Hallo an alle, mein zugang hat in den letzten Tagen nicht funktioniert, weshalb ich nicht weiter posten konnte. Deshalb sollte es jetzt auch um so schneller gehen.
Vielen dank an alle für eure reviews. Zur Erklärung, nein Remus ist nicht eifersüchtig, sondern hat sich nur etwas anderes für Harry vorstellt, außerdem, kommt er mit dem gar nicht mehr so kleinen Harry etwas schwerer zurecht als früher. Remus macht sich hauptsächlich Sorgen um ihn, wie es sonst Eltern machen. ( meine zumindest waren so grins). Außerdem kann Tonks nicht älter sein als 22, und ist somit zwar um 6 Jahre älter als Harry aber mindesten 13 Jahre jünger als Remus.
Ich bemühe mich auch Harry in seinem Beziehungsverhalten so normal wie möglich darzustellen – irgend etwas muß an dem Jungen ja normal sein, oder ?
So und nun geht's auch schon weiter.
Das Feuer im Kamin des Gemeinschaftsraumes flackerte gemütlich, als Harry sich mit der Schachtel, die er von Sirius bekommen hatte, in seinen Lieblingssessel niederließ. Er genoss die Ruhe, die ihn umgab, rief noch nach Dobby, um ihn zu bitten ihm noch eine Kanne Tee hoch zu bringen.
Die dampfende Tasse vor sich, öffnete er die Kiste erneut und fand sofort, wonach er gesucht hatte:
den Brief von seiner Mutter.
Mein lieber Harry,
Es ist unglaublich schwierig für mich, diesen Brief zu schreiben. Ich sitze vor dem Kamin in Godrics Hollow, mit einer Tasse Tee vor mir, um dir zu schreiben. Obwohl du eigentlich in der Wiege nur wenige Schritte von mir entfernt schläfst.
Ich möchte dir so viel sagen, und habe keine Ahnung wie ich es anstellen soll. Es ist eine schreckliche Zeit, in die du hinein geboren wurdest. Wir schweben in großer Gefahr, und ich bin mir sicher, dass James und ich nicht das Glück haben werden dich aufwachsen zu sehen, das ist auch der Grund, warum ich diesen eigentlich absurden Brief schreibe. Aber ich weiß nicht wie viel Zeit wir noch haben. Diese Gott verdammte Prophezeiung schwebt über uns, über dir, und die Angst raubt mir beinahe den Verstand. Aber es beruhigt mich zu wissen, dass ich getan habe was ich konnte, um dich zu schützen. Mit Jason gemeinsam, du kennst ihn hoffentlich schon, habe ich einen sehr komplizierten Schutzzauber auf dich übertragen. Sobald ich umgebracht werde, und sich meine Seele von meinem Körper löst, bindet sie sich an deine Person. Es ist so etwas ähnliches wie ein ‚Schutzengel' – ich weiß der Vergleich klingt dumm, mir fällt gerade keine bessere Erklärung ein. Allerdings hat Jason mir dabei geholfen, ich alleine hätte es nicht geschafft, was sich in einer kleinen Blockade bei dir bemerkbar macht. Hoffentlich ist es nicht zu schlimm für dich, das deine irre Mutter solche Sachen macht, aber wenn du soweit bist, kann Jason dir helfen die Blockade zu lösen. Meine Seele wird dann weiter wandern, in die Ebene in die ich eigentlich gehen muss, zu James. Sei mir nicht böse, aber ich weiß einfach nicht, welche Vorkehrungen ich sonst noch treffen sollte. Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen, der Zauberer, der mich tötet, kann solange meine Seele an dich gebunden ist dich nicht mit dem gleichen Zauber umbringen, vielleicht solltest du das wissen.
Harry nahm einen großen Schluck aus seiner Tasse, während sich ein Strom aus Tränen einen Weg über seine Wangen bahnte, und in seinem Shirt versickerte.
