Schnuffel und Dax : Danke!
Silvertrust: PP/HP ob das so bleibt ? Wer weiß. Weiter lesen.
Loki Slytherin: Irgendwann muß er ja schließlich auch jung gewesen sein, auch wenn's schon eine ganze Weile herzusein scheint.
Steffen: Auch wenn viele aus Dumbledore ein fieses manipulatives Arschloch machen, so ist er bei mir immer noch sein Großvater und durch aus vertrauenswürdig. Soll heißen – keine Verschwörungstheorien.
Schokki: Ich poste jetzt wieder schneller, und hoffe, dass ich bis zum 17.7. fertig bin.
„Nein, kein aber." Fiel Harry ihm ins Wort. „Es ist mein Leben, meine Geschichte und folglich auch meine Entscheidung. Ihr könnt mich nicht umstimmen, aber ich wäre froh wenn ich auf eure Unterstützung zählen könnte. Ich werde euch ein anderes mal mehr erzählen können, es wird einen Weg geben." Dem 16 jährigen waren diese letzten Worte sehr schwer gefallen. Es war nicht seine Art andere um Hilfe oder Unterstützung zu bitten, aber er wusste auch, dass er die beiden dringend brauchte, nicht nur als Helfer, sondern als Vertraute und Freunde. Außerdem hatte er es geschafft mit diesen Worten endlich wieder ein Lächeln in Tonks Gesicht zu zaubern, und alleine diese Tatsache war es wert gewesen. Harrys Magen unterbrach alle Anwesenden in ihren Gedanken. Während Tonks und Remus laut lachten, senkte Harry peinlich berührt seinen Kopf und seine Wangen färbten sich in einem ungesunden rot, was Tonks noch lauter auflachen ließ. „Wie wär's, wenn wir heute mal nicht im Tropfenden Kessel essen, sondern in einem entzückenden kleinen italienischen Lokal in Muggel-London ?"
Freunde treffen Freunde
Die beiden Männer waren begeistert. Harry war im Sommer auch einige Male in italienischen Restaurants und es hatte ihm ausgezeichnet geschmeckt. Remus meinte nur noch „Ok, wir machen uns auf den Weg, und essen gemeinsam. Ich geh' dann nach Hause und ihr zwei macht London unsicher." Der ältere Zauberer grinste seine Freunde an, die ihn ansahen, als wäre er übergeschnappt. Das veranlasste ihn dazu noch hinzuzufügen „Oder wollt ihr euch Sirius letztem Willen widersetzen ?"
„Hältst du das nicht für etwas gefährlich ? Was wenn Du-weißt-schon-wer bemerkt, dass wir alleine unterwegs sind?"
„Das kann er gar nicht. Tonks, ich glaube ihr solltet in solchen Fällen erst mal mich fragen. Schließlich weiß nur ich selbst was ich kann und was nicht."
„Wie meinst du das ?"
„Ich meine nur, dass niemand in der Lage ist, mich über meine Magie zu orten, das ist unmöglich."
„Aber von einem solchen Zauber habe ich noch nie gehört ?"
„Kannst du auch nicht. Aber bitte frag nicht weiter, ich kann es dir ohnehin nicht sagen."
„Na gut, aber wie sollen wir dort hin kommen, wenn wir mit der U-Bahn fahren dauert es noch ewig."
„Wie wär's mit apparieren ?"
„Harry, du darfst noch nicht, das ist verboten." Tonks war etwas empört.
„Wenn ich meinen Zauberstab nicht benutze merkt's ja keiner." Harry zuckte bloß mit seinen Schultern.
„Komm schon, Tonks, gib dir einen Ruck. Es war ja schließlich deine Idee." Mischte sich nun auch Lupin ein. „Aber deine Haarfarbe solltest du noch ändern, ich bin mir nicht sicher ob die Muggel grün so toll finden."
„Sag' mal weiß Remus eigentlich wie du tatsächlich aussiehst ?"
Tonks sah' ihn an als würde sie ihn am liebsten erdolchen.
„Nein, weiß' er offensichtlich nicht." Sagte dieser leicht sauer, und sah die junge Frau fragend an. Diese seufzte entnervt und drehte die Augen über.
