Disclaimer und Summary … das Gleiche wie beim letzten Mal …
Hi, da bin ich wieder
Ein erstes danke schön an IcyB., die so fleißig Beta liest.
Ganz, ganz lieben dank an alle Reviewer, ihr seit alle soo lieb:
Gugi28 – Hi Süße, freut mich, dass ich dich mit der Geschichte so begeistern kann. Nein, hast nichts überlesen, Harrys Wohnung, mit Inhalt, ja selbst das ganze Gebäude ist futsch. Die Bude wurde nicht angezündet, sondern …. Danke, Knuddelknutsch. Arbeitest du schon an der neuen Story? Neugierig guck.
Severina35 – Hallo, Zusammenbruch bedeutete beides, Harry hat das Bewusstsein verloren und das Gebäude ist eingeigestürzt. Ich bin so froh, dass die Story so vielen gefällt, da will ich es nicht unnötig in die Länge ziehen. Und bei so lieben Reviews, grins, Danke und Knuddel.
Amunet – Hei, yep ich wollte euch quälen und teuflisch - FF-Leser-Quäler? - grins. Hermines Zauberspruch auf Dracos Rücken ist so gut wie weg, da fällt den Ärzten und Schwestern nix mehr auf. Knuddel, Danke fürs Kommi.
Lara-Lynx – Hallo, ähm nicht gleich tot umfallen und dir Snape zur Mund-zu-Mund Beatmung vorbeischicke. Geht's wieder? Und mich ganz dolle freu, dass es dir so gut gefallen hat. Knuddel.
Blub – Hallo, heute kommt ein kleines Kapitel, damit man sich als Leser ein bisschen erholen kann, hat's dir gefallen? Knuddel fürs Review.
Deedochan – Hi, Danke dir, knuddel. Draco geht es gut, aber dem armen Harry leider nicht so. Harry hatte einfach so ein Bauchgefühl, oder Vorahnung, dass irgendetwas passieren wird. Hab ich auch manchmal. Nur, dass mein Haus noch steht, grins.
Julia77 – Hei, yep, musste ja mal ein bisschen Spannung in die ganze Sache hereinkommen, bei Harry und Co geht ja selten alles glatt. Weißt du eigentlich, wie richtig du mit dem ‚Bombenerfolg' liegst? Knuddel und damit Danke sag.
Pandoradoggis – Hi, Danke für dein Kommi. Es geht erstmal ein bisschen ruhiger weiter, man kann ja die Leser nicht von einem Schockzustand in den nächsten versetzten oder? Hat's dir gefallen?
Leah-chan01 – Hi Süße, ja Voldemort ist Tod und dem armen Kerl kann man ja nicht alles in die Schuhe schieben, oder? Na Harry hat es ganz schön erwischt, ob das je wieder etwas wird? Grins, selbst für Zauberer kommt manchmal jede Hilfe zu spät. Dank dir und dich durchknuddel.
Crazy-Anime - Hi, yep Draco muss für alles Leiden, was er Harry je angetan hat, knusprig schwarz gebacken, lol, ist das cool. Kranke brauchen doch erstmal ein bisschen Ruhe, aber ich hoffe es geht trotzdem nach deinem Geschmack weiter, Danke; Knuddel.
Babsel – Hallo, doch ich konnte an dieser Stelle aufhören, wollte euch leiden sehen, lach und es hat ja auch geklappt. Ob du mit deiner Vermutung richtig liegst verrate ich nicht, mal sehen. Dank dir fürs Kommi, Knuddel.
SamanthaPotter – Hi, was passiert ist? Tja, ich denke mal; irgendjemand, der wahrscheinlich Harry über alles hasst, wollte ihn bestimmt umbringen. Aber wer das war, oder warum – ganz unschuldig guck – weiß ich nicht. Knuddel; Danke.
Leah-07 – Hi, cool, du bist die Einzige, die Draco hinter dem ganzen vermutet, ob du Recht hast verrate ich aber nicht, frech grins. Danke dir ganz lieb; Knuddel. Wow ne Reise gewonnen, na da wünsche ich dir ein paar schöne erholsame Tage.
Lala – Hallo, danke, dass du die Story gelesen und so lieb warst ein Kommi zu hinterlassen. Freu. Diesmal ist es mehr die Ruhe vor dem Sturm, aber ich hoffe du hast trotzdem Spaß am weiterlesen.
