Hallo
Disclaimer und Summary … das Gleiche wie beim letzten Mal, hat sich nichts geändert
Ein ganz liebes Danke schön an meine Beta IcyB und an all die Lieben, die ein Review hinterlassen haben.
Gugi28 – Hallo, danke für das Lob. Nein Draco geniert sich nicht, es liegt an etwas anderem. Aber dazu erst im nächsten Kapitel mehr. Diesmal muss Harry noch ein bisschen unter ihm ‚leiden'. Bussi für dich und (wann geht es mit deiner Geschichte weiter – unauffällig, leise anfrage?)
Amunet – Danke fürs Kommi, also Dracos Genesung wird schneller kommen, da er später Harry bei der Bewältigung seiner Vergangenheit helfen muss. Aber bis dahin dauert es noch ein kleines bisschen. Viel Spaß beim lesen.
Eiskugel – Hi, dass kenne ich. Man hat ein schönen Einfall für eine Story, fängt an drauflos zuschreiben du Mittendrine gehen einem die Ideen aus und aus der Geschichte wird nie etwas. Hoffe für dich, dass dir noch schöne Gedanken einfallen, vielleicht hilft ja auch diese Geschichte ein bisschen dabei. Danke für dein Review.
Babsel – Hallo du Mutige, Danke für dein Kommi und viel Spaß beim weiter lesen.
bloody Death Eater – Danke für dein Review, freu. Na ich würde Draco schon davon abhalten Selbstmord zu begehen, grins, dafür ist er für diese Geschichte zu wichtig. Viel Spaß beim weiter lesen.
Crazy-Anime – Danke, ich hoffe dieses Chapter ist auch nach deinem Geschmack.
Lara-Lynx – Hi, ja das Original ist abgeschlossen und ich poste zweimal die Woche. Natürlich kommen die Beiden Muggel dahinter, aber ob Malfoy in diesem Kapitel schon wieder spricht …? Grins, viel Spaß beim lesen und danke für dein liebes review.
Adelaide – Hallo und Thanks fürs Kommi, hoffe es gefällt dir auch weiterhin.
SamanthaPotter – Ganz liebes Dankeschön, Freu und viel Spaß beim lesen.
The Depths of Winter
Chapter six
Awakening
"Hallo Harry."
"Myra, was machst du hier?" fragte Harry schockiert und plötzlich nervös. Es war Samstag; und er hoffte auf einen entspannenden Tag ohne sich Gedanken wegen seiner Freunde zu machen. „Du kannst nicht -"
„Kann was nicht, Harry? Hereinkommen?" Myra zog eine Augenbraue nach oben. „Hältst du dir hier irgendetwas Gefährliches?"
„Nein, nein", antwortete Harry panisch durch die einen Zentimeter weit geöffnete Tür. „Nein, nichts Gefährliches, ich schwöre."
Myra stieß mit überraschender Kraft die Tür auf. Sie stampfte in den Flur, stellte sich dort mit verschränkten Armen hin und starrte Harry, welcher mit Unbehangen die Rückseite der Tür ergriff, wütend an. Myra war ziemlich sauer und mit ihr war nicht zu Spaßen, wenn sie verärgert war.
„Okay", sagte sie, „es ist nichts Gefährliches; dann wirst du ja nichts dagegen haben, wenn ich es mir ansehe, oder ihn."
„Es ist nicht – ich meine -" Schließlich gab Harry auf und seufzte tief. „In Ordnung."
Er ging durch den schmalen Korridor zum Wohnzimmer, wo Malfoy auf der Couch lag. Eine Decke lag über seinen Beinen, sie war bis zur Taille hochgezogen, und er starrte ausdruckslos vor sich her, so wie er es seit zwei Wochen tat. Der Fernseher war an, zeigte eine junge Frau mit unechten blonden Haaren und zu viel Make-up.
„Myra, das ist Draco Malfoy, Malfoy das ist meine Freundin Myra", sagte Harry.
Wie vorhergesehen bewegte sich Malfoy keinen Millimeter. Sein Blick starr auf den Fernseher gerichtet, er starrte ohne zuzusehen. Myra stand mit geöffnetem Mund da und blickte Malfoy mit großen Augen an.
„Malfoy ist von der Taille abwärts gelähmt", erklärte Harry und zeigte in die Ecke des Zimmers wo der Rollstuhl stand. „Er wohnt jetzt bei mir, weil er nirgendwo sonst hin kann."
