Silvertrust: sein nicht so kleinlich. is ja im echten laben auch nicht alles nur schwarz oder weiß. zumindest mein leben ist da um einige Farbnuancen reicher, ich hoffe doch für dich dass für dich das selbe gilt. Außerdem ist zu meiner geschichte noch zu sagen, dass einmal mit einem mann noch kein slash macht, so wie eine sexszene kein pairing. Dazu gehört schon ein bisschen mehr. Das mit der leber war velleicht ein kleinwenig übertrieben, ok, ok ...

Imobilus: Hallo auch. Freut mich, dass dir meine geschichte gefällt. Diese art von spaß ist genau dass, was sirius wohl gemeint hatte, ganz meine meinung.

Dax: geht ja schon weiter.

An alle : ich möchte diese geschichte noch bis zum erscheinen des neuen HP fertig bekommen. Je mehr reviews ich allerdings bekomme, umso leichter wird mir das schreiben fallen. ‚demkleinenlilaknopflinksuntenzuzwinker'


10 Minuten vor neun hielt er es einfach nicht mehr aus. Er warf noch einen letzten Blick auf seine Karte, versteckte seine Tasche, den Umhang und den Zauberstab nach dem er die Sachen mit einem Wink seiner Hand verkleinert hatte. Er kletterte auf die Brüstung und noch bevor er sich aufgerichtet hatte stand ein Greif mit strahlend grünen Augen am Nordturm.

Er stieß sich mit den Beinen ab. Noch bevor er die Flügel ausgebreitet hatte sackte er ein paar Meter ab. Das Kribbeln in seinem Bauch überwältigte ihn und ein lautes kehliges Brüllen drang aus seiner Kehle. Wie ein Verrückter schoss er über die Bäume und stieß in Richtung des Sees nach unten und streifte dabei die Wasseroberfläche. Eine Fontäne schoss links und rechts von ihm in die Höhe. Er hatte das Gefühl als würde er vor Glück zerspringen.

Er erschrak zu tiefst als ein Schatten neben ihm auftauchte


Hogsmead

Er wäre beinahe abgestürzt, hätte der Schatten neben ihm nicht in einer sehr vertrauten Stimme zu lachen begonnen.

„Hallo Harry, du hast mir gefehlt!"

„Shana ... was machst du denn hier ?"

„Dir ist nicht aufgefallen das wir auch im Sommer hier ganz in der Nähe waren ?"

„Mh... nein." Dann brüllte er so laut er konnte „Aber ich bin immer noch schneller als du."

Damit ging eine wilde Verfolgungsjagd los.

Währenddessen stand Hermine am Fenster des Gemeinschaftsraumes und beobachtete das Schauspiel das sich ihr bot.

Das Auftauchen des ersten Greifen und seine irren Stunts hatten sie schon erstaunt, als der zweite auch noch kam und sich die beiden eine noch nie da gewesene Verfolgungsjagd lieferten rief sie Ron zu sich, der die beiden genauso fasziniert beobachtete wie Hermine.

„Mine, der eine ist gerade einen Wronski-Bluff geflogen!"

„Schade das Harry nicht da ist, ihm würde das bestimmt auch gefallen."

„Wo ist er eigentlich ?"

„Er war noch in der Bibliothek als ich gegangen bin. Er muss ja bald kommen, es ist ja schon neun Uhr."

„Hermine, findest du nicht dass er eigenartig geworden ist ?"

„In letzter Zeit eigentlich nicht. Als er wieder aufgetaucht ist schon. Da waren einige eigenartige Dinge, das viele Muggel-Geld, sein eigenartiges, draufgängerisches Benehmen, und nicht zuletzt die Geschichte mit Professor Meyers, waren sehr eigenartig."

„Aber für Meyers konnte er doch nichts. Der hat sich total bescheuert benommen."

„Ja, schon aber ... ach ich weiß auch nicht."

„Und was sagst du dazu dass er zum Streber geworden ist ? Ich meine er verbringt schon mehr Zeit in der Bibliothek als du und das Schuljahr hat noch nicht mal richtig begonnen."

„Das scheint auch nur dir so, vielleicht solltest auch du zu lernen beginnen, oder wenigstens deine Hausaufgaben erledigen, du hast jetzt schon einen riesigen Rückstand."

Ron quittierte es mit einem finsteren Blick.