The Depths of Winter
Chapter twelve
Dreams and Reality
Hermine griff nach seinem Arm, zog ihn herum, um in sein Gesicht sehen zu können.
„Harry, rede mit uns, bitte. Wir können dir helfen."
In ihrem Gesicht lag ein flehender Ausdruck und Ron der hinter Hermine stand, sah verwirrt und besorgt aus. Harry drehte sich wieder herum und spürte eine Hand auf seiner Schulter. Albus Dumbledores ernste Augen schienen mit ungeweinten Tränen gefüllt zu sein und schauten ihn mit einen kleinen, aber dankbaren Lächeln an. Die Szene um sie herum veränderte sich, von belebten Fluren zu weißen Wänden und viele Betten eines Krankenhauses. Zu viele von ihnen waren Belegt. Eines davon mit …
…Severus Snape…
„Er wird geheilt und gesund sein", sagte Dumbledore. „Du rettetest sein Leben."
Aber Severus Gesicht und Körper hatten sich verändert; waren blutig und gebrochen …
Rote Harre bildeten einen schrecklichen Kontrast zu dem weiße Schnee, eine Blutlache bildete sich unter dem Körper … Weißes Gesicht, Sommersprossen …
Ron…
„Nein", schrie Harry, seine Hände wollten nach seinem besten Freund greifen. Aber jemand stand ihm im Weg, hinderte ihn daran Ron zu retten. Harry kämpft gegen die Person vor ihm an, aber diese stand wo sie war; vor ihm, sprach zu ihm -
„Es ist zu spät Harry. Er ist tot."
Die Bilder drehten sich wieder zurück zu der Nacht im Krankenhaus.
Harry konnte sich nicht darüber freuen, seinen Zaubertrankprofessor gerettet zu haben. Sein Hass gegenüber diesem furchtbaren Mann wuchs mit jeder Sekunde an – warum war er dazu in der Lage, Snape zu helfen, während er es nicht schaffte, Ron zu schützen? Einem seiner besten Freunde…
Hass und Dunkelheit erfüllten sein Herz; die Landschaft um ihn herum veränderte sich …
Finsternis umgab ihn, Blut und Schreie – Zauberer und Hexen kämpften in einem Krieg miteinander, der nie zu enden schien, … Menschen starben; Kinder, Frauen, Männer, Mütter, Töchter, Cousins, Großeltern, Freunde, Feinde, Söhne, Väter, Brüder, Schwestern, …
Sie alle starben.
Harry hörte, wie die Schreie von jedem einzelnen in seinem Kopf widerhallten.
Sein Hass gegen Voldemort und seine Todesser wuchs an. Dann war Hermine zurück. Harry schüttelte sie ab.
„Es ist nichts", sagte er. Vorldemort war nicht ihr Problem, es war seins, nur seins. Es wurde zu seinem gemacht, als er noch ein Baby war. Die Träume – Visionen und Albträume schienen die passendereren Wörter – waren alleine sein Problem, nicht das seiner besten Freunde.
„Du hast doch irgendetwas Harry", schrie Hermine hinter ihm her, während er von ihr wegstolzierte. „Früher oder später wirst du es uns sagen müssen."
Rons Stimme echote durch seinen Kopf, eine geisterhafte Berührung und eine schreckliche Erinnerung an die Vergangenheit. „Harry, du kannst nicht die Last der ganzen Welt auf deinen Schultern tragen. Lass uns dir helfen. Komm schon Kumpel."
Aber Harry schaute weg und als er sich wieder herumdrehte, war Ron verschwunden und nur die Finsternis war noch um ihn herum, nie endende Dunkelheit…
Bevor seine Sinne irgendetwas anderes wahrnahmen, vernahm er ein nervendes, piepsendes Geräusch. Dann füllte sich sein Kopf mit Schmerzen, als die Nerven seines Körpers ihm die Informationen lieferten, wie schlecht sie behandelt worden waren und sie ließen ihn ohne Erbarmen furchtbare Schmerzen erleiden.
Er schaffte es nur, ein Auge zu öffnen. Er befand sich in einem dunklen Raum, das Mondlicht sendete schwache Lichtstrahlen durch die geschlossenen Vorhänge und ein blasser, blonder Kopf schlief auf der Seite seines Bettes. Harry Hände waren verbunden und darauf ruhte sanft eine geisterhafte, weiße Hand.
