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Weide Die Blacks & Malfoys sind eigentlich auch normale Menschen, sie haben nur ähem seltsame Hobbies, die sie in ihren Kellern und auf ihren Ländereien durchführen. Siehe 'der kleine graue Mann'.
Abhaya Der kleine Racker ist mir schon ans Herz gewachsen. Noch kann er nicht direkt Zaubertränke entwickeln, er modifiziert nur vorhandene, genau wie mit den Zaubersprüchen. Er hat eine überschäumende Phantasie, die hilft ihm, wie man sieht, in allen Lebenslagen. Aber er ist schon irgendwie vielversprechend auf dem Gebiet.
Severin Ich schreibe fleissig! Ich will ja auch wissen, wie es weitergeht g.
XXXoooXXX Und nun weiter!
Am nächsten Morgen erwachte er deutlich später, aber immer noch zeitiger als die Anderen. Es war sein Geburtstag, fiel ihm plötzlich ein! Durchgeschlafen, nicht geträumt und bingo! trocken, der Zaubertrank hatte gewirkt. Gut, er schmeckte wie Heu und man musste sofort mit Kürbissaft nachspülen, aber er wirkte! Das versetzte ihn in Hochstimmung. Er war gespannt, ob er heute Post bekommen würde, obwohl - das war eher kaum zu erwarten.
Seine Großeltern mütterlicherseits waren seit - dem Vorfall - besser auf ihn zu sprechen, allerdings ließ Onkel Seymour keine Möglichkeit aus, ihn schlecht zu machen. Oma Snape war seit dem gewissen Vorfall überhaupt nicht mehr gekommen. Geschrieben hatte sie nur noch selten und Geschenke - nun ja ihre Geschenke konnte man meist nicht gebrauchen. Er seufzte. 'Hoffentlich schickt Mama ein bisschen Geld', dachte er.
Als er aus dem Bad zurückkam, sah er eine Eule auf seinem Bett sitzen. "Was machst du denn hier?" fragte er das kleine Tierchen und nahm den Brief und das Päckchen entgegen. So früh kam normalerweise keine Post. Er nahm zögernd den Brief und öffnete ihn. "Herzlichen Glückwunsch zum 11. Geburtstag" stand da und :"Ich meine, du hast sicher Spass an einer selbstschreibenden Feder. Viel Glück damit. LV". Severus packte die Feder aus. Sie schien von einem seltenen Vogel zu sein, denn sie war schwarz und flauschig. Er stellte sie auf den Rand einer Seite seines Zaubertrankbuches und sagte: "Los" Die Feder tanzte über dem Papier. Severus diktierte spaßeshalber sein neues Rezept. Die Feder ahmte seine Handschrift korrekt nach und verkleinerte sie sogar so, dass das Rezept auf den Seitenrand passte. Er klatschte begeistert in die Hände. Das war mal ein Geschenk!
Schnell diktierte er ein Dankschreiben und schickte es mit der Eule weg. Für ein paar Minuten hatte er sogar den kleinen grauen Muggelmann vergessen.
Langsam schälten sich seine Kameraden aus den Betten. Evan Rosier gähnte herzhaft und röhrte dann quer durch das Zimmer: "Herzlichen Glückwunsch, Snape! Ich habe Kuchen bei den Hauselfen bestellt. Heute morgen wird gefeiert!".
Und in der Tat, an der Stelle, wo ihre kleine Gang zu sitzen pflegte, stand ein Schokoladenkuchen. Severus verdrückte ein großes Stück und dankte im Stillen, dass der kleine blaue Frosch nicht mehr in seinem Magen wohnte.