„Komm schon Tonks, heute ist Silvester. Außerdem ... laß' uns Muggel verwirren." Mit einem Schlenker seines Zauberstabs lag ein Berg Kleider vor ihnen. Harry zog eine schwarze Hose, ein enges schwarzes Shirt mit einem golden schimmernden Löwen auf der Brust und ein schwarzes Hemd an.
Tonks beobachtete ihn stumm, mit hoch gezogenen Augenbrauen als er fort fuhr, in dem Berg von Klamotten zu wühlen. Als er ihr die Teile gab, verfinsterte sich ihr Blick noch mehr. „Du glaubst doch nicht im ernst das ich so was anziehe. Das schreit ja direkt nach ‚häng ein Bild von mir in deinen Spind und geil dich dran auf'". Ihre Stimme war laut und schrill geworden.
„Mein Gott bist du verklemmt." Schnaubte Harry „Ach mach was du willst, aber mit grünen Haaren geh ich nicht durch London mit dir." Mit seine Klamotten unterm Arm verschwand er im Badezimmer.
Fünf Minuten später kam er frisch geduscht und umgezogen aus dem Badezimmer. Tonks hatte zwar ihr eigentliches Aussehen angenommen, trug aber trotzdem ihre Jeans und das immer gleiche schwarze Shirt mit den ‚Schicksals Schwestern' drauf.
„Du siehst auch so umwerfend aus." Meinte Harry als wär's eine Beleidigung und streckte ihr noch die Zunge raus.
„Und du bist zu einem echt schrecklichen Typen geworden, Potter." Gab sie halb lachend halb böse zurück.
Während sie so vor sich hin kabbelten, apparierten sie in die Nähe ihres Zieles und betraten nun das Lokal. Es war ziemlich klein und finster. Es standen bloß sechs Tische drinnen, die von Kerzen erleuchtet wurden. Neben der Theke stand eine große Glasvitrine, in der verschiedene Antipasti vorbereitet waren, bei deren Anblick Harrys Magen sich wieder einmal lautstark bemerkbar machte. An der hinteren Wand lagerten diverse Rotweine, während sich die Weißen in einem Glasschrank neben der Vitrine befanden.
Sie hatten Glück, denn es war noch ein Tisch ganz hinten im Lokal frei, den sie sogleich besetzten. Tonks, die sich als einzige mit der italienischen Speisekarte auskannte bestellte gleich für alle drei. Sie unterhielte sich angeregt über Harrys grandiose Fortschritte, und er ließ sie einwenig teilhaben an seinen Versuchen kombinierte Zauber zu entwickeln. In Lupins Augen konnte man deutlich sehen wie stolz er auf Harry war, der obwohl er noch so jung war schon so reife Ambitionen an den Tag legte.
Sie hatten angefangen bei den Antipasti, über die Involtini bis zum Tiramisu alles verdrückt, so wie zwei Flaschen Brunello. Tonks unterhielt sich gerade mit dem Kellner darüber welchen Käse sie zum nächsten Wein nehmen sollten, als Harry sich einwenig im Lokal umsah. Sein Blick wanderte über die anderen Tische und blieb an vier Mädchen hängen. Die Blonde warf lachend ihren Kopf in den Nacken. Dabei blieben ihre Augen bei Harry hängen.
Das ganze Lokal beobachtete wie sich das kreischende Mädchen, sehr zum entsetzten von Tonks und Lupin, an Harrys Hals warf.
„Jon ich hab' schon nicht mehr mit dir gerechnet."
„Ich hab' ja gesagt, das ich nicht weiß wann und ob ich überhaupt wieder kommen kann, aber schön dich zu sehen, Kim"
Harry war aufgestanden, wobei er Kim mit einem Schubs wieder auf ihre wohlgeformten Beine gestellt hatte.
„Hi Zoe!" sie stand vor ihm, schön und böse, wie ein Racheengel „Sorry, tut mir echt leid wie ich abgehauen bin." Harry sah ziemlich geknickt aus. Es tat ihm ja auch wirklich leid, dass er damals so ohne ein Wort aus der Wohnung ihres Bruders verschwunden war. Langsam breitete sich ein Lächeln über Zoes Gesicht aus „Jon le Magic, du treuloses Monster ! Schön dich wieder zu sehen."