Die Erinnerungen an das brennende Haus brachen über ihm zusammen. Er erinnerte sich, wie er beim Haus ankam und zusehen musste, wie der Rauch aus dem Wohnzimmerfenster quoll, er die Treppe hinauf rannte, seine Schlüssel herauszog und in seine Wohnung lief; an den Kampf gegen die Zeit und gegen die Hoffnung. Der Rauch hatte seine Lungen gefüllt, die Flammen verbrannten seine Haut und Kleidung und verschlangen alles, was er besaß. Er erinnerte sich an Draco, wie er auf dem Boden seines Wohnzimmers lag, sich wie eine zerbrochene Puppe auf dem Teppich krümmte. Er hörte Dracos Stimme, so heiser und schmerzvoll,
„Harry … Warum -"
Wie hatte Draco nur glauben können, das Harry nicht für ihn kommen würde? Natürlich, ihre Freundschaft – falls man es so bezeichnen konnte – bestand noch nicht lange, aber trotzdem – Harry machte sich Sorgen um Draco, soviel konnte er sich selbst eingestehen. Dachte Draco, er hätte es nicht verdient?
„Warum…"
„Es ist zu spät Harry. Er ist tot."
Es war bereits zu viel passiert; Harry hatte nicht den Wunsch so etwas noch einmal geschehen zulassen. Es war leicht, die Antwort auf die Frage des ‚warum' zu geben, wenn man sich Harrys Vergangenheit ansah. Aber Draco hatte es nicht gesehen. Er war in derselben Nacht verschwunden, in der Ron ermordet wurde. Viele Menschen glaubten, dass Draco dahinter steckte, aber Harry bezweifelte es stark. Dann verbürgte sich Dumbledore für ihn und danach gab es auf keiner Seite mehr Zweifel. Draco Malfoy hatte es nicht getan.
Doch sein Gehirn war noch zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen, so kehrte er wieder zu dem zurück, was von der brennenden Wohnung zu ihm durchdrang.
Er hatte Draco über seinem Balkon fallen lassen. Es war die einzige Möglichkeit, aber dennoch war es das Schwerste gewesen, was er je getan hatte – und er hatte in seinen zweiundzwanzig Jahren schon mehr getan als die meisten in ihrem ganzen Leben. Nur loszulassen – derart sein Vertrauen in die Hände Anderer zu legen – er schauderte innerlich bei dem Gedanken.
Er erhob langsam seine Hand, der Schmerz flackerte auf, aber er machte weiter. Es war die Hand, die Draco festhielt; Harry legte sie auf Dracos Kopf, von wo er langsam seine Finger über die platinblonden Locken und das spitze Kinn gleiten ließ.
Erleichterung durchströmte ihn, als er seine Hand wieder zurück auf die Decke legte, das Berühren von Draco machte alles so real. Es hätte leicht ein Fragment seiner Phantasie sein können, dass die Männer, die am Boden warteten, Draco aufgefangen hatten, als Harry ihn losließ. Aber jetzt, nachdem er ihn berührte, war Draco wieder Wirklichkeit. Real und offenbar ging es ihm gut.
„Freut mich, dass du okay bist", nuschelte Harry, die Wörter kamen nicht richtig heraus, aber das war nicht wichtig, da niemand anwesend war, der zuhörte.
Dann schloss er sein Auge und entspannte seinen Körper, sein Geist schaltete ab und schickte ihn ins Traumland zurück, noch bevor sich dessen bewusst wurde.
Als er wieder erwachte, erklang derselbe piepsende Ton wie vorher. Sein Körper schmerzte leicht und er konnte weiterhin nur mit einem Auge sehen. Er seufzte leise, wagte es aber nicht weitere Bewegungen zu machen, da er befürchtete, diese würden ihm noch mehr Schmerzen bereiten. In der Ecke seines Auges sah er Draco am Fenster in seinem Rollstuhl sitzen.
„Da'o", schaffte er es zu krächzen, aber es war genug für Draco, dessen Kopf herumschnippte, als ob es sich um ein schrillen Klang gehandelt hätte.
„Harry", erwiderte er und rollte vom Fenster zum Bett. Harry registrierte die Bandagen um seine rechte Hand. Es waren einige verblichene Prellungen und auch Kratzer auf seinem Gesicht, aber diese schienen schon fast verheilt und deswegen fragte sich Harry, wie lange er weggetreten gewesen war.
