Disclaimer und Summary … das Gleiche wie beim letzten Mal
Hei an alle
Und schon gehts weiter -
ich bedanke mich ganz lieb bei meiner Beta Leserin IcyB für ihre Hilfe und natürlich bei allen die ein Review hinterlassen haben.
Severina35 – Hi, Danke Danke, du bis lieb und dich mal ganz lieb Knuddel. Freut mich so, dass dir die Story gefällt. Ich beeile mich auch mit dem online stellen. Danke für dein Rewiev, ich hoffe es geht nach deinem Geschmack weiter.
Gugi28 – Hi süße Maus, wow du hast von der Story geträumt. Mir hat das Story anfangs auch zu denken gegeben, vor allem das Gefühlschaos in dem Draco steckt. Aber die Beiden Männer schaffen das schon. Und nichts bleibt für immer. Und das mit dem Buch stimmt auch fast, denn Harrys neues Buch bekommt Draco natürlich zu lesen. Danke noch mal für deine Mail, ich hoffe das mit meinem Kommi hat geklappt. Knuddel.
Leah-07 – Hei, yep hast recht, aber Draco ist ja auch nicht ganz der Alte und er kann ja Harry auch nicht ganz so dolle verärgern, oder? Die Auflösung zu Hermine kommt erst im nächsten Chap, aber Gryffindors können doch verzeihen, grins. Knuddel und Danke fürs Review.
SamanthaPotter – Hallo, würde Harry nicht unsensibel nennen, eher tollpatschig, aber er bessert sich und irgendwie versucht er ja sein bestes bei Draco. Hermines Reaktion zu dem Trank kommt erst nächstes Kapitel, aber ich hoffe dieses gefällt dir auch. Danke fürs Kommi. Knuddel.
Schlangemanda – Hi, freut mich, wenn dir die Story gefällt und ich weiß auch wie ‚schwer' es manchmal ist auf den Kommi Knopf zu drücken. Ich danke dir ganz lieb für dein Review, aber leider dauert es noch ein bisschen bis die Vergangenheit aufgedeckt wird, zuerst muss noch einiges passieren. Sorry, aber ich beeile mich.
Amor et psyche – Hi, ja klar wird noch alles über Hermine aufgeklärt, aber sie ist doch eine Gryffindor, oder? Ich stelle mir das auch niedlich vor, wie Draco so unschuldig daliegt und schläft, grins. Lieben Dank für dein Review, viel Spaß beim weiter lesen.
Crazy-Anime – Hei, ganz liebes Danke schön an dich. Freut mich eher, als das ich Angst bekomme. Ich nehme mir das zu Herzen und verspreche, dass ich schneller die Chaps hochlade, ich hoffe das ist okay? Harry wird den armen Draco schon noch mästen, grins, und dich mal Knuddel
Deedochan – Hallo, was Harrys Freunde zu seinen Klamotten sagen erfährst du heute. Gefällts dir? Wünsche dir auch jeden Fall viel Spaß beim weiter lesen.
Blub – Hei, ja von Draco würde ich mich auch mal zum Shoopen mitnehmen lassen, dass Harry vor Draco modelt fand ich am Besten. Danke, Danke für dein cooles –grins- Kommi. Hat dir das Chap gefallen?
Canablyz – Hallo, Danke für dein Kommi, solche Komplimente bauen auf und dadurch macht die ‚Arbeit' noch viel mehr Spaß, mich hat die Thematik auch beeindruckt. Viel Spaß beim weiter lesen.
Flerina – Hi, yep einfach ist das Thema nicht, aber besser direkt drauf zu, als ständig nur herumgeredet, aber ich selbst habe ehrlich gesagt keine Erfahrungen mit Rollstuhlfahrern. Aber da ich ein Fan von Happy Ends bin, wir alles gut, Danke für liebes dein Review.
The Depths of Winter
Chapter nine
Developments
Am nächsten Tag erwachte Harry auf der Couch, genauso wie er es jeden Tag nach Malfoys Einzug bei ihm tat. Draußen regnete es, die grauen Wolken vom vorigen Tag bedeckten immer noch den Himmel. Er vollführte das morgendliche Ritual wie gewöhnlich – bis Harry zu der Stelle kam, wo er sich ankleidete.
