Kapitel 3

„Sie werden das Haus nicht stürmen, solange sie Harry nicht sehen können", vermutete Remus, während er nicht aus dem Fenster sah und seinen Blick stur auf die Schublade richtete, die er systematisch auf- und zuzog, als ob er etwas suche.

„Dann können wir nur noch hoffen, dass er sich von dem Fenster fernhält", sagte Sirius ernst und blickte scheinbar interessiert auf eines der Bilder, durch dessen Reflexion in der Scheibe er zwei weitere Auroren ausmachen könnte. „Mindestens Fünf", kommentierte er knurrend.

„Ich hab was gefunden, dass uns helfen könnte", meldete Remus sich plötzlich und ließ etwas metallisches in seine Hosentasche gleiten. „Hast du hier irgendwo eine Garage gesehen?"

Sirius stutzte kurz. „Direkt nebenan, es gibt sogar eine Verbindungstür, ist aber verschlossen."

„Kein Problem!", grinste Remus und ging in aller Ruhe auf den Flur hinaus. „Versuch Harry herunterzubringen ohne, dass sie etwas bemerken!"

Sirius nickte und ging scheinbar gelassen die Treppe hinauf, doch sobald er sich sicher war, unbeobachtet zu sein, begann er zu rennen. Mit einer schnellen Handbewegung war das Schloss von Harrys Tür geöffnet und sie konnte ungehindert aufgerissen werden.

Der Animagus sah, dass der Dreizehnjährige erschrocken von einem Bett auffuhr und ihn etwas verschlafen anblinzelte. „Komm! Wir müssen hier weg!"

Langsam richtete Harry sich nun vollends auf. „Wieso auf einmal zu plötzlich? Ist was passiert?"

„Nein, nichts ist passiert, jetzt komm schon!", beinahe hätte der Junge losgelacht, als er den quengelnden Unterton hörte, doch er besann sich schnell. Sirius machte eine winkende Handbewegung, um ihm zu zeigen wie eilig er es hatte.

Als der Junge ihn fast erreicht hatte, sprang er einen Schritt vor und griff hastig nach seinen Oberarmen, um ihn zum schneller gehen zu bewegen. Erschrocken zuckte Harry zusammen, sagte jedoch nicht, als er von seinen Paten den Flur entlang und schließlich die Treppe hinab geschoben wurde.

„Auroren sind hier, oder?", mutmaßte er schließlich. „Hatte Dumbledore 'ne Fangschaltung?"

„Eine was?", fragte Sirius ehrlich überrascht, während er seinen Zauberstab auf Harrys Kopf richtete. „Du kennst den Desillusionierungszauber oder?" Doch er gab ihm keine Zeit zur Antwort, sondern tippte mit dem Zauberstab auf den Kopf des Jungen, der sich daraufhin leicht schüttelte, sich jedoch ohne Probleme weiterführen ließ. Sekunden später war der Körper des Kindes verschmolzen mit dessen Hintergrund. Keiner der Auroren würde ihn sehen können.

Doch da er ihn selbst auch nicht wirklich sehen konnte, ergriff er den Oberarm noch ein wenig fester.

„Wo gehen wir hin?", fragte der Unsichtbare.

„Zur Garage", antwortete Sirius bereitwillig.

„Und was machen wir da?"

„Das Auto suchen." Als sie wieder vor den Blicken der Auroren geschützt waren, nahm Sirius den Zauber von seinem Patenkind, das sich daraufhin wieder manifestierte.

„Fahren wir nach Hogwarts?", fragte Harry neugierig, doch erstaunlich ruhig und ohne den üblich sarkastischen Unterton. Sirius wunderte es, dass das Temperament des Jungen so plötzlich nachgelassen hatte. Noch vor wenigen Stunden hätte er ihm mit Sicherheit den Hals umgedreht, wenn er dazu fähig gewesen wäre. Doch jetzt versuchte er nicht einmal mehr zu fliehen, obwohl er genau wusste, dass seine Rettung in Form der Auroren nur wenige Meter vom Haus entfernt auf eine günstige Gelegenheit warteten.

„Ähm… Sirius, du kannst doch Auto fahren", meinte Remus unsicher, als sie in der Garage angelangt waren.

„Meine Eltern waren beide Zauberer, ich kann bestimmt keinen nichtmagischen Wagen fahren!", entgegnete Sirius sofort. „Aber du hast doch einen Führerschein."