„Warum – er kann sich nicht bewegen", sagte Myra mit leichtem Stirnrunzeln, welches ihre Gedanken verbarg.
Harry seufzte und blickte auf den Fußboden. „Es verhält sich seit mehr als zwei Wochen so", erklärte Harry. „Redet nicht, sieht nichts und scheint auch nichts zu hören. Ich weiß nicht, was los ist und er ist allergisch auf Mug- Ich meine, er reagiert allergisch auf die meisten Medikamente."
„Allergisch?" wiederholte Myra dümmlich. Sie schüttelte ihren Kopf um ihn klar zu bekommen. „Aber warum ist er hier? Und warum ist er nicht in einem Krankenhaus?"
„Hast du mir nicht zugehört? Es reagiert auf fast jede Medizin allergisch, also können sie im Krankenhaus nichts für ihn tun", erwiderte Harry. Mit frustrierter Stimme sprach er weiter. „Was er hier macht? Er isst, wenn ich ihn füttere, schläft nachts, schaut Fernsehen, wenn ich ihn hierher trage, duscht, wenn ich ihn abdusche und den Rest der Zeit starrt er die Wand an."
Es stoppte um Myra wütend anzublicken. „Verstehst du jetzt, warum ich nicht wollte, dass du herkommst?"
Myra wand ihren Blick von Malfoy ab und sah ihn an. „Eigentlich; nein, nicht wirklich", sagte sie. „Ich verstehe immer noch nicht, warum du ihn vor uns versteckt hast. Was denkst du denn? Das wir was Schlechtes über dich denken, weil du einen altem Freund hilfst? Warum sollte das auf irgendeine Art schlimm sein?"
Sie klang weniger verärgert, eher irritiert und neugierig.
„Keine Ahnung", nuschelte Harry. „Ich wusste nicht, was du sagen würdest und er verhält sich momentan nicht wie ein zurechnungsfähiger Mensch, also wusste ich wirklich nicht, was du darüber denkst."
Myra rollte mit ihren Augen und lächelte ein bisschen. „Harry, du bist so dumm, ich könnte dich manchmal schlagen. Warum um alles in der Welt sollten wir weniger von dir halten, weil du einem Freund hilfst? Du bist so blöd."
Harry grinste verlegen zurück. Er beschloss, nicht zu erwähnen, dass er und Malfoy nie Freunde waren. Es schien nicht wichtig.
„Warum setzten wir uns nicht und trinken eine Tasse Tee?" fragte Harry und führte Myra durch das Wohnzimmer in die Küche. Er stellte einen Wasserkessel auf den Herd, als Myra sich auf einen Stuhl an den kleinen Tisch setzte. Sie schwiegen beide. Der einzige Ton kam von dem Wasser, welches zu kochen begann.
Gerade als Harry Myra eingießen wollte, klingelte es.
„Entschuldige mich", sagte er.
Er verließ die Küche und ging durch den Flur zur Tür. Er öffnete in dem Moment, als Hermine erneut klingeln wollte.
„Hi", grinste sie. Wegen seinem erschrocken Gesichtsausdruck, sprach sie weiter. „Störe ich bei irgendetwas?"
„Was? Nein, neinüberhaupt nicht", erwiderte Harry. „Ich war nur – überrascht."
„Oh, das ist verständlich", sagte sie. „Ich denke, dass wäre ich auch gewesen."
Er lächelte ein bisschen. „Komm rein", sagte er, seine Manieren wieder findend. Er half ihr aus der Jacke und sagte ihr, dass sie ihre Schuhe hinstellen konnte, wo immer sie wollte. Sie entdeckte Myras Jacke, die nur hastig ausgezogen und weggelegt wurde, als Harry sie in das Wohnzimmer geführt hatte, damit Myra Draco sehen konnte.
„Besuch?" fragte Hermine.
„Eine Freundin kam vorbei." Er zeigte den Flur entlang zur Küche. „Das ist Myra und das ist Hermine Granger. Sie ist eine alte Freundin aus der Schule."
„Nett dich zu treffen", sagte Myra und streckte ihre Hand zur Begrüßung aus. Hermine ergriff sie mit einem Lächeln.
