Für die Ewigkeit III


Disclaimer:
Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!

Rating: T

Summary: Elrond ist soeben von den grauen Anfuhrten zurückgekehrt, nachdem er dort Celebrian verabschiedet hat und sucht nach Beistand in dieser schweren Stunde!

Vielen lieben Dank an dieser Stelle auch an all die lieben Seelen, die sich die Mühe gemacht haben, mir ein Review zu hinterlassen! Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut! Ausführliche Antworten findet ihr wie immer am Ende! Und nun viel Vergnügen beim Lesen!


Dein Atem wird wieder unruhiger, dein Herz schlägt schneller. Das beunruhigt mich. Was kann ich nur tun, um dir zu helfen? Ich fühle, wie du auf einmal in meinen Armen hängst, als würde dein eigener Körper dir zu schwer. Die Kraft deiner Beine lässt nach, sie wollen dir ihre Dienste versagen. Doch ich habe Kraft, genug Kraft für uns beide. Ich halte dich einfach aufrecht, stütze dich und fühle, wie stumme Dankbarkeit von dir ausgeht und du dich mir ganz anvertraust.

Es ist lange her, dass sich ein Lebewesen mir so bedingungslos anvertraut hat. Es müssen deine eigenen Kinder gewesen sein, damals vor vielen Jahren, als sie neugeboren waren. So winzig und hilflos, so schwach. Sie waren noch ganz durcheinander von der plötzlichen Veränderung, nun von ihrer Mutter getrennt zu sein und soviel neues stürzte auf sie ein. Genau wie bei dir nun, nicht wahr? Auch du bist plötzlich zum ersten Mal wirklich von Celebrian getrennt und alles ist nun neu und anders, so dass auch du dich noch nicht der Herausforderung gewachsen fühlst und dass du dich nun auch ganz hilflos fühlst und... schwach.

Ehe ich wirklich selber weiß was ich tue, nehme ich dich auf meine starken Arme und ziehe mich mit dir zu einer Bank zurück. Ich lege dich sanft darauf ab, setze mich dann dazu, so dass ich deinen Kopf in meinen Schoß betten kann. Ich hoffe, du hast es bequem so. Zufrieden stelle ich fest, dass es dir scheinbar gefällt. Du atmest wieder ruhig und deine so unendlich traurigen Augen, voller ungeweinter Tränen, die sicher so locker sitzen, doch einfach nicht herauszukommen vermögen, blicken mich dankend an.

Ich schenke dir ein Lächeln, voller Fürsorge und Trost, um dich in der Gewissheit zu wiegen, dass du nun einmal schwach sein darfst, ohne Rücksichten nehmen zu müssen. Ich bin sicher, dass dir das gut tun und Erleichterung verschaffen wird.

Es ist ein eigenartiges Gefühl, hier zu sitzen, während du dich an mich kuschelst wie ein kleines Elbenkind, das aus einem bösen Traum erwacht ist und nicht wieder Ruhe zu finden vermag. Ich spüre deine Wärme, lege meine Hand sanft auf deine Schulter, lasse dich meine Wärme spüren, um dir Trost zu geben. Unsere Blicke wandern zusammen über die Balustrade hinweg, gleiten über das Tal. Ein letztes Mal schimmern kleine Regenbögen in den Kaskaden der Wasserfälle auf, ehe die Sonne nun endgültig hinter den Bergen versinkt und das Zepter an Ithil übergibt. Seine Sichel hat wieder ein wenig zugenommen. Noch ein paar Tage und er wird halbvoll sein.

Langsam gerät er in unser Blickfeld und taucht unser kleines heimeliges Tal in sein silbriges Licht. Die Sterne kommen hervor. Nicht mehr lange und wir werden auch von unserem Plätzchen hier Eärendil erkennen können, unseren geliebten Stern. Wird er in der Lage sein dir Trost zu spenden, so wie sonst auch, wenn du Sorgen hattest. Sein Licht wird stets das gleiche sein, oder wird es sich in deinen Augen gewandelt haben?

Meine Hand streichelt deine Schulter ein wenig und du scheinst es zu genießen. Wann haben sich meine Augen eigentlich vom Himmel ab- und dir zugewandt? Ich betrachte deine feinen Gesichtszüge, die schmalen, hübsch geschwungenen Augenbrauen, deine weisen grauen Augen, die den Himmel betrachten. Deine zarte Nase, die schmalen Lippen, frage mich wie sie sich wohl anfühlen.

