Hallo, meine Lieben,

es ist Emdspurt und je mehr Reviews ich bekomme, um so schneller hab ich auch das letzte Kapitel fertig.

Silvertrust: Snape ist ein ziemliches Weichei, ich weiß, gehört aber irgend wie in meine Geschichte hinein. Tja, wie es weiter geht wirst du bald erfahren. Das hier ist das vorletzte Kapitel, also Endspurt. Und ob Harry noch zum tanzen kommt? Wer weiß? Vielleicht, aber wenn dann anders als ihr denkt.

Tiberitus: So genau kann ich das nicht beziffern, aber gerade dieses Kapitel ging ziemlich schnell, weil ich die Szenen total detailliert schon in meinem Kopf hatte. Es war in ca. vier Stunden fertig. Bei anderen Kapiteln, sitze ich aber schon mal eine ganze Weile und dann stehen erst bloß zwei drei Sätze am Bildschirm. Insgesamt habe ich im Februar zu schreiben begonnen, bin aber nicht konstant dabei geblieben. Am Anfang ist es aber leichter, weil man schon einige Szenen sozusagen fertig im Kopf hat, Kapitel 1 bis 10 ( glaub ich ) waren in zwei, drei Wochen fertig. Für die zweite Hälfte meiner Geschichte hab ich dann deutlich länger gebraucht. Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen, ciao.


Er drehte also um und ließ sich erneut in den Sessel vor Albus Schreibtisch fallen. Albus nahm etwas aus einer der Schreibtischladen, sah Harry direkt ins Gesicht und legte das schwarze Etwas auf den Tisch. Der Junge zuckte unwillkürlich zusammen.

Geh' ich recht in der Annahme, dass du weißt worum es sich hier handelt?"

Harry sagte nichts darauf, wich aber dem Blick seines Urgroßvaters aus. Er wollte nicht mit seinen Taten konfrontiert werden, er hatte sie in den letzten Tagen erfolgreich verdrängt und das gefiel ihm bei weitem besser. Er hatte auch nicht wirklich eine Erklärung für den Schulleiter, warum er ausgerechnet Pfeile a us Obsidian auf die beiden gefeuert hatte. Warum ausgerechnet dieses Material, er war manchmal wirklich ein Idiot. Er hatte damals instinktiv gehandelt und nicht im entferntesten daran gedacht, was es für die Zauberergemeinschaft bedeuten würde, wenn hier jemand Zugang zu einem Material hatte, dass nur noch in Mythen und Märchen vorkam und dort nur von Elfen verwendet wurde. Währenddessen sprach der alte Zauberer weiter.

Ich denke mal dein Schweigen heißt ja. Gehe ich auch richtig in der Annahme, dass die Pfeile auf dein Konto gehen?"

Wieder schwieg Harry. Doch plötzlich brach es aus ihm heraus.

Was willst du von mir? Mir sagen dass es falsch war? Danke, das weiß ich auch selbst. Was willst du von mir hören?"

Harry war aufgesprungen und auf den Nordturm gerannt. Er verwandelte sich, desillusionierte sich anschließend und stürzte sich in wilde Flugmanöver. Das war immer noch der einzige gute Weg sich abzureagieren.


Wir ssssind die Macht

Als Harry den anderen die Neuigkeiten mitteilte, dass sie über den Sommer in Hogwarts bleiben konnten, besorgten Alice und Frank in Hogsmead Butterbier. Sie spazierten gemütlich den Weg ins Dorf hinunter und plauderten über alles mögliche, bis Frank schließlich auf das Thema Harry und Tonks kam.

„Kannst denn du verstehen, warum er sich ausgerechnet sie als Freundin ausgesucht hat? Ich meine die liegen ihm hier alle zu Füssen."

Alice warf ihm einen eisigen Blick zu. „Ja, dass kann ich, außerdem geht es dich absolut nichts an, das ist ausschließlich seine Entscheidung und nicht Deine."

„Ja, schon, aber sie ist sechs Jahre älter als er."

„Na und?"

„Aber das ist doch nicht normal, oder?"