Harry ich bin mir ganz sicher, dass du irgendwann ein großer Zauberer sein wirst. Auch wenn du in meinem Hier und Jetzt noch ein Winzling bist, so geschehen um dich sehr viele merkwürdige Sachen. Eine der lustigsten Situationen war , als du nicht mal eine Stunde nach deiner Geburt bereits apparieren konntest. Ich hoffe Sirius hat dir erzählt, dass du damals direkt in seinen Armen aufgetaucht bist. Du bist schon ein eigenartiges kleines Kerlchen. Mächtig, stark und irgendwie genauso irre wie James und Sirius. Mach mir keine Schande in Hogwarts und verschone Albus wenn du dort bist.
Ja richtig, wenn wir mal nicht mehr sind, so ist Albus Dumbledore auch einer von denen, an die du dich jederzeit mit vollem Vertrauen wenden kannst, auch wenn er von Jason keine Ahnung hat und das auch so bleiben sollte.
Ja, Jason ist auch einer von jenen, denen du absolut vertrauen kannst, auch wenn er gelegentlich etwas ruppig ist, so ist er im Grunde ein hilfsbereiter toller Typ. Er kann dir bestimmt helfen mächtiger und stärker zu werden, denn um die Prophezeiung zu erfüllen wirst du sehr viel lernen müssen und er hat Kontakt zu allen möglichen magischen Völkern, von denen sonst niemand mehr weiß. Und falls du ihn noch nicht kennst, du findest ihn über Robby. Wenn du in das kleine Wäldchen gehst, das direkt an Godrics Hollow grenzt, kannst du nach Robby rufen. Er ist ein etwas eigenwilliger Hauself, aber er kann dich zu Jason bringen.
Eine Bitte habe ich noch an dich, mein Kleiner, auch wenn du eine schier unglaubliche Last auf deinen Schultern trägst, so versprich mir trotzdem dass du nicht vergisst zu leben. Ohne das Leben und die Liebe ist es unmöglich dein Schicksal tragen zu können. Du musst ja nicht gleich so'n Scheißkerl werden wie Sirius, aber versprich mir dass du dich nicht absonderst. Bei deinen Genen brauchst du Freunde um dich, du bist ja trotzdem unser kleiner Junge und James und mir waren unsere Freunde immer sehr wichtig.
Nun bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, außer dass wir, dein Vater und ich, dich so sehr lieben, dass mir dafür die Worte fehlen. Du bist mein Leben, meine Hoffnung, meine Liebe und auch wenn wir wahrscheinlich schon bald von dir getrennt werden und ich einen Teil deines Lebens, von dir unbemerkt, mit dir verbringe, so bitte ich dich doch, mich irgendwann weiter gehen zu lassen. Ich habe keine Ahnung worauf ich mich da eingelassen habe, aber ich will dich auf keinen Fall bereits jetzt verlassen. Ich muss doch mein kleines Baby schützen und auf dich aufpassen.
In unendlicher Liebe
Deine Mum
Lily
Harry starrte aus verschleierten Augen in die Flammen, die unschuldig vor sich hin flackerten. Es verwirrte ihn sehr, dass seine Mum offensichtlich einen Weg gefunden hatte bei ihm zu bleiben, obwohl er sich nicht sicher war, ob es so gut war, dass sie mit ansehen hatte müssen wie ihre eigene Schwester ihn behandelt hatte, und wie viele Probleme er magisch anzog, die ihn ständig in Gefahr brachten. Er hätte viel darum gegeben hätte er ihr ersparen können, sein Leben mit ansehen zu müssen. Wie schrecklich es für sie gewesen sein muss ihn so gesehen zu haben. Seine ersten 10 Jahre bei den Dursleys, in denen er im Schrank unter der Treppe gehaust hatte, ohne jede Zuneigung, müssen ihr unweigerlich das Herz gebrochen haben.
Er musste auf schnellstem Weg zu Jason, denn je länger er darüber nachdachte, um so schrecklicher war die Vorstellung, dass seine Mutter in ihrer Seele gefangen war, die sie an ihn gebunden hatte, niemand zum Reden, keine eigenen Entscheidungen wohin sie gehen wollte, und sie war schon seit fünfzehn Jahren allein.
Er machte sich sofort daran noch ein paar Briefe zu schreiben. Einen an Ron und Hermine, in dem er erklärte, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchten und er nicht wisse wann er wieder komme, sie aber auch niemanden mit Fragen zu bombardieren bräuchten, weil ohnehin niemand wüsste wo er war.