Draco griff nach einem Wasserglas vom Tisch neben dem Bett und hielt es an Harrys Lippen. Harry trank dankbar, die Flüssigkeit beruhigte seine Kehle und ein Gedanke schwirrte durch seinen Kopf – sie hatten die Rollen vertauscht.
„Dan' 'ir", murmelte er, seine Kehle noch trocken und rau. Er fühlte sich, nur von der Meisterleistung drei Wörter zu sagen und etwas Wasser zu trinken, erschöpft.
„Du solltest dich ausruhen", sagte Draco. Er klang müde und das war die einzige offenkundige Emotion in seiner Stimme. Aber was Wörter verdeckten, offenbarten seine Handlungen; Draco war hier und er war auch da gewesen, als Harry das erste Mal aufwacht war. Das sollten genug Anzeichen dafür sein, dass der blonde Mann sich Sorgen machte, ungeachtet dessen, ob er es laut zugeben würde.
„Bis' du 'kay?", fragte Harry, obwohl sein Körper nach mehr Ruhe verlangte.
„Mir geht's gut", erwiderte Draco. Er lächelte Harry ein wenig an. „Ganz wie der Held, der du bist, hast du mich gerettet. Und du hattest noch genug Glück, um selbst am Leben zu bleiben." Er lachte barsch, aber gleichzeitig war es auch nicht mehr als ein leises Glucksen. „Du bist manchmal so blöd, Potter." Harry beobachtete ihn, wie er seinen Kopf schüttelte und fragte sich, ob diese Wörter wirklich so liebevoll gesagt wurden, wie sie ihm erschienen. Draco stoppte, als ob er darüber nachdachte, ob er weiter sprechen sollte oder nicht. Als er es tat, verstand Harry sein Zögern. Seine Stimme war leise, als er sagte: „Das Apartment ist völlig zerstört. Das ganze Gebäude brannte nieder."
Harry fühlte wie sich der Schmerz in sein Herz bohrte. Seine Wohnung und all seine Sachen, alles was er in den wenigen letzten Jahren zusammengesammelt hatte – war vernichtet. Seltsam, wie Feuer einen sowohl am Leben erhalten, als auch Töten konnte. Hogwarts hatte es immer warm gehalten. Jetzt hatte es alles zerstört was er besaß.
Er schaute auf und betrachtete Draco mit seinem gesunden Auge.
Vielleicht nicht alles.
Draco war noch am Leben und Harry selbst lebte auch noch. Das zählte eine Menge. Sachen waren, trotz allem, ersetzbar. Menschen waren unersetzbar. Harry wusste, dass alles gut werden würde.
„Es tut mir leid … er ist tot."
„Nein … er kann nicht …"
„Sons' noch wer …?" fragte Harry trotz Angst vor der Antwort.
„Nein, niemand sonst wurde verletzt", antwortet Draco. „Scheint so, als ob ‚Lady Glück' mit uns gewesen wäre. Es befand sich nur eine Frau im Haus, als die Bombe explodierte, aber sie hielt sich im ersten Stock auf und schaffte es alleine heraus zu gelangen, obwohl sie dafür eine Ewigkeit brauchte."
Kurzzeitig fiel Harry wieder die Frau ein, die heraus rannte, als er hinein gelaufen war. Aber sein Verstand war nicht bei der Sache, er war auf etwas anderes aus Dracos Erzählung gehaftet.
„Bombe?", wiederholte Harry. Er hatte noch nicht über die Ursache des Feuers nachgedacht. Aber als er an den gewaltigen, Tisch rüttelnden ‚Knall' dachte, denn er im Restaurante gehört hatte, war es offensichtlich, dass dieser durch eine Bombe verursacht worden war. Erneut dankte er dem Himmel, dass sie beide es überlebt hatten.
„Die Polizei hat das Geröll untersucht", erklärte Draco, „aber keinerlei Anzeichen gefunden."
„Aber – wer?" fragte Harry stirnrunzelnd.
„Sie wissen es nicht", meinte Draco. „Sie werden vorbeikommen um mit dir zu reden, sobald es dir besser geht."
Harry nickte leicht. Er wollte darüber nachdenken, es begreifen – er wollte wissen, wer sein Apartment in die Luft gesprengt und ihn und Draco fast getötet hatte. Aber sein Verstand konnte keinen Gedanken länger als fünf Sekunden halten, er war zu erschöpft.