Die neuen Kleidungsstücke, die Malfoy am gestrigen Tag für ihn ausgesucht hatte, lagen noch immer in den Tüten an der Tür, da Harry diese am Vornachmittag einfach nur hingeschmissen hatte, um sie später auszupacken. Jetzt trat er einen unsicheren Schritt darauf zu, als ob sie ihn beißen würden. Er nahm die vielen Taschen mit zurück in das Wohnzimmer, wo er den Inhalt durchforstete.
Malfoy war bestimmt sorgfältig gewesen. Und Malfoy hatte sicher einen Sinn für Mode, dass musste Harry zugeben. Dafür dass Harry ein Halb-Schwuler war, hatte er keinerlei Gespür für Mode irgendwelcher Art.
Myra hatte einmal zu ihm gesagt, dass er der einzige homosexuelle Kerl in der Geschichte sei, der keinen Sinn für Mode hatte.
Harry griente vor sich hin, während er sich fragte, ob er es sogar schaffen würde, diese Sachen falsch zu kombinieren.
Schließlich entschied er sich für die neue Jeans, die Malfoy endlich zufrieden gestellt hatte – Harry wusste schon gar nicht mehr, wie viele Hosen er hatte anprobieren müssen – und einem schwarzen T-Shirt das furchtbar eng saß. Unsicher schaute er auf die silberne Halskette, auf dessen Kauf Malfoy ebenfalls bestanden hatte, aber dann zuckte er mit den Schultern und legte sie um. Bis zu den Schuhen waren sie nicht mehr gekommen, weil Harry da bemerkt hatte, wie müde Malfoy erschien, aber er hatte neue Socken. Harry wunderte sich, was mit seinen alten Socken nicht stimmte, aber er getraute sich auch nicht nachzufragen.
Er beendete sein Frühstück und dachte darüber nach, Malfoy heute vielleicht weiterschlafen zu lassen. Seit Malfoy wieder ‚normal' war, erschien es unnötig ihn zu wecken. Gegen elf Uhr würde Harry wieder zurück sein; Malfoy konnte sein Frühstück auch dann noch essen. Oder vielleicht würde der Blonde sich sein Frühstück selbst zubereiten, obwohl Harry das bezweifelte, da er noch weit davon entfernt war, sich großartig bewegen zu können.
Er ging zum Unterricht, den Spaziergang trotz des Wetters genießend. Als er bei der Universität ankam, sah Harry, wie Myra und Darius miteinander redeten.
„Hey Leute", sagte er, als er sie erreichte.
„Hey Har – heilige Scheiße", schwärmte Myra und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
„Ähm, Myra? D.?", fragte Harry unbestimmt, während seine beiden Freunde ihn unverblümt anstierten.
„Was trägst du den da?", fragte Darius letztlich.
„Äh, neue Klamotten; Malfoy hat die für mich ausgesucht", erwiderte Harry. „Sie sind ein bisschen unbequem."
„Du schaust – du schaust -", stotterte Myra, ihre Fähigkeit zu Sprechen schien ihr momentan abhanden gekommen zu sein.
„Ich denke, sie versucht zu sagen, dass du umwerfend aussiehst, Harr' ", meinte Darius und grinste Harry und Myra an. „Und außerdem könnte ich sagen, gut gemacht – ich habe unsere liebe Myra bis jetzt noch nie sprachlos erlebt."
„Umwerfend?", wiederholte Harry dümmlich.
„Und ob", sagte Darius. „Diese Sachen – ich möchte auch mal mit deinem Malfoy zum Einkaufen gehen."
„Dann sind sie also in Ordnung?" Harry war immer noch nicht davon überzeugt, dass die Klamotten so wunderbar waren – sie waren zu enganliegend und definitiv nicht sein Stil.
„Sie sind -", begann Myra, aber dann verlor sie erneut die Fähigkeit des Sprechens und starrte ihn nur weiterhin an.
„Los kommt", sagte Darius, nahm Myra am Ellenbogen und schlug Harry auf den Rücken. „Lass sie uns in den Klassenraum bringen, damit sie an etwas anderes denken kann."
Während des Tages wurde Harry von den Leuten angestarrt, als ob er ein noch-nie-dagewesenes-Exemplar war und er konnte nicht verstehen, warum das so war. Darius und Myra – letztere hatte ihre Sprache wiedererlangt – versicherten ihm, dass die neuen Kleidungsstücke, die er trug, wirklich gut aussahen.
