Ich weiß, ihr musstet alle sehr lange, zu lange auf das neue Kapitel warten. Die nächst folgenden Kapitel werden jedoch ab jetzt sehr zügig folgen. Für alle die sich nicht mehr so ganz an das Ende von Kapitel 4 erinnern können, können es, nach den Review- Beantwortungen nochmals hier lesen. Und da ich sehr grosszügig bin, dürft ihr alle Fehler die ihr noch findet, behalten.

Mir gehört, wie immer gar nichts, alle Figuren sind von J. K. Rowling.

HexeLea: Dir gebührt ein großes Danke für die Geduld, die du hattest, bis dieses Kapitel stand und natürlich für die Korrektur. Was die Geschichte anbelangt. Nah ja das wirkliche Leben ist eben eine Berg- und Talfahrt mit all ihren Höhen und Tiefen. Der Titel der Geschichte heißt ja nicht umsonst der stille Kampf. Es wird wohl noch einiges geschehen.

Skoyer: Es freut mich, dass dir die Geschichte gefällt. Wie ich schon bei HexeLea erwähnte hat es ganz bestimmte gründe, weshalb die Geschichte genau diesen Titel erhielt und ich werde mich sehr darum bemühen ihm auch gerecht zu werden.

Anonym1: Gleich zwei Reviews von dir! Herzlichen Dank. Du scheinst wirklich dein Herz an der rechten Stelle zu haben. Dass mit den Gefühlen scheinst du sehr richtig erkannt zu haben, weshalb er gerade so und nicht anderst reagieren konnte. Das mit der Taktik hat schon was auf sich, vieles was ich in den letzten vier Kapiteln so beiläufig erwähnt wurde, wird später noch eine Rolle spielen. Es würde der Geschichte ja die ganze Spannung fehlen, wenn ich gleich alles offen auf den Tisch lege würde.

WolfEmpress: Ich bedanke mich aufrichtig für dein Lob und weiß es sehr zuschätzen. Ich hoffe die Geschichte gefällt dir auch weiterhin.

Hier also nochmals wie versprochen das Ende von Kapitel 4

Neidvoll blicke ich ihnen nach. Sehe, wie sie, sich an den Händen haltend, aus meinem Sichtfeld verschwinden. Ich fühle mich einsam, verlassen und leer. Und mir wird kalt, unsagbar kalt. Ich schlinge meinen Umhang enger um mich. Ich kann sehen, dass sie etwas haben, das ich nie haben werde. Einen Menschen, der Freud und Leid mit mir teilt. Wie lange ist es her, seit ich eine Frau in den Armen hielt, der ich wirkliche Gefühle entgegen gebracht habe? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich die Einzige, die mir wirklich etwas bedeutet, von mir gestoßen habe. Und das nur, weil der Gedanke an meinen Vater mir keine Ruhe lässt. Weshalb musste sie gerade so und auf diese Weise in jener Nacht in meinem Schoss liegen? Weshalb blieb mir der Anblick ihres vor Schmerzen gekrümmten Körpers nicht erspart? Es war, als würde Monique wieder in meinen Armen liegen, und mit ihr die Vergangenheit. In diesem Moment fühle ich mich einsamer als jemals zuvor in meinem Leben.

5. Kapitel

Einsichten

Während ich mich weiter auf den Weg zur großen Halle mache, beginne ich langsam aber sicher das Leben, das ich führe, zu verfluchen. Ein Leben, das mich in diese Einsamkeit gedrängt hat. Das mich zwingt, mich gegen dich, Hermine, zu entscheiden.

Verflucht, weshalb musstest du gerade heute in mein Büro eindringen. Weshalb, zur Hölle, kannst du nicht einfach still und leise aus meinem Leben verschwinden. Es scheint euch allen wohl die größte Freude zu bereiten, mich zu quälen. Und warum um alles in der Welt, kannst du dich nicht an meine Anweisungen halten? Aber nein, Regeln gelten ja nicht für dich und Potter! Und, nicht zu vergessen, Weasley, er wäre sonst beleidigt. Wobei, diese Familie ist ohnehin wie ein Fluch, den man nie mehr los wird, und zu allem Übel vermehren sie sich noch wie die Mäuse.

Oh großer Odin, Gott aller Götter! Bitte hilf mir, mach, dass Sie blind ist, nur dieses eine Mal. Ob vor Liebe oder Hass ist mir völlig egal. Ich will nur, dass sie endlich aus meinem Leben verschwindet. So schnell und so weit wie nur irgendwie möglich. Je weiter, desto besser.

Ich zucke leicht zusammen, als sich eine Hand auf meine Schulter legt. Mir wird bewusst, dass ich mich wieder in der großen Halle befinde. Ein kurzer Blick genügt, um zu sehen, dass sich während meiner Abwesenheit nichts geändert hat. Der Druck auf meiner Schulter wird für einen kurzen Moment etwas kräftiger. Ich kenne nur einen, dessen Hand sich so schwer und sanft zugleich anfühlt. ALBUS!