„Harry, du solltest dich besser ausruhen", sagte Draco, ergriff und drückte leicht Harrys Arm. „Ansonsten wird die Krankenschwester mir den Kopf abreißen."
Er ließ Harrys Arm los und manövrierte den Rollstuhl zurück, rollte rückwärts vom Bett weg und danach in Richtung Tür. Er öffnete die Tür leicht; immerhin befanden sie sich in einem Krankenhaus und in denen wird schließlich angenommen, dass die Türen sich leicht öffnen lassen. Gerade als er dabei war aus dem Zimmer herauszurollen, rief Harry seinen Namen.
„Draco?"
„Ja?" Er hielt beim Türrahmen inne und schaute zurück zu Harry.
„Du warst es wert", sagte Harry leise. Wäre Harry näher an Draco gewesen, hätte er das kurze Aufflackern von Emotionen, in den grauen Augen sehen können, aber er lag einige Meter entfernt in seinem Bett und so konnte er es nicht erkennen. Stattdessen sah er nur, wie Draco für eine Sekunde innehielt, bevor er sich leise aus dem Zimmer hinausrollte.
Als Harry das nächste Mal aufwachte, hielten sich Mona und Darius in seinem Zimmer auf. Mona sah verweint aus, wie sie so neben Harrys Bett im Stuhl saß. Darius wirkte müde und Sorgenfalten lagen auf seinem Gesicht.
„Gu'n Morgen", sagte Harry leicht spaßig, aber seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
„Harry!" jammerte Mona und sah so aus, als ob sie Harry umarmen wollte, aber dann besann sie sich eines Besseren. Stattdessen schaute sie ihn streng an. „Jag uns nie wieder so einen Schrecken ein."
„Sorry", sagte Harry verlegen und lächelte etwas. „War nicht meine Absicht."
„Trotzdem Kumpel, mach das nie wieder", meinte Darius, beugte sich nach vorne und setzte Harry vorsichtig seine Brille auf. „Is' nicht gut für unser Herz."
Harrys Grinsen wurde breiter, obwohl die Verletzungen dagegen protestierten. Er versuchte sich zu strecken, verzog aber das Gesicht, als eine Schmerzwelle durch ihn schoss.
„Harry?" fragte Myra besorgt, „Alles in Ordnung?"
„Nah, es ist nur – du weißt schon, überall schmerzhafte Verbrennungen", erwiderte Harry und hustete schmerzhaft.
„Sollen wir nach einer Krankenschwester rufen?", fragte Myra.
„Nein, ich bin okay", meinte Harry, seine Atmung beruhigte sich wieder. „Wo ist Draco?"
„Er wartet draußen und trinkt wahrscheinlich Kaffee", antwortete Myra lächelnd. „Das tut er jede Minute des Tages, in der er nicht hier ist."
Harry schnaubte, bis er feststellte, dass er es nicht hätte tun sollen. Seine Brust und sein Rücken schmerzten. Wegen seiner Freunde aber zeigte er die Schmerzen nicht auf seinem Gesicht. „Großartig", sagte er, „jetzt habe ich einen Kaffeeholiker an meiner Seite."
Myra und Darius grinsten ihn beide etwas an. Nach einer kurzen Pause, fragte Myra: „Warum hast du das getan?"
„Was getan?"
„Bist hineingegangen, um Draco zu suchen. Warum hast du nicht auf die Feuerwehrmänner gewartet, damit die ihn hinausholen?"
„Die Feuerwehr war noch nicht da, als ich ankam", erklärte Harry und seine Stimme wurde sofort fester. „Ich wusste, dass er dort oben war und ich wollte ihn herausholen. Wenn ich es nicht getan hatte, wäre er jetzt wahrscheinlich tot. Ist das so schwer zu verstehen?"
Myra schüttelte schnell mit dem Kopf und runzelte etwas die Stirn. „Nein, nein – ich hab ja nicht gemeint, dass es verkehrt war. Ich hab mich nur – gewundert. Ich – ich schätze, ich bin mir nicht sicher, ob ich das auch getan hätte."
Harry betrachtete sie prüfend. Sie schien aufrichtig und soweit Harry wusste, hatte sie ihn noch nie angelogen. Sie war einfach nur neugierig, entschied er.
„Würdest du auch", meinte er schließlich und sah ihr in die Augen. „Du würdest auch hineingehen, wenn du um jemanden Angst hast. Du denkst überhaupt nicht über die ganze Situation nach."