„Besser als gut", sagte Myra, noch leicht geschockt. „Dieser Malfoy von dir sollte dafür, dass er dich zum Einkaufen mitgeschleift hat, einen Orden verleihen."
Harry war froh darüber, während des Mittagessens nach Hause zu kommen, um dem Angestarre und plötzlich ausbrechenden Kicheranfällen von den jungen Frauen auf dem Universitätsgelände entfliehen zu können. Er schloss die Tür der Wohnung auf und spazierte hinein. Er wurde von dem in der Luft liegenden köstlichen Duft von Keksen überrascht
„Mal – Draco?" Die Schuhe ausziehend und den nassen Regenschirm weglegend, ging er durch das Appartement. Den von ihm gesuchten Mann fand er in der Küche.
Malfoy saß in seinem Rollstuhl am Tisch und las eine Zeitschrift. Auf dem Küchentisch stand ein Teller mit frisch gebackenen Schokoladenkeksen.
„Draco?"
Malfoy schaute erschrocken von seinem Magazin auf und starrte. Offensichtlich hatte er Harrys erstes Rufen nicht gehört.
„Hi", versuchte Harry es, da er in Anbetracht des Streites vom Vortag nicht wusste, wie es momentan um ihre Freundschaft stand.
Malfoy musste den Rollstuhl herumdrehen, um ihn anschauen zu können. Harry fragte sich, wie er es geschafft hatte zu backen, mit dem immer noch wirkenden Zauberspruch auf seinem Rücken. Malfoy sagte nichts, betrachtete ihn nur aus trüben, grauen Augen.
„Kann ich mir eins nehmen?" Harry zeigte auf die Kekse.
„Sie wurden zum essen gemacht", antwortete Malfoy.
Harry nahm einen Keks und brach ein Stück davon ab. „Die sind gut", sagte er. „Ich wusste nicht, dass du backen kannst."
Malfoy sah ihn mit einem Blick an, der besagte ‚es gibt eine Menge Dinge, die du nicht von mir weißt'. Harry spürte, wie er rot wurde, natürlich gab es solche Dinge, wahrscheinlich eine Million von ihnen, die er nicht von dem blonden Mann wusste.
„Und", begann Harry, sobald ihm die Stille zu viel wurde. „Wie – Wie fühlst du dich?"
Es passierte so oft, wenn er mit dem Malfoy zusammen war; er musste sich wieder einmal dem prüfenden silbernen Blick unterziehen, der viel mehr durch ihn hindurchzusehen schien.
„Besser", sagte Malfoy schließlich, mit wenig Emotion in seiner Stimme. Schnell wechselte er das Thema und fragte: „Mögen deine Freunde deine neuen Klamotten?"
Harry musste grinsen. „Du hättest Myra sehen sollen – sie war komplett sprachlos, als sie mich das erste Mal sah. Ich konnte das gar nicht verstehen, aber D. meinte, es läge an meiner Kleidung."
„Du siehst gut aus", sagte Malfoy. „Mit meiner Hilfe natürlich."
Harry zuckte mit den Schultern. „Ich verstehe nicht, was an meinen alten Sachen so verkehrt ist."
„Alles?"
„Jähh, danke", erwiderte Harry, rollte mit den Augen und nahm sich einen weiteren Keks vom Teller. Sie waren wirklich sehr gut.
„Wie lange bleibst du zu Hause?"
Harry war überrascht über die Frage; bis jetzt hatte Malfoy nie etwas gesagt, es sei denn, Harry hatte ihn zuerst gefragt.
„Du meinst zum Mittag?" Malfoy nickte. „Bis halb drei. Meine nächste Stunde beginnt um drei Uhr. Hey, möchtest du zum Essen ausgehen?"
Eine leichte Falte bildete sich zwischen Malfoys Augenbrauen, als ob er darüber nachdachte. Eine Sekunde später nickte er leicht. „Sicher. Wäre schön hier heraus zu kommen."
„Glaub ich dir", sagte Harry. „Es ist bestimmt nicht lustig, hier den ganzen Tag lang eingesperrt zu sein."