„Freut mich auch", erwiderte sie. „Also ihr zwei seit -"
„Nein, nein, definitiv nicht", sagte Myra lachend, als Harry errötete. „Wir sind nur Freunde. Außerdem Harry-"
„- möchte momentan keine Freundin", unterbrach sie Harry und sah Myra, hinter Hermines Rücken mit warnendem Blick an. Myra sah ein bisschen verwirrt aus, aber dann verstand sie und nickte.
„Er will Single bleiben", sagte sie. „Obwohl ich ihm immer sage, dass er mit diesem Aussehen Jede und zu Jederzeit haben könnte."
Hermine zog eine Augenbraue nach oben. „Du weißt", ergänzte sie, „dass sie recht hat. Ich hatte das letzte Mal nicht die Chance, dich genau anzusehen, aber du siehst echt gut aus Harry."
Harry errötete noch mehr. „Danke dir, Mine", sagte er und blickte auf den Boden.
„Also, woher kennt ihr beide euch?" fragte Hermine.
„Universität", erwiderte Myra. „Wir gehen auf dieselbe. Wir trafen uns durch einen Freund von mir."
„Das ist – schön", antwortet Hermine.
Sie schwiegen und Harry hatte das Bedürfnis, die Stille zu durchbrechen. „Wir wollten gerade etwas Tee trinken und Hörnchen essen. Möchtest du etwas?" fragte er.
„Wenn es euch nicht stört", sagte Hermine mit kurzem Blick auf Myra, die mit den Schultern zuckte.
„Du bist herzlich eingeladen, mir macht es nichts aus.", erwiderte Myra.
„Ich werde nicht lange bleiben", antwortete Hermine. „Ich muss wieder zurück zur Arbeit. Ich bin eigentlich nur vorbeigekommen um nachzusehen, wie es Malfoy geht."
„Es schläft auf der Couch", meinte Harry und stellte das Tablett mit den Hörnchen und dem Tee auf den Tisch. „Vielleicht schaut er aber auch Fernsehen, ich weiß es nicht. Er ist so – abwesend, in den letzten beiden Wochen."
„Ist er? Das ist seltsam. Ich sollte ihn mir mal ansehen", sagte Hermine. Harry holte Butter und Käse aus dem Kühlschrank und stellte es neben die Hörnchen.
„Fühl dich ganz wie zu Hause – ich habe keine Ahnung, auf was ich achten soll", sagte Harry.
„Du bist also Krankenschwester?" fragte Myra.
„Nein, ich bin eine Heil- Ich bin Ärztin, " erwiderte Hermine, goss sich Wasser in ihre Tasse und ließ den Teebeutel ins Wasser sinken.
Myra hob beeindruckt eine Augenbraue. „Du scheinst eine sehr junge Ärztin zu sein", sagte sie.
„Hermine war die beste der Klasse, als wir aus der Schule raus sind", antwortet Harry und nahm ein Schluck von seinem Tee. „Sie ist die ehrgeizigste Person, die ich kenne."
„Naja, ich lerne halt", erwiderte Hermine und wurde leicht rot. „Es wird noch ein Jahr dauern, bis ich völlig ausgebildet bin. Was studierst du?" Hermine klang, als ob sie verzweifelt das Thema wechseln wollte.
„Ich studiere Jura; ich möchte einmal Rechtanwältin werden", sagte Myra.
„Was für eine Rechtsanwältin?" fragte Hermine und biss in ihr Butter-Käse-Hörnchen. „Das ist köstlich, Harry. Machst du die selber?"
„Ja, natürlich tue ich", sagte Harry und errötete aufs Neue.
„Oh Entschuldigung", sagte Harry und schaute Myra an. . „Ich habe dich unterbrochen. Erzähle doch weiter."
„Ist nicht schlimm. Ich möchte Familienanwalt werden", ergänzte Myra.
Hermine nickte nachdenklich. "Klingt interessant."
„Ist es", erwiderte Myra. „Es gibt so viele Gebiete, das man -"
Während Hermine und Myra in eine anregende Konversation über Familienrecht abtauchten, stand Harry mit einem frisch belegten Hörnchen auf dem Teller und etwas Tee auf. Ohne dass die beiden Frauen es bemerkten, verließ er die Küche und ging ins Wohnzimmer. Auf dem Fernseher war jetzt ein Mann zu sehen, der eine nur halb so alte Frau im Arm hielt. Er küsste sie und schien zur gleichen Zeit in ein sehr ernstes Gespräch mit ihr vertieft zu sein. Irgendeine Soap also.