Einen zweiten Brief , nein es war eher eine Notiz, schrieb er an Parvati.
Es tut mir wahnsinnig leid. Du hast jedes Recht wütend auf mich zu sein.
Ich bin im Moment wohl nicht der Richtige für eine Beziehung, wie du sie
Dir wünscht.
Ich bedaure zu tiefst was geschehen ist,
Harry
Er ließ die Nachricht mit einer weißen Lilie die Treppe nach oben schweben, wo sie auf Parvatis Bett zu liegen kam.
Von Dumbledore würde er sich morgen verabschieden, er musste ja noch auf die Sachen von Gringotts warten, die würden spätestens morgen Mittag kommen. Da war noch genug Zeit für ein Gespräch mit seinem Urgroßvater.
Harry begrüßte den großen goldenen Greifen, der vor ihm erschienen war. Der Schnee glitzerte in der Sonne, aber Harry hatte dafür im Moment keinen Kopf, er wollte schließlich seine Mutter befreien.
„Hallo, Harry! Schön dich wieder zu sehen. Wie ich merke, hat sich deine innere Stärke gut entwickelt."
„Guten Tag, Jason !" Harry deutete eine kleine Verbeugung an. „Ich möchte bitte gleich zum Thema kommen. Ich habe jetzt erst erfahren, was meine Mutter gemacht hat, um mich zu beschützen, aber ich glaube nicht dass sie damit gerechnet hat, dass es fünfzehn Jahre dauern würde, bis ich sie loslassen würde."
„Deine Mutter, Junge, war eine besonders kluge Hexe. Sie hat genau gewusst worauf sie sich da einlässt. Aber wenn du möchtest, können wir sie zu deinem Vater weiter schicken, denn auch ich denke, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, an dem der Zauber dir mehr schadet als nützt."
„Wie meinen sie das? Er schadet mir ?"
Jason schnaubte. „Der Zauber blockt einen teil deiner Magie, war dir das nicht klar. Also fangen wir an."
Jason erklärte Harry genau was sie jetzt gemeinsam machen würden, und so vielen sie bald gemeinsam in einen eigenartig klingenden Gesang.
Unter einem Meer von Tränen löste sich Lily langsam vom Körper ihres Sohnes. Auch wenn sie wusste, dass es für sie richtig war weiter zu gehen, so viel ihr der Abschied unendlich schwer. Nur noch ein kleiner Teil verband Mutter und Sohn, als neben ihr James erschien. Fünfzehn Jahre hatten sie sich nicht gesehen, und ehe sie sich's versah lag sie schluchzend in seinen Armen. Er brachte sie nach Hause, wo sie sich ausruhen konnte, bevor sie ihm alles haarklein erzählen musste. Er hatte ja einiges gehört, was in der Welt so vor sich ging, von denen die gerade erst zu ihnen, ins Reich der Toten gekommen waren. Dennoch wollte er die Geschichte von Lily selbst hören.
Doch als sie wenig später wieder erwachte, sagte sie, anstatt zu erzählen, bloß kryptisch: „Komm, wir müssen jemanden im Ministerium abholen."
Einige Zeit später erzählte Lily gemeinsam mit Sirius dem geschockten James, vom Leben seines Sohnes.
Harry hatte das Gefühl in einem Meer aus Tränen versinken zumüssen, denn auch wenn der die Anwesenheit von Lily nie gespürt hatte, so konnte er deutlich fühlen, wie sie sich von ihm löste, und wie der Platz, den die Seele seiner Mutter besetzt hatte unter der frei werdenden Macht pulsierte. Zufrieden beendete Jason die Lösungszeremonie, wobei Harry schlafend in sich zusammen sackte. Auch er ruhte sich einwenig aus, bevor die beiden ihre weiteren Unterrichtseinheiten festlegen wollten. Jason meinte, sie würden nun in Sachen Seelenmagie die nächste Ebene erreichen können, was im Klartext hieß er würde mit fremden Seelen komunizieren lernen. Außerdem bestand Jason darauf, dass er ‚Alte Runen' lernte. Harry wollte auch in Zaubertränke weiterarbeiten, da er den Anschluss in der Schule nicht verlieren wollte. In allen anderen Fächern sah' er da kein Problem.