Erleichtert umarmte Harry seine alte Freundin stürmisch.
„Möchtest du uns nicht deiner reizenden Begleitung vorstellen ?"
Mit entsetzen musste Harry feststellen, dass Lupin und Tonks diese Szene genau gesehen und gehört hatten. Stockend begann er „Tja, ah ...ja ... Zoe, Kim, das sind meine Freunde Tonks und Professor Lupin." Unsicher blieb er zwischen ihnen stehen. Der Gesichtsausdruck von Remus und Tonks wechselte zwischen Verblüffung und Unglauben und Belustigung. Doch Tonks hatte sich relativ schnell wieder unter Kontrolle und war aufgestanden um den beiden die Hand zu geben und bat sie, sich doch mit an den Tisch zu setzten.
Kim war die erste die das Wort ergriff: „Seid ihr seine Verwandten ?"
Tonks entsetzt : „ Nein, wie sind seine Freunde, aber die viel interessantere Frage ist doch wer zum Kuckuck sein ihr beide und woher kennt Harry euch ?"
Kim zu Harry : „Du hast nichts von uns erzählt, schäm dich, ich dachte es hat dir bei uns gefallen." Dabei gab sie ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf, was Harry dazu veranlasste zu protestieren: „Was soll das?" er war gespielt empört, aber sie nahm keine Notiz davon, viel zu interessant erschienen ihr Jons Freunde. „Er hat euch also nicht erzählt dass er im Sommer mit uns gearbeitet hat ?"
„Er hat uns schon erzählt was im Sommer geschehen ist, aber in der Version seid ihr beide nicht vorgekommen. Harry möchtest du dazu etwas sagen?" Harry grummelte bloß.
„Wir beide, Zoe und ich , haben mit Jon zusammen in einem Club gearbeitet. Das war im August und dann ist er wieder verschwunden und hat gemeint dass er wohl nicht wieder kommen würde. Und ihr beide, was macht ihr?"
Tonks hatte einige Schwirigkeiten damit den beiden Muggel-Mädchen zu erklären, was ein Auror so macht.
Kim wand sich nun an Remus, der schon ziemlich müde aussah: „Und was für ein Professor sind sie?"
„Ich hab' an einer schottischen Schule Verteidigung und Kampftechniken unterrichtet, aber ich war ein guter Freund von Harrys Eltern."
Zoe zog ihre Augenbrauen hoch. „Sag' Jon, ist das nicht das selbe was dieser,... wie hieß er noch mal? ... ja, genau ...David. Was David erzählt hat? Du hast nicht ...?" Sie sah zwischen Remus und Harry hin und her. Der Jüngere sagte barsch „Natürlich nicht."
„Also mir wird das zu viel, ich geh' nach Hause." Verabschiedete sich Lupin „Und bleibt brav. Ich hab so dass Gefühl, das Sirius Aufforderung WIR sollen DIR zeigen, wie man Spaß hat, etwas zu spät kommt." Harry musste bei den Worten seines ehemaligen Lehrers breit grinsen. „Aber morgen wirst du mir einiges erzählen müssen." Damit verschwand Lupin.
In der Zwischenzeit hatte Tonks genug Zeit gehabt um nachzudenken, und hatte gut kombiniert.
„David, Lehrer an einer schottischen Schule, Harry meint sie da Professor Meyrs, der war doch bei eurem ersten Treffen so komisch ...?"
„Genau, David Meyrs hieß der Kerl, der immer um Jon herumscharwenzelt ist." Rief Zoe aus.
„Und Harry hat was mit ihm gehabt ?"
„Ja, klar, ganz am Anfang. Der wollte aber nicht locker lassen und war bald so angenehm wie ein Pickel am Hintern." Zoe lachte aber Tonks wusste nicht, was sie davon halten sollte.
„Harry, hat er gewusst wer du bist ?"
„Nein, natürlich nicht. Wofür hältst du mich. Ich hab' ja selbst nicht geahnt wer er ist."