Malfoy gab ihm darauf keine Antwort und Harry fragte sich, ob er wieder zu weit gegangen war. Er hatte keine Ahnung, wo die Grenze zwischen einer tiefgründigen Diskussion über Malfoys ‚Problem' und dem, was akzeptabel war, lag.
Malfoy begann sich aus den Rollstuhl hinaus zu hieven, um sich auf einen der Küchenstühle zu setzen, damit Harry, genau wie gestern, zuerst den Rollstuhl in den ersten Stock hinunterbringen und danach den Blonden holen konnte. Für Harry schien es, als ob das Aussteigen aus dem Rollstuhl, ein langsamer und schmerzvoller Prozess für Malfoy war, da der Zauberspruch auf seinem Rücken gegen jede Bewegung ankämpfte. Erneut staunte Harry darüber, wie er es geschafft hatte, alleine die Kekse in der Küche, die in keinerlei Hinsicht rollstuhltauglich war, zu backen.
„Lass mich dir helfen." Es war keine Frage, sondern mehr eine Feststellung. Harry drehte den Rollstuhl herum und hob Malfoy schnell auf den Stuhl. Wie jedes Mal, wenn er Malfoy auf irgendeine Weise trug, machte er sich darüber Sorgen, wie wenig Malfoy wog.
Malfoy sprach kein Wort, während Harry den Rollstuhl zusammenfaltete, damit er ihn die engen Treppen des Gebäudes hinunter tragen konnte, noch sagte er etwas, während Harry ihn dieselben Treppen hinunterbrachte. Auf dem blassen Gesicht lag nicht mehr der gedemütigte Ausdruck, wie beim ersten Mal, als Harry ihn zu seiner Wohnung tragen musste; er hatte sich seinem Schicksal ergeben, sein Gesicht war ausdruckslos. Harry fragte sich, ob es sich nur um eine Fassade handelte.
Glücklicherweise regnete es nicht mehr so stark, wie zu dem Zeitpunkt, als Harry von der Universität nach Hause gelaufen war, trotzdem spannte Malfoy den Schirm auf. Harry störte der Regen nicht, er trug gute, wasserdichte Schuhe und einen grünen Regenmantel, über den Malfoy angewidert das Gesicht verzogen hatte, als Harry ihn aus dem Schrank holte.
„Warum", hatte er gefragt, „ist alles war du besitzt grün oder gelb?"
Harry hatte mit den Schultern gezuckt. „War preiswert, glaube ich."
Malfoy hatte ihn nur angestarrt, als ob es das Unvorstellbarste überhaupt war, seine Kleidung nach dem Preis auszusuchen.
„Gibt es irgendetwas Spezielles, das du heute essen möchtest?"
„Irgendetwas, was du nicht gekocht hast", antwortet Malfoy.
„Hey! Was stimmt denn an meinen Kochkünsten nicht?", quengelte Harry ziemlich beleidigt. Seine Kochkünste waren tatsächlich etwas, worauf Harry stolz war, weshalb er auch eine so wohl organisierte Küche und einen gut gefüllten Kühlschrank hatte.
„Meine ich nicht", erwiderte Malfoy mit ruhiger Stimme. „Aber die letzten drei Wochen habe ich nichts anderes gegessen und davor gab's nur das Krankenhausessen – das ich kaum angerührt hatte."
Es lag kein Selbstmitleid in Malfoys Wörtern, nur einfache Fakten.
„Oh", war alles, was Harry dazu sagen konnte. Nach ein paar Minuten fragte er, „Sind
Nudeln okay? Ich kenne diesen großartigen Pasta-Place."
„Nudeln sind gut", meinte Malfoy, erschöpft klingend.
Es war ein kleines italienisches Restaurante, in welchem frisch zubereitete Nudeln und genauso gute Pizza servierte wurde. Für heute entschieden sich die beiden jungen Männer für Nudeln; Harry mit vier verschiedenen Käsesorten und Malfoys Nudeln mit Shrimps Soße. Das einzige Problem, welches sie mit den Restaurante hatten, war hineinzukommen; am Eingang des Gebäudes gab es zwei kleine Stufen, für welche sie einige Minuten brauchten.