„Das ist kein Automatik und wenn wir hier wegwollen und wir kriegen das Auto nicht rechtzeitig zum Starten, dann kriegen wir ein riesiges Problem. Selbst wenn wir das Glück haben und keiner der Auroren Muggelgeboren ist, so werden sie wohl alle das Geräusch eines startenden Autos erkennen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich die Kiste hier überhaupt fahren kann."

Harry wagte einen Blick ins Wageninnere und erkannte das Problem: Der Wagen hatte kein Automatikgetriebe. „Mein Onkel fährt auch 'n Schaltgetriebe", meinte er beinahe nebensächlich.

„Kannst du das Auto fahren?", fragte Sirius überrascht.

„Der Junge ist dreizehn und ich werde ihn sicherlich nicht hinters Steuer lassen!"

„Ich will es auch gar nicht fahren, aber ich kann dir sagen, wie Onkel Vernon fährt!", meinte Harry.

„Wieso solltest du das tun? Für dich wäre es dich gut, wenn wir hier nicht rauskommen würden und die Auroren uns kriegen", sagte Remus misstrauisch.

Harry zögerte. „Ich denke, die Folgen eines Beinahekusses eines Dementors sind nicht unbedingt sehr positiv und ich glaube auch nicht, dass die Auroren mir helfen könnten, aber Dumbldedore kann es, also sollten wir so schnell wie möglich zu ihm!", überlegte Harry und sah Remus unsicher in die Augen.

Remus lächelte etwas über die schnelle Auffassungsgabe des Jugendlichen. Genau dies, war auch der Grund, warum sie Harry nicht in den Händen des Ministeriums übergeben dürften: Dort konnten sie nichts für ihn tun!

„Okay, geh auf den Rücksitz, Harry!", ordnete der Werwolf an und setzte sich selbst auf den Fahrersitz. „Anschnallen!"

Sirius rannte zum Garagentor und wartete auf ein Zeichen, um es zu öffnen. Remus sah Harry aus erwartungsvollen Augen an.

„Kupplung treten, Fuß aufs Bremspedal, Handbremse lösen, Schlüssel rumdrehen!", befahl Harry konzentriert. Der Wagen heulte kurz auf, während Sirius das Tor aufstieß und zur Beifahrertür eilte, um hineinzuklettern.

„Etwas Gas geben, Kupplung langsam kommen lassen!"

Der Motor stockte etwas, doch Remus würgte ihn nicht ab. „Ich bin seit Jahrzehnten in keinem Auto mehr gefahren", kommentierte er das ganze, während der Wagen sich in Bewegung setzte.

„Mehr Gas!", sagte Harry, „Okay, jetzt runter vom Gas und Kupplung durchtreten!" Während er das sagte, schwang er sich mit dem halben Oberkörper zwischen dem Fahrer und dem Beifahrersitz hindurch, um an den Schaltknüppel zu gelangen. Schnell zog er ihn nach unten, um in den zweiten Gang zu gelangen. „Kupplung kommen lassen! Gas geben!"

Inzwischen hatten sie sich schon mehrere Dutzend Meter vom Haus entfernt. „Wieso bemerkten die uns nicht?", fragte Sirius sofort. „Es gibt hier im Umkreis von Kilometern kein Haus, die können doch nicht denken, dass der Nachbar sein Auto aus der Garage fährt."

„Vielleicht haben sie den Befehl nicht einzugreifen und nur zu beobachten", mutmaßte Remus, der gerade konzentriert in den dritten Gang schaltete.

„Oder es waren gar keine Auroren", sagte Sirius und blickte über die Schulter zurück. „Vielleicht haben irgendwelche Muggel verdacht geschöpft und haben die Polizei gerufen."

„Oder es waren Phönixagenten!", warf Harry ein.

Sirius nickte zustimmend, während er aus seiner Manteltasche ein kleines Fläschchen mit dunkelrotem Inhalt hervorholte und es Harry reichte.

„Hier, trink das!", forderte er ihn auf.

Der Junge beäugte den Trank unter skeptisch zusammengezogenen Augenbrauen. „Was ist das?"

„Schlaftrank. Du brauchst ihn nicht zu nehmen, aber ich würde es dir empfehlen. Du hattest heute nicht sehr viel Schlaf und dein Körper braucht ihn, um sich zu regenerieren", sagte Remus und schaute ihn durch den Rückspiegel ernst an.

Harry zögerte einen Moment und sah sich die Flasche wieder an. Schlaf konnte er wirklich gebrauchen und vergiften würden ihn seine Entführer sicher nicht, also setzte er es nach kurzen Überlegen an die Lippen und trank die kleine Flasche aus. Schon nach wenigen Sekunden fielen ihm die Augen zu. Er schaffte es gerade noch die Beine auf die Rückbank zu ziehen und sich eine halbwegs bequeme Stellung zu suchen.