Die beiden standen am Fenster bis es zu dunkel wurde um noch etwas erkennen zu können. Aber von Harry fehlte jede Spur.

„Ron, was hältst du davon nach zu sehen, ob er seinen Tarnumhang und die Karte der Rumtreiber mit hat?"

„Wir sollten ihm nicht nach spionieren."

„Wir spionieren nicht, wir machen uns Sorgen. Es ist schon 10 und er ist von der Bibliothek nicht zurück gekommen. Was ist wenn ihm etwas passiert ist. Mit der Karte könnten wir sehen wo er steckt."

Schweigend gingen die beiden in den Schlafsaal der Jungen hoch und machten sich an Harrys Koffer zu schaffen. Als Hermine ihn öffnete löste sich ein erstauntes Keuchen aus ihrer Kehle.

„Zum Henker wo hat er all die Bücher her ?"

„Aber schau mal, die meisten sind leer."

„Ron, die sind doch nur für uns leer. Da liegt ein Zauber drauf, dass niemand sie lesen kann."

„Aber warum macht Harry so etwas ?"

Hermine machte sich daran die Zauber herauszufinden die da offensichtlich im Spiel waren.

„Ich komm einfach nicht dahinter, das gibt's doch nicht." Murmelte sie verbissen, stand wütend auf und schlug den Deckel wieder zu. Sie ging zum Fenster neben Harrys Bett und starrte in die Dunkelheit. Ein leises Brüllen war zu hören. Hatte sie die Greife nicht vorhin gesehen, sie hätte das eben für einen Donner gehalten. Ruckartig drehte sie sich zu Ron um.

„Wie hat er es geschafft den Koffer zu vergrößern ?"

Ron war ratlos.

„Niemand vom Orden war bei ihm im Ligusterweg, oder ? Auch nicht Lupin... warte mal ... Er kam alleine in die Winkelgasse ... Er ist alleine mit einem Portschlüssel wieder zurück. Und zum Zug ist er auch alleine."

„Vielleicht hat er ja eine Freundin von der wir nichts wissen, die ihm dabei geholfen hat ?"

„Wo sollte er die herhaben, Ron, denk mit."

„Wieso, findest du nicht dass er jetzt ziemlich gut aussieht ?"

„Ron, das meine ich nicht."

„Was denn sonst!"

„Ich meinte zeitlich wann, verstehst du ? Er ist in der ersten Ferienwoche verschwunden, das wissen wir und er hat uns erzählt dass er zwei oder drei Tage vor Schulbeginn wieder aufgetaucht ist. Das ginge sich nie und nimmer aus. Auf jeden fall stimmt da einiges nicht!"

„Wir fragen ihn einfach wenn er wieder kommt."

„Das ist auch so etwas ? Wo steck der jetzt schon wieder."

„Hermine, hör auf damit. Ok ! Laß uns unten auf ihn warten."

In dem Moment öffnete sich die Tür zum Schlafsaal und ein freudestrahlender Harry spazierte herein. Und sah seine Freunde interessiert an.

„Was ist denn hier los ?"

„Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Wo warst du ?"

„Och, ich bin einwenig durch die Schule spaziert und habe Hedwig in der Eulerei besucht." Sagte Harry leicht hin. „Ich hatte ja den Umhang dabei."

Harry nahm sich frische Kleidung und ging zur Badezimmertüre.

„Harry, was machst du jetzt ?" Hermine kreischte.

„Wenn's erlaubt ist würde ich gern Duschen. Wenn du nachher noch da bist können wir ja weiter plaudern !"

Mit diesen Worten öffnete er die Türe und verschwand dahinter.

Ron und Hermine sahen sich empört an.

„Wirst du daraus schlau ?"

Ron schüttelte den Kopf, „so wie der aussah ist er wohl eher durch Schloss gerannt."

„Wie jetzt gerade eben war er auch als er Ende August wieder aufgetaucht ist." sagte Hermine gedankenverloren und fuhr fort „Aber heute Nachmittag war er noch ruhig, in sich gekehrt, beinahe depressiv ?"

„Vielleicht ist er ja wirklich krank ?"

„Ron" stohnte sie. „Kannst du dich nicht erinnern dass Madame Pomfrey ihn an unserem ersten Tag hier durchgecheckt hat ?"