Wie im Sommer hatte sich schon bald eine gewisse Routine eingeschlichen. Harry wohnte in dem Raum, den er schon einmal besetzt hatte, arbeitete verbissen, jedoch mit deutlich mehr Erfolg als noch vor einem halben Jahr. Sogar Jason war beeindruckt um wie viel seine Macht gewachsen war, was den Unterricht deutlich angenehmer werden ließ. Jeden Abend kam Shana, und flog mit Harry um die Wette. Dieses Gefühl von Freiheit tat Harry sehr gut, denn er litt unter dem erneuten Verlust seiner Mutter mehr, als er sich selbst zugestehen wollte. Es war als hätte sich das Loch, das Sirius hinterlassen hatte und das notdürftig verheilt war, wieder aufgetan.
Dieses Gefühl ließ ihn nur noch mehr und noch intensiver lernen. Schließlich hatte er ein Ziel, und er musste die Zeit nutzen, solange Voldemort noch ruhig war. Und so folgte einem recht milden Jänner ein bitter kalter Februar.
Der Hogwarts – Express ratterte wieder in Richtung Norden um all die Schüler nach den Weihnachtsferien wieder zurück in die Schule zu bringen. In einem Abteil saßen Ron, Hermine, Neville, Ginny und Dean. Kaum hatte sich der Zug in Bewegung gesetzt kramte Hermine auch schon in ihrer Tasche. Zur Verwunderung aller zog sie allerdings kein dickes altes Buch heraus, sondern eine Muggelzeitschrift, auf der in großen roten Buchstaben stand „Silvester in London, so feiert die Metropole".
Ginny zog eine Augenbraue hoch: „Was ist das denn ? Silvester in London ?"
Mit bitterböser Miene antwortete sie: „Ich muss euch da etwas zeigen."
„Mine, seit wann interessiert dich dieser Kram?"
Triumphierend knallte sie Ron die aufgeschlagene Zeitung auf den Schoß. „Interessiert dich das auch nicht." Sie zeigte auf ein großes Bild auf dem eine Bar zu sehen war. Jede Menge Leute standen dicht gedrängt und brüllten und klatschten, während auf der Theke eine blonde und eine dunkle Schönheit tanzten, mit einem Jungen in der Mitte, mit langen schwarzen Haaren, der eindeutig wie Harry aussah. Das ganze Abteil kniete über der Zeitung, Ginny las den Bildtext laut vor: „Jon, der Londoner Toy Boy des letzten Sommers kam nach langer Zeit zurück, um in seinem Club den Jahreswechsel zu feiern. Zum Leidwesen vieler Gäste, kam er in Begleitung einer uns unbekannten schwarzhaarigen Schönheit."
Dean war der erste der seine Sprache wieder fand: „Das kann nicht Harry sein, ich wollte im Sommer selbst mal in den Club, aber die lassen niemand unter 18 da rein."
„Dean, im Ernst, das ist doch für Harry kein Hindernis. Außerdem seht mal wer da noch am Bild ist." Hermine deutete auf einen Mann mit ganz kurzen Haaren, der ungläubig die Tänzer anstarrte. „Findet ihr nicht, dass das einiges erklärt ?" Ron verstand gar nichts mehr, was Hermine dazu brachte laut zu seufzen und begann zu erklären: „Kannst du dich erinnern, als wir Harry in der Winkelgasse getroffen haben?"
„Na klar, kann ich das, ich bin ja nicht doof." Grummelte Ron.
„Dann weißt du auch noch wie bescheuert sich Professor Meyrs an diesem Tag benommen hat? Außerdem glaube ich mich daran erinnern zu können, dass er zu Harry ‚Jon' gesagt hat. Er sagte so etwas wie ‚Jon, du in der Winkelgasse' oder so ähnlich."
„Aber, wenn Harry schon im Sommer dort war, warum hat ihn dann niemand gefunden? Nicht mal Dumbledore, oder du-weißt-schon-wer." Fragte Neville skeptisch.
