So, es ist vollbracht. Das letzte Kapitel ist mir unheimlich schwer gefallen, deshalb hat es diesmal auch so lange gedauert. Und jetzt geht es ein letztes mal los:
Harry zog sich nach der Geburtstagsfeier wieder deutlich von den anderen zurück, trainierte mehr und härter und versuchte irgendeinen Vorteil aus den Ereignissen im Verlies seiner Vorfahren zu ziehen. Er konnte allerdings keine Veränderung feststellen, seine Magie schien sich nicht im geringsten verändert zu haben, außerdem ging ihm der umgängliche Snape, bei ihre Trainingseinheiten ziemlich auf die Nerven. Ein Kleinwenig sehnte er sich nach dem unterkühlten, fiesen Typen der er einmal war, doch dieses Kapitel schien zu Ende gegangen zu sein, war unwiederbringlich weg.
Der Tag von Fudges großem Fest rückte ebenfalls immer näher und schlug zusätzlich auf Harrys Laune, bis Tonks eines Abends zu ihm sagte, er solle sich wenigstens in der Gegenwart anderer zusammennehmen.
20 Das Fest
Kein Sonnenstrahl drangen durch die Fenster des kleinen Schlafzimmers. Eine junge Frau öffnete gerade ihre Augen. Sie hatte einwenig geschlafen, denn die Nächte waren in letzter Zeit verheerend kurz ausgefallen. Die Wiege die neben ihrem Bett stand war leer, offensichtlich hatte sich ihr Mitbewohner als gnädig erwiesen und den kleinen Schreihals wohin auch immer mitgenommen. Nach dem kurzen aber kostbaren Schlaf, fühlte sie sich wieder fit genug, um die nächsten Tage in Angriff nehmen zu können. Sie hatte sich das Leben mit einem Kind nicht so schwierig vorgestellt. Drei Monate war der Kleine nun und langsam fing sich an wenigstens im weitesten Sinne Routine einzustellen. Gott sei Dank war sie nicht ganz allein. Das einzige was sie wirklich nervte waren all die anderen Mütter, die aus den Ecken gekrochen kamen, sobald sie eine Ihresgleichen entdeckt hatten, und dann mit allen möglichen und unmöglichen Vergleichen an kamen. ‚Meine Kleine hat schon mit vier Wochen durchgeschlafen!' oder ‚Was, er kann sich noch gar nicht umdrehen? Also mein Kleiner kann das schon seit Wochen!'. Einmal hatte sie erzählt, dass Jonny. Wenn sie nicht dabei war sich auf irgend eine Weise fortbewegen konnte. Wie er das tatsächlich machte, wusste sie selbst nicht, aber die blöden Tanten im Park hatten bloß mitleidig gelächelt. Seit damals sagte sie kaum mehr etwas, aber das schien die nicht weiter zu stören.
Vor ihrer Zimmertüre regte sich etwas. Ein freudiges Lächeln trat in ihr Gesicht, schließlich konnte es sich nur um ihre beiden Lieblingsmänner handeln, ihren Bruder und ihren Sohn. Sie wunderte sich, dass sie so spät noch unterwegs waren, denn es war schon dunkel draußen, aber man konnte nie wissen, worauf die beiden Lust hatten, wenn sie mal unterwegs waren.
Sie schrak hoch, als die Türe mit einem lauten Knall aufsprang. Mysteriöse Gestalten in schwarzen Mänteln standen plötzlich im Zimmer, die Holzstöcke in der Hand hielten. Sie zuckte zusammen als ein grüner Lichtstrahl aus einem der Stöcke kam.
Zwei Stunden später ...
„Verflucht sag mir wo ich den Bastard finde?" Kim wurde langsam blau im Gesicht, so fest hatte Sam ihre Kehle zugedrückt.
Als er sie wieder los ließ hielt sie bloß das Baby in seinem Arm davon ab ihm eine Ordentliche zu verpassen. „Bist du vollkommen verrückt geworden?" zischte sie ihn an. „Woher soll ich wissen, wo sich der Kerl rumtreibt, aber frag' das besser Zoe, die hat sich ja geweigert ihm von dem Kleinen zu erzählen."
Sam brach in Tränen aus. Zu frisch waren die Bilder in seinem Kopf, als er nach Hause kam und die Türe weit offen stehen sah, wusste er das etwas nicht in Ordnung war, aber was er drinnen sah, war so schrecklich, dass er es nicht in Worte fassen konnte.
„Zoe ist tot." Es war weniger als ein Flüstern.
„Was?" sagte das Mädchen mit Entsetzen im Gesicht. Sie betet darum, sie möge sich verhört haben, doch ...
„Zoe ist tot!" brüllte Sam, so dass es das halbe Lokal hatte hören können.
Kim's Augen waren in Sekundenbruchteilen zu blutrot unterlaufenen Schlitzen geworden. Nervös und fahrig rieb sie sich abwechselnd Augen und Schläfen. „Warte, warte, ... wer könnt wissen wo er ..."