Harry stand unter der Dusche. Das Wasser war so kalt, dass es auf seiner Haut brannte. Es fühlte sich wunderbar an, zu wissen dass Shana und Anog ganz hier in der Nähe waren. Schnell schlüpfte er in frische Hosen und ein frisches T-Shirt, bei dem sein Tatoo unter dem Ärmel hervor blitzte.

Er ließ sich auf sein Bett fallen auf dem seine besten Freunde saßen und sah sie erwartungsvoll an.

„Wo warst du ?" fragte Hermine in scharfem Ton.

Harry lächelte sein unschuldiges Lächeln „Ich hab' euch ja gerade erzählt, dass ich Hedwig besucht habe."

„Das meine ich nicht. Wo warst du im Sommer ?"

„Hermine, was ist los ?" Harry war nun echt verwirrt.

„Ich meine bloß, dass du uns allerhand verschweigst. Harry, es gab so einige komische Dinge, die geschehen sind, als du wieder aufgetaucht bist. Willst du uns nicht die Wahrheit sagen."

Harry schnaubte. Seine gute Laune verschlechterte sich zusehends „Was für ne Wahrheit meinst du denn ?"

„Wie wär's wenn du damit anfängst WO du im Sommer warst ?"

„Hermine, zum Teufel, wovon redest du hier. Ich hab euch die Geschichte doch erzählt, zumindest die Teile davon die ich weiß. Was ich NICHT weiß, kann ich leider nicht mal dir erzählen." Ziemlich sauer stand Harry auf, schnappte seine Schultasche und ging in den Gemeinschaftsraum hinunter.

Ron rief ihm noch nach „Du kannst dich doch nicht jetzt noch zu Hausübungen setzten. Es ist 11 Uhr."

Doch die Türe war bereits ins Schloss gefallen.

„Weist du jetzt was ich meine ?" Hermine sah zu Ron hinüber, der über seine besten Freund nur noch den Kopf schütteln konnte.

In den darauffolgenden Tagen wollte Hermine immer wieder das Thema Harry gegenüber zur Sprache bringen, aber der blockte total ab, was Hermine in ihrer Vermutung nur noch mehr bestärkte. Sie sprach oft mit Ron darüber und je mehr sie nachdachten und redeten, um so mehr Ungereimtheiten fielen ihnen auf.

Harry war mittlerweile stocksauer auf die beiden. Ein Glück dass er Shana hatte, wenn er körperlich nicht so ausgelastet gewesen wäre, wäre er schon einige male explodiert.

Wiedereinmal saß Harry im Gemeinschaftsraum und las. Hermine und Ron nervten ihn und für das nächste Wochenende durften sie wieder nach Hogsmead. Harry hatte absolut keine Lust darauf sich von den beiden einen ganzen Tag lang quälen zu lassen. Da würde er noch eher im Schloss bleiben, als mit den beiden zu gehen. Sein Blick glitt abwesend durch den Raum.

Dean und Seamus spielten Zauberschach. Ginny sah den beiden zu. Sie saß auf der Armlehne von Deans Sessel und gab ihm gute Tipps. Ohne die Hilfe seiner Freundin würde er gegen Seamus niemals gewinnen. Harry lächelte, Ginny war wirklich ein kluges Mädchen. Die Creevy Brüder waren gerade mit Fotos beschäftigt und Harry vermutete nicht zu unrecht, dass auf mindestens der Hälfte er selbst zu sehen war. Levander und Parvati hatten es sich auf einer Couch gemütlich gemacht. Sie steckten ihre Köpfe zusammen und kicherten und gelegentlich sahen sie zu ihm herüber.

Das war's, die Lösung für sein Problem war Parvati. Er legte sein Buch auf den Tisch und stand auf, ohne auf die fragenden Blicke von Ron und Hermine zu reagieren. Gelassen ging er direkt auf die beiden zu.

„Hallo, Levander, Parvati !"

Die beiden schenkten ihm ein strahlendes Lächeln.

„Parvati, hättest du Lust mit mir am Samstag nach Hogsmead zu gehen ?"

„Natürlich, Harry, ich freu mich schon."

Harry plauderte noch einwenig mit den beiden.

Ron und Hermine sahen indessen aus wie begossene Pudel.

„Hat er das gerade wirklich getan ?" fragte Ron entgeistert.