„Darauf hab' ich selbst noch keine Antwort. Aber sonst passt alles, Prof. Meyrs Verhalten, die vielen Pfund, die Harry dabei hatte, seine Veränderungen ..."
„Ich weiß nicht, vielleicht ist das alles ja nur ein Zufall." Ginny war noch skeptisch, fuhr jedoch fort: „Wenn wir ankommen nehmen wir den guten Harry mal in die Mangel, seid ihr dabei ? Außerdem, wenn das hier wirklich Harry ist, wer ist dann diese schwarzhaarige Schönheit, von der hier die Rede ist? Und was ist mit Parvati, aber die könnten wir gleich fragen, die sitzt nur zwei Abteile weiter."
Gesagt getan.
Ginny und Hermine machten sich auf den Weg um ihre Schulfreundin zu finden.
Sie öffneten die übernächste Abteiltüre. Parvati saß in sich gesunken am Fenster, während ihre Schwester Padma und Levander aufeinander ein redeten.
„Hallo, Parvati, könnten wir kurz mit dir sprechen ?"
„Warum ?" Hermine wurde etwas mulmig beim Anblick der übellaunigen Parvati, doch sie stand auf und folgte den beiden in ihr Abteil, aus dem sie die anderen hinaus beförderten.
Hermine beendete das unangenehme Schweigen. „Was ist passiert ?" fragte sie vorsichtig.
„Er ist ein Arschloch, das ist passiert." Seufzend fuhr sie fort. „OK. Ich war zu Neujahr mit Freunden in der Winkelgasse. Wir kamen gerade aus einem Geschäft, als ich mit Professor Lupin zusammengestoßen bin. Wir haben uns ein wenig unterhalten, und er hat mir erzählt, dass er am Weg ist, um Harry abzuholen. Um ihn zu überraschen, bin ich mit ihm in den Tropfenden Kessel gegangen. Tom, der Wirt, hat uns mitgeteilt, dass er noch nicht beim Frühstück war, obwohl es schon fast Mittag war. So hab' ich das Tablett mit hinauf genommen. Ich habe an die Tür geklopft und als sie aufsprang, ..., also er ..., verflucht, ja ich hab' ihn im Bett mit einer anderen erwischt."
Hermine und Ginny warfen sich entsetzte Blicke zu, während Parvati ihren Blick senkte und er fiel auf die aufgeschlagene Zeitung auf dem Sitz neben ihr.
Verächtlich schnaubend sagte sie noch: „Da ist sie ja." Sie deutete auf das Mädchen in der Illustrierten. „Die da war's. Kennt ihr sie?"
„Nein, noch nie gesehen. Wahrscheinlich irgend ein Muggel-Mädchen." Vermutete Ginny.
„Wart mal." Hermine nahm ihren Zauberstab in die Hand und vergrößerte kurzerhand das Bild. „Seht' mal, sie ist mit Sicherheit kein Muggel." Hermine deutete auf das Bild. „Sie trägt ein Shirt von den ‚Schicksals Schwestern'." Hermines Gedanken rotierten mal wieder. „Aber dann müssten wir sie doch kennen, warum ist sie nicht in Hogwarts und woher kennt Harry sie. Egal wie, auf jeden Fall stellt sich nicht mehr die Frage ob das hier Harry ist. Wenigstens eine Antwort haben wir gefunden."
Die drei Mädchen beschlossen noch Harry einen bösen Besuch abzustatten, wenn sie wieder in der Schule wären, und verabschiedeten sich von einander um allen wieder ihre Plätze zu überlassen. Sie wussten noch nicht, dass sie in der Schule nur noch die beiden Briefe von Harry finden würden.
Am Abend saßen Hermine und Levander am Bett der heulenden Parvati, die sich an die weiße Lilie auf ihrem Bett klammerte.
Harry verbrachte viel Zeit alleine in seinem Raum, wo er über alten Runen brütete. Das waren hoch wissenschaftliche Bereiche, durch die er sich arbeitete. Für Fragen war Jason immer offen, was Harry sehr wunderte, denn im Sommer war er noch um wesentliches griesgrämiger gewesen. Aber darüber wollte er sich im Moment keine Gedanken machen.