Harry setzte sich neben Malfoy auf die Couch.
„Hier ist ein Hörnchen", sagte Harry und hielt es dem Blonden hin. „Möchtest du es?"
Wie erwartet antwortete Draco nicht. Harry seufzte leicht und brach das Hörnchen in Stücke. Er hielt es vor Malfoys Mund und der Blonde aß.
„Hermine ist hier", erzählte Harry ihm. „Und Myra auch. Ich hab versucht sie abzuhalten – ich weiß nicht mal warum, aber ich hab es getan."
Er fütterte Malfoy mit dem nächsten Stück Hörnchen. Die Szene beruhigte Harry irgendwie. Er konnte Hermine und Myra in der Küche sprechen hören, ihre Stimmen klangen wie ein Murmeln im Hintergrund. Draußen war der Himmel tiefrot. Die Sonne war erst vor ein paar Minuten untergegangen. Malfoy lag blass und teilnahmslos auf der Couch. Sein Körper erschien unter der Bettdecke schmal, wie der eines Kindes, mit Ausnahme seines Gesichtes. Sein Gesicht trug die Zeichen des Krieges, Narben verunstalteten die makellose Haut und Gesichtszüge; Narben die niemand haben sollte, der so jung war. Sein Haar war nicht gepflegt und geglättet, wie damals als sie in der Schule gewesen waren. Harry sah keinen Grund, Gel in etwas zu machen, was auch ohne gut aussah. Er steckte sich nach vorne und wischte eine verirrte Strähne zurück.
Er gab Malfoy noch ein Stückchen des Hörnchens und wünschte sich, er würde wissen, was los war. Er bemerkte, dass er sich das in den letzten zwei Wochen schon Millionen Male gewünscht hatte; das Malfoy aus dieser Benommenheit aufwachen würde.
„Wie lange willst du noch so ein Zombie bleiben?" fragte Harry. „Du musst wissen, dass es nicht lustig ist, das mit anzusehen."
Ihm war nicht aufgefallen, dass Hermine und Myra ihr Gespräch beendet hatte und somit hatte er auch nicht bemerkt, dass sie nun im Türrahmen zwischen Küche und Wohnzimmer standen.
„Wie geht es ihm?"
Harry sprang beim Klang von Hermines Stimme auf. Hörnchenkrümel fielen von dem Teller in seiner Hand auf Malfoys Zudecke. Harry drehte sich zu seinen zwei Freunden um.
„Genauso wie in den letzten beiden Wochen. Er scheint nicht mitzubekommen, dass ich überhaupt hier bin", antwortet Harry.
„Nicht?" frage Hermine. „Das ist schlecht."
„Er verhält sich so, seit das Fieber verschwunden ist, vier Tage nachdem er hergekommen ist. Er ist wie ein Roboter – er kaut und schluckt, wenn ich ihm etwas zu essen gebe, er trinkt, wenn ich ihm Wasser reiche, er pinkelt, wenn ich ihn ins Bad bringe – nur scheint er nicht mehr lebendig zu sein, wie eine leblose Hülle."
„Wie oft fütterst du ihn?" fragte Hermine ihn.
„Zwei Mal am Tag und nachmittags, wenn ich zu Hause bin, gebe ich ihm Obst", erwiderte Harry.
„Das klingt gut", sagte Hermine. „Aber er reagiert nicht darauf?"
„Nein, tut er nicht", antwortete Harry und schüttelte seinen Kopf.
„Vielleicht sollte ich ihn mit ins Krankenhaus nehmen"überlegte Hermine. „Wir könnten ein paar Tests machen und möglicherweise finden wir heraus, was nicht stimmt."
Harry schüttelte erneut den Kopf. „Nichts für ungut Mine, aber ich glaube nicht, dass deine Tests irgendwelche Aussagen darüber treffen können, wie das Problem zu beheben ist. Ich vermute, es spielt sich nur in Malfoys Kopf ab."
„Denkst du nicht trotzdem, dass es besser ist, wenn ich ihn mitnehme? Es scheint furchtbar viel Arbeit für dich zu sein."
„Tja, danke Mine, aber ich habe ihm gesagt, er kann so lange bleiben, bis es ihm gut geht", sagte Harry mit einem leichten Lächeln. „Ich schätze es geht ihm noch nicht gut. Und außerdem habe ich mich daran gewöhnt, ihn hier zu haben."