Ein Mann betrat das Lokal. Solange hatte er sich hier nicht mehr Blicken lassen, aber seit Jon nach dem letzten Sommer verschwunden war, interessierte ihn dieses Lokal eigentlich nicht mehr und trotzdem konnte er sich selbst nicht davon abbringen, wieder hier her zu kommen. Wie er erwartet hatte, war es nicht mehr das selbe wie im vergangenen Sommer. Und als er dann Harry im tropfenden Kessel begegnet war ... Merlin war das peinlich gewesen, er konnte es dem Jungen kaum verübeln, dass er ihn für einen Volltrottel gehalten hatte.
Gedankenverloren schweifte sein Blick durch das Lokal. In einer der ruhigeren Ecken stand eines der Mädchen, die er vom letzten Jahr kannte. Sie schien gehörige Probleme mit dem Typen zu haben, aber warum zum Henker hatte er ein kleines Kind hier her gebracht. Er schüttelte Verachtung schnaubend den Kopf.
Er sah wie das Mädchen offensichtlich angestrengt nachdachte. Sie hob nur kurz den Kopf und sah in seine Richtung, als er sie brüllen hörte.
„Hey, du da ..." sie überlegte krampfhaft nach seinem Namen, „David, hey, komm mal rüber."
Er hatte keine Ahnung, was sie von ihm wollte. Aus reiner Höflichkeit, gepaart mit ein wenig Neugierde, ging er auf die drei zu. Im Näherkommen bemerkte er die roten Augen und verstörten Blicke der beiden.
„Du musst wissen wo er steckt!" fiel Kim sofort mit der Tür ins Haus.
Leicht irritiert fragte David „Wenn du Jon meinst; ich habe keine Ahnung wohin er verschwunden ist."
„Doch du musst es wissen, zu Weihnachten hat er noch erzählt das du sein Lehrer bist. Über diese Schule musst du doch herausfinden können wo er steckt." Panik schwang in ihrer Stimme mit.
„Jon?" eine undefinierbare Leere breitete sich in seinem Kopf aus.
Kim sprach wieder, obwohl es eher ein Krächzen war, das ihrer Kehle entkam. „Er hieß ja nur hier Jon. Wie hieß er noch richtig ?" Sie sah Sam fragend an, während sie sich nervös mit den Fingern an die eigenen Schläfen trommelte.
„Sam überlegte kurz und sagte dann „Harry Potter, der Kerl hieß Harry Potter."
In dem Moment hatte David das Gefühl die Welt wäre für einen Augenblick stehen geblieben. „Also doch." war das einzige was er hervorbrachte.
Kim packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn kräftig. „Wir müssen wissen wo er steckt, also raus damit!" brüllte sie ihn an.
David fing sich langsam wieder. Er wusste nicht was er denken sollte Harry und Jon waren also doch ein und die selbe Person. Er konnte nicht wirklich einordnen, ob das nun die beste oder die schlechteste Nachricht war, die er je bekommen hatte. Als sein Hirn wieder zu arbeiten begann, fragte er verwundert: „Was braucht ihr denn so dringendes von ihm?"
Kim nahm das Kind aus Sam's Armen. „Das hier ist sein Sohn ..."
„WAS?" unterbrach David sie panisch „Wisst ihr in welcher Gefahr ihr euch befindet? Das Kind muss schnellst möglich in Sicherheit gebracht werden."
Kim hielt ihn am Arm zurück, als er aus dem Lokal stürmen wollte. „Seine Mutter ist heute umgebracht worden."
„Das wundert mich nicht." Sagte David trocken. „Gib' mir das Kind ich bringe es zu ihm."
„Nie und nimmer." kam es zeitgleich aus Kim's und Sam's Mund. „Wir kommen natürlich mit." Fügte Sam, der aus seiner Starre wieder erwacht zu sein schien, an.
David seufzte und versuchte die beiden davon zu überzeugen, dass es das Beste wäre, wenn sie hier blieben und ihn das machen ließen. Er scheiterte kläglich.
„Gibt es hier einen Raum in dem wir uns ungestört unterhalten können?"
Kim brachte die beiden Männer und das Baby in einen düsteren kleinen Lagerraum. David schloss die Tür hinter sich. Er überlegte kurz, wo Harry sich im Moment wohl aufhalten würde, als ihm wieder das Fest beim Minister einfiel. Schon seit einer Woche waren die Zeitungen voll davon, dass er und die von ihm wieder zum Leben erweckten Longbottoms an dem Fest teilnehmen würden, aber ob das Zaubereiministerium der passende Ort war für eine solche ... Familienzusammenführung ... wagte er zu bezweifeln, aber es ging wohl nicht anders.
„Jetzt hört mir gut zu, ihr beiden. Was ihr jetzt erleben werdet wird euch anfangs wie ein schlechter Scherz erscheinen, vielleicht meint ihr auch auf einem Kostümfest gelandet zu sein oder in einer Irrenanstalt. Näheres soll euch dann Harry selbst erklären. Nur nehmt ihn und uns alle ernst, ich lege nämlich meine Hand dafür ins Feuer, dass die Mutter des kleinen hier von einem aus unserer Welt ermordet wurde. Ich bringe euch jetzt in unser Ministerium, das heißt ihr solltet euch dort angemessen benehmen.
„Warum ins Ministerium? Was macht denn Jon dort?"
„Dort findet im Moment ein Fest statt. Nicht dass der Minister so etwas selten geben würde, aber es ist das erste Mal, dass sich Jon, alias Harry hat erweichen lassen dort hin zu gehen, ich könnte mir auch vorstellen, dass ihn irgend jemand dazu gezwungen hat, denn normaler weise hasst er solche Auftritte, vor allem mit dem Minister. Wird ein ziemliches Medienspektakel."