„Severus! Kann ich dich kurz sprechen?"

Ich atme tief durch, ehe ich mich umdrehe. Heute scheint auch alles schief zu laufen. Zu allem Übel sehe ich, dass dieser Bastard von einem Wehrwolf neben ihm steht. Was Tonks an dieser abartigen Kreatur findet, ist mir schleierhaft.

„Was gibt es so dringendes, Albus?", frage ich ihn ernst.

Im Grunde genommen erübrigt sich diese Frage. Weil ich genau weiß, was er will. Wann endlich begreifen die beiden, dass ich über diese ganze Sache nicht mehr sprechen möchte? Dass es Dinge gibt, die besser im Verborgenen bleiben. Doch dieser alte Narr kann es nicht ausstehen, nicht über alles informiert zu sein.

„Hast du dir das Ganze noch einmal überlegt?" höre ich ihn fragen.

Am liebsten würde ich ihm die verdammten Brausebonbons, die er ständig mit sich herumschleppt, allesamt in seinen Mund stecken, nur damit er endlich Ruhe gibt. Und wenn das nicht reicht, noch Lupins Schokolade dazu.

Doch ich kann mich beherrschen. Da ich weiß, dass ihr im Grunde genommen nur neugierig seid. Oh, es tut so gut, euch im Unklaren zu wissen, es ist Balsam für meine Seele. Und es wäre dumm von mir, wenn ich jetzt preisgeben würde, was ich weiß.

Und so entgegne ich ihm kalt: „Es bleibt dabei, ich werde mich dazu nicht mehr äußern!"

Ohne weiter auf sie zu achten, drehe ich mich wieder um. Und lasse meine Augen wieder durch die Halle schweifen. Miss Smith und Mr. Lovesten erblicke ich auf der Tanzfläche. Mit Malfoy jedoch werde ich demnächst ein ernstes Gespräch führen müssen. Muss er denn ausgerechnet mit Miss Weasley tanzen? Und ich erblicke Miss Granger, die soeben wieder die Halle betritt.

„Severus, sei vernünftig! Du kannst doch die Tatsache nicht einfach ignorieren, dass ich beim Endkampf dicht in eurer Nähe stand."

Dies scheint wirklich nicht mein Tag zu sein. Wie konnte ich nur so dumm sein und glauben, ich könnte sie so einfach los werden. Die Zwei sind lästig, einfach nur lästig.

Ruckartig drehe ich mich wieder um.

„Lupin!", schreie ich ihn an.

„Langsam aber sicher zweifle ich an Ihrem Verstand. Sie sollten sich wirklich ernsthaft überlegen, ob sie mit Tonks eine längerfristige Beziehung eingehen wollen. Sie scheinen die Tatsache zu vergessen, dass Miss Granger nach jener Nacht schwer verletzt im Krankensaal lag und nicht ich! Ich fühle mich bei bester Gesundheit, was man hingegen von Ihnen nicht behaupten kann. Wie heißt es so schön, Liebe macht blind? Ich nehme wohl an, dass das vollumfänglich auf Sie zutrifft. Ansonsten müsste ich annehmen, dass Sie mit Tonks auch noch den letzten Rest Ihres..., wie immer sie es nennen wollen, verloren haben!"

„Jungs! Bitte benehmt euch! - Miss Granger!"

Meine Augen folgen seinem Blick und ich sehe, wie Hermine sich sehr selbstsicher auf uns zubewegt. Zu selbstsicher, wenn man bedenkt, dass sie noch vor kurzem so niedergeschlagen und bedrückt wirkte. Ein ungutes Gefühl beginnt, von mir Besitz zu ergreifen. Ihrem Gesicht entnehme ich einen Ausdruck der Überlegenheit, der mir nicht gefällt. Sämtliche Sinne, die ich noch besitze, beginnen Alarm zu schlagen. Etwas an ihrer ganzen Erscheinung, ihrem Auftreten, gefällt mir nicht. Obwohl ich zugeben muss, dass ihre Erscheinung alles andere als abstoßend ist. Es erfüllt mich geradezu mit Stolz zu wissen, dass uns mehr verbindet als sie und jeder andere hier im Saal nur im Entferntesten vermuten würde. Wenn ich mich auch an die damit verbundenen Gefühle nicht mehr erinnern kann, so kenne ich doch die Bilder, die ich den Gegenständen, die sie in meinem Büro berührt hat, entlocken konnte. Oh ja, ich kenne sehr wohl Mittel und Wege, Gegenständen und Objekten (Dinge) Hinweise oder Geschehnisse zu entlocken, die niemand vermuten würde und jene Bilder, sie sind fest in meinem Innern verankert.

Es versetzt mir einen tiefen, schmerzhaften Stich, als ich höre, wie sie, bei uns angekommen, mit geradezu übertriebener Höflichkeit Albus und Lupin begrüßt und mich einfach übergeht.