Harry beobachtete Malfoy als sie beide aßen. Malfoys Essenverhalten war ein bisschen liederlich, da es ihm nicht möglich war sich zum essen über den Tisch zu beugen, aber Harry bemerkte, dass er den anderen Mann einfach nur bewunderte. Ihn umgaben eine ruhige Stärke und ein eiserner Wille. Harry fragte sich, ob seine Gedanken darüber, dass es Malfoy nicht besser ging, unbegründet waren.
„Schmeckt's?", fragte Harry nach ein paar Minuten des Schweigens.
Malfoy schaute auf und merkte, dass Harry ihn konzentriert beobachtete. „Die Nudeln sind köstlich", antwortete er nach einigen Momenten.
Harry lächelte ihn leicht an. „Wusste, du würdest sie mögen."
„Warum tust du das?"
Diese Frage traf Harry unvorbereitet. Nicht, dass er gewusst hätte, wie er darauf antworten sollte, wenn er vorbereitet gewesen wäre, aber trotzdem.
„Was meinst du?" fragte er und runzelte wegen Malfoy die Stirn.
„Das", entgegnete Malfoy und zeigte in das Restaurante. „Lässt mich bei dir wohnen, führst mich zum Essen aus, kaufst mir neue Kleidung – bist nett zu mir."
Harrys Stirnrunzeln vertiefte sich. „Wäre es dir lieber, ich würde es nicht tun?" Da Malfoy nicht antwortete, sprach Harry weiter, „Ich – ich weiß nicht, warum ich es tue. Ich weiß nicht, warum ich all diese Dinge in den letzten sechs Wochen getan habe. Ich habe auch keine Ahnung, warum ich nach dem ersten Besuch im Krankenhaus wieder hingegangen bin, oder warum zum zweiten, oder dritten Mal. Oder warum ich dir helfe, warum du krank wurdest, oder warum ich dich mit nach Hause genommen habe." Harry redete schneller und schneller, aber plötzlich stoppte er. „Ich schätze, es hat irgendwie damit begonnen, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe."
Die grauen Augen waren fest auf Harry gerichtet, während Harry sprach; Harry konnte den Blick spüren, wagte es aber nicht zurückzublicken.
„Du machtest dir Sorgen?", sagte Malfoy schließlich mit einer Emotion in der Stimme, die Harry nicht einordnen konnte.
Harry schaute auf, zwang sich dem Blick des anderen Mannes entgegenzutreten.
„Warum?" Eine einfache Frage und kein Antwort.
„Sagte ich dir schon, ich weiß es nicht."
Erneut schwiegen sie, weil keiner der Männer wusste, was er sagen sollte. Es gab eine zu große Vorgeschichte zwischen ihnen, als dass man sie einfach vergessen könnte, aber gleichzeitig lag diese Vorgeschichte Jahre zurück.
„Glaubst du, wir könnten jemals Freunde werden?", fragte Malfoy. Er erschien plötzlich befangen.
„Wenn wir das wollen", erwiderte Harry, „glaube ich, dass wir könnten."
„Wollen wir das?"
Harry blickte auf seinen Teller, studierte ihn intensiv. Dann schaute er wieder auf und meinte nur: „Ja, wollen wir."
Harry lächelte ein bisschen und sah, dass Malfoy dasselbe tat, das leichte Lächeln überdeckte die müden Stellen auf seinem Gesicht fast vollständig. Plötzlich ließ die Spannung, die zwischen den Beiden herrschte nach und sie gaben sich nicht mehr so ernst und unruhig.
„Bedeutet das, wir fangen an uns gegenseitig beim Vornamen zu nennen?", fragte Harry.
„Ich dachte, du hättest schon damit begonnen", erwiderte Malfoy. „Ohne meine Erlaubnis, möchte ich hinzufügen."
„Oh, tut mir leid, Mister Malfoy, ich wusste nicht, dass ich Ihre Zustimmung brauche", sagte Harry sarkastisch, aber glücklich.
Ein weiteres Grinsen huschte über Malfoys Lippen. „Jetzt hast du meine Einwilligung."
„Und du kannst mich ‚Harry' nennen", sprach Harry und rollte mit den Augen.
„Ja, weil ‚Potter' nicht mehr richtig erscheint. Wie es aussieht ist dein Nachname jetzt ‚Evans'", erwiderte Mal- Draco.
Die Erwähnung seines angenommenen Nachnamens brachte für Harry die Ernüchterung. „Das geht dich nichts an."