„Erstens, seit wann ist auch nur irgendetwas, das Harry betrifft normal, und zweitens bist du selbst auch fünf Jahre älter als ich, und drittens ist er viel erwachsener als seine Schulfreunde, er ist für Neville wie ein großer Bruder, was sollte er mit einem der Schulmädchen anfangen, sie könnten ihm niemals beistehen, bei allem was er tut und was ihn berührt."

„Vielleicht hast du ja recht," seufzte Frank, „Aber sie ist so schusselig, stolpert sogar über ihre eignen Füße und läuft ständig mit rosaroten Haaren herum."

Alice schnaubte verächtlich „Sag mal wie oberflächlich kannst du denn noch sein?"

„Aber," versuchte sich ihr Mann zu verteidigen „was denkst denn du, was sich James und Lily denken würden, wenn ihr 16 jähriger Sohn eine 22 jährige Freundin hätte."

„Du solltest die beiden da raus halten, was sie sagen oder denken würden ist reine Spekulation, aber wenn du es unbedingt wissen möchtest: ich glaube dass James genauso wie du sich über ihre wahlweise rosaroten oder giftgrünen Haare lustig machen würde, und dass sich Lily die beiden einfach mal anschauen würde, wie sie miteinander umgehen und so ... ja, so denke ich würde es ablaufen. Und vor allem, egal zu welchem Urteil seine Eltern auch gelangen würden, Harry würde und wird auch genau das tun, was er für richtig hält."

Damit war für Alice das Gespräch beendet. Sie waren mittlerweile ohnehin in den drei Besen angekommen, wo sie von Madame Rosmerta überschwänglich begrüßt wurden. Sie plauderten einwenig über die alten Zeiten und kauften einen großen Karton voll Butterbier.

Schwer bepackt kamen die beiden zurück ins Schloss und dort wurde bis tief in die Nacht hinein gefeiert.

Der erste Ferienmonat schweißte Harry, die Longbottoms und Tonks zusammen, sogar Snape leistete ihnen gelegentlich Gesellschaft. Sie waren wie eine eingeschworene Gemeinde, zu der niemand sonst Zugang hatte.

Als sie eines Abends zusammen saßen verkündete Harry, er müsse ihnen etwas zeigen. Alle drängten ihn neugierig.

Er stand auf, von gespannten Blicken verfolgt. In der Mitte des Raumes stand er still, um sich zu konzentrieren und nur Sekunden später stand ein großer schwarzer Panther vor ihnen.

Seine Freunde klatschten begeistert.

Neville rief: „Ich wusste, dass du es schaffen würdest."

Nur Tonks sah ihn etwas verwirrt an: „Aber Harry, was war dann ..."

Harry brüllte laut, um sie zu unterbrechen und verwandelte sich wieder zurück. Alle sahen gespannt zwischen Tonks und Harry hin und her.

„Kein Wort, Tonks. Bitte, du hast es versprochen!"

„Ja, aber ... aber ... was ... wie?" sie konnte es nicht verstehen, wie Harry sich einerseits in die Gestalt eines goldenen Greifen verwandeln konnte – so waren sie den Todessern entkommen – und andererseits hier als wunderschöner schwarzer Panther vor ihr stehen konnte.

Nach dem sich alle wieder etwas beruhigt hatten, viel Harry wieder ein, dass er noch zu Gringotts musste. Er hatte zwar die magische Geldbörse, aber er wusste immer noch nicht was in dem geheimnisvollen Gringottsverlies war, von dem Jason ihm erzählt hatte.

Harry wollte am nächste Tag in die Winkelgasse reisen, doch Alice und Neville winkten ab. Beide konnten die Fahrten mit den Kobolden nicht leiden.

Lachend meinte Frank: „Dann werden wir die Gelegenheit nützen und meine Mutter besuchen. Sie hat sich schon darüber beschwert, dass wir so selten zu Besuch kommen und ich glaube Neville fehlt ihr schrecklich."

„Das ist eine gute Idee. Aber ich muss auch noch etwas erledigen, alleine!" Alice Augen funkelten übermütig. Alle wussten, dass sie gar nicht nachzufragen brauchten, weil nichts aus ihr herauszubekommen war aber alle vermuteten, dass es wohl etwas mit dem nahenden Geburtstag von Harry und Neville zu tun hatte.