Myra hatte schweigend da gestanden und war dem Gespräch gefolgt, aber jetzt mischte sie sich ein, „Ich stimme Harry eigentlich zu", sagte sie zu Hermine. „Ich habe vor einigen Jahren einen Kurs in Psychologie belegt und es scheint eher eine Sache in Malfoys Kopf zu sein, als etwas, das du testen kannst. Außerdem erzählte Harry mir, dass Malfoy auf Medikamente allergisch reagiert."
Hermine presste ihre Lippen zusammen. „Gut", sagte sie und klang kälter als vorher. „Er kann hier bleiben. Aber du weißt, wo du mich finden kannst, wenn es dir zu viel wird. Du weißt, wie er in der Schule war, es sollte nicht lange dauern, bis er wirklich lästig wird."
Harry und Myra starrten sie an, allerdings war Myras Blick weniger offensichtlich als Harrys. „Mine, was ist los mit dir?"
„Mit mir?" fragte Hermine mit wieder etwas wärmerer Stimme. „Nichts."
Harry runzelte die Stirn. Die Luft war Spannungsgeladen. Myra war diejenige, die die Stille durchbrach.
„Ich sollte jetzt nach Hause gehen", sagte sie, ihre Stimme klang laut in dem ruhigen Zimmer. Malfoy saß immer noch vor sich hinstarren da, genauso wie zuvor.
Harry nickte Myra zu. „Es war – tut mir leid, es dir nicht gesagt zu haben", sagte er zu ihr. „Es fühlte sich nur -"
„Privat an, vermute ich."
Myra lächelte ihn an, ging durch den Raum und durch den Flur. Harry folgte ihr. Sie nahm ihren Mantel vom Kleiderbügel und drehte sich zu ihm um.
„Ist okay, Harry. Wirklich. Ich kann ein bisschen verstehen, warum du so gehandelt hast", sagte sie. „Nicht ganz, aber ich denke auch, dass ich nie in der Lage sein werde, dich völlig zu verstehen."
Harry grinste sie an. „Unterstellst du mir, kompliziert zu sein, hä?"
„Irgend so etwas in der Art." Sie umarmte ihn und öffnete die Tür. „Sehen wir uns morgen an der Uni?"
Harry nickte „Ja. Bye."
Myra ging und Harry schlich zurück ins Wohnzimmer, wo Hermine sich neben Malfoy gesetzt hatte und einige Zaubersprüche zu ihm sprach. Harry beobachtete sie, außerstande etwas von Hermines tun zu verstehen. Zahlen erschienen über Hermine und sie schien zu wissen, was diese bedeuteten und Harry ließ sie machen. Schließlich stand Hermine auf und sah Harry an.
„Seinem Rücken geht es schon viel besser", erklärte sie ihm. „Der Zauberspruch wird in zwei Wochen nachgelassen haben, genau wie ich es gesagte hatte."
„Soll ich ihm weiterhin die Medizin geben?" fragte Harry.
Hermine nickte und zog aus ihrer Tasche, die plötzlich neben ihr erschienen war, ein Fläschchen heraus. „Hier ist noch eine, für den Fall, dass deine nicht reicht.", sagte sie. „Denk dran, dreimal täglich."
Harry nickte. „Ich habe es bis jetzt nicht vergessen", sagte er und lächelte sie an.
Hermine grinste zurück und sah dann auf ihre Uhr. „Oh, ich muss auch los – sagte dir ja, dass ich nicht lange bleiben kann."
Sie ging hinüber und umarmte ihn. „Es war schön dich wieder zu sehen", sagte Harry. „Vielleicht können wir das nächste Mal Mittag essen, oder so etwas und, du weißt schon, etwas mehr miteinander reden."
Sie lächelte erneut. „Könnten wir einplanen."
„Ach Hermine?" fragte Harry, als sie gerade gehen wollte.
„Ja?"
„Woher wusstest du, wo ich wohne?"
Sie griente. „Hab im Telefonbuch unter Harry Evans geguckt. Ich habe gehört, dass die Krankenschwester dich Evans´ und nicht Potter´ nannte."
„Oh, okay." Harry lächelte sie verstehend an.
„Hier, Harry", sagte sie und gab ihm eine Notiz. „Meine Adresse und Telefonnummer. Wenn du reden oder mich sehen möchtest."
„Danke Mine."