Draco betrachtete ihn einige Sekunden lang, bevor er mit den Schultern zuckte. „Nein, ich denke nicht."
Die Kellnerin trat an ihren Tisch heran und fragte nach, ob sie das Essen beendet hatten. Harry nickte und warf einen leicht besorgten Blick auf Mal- Dracos Teller. Der Blonde hatte weniger als die Hälfte gegessen. Als die Kellnerin gegangen war, meinte er: „Du musst mehr essen."
„Gehört das zum Freundschafts-Paket?", fragte Draco und runzelte die Stirn. „Weil es mich nicht wirklich interessiert."
„Und mich kümmert es nicht, dass es dich nicht interessiert", entgegnete Harry. „Du musst etwas essen, du hast zu viel Gewicht verloren."
„Schau Potter", sagte Malfoy und benutzte absichtlich seinen Nachnamen", wenn ich mehr esse, werde ich krank – ist das besser?"
„Natürlich nicht, aber -"
„Dann lass es gut sein", sagte Draco.
„Gut", meinte Harry mürrisch, „bist du dann bereit zu gehen?"
„Könnte von Vorteil sein, wenn du die Rechnung bezahlst, bevor wir gehen", erwiderte Draco und zog eine Augenbraue nach oben.
Harry spürte wie seine Wangen einen leichten Rotton annahmen. Er rief nach der Kellnerin und als er bezahlt hatte, stand er auf und schnarrte: „Jetzt bereit zu gehen?"
Malfoy lächelte ihn nur engelsgleich an, obwohl seine Augen stichelten. Harry merkte, wie seine schlechte Laune verblasste, er wusste nicht einmal, was ihn so verärgert hatte. Draco wieder glücklich zu sehen, stimmte ihn fröhlicher, als er je gedacht hätte.
Schließlich verdrehte Harry über den Blonden die Augen und sie verließen das Restaurante.
Als sie nach einem ruhigen, aber nicht ungemütlichen Spaziergang, wieder zu Hause ankamen, vollzogen sie wieder den gleichen Prozess wie beim Hinuntersteigen, um in die Wohnung hinauf zu gelangen.
„Das wird langsam lästig", meinte Harry verärgert, als er den Rollstuhl in das Appartement trug und ihn neben die Couch, auf der Draco momentan saß, stellte.
Draco schaute ihn ausdruckslos an, aber in seinen Augen spiegelten sich seine Emotionen wieder. „Tut mir leid, dass ich dir so zur Last falle", sagte er leise.
Harry runzelte die Stirn. „Tust du nicht."
„Du sagtest gerade, dass es lästig ist – bedeutet das nicht, dass es eine Last ist? Dass ich dir zur Last falle?" Harry konnte Dracos Ausdruck in seinen Augen nicht interpretieren.
„Ich meinte nicht, dass du mir zur Last fällst", erwiderte Harry. „Ich meinte, dass der Rollstuhl und die Treppen lästig sind."
Erneut schwieg Draco für einen sehr langen Moment, schaute auf seine Hände herab, so dass Harry nicht in seinen Augen lesen konnte, doch Harry musste nichts aus den Augen den Blonden herauslesen, er brauchte sich nur die Sitzposition anzusehen, um zu wissen, dass er schon wieder etwas Falsches gesagt hatte.
„Der Rollstuhl bin ich", sagte Draco wieder nach oben schauend, Traurigkeit in seinen Augen und auf einmal verstand Harry.
Mit einem kleinen, sanften Lächeln setzte er sich zu Malfoys Füßen auf die Couch. „Nein, ist er nicht", sagte er. „Er ist -"
„Er ist meiner", beharrte Draco und schaute wieder hinunter auf seine Hände.
„Nein; hör mir zu Draco", erwiderte Harry. „Ist er nicht. Der Rollstuhl ist ein Teil von dem, was du jetzt bist, aber er wird niemals etwas von dir sein – er könnte nicht mal annähernd so sein wie du."
„Woher willst du wissen, wer ich bin?", fragte Draco überheblich.
„Na, du lebst seit drei Wochen hier -"
„- im Grunde war ich die meiste Zeit bewusstlos -"
„- und die letzten zwei Tage hast du bewiesen, dass du launisch bist und -"
„- das hilft mir nicht wirklich, dass ich mich besser fühle", murmelte Draco.