„Wer glaubst du, war das wirklich?", fragte Sirius nachdem er sich vergewissert hatte, dass Harry wirklich schlief.

„Ich glaube, es waren Muggel. Jeder andere hätte sich geschickter angestellt oder Tarnzauber verwendet."

Sirius nickte und beobachte, wie sie sich einem Ortsschild näherten. „Hast du Muggelgeld mit?"

„Ich glaub schon. Wieso?"

„Deswegen." Sirius zeigte durch die Frontscheibe auf einen kleinen Kiosk, der allem Anschein nach Zeitungen und Magazine verkaufte. Schon aus einigen Meter Entfernung konnten die Männer auf dem Titelblatt einer Zeitung ihre Gesichter sehen.

„Oh", machte Remus überrascht und durchsuchte kurz seine Taschen. „Hab kein Muggelgeld dabei."

„Macht nichts. Halt mal da vorne im Schatten der Eiche!"

Remus tat wie ihm geheißen und Sirius verwandelte sich noch während er das Auto verließ in einen großen, schwarzen Hund, der sich auf direktem Weg zum Kiosk begab. So unauffällig wie es für einen Hund eben möglich war, las er in einem der Zeitungen den Bericht auf der ersten Seite und erkannte auf den anderen Zeitungen ähnliche Texte.

Als er kurze Zeit später wieder im Auto war, seufzte er resigniert. „Sie haben über die Muggel eine Belohnung auf uns ausgesetzt. Wir wären bewaffnet, überaus gefährlich und hätte eine Geisel."

„Seltsam… Dumbledore muss schon länger wissen, dass du unschuldig bist, wegen Peter, aber die Zeitung ist aktuell."

„Vermutlich hat Fugde irgendetwas gedreht. Du kennst ihn, er hat nicht gerne Unrecht. Er will uns als erstes in die Hände bekommen", vermutete Sirius.

Sie schwiegen eine Zeit, bis Remus plötzlich wieder anfuhr und auf die nächste Landstraße zusteuerte, um dort dem größten Verkehr etwas auszuweichen.

„Ich glaube, er fängt langsam an, uns zu vertrauen", meinte Remus ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Ein zaghaftes Lächeln schlich sich auf seine Züge.

„Vielleicht", meinte ein nicht sehr überzeugter Sirius, „aber ich denke, er weiß einfach nur, was das Beste für ihn ist und dass er dringend zu Dumbledore –" Er hatte sich halb in seinem Sitz herumgedreht und konnte Harry über seine Schulter hinweg ansehen, als er abbrach.

Der Atem des Jungen ging unregelmäßig, schwer und schnell. Einige Strähnen seines rabenschwarzen Haares klebten ihm auf der Stirn. Sein Mund war zu einem leisen, unterdrückten Schrei eine kleines bisschen geöffnet. Eine leichte Schweißschicht überzog seine Haut und die sonst gebräunte Haut schien blass wie nie.

„Er hat es schon wieder… Und es wird jedes Mal schlimmer", stellte Sirius fest.

Remus nickte angespannt und fuhr nun weit über dem Höchsttempo. „Ich weiß – wir müssen zu Dumbledore!"

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Wow, ich hab es geschafft fünf Seiten um den heißen Brei herumzureden. Sieht ziemlich wenig aus und passiert auch nicht wirklich viel, oder? Dafür ist es aber auch schnell weitergegangen!

Jetzt noch eine Frage: Hätte jemand Lust diese Fanfiction Beta zu lesen? Ich wäre wirklich dankbar und spoiler meine Beta immer gerne, nicht wahr Vroni?

Allerdings verlange ich, dass eure Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik ziemlich gut ist!

Meldet euch bei Interesse und mit erfüllten Fähigkeiten bitte über ICQ (meine Nummer: 249276132). ICQ könnt ihr auch leicht unter www . icq . com (ihr müsst die Leerstellen raustun, nur zeigt die Addy sonst nicht an) runterladen! Oder meldet euch per Mail (siehe mein Profil)

Danke an Jess, Vroni, GefallenerEngel, Tolotos (Entschuldige, ich muss dich wohl vergessen haben), PadfootLi, vero, kathleen potter, Anniia, YvannePalpatine, Lia, Samantha Black, DarkWish, Megagirli, Kiina, blub