„Gern geschehen. Bye Harry."
„Bye Mine."
Dann hatte auch sie Harrys Wohnung verlassen und Harry war wieder mit Malfoy alleine.
Er ging zurück in das Wohnzimmer, um die Hörnchenkrümel, die vorhin auf die Bettdecke gefallen waren, zu beseitigen. Er beugte sich hinunter, wischte die Krümel in seine Hand und glättete gleichzeitig die Bettdecke.
„Also Malfoy, jetzt hast du auch Myra getroffen. Nicht dass du es mitbekommen hättest, aber …" er schweifte ab, beobachtete den Blonden auf der Couch mit einem Ausdruck den Zuschauer wahrscheinlich für traurig halten würden. Harry war nicht traurig, nicht wirklich. Er war eher etwas deprimiert, mit jedem Tag der verging, ohne dass sich Malfoys Zustand besserte, ein bisschen mehr. Sich um ihn zu kümmern, forderte seinen Tribut. Es war eine Ganztagsbeschäftigung, besonders seit Malfoy nicht mehr fähig war zu sprechen und zu handeln.
Vielleicht hätte er es zulassen sollen, dass Hermine ihn mitnahm. Aber dann wieder, warum auch immer, erschien das falsch; sein Bauchgefühl sagte ihm, dass Malfoy hier bleiben sollte, in Harrys Obhut. Er wusste nicht warum, aber er vertraute auf sein Gefühl.
Mit jedem Tag, der verstrich, wuchs seine Frustration wegen Malfoys Teilnahmslosigkeit. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, aber innerlich wusste er, dass ein Grund, warum er wollte, dass Malfoy wieder zu seinem normalen, lästigen Selbst zurückfand, war, dass Harry irgendwann angefangen hatte, sich ehrlich Sorgen um ihn zu machen.
Er sank neben Malfoy auf seine Knie.
„Wach doch bloß auf, in Gottes Namen", schrie Harry. Er schlug Malfoy leicht auf die Wange. Als er realisierte, was er da getan hatte, fühlte er sich elend, er kroch auf das Sofa und setzte sich neben Malfoys Kopf. „Sorry", nuschelte er zu dem Blonden, welcher natürlich keine Notiz davon nahm. Harry fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare, lehnte sich in die Kissen zurück und wollte immer tiefer darin versinken, bis er verschwand.
Harry saß dort und lauschte den Geräuschen außerhalb des Fensters; die Vögel zwitscherten glücklich, der leichte Wind brachte die Blätter rauschen. Er ließ seine Gedanken wandern und Sorgen um sein Buch tauchten auf. Das war auch etwasüber das er nicht nachdenken wollte, aber die Wahrheit war, dass Pally Recht hatte – er hatte keine Probleme dabei gehabt, seine früheren Bücher zu schreiben. Das jetzige jedoch – schien als ob es nicht geschrieben werden wollte. Die Wörter flossen nicht wie früher aus seinen Händen heraus und Harry vermisste dieses Gefühl. Er liebte es zu schreiben, seit Jahren schon. Sogar damals bei den Dursleys hatte Harry geschrieben, wenn auch nichts so Ernsthaftes und Kompliziertes wie es seine späteren Büchern waren.
Harry erlaubte sich einen kurzen Moment, an Hogwart zurückzudenken. Dort hatte er eine Menge geschrieben, wenn auch keine Romane oder Kurzgeschichten. Dort waren es mehr akademische Sachen gewesen und Hermine schien für immer ein Teil in seinem Leben zu sein.
Mitten in seinem siebten Jahr begann Harry ein Tagebuh zu schreiben. Er schrieb nicht jede Nacht etwas hinein, wie es Hermine tat; stattdessen schrieb er, wenn er etwas erzählen wollte.
„Schreibst du wieder, HarryÜber was?"
Ron.
Es schmerzte an seinen besten Freund zu denken, aber es war eine schöne Erinnerung und Harry ließ es weiter durchdringen.
„Snape", sagte Harry.
Ron verzog sein Gesicht. „Ich hoffe, es ist nichts Positives über diesen Idioten."
„Aber Ron", meinte Harry, „weißt du denn nicht, dass ich seit Jahren heimlich in unseren schlanken, finsteren und oh so gutaussehenden Tränke Lehrer verliebt bin?"
Ron warf ein Kissen nach ihm. „Du bescherst mir Albträume."