Tonks meinte noch: „Es tut mir leid, Harry, aber ich kann mir Morgen nicht frei nehmen. Ich hab' ein wichtiges Treffen mit Madame Bones von der ‚magischen Strafverfolgung'."

So machte sich Harry mit Severus am nächsten Tag auf den Weg in die Winkelgasse. Harrys Erscheinen im tropfenden Kessel löste beinahe einen Tumult aus, zu frisch waren noch die Bilder in den Köpfen der Zauberer und Hexen, von Harrys spektakulärer Rettungsaktion im vergangenen Schuljahr.

Harry stöhnte erleichtert auf, als sie endlich in dem kleinen Wagen saßen, der sie zu ihrem Verlies bringen würde.

„Du kannst den Rummel ja tatsächlich nicht ausstehen!" Snape war ehrlich erstaunt.

„Ich hab' nie etwas anderes behauptet." murrte Harry.

Die Fahrt dauerte eine halbe Ewigkeit und führte sie so tief hinunter, dass Harry meinte, sie müssen bald den Mittelpunkt der Erde erreicht haben. Als sie anhielten, schluckten Snape und Harry geräuschvoll. Vor ihnen war ein Tor aus Obsidian, in das eine Rune eingelassen war, in deren Mitte ein riesiger Diamant prangte. Rechts und links, das Tor flankierend, standen zwei Drachen, ungarische Hornschwanz, wenn sich Harry richtig erinnerte.

„Schlüssel" scharrte der Kobold.

Es dauerte einige Sekunden, bis Harry sich wieder unter Kontrolle hatte und sagte dann aber selbstsicher: „Ich brauche hierfür keinen Schlüssel."

Ehrfürchtig trat der Kobold zur Seite und sein Lehrer gesellte sich zu ihm.

„Wie willst du das hier sonst aufbringen?" flüsterte ihm Severus zu.

Doch Harry zog das Taschenmesser, das er vor über einem Jahr von Sirius bekommen hatte aus der Hosentasche und schnitt sich vollkommen unbeeindruckt in den rechten Mittelfinger und legte ihn auf den Diamanten.

Im Inneren des Steins wirbelten eine goldene und eine rote Flüssigkeit, ohne sich wirklich miteinander zu vermischen. Harry löste die Verbindung mit dem Diamanten, doch den Spruch um das Blut zu stoppen brauchte er nicht, denn von dem Schnitt war nichts mehr zu sehen.

Er hatte jetzt aber nicht die Zeit, um sich darüber zu wundern, denn langsam begann sich das Tor zu öffnen.

Beide, Lehrer und Schüler, lugten neugierig hinein. Ein Sockel aus dem gleichen Stein wie das Tor stand mitten in dem kleinen Raum. Zögerlich betrat Harry das Verlies um sich den Stein genauer anzusehen. Er war ganz glatt und schimmerte matt. Oben war er etwas abgerundet. Ein unglaubliches Bedürfnis den Stein zu berühren durchströmte ihn.

In dem Moment, als seine Hand den Stein berührte, wollte Severus ihn davon abhalten und hatte nach seinem Arm gegriffen. Harry wollte seine Hand zurück ziehen, doch es gelang ihm nicht. Panische Angst erfüllte ihn. Er wusste nicht, was hier geschah. Es konnte doch keine Falle sein, schließlich war Jason sein Freund und der Freund seiner Mutter. Zweifel pochten laut in seinem Kopf, als er bemerkte, das Severus ihn auch noch nicht ausgelassen hatte und sein Gesichtsausdruck in etwa die gleichen Emotionen wie Harrys zeigte.

Der Stein begann langsam in einem goldenen Licht zu schimmern.

Harrys Hand hob sich ganz langsam, ohne sein Zutun.

Darunter strahlte die gleiche Rune, die in die Tür eingelassen war, in einem gleißend hellen Licht, dass von Harrys Hand absorbiert zu werden schien.

Durch das Licht der Rune animiert, schimmerten zunächst die Finger und schließlich auch der Handrücken.

Immer stärker wurden die Lichter, die über die Hand des Jungen tanzten, bis der erste goldene Strahl hervorbrach, unmittelbar gefolgt von einem Roten. Und wieder ein Goldenen und einem Roten ...