Hermine nickte „Und er ist nicht das kleinste bisschen rot geworden. Erinnerst du dich noch wie er sich letztes Jahr bei Cho benommen hat ?"

„Na klar, er war ja besonders doof drauf. Wobei letztes Jahr wirklich nicht leicht für ihn gewesen ist."

„Ja, natürlich. Aber er hat sich trotzdem so enorm verändert und er hat die beiden gerade angesprochen als hätte er das schon zig mal getan. Findest du nicht ?"

„Aber, Hermine, das gibt's nicht. Arg ... was weiß ich."

Harry ließ für den Abend seine Bücher sein und saß noch lange bei den Mädchen. Sie unterhielten sich wunderbar. Ihm war nie aufgefallen, dass man mit den beiden so viel Spaß haben konnte. Er freute sich nun ehrlich auf das kommende Wochenende.

Der Samstag begann sonnig aber sehr stürmisch. Harry war etwas früher aufgestanden um sich noch in Ruhe duschen und fertig machen zu können. Er kam als einer der ersten in die große Halle und begann genüsslich seinen Toast zu essen. Im Tagespropheten stand wie immer nur unwichtiges Zeug. Voldemort hatte schon lange nichts mehr von sich hören lassen. Aber Harry wollte Dumbledore nicht danach fragen. Harry war so in Gedanken versunken, dass er den Schulleiter nicht bemerkte, der auf ihn zu kam.

„Guten Morgen, Harry !" sagte er freundlich.

„Guten Morgen Professor !" Harry sah ihn fragend an.

„Könntest du nach dem Frühstück zu mir ins Büro kommen, ich möchte etwas mit dir besprechen."

„Professor, kann ich am Abend auch kommen, wir wollten früh nach Hogsmead aufbrechen ?"

„Ich denke Ron und Hermine werden es akzeptieren wenn du später nach kommst."

Harry war diese Situation unangenehm. „Professor, ich geh' nicht mit den beiden weg."

„Oh... das ist natürlich etwas anderes." Mit einem Zwinkern fuhr er fort, „Welche der Damen hat den das große Los gezogen ? Du musst darauf natürlich nicht antworten, wenn du nicht möchtest!"

Harry grinste angesichts der Indiskretion seines Schulleiters und sagte „Danke! Das habe ich auch nicht vor." In dem Moment kam eine strahlende Parvati durch die Halle direkt auf ihn zu.

„Ah, Mrs. Patil.! Harry, ich erwarte dich um fünf Uhr in meinem Büro."

Harry und Parvati waren die ersten die durch das Schultor in Richtung Hosmead gingen. Sie unterhielten sich angeregt über die kommende Quidditch Saison, die bald beginnen würde und über Harrys neuen Besen.

Als es Mittag wurde, wollte Harry in die drei Besen gehen, doch Parvati wollte dort nicht hin.

„Das ist so laut und voll."

„Wo hin möchtest du ?"

„Wie wär's mit Madame Paddyfoot ?"

„Bloß nicht, dort ist es so kitschig, da will ich nicht hin."

Parvati schnaubte „Männer, keinen Sinn für Romantik !"

Harry grinste „Du hättest's gern romantisch ? Na dann komm mit !"

Harry zog sie zur Ausfahrtsstraße. Als sie dem Dorfrand immer näher kamen hatte er bereits seine Hand um ihre Taille gelegt. Gelegentlich warfen sie ihm schmachtende Blicke zu. Harry war verblüfft, so viele Mädchen und Jungs hatte er im Sommer getroffen, aber verliebt war er da nicht gewesen. Das war ganz anders als jetzt.

Als sie ihrem Ziel näher kamen fragte Parvati entsetzt „Die heulende Hütte ? Was soll bitte daran romantisch sein?"

„Sei nicht so ungeduldig." Grinste Harry.

Er zog sie durch das Dickicht das um die Hütte herum wucherte. Eine peitschende Weide versperrte ihnen den Durchgang.

„So das war's wohl." Meinte das Mädchen, doch Harry zückte seinen Zauberstab und sagte leise

„Foccia levitatio"

ein Pfeil schoss aus der Spitze seines Zauberstabes und traf den Knopf am Unteren Ende des Baumstammes, was den Baum zum erstarren brachte. Harry führte eine staunende Parvati weiter. Die Weide schützte eine Türe, die in einem Winkel verborgen lag.

