

„Trotzdem muss es sein, Harry und wenn du nicht einwilligst, dann machen wir es auch ohne deine Einwilligung. Wir müssen sicherstellen, dass Tom seinen Einfluss auf dich nicht ausgebaut hat. Es wäre unverantwortlich, keine Vorkehrungen zu treffen, niemand kann ausschließen, dass er es nicht von die unbemerkt schafft Deine Gedanken zu manipulieren."

„Es wird ihnen aber nicht gelingen." Meinte Harry trotzig.

„Poppy, bitte. Ich denke wir können nicht auf seine Sturheit Rücksicht nehmen."

Als Harry ein leichtes Kitzeln im Hinterkopf spürte, schlich sich ein teuflisches Lächeln in sein Gesicht. Er würde den Spieß einfach umdrehen. Ohne auf das sanfte Kitzeln zu achten begann er seinerseits in ihren Geist einzudringen. Sie hatte offensichtlich nicht mit einer solchen Attacke gerechnet, und keuchte entsetzt auf.

„Poppy, was ist mit ihnen ?"

„Albus, ich schaffe es nicht, wobei Harry keinerlei Problem hat meine Erinnerungen zu lesen."

Wütend sah Albus den Jungen an, der jeden Moment mit einem Angriff rechnete. Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten, doch diesmal war es kein sanftes Kitzeln , sondern ein sehr kräftiges Bohren. Lange würde sein äußerster Schutzwall dem nicht standhalten können, doch das war Harry nicht einmal unrecht, so würde Dumbledore die Geschichte sehen, die er sich für ihn zurechtgelegt hatte. Natürlich waren alle essenziellen Erinnerungen in den inneren besonders gut geschützten Bereichen abgelegt, so wie er es von Jason gelernt hatte. Dann brach der Wall und er spürte wie sein Urgroßvater in den Gedanken rumorte, und schließlich zufrieden den Zauber aufhob.

Wütend rauschte Harry aus der Tür, blieb jedoch direkt dahinter stehen. Die Sinne die er als Greif hatte halfen ihm in solchen Situationen sehr. Wenn er genauer darüber nachdachte, war es das beste was hatte passieren können, so würde Albus seine Geschichte niemals anzweifeln, oder zumindest nicht so schnell. Die Stimmen waren durch die Türe hindurch sehr leise, aber er konnte sie dennoch verstehen. Poppy erläuterte gerade die Ergebnisse des Körperscanns. „Er hat enorm an Muskelmasse zu gelegt, aber das sieht man ohnehin, auch sonst ist er in Topform, außer der Leber. Seine Werte sind katastrophal. Die Werte sind so schlecht, dass ich versucht bin zu glauben er hätte die letzten zwei Wochen durchgehend Partys gefeiert."

„Das ist zwar sehr eigenartig, aber ich kann deinen Verdacht definitiv ausschließen, von einer Party habe ich in seinem Gedächtnis nichts gefunden. Obwohl er sich irgendwie verändert hat."

Harry hatte genug gehört und wollte gerade zum Festessen in die große Halle gehen, als deren Türe aufschwang und die Schüler heraus strömten.

Harry schloss sich ihnen an, und sein Magen quittierte das mit einem lauten, unwilligen Grummeln.

Harry suchte sein Buch aus seinem Koffer und ließ sich damit in seinen Lieblingssessel vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum fallen. Hermine und Ron mühte sich mit den Erstklässlern ab. Als sie die Neuen endlich in ihre Schlafsälen untergebracht hatten waren auch sie endlich bei Harry.

„Hey, Mann, das mit den Büchern war immer Hermine, leg' das Ding weg."

Ron war ehrlich entsetzt.

Hermine boxte ihn in den Arm.

„Untersteh dich und bring ihn vom richtigen Weg wieder ab."

Lange saßen sie an diesem ersten Abend vor dem flackernden Kamin und Harry erzählte ihnen von seinen Eltern, und allem was geschehen war. Auch seine anderen Freunde, Neville, Ginny, Dean und Seamus hatten ihn nun erkannt und unterhielten sich mit ihm.

Das laute Grummeln seines Magens unterbrach immer wieder das Gespräch. Als es Harry zu unangenehm wurde, rief er nach Dobby „Harry Potter Sir, ist wieder in Hogwarts, kann Dobby den Herrschaften etwas bringen."

„Hallo, Dobby, freut mich auch dich wieder zu sehen. Ich hab' das Festessen verpasst und wollte dich fragen ob ihr noch etwas für mich zu essen habt."

„Sofort Sir."

Mit einem Plopp war Dobby verschwunden und kaum eine Minute später erschien mit dem gleichen Plopp ein großer Teller mit allen möglichen Leckereien und ein Krug voll Kürbissaft.

„Was wollte eigentlich Pomfrey von dir ?" wollte Ron wissen.