Mit starren Gesichtern beobachteten die beiden, wie sich die Lichtstrahlen um Harrys Handgelenk wanden, wie Schlangen, unter deren Berührung seine Haut wie Feuer brannte. Harrys Nerven waren zum zerreißen gespannt. Jede Sehne, jeder Muskel, jede Faser seines Arms war sichtbar geworden. Er wusste nicht mehr, war es die Angst oder der Schmerz, der sich langsam veränderte, je weiter das Licht nach oben wanderte umso ‚angenehmer' wurde der Schmerz. Er konnte diese Gefühl nicht zuordnen: es war wie schön und grausam zugleich, oder eben angenehm und schmerzhaft.

Sie kamen der Stelle, wo Snape seine Hand an Harrys Arm gelegt hatte, um ihn zurück zu halten, immer näher. Harry spürte die Nervosität seines Lehrers, die in Panik umzuschlagen drohte.

Was macht ihr da zischte Harry den schlangenartigen Strahlenwesen zu.

Wir sind die Macht. antwortete eine und die anderen echoten die Macht ... die Macht ... die Macht, das Böse zu besiegen ... das Böse besiegen ... das Böse besiegen.

Der Schock fuhr in Harrys Knochen, und hätte Snape ihn nicht aufgefangen, so wäre er wahrscheinlich zusammengesunken.

„Danke, Professor!" murmelte Harry noch leicht benommen.

Severus wollte den Jungen gerade fragen, was die Wesen gesagt hatte, als er bemerkte, dass sich drei davon über seine eigene Hand schlängelten. Wie gebannt starrte er auf seine Hand. Die Gefühle die ihn durchströmten waren fürchterlich. Schmerz und Freude gleichermaßen. Severus war sich sicher noch niemals in einem solchen Gefühlschaos gesteckt zu sein, wie jetzt und hier.

Ein empörtes Zischen riss ihn aus seinen Gedanken.

Die Wesen hatten sich soeben über sein dunkles Mal geschlängelt. Tränen traten aus seinen Augen. Einen solchen Schmerz hatte er noch nie gespürt. Eines der Wesen hatte sich aufgelöst, doch Severus bemerkte es nicht mehr. Er war über Harry zusammengesunken, den kurz darauf ebenso seine Kräfte verließen.

Severus und Harry erwachten in einem eignartigen Dämmerlicht. Der Stein hatte aufgehört zu strahlen und auch die Lichtwesen waren verschwunden. Sie rappelten sich auf. Die Schmerzen waren verschwunden und hatten das angenehme Gefühl von Erlösung hinterlassen.

Der Lehrer starrte unumwunden auf Harrys Arme, was ihn dazu bewog sie sich genauer anzusehen.

Ein unheimliches Strahlen ging von dem Arm aus, das den Raum schwach beleuchtete.

Snape murmelte Lumos um sich genauer umsehen zu können.

Das Tor, durch das sie gekommen waren hatte sich geschlossen. Doch bei genauerem hinsehen, waren an beiden Seiten des Raumes vollkommen identische Tore.

„Durch welches der Tore sind wir gekommen?" fragte Harry seinen Lehrer.

Er zuckte mit den Schultern „Ich weiß es nicht."

„Sag mal," fuhr er fort, „wie kann es sein, dass du ständig in solche eigenartigen Situationen gerätst. Bisher dachte ich ja, du würdest danach suchen, um angeben zu können, aber das hier ...?"

„Hab' ich genauso wenig gewollt, wie alles was bisher geschehen ist. Nur bisher haben sie mir nicht geglaubt, wenn ich sagte, dass ich nicht nach Abenteuern suchen würde."

Snape stand etwas unschlüssig zwischen den Türen. Er schien nachzudenken.

„Was haben diese Lichtschlangen zu dir gesagt, als du fast zusammengebrochen bist."

Harry überlegte kurz. „Sie sagten, sie seinen die Macht."

Irritiert fragte Snape: „Welche Macht?"

„Sie kennen doch bestimmt den ersten Teil der Prophezeiung, Professor?"

„Ja, natürlich, aber keiner weiß ob es wirklich noch einen zweiten Teil gibt. Und vor allem was hat das hiermit zu tun?"