Zoe und Kim hatten den Wortwechsel der beiden verfolgt. „Ist er jetzt echt dein Lehrer?" Als Harry nickte brachen sie in schallendes Gelächter aus. „Es ist kurz vor zehn, ich glaube wir müssen." Zoe und Kim waren aufgestanden und hatten Harry und Tonks an den Armen genommen „Und ihr beide kommt mit." Sagte Kim bestimmt.
Tonks staunte nicht schlecht, als sie in den Club kamen, vor dem schon eine lange Menschenschlange stand und auf den Einlass wartete. Tonks und Harry standen an der Bar und unterhielten sich. Kim und Zoe und die beiden Mädchen mit denen sie Essen waren, standen hinter der Bar. Die Stimmung wuchs beständig an und nach Mitternacht ging's dann richtig los. Als der Boss Harry entdeckte legte sie einen von den Songs vom Sommer auf und schnappte sich das Megaphon : „Hey, Leute habt ihr gesehen wer uns wieder mal beehrt ? Begrüßt doch unseren Jon gebührend und zeigt ihm wie sehr ihr ihn vermisst habt."
Die Masse johlte und Kim und Zoe winkten ihm, er solle auch auf den Tresen kommen. Mit einem entschuldigenden Blick zu Tonks ließ er sich nicht lange bitten und was Tonks dann zu sehen bekam, ließ sich nicht in Worte fassen. Die drei tanzten einen ihrer legendären Songs, die Leute klatschten und brüllten und etliche Fotografen knipsten sich die Finger wund.
In Harry breitete sich wieder dieses wunderbare Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmtheit aus. Seine Augen glitzerten wie selten zu vor und er strahlte in das verblüffte Gesicht seiner Begleiterin. Als er seinen Blick durch das Lokal schweifen ließ entdeckte er in der Menge niemand anderen als David, der seinen Blick wieder mal nicht von ihm wenden konnte.
Als das Lied vorbei war, sprang er vom Tresen hinunter zu Tonks, die ihn sprachlos anstarrte. Harry ging einfach drüber hinweg. „Tonks, da hinten ist Professor Meyrs. Er darf auf keinen Fall erfahren, dass Jon und Harry ein und die selbe Person sind. Wenn du ihn nicht ansprichst, wird er dich so nicht erkennen, OK ?" mit großen Kullerhundeaugen sah er die junge Hexe an. Sie lacht „Wie soll dir jemand einen Wunsch abschlagen. Aber ..." sie zeichnete mit dem Zeigefinger einen Blitz auf ihre Stirn. Daran hatte Harry heute gar nicht gedacht. Schnell fuhr er mit der flachen Hand über seine Stirn, und schon war die Narbe nicht mehr sichtbar.
Tonks sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an „Langsam wirst du mir unheimlich, Kleiner"
„Was heißt hier Kleiner." Er trat ganz nah heran und funkelte sie von oben herab an.
Beide lachten gemeinsam los.
„Hallo, Jon ! Du bist wieder da." David stand genau hinter ihm.
Das Lächeln verschwand schlagartig aus Harrys Gesicht. Während er sich zu seinem Lehrer umdrehte, verhärtete sich sein Blick. Eine Augenbraue wanderte steil nach oben und mit einer vor Zynismus triefenden Stimme, die Tonks einen Schauer über den Rücken jagte, sagte er „David, nett dich zu sehen." Und wie unabsichtlich fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und entblößte die Stelle auf seiner Stirn, die normalerweise das Zeichen Voldemorts trug. David stotterte „Jon, wir ...w...wir sollten reden, findest du nicht ?"
„Ich wüsste nicht worüber."
In ohrenbetäubender Lautstärke brüllte der Boss ins Megaphon: „Jon, schwing deinen Luxushintern auf'n Tresen !" Sie spielten wieder eins von den alten Liedern.
„Bye, David und noch n schönes Leben."
Als es langsam ruhiger wurde, kamen gelegentlich Kim oder Zoe vorbei um mit Harry und Tonks zu plaudern. Sie hatten unendlich viel Spaß miteinander und als der Club fast leer war, standen die vier in der Mitte und brüllten einen von Kims Lieblingssongs mit der Musikanlage um die Wette.