„Nachsehen ob's mir auch gut geht." Wut kroch bei dem Gedanken an die Geschehnisse im Krankenflügel in ihm hoch, aber er ließ sich nichts anmerken, denn wenn er ihnen davon erzählte würde zumindest Hermine stutzig und das war das letzte was er jetzt brauchen konnte. Also lächelte er und zuckte mit den Schultern.

„Krank siehst du nicht gerade aus."

„Ich weiß, muß schön gewesen sein, wo auch immer ich da war." Meinte er leicht hin.

Alle lachten und kurz später gingen sie in ihre Schlafsäle.

Harry hatte die Vorhänge an seinem Bett zugezogen und einen Lautloszauber darüber gesprochen. Er hatte sich noch nicht an den neuen Rhythmus gewöhnt und war deshalb um ein Uhr nachts munter wie andere zu Mittag. Er las noch in dem Buch weiter, dass er über den Abend sträflich vernachlässigt hatte.

Der Fluch den er gerade durchgearbeitet hatte faszinierte ihn. Ja, dieses Buch traf genau seinen Geschmack. Obwohl es bereits zwei war, schnappte er sich seinen Tarnumhang und die Karte der Rumtreiber und machte sich mit Buch und Zauberstab auf den Weg zum Raum der Wünsche. Er hatte schon auf der Herfahrt im Hogwarts Express beschlossen diesen Raum zum Üben zu nutzen.

Dieser ‚Foccia inflamare' war ziemlich gefinkelt und es war schon eine halbe Stunde vergangen bis er die Feuerpfeile in einer annehmbaren Zeit beschwören konnte. Aber neue Flüche waren für Harry zu einer Sucht geworden, er konnte seine Übungen nicht abbrechen, solange er sie nicht beherrschte. Er probierte und übte so lang, bis er die Pfeile zielgenau abschießen konnte. Bis er in seinem Bett war und endlich schlief war es fast vier Uhr. Mit dem Gedanken an seinen durcheinander geratenen Tag-Nacht-Rhythmus schlief er erschöpft ein.

Mit einem Schrei fuhr Harry aus dem Schlaf hoch. Ein Schwall eiskalten Wassers hatte ihn gerade getroffen.

„Bist du von allen guten Geistern verlassen Ron !" brüllte Harry.

Ron konnte sich vor Lachen nicht mehr halten und ging in die Knie

„Mann, du müsstest dein Gesicht sehen", er schnappte nach Luft.

„Wenigstens bist du nicht zum Frühaufsteher mutiert, dass dich noch etwas von Hermine unterscheidet. Entschuldige das mit dem Wasser, aber anders warst du echt nicht munter zu kriegen. Wenn du dich beeilst kriegst du noch Frühstück."

Ron war schon in die große Halle gegangen. Harry rappelte sich hoch und schleppte sich müde unter die Dusche. Das kalte Wasser das über seinen Körper rann weckte wie immer seine Lebensgeister. Im nachhinein war er dankbar dafür, dass damals der Wärmezauber nicht gewirkt hatte, denn sonst wüsste er heute nicht wie er sich selbst in die Gänge bringen konnte.

Er kam noch gerade rechzeitig um sich im stehen einen Toast und eine Tasse Kaffee zu genehmigen. Währenddessen kam McGonnagal mit vorwurfsvoller Miene auf ihn zugestürmt.

„Mister Potter, sie haben noch nicht ihre Fächer gewählt. Ich konnte für sie noch keinen Stundenplan zusammenstellen, bitte geben sie mir ihre Auswahlliste, die haben sie doch hoffentlich mit ?"

„Guten morgen Professor McGonnagal" sagte er grinsend zu der hektischen Lehrerin, zückte seinen Zauberstab vor ihren Augen die sich weiteten, und murmelte „Accio Auswahlliste!"

Sekunden später sauste das Papier auf sie zu und blieb direkt vor der sprachlosen Lehrerin stehen. Forsch griff sie danach, überflog die Fächerauswahl.

„Gut, dann halten sie sich bitte an Hermine, bis ich ihren Stundenplan gemacht habe. Sie hat wenn ich mich recht erinnere die gleichen Fächer wie sie belegt."

Sofort hielt ihm Hermine ihren Stundenplan unter die Nase. Sie hatten Montags vier Stunden Verwandlung, Dienstags vier Stunden Zauberkunst, Mittwochs vier Sunden Zaubertränke, Donnerstags vier Stunden Verteidigung gegen die dunklen Künste und Freitags vier Stunden Kräuterkunde. Jeder Vormittag war also mit einem Hauptfach belegt. Die Nebenfächer waren immer Nachmittags. Diese Einteilung fand Harry ziemlich gut, so konnte man sich voll auf ein Fach konzentrieren.

In den Stundenplan versunken trottete er seiner Lehrerin und den anderen Schülern hinterher.