„Ich glaube alles. Und ja, es gibt einen zweiten Teil..."

„Aber die Prophezeiung ist zerbrochen." Unterbrach ihn der Lehrer.

„Ja, damals in der Mysteriumsabteilung. Aber es gibt jemanden, der sie kennt, und zwar die ganze Prophezeiung."

„Na, sag schon, was sagt sie?"

„'Der mit der Macht, den dunklen Lord zu besiegen naht heran, jenen geboren, die ihm dreimal die Stirn geboten haben. Geboren, wenn der siebente Monat stirbt.' Diesen Teil kennen bereits einige, auch Voldemort. Aber sie geht noch weiter und zwar:'Und er wird ihn als sich ebenbürtig kennzeichnen. Doch er wird eine Macht haben, die der dunkle Lord nicht kennt. Und Einer muss von der Hand des Anderen sterben, denn Keiner kann leben, wenn der Andere überlebt.'"

Snape zuckte mit keiner Wimper, aber es war so etwas wie Erkennen in seinem Blick zu lesen.

„Deshalb hast du im letzten Jahr trainiert wie ein Wahnsinniger."

„Ja" antwortete Harry.

„Und diese Schlangenwesen wollen die Macht sein mit der du den dunklen Lord besiegen kannst?" Zweifel waren deutlich aus seiner Stimme heraus zu hören.

„Ja. Spüren sie denn nichts ?" fragte Harry.

Snape sah ihn scharf an. „Was soll ich spüren?"

„Ich fühle die Macht der Schlangen in mir. Es ist ein gutes, reines Gefühl, aber ziemlich mächtig."

Severus kräuselte seine Lippen.

„Egal, wir sollten trotzdem den Ausgang suchen, sonst machen sich die anderen noch Sorgen um uns. Weißt du noch durch welche Türe wir gekommen sind?"

„Tut mir leid, ich hab' keine Ahnung, versuche wir die hier." Harry steuerte auf einen der Ausgänge zu.

„Dann nehmen wir die andere." Sagte Snape schnell, und bemerkte noch das belustigte Gesicht von seinem Schüler.

„Sie können's nicht lassen, stimmt's? Aber bitte, nach ihnen."

Snape drückte die Klinke nach unten. Vorsichtig schob er das schwere Tor auf und ging langsam hinaus. Auch Harry schlich ihm mit gezücktem Zauberstab hinterher.

Dem jungen Gryffindore sank das Herz in die Hose. Er wusste genau wo er hier war. Er hatte nur nicht damit gerechnet jemals wieder diesen Raum betreten zu müssen.

Diesen runden, hohen Raum mit den vielen Türen rundum, würde Harry wohl nie wieder vergessen. Als wäre es gestern gewesen, als er das letzte mal hier unten war, kennzeichnete er die Tür durch die sie gekommen waren mit einem schnellen Flagrate, um sie nicht zu verwechseln, denn sobald sie ins Schloss gefallen war, begannen der Raum zu rotieren, und nur das rote leuchtende X erinnerte sie daran, durch welche der Türen sie gekommen waren.

„Verflucht, Potter, was geht hier vor sich." Fluchte Snape etwas zu laut, denn unmittelbar darauf erschien ein Tross aus schwer bewaffneten Auroren und Ministeriumsangestellten. Nicht mal eine Sekunde später waren der Professor und sein Schüler entwaffnet.

„Wer sind sie und was machen sie hier." Bellte einer der Auroren .

„Professor Severus Snape und Harry Potter, Sir. Wir sind nur durch Zufall hier gelandet." Sagte Snape, was Harry dazu veranlasste ihm unauffällig gegen den Fuß zu treten.

„Nette Geschichte, Snape und Potter, die könnt ihr später dem Minister erzählen, aber erst nachdem ihr eine Stunde Arrest hinter euch gebracht habt, wir wollen doch sehen, ob ihr wirklich die sein, für die ihr euch ausgebt. ABFÜHREN!"

Kurz später saß jeder der beiden in einer kleinen versperrten Zelle. Harrys Gedanken rasten dahin, verzweifelt nach einer Möglichkeit suchend, nicht die Wahrheit sagen zu müssen, dass er über das Verließ Zugang zur Mysterienabteilung hatte.