Kim und Zoe hatten es natürlich genossen Harrys Geheimnisse vom Sommer an Tonks auszuplaudern. Sie hatten viel gelacht, viel getanzt und viel getrunken, als sie endlich im Morgengrauen in den tropfenden Kessel zurück kehrten. Der Nachhauseweg hatte zwar ihren Kopf einwenig geklärt, aber sie waren trotzdem noch total überdreht und tanzten im Zimmer immer noch. Harry war noch so geistesgegenwärtig, mit einem Blick aus seinen Augen, einen schnellen, aber guten Schutzzauber über die Tür zu legen, was ihn aber nicht davon abhielt lachend und singend mit Tonks weiter zu tanzen, bis das Mädchen mit dem Rücken in den Bettpfosten krachte.
Harrys grün glitzernde Augen spiegelten sich in den dunkel braunen genauso übermütig schimmernden von Tonks. Es war so leise, dass man hätte eine Stecknadel fallen hören, während sich die Lippen der beiden zu einem stürmischen Kuss trafen. Leidenschaft brannte in ihnen und vernichtete die letzten Reste ihrer Vernunft. Sie waren wie in einem Rausch, nahmen nichts von ihrer Umgebung wahr, außer den jeweils anderen. So registrierte auch keiner den satt goldenen Schimmer, der sich um die beiden gelegt hatte und sie in die Höhe hob.
Erschöpft schliefen die beiden bis zu Mittag des nächsten Tages. In ein und dem selben Augenblick öffneten beide ihre Augen. Sie lagen nackt auf dem zerwühlten Bett und waren immer noch in ein warmes, goldenes Strahlen gehüllt, so dass ihnen die Decke die am Boden gelandet war nicht gefehlt hatte. Harrys Aura tauchte das ganze Zimmer in ein Licht als würde die Sonne strahlend hell durch das Fenster fallen, obwohl es ein grauer, trüber Neujahrstag war.
Ein lautes Klopfen an der Tür ließ die beiden aus den Augen des anderen wieder auftauchen. Mit einem Schlag verschwand der goldene Schein und ließ die kalte Luft an die beiden heran kommen. Während Harry die Decken wieder aufs Bett beförderte, drang die Stimme einer jungen Frau durch die geschlossene Tür.
„Roomservice ! Ihr Frühstück !"
Mit einem Winken seiner Hand nahm Harry den Zauber von der Tür und ließ sie aufspringen. Durch die Tür kam Remus Lupin mit einem Mädchen im Schlepptau: „Schau, wen ich gerade in der Winkelgasse getr..." er stockte. Das schwarzhaarige Mädchen ließ mit einem spitzen Schrei das Tablett mit Harrys Frühstück fallen und rauschte ohne ein Wort durch die Tür hinaus.
Hektisch fingerte Harry nach seinen Boxershorts. Er war aus dem Bett gesprungen um dem Mädchen nach zu kommen. „Parvati ! Warte !" Doch er war über seine eigenen Füße gestolpert und lag mit halb angezogenen Shorts mitten im Raum, was er schnellst möglich korrigierte. Allerdings war das Mädchen längst weg. „Scheiße ! Verflucht noch mal !" Er fluchte dermaßen laut durchs ganze Zimmer, das die anderen beiden ihn nur noch ansahen und Remus fügte verblüfft hinzu „Also dass hast du nicht von deinen Eltern."
„Danke, genau dass hab' ich jetzt gebraucht !" entfuhr es ihm in einem sarkastischen Tonfall und er fluchte leiser weiter.
„Naja, so schlimm ist es auch wieder nicht." Versuchte ihn Remus wieder auf den Boden zu bringen.
„Nicht so schlimm ? Nicht so schlimm ? Remus, ich bin ´n Arschloch, n klassischer Scheißkerl !" Er war so empört über sich selbst, dass Tonks sich das Lachen nicht mehr verkneifen konnte, obwohl sie sich selbst dabei ziemlich elend fühlte. Es brachte ihr auch einen strafenden Blick von Harry ein. „Hättest du die Güte uns mit zuteilen, was genau du gerade so lustig findest, Nymphadora ?"