Was sind das nur für Dinge, die mir hier durch den Kopf schwirren? Warum frage mich wie sich deine Lippen oder Wangen anfühlen? Warum verlangt es mich, meine Hand auf deine Brust zu legen, um deinen Herzschlag zu fühlen? Ich... ich habe noch nie so gefühlt... und ich sollte so auch nicht fühlen. Ich darf es einfach nicht.

Noch immer betrachte ich deine mühevoll und aufwendig gestaltete Frisur. Deine Gemahlin liebte es, wenn du dein Haar so trugst. Ich bin sicher du wolltest dich noch einmal schön machen für sie, damit sie dich immer so in Erinnerung behalten kann, wie sie dich kannte und liebte. Auch mir gefällt deine Haartracht heute Abend. Selber würde ich mein Haar so nie tragen, es wäre mir zu unpraktisch. Doch an dir erscheint es mir passend und bildschön. Es vervollkommnet deine makellose Erscheinung.

Es ist absurd was ich mir gerade für Gedanken mache, doch woran immer ich auch denke, dein Seelenwohl ist mir jetzt das Wichtigste. Und das wird es auch immer bleiben. Wir verstehen einander in dieser Stunde auch ohne Worte; nur als du aufstehst und meine Hände drückst, um mir zu danken, da habe ich für einen Moment so etwas wie ein Verlustgefühl. Ich vermisse deinen warmen Körper in meinen Armen. Ich mag dich nicht entlassen, auch wenn ich weiß, dass du dich nun ein wenig besser fühlst.

Ich weiß selber nicht genau, was mit mir los ist, doch ich möchte dich nicht gehen lassen, dich nicht allein lassen oder gar allein in deinem Schlafgemach wissen. Ich möchte dich trösten und beschützen und... nein, nur trösten und beschützen. Ich möchte nicht nur dein Haus und unser Tal vor Orks oder anderen dunklen Kreaturen beschützen, ich will deine blutende Seele beschützen, weil ich fürchte, dass sie noch immer an einem Abgrund steht. Es fehlt nur noch ein winziger Schritt und du könntest aus Kummer zu schwinden beginnen. Das würde ich nicht ertragen.

Aber ich verstehe auch, dass du nun Ruhe brauchst, nach soviel Aufregung, Plage und Trauer. Ruhe sanft und versuche dich im Reich der Träume zu entspannen heute Nacht. Ich blicke dir nach, wie deine Schritte sich lautlos entfernen, als du die Bibliothek verlässt. Es fällt mir schwer dich gehen zu lassen, da ich dich nicht allein lassen möchte, da ich... in deiner Nähe sein möchte. Ich bin dir dankbar, dass du mich dich trösten ließest und hoffe, dass du mir diese Ehre wieder erweisen wirst. Wie gern würde ich dir diesen Wunsch erfüllen, dich zu trösten, zu halten, dir meine Wärme und Nähe zu geben... bis in alle Ewigkeit.

Ende


Lady-of-Gondor: Vielen lieben Dank für Dein Review! Es freut mich, dass die Unsicherheit Glorfindels, die ich darzustellen versuchte, auch tatsächlich so 'rübergekommen' ist! Das ist wirklich ein tolles Lob!

Shelley: Dir auch gleich noch mal ein dickes liebes Danke für deine tolle Arbeit als Beta! Ja, auch der Elrond kann mal Schwächen haben, ist auch nur ein Elb, nicht wahr! Aber er hat ja seinen Glorfindel.

Eryndis: Hui, du erinnerst mich da dran, dass ich da dringend mal an der neuen Story schreiben sollte, gell? Keine Sorge, kommt sicher bald! Und vielen Dank für all Dein Lob!

Fireth: Vielen Dank für deine wundervollen langen Reviews! Ich les die unheimlich gerne! Sowas baut doch sehr auf:smile: Und wie du siehst, hat dein Festketten am PC sogar was genützt, denn ich hab ein neues Kapitelchen geschaffen!


So, damit möchte ich mich auch wieder ganz herzlich bei euch bedanken, denn damit ist diese Geschichte nun auch schon wieder zu Ende! Aber vielleicht wollt ihr ja doch noch eine Fortsetzung, die direkt an 'Unerfüllbare Träume' anschließt! Lasst es mich wissen! Bis bald! Eure Ari 