Kim und Sam hatten ihn verständnislos angesehen.
David zog einfach seinen Zauberstab aus dem Ärmel, richtete ihn auf eine leere Bierdose und murmelte . „Portus!"
„Fasst die Bierdose an. Es wir ein wenig hinter dem Nabel ziehen!"
Dieser Tag war wohl einer der schrecklichsten die Harry seit langem erlebt hatte. Am Vormittag hatte Tonks ihn zu Madame Malkins geschleppt, wo sie ihn in ungefähr 700 Hosen gesteckt hatte, bis ihr endlich eine gefiel. Er musste zugeben, dass sie wirklich perfekt saß, aber als sie ihn nach den 700 Hosen noch in 900 verschiedene weiße Hemden stecken wollte, in denen er aussah wie ein geschockter Pinguin, war ihm der Geduldsfaden gerissen. Er hatte sich ein schmales schwarzes Hemd in einer Größe gekauft, die ihm ungefähr passen würde und hat die Flucht ergriffen. Tonks war ziemlich sauer gewesen.
Jetzt saß er hier am Tisch des Ministers und musste dessen Geschwafel ertragen, nur die Tatsache, dass Alice und Frank auch hier waren – zu seiner Unterstützung, sonst wären sie nie auf die Idee gekommen an dem Fest teilzunehmen – hielt ihn aufrecht. Doch das Schlimmste stand ihm noch bevor: das Interview mit dem Tagespropheten.
Das Gesicht von Rita Kimmkorn zierte ein triumphierendes Lächeln, als sie an den Tisch trat.
„Hallo, Mr. Potter! Sind sie bereit?"
Harry seufzte gottergeben. „Bitte, fangen wir an."
Am Tisch vor der Reporterin begann die bekannte Schnellschreibefeder über das Pergament zu kratzen.
„Mr. Potter, es freut mich, dass sie sich endlich einmal bereit erklärt haben dem Tagespropheten ein Interview zu geben. Sie gestatten wenn ich ein wenig weiter aushole. Also, wie geht es ihnen, jetzt wo sie wieder komplett rehabilitiert sind, und alle erkannt haben, dass sie recht hatten mit der Behauptung dass Der-dessen-name-nicht-genannt-werden-darf wieder zurück gekehrt ist."
„Nun die Allgemeinheit weiß mittlerweile auch schon über ein Jahr bescheid, dass Voldemort wieder zurück ist. Hauptsache ist, dass jetzt etwas gegen ihn unternommen wird, alles andere ist eher nebensächlich."
„Vor einem Jahr ist der Massenmörder und Verräter ihrer Eltern, Sirius Black, im Ministerium ums Leben gekommen, wie fühlt es sich an zu wissen, dass der Verrat an ihren Eltern gerächt ist."
In Harrys Ohren rauschte das Blut. Er musste sich unheimlich darauf konzentrieren, nicht die Kontrolle über sich zu verlieren.
„Es fühlt sich schrecklich an, dass mein FREUND UND PATE; Sirius Black, der 12 Jahre unschuldig in Askaban gesessen hatte; hier für mich sein Leben gelassen hat. Die Leere die er hinterlassen hat, wird wohl von niemandem mehr aufgefüllt werden können."
„Sie verzeihen, wenn ich etwas überrascht bin. Können sie die Behauptung, dass Black unschuldig in Askaban gesessen hat, auch beweisen?"
„Wenn ihnen der tote Peter Petigrew nicht genügt, dann nein, muss ich aber auch nicht, denn er ist wie schon gesagt seit einem Jahr tot."
„Nun kommen wir zu Erfreulicherem. Sie haben es geschafft, das Ehepaar Longbottom zu heilen. Wie ist ihnen das gelungen?"
„Den Zauber, der die beiden zurück gebracht hat, hat eine Freundin in der Bibliothek in Hogwarts gefunden. Sie hat auch den Zaubertrank gebraut, der notwendig war. Wir haben uns die Arbeit sozusagen geteilt. Ohne sie hätte ich den Trank nie zustandegebracht, sie ist in dem Bereich viel besser als ich."
„Ein Interessantes Thema tut sich hier auf, vor allem für unsere jungen Leserinnen. Handelt es sich um EINE Freundin, oder IHRE Freundin?"
Harry hatte befürchtet, dass sie um dieses Thema nicht herum kommen würden.
„Das Mädchen ist meine langjährige beste Freundin Hermine Granger und nein sie ist nicht meine Freundin."
„Sie wollen uns erzählen, dass ein gutaussehender, kluger und berühmter junger Mann wie sie keine Freundin hat?"
„Das habe ich nicht gesagt, sondern nur, dass es nicht Hermine ist. Aber ich möchte darüber keine Auskunft geben, mein Liebesleben geht sie wirklich nichts an. Auf wiedersehen Miss Skeeter."
Damit war für Harry das Interview beendet. Er musste sich erst mal beruhigen, denn bei dem Gedanken daran wie viele Halb- und Unwahrheiten über ihn morgen wieder im Tagespropheten stehen würden, hatte er das unbändige Bedürfnis etwas in Stücke zu schlagen.