Auch in Seelenmagie kam er gut voran. Er konnte mittlerweile mit anderen Seelen kommunizieren und arbeitete nun daran, diese Fähigkeit auf andere magische oder nichtmagische Wesen aus zu dehnen. Als er das geschafft hatte, eröffnete sich ihm in dem Wald, in dem er lebte, eine ganz neue Möglichkeit mit den Tieren in Kontakt zu treten. Auf einem seiner Streifzüge durch den Wald, die er manchmal unternahm wenn er keine Lust dazu hatte mit Shana zu fliegen, traf er eine Herde Wildpferde, mit denen er sich einwenig unterhielt. Sie waren natürlich anfangs erschrocken, als sie bemerkten, dass ein Mensch mit ihnen sprach, doch ihre Scheu verflog, und mit der Zeit ließen sie ihn sogar auf sich reiten.
Harry seinerseits genoss es sehr mit diesen wilden ungezügelten Wesen durch den Wald zu streifen, es vertrieb die Gedanken an seine Mutter. Es war ihm unendlich schwer gefallen sie bewusst gehen zu lassen, obwohl er wusste das es richtig war. Es war als hätte er sie in ein und dem selben Moment gewonnen und wieder verloren.
Ihm war klar, dass ihn Selbstmitleid nicht weiter bringen würde, und so trieben ihn seine Gedanken und Gefühle zu neuen Höchstleistungen an. Er hatte sich den gesamten Schulstoff für alte Runen in den vergangenen zwei Monaten angeeignet, und noch seine Seelenmagie verfeinert. Das bewältigt zu haben erfüllte ihn mit einem bisher unbekannten Stolz, der auch in Jason zu erkennen war.
Harry und Jason hatten gerade eine ihrer Lektionen begonnen. Jason erklärte ihm, wie er seinen Körper über seine Seele beeinflussen konnte, als Harry ein Gedanke kam.
„Heißt das, ich kann es beeinflussen wie scharf ich mit meinen Augen sehen kann, so dass ich keine Brille mehr brauche ?"
„Nichts leichter als das. Komm, wir versuchen es gleich."
Harry glitt in seine Seele, was mittlerweile für ihn ein Kinderspiel war. Auch Jason war da und er führte ihn direkt in den Bereich, wo seine Seekraft gesteuert wird. Gemeinsam besserten sie die kleinen Fehler, die sich bei Harry eingeschlichen hatten aus. Harry legte noch ein bisschen nach, so dass er nun besser sah als alle anderen, wie ihm schien könnte es noch recht nützlich sein. Auf die selbe Weise stärkte er sein Gehohr, sowie seinen Geruchssinn. Man konnte ja nicht wissen wofür das noch mal gut sein könnte.
„Wieso hast du das gemacht ?" Jason war etwas ratlos.
„Es ist einfach so, dass man die Sinne der Menschen nicht mit euren vergleichen kann. Als Greif habe auch ich bessere, geschärftere Sinne, und es ist schwierig für mich als Mensch darauf zu verzichten. Deshalb hab' ich einwenig nachgeholfen."
„Gut, wenn du meinst. Harry wir haben uns nun durch einem großen Teil der Seelenmagie gearbeitet. Ich glaube, dass es nun Zeit ist an deinen Fähigkeiten im Duellieren zu arbeiten, denn letztlich wirst du in einem Duell gegen Voldemort antreten müssen. Ich werde dich nun Freunden von mir Vorstellen, aber vorher müssen wir noch deine Aura dämpfen. Für Menschen ist ja die Greifen-Aura nicht erkennbar, aber Hochelfen können das durchaus."
Mit offenem Mund starrte Harry sein Gegenüber an.
„Was ist ?" fragte dieser genervt.
„Hochelfen ?" stammelte Harry.
„Ja, Hochelfen. Was ist mit ihnen."
Harry hatte sich wieder etwas gefangen „Ah, nichts, ich hab' bloß nicht damit gerechnet je welche zu treffen. Um genau zu sein habe ich nicht mal gewusst das sie noch existieren. In unserem Geschichtsunterricht gibt's die schon lang nicht mehr."