Fieberhaft versuchte er Snape über die Seelenebene mitzuteilen, dass er ihn reden lassen sollte. Er hatte eine Möglichkeit gefunden, die womöglich funktionieren würde.

Fudge saß hinter einem blank geputzten Schreibtisch, als Harry und Severus in das Büro gebracht wurden. Sechs Auroren bewachten den Raum, während der Minister mit unbewegter Miene auf sie wartete. Percy saß mit einem Stapel Pergament hinter ihm, bereit alles was gesagt wurde mitzuschreiben.

Lange herrschte absolute Stille, bis Harry sich zusammen riss um endlich mit der Vorstellung zu beginnen.

Mit zerknirschtem Gesichtsausdruck begann er zögerlich zu sprechen. „Herr Minister es war alles meine Schuld, ich wollte unbedingt noch einmal hier her. Sie wissen ja, dass bei dem Kampf letztes Jahr Sirius Black durch das Tor des Todes gefallen ist. Und ... nun ja, er war mein Pate – ich bin mir nicht sicher ob sie das wissen. Er hat mir im letzten Jahr unheimlich gefehlt." Harrys Stimmer versagte hier, was ihm einen bewundernden Blick von Severus einbrachte. Er räusperte sich und sprach leise weiter. „ Ich wollte die Geschehnisse irgendwie verarbeiten und dachte mir, dass ich das hier, am Ort des Geschehens, besser könnte, als in Hogwarts. Und Professor Snape ist mir gefolgt. Er hat mich von dem Bogen weg gezerrt und als wir wieder am Weg nach draußen waren, sind schon ihre Leute gekommen. Es tut mir leid, Herr Minister."

Percys Feder hat die ganze Zeit über das Pergament gekratzt. Jetzt sah er erwartungsvoll zu Fudge, der sich gerade räusperte.

„Tja, Harry, was soll ich jetzt mit dir machen. Es geht auch in anbetracht der ‚Umstände, die bestimmt besondere sind, nicht, dass ich über einen Einbruch in meinem Ministerium einfach hinweg sehe. Was soll ich jetzt mit dir machen?" Er sah ihm direkt ins Gesicht, während Percy ein sehr zufriedenes Gesicht machte.

„Wenn ich irgend etwas für sie tun kann, Herr Minister?"

Erkenntnis huschte über das sonst unbewegte, glatte Gesicht des Ministers. Genau darauf hatte Harry gehofft und war sich voll bewusst was der Minister von ihm würde haben wollen.

„Ja, Harry, vielleicht gibt es da wirklich etwas, was du für mich tun könntest. Ich gebe nächste Woche ein Fest und du könntest dort an meiner Seite auftreten und allen möglichen Zeitungsmenschen sagen wie gut wir zusammen arbeiten. Du weißt, das viele verunsichert sind wegen der Todesseraktivitäten und wenn du mich in meiner Funktion als Minister unterstützt, wäre mir damit sehr geholfen, das gäbe wunderbare Schlagzeilen und es würde mir helfen darüber hinweg zu sehen, dass du ins ministerium eingebrochen bist, dann könnten wir zum beispiel sagen, du hättest mich in den Schulferien einfach einmal besucht. Was hältst du davon?"

„Ich glaube das ist eine tolle Idee, damit ist uns beiden geholfen, Herr Minister, ich bin über ihre Nachsicht und ihr Verständnis für mich überwältigt, danke sehr."

Percys Mine war wie versteinert. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass harry wieder ungestraft davon kommen würde. Allerdings hatte Harry von dem Fest des Ministers gewusst, und das er ihn gern öffentlich an seiner Seite präsentieren würde, das war ihm ohnehin klar gewesen. Man könnte sagen Harrys Rechnung war voll aufgegangen. Trotzdem fühlte er sich fürchterlich dabei, solche Spiele zu spielen, aber ohne das wäre es diesmal wohl nicht gegangen.

„Professor Snape, bringen sie ihren Schüler bitte zurück nach Hause. Auf Wiedersehen."