Er ließ sich gerade von Alice beruhigen, als Personen in sein Blickfeld traten, die hier absolut nichts verloren hatten.
Er stürmte, mit Frank und Alice im Schlepptau, in Richtung Eingang. „Professor, was ist in sie gefahren Muggel hier her zu bringen?" fuhr er David an.
„Hey, Jon, was für abgefahrene Lokation ist das hier?"
David viel Kim ins Wort: „Harry, wir sollten uns besser einen ruhigeren Platz suchen, um das aufzuklären. Vielleicht kann uns hier jemand sein Büro zur Verfügung stellen."
Harry sah sich um und entdeckte Kingsley Shacklebolt, der den Veranstaltungssaal sicherte.
„Hallo, Mr. Shacklebolt, darf ich sie um einen Gefallen bitten?"
„Oh, hallo Harry, wie geht's? Was hast du auf dem Herzen." Fragte der Auror freundlich.
„Ich bräuchte für meine Freunde hier und mich ein ruhigeres Plätzchen." Er deutete auf das Grüppchen, das sich hinter ihm versammelt hatte und wartete. „Und es sollte möglichst schnell gehen, zwei davon sind Muggel."
„Verflucht, sind sie übergeschnappt, was haben die hier zu suchen?" zischte er Harry böse an.
„Das würde ich gern herausfinden, aber nachdem sie mit Professor Mayrs gekommen sind, nehme ich an, dass es etwas Wichtiges ist."
Shacklebolt organisierte eine Ersatzwache für seinen Standort und brachte sie in sein Büro, wo sich alle auf Stühlen niederließen.
Harry sah die beiden Muggel erwartungsvoll an. „Also, was gibt's so wichtiges, dass es jetzt in dieser Minute besprochen werden sollte?"
Sam sah ihn an als würde er ihm jeden Moment an die Kehle springen. „Zoe ist tot."
Harry wurde blass. Seine Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. „Was ist passiert?"
„Das würde ich gern von dir erfahren. Als ich mit Jonny nach Hause kam, stand die Türe offen und Zoe lag im Bett, als würde sie sich noch kurz ausrasten, aber als ich sie berührte war sie ganz kalt, obwohl man nicht sehen konnte warum, aber sie war tot."
Harry erstarrte; wusste nicht mehr was er denken sollte. Es klang zu sehr nach dem Avada Kedavra, aber warum sollten sie Zoe umbringen, wieso?
David, der die Gedanken im Kopf des Jungen erraten konnte, sagte sanft: „Sie wurde umgebracht, weil das hier," er deutete auf den kleinen Jungen, der am Arm seines Onkels eingeschlafen war, „weil das hier dein Sohn ist."
Harry war so starr vor Schreck, dass er sogar vergaß zu atmen, erst Alice, die sagte er solle endlich wieder Luftholen riss ihn zurück in die Wirklichkeit.
„SHIT, verflucht, warum habt ihr mir das nicht gesagt, wie blöd kann man den noch sein. Was habt ihr euch dabei gedacht. Sie könnte noch LEBEN." brüllte er das die Wände wackelten.
Harry war so wütend, dass er alles um sich herum vergaß. Die beiden, Sam und David, hatte er mit einem Wink seiner Hand gegen die Wand gedrückt. Bedrohlich kam er näher. Sam war fast ohnmächtig vor Angst, er konnte sich nicht erklären, was hier vor sich ging.
Ein Schrei brachte Harry abermals wieder zur Vernunft und er nahm das weinende Baby aus Sams Armen. Er hielt ihn vor sich hoch und begutachtete ihn. Er hatte noch nie ein Kind in der Hand gehalten, aber er hatte das Bedürfnis nachzusehen, ob auch alles da war, was ein Mensch so brauchte. Seine Haut hatte die Farbe von Milchkaffee, brauner als seine, aber doch deutlich heller als Zoes gewesen war.
Harry hatte nicht bemerkt, wie alle im Raum aus ihrer Starre erwacht waren und sich auf den meisten Gesichtern ein kleines Lächeln zeigte. Er hatte sich auf den nächst besten Sessel gesetzt, den Buben vor sich am Schoß. Der Kleine sah ihn ernst aus großen, strahlend grünen Augen an. Es sah aus als würden sie sich ihr Leben erzählen, ohne dabei auch nur ein Wort verlieren zu müssen. Sanft schob er ihm das Häubchen vom Kopf und entblößte damit mindestens fünf Zentimeter schwarzen Strubbel. Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Kleine sah ihn immer noch aus großen Augen an, die langsam zu strahlen begannen.
Harry flüsterte ihm zu: „Hallo, ich bin dein Daddy."
Das Kind gluckste unbeholfen. Eine Träne bahnte sich langsam ihren Weg über Harrys Gesicht, gleichzeitig breitete sich ein Lächeln darüber, dass er einfach nicht mehr unter Kontrolle hatte. So blöd er auch aussehen würde, es war ihm egal. Das hier war sein Kind, sein Sohn ...
Ein schier unglaubliches Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus. Ein schönes Gefühl, das sich immer weiter ausbreitete und von ihm Besitz ergriff, es wuchs immer weiter, Harry konnte es absolut nicht kontrollieren. Es war, als würde sein Körper zu klein für so viel Emotion. Jede Faser seines Körpers fühlte sich an als würde sie jeden Moment reißen, der Schmerz war nur durch das Glücksgefühl das ihn durchströmte zu ertragen.