„- und sarkastisch und ein ‚ausgezeichneten Modegeschmack besitzt' wie Myra feststellte, du die leckersten Kekse backen kannst, du witzig bist und eine Kämpfernatur", beendete Harry, als ob Draco nicht dazwischen gesprochen hatte.
Draco starrte ihn an. Nach einem Moment schien er zu realisieren, was er tat und fragte: „Bist du dir sicher, dass du der Harry Potter bist, den ich von der Schule her kenne?"
Harry lächelte ihn ein wenig an. „Bedauerlicherweise, ja."
Draco zögerte erneut. „Und du hast mir nicht nur ein, sondern mehrere Komplimente gemacht."
Harry errötete, obwohl er nicht wusste warum und zuckte mit den Schultern. „Denke schon."
„Hm", meinte Draco und drehte sein Kopf soweit auf die Seite, wie der Zauberspruch es ihm erlaubte – was ehrlich gesagt nicht viel war.
„Warum ist das interessant? Und was genau ist für dich daran interessant?" fragte Harry verwirrt.
„Du. Du bist interessant." Mehr sagte er nicht; es schien eine Gewohnheit des Blonden zu sein, die Dinge nicht genau zu erläutern, was es für Harry schwerer machte, noch dazu, weil er nach Myras Meinung ‚zeitweise auf der Leitung' stand.
„Oh", antwortete er, hauptsächlich um irgendetwas zu sagen. Danach wollte er am liebsten seinem Kopf gegen die Wand schlagen, er fragte sich, ob das wirklich die einzige Antwort war, die er zu Stande bringen konnte. Er schaute hoch zur Uhr und stellte mit erschrecken fest, dass es schon vierzehn Uhr fünfunddreißig war. „Ups, ich muss los", sagte er und stand auf.
Draco schaute zu ihm auf, sagte aber nichts.
„Möchtest du noch irgendetwas, bevor ich gehe?", fragte Harry. „irgendetwas zu trinken, essen, lesen?"
„Nö, ich kann mir selbst holen, was ich brauche." Er hielt inne. „Naja, vielleicht, hast du irgendetwas Gutes zu lesen? Ich habe jetzt öfters in deiner Zeitschrift geschmökert und über Britney Spears und Cameron Diaz´ Freunde gelesen, aber das kann mein Interesse nicht lange wecken."
„Naja, eigentlich -", zögerte Harry und erinnerte sich an die Bücher, die er unter seinem Bett versteckt hatte – Bücher über Lähmungen. Natürlich besaß er Romane verschiedener Genres, aber es könnte gut für Draco sein, etwas über seinen Zustand zu lesen.
„'Naja, eigentlich'? Bedeutet was?" Draco runzelte die Stirn.
„Ich habe in meinem Zimmer einige Bücher übers Gelähmt sein", sagte Harry. „Falls du eines dieser Bücher lesen möchtest. Ich meine, ich habe natürlich auch andere Bücher, dachte nur …", stoppte Harry und schaute Draco unsicher an.
„Und du glaubst, dass es eine gute Idee wäre, wenn ich diese Bücher lesen", entgegnete Draco, Harry von unten nach oben anschauend und leicht mit den Schultern zuckend, „ich denke, es wird mich nicht umbringen. Könnte interessant sein."
Harry lächelte etwas und ging die Bücher holen. Als er zurückkam, starrte Draco Harry und die Handvoll Bücher, die er trug, an. „Du hast die wirklich durchgelesen, stimmts?"
„Ich dachte es – keine Ahnung. Ich hab sie gekauft, als du noch im Krankenhaus lagst."
Draco nickte und betastete eines der Bücher unsicher. Dann schaute er zu Harry. „Du solltest gehen. Dein Unterricht beginnt in einer Minute."
Harry schaute auf sine Uhr und fluchte. „Scheiße! Okay, wir sehen uns später. Bye."
Er lächelte Draco an und verließ ihn hektisch. Draco schloss seine Augen, horchte auf den Klang der sich schließenden Tür und wie diese zugeschlossen wurde. Unsicher griff er nach dem ersten Buch und begann zu lesen.
- tbc -
Wie immer an dieser Stelle,
büddeee seit so lieb und vergesst das Kommi nicht.
Danke und bis bald, duivel