„Schlanken, finsteren, oh so teuflischen – stattdessen?"
„Is' viel mehr als das" erwiderte Ron. „Gutaussehend und Snape in ein und demselben Satz ", er schüttelte sich. „Es sollte gesetzlich Verboten werden."
Harry lächelte und beendete seinen Eintrag im Buch, bevor er es und die Feder weglegte. „Willst du mich wieder im Schach schlagen?"
„Immer."
Ron hatte ihn geschlagen. Er besiegte Harry im Schach immer. Und seit Rons Tod, hatte Harry kein Schachbrett mehr angefasst.
Teilweise war es Rons Schuld gewesen, dass er ernsthaft zu schreiben begann. Nachdem er die Zauberwelt verlassen hatte, nachdem alles zu viel geworden war, er ein Ventil für seine Gefühle brauchte. Sein erstes Buch hatte er in weniger als drei Monaten geschrieben und die Wörter flossen nur so aus ihm heraus, die Sätze brachten eine Story zusammen, die die Leser anzog. Pally hatte es zuerst gelesen, war die Erste gewesen, die es liebte. Nach ihr kamen Tausende von Lesern – Leser die jetzt sehnsüchtig sein neustes Buch erwarteten, welches trotz seines unfertigen Zustand im Herbst erscheinen sollte.
Er fragte sich, ob das sein Problem war – er musste schreiben. Früher musste er das nicht. Das zweite Buch hatte er geschrieben, bevor das erste veröffentlicht worden war und das dritte während die Welt noch sein Zweites genoss. Seit seinem letzten waren jetzt fast zwei Jahre vergangen.
„Es ist so, dass die Gesellschaft dein nächstes Buch in drei Monaten erwartete – und sie wollen in zwei Wochen einen groben Entwurf."
Einen groben Entwurf in zwei Wochen. Harry musste ihnen sagen, dass sie etwas anatomisch unmögliches verlangten.
Harry blickte kurz aus dem Fenster und stellte zu seiner Überraschung fest, dass die Nacht hereingebrochen war. Er hatte nicht bemerkt, wie lange er so dagesessen hatte, im Unterbewusstsein über Malfoys Haar streichelte und über sein Buch nachdachte und – Hogwarts. Seufzend versuchte Harry von der Couch aufzustehen.
Genau dann hörte er einen leichten Seufzer. Harry hätte es wahrscheinlich überhaupt nicht bemerkt, wenn Malfoy nicht seit zwei Wochen keinen Mucks von sich gegeben hätte.
„Malfoy?"
Harry drehte sich so, dass er in Malfoys Gesicht und Augen sehen konnte. Er runzelte die Stirn; in Malfoys Augen gab es immer noch kein Anzeichen des Wiedererkennens oder von Energie. Sie starrten immer noch ausdruckslos vor sich her, unbewusst und leer. Er schob es darauf, dass seine Einbildungskraft –oder Hoffnung – ihm einen Streich gespielt hatte und versuchte wieder aufzustehen und zu gehen, als Malfoy etwas tat, das er seit er in diese Art Koma gefallen war, nicht machte.
Langsam blinzelte er mit den Augen.
Als Malfoys Augen sich wieder öffneten, sah Harry, dass diese nicht mehr ausdruckslos vor sich her starrten.
„Malfoy?" wiederholte Harry leise.
Malfoy blinzelte erneut, aber er sagte nichts. Trotzdem war diese Reaktion mehr als Harry in den letzten zwei Wochen erlebt hatte, so dass er überglücklich war. Es war seltsam sich über irgendetwas, das Malfoy tat, so zu freuen, aber Harry wollte nicht darüber nachdenken.
Malfoy richtete seinen Blick auf Harry, Er schien verwirrt und müde. Bald schon schloss er die Augen wieder und diesmal schlief er ein. Wieder in der Couch einsinkend, beschloss Harry, dass er gar nicht aufstehen brauchte. Stattdessen setzte er sich noch für einige Stunden neben Malfoy und fuhr, ohne es zu bemerken, fort, Malfoys Haar bei jeder unruhigen Bewegung von ihm zu streicheln.
Er fühlte sich auf seltsame Art geborgen.
- tbc -
So, dass wars für heute-büüddddeeeee- vergesst nicht ein kleines Review zu hinterlassen.
Danke und bis bald, duivel …
Schönes Wochenende!