Dunkelrotes Licht strahlte in explosionsartigen Wellen durch den Raum und goldene Strahlen wanden sich um die beiden, während sich Harry in einem Rausch seiner Gefühle verlor.
Langsam verebbte auch das Licht wieder. Sam und Kim waren erstarrt.
„Jon, was geht hier vor sich?" fragte Kim ängstlich.
Harry seufzte. „Ich erzähl euch jetzt eine Geschichte. Sie wird unglaublich für euch klingen, aber es ist nichts anderes als mein Leben. Und ich bitte euch, unterbrecht mich nicht und ich nehme euch unter Garantie nicht auf den Arm, OK?"
Die beiden nickten stumm.
„Gut. Als ich etwas über ein Jahr als war, starben meine Eltern, das hab ich dir, Kim, schon erzählt. Sie wurden an Halloween ermordet. Ich kam dann zu meiner Tante und meinem Onkel, die auch einen Sohn haben, der ungefähr gleich alt ist wie ich. Sie waren immer abscheulich zu mir, und ich wusste einfach nicht warum. Lange habe ich mich bemüht ihnen alles recht zu machen, aber ich konnte tun was ich wollte, sie waren immer gemein zu mir. Ich habe erst an meinem 11ten Geburtstag erfahren warum das so war. Kurz vorher habe ich das erste mal in meinem Leben einen Brief bekommen, doch mein Onkel hat ihn mir weggenommen. Ich habe nur gesehen, dass er ganz blass geworden war, als er auf den Absender gesehen hat. Jedenfalls hat er den Brief zerrissen, aber am nächsten Tag kam wieder einer und mit jedem Tag, mit jeder Stunde wurden es mehr, bis er schließlich total durchgedreht ist und uns alle ins Auto verfrachtet hat und mit uns fortgefahren ist.
Wir haben dann in einer heruntergekommen Hütte auf einer kleinen Insel übernachtet. Er hat immer so etwas komisches gesagt wie „Hier werden sie dich nicht finden." Oder ähnliche Sachen. Aber es hat nichts genützt. In der Nacht hat es dann an der Tür geklopft, ich hatte panische Angst, da niemand von uns die Türe geöffnet hat, wurde sie von außen einfach eingetreten und herein kam ein Mann, wie ich ihn bis dahin noch nie gesehen hatte. Er war drei Meter groß, vielleicht auch größer, er hat mir dann meinen Brief gegeben. Darin stand, dass ich an einer Schule aufgenommen worden bin und zwar in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei. Ich dachte natürlich erst, dass es ein Scherz sein musste, aber es war so und im darauf folgenden Herbst bin ich dann dort hin gekommen und war baff. Alle dort schienen mich zu kennen. Viele sprachen mich auf der Straße an, doch ich hatte ja keine Ahnung warum das so war, niemand hatte mir erzählt, dass auch meine Eltern Zauberer waren, und sie von einem dunklen und bösen Magier, umgebracht wurden. Eigentlich wollte er ja mich töten, aber er hat es nicht geschafft und keiner weiß wie, aber ich habe den Fluch überlebt. Es war ganz bestimmt der gleiche mit dem auch Zoe umgebracht wurde . Außer mir hat ihn noch niemand überlebt."
Das Kind auf seinem Schoß hatte zu quengeln begonnen, darum war Harry aufgestanden und ging nun mit dem Kind am Arm in dem Raum auf und ab, während er weiter erzählte, schlief Jonny wieder ein.
Als er mit seiner Erzählung am Ende war, sah er in ausdruckslose Gesichter.
„Schwachsinn, beweis uns, dass du wirklich ein Zauberer bist." Blaffte Sam ihn an.
Harry nahm kurzerhand seinen Zauberstab und tippte einen der leeren Sessel an, der sich in Sekundenbruchteilen in ein Kinderbett verwandelte, in das er seinen Sohn legte.
„Das ihr mit niemandem darüber sprechen dürft, versteht sich wohl von selbst. Außerdem würde euch wohl niemand glauben."
„Aber warum haben die dann Zoe umgebracht?" fragte Kim leise.
„Weil sie die Mutter meines Kindes ist und ich denke mal dass sie eigentlich an Jonny herankommen wollten."
Kim sah ihn immer noch verständnislos an.
Harry seufzte. „Ich bin Voldemorts primäres Ziel und jeder, der mir nahe stand wurde früher oder später von ihm umgebracht. Meine Eltern, mein Pate und jetzt auch die Mutter meines Kindes. Das heißt, wir müssen den Kleinen jetzt als erstes mal in Sicherheit bringen. Ich nehme ihn mit nach Hogwarts und wenn die Schule wieder anfängt muß ich mir etwas Neues überlegen."
Der junge Zauberer war an dem Bettchen stehen geblieben und betrachtet das Gesicht des ruhig schlafenden Babys.
Alice legte ihm ihre schmale Hand auf die Schulter. „Wenn du das möchtest, kann ich ja eine Weile auf Jonny aufpassen. Ich habe so viel von Nevilles Kindheit verpasst und dir würde es auch helfen."