Der Schulalltag hatte ihn wieder und beanspruchte ihn mehr denn je. Zur Verwunderung aller Lehrer brillierte er gemeinsam mit Hermine in so gut wie jedem Fach. Sogar Snape musste ihn in Ruhe lassen, da er kaum Fehler mehr machte und dank Jasons Okklumentik - Training sich nicht mehr triezen ließ. Wenn er sich darauf konzentrierte gelang es ihm die Sticheleien einfach auszublenden.

Verteidigung lief auch ganz gut, aber das wunderte niemanden, da Harry in diesem Fach ja immer schon Jahrgangsbester gewesen war. Auch David entspannte sich in Harrys Gegenwart zusehends. Für ihn hatte der neuerdings strebsame Harry Potter kaum Ähnlichkeiten mit Jon, dem Toyboy der Londoner Clubszene, außer den langen dunklen Haaren und den grünen Augen.

Seine Freizeit verbrachte Harry meist in der Bibliothek. Mit seinen Hausaufgaben lag er so gut in der Zeit wie noch nie seit er in Hogwarts war. Auch mit seinen eigenen Studien kam er gut voran.

Er hatte nun damit begonnen die Bewegungen die er in der stablose Magie ausführte zu analysieren und mit den Zauberstabbewegungen zu vergleichen. Langsam ließen sich diese Vergleich in ein Schema einfügen. Die Art von stabloser Magie, wie er sie gelernt hatte kam ja von den Elfen und Harry versuchte nun bei den neu gelernten Zaubern und Flüchen, die er im Unterricht und aus den Büchern der Bibliothek gelernt hatte, die Bewegungen die er mit dem Zauberstab ausführte in Hand- und Fingerbewegungen umzusetzten. Da niemand von seinen Kenntnissen in stabloser Magie wissen durfte, war er dazu gezwungen nachts in den Raum der Wünsche zu schleichen und dort zu arbeiten.

Die Erwartungen der anderen und der Erfolgsdruck den er sich selbst auferlegt hatte, so wie das viele Lernen erzeugten zusehends Beklemmungen in ihm. Er zog sich immer mehr in sich zurück. Auch seine Freunde konnten kaum mehr zu ihm durch dringen.

Hier im Schloss mit Dumbledore war die Prophezeiung, die das Wohlergehen der Zauberergemeinschaft in seine Hände legte, allgegenwärtig. Anfang Oktober fühlte Harry sich schon total ausgebrannt. Seine Konzentrationsfähigkeit ließ nach, was ihn sehr beunruhigte. Es ging ihm wirklich nicht gut. Dieser Umstand belastete ihn sehr und er fragte sich warum das so war. Schließlich hatte er im Sommer genau so viel gelernt und da ging es ihm gut.

Beim Abendessen war er wieder in Gedanken im Wald bei Shana und Anog. Alles schien so einfach zu sein mit den beiden und die allabendlichen Flüge waren etwas ganz besonderes. Der Gedanke brannte sich in seinem Kopf fest. Die Flüge, ... genau das war's, er wollte wieder fliegen, er musste wieder fliegen sonst würde er demnächst durchdrehen.

Wie jeden Tag ging Harry nach dem Abendessen noch in die Bibliothek. Diesmal hatte er aber auch Tarnumhang und Karte dabei. Gegen acht Uhr verabschiedete sich Hermine von Harry und ließ ihn alleine zurück. Sobald sie durch die Türe verschwunden war schnappte er seine Bücher und rannte hinauf in zum Nordturm.

Sein Blick schweifte über die Ländereien und den Verbotenen Wald. Die Vorfreude loderte in ihm. Er zählte die Minuten bis kein Schüler den Gemeinschaftsraum mehr verlassen durfte und er sich gefahrlos verwandeln konnte. Zur Sicherheit hatte er seinen Umhang umgeworfen, einer Begegnung mit Filch wollte er unbedingt aus dem Weg gehen, aber es blieb ruhig. Das war auch kein Wunder, es blies ein stürmischer Herbstwind.

10 Minuten vor neun hielt er es einfach nicht mehr aus. Er warf noch einen letzten Blick auf seine Karte, versteckte seine Tasche, den Umhang und den Zauberstab nach dem er die Sachen mit einem Wink seiner Hand verkleinert hatte. Er kletterte auf die Brüstung und noch bevor er sich aufgerichtet hatte stand ein Greif mit strahlend grünen Augen am Nordturm.

Er stieß sich mit den Beinen ab. Noch bevor er die Flügel ausgebreitet hatte sackte er ein paar Meter ab. Das Kribbeln in seinem Bauch überwältigte ihn und ein lautes kehliges Brüllen drang aus seiner Kehle. Wie ein Verrückter schoss er über die Bäume und stieß in Richtung des Sees nach unten und streifte dabei die Wasseroberfläche. Eine Fontäne schoss links und rechts von ihm in die Höhe. Er hatte das Gefühl als würde er vor Glück zerspringen.

Er erschrak zu tiefst als er aus dem Augenwinkel sah, wie ein Schatten neben ihm auftauchte.

bis bald heimess