Letztendlich hatte seine Mutter in einem Brief dazu Stellung genommen. 'Ich wollte nicht, dass dein Vater sich aufregt, wenn du nach Süßigkeiten fragst. Er hat keine Arbeit, weißt du. Er war früher wirklich lieb zu uns, der Ärger und die Hoffnungslosigkeit haben seine Seele aufgefressen. Sprich bitte nicht darüber." Hm. Klingt logisch. Und nach dem Vorfall, hatte der arme Mann auch noch erfahren müssen, dass nicht nur seine Frau eine Hexe, sondern sein Sohn auch noch ein Zauberer war. Tragisch, wirklich tragisch. Severus zuckte mit den Schultern. 'Es gibt Schlimmers, als ein Zauberer zu sein.' philosophierte er im Stillen.
Kurz vor Ende des Frühstücks kamen wie immer die Eulen. Zwei ließen sich vor Severus nieder. Tatsächlich! Geschenke! Er nahm seine Päckchen entgegen und gab den Eulen was zu futtern. Leider war nicht mehr genug Zeit, das Zeug auszupacken, er würde das nach dem Unterricht erledigen.
Er legte seine Schätze auf das Bett und eilte hinunter zum Zaubertrankzimmer. Das einzig Blöde an Zaubertränke war, dass es mit den Gryffindors gemeinsam stattfand. Er suchte schnell seinen Platz neben Rosier und versuchte dem eintönigen Votrag des Professors zu folgen. 'Der Zaubertrank wirkt doch länger als gedacht. Ich muß weniger Schlafmittel reinmachen.' dachte er flüchtig, bevor er mit der Stirn auf dem Tisch aufschlug.
"Oh!" schrie der Professor. "Eine Ohnmacht!" Einige Schüler kicherten nervös. "Rosier, bringen Sie ihren Freund hinauf zu Madame Pomfrey. Sie soll sich ihn mal ansehen. Herrschaften, hier vorn spielt die Musik. Aufmerksamkeit, bitte!"
Rosier schleppte den benommenen Snape die Treppe hinauf. Im Korridor blieben sie kurz stehen. "Was ist mit Dir, Kumpel?" fragte Evan besorgt. "Du siehst aus wie eine weiße Wand!". Snape versuchte mühsam seine Lethargie zu durchbrechen. "Weiß nicht." flüsterte er. "Mir ist so flau.". Sie gingen langsam, ganz langsam hinauf zu Madame Pomfrey.
Die Schulschwester schaute ihn grimmig an. "Na, was ist es denn diesmal. Haben euch diese Rüpel wieder verprügelt?" Madame Pomfrey war eine der wenigen vom Personal, die selber Slytherin war und deshalb bevorzugte sie dieses Haus ein wenig. "Nein. Er ist plötzlich umgekippt." erklärte Rosier in geschäftsmäßigem Ton. "In Zaubertränke." Madame Pomfrey fuhr mit ihrem Zauberstab über die Stirn von Severus und murmelte ein paar Sprüche. "Hm. Etwas Fieber. Flau, sagst Du?" Severus nickte beklommen. "Du bleibst heute hier im Bett, Junge. Ich würde sagen, es ist ein Wachstumsschub. Da spielt manchmal der Kreislauf verrückt. Pass auf, in einer Woche bist du zwei Zentimeter größer." Sie gab ihm einen Krankenhaus-Pyjama und wies ihm ein Bett zu. Außer ihm lagen noch zwei Ravenclaws dort, die beim Quidditch zusammengestoßen waren.
"Ich bring' Dir deine Geschenke heute nachmittag." flüsterte Rosier zum Abschied und verduftete.