Es war schon spät und Harry wollte endlich nach Hause um mit Tonks zu reden. Sam und Kim machten sich auf den Weg zurück in ihre eigene Welt – doch später sollte Harry erfahren, dass sie nie in der Wohnung angekommen waren.
Alice, Frank und er selbst machten sich per Flohpulver auf den Weg in Tonks Haus. Gespenstische Stille umfing sie, als sie aus dem Kamin kamen. Harry bemerkte sofort, das mit den Schutzschildern, die über dem Haus lagen einiges nicht in Ordnung war, das versetzte ihn augenblicklich in Alarmbereitschaft. Das flackern des Feuers im Kamin beleuchtete den Raum spärlich. Er schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass der Bub auf seinem Arm nicht zu weinen begänne.
„Alice, bleibst du mit Jonny hier, während ich nach sehe, was los ist?" flüsterte er der Hexe zu.
Sie nickte und nahm den Knaben auf den Arm, dann setzte sie sich in den großen Lehnstuhl am Feuer. „Ich werde noch ein wirklich starkes Schutzschild für euch machen. Kein Fluch kann es durchbrechen, Alice, absolut keiner."
Aus jedem seiner Finger löste sich ein Strahl in einer anderen Farbe, die sich zu einem dichten Netzwerk verflochten und eine Kugel um die beiden herum bildeten. „Versprich mir, dass du mit Jonny hier drinnen bleibst."
Alice nickte kurz, worauf Harry und Frank mit gezückten Zauberstäben über die Treppe nach oben schlichen. Harry öffnete die Schlafzimmertüre. Nichts schien sich zu bewegen, doch er spürte, dass von hier die Gefahr ausging. Es war so dunkel, dass Harry absolut nichts sehen konnte.
Nur mit mühe konnte er schnell genug ein Schild aufbauen um den lautlosen roten Strahl abprallen zu lassen. Im selben Moment schossen unzählige Flüche auf die beiden zu, so dass sie kaum Zeit hatten zu reagieren, geschweige denn selbst anzugreifen. Ganz hinten versteckt ließ jemand eine Lichtkugel in die Höhe steigen, die den Raum endlich erhellte.
Was Harry nun sah, ließ ihn erstarren und der nächste EXPELLIARMUS traf ihn voll in die Brust. Sein Zauberstab flog aus seiner Hand und landete genau in der Linken seines schlimmsten Feindes, doch Harry nahm nichts mehr wahr. Auf dem Bett leblos und blass lagen zwei der Menschen die er am meisten liebte, Tonks und Albus.
Ein zischendes kaltes Lachen schallte durch den Raum „Potter, endlich! Du solltest wissen, dass ich nicht geduldig bin. Wie du siehst hab' ich mir die Zeit einwenig vertrieben"
Er hörte nicht wie Voldemort CRUCIO zischte, er spürte nur den Schmerz und betete er möge ihn umbringen.
Lily und James, dann Cedric uns Sirius, jetzt auch noch Tonks und Albus, Harry fluchte innerlich. Was verlangte dieser Gott von ihm, wenn es ihn den gäbe.
„Potter, heute bist du aber nicht besonders widerspenstig, was ist los mit dir?" und wieder hallte das Gelächter in seinen Ohren wider, während er sich langsam von seinen Sinnen verabschiedete.
„Da muss noch diese Longbottom Hexe im Haus sein, bringt sie hierher." Befahl er seinen Todessern, ohne den Fluch von Harry zu nehmen, der mit geschlossenen Augen über Tonks zusammen gebrochen war.
Frank lag bewusstlos und blutend neben der Tür, als die Todesser laut schimpfend die Treppe herauf kamen. Vor ihnen schwebte Alice in dem Lehnstuhl und Jonny in ihrem Arm, der wie verrückt an seinem Schnuller saugte, eingehüllt in das bunte Gewebe von Harrys Schutzschild.
„Welch glückliche Fügung!" zischte Voldemort Harry zu, „Du hast deine Brut mit zu mir gebracht."
Er nahm den Fluch von Harry und widmete sich nun Alice und Jonny, in dem er eine Salve an Flüchen auf den Schild los ließ. In immer schnellerer Abfolge flogen die dunkelsten Flüche auf das Gewebe zu, das zwar gelegentlich flackerte, doch niemals erlosch.
Harry unterdessen lag bewusstlos über den toten Körpern seiner Freundin und seines Großvaters. Er hatte kaum bemerkt, dass der Schmerz aufgehört hatte, wie betäubt blieb er liegen und erwachte erst als der dunkle Lord laut fluchend auf Alice und Jonny zu stürzte.
Wie in Zeitlupe hob er seine Lieder, die ihm unendlich schwer zu sein schienen. Es dauerte etliche Sekunden bis sein Blick scharf wurde, doch dann sprang er wie von der Tarantel gestochen auf. Er durfte noch nicht sterben, es war zu früh, Jonny hat gerade seine Mutter verloren und nun musste er, sein Vater, für ihn da sein.
„Willst du mich mit bloßen Händen umbringen, POTTER?" zischte er ihm zu. Sein Gesicht verzog sich zu einer Fratze bei dem Versuch eines Lächelns. Seine schlangenartigen Nasenflügel spannten über die Knochen die darunter lagen und wurden dünn wie Pergament, als er genüsslich Harrys Zauberstab entzwei brach.