„Du willst da aber nicht hinein ?" fragte sie ängstlich.

Harry schüttelte beruhigend den Kopf und bog um die Ecke des Hauses. Seine Begleiterin staunte. Hier war ein kleiner Platz, direkt an der Hauswand. Rundum standen dichte Büsche und Bäume. Das bunte Laub glitzerte in der Sonne. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes erschien eine Deck und einige Polster, und kurz darauf stand ein großer Picknickkorb auf der Decke. Auf dem Korb lag eine große weiße Orchidee.

„Romantisch genug ?" flüsterte Harry ihr von hinten ins Ohr.

Statt zu antworten drehte sie sich um und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Darauf hin nahm er sie in die Arme.

Sie saßen an die Hausmauer gelehnt, an der sich die Hitze der tiefstehenden Herbstsonne staute und gelegentlich fütterten sie sich gegenseitig mit den leckeren Sachen aus dem Picknickkorb.

Mit der Zeit spielten Harrys Hormone ein Halleluja, viel zu lange hatte er schon keinen Sex mehr gehabt und Parvati ließ sich ohne Gegenwehr von ihm immer weitertreiben, bis sie schließlich ihre nackten Körper aneinander pressten und er langsam und vorsichtig in sie eindrang. Harry hatte alle Mühe sich zurück zu halten und wenig später explodierte seine Lust.

Sie hielten sich in einer engen Umarmung und in Harry wurde dieses Gefühl von Frieden und Glück immer größer. Das Mädchen in seinen Armen sah ihm tief in die Augen. Langsam näherten sie sich, bis ihre Lippen sich zu einem langen zärtlichen Kuss trafen.

Als Harry seine Augen langsam öffnete, bemerkte er ein eigenartiges Schimmern um ihn herum. Gleißend helles Licht umfing die beiden. Panik macht sich in Parvati breit.

„Harry was passiert hier ?"

Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern.

„Ich hab' keinen Ahnung, sieht aber nicht schlecht aus."

Harry lachte leise und als das Mädchen auch erleichtert lächelte, hob sie das Licht in die Höhe.

Kurz später war der bezaubernde Moment vorbei und sie machten sich auf den Weg zurück zum Schloss.

Eng aneinander geschmiegt schlenderten sie durch das Eingangstor. Neugierige Blicke folgten ihnen und da es schon Zeit für ihn war ins Büro des Schulleiters zu gehen, verabschiedete er sich von dem strahlenden Mädchen und gab ihr einen schnellen Kuss auf den Mund.

„Wir sehen uns später, ja ?"

„Bis dann, Harry !"

Neugierige und teilweise eifersüchtig böse Blicke beobachteten die Szene, die sich eben vor aller Augen in der Eingangshalle abspielte.

Da Harry bereits vom Schulleiter erwartet wurde, kam er ohne Verzögerung in seinem Büro an. Harrys Magen verkrampfte sich, bei dem Gedanken an sein letztes Zusammentreffen mit Dumbledore in dessen Büro. Er hatte damals gut die Hälfte der Möbel und magischen Gegenstände zerstört.

Er konnte sie wieder fühlen diese Ohnmacht, die Trauer und die Angst die er in diesem Moment empfunden hatte. Alles kam wieder in ihm hoch, die Gefahr in die er seine Freunde geführt hatte, der Tod von Sirius, das Gespräch mit Dumbledore, die Prophezeiung, die ihm so wenig Spielraum ließ.

Der ältere Zauberer bemerkte wie Harry in sich zusammen sackte.

Schnell hatte er ihn am Arm gepackt und zog ihn zu den Sesseln, die um den Kamin standen.

„Die Frage wie es dir geht brauche ich wohl nicht zu stellen !"

„Nein, Professor. Eigentlich geht's mir sogar ziemlich gut. Es ist nur... es sind ... es sind gerade so viele Erinnerungen in mir hoch gekommen. Und ... und es tut mir leid, dass ich ihre Einrichtung zerstört habe, es tut mir so unendlich leid, dass ich ihnen nicht so vertraut habe wie ich es tun hätte sollen..."