„Unhöflichkeit, Miss Granger, scheint eine verbreitete Untugend im Hause Griffindor zu sein!", versuche ich sie zurechtzuweisen und hoffe, dass der Schmerz, den sie mir versetzt hat, nicht herauszuhören ist.

Sie mustert mich von oben bis unten.

„Professor Snape! Es ist wohl kaum möglich, Sie zu übersehen." entgegnet sie mir kalt, und ohne ein weiteres Wort an mich zu verlieren, wendet sie sich wieder von mir ab.

Der tiefe Stich, den sie mir versetzt hat, droht sich in ein riesiges schwarzes Loch zu verwandeln, in das ich zu fallen meine und nur alleine ihre Stimme hält mich davon ab, es auch tatsächlich zu tun.

„Professor Dumbledore, glauben Sie, es bestünde eine Möglichkeit, dass mir Professor Sprout zwei dieser herrlichen Paradiesrosen überlässt? Soviel ich weiß, gibt sie nur sehr ungern welche davon her."

„Mein Kind, ich denke doch sehr wohl, dass ich in dieser Richtung etwas für Sie tun kann. Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb Sie gerade zwei möchten?"

„Nein! Ich denke nur, dass sich eine allein einsam fühlen würde."

Mir stockt der Atem. Langsam aber sicher beginne ich, die Beherrschung zu verlieren. Geschockt von ihren eben gesprochenen Worten sehe ich zu, wie sie sich nun an Lupin wendet.

„Remus, vielleicht kannst du Sprout ja dazu bewegen, dass sie dir auch zwei überlässt, am besten mit etwas Wurzelwerk. Ich weiß da von einem bestimmten Trank, mit dem du Tonks überraschen könntest. Am besten wendest du dich wegen der Herstellung aber an Professor Snape, er scheint sich da besser auszukennen als ich."

Mehr als nur fassungslos habe ich ihren Worten gelauscht. Diese Frau versteht es wirklich, mich dazu zu bringen, dass ich noch den letzten Rest an Beherrschung verliere. Warum schreibt sie es nicht gleich mit Großbuchstaben an die Decke, dass wir in gebraut haben. Obwohl sie von dem Brauvorgang selbst mit Bestimmtheit nichts mehr wissen kann, dafür habe ich gesorgt. Ohne auf die anderen zu achten, ergreife ich sie am Arm.

„Miss Granger, ich denke wohl, Sie würden jetzt gerne mit mir tanzen."

Ein kurzes Nicken ihrerseits bestätigt mir, dass sie verstanden hat. Und wir begeben uns auf die Tanzfläche. Dort angekommen werde ich das Gefühl nicht los, in einem Spinnennetz gefangen zu sein. Ich will fliehen, mich dem allem entziehen, und kann es nicht. Weil ich mich, im Grunde genommen, dem gar nicht entziehen will, weil ich jeden Atemzug geniesse, sei er auch noch so qualvoll. Es ist, als beanspruchte sie sämtlichen Raum und Luft um uns. Sanft lege ich meine Hand auf ihren Rücken und spüre im selben Moment, wie tausend kleine Blitze durch mich hindurchfahren, und sich in meinem ganzen Körper verbreiten. Wie von selbst beginnen wir uns zu den Klängen der Musik zu bewegen. Die Blitze hinterlassen ein unerträgliches Kribbeln in mir. Fast so, als hätte ein ganzer Ameisenstaat meinen Körper befallen, als hätten sie sich vorgenommen, jeden noch so kleinen Teil von mir in Besitz zu nehmen. Ich frage mich, ob ihre Nähe immer diese Gefühle in mir auslöst? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es zunehmend unerträglicher wird. Dass ein leichtes Zittern mich erfasst und, je länger wir tanzen, um so stärker wird es. Ich spüre, wie die Innenflächen meiner Hände feucht werden, und der Drang, sie fest an mich zu drücken, sie zu halten und zu spüren, fast ins Unermessliche steigt. Wie konnte ich nur so dumm sein, und annehmen, ich könnte ihr entsagen und, indem ich sie von mir stoße, ein normales Leben führen. Nein! Ich kann es nicht, nicht nach diesem Tanz, nicht, nachdem ich weiß, wie es sich anfühlt, ihr so nahe zu sein. Ich weiß jetzt, dass die Entscheidung über mein Leben, meine Zukunft, schon getroffen wurde, dass ich nie auch nur die geringste Chance hatte, mich dem zu entziehen.

Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob es falsch ist oder nicht, nähern sich meine Lippen ihrem Ohr.

„Komm mit!"

Noch nie in meinem Leben war ich mir so sicher wie jetzt, dass ich dieses Feuer, dass ihre nähe in mir auslöst behalten möchte und das für den Rest meines verdammten Lebens. Dieses Mal wird es keinen Malfoy geben, der es mir entreißt.