Harry hatte sich in einen Lehnstuhl fallen lassen, so dass seine Six Packs deutlich sichtbar waren. Bei dem Anblick war Tonks kurz entfallen, dass sie ihn anbrüllen musste, weil er genau wusste, dass sie ihren Namen hasste. Ihre Abwesenheit verflog allerdings schnell wieder und sie war gerade dabei eine Schimpftirade loszulassen, da fiel ihr Harry, dem der Blick nicht entgangen war, ins Wort: „Willst du die Telefonnummer von meinem Trainer, oder was ?" meinte er schnippisch.
„Weißt du was, du hast recht, du bist n Scheißkerl." Schmollte die junge Hexe.
In diesem Augenblick schien nun endlich auch bei Lupin der Groschen gefallen zu sein und der leicht verwirrte Gesichtsausdruck wich rasender Wut. „Ihr habt doch nicht ... nivht etwa ... Bist du von allen guten Geistern verlassen, Tonks, der Junge ist 16, du ... du ..." er suchte verzweifelt nach Worten.
„Na spätestens jetzt ist er ein Mann." Die Worte waren nicht mehr als ein Raunen, aber sie brachten das Fass definitiv zum überlaufen. „Tonks du hast dem Jungen seine Unschuld geraubt, du bist ... du wirst nie wieder so aussehen wie gestern, hast du das verstanden." Seine Stimme war nicht mehr als ein gefährliches Zischen. Tonks drehte ihre Augen über „Das glaubst du doch wohl selbst nicht." „Wann hätte er denn ..." Harry fiel Remus ins Wort: „Hey, wir werden das nicht ausdiskutieren, mein Sexualleben geht euch beide absolut nichts an ! ...ahm ... na ja, Tonks vielleicht schon. Ähm ..."
Remus rauchte vor Zorn auf die beiden. „Zieht euch an, wir haben einen Termin bei Gringotts."
Schweigend marschierten die drei in die Zaubererbank hinein. Remus würdigte die beiden keines Blickes. Sie traten an einen der Schalter und trugen ihre Anliegen vor. Der Kobold bat sie einen Moment zu warten, während er kurz in einem der Gänge verschwand.
Harry langweilte sich und sah sich in der Bank um. Eigentlich sah es aus wie immer. Alles was hier glänzte war definitiv Gold und nichts anderes. Die Halle war wirklich schön. In Harrys Kopf setzte sich der Gedanke fest, dass diese Kobolde wirklich gut mit Geld um gehen konnten und er fragte sich, ob sie wie in der Muggelwelt auch so etwas wie eine Börse, oder Wertpapiere und Fonds hatten.
Das Wissen um diese Dinge hatte er, man konnte es kaum glauben von seinem Onkel, der beim Essen immer Petunia und Duddley, der sich dafür überhaupt nicht interessiert hatte, erzählte was er in der Zeitung über Aktien und ähnliches gelesen hatte. Und immer hatte er sich darüber geärgert, dass er nicht genug Bargeld zur Verfügung hatte um einwenig mit Aktien zu spekulieren.
Harry wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als der Kobold mit zwei anderen wieder zurück kam. Er wunderte sich etwas darüber.
„Remus Lupin und Nymphadora Tonks kommen bitte mit mir, und sie Mister Potter folgen meinem Kollegen, er hat einiges mit ihnen zu besprechen." Er drehte sich um und ging mit schnellen Schritten in den Bereich hinter den Schaltern, unmittelbar gefolgt von Lupin und Tonks.
Der Kobold der bei Harry zurück geblieben war sagte: „Würden sie mir folgen !" es klag weniger wie eine Bitte, sondern viel eher wie ein Befehl. Etwas eingeschüchtert von der Autorität seines Begleiters, folgte er ihm. Sie gingen durch einen langen Gang, fuhren mit einem der Lifte in ein anderes viel tiefer liegendes Geschoss. Dort marschierten sie schweigend einen weiteren Gang entlang. Harry war aufgefallen, das der Kobold zwar einen der für Kobolde üblichen Anzüge trug, aber darunter versteckt bewaffnet bis auf die Knochen war. Am Rücken konnte man durch die Kleidung hindurch ein langes Schwert erkennen, von den Ärmeln seiner Jacke verdeckt trug er zahlreiche Wurfpfeile, und in den Saum der Jacke waren Halterungen eingearbeitet, in denen Messer steckten. Diese Erkenntnis machte den Jungen einigermaßen nervös. So war er ziemlich froh, als er ihn in einen Raum brachte, in dem ein anderer Kobold saß. Der sah zwar genauso miesepetrig drein wie alle anderen, aber er war wenigstens nicht bewaffnet.