Beide schwiegen eine Weile. Harry dachte darüber nach was er da eben gesagt hatte. War wirklich das sein Problem, sollte er Dumbledore einfach mehr vertrauen ? Aber was hieß das in seiner jetzigen Situation ? Was konnte er erzählen, ohne zu verraten wo er wirklich war ? Verdammt, schließlich war er sein Urgroßvater und hatte immer nur das beste für ihn gewollt.

Dumbledore unterbrach ihn in seinen Gedanken.

„Harry, ich meine was ich im Sommer zu dir gesagt habe. Mach dir keine Gedanken darüber, schließlich war ich ja schuld an der Situation. Ich hätte dir viel früher schon alle Details verraten sollen, aber ich wollte dich nicht noch mehr belasten, das war ein großer Fehler. Ich denke wir sollten darüber reden, wie es weiter gehen soll."

„Jeden von uns scheint eine Teilschuld zu treffen. Vielleicht lässt sie sich ja gemeinsam leichter ertragen."

Harry hatte sehr leise gesprochen und sah in das verblüffte Gesicht seines Mentors, verblüfft ob der weisen Worte des jungen Mannes ihm gegenüber.

„Da hast du wohl recht." Sagte er leise und fügte vorsichtig hinzu „Harry möchtest du mir nicht trotzdem sagen was im Sommer tatsächlich geschehen ist und wo du warst ? Die Veränderungen in dir sind so groß, dass sie wohl kaum übersehen werden können."

„Ich kann ihnen nicht viel sagen." Harry überlegte kurz und fuhr dann fort „Nicht wo, oder bei wem ich war. Nur soviel, ich war sicher dort und kann jederzeit dorthin zurückkehren. Ich habe viel gelernt in diesem Sommer, auch Okklumentik."

„Du hast mir die Geschichte, die ich in deinem Kopf gefunden habe, also bewusst präsentiert !" sagte Dumbledor, belustigt und teilweise auch stolz.

„Ja, hab' ich. Wie hätte ich sonst die Identität meiner ‚Helfer' schützen können."

„Ich bedaure zutiefst, dass ich unerlaubt in deinem Kopf gestöbert habe. Zu meiner Verteidigung kann ich nicht viel sagen, außer dass ich Angst um dich habe, seit du auf der Welt bist."

Harry sah ihn lange an und sagte dann vorsichtig

„Das weiß ich doch Großvater."

Totenstille breitete sich in dem schönen runden Raum aus. Es war als würden die gesagten Worte von den Wänden reflektiert und dröhnten im Kopf des alten Zauberers. Angst und Freude rauschten durch seine Adern.

Er bedeckte sein verzweifeltes Gesicht mit seinen Handflächen. Harry hatte den Schulleiter noch nie so außer sich gesehen. Stumme Tränen perlten über die von Falten übersäten Wangen und versickerten im langen weißen Bart.

Harry konnte den Schmerz in der Seele seines letzten echten Verwandten beinahe körperlich spüren. Es tat ihm weh, ihn so verletzlich zu sehen.

Entschlossen stand er auf, und kniete sich vor den in sich zusammen gesunkenen alten Mann. Er nahm dessen Hände in die seinen und sprach leise weiter.

„Ich kenne die ganze Geschichte, von den Gryffindors, Potters, Dumbledores und Ravenclaws, egal wie sie gerade hießen, oder wo sie waren. Ich weiß das du uns alle nur beschützen wolltest, auch mich. Aber denkst du wirklich, dass der Name alleine dafür ausschlaggebend war ? Die Gefahr in der wir uns befinden ist groß, aber du selbst hast gesagt, dass es mein Schicksal ist, das Schicksal aller Gryffindors. Ich muss mich der Gefahr stellen, es gibt keinen Ausweg. Aber je mehr du mir hilfst um so leichter wird es für mich sein."

Die Hand des alten Mannes legte sich behutsam auf die Wange seines Urenkels.

„Ich weiß, mein Junge, ich weiß." Er seufzte und mit einem kleinen Lächeln fuhr er fort „Wie kommt's dass du hier sitzt und mich beruhigst, das müsste doch anders rum sein, oder ?"

„Dafür ist die Familie doch da !"

Von den beiden unbemerkt strahlte ein eigenartiges Licht von den beiden aus. Auf Harrys Seite war es ein farblos helles Licht und auf der des anderen schimmerte es in einem hellen Blau und verschwand dann wieder.