"Isser endlich tot?" kreischte Sirius Black, als Rosier zurückkam. "Du entsetzlicher, blöder, ungehobelter Bandit!" rief eine Mädchenstimme empört zurück, ehe Evan etwas sagen konnte. "Dir sollten doch gleich Eselsohren wachsen!" fuhr das rothaarige Mädchen fort. "Ich denke, deine Familie ist so nobel aber du - du bist das Letzte!". Der Professor gebot Ruhe. "Sh, Lily. Du hast zwar recht, aber den Unterricht solltest Du deshalb nicht stören. Das gibt dann 12 Punkte Abzug von Gryffindor und es gehen wieder 4 zurück, weil Miss Evans den Fauxpas von Mr. Black ein wenig gemildet hat" gab er bekannt. "Blöde Zicke!" kam es aus der Ecke von Black's Gang. Evan drehte sich um und sah, dass es der dickliche Junge mit dem sandfarbenen Haar gesagt hatte. Typisch. Ein Claqueur. Das Wort hatte er neulich von Severus aufgeschnappt, der immer nach schönen, seltenen Worten suchte und sie dann in Sätzen benutzte. Evan fand das unglaublich - cool.
Er beobachtete, wie Black und Potter auf das Mädchen nach dem Unterricht einredeten. Aber sie schien sich ganz gut wehren zu können. Er verstand Worte wie "Lackaffe" und "Prolet". Als er später Lucius davon erzählte, lachte dieser. "Ganz schön aufgeweckt für ein Schlammblut, diese Rothaarige." sagte er und ließ es dabei bewenden.
Severus packt abends endlich seine restlichen Geschenke aus. Die Aussicht auf ein paar Zentimeter Wachstum hatten ihn mit der Lage versöhnt. Und Evans Erzählung über Lily und die Claqueure hatte ihn vollends aufgemuntert. Interessiert packte er erst das Päckchen von Großvater Prince aus. Ein Buch. Und was für ein Buch! "Perfekter Geist von Emilius Pectus" las er aufgeregt. "Was uns befreit ist das Wissen, wer wir sind, wo wir waren, was wir wurden, wohin wir geworfen werden, wohin wir eilen, wovon wir erlöst werden, was Geburt ist und was Wiedergeburt." las er weiter und murmelte vor sich hin: "Das ergibt einen Sinn.". Onkel Seymour würde sicherlich Gift und Galle spucken, wenn er erführe, was für ein wertvolles Buch er ihm geschenkt hatte. 'Tja!' dachte er mit einem Anflug von Bitterkeit, 'das ist eben der Unterschied zwischen Zauberer-Enkel und Squib-Enkel.' Nicht, dass es ihm kurzfristig etwas nützen würde...
Mama hingegen hatte, praktisch wie immer, einen neuen Pullover und ein Zaubererschach-Set eingepackt und in den linken Ärmel des Selbstgestrickten noch fünf Galleonen hineingeschmuggelt. Severus grinste unfroh. Sicherlich hatte sie sich das Geld vom Munde abgespart, der Alte hätte sicherlich getobt, wenn er davon Wind bekam. Er nahm sich vor, wieder häufiger zu schreiben, jetzt mit der neuen Feder war das ja nicht mehr so das Problem.
Kurz nach acht Uhr abends, brachte Madame Pomfrey noch ein Nachtessen. Einen Apfel und ein paar Kekse sowie ein Glas warme Milch. Severus schluckte schnell seinen Zaubertrank und hoffte, dass er nicht mit Milch reagierte. Dann nahm er den Apfel und begann in seinem neuen Buch zu lesen.Emilius Pectus war eine Koryphäe auf dem Gebiet der Gedankenbeherrschung. Er beschrieb im ersten Teil ein gutes Dutzend leichter Übungen, um die Gedanken nicht auf dem Gesicht erscheinen zu lassen, ganz egal was in einem vorging. Severus versuchte die Übungen nachzumachen, erkannte aber schnell, dass er dafür einen Sparringspartner brauchte. Evan und Florence würden dafür herhalten müssen. Letztendlich konnten sie auch davon profitieren. Schwindeln, ohne rot zu werden, beispielsweise war eine Fähigkeit, die man in Hogwarts gut gebrauchen konnte. Severus klopfte liebevoll auf den Einband und legte das Buch unter sein Kopfkissen. Er glaubte zwar nicht, dass er dadurch den Inhalt im Schlafe lernen würde, aber man konnte nie wissen...