Der Junge sah seinem Feind mitten ins Gesicht, als aus allen seinen Fingern Salven der bereits bekannten Obsidianpfeile hervorbrachen. Die Todesser an der Tür sackten verstümmelt in Lachen aus ihrem eigenen Blut nieder, doch durch Voldemort gingen die Pfeile einfach hindurch.
„Du dummer Junge, glaubst du wirklich, dass du damit den dunklen Lord töten kannst, den mächtigsten und stärksten Zauberer den es je gab?"
‚Verflucht ich dachte ihr seid die Macht den dunklen Lord zu besiegen' zischte er sich selbst leise in Parsel zu, ‚ich hoffe das war kein Scherz'
Wenn das nicht klappte, war Harry ratlos, doch bevor er über seine Optionen nachdenken konnte brachen aus allen seinen Poren die goldenen und roten Strahlen hervor. Voldemort schoss mit Flüchen nach den Schlangenwesen, die sich unbeirrt ihrem Ziel näherten.
„Was ist das, Potter?"
„Das, Tom, ist was dir Albus, mein Urgroßvater, immer sagen wollte. Das ist die Macht die schlimmer ist als der Tod und gleichzeitig das Schönste was man sich vorstellen kann. Das ist die gebündelte Liebe meiner Familie, meiner Vorfahren."
Voldemort lachte: „Was soll dass denn schon sein? Die Potters sind für Zaubererverhältnisse eine sehr junge Familie."
„Ich sagte auch nichts von ‚den Potters', Tom. Ich meinte die Gryffindores. Die Familie ist wohl hoffentlich alt genug für dich."
Die Strahlenwesen hatten sich bereits um den Lord herum zu einer undurchdringlichen Mauer verwoben, die Harry die Sicht auf seinen Gegner nahm.
Ein höllischer Schrei ließ das Haus erzittern, doch die Strahlen zogen den Kreis immer enger, bis sie sich schließlich laut zischend in nichts auflösten.
Harry, Alice und Frank, der soeben wieder erwachte starrten gebannt auf das, was von dem großen dunklen Zauberer über geblieben war: eine kleine glänzende Blutlacke, einige Knochen und eine kleine Hand, mit kurzen, stumpeligen Fingern. Harry wusste es war sein Blut, das sich hier vor ihm am Boden ausbreitete, so wie die Knochen von Voldemorts Vater, und das Fleisch, die Hand, seines Dieners Wurmschwanz.
Harry ließ ein Küchenglas nach oben schweben und verstaute die Utensilien darin und verschloss es gut. Alice war mit Jonny hinter dem Schild hervor gekommen und stand geschockt neben Harry, als das Baby auf ihrem Arm von einer Sekunde zur nächsten brüllte als ginge es um sein Leben.
„Ich denke er hat Hunger." Schniefte die Hexe.
Harry war wie paralysiert. „Was, wie Hunger, es ist mitten in der Nacht."
Alice krächzte, eigentlich hätte es ein Lachen werden sollen, doch es war ihr angesichts der Umstände nicht gelungen. „Babys haben gelegentlich auch in der Nacht Hunger."
„Frank, geht es dir so gut, dass du hier bleiben kannst, bis Alice die Auroren und den Orden geholt hat?" fragte Harry den älteren Zauberer, worauf dieser nickte. „Ich gehe zu den Weasleys, Molly weiß bestimmt, was man mit dem kleinen Schreihals machen kann."
Binnen weniger Sekunden waren sämtliche Bewohner des Fuchsbaus in der Küche versammelt, bei dem Krach den die beiden Potters hier veranstalteten, als sie aus dem Kamin gepurzelt waren. Harry versuchte verzweifelt dem Baby immer und immer wieder den Schnuller in den Mund zu schieben, das hatte anfangs noch funktioniert, doch mittlerweile funktionierte das überhaupt nicht mehr.
„HARRY!" keuchte Arthur als er ihn erkannte. ‚Und Molly kam auf ihn zu und nahm ihm wortlos das brüllende Kind aus der Hand.
„Schhhh, ist ja schon gut ... schhhhh ... gleich bekommst du eine Flasche, gleich, gleich ..." murmelte sie vor sich hin, während der Kleine unbeeindruckt weiter brüllte. Sie nahm ein Glas aus dem Schrank und tippte mit ihrem Zauberstab darauf. Das Glas hatte sich in ein perfektes Fläschchen verwandelt, das praktischerweise schon mit Milch gefüllt war.
Als hätte man einen Hebel umgedreht, war der Kleine ruhig und schmatzte genüsslich an seinem Fläschchen in Mollys geübten Armen.
„Und nun erzähl was passiert ist, du siehst schrecklich aus." Sagte die sanfte, vertraute Stimme hinter Harry.
„Hermine, du bist auch hier." Er machte eine kurze Pause und schluckte mehrmals geräuschvoll. Dann platzte es aus ihm heraus: „Tonks ist tot, und Albus ... und ... und Voldemort."
Er saß am Tisch, hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben und schluchzte herzerweichend. Hermine stand an seiner Seite um ihn zu trösten und auf der anderen Seite stand Ron, der etwas unbeholfen auf seinen Rücken klopfte.