„Denkst du denn jemals nach?", fragte Darius scherzend.
Harry schleuderte ihm einen einäugigen wütenden Blick zu. „Danke, du bist so freundlich."
„Hey, das ist mein Job", erwiderte Darius und lächelte ihn an. Er stoppte kurz und sagte dann: „Ich bin froh, dass du reingegangen bist. Nicht erfreut über deine Verletzungen, natürlich, aber glücklich darüber, dass du noch lebst."
Myra nickte. Ihre Stimme war ernst, als sie meinte, „Ich mag gar nicht darüber nachdenken, was passiert wäre, wenn du nicht hineingegangen wärst."
„Aber warst du nicht bei einem Date?", fragte Darius, der sich plötzlich wieder daran erinnerte. „Wie war es? So scheußlich wie erwartet, oder doch ein bisschen besser?"
„Es war genauso furchtbar wie erwartet", sagte Harry. „Sie schien eine Liste von Fragen zu haben und diese ging sie durch, wenn wir das Thema ansprachen."
Myra drehte ihren Kopf zur Seite, „Und du bist in der Mitte des Dates abgehauen?"
„Sie ging zur Toilette, kurz bevor es passierte", erklärte Harry, „Ich habe nur noch die herausgesuchten Geldscheine hingeschmissen und rannte nach Hause."
Myra beugte sich über ihn und streichelte im sanft übers Haar. „Manchmal bist du einfach nur erstaunlich, Harry Evans."
Harry lächelte leicht und errötete wegen Myras Lob.
„Und, möchtest du, dass ich Draco hole?", fragte Myra.
„Ich – yep, möchte ich", erwiderte Harry.
„Dann gehe ich ihn mal suchen." Myra stand auf und beugte sich nach vorne. Sie küsste Harry auf die Stirn. Er errötete noch mehr und sie grinste ihn an. „Du siehst aus wie ein kleiner Schuljunge. Naja, ein Schuljunge der in einen schweren Kampf verwickelt war, aber trotzdem."
Harry griente zurück und beobachtete, wie sie das Zimmer verließ. Dann schaute er hinüber zu Darius, der ebenfall das Schließen der Tür verfolgte.
„Möchtest du, dass ich dich auch verbrenne, damit sie dir über die Haare streichelt und deine Stirn küsst?", neckte Harry ihn. Zu seiner Überraschung erschien ein leichter rosè Ton auf seinen Wangen.
„Nein", sagte er herausfordernd.
„Ach, wirklich?", fragte Harry und richtete seinen Kopf leicht auf. „Ich wusste nicht, dass du begonnen hast, mit Myra zu liebäugeln."
„Ich habe kein Auge auf Myra geworfen", erklärte Darius, aber die anwachsende Röte in seinem Gesicht erzählte eine andere Story.
„Lügner", sagte Harry, „seit wann?"
„Ich bin nicht -", wegen Harrys spitzbübigen Blick gab er auf, „Nur – ich weiß es nicht. Sie ist so – anders."
„Anders als diese blonden Tussis namens Blossom, Kimberly, Pamela, meinst du?", fragte Harry und zog eine Augenbraue nach oben. „Ja sie ist definitiv anders als diese. Zuerst einmal hat Myra Verstand. Und irgendetwas sagt mir, dass du schnell eine Liste mit positiven Eigenschaften herunterrasseln könntest."
Darius pustete. „Ich könnte genauso eine Liste mit ihren negativen Eigenschaften aufzählen, recht herzlichen Dank. Sie ist eine alles besserwissende Rechthaberin, nur so zum Anfang."
„Sie ist ein Albtraum, ehrlich."
Rons Wörter vom ersten Schuljahr kamen zurück und das neckende Lächeln auf seinem Gesicht verschwand. Harry erinnerte sich an so viele Begebenheiten, in denen Ron Hermine eine besserwissende Rechthaberin genannt hatte, lange nachdem sie Freunde geworden waren.
„Harry?" fragte Darius mit sorgenvoller Stimme.
Harry blinzelte. „Sorry", sagte er. „Ich war nur – nicht so wichtig. Was sagtest du?"
„Vielleicht solltest du dich ein bisschen ausruhen", meinte Darius unschlüssig. Aber dann heiterte er sich auf. „Aber wie könntest du noch müde sein, nachdem du fünf Tage durchgeschlafen hast."