„Sir, hier ist Mister Potter." Er salutierte und schloss die Türe schnell von außen. Harry stand etwas verloren bei der Türe und hatte absolut keine Ahnung wie er sich nun verhalten sollte.
„ Setzen sie sich." Schnarrte sein Gegenüber und deutete auf eine Sessel vor seinem Schreibtisch. Als er auf dem Sessel saß er schrak er etwas, denn sein gegenüber überragte ihn bestimmt um zwei Köpfe, was unmöglich an der Körpergröße des Kobolds liegen konnte. Harry kontrollierte schnell seine mentalen Schilder, was ihm sein Selbstvertrauen wieder gab und sah dem Kobold direkt in die Augen, ohne dabei zu neugierig zu wirken, aber trotzdem interessiert.
„Mister Potter, mir liegt ein Schreiben vor, nachdem ich ihnen ab sofort volle Zugangsrechte zum Verließ mit der Nummer 0001 zugestehen soll. Es ist eines der höchst geschützten Verließe, zu dem unserer Kenntnis nach in den letzten zweihundert Jahren noch niemand Zutritt hatte."
Nun war Harry wieder ziemlich verwirrt. „Darf ich fragen von wem sie dieses Schreiben erhalten haben ?" er bemühte sich freundlich zu klingen und nicht allzu verwirrt.
„Diese Schreiben ist von einer mir bis dato unbekannten, geheimen Organisation, aber der Schreiber hat sich als Jason identifiziert und auch zugestimmt ihnen gegenüber seine Identität preiszugeben, mit dem Vermerk, dass er ihnen persönlich bekannt ist."
„ Darf ich das Schreiben sehen ?"
„Nein , tut mir leid, es ist definitiv an mich adressiert und wir sind sehr darauf bedacht uns strengstens an die Gesetzte zu halten. Darf ich sie nun bitten hier zu unterschreiben, dass ich sie über das Verlies und den Absender des Schreibens in Kenntnis gesetzt habe."
Harry überflog das Formular, das offensichtlich von Jason kam, Harry spürte die Magie die auf dem Pergament lag, und unterzeichnete mit der Feder, die ihm gereicht wurde. In diesem Augenblick erschienen unter seiner Unterschrift die Worte :
Komm wieder zu uns, dein Unterricht kann fortgesetzt werden. Die Fähigkeit das Verlies zu betreten wirst du von mir lernen,
Jason
Dann verblassten die Buchstaben und waren nicht mehr zu erkennen. Harry schob das Formular auf den Stapel aus Unterlagen, die vor dem Kobold lagen zurück.
„Nun zur nächsten Angelegenheit, Ihr Erbe betreffend. Sirius Black hat Sie zu seinem Haupterben bestimmt und so geht nach Abzug der Anteilen für Remus Lupin und Nymphadore Tonks das gesamte Verlies in ihren Besitz über. Wenn sie das nun auch unterschreiben würden, dann wären die Formalitäten erledigt."
Einige Unterschriften später, wollte Harry nun wissen wie viel, denn in dem Verlies sei.
„Es handelt sich um genau 20 375 822 Galleonen." Harry musste den Knoten der sich in seinem Hals gebildet hatte hinunter schlucken, um auch nur einen einzigen Ton herauszubringen.
„Und nach dem Abzug von Tonks und Lupins Anteilen ?"
„Die Anteile sind bereits in die Verliese der beiden transferiert worden." Schnaubte der Kobold, wobei Harry sich ziemlich dumm vorkam.
„Ja, ahm ... ah, ja ..." da fiel ihm wieder ein, dass er eigentlich einige Fragen hatte. „Ich wollte noch fragen – ich hoffe die Frage ist nicht zu dumm – gibt es bei ihnen so etwas wie eine Börse, oder Aktien und Fonds ?"