Sie hatten sich beide wieder im Griff, saßen in ihren Stühlen. Dumbledore hatte Harry angeboten ab sofort den Treffen des Ordens beiwohnen zu dürfen, wenn gleich er noch nicht beitreten durfte. Es war ein eisernes Gesetz, das minderjährige Zauberer nicht im Orden kämpfen durften. Harry würde also seinen Großvater zu den Treffen begleiten dürfen, wenn er das wirklich wollte.

Der Professor erzählte Harry noch, dass Voldemort im Moment ruhig zu sein schien, außer einigen kleinen Anschlägen, war nicht viel geschehen. Keiner der beiden bezweifelte jedoch, dass ihr Gegenspieler irgend etwas ausbrütete.

Zu guter letzt wollte Dumbledore noch wissen, was Harry im Sommer gelernt hatte, und so erzählte er ihm alles, ohne jedoch auch nur im kleinsten Detail auf Elfen und Greife hinzuweisen. Sein Großvater war begeistert und wollte natürlich sofort sehen was er ohne Zauberstab konnte.

Harry ließ am Ende des Raumes mit der Hand eine Zielscheibe erscheinen und ließ Feuerpfeile aus seinen Fingern darauf zuschießen. In den letzten Tagen hatte das im Raum der Wünsche hervorragend geklappt. Erkonnte die Pfeile in einem schnellen Stakkato aus seinen Fingerspitzen brechen lassen und traf stets sein Ziel.

Bisher waren die Pfeile immer von kleinen Flammen umgeben, doch diesmal standen die Pfeile in hellen Flammen. Erschrocken brach Harry nach dem dritten Pfeil ab, denn die Zielscheibe, der die Feuerpfeile bisher nie etwas hatten anhaben können, brannte lichterloh. Schnell ließ er eine Wasserstrahl aus seinen Handflächen treten, der den Brand löschte.

Harry schluckte schwer.

„Bis jetzt hat es nie zu brennen begonnen."

„Vielleicht hast du zu viel Kraft hinein gesteckt."

„Ich steck immer die volle Power in meine Flüche, aber das ist noch nie geschehen."

Dumdledores Augen funkelten.

„Ich habe einen verdacht, Harry, ich muss dir noch etwas erklären über die Macht der Gryffindores. Einige von uns haben eine Quelle für ihre Macht. Ein besonders starkes Gefühl, dass dich leitet und dich mit Kraft versorgt. Bei mir zu Beispiel ist es die Hoffnung. Sie hüllt mich in ein Kraftfeld, aus dem ich schöpfen kann und dieses Kraftfeld wächst in Situationen in denen dieses bestimmte Gefühl in dir stärker wird. Denk darüber nach, vielleicht ist dir ja etwas aufgefallen, was Rückschlüsse auf eine mögliche Quelle zulässt."

„Wie sieht so ein Kraftfeld denn aus ?"

„Es ist eine Lichtwolke, die je nach Emotion verschiedene Farben annehmen kann, meine ist blau."

Harry legte seine Stirn in Falten.

„Als du verschwunden bist, habe ich so etwas ähnliches in der Zeitung gelesen. Die Muggel nannten es einen Schleier der dich eingehüllt haben soll."

„Das macht Sinn..." murmelte Harry mehr zu sich selbst und sagte dann laut „Das muss ich, denk' ich, erst mal verarbeiten."

Harry hatte sich verabschiedet und öffnete gerade die Türe, als sein Großvater noch fragte

„Ach, Harry, war's denn schön, heute in Hogsmead ?"

Grinsend antwortete er „Ach, ja, war schön !"

Eigentlich wollte er gar nicht wissen, warum Dumbledore immer über alles bescheid zu wissen schien.

Als sich Parvati und Harry von einander verabschiedet hatten, stürmte sie die Stiegen hinauf in den Gryffindore – Gemeinschaftraum, auf der Suche nach ihrer besten Freundin Levander.

Sie fand sie auch gleich in einem Sessel vor dem Feuer sitzend. Sie hatte offensichtlich schon auf ihre Freundin gewartet.

Parvati ließ sich auf den Sessel neben ihr fallen und die beiden grinsten sich eine Weile nur an. Sie bemerkten Ron und Hermine nicht, die soeben durch das Portrait – Loch geklettert waren und sich auf die Couch hinter ihnen setzten. Ron beschäftigte sich mit seinem Besen, schließlich würde die Quidditch – Saison bald anfangen. Hermine saß, wie immer in ein Buch versunken, neben ihm.