Harry starrte ihn an. „Ich war fünf Tage bewusstlos?"
Darius nickte. „Du wurdest am Donnerstag eingeliefert und bist letzte Nacht aufgewacht, Dienstag. Fünf Tage."
Harry blinzelte erneut. „Oh."
„Trotzdem sollte ich dir jetzt deine Ruhe lassen. Du scheinst sie zu brauchen."
„Du wolltest mir gerade über dein plötzlich erwachtes Interesse an unserer weiblichen Freundin berichten", sagte Harry.
„Natürlich", erwiderte Darius mit fehlendem Enthusiasmus.
Gerade da klopfte es an der Tür, diese wurde geöffnet und Draco und Myra kamen zum Vorschein. Myra schob Draco hinein.
„Hier ist er", grinste sie. „unserer eigener Kaffeeholiker."
„Jede Gruppe möchte einen haben", erwiderte Draco und grinste. „Freut mich dich wach zu sehen Po-Harry. Es wurde langsam langweilig, dich beim Schlafen zu beobachten."
„Du hast mich beim Schlafen betrachtet?" fragte Harry und ignorierte das Missgeschick, welches ihm mit seinem Namen herausgerutscht war.
Draco grinste. „Natürlich. Es gibt kein besseres Erpressungsmaterial. Die Sachen, die du in deinen Träumen erzählt hast -"
Harrys Augen weiteten sich, während er kurz seine Träume – oder besser Erinnerungen- Revue passieren ließ. Schmerz, Tod, Blut, Krieg – die Schreie hallten in einem nicht enden wollenden, abscheulichen Konzert in seinem Kopf wider, mit Bildern unterlegt. Sein Atem beschleunigte sich, als ihn die Erinnerungen zu überrollen drohten – er handelte sich um Erinnerungen, die er nicht erörtern wollte, am liebsten niemals und besonders nicht im Beisein von Myra und Darius.
Harrys panischen Blick bemerkend, verwandelte sich Dracos Grinsen in ein sanftes Lächeln. Seine Hand ruhte auf Harrys. „Ich habe nur ein Witz gemacht, Harry."
Harry nickte, seine Sinne noch mit Schrecken erfüllt. Er atmete tief ein, um sich selbst zu beruhigen – und stellte fest, dass dies ausnahmsweise mal eine sehr schlechte Idee gewesen war. Er begann schwer zu husteten, beugte sich nach vorne und griff sich an die Brust. Er konnte nicht richtig atmen, er keuchte stoßweise.
„Harry!", hörte er Myra und Draco rufen.
Schwarze Flecke erschienen vor seinen Augen, während er verzweifelt versuchte, Luft in seine Lungen zu bekommen. Er spürte wie die Wunden auf seinem Rücken, Beinen und Armen wieder aufplatzten, da er weiterhin heftig strampelte und versuchte zu atmen. Die Panik in ihm wuchs an.
„Harry, bleib bei uns! Hör auf dich zu bewegen! Nur atmen, langsam!", sagte Myra und er fühlte, wie jemand seine Schultern festhielt und ihn zwang still zu liegen.
Aber die schwarzen Stellen wuchsen an und innerhalb von Sekunden spürte er, wie er in die Dunkelheit abdriftete.
tbc
Hallo ihr Lieben
Yep, ihr hab's erraten, jetzt kommt wieder die kleine Bitte an euch, ein Kommi zu hinterlassen, als kleines Danke schön, kommt dafür hier auch ein kleiner Einblick in das nächste Chap – falls jemand etwas vorlesen möchte, natürlich nur.
Dunkelheit umgab ihn. Er war sich nicht sicher, ob er stand oder schwebte – aber das war nicht wichtig und es interessierte Harry auch nicht.
"…Haleth mio san…"
Er hörte ein Flüstern, welches im Wind schwebte, obwohl es in dieser Finsternis keinen Windzug gab.
Ein Tunnel tauchte plötzlich vor ihm auf…
"..aneth colle galnh…"
Da war ein Licht. Etwas in ihm suggerierte ihm, darauf zuzugehen, sich nach dem Licht auszustrecken. Es war so dunkel und das Licht tröstete ihn. Er wollte der Dunkelheit entkommen -
"…Haleth mio…"
Er ging einige Schritte auf das Licht zu, es war so leicht, fühlte sich so richtig an …
Bis bald, duivel…