Sein Gegenüber war sehr erstaunt über diese Frage. „Mr. Potter, darauf bin ich schon eine lange Zeit nicht mehr angesprochen worden. Aber nein wir haben keine eigene Börse, aber wir arbeiten sehr eng mit der Londoner Börse zusammen und sind auch für einige ausgewählte Kunden dort vertreten, die sich die Möglichkeiten der Muggel nicht entgehen lassen wollen." Die Antwort und das Gesicht seines Gesprächspartners waren freundlicher als Harry es erwartet hatte. Sie versanken in eine Debatte darüber, was er wie anlegen könnte. Das Gespräch machte beiden sichtlich Spaß.
Ohne es zu merken, war Harry auf seinem Stuhl in die Höhe gewandert und war nun nur noch einen Kopf niedriger als der Kobold.
„Ja wenn wir das nun erledigt haben, möchte ich sie noch fragen, ob sie etwas haben, wie die Muggel eine Bankomatkarte, wo ich wenn mir die Galleonen ausgehen etwas beheben kann, ohne hier her kommen zu müssen, vielleicht auch etwas um an Pfund zu kommen ?"
„Wir haben zwar keine Bankomaten, aber ich kann ihnen eine magische Gringottsgeldbörse anbieten. In ihrem Fall können wir auch den Zugang zu Pfund erweitern. Es funktioniert so, dass in die Seiten der Fächer ein Bereich eingearbeitet wird, in den Sie ihren Verliesschlüssel geben, und mit einem einfachen Zauberspruch wird das Geld von ihrem Verlies zu ihnen transferiert. Ihre Geldtasche wird dann zwei Fächer haben, eines für Galleonen, eins für Pfund. Wenn sie so etwas möchten, müssen sie uns ihren Schlüssel aber eine Zeit lang zur Verfügung stellen, damit wir die Zugänge installieren können. Sie sollten dabei anwesend sein, so dass sie uns ihren Schlüssel nicht einfach so überlassen müssen."
„Wie lange würde es denn dauern ?"
„Für gewöhnlich dauert es sieben Stunden, pro Zugang, dass wären in ihrem Fall also vierzehn Stunden." Harry stöhnte auf. „Ich weiß das es lange dauert, aber wenn sie nicht solange hier bleiben wollen, könnten wir auch einen magischen Vertrag aufsetzen, der uns dazu verpflichtet ihnen ihren Schlüssel mit der Geldbörse persönlich zu übergeben, und wir fügen eine genaue Auflistung ihres Besitzes bei, der unangetastet bleiben soll. Allerdings muss ich sie darauf hinweisen, dass sich die Kosten in diesem Fall von den ursprünglichen fünf Galleonen auf sieben erhöhen."
Harry stimmte dieser Variante nun zu. Schließlich konnte man einen magischen Vertrag nicht brechen, und im Grunde vertraute er den Kobolden. Sie waren zwar mürrische zynische Wesen, aber sie waren sehr korrekt und unparteiisch.
Als Harry die Zaubererbank wieder verließ, kroch die Dämmerung bereits über die Häuser der Winkelgasse. Tonks und Lupin hatten ihm eine Nachricht hinterlassen, dass sie im tropfenden Kessel auf ihn warten würden und genau dort wollte Harry auch hin. Sein Magen knurrte laut, so dass sich eine Frau, die mit ihrem Kind an ihm vorbei gegangen war umdrehte und ihm zulachte.
Kurz später ließ er sich erschöpft neben Lupin auf die Bank im tropfenden Kessel fallen und bestellte bei Tom eine extra große Portion Pasteten und einen ganzen Krug Kürbissaft.
Das Feuer im Kamin des Gemeinschaftsraumes flackerte gemütlich, als Harry sich mit der Schachtel, die er von Sirius bekommen hatte, in seinen Lieblingssessel niederließ. Er genoss die Ruhe, die ihn umgab, rief noch nach Dobby, um ihn zu bitten ihm noch eine Kanne Tee hoch zu bringen.
Die dampfende Tasse vor sich, öffnete er die Kiste erneut und fand sofort, wonach er gesucht hatte:
den Brief von seiner Mutter.
Lg heimess