Die beiden bekamen ihre Zauberstäbe zurück und wurden aus dem Ministerium geleitet, nicht ohne sehr auffällig an der offensichtlich ständig anwesenden Fotografin des Tagespropheten vorbeigeleitet zu werden, in deren Blickfeld sich der Minister sehr freundschaftlich und vor allem laut von Harry verabschiedete.

Als die beiden endlich wieder im Schloss waren, sagte Snape anerkennend: „Das war sehr slytherin von dir, das hätte ich nicht von dir erwartet."

„Es fühlt sich trotzdem mies an." Murrte Harry.

„Trotzdem, danke Harry!"

Als Harry am selben Abend im Gemeinschaftsraum saß und ein Buch las, erschien Dobby mit einem Plopp vor ihm.

„Harry Potter, Sir! Ich habe hier eine Nachricht von Professor Snape für sie."

Als der Hauself zu sprechen begann, fiel er in eine so tiefe Verbeugung, dass seine spitze Nase den Boden berührte.

In all den Jahre in der Zaubererwelt hatte sich Harry langsam an das eigenartige Benehmen der Hauselfen gewöhnt. Er nahm das Pergament ohne mit der Wimperzuzucken an sich und entfaltete es.

Komm heute noch kurz zu mir.

Ich möchte etwas mit dir besprechen.

Severus Snape

Erstaunt machte sich Harry auf den Weg hinunter in die Kerker, gespannt, was Snape mit ihm zu besprechen hatte. Er klopfte ohne zu zögern an die Türe. Als die wohlbekannte Stimme „kommen sie herein, Potter!" sagte drückte er unverzüglich die Klinke hinunter.

Ein sichtlich gutgelaunter Severus saß an seinem Schreibtisch und lächelte vor sich hin.

Von diesem Verhalten ziemlich irritiert setzte sich Harry zu ihm an den Tisch.

„Professor, was möchten sie mit mir besprechen."

Langsam und versonnen lächelnd schob er den Ärmel seiner linken Hand nach oben und entblößte ein Stück makelloser Haut die so weiß war, als hätte sie jahrzehnte schon keine Sonne mehr gesehen. Nach wenigen Sekunden zeichnete sich Erleuchtung auf dem vorher verwirrten Gesicht des jungen Zauberers ab.

„Das dunkle Mal ist verschwunden. Das haben die Schlangen bei ihnen also bewirkt als sie zusammengebrochen sind. Fühlen sie die Anwesenheit der Schlangen noch?"

„Nein, im Moment spüre ich gar nichts, auch keine Schmerzen durch das dunkle Mal, es ist einfach weg. Können sie sich erklären, was oder wie diese Lichtschlangen das gemacht haben könnten."

Harry überlegte kurz und sagte dann: „Es muss in unmittelbarem Zusammenhang stehen mit der Möglichkeit der Gryffindores sich einen Machtpool anzulegen, aus dem sie ihre Kraft speisen können. Ich denke, dass diese Schlangen womöglich der Kraftpool meiner Vorfahren sind."

Severus Gesicht wurde weiß wie Kalk als Harry weiter sprach. „Da ich das Verließ allein mit meinem Blut hatte öffnen können und sich schon vorher, im Inneren des Steins rote und goldene Fäden versponnen haben, liegt es wohl in meinem Blut und die Lichtwesen haben sich mit meiner eigenen Kraft verbündet. Mein Kraftpool war auch bisher ein rotgoldenes strahlendes Licht, aber die Schlangenform ist neu für mich. Es ist eine reine, gute Kraft, Glück oder Liebe vielleicht. So genau kann ich das nicht sagen. Auf jeden Fall aber ist es das genaue Gegenteil des dunklen Mals. Ich denke, dass durch die Berührung ein Teil der Macht durch sie geflossen ist, und die beiden Kräfte, die Lichtschlangen und das dunkle Mal konnten einfach nicht gemeinsam in ein und der selben Person sein. Das ist aber reine Spekulation. Gesichert ist von all den Vermutungen nur eines, nämlich dass ich der Erbe Godric Gryffindores bin, und dass in dieser Familie das Vorkommen eines Machtpools nicht unüblich ist."

„Danke Potter, kein dunkles Mal zu haben, ist ein großes Stück Freiheit für mich und das verdanke ich ihrer Familie."