„Egal, du wirst bald welche kennen lernen. Sie haben sich bereit erklärt uns zu helfen. Aber ich glaube nicht das es ratsam wäre deine Aura nicht zu dämmen. Sie ist ... ahm ... nett."
Jason zeigte Harry wie er seine Aura dämpfen konnte. Das war eigentlich sehr leicht und so verbrauchten sie dafür nicht allzu viel Zeit.
Und ehe er sich's versah, stand er zwei großen zierlichen unglaublich schönen Wesen gegenüber. Es waren zwei Männer, aber obwohl sie gut trainiert waren, waren sie sehr schlank und sehnig. Ihre Bewegungen waren so geschmeidig und weich, dass Harry nicht anders konnte, als die beiden bewundernd anzustarren. Die beiden bemerkten es natürlich und grinsten ihn aus ihren katzenähnlichen Augen an.
„Harry, das sind Arik und Ian. Ian, Arik, das ist Harry. Ich hoffe ihr kommt miteinander klar. So ich muss gleich wieder los. Ihr werdet alle in Harrys Raum schlafen, ich war so frei und habe ihn etwas ausgebaut. Macht's gut, und bis bald."
Damit war Jason verschwunden, und die drei Jungen standen einander gegenüber.
„Ja, Harry, wie wär's wenn du uns erst mal das Zimmer zeigst." Das war Ian.
„Und dann legen wir gleich los, OK?" ergänzte Arik.
So war es dann auch. Jason hatte den Raum enorm erweitert, so dass alle drei gut Platz hatten. Die nun folgende Zeit war für Harry wunderbar. Die beiden erinnerten ihn stark an Fred und Georg, die genauso viel Unsinn machen konnten. Nur waren Ian und Arik in den Übungseinheiten, die sie Harry zumuteten sehr hart und konsequent. Harry hatte das Gefühl für Zeit längst verloren, erst als der Schnee zu schmelzen begann erwachte er aus seinem Trainingsmarathon. Die Elfen hatten ihm gelernt wie er schnell und effektiv war, seine Zaubersprüche zielgenau einsetzen konnte und sich ebenso katzengleich bewegte wie sie selbst. Harry hatte zu Beginn, so wie die beiden nur stablose Magie eingesetzt, war aber einige Zeit später dazu übergegangen, auch seinen Zauberstab einzusetzen. Arik und Ian hatten es geschafft eine unortbare Kuppel zu erschaffen, die seine Stabmagie einschloss, so dass ihn trotzdem keiner finden würde.
Jason und Shana waren von Zeit zu Zeit vorbei gekommen, um Harrys Fortschritte zu sehen. Staunend sahen sie wie Harry gegen die beiden antrat. Die Greife sahen nur wie Harry so schnell hintereinander Flüche abfeuerte, das sein Zauberstab zu glühen schien. Zeitgleich zischten aus seinen Augen Feuerpfeile, die ihr Ziel meist nur sehr knapp verfehlten. Er hielt sich gut, ja, sehr gut. Trotzdem musste er sich nach einer halben Stunde geschlagen geben, gegen beide hatte er immer noch keine Chance.
Die beiden Zuschauer applaudierten begeistert. „Harry, das war sensationell." Rief Shana begeistern. „Ja, Harry da hat Shana recht, du bist wirklich gut geworden. Aber es wir Zeit für dich, wieder zurück zu kehren. Du warst diesmal fast drei Monate bei uns. Außerdem gibt es Probleme mit dem dunklen Lord. Wenn du nicht bald wieder auftauchst verlieren die Menschen ihre letzte Hoffnung. Sie brauchen dich jetzt."
Harry war sehr besorgt. Er hatte jedes Gefühl für Zeit verloren und zu Hause war die Hölle los. So blieb kaum Zeit sich zu verabschieden. Jason erklärte ihm noch dass er das Gringottsverlies nur mit einem Blutstropfen öffnen könne, so sicherten sich die Besitzer ab, dass wirklich nur Mitglieder der Familie es öffnen könnten.
bis bald ( womöglich schon morgen ) heimess