„Es ist vorbei." Rang er sich noch ab, bevor ihn Heulkrämpfe am sprechen hinderten.
Eine gute Stunde war vergangen. Harry hatte sich wieder einigermaßen im Griff.
„Harry, mein Junge, erzähl uns doch was passiert ist." Sagte Molly leise.
Und Harry erzählte von dem Fest bei Fudge und dem Interview, von Sam und Kim, die mit David plötzlich aufgetaucht waren, von Zoe, die auch tot war, und von allem, was in Tonks Haus geschehen war.
„Wusstet ihr, dass Albus mein Urgroßvater war?"
„Oh, Harry, das ist ja schrecklich, seit wann weißt du es denn?"
„Schon seit letzten Sommer. Und wir sind beide Gryffindores."
„Und ... und das hier ist echt dein Kind?" unter brach Ron das Gespräch von seinen beiden Freunden.
Harry nickte. „Aber ich hab' bis heute, dass heißt, gestern Abend selbst nichts davon gewusst. Zoe hat mir nichts davon erzählt. Aber Alice hat mir angeboten, das nächste Jahr, während ich noch in der Schule bin, auf ihn aufzupassen. Aber ich weiß nicht so recht ob ich noch hier bleiben kann."
„Aber Harry, wir müssen doch unsere UTZe machen!" rief Hermine empört.
„Hermine, entschuldige, aber Prüfungen sind im Moment nicht mein größtes Problem. Heute sind meine Freundin, mein Urgroßvater und die Mutter meines Sohnes umgebracht worden, außerdem bin ich gerade Vater geworden, wovon ich absolut nichts geahnt habe. Also glaub mir, ich habe besseres zu tun, als in Hogwarts zu sitzen und Dinge zu lernen, die ich bereits beherrsche."
Er war Hermine fast etwas zu harsch angegangen. Doch Molly meinte bloß: „Harry, egal wie du dich entscheidest, du kannst immer auf uns zählen. Außerdem würde es mich freuen den Kleinen hin und wieder in die Finger zu bekommen."
elf Jahre später...
Harry konnte es einfach nicht fassen. Er hatte doch tatsächlich seinen Sohn im Bahnhof Kings Cross in den Hogwarts Express gesetzt und jetzt fuhr er weg.
Mehr als zehn Jahre hatten die beiden mit einander verbracht, waren mal hier hin, mal dort hin gereist. Sie hatten Amerika gesehen, Australien und auch in Tibet und Nepal hatten sie einige Jahre verbracht. Es war keine leichte Zeit gewesen, vor allem am Anfang, als er noch gar nichts über Kinder wusste, aber jetzt, was sollte er jetzt machen.
(Samstagnocht, original Looking for the heart of saturday night von the one and only Tom Waits)
Du fahrst langsam heute, weil du es genießen willst,dass dieser Hos jetzt neben dir sitzt und du dich wirklich traumhoft fühlst du fohrst die Straßn afoch owe, mitten eine in die Samstagnocht Am Freitag nach der Arbeit host du dein Lohn kassiert Und jetzt freust di schon auf alles wos heute no passiern wird A Dosn Bier in deiner Hand fahrst mitten eine in die Samstagnocht Du host di schen rasiert deine Hoa schen frisoiert am Schluß no parfumiert Weu die ganze Wochen host du es schon gewusst Dieser Samstag is die Schicksal du tuast nur des, wos du muaßt Du stoppst bei aner Ampel, weu sie is rot Heute Nocht passiert no was, wos es no nie gegebn hot Du fohrst die Straßn afoch owe mitten durch die Samstagnocht Sog mir, is es des Klackern von die Billiardkugeln oder is es des Neonlicht, is es die Frau hinter der Bar, die aus die Augenwinkeln locht und di plötzlich wieder nimmer siecht. Dann wird's auf amoi koid und du denkst wies amoi woa Und du fühlst di so allanig wie no nie zuvor. Und du taumelst weiter eine immer weiter in die Samstagnocht Du taumelst immer weiter in die Samstagnocht.
Ich hoffe es hat euch genau so viel spaß gemacht wie mir selbst, und seid so lieb und hinterlasst ein Review, ein Letztes.
Ach ja, der Schluß ist ein übersetztes Lied von Tom Waits, The heart of saturday night, für die unter euch, die mit dem Österreichischen nicht so toll klar kommen:
Well you're gassed up behind the wheel with your arms around your sweet one in your oldsmobile hailing down the boulevard you're looking for the heart of Saturday night. You got paid on Friday and you're pockets are jangling and then you see the lights you get all tingling 'cos you're cruising with a six you're looking for the heart of Saturday night. Then you comb your hair, shave your face trying to wipe out every trace of all the other days in the week you know that this'll be the Saturday you're reaching your peak. Stoppin' on the red going on the green 'cos the night'll be like nothing you've ever seen and you're barrelling down the boulevard looking for the heart of Saturday night. Tell me is it the crack of the pool balls neon buzzing telephone's ringing it's your second cousin is it the barmaid that's smiling out of the corner of her eye the magic or the melancholy tear in your eye. Makes it kind of quiver down in the cold 'cos you're dreaming of them Saturdays that came before and now you're stumbling you're stumbling onto the heart of Saturday night.
Bis irgendwann und vielen Dank für eure Reviews, ( nicht vergessen!)
eure heimess