Die beiden Mädchen hinter ihnen kicherten und giggelten, gelegentlich quietschte Levander auf. Ron wurde als ersts auf die beiden aufmerksam und lauschte dem Gespräch.

Hermine wollte Ron schon empört ankeifen, als er ihr das Buch aus der Hand nahm. Aber er deutete ihr die beiden hinter ihnen zu belauschen.

Wie erstarrt saßen die beiden auf der Couch und lauschten dem Gespräch hinter ihnen. Parvati erzählte ihrer Freundin haarklein was passiert war und so geschockt ihre Freundin am Ende aussah, so waren es auch Ron und Hermine.

Levander meinte dann vorsichtig „Und du meinst nicht das es etwas schnell passiert ist ?"

„Ja, natürlich hast du recht. Aber es war so romantisch... und Harry war wundervoll, zärtlich ..." schmachtete das Mädchen und es entfuhr ihr ein lautes Seufzen. Sie erstarrte aber, als sie Ron und Hermine auf der Bank hinter ihnen sah.

„Und alles gehört ?" zischte sie böse.

„Auf jeden Fall genug um zu wissen dass du lügst." Fauchte Hermine, die nicht auf Ron achtete, der sie davon abhalten wollte.

Parvati aber lachte laut auf „Wieso, macht DEIN Harry so was nicht ? Meiner schon."

„Das glaubst du doch selbst nicht, dass Harry bei seinem ‚Ersten Mal' so was macht !"

„Also das war unter Garantie nicht sein erstes Mal, dafür leg ich meine Hand ins Feuer."

„Verbrenn dich bloß nicht."

Die beiden funkelten sich böse an und bemerkten die Stille nicht, die plötzlich eingetreten war.

Eine Stimme unterbrach die beiden.

„Seid ihr komplett durchgeknallt ?"

Harry war fuchsteufelswild. Seine grünen Augen schimmerten und kleine Flammen züngelten aus ihnen, was seinen Blick bedrohlich wirken ließ.

Beide Mädchen sahen betreten zu Boden.

Harry, an Parvati gewandt, meinte „Das sind Dinge die man eigentlich nicht in aller Öffentlichkeit diskutiert. Und du Hermine, ..., es gibt Bereiche in meinem Leben die nicht mal dich etwas angehen, klar."

Damit rauschte er mit wehendem Umhang durch das Portrait – Loch hinaus.

Bedrücktes Schweigen füllte den Raum und die Protagonisten des eben stattgefundenen Schauspiels zogen sich in ihre Schlafräume zurück.

Beide lagen auf ihren Betten und hatten die Vorhänge zugezogen. Nach einer Stunde stand Hermine auf und ging langsam auf Parvatis Bett zu.

„Darf ich mit dir reden ?" fragte sie kleinlaut durch den geschlossenen Vorhang hindurch.

Mit einem finsteren Blick schob Parvati den bis auf den Boden reichenden Stoff zur Seite.

„Es ...es ..., verflucht, ... ja es tut mir leid, ich hätte dich nicht belauschen sollen und schon gar nicht anbrüllen und als Lügnerin bezeichnen. Aber ich hab' mich einfach noch nicht daran gewöhnt, dass sich Harry so sehr verändert hat. Es ist für mich etwas ungewohnt. Letztes Jahr waren die beiden Jungs noch Kinder und heute ist Harry ...ja, halt so wie er ist."

Verzweiflung stand in ihrem Gesicht. Parvati war erstaunt, so unbeherrscht wie heute, hatte sie Hermine noch nie gesehen. Sie bat Hermine sich zu ihr zu setzten und so redeten die beiden noch bis tief in die Nacht hinein und nun hörte Hermine die ganze Geschichte.

Einerseits konnte sie nicht verstehen warum Harry das getan hatte, andererseits konnte sie Parvati verstehen. Nach dem sie ihr die Situation geschildert hatte, musste Hermine zugeben, dass sie es auch sehr schön fand, was ihr bester Freund sich da hatte einfallen lassen und sie seufzte lächelnd, als sie die wunderschöne Orchidee auf dem Nachttischkästchen stehen sah.

bis bald heimess