Für den darauffolgenden Abend hatten Alice und Tonks eine Geburtstagsparty für Harry und Neville organisiert. Fast der ganze Gryffindorejahrgang war eingeladen und noch einige andere Freunde vom Orden, darunter selbstverständlich die gesamte Familie Weasley und Remus Lupin. Harry bedankte sich überschwänglich bei Alice und Tonks, die heute das silberne Band gut sichtbar an ihrem Oberarm trug. Auch sein Eigenes blitzte gelegentlich unter seinem Shirt hervor.

Mrs. Weasley stürzte sich geradezu auf ihn.

„Harry, mein Lieber, alles gute zum Geburtstag. Geht's dir auch gut?"

„Danke, Mrs. Weasley, mir geht es ganz gut."

Auch Arthur kam auf ihn zu und gratulierte zum Geburtstag.

„Sag mal Harry, im Ministerium kursieren die abenteuerlichsten Gerüchte über dich. Was hast du denn dort gemacht, doch nicht etwa wirklich Cornelius Fudge besucht?"

„Nein, das hab ich natürlich nicht gemacht. Aber was wirklich vorgefallen ist kann ich ihnen wirklich nicht sagen, noch nicht mal Tonks weiß darüber bescheid."

„Tonks, warum Tonks?" kreischte Molly, der das Entsetzten anzusehen war, außerdem war ihr das Band aufgefallen, das die beiden trugen. Tonks Wangen nahm zeitgleich ein sattes Tomatenrot an.

„Warum Tonks?" Harry zog seine Augenbrauen nach oben und warf ihr einen scharfen Blick zu. „Weil sie meine Freundin ist, mein Partner und meine Vertraute. Weil sie der einzige Mensch ist, dem ich je begegnet bin, der mich so akzeptiert hat, wie ich bin, der mich nicht verändern oder beeinflussen wollte. Der einzige, der mir wirklich zuhört, ohne ständig irgendwelche guten Ratschläge parat zu haben, der einzige, der mich absolut bedingungslos liebt, ohne sich irgendwelche Vorteile davon zu versprechen und vor allem, ist sie die einzige die ich mehr liebe als mein Leben. Und sollte einer von euch sich verpflichtet fühlen, ein Urteil über unsere Beziehung fällen zu müssen, dann achtet darauf, dass ich es nicht höre, genauso wie ihr aufpassen solltet, dass euch Tonks gegenüber nichts derartiges über die Lippen kommt. Hab' ich mich deutlich genug ausgedrückt?"

Alle starrten ihn mit großen Augen an, nur Alice warf Frank einen Blick zu der deutlich sagte ‚ich hab es dir doch gleich gesagt' , aber davon bemerkte Harry natürlich nichts. Und Frank war ziemlich froh darüber, denn der in letzter Zeit so umgängliche Harry Potter, erschien ihm hier und jetzt als jemand, mit dem er sich lieber keine Differenzen erlauben wollte. Wobei ihm das Auftreten des jungen Mannes mit den schwarzen Haaren auf eine gewisse Weise sehr beeindruckte, wohl auch weil es ihn so sehr an James erinnerte, dessen Ausbrüche legendär waren, wenn jemand Lily beleidigt oder angegriffen hatte.

Harry zog sich nach der Geburtstagsfeier wieder deutlich von den anderen zurück, trainierte mehr und härter und versuchte irgendeinen Vorteil aus den Ereignissen im Verlies seiner Vorfahren zu ziehen. Er konnte allerdings keine Veränderung feststellen, seine Magie schien sich nicht im geringsten verändert zu haben, außerdem ging ihm der umgängliche Snape, bei ihre Trainingseinheiten ziemlich auf die Nerven. Ein Kleinwenig sehnte er sich nach dem unterkühlten, fiesen Typen der er einmal war, doch dieses Kapitel schien zu Ende gegangen zu sein, war unwiederbringlich weg.

Der Tag von Fudges großem Fest rückte ebenfalls immer näher und schlug zusätzlich auf Harrys Laune, bis Tonks eines Abends zu ihm sagte, er solle sich wenigstens in der Gegenwart anderer zusammennehmen.

bis bald heimess

und ihr wisst schon, das kleine Kästchen links unten macht Freude, und ein schnelles letztes Kapitel.