Etwas änderte sich an ihrem Blick. Sie schien nachzudenken. Sie holte tief Luft und presste die Lippen aufeinander und stellte sich vor ihm und hielt Augenkontakt mit ihm. Egal, was jetzt kam. Jetzt kommt's dicke.

"Wenn ich schwanger bin, wird unser Kind dich auch nie kennen?"

Und das war die Frage. Was will Vegeta jetzt wirklich???

Die Nacht war ihr Freund

Teil 11

Vegeta stand nun etwas überrascht da, nach der Äußerung von Bulma, die immer noch neben ihn stand und ihn mit ihren klaren blauen Augen anschaute. Gewappnet stand sie da, für den verbalen Kampf, der sich androhte. Denn sie war sich genauso unsicher wie Vegeta, was die Zukunft anging. Ihre Zukunft, die des Kindes, das höchstwahrscheinlich in ihrem Bauch wachsen würde, die dieses Planeten und die der Menschheit. Alles hing von den folgenden Worten Vegetas ab.

Vegeta öffnete den Mund, doch schloss er ihn und war still. Das erste Mal in seinem Leben wusste er nicht, was er sagen sollte.

Die Worte lagen ihm auf der Zunge, doch bekam er sie nicht raus. Er wollte ihr sagen, wie egal ihm das alles war, das er nichts hier hatte was ihn hielt, das sie sich nichts auf die letzte Nacht einbilden solle. Doch alles was er dachte, kam nicht über seine Lippen. Ihr wunderschönes Gesicht, das ihn so verzauberte, wollte er nie weinen sehen.

Er erschrak innerlich bei diesem Gedanken und seine Miene verdunkelte sich. Nein, von all den Sachen wollte er nichts wissen. Es war ihm nicht wichtig, was aus diesem Planeten werden würde. Er wollte ein neues Leben anfangen und nicht da weitermachen wo sein Vater aufgehört hatte.

Bulma stellte sich nun wenige Zentimeter vor Vegeta.

"Ich bin tot. So oder so. Ich werde nicht wieder lebendig aus diesem Palast rauskommen, egal ob du mir hilfst oder nicht. Sie würden mich finden und auf der Stelle töten. Und selbst wenn ich sie anflehen würde unser Kind." Bulma machte eine Pause.

"Es wäre ihnen egal, weil es das Kind eines Verräters ist.", beendete sie schließlich den Satz. Vegetas Miene blieb immer noch versteinert. So als ob er sie gar nicht hören würde. Doch er hörte sie gut und verstand auch was sie ihm damit sagen wollte. Wenn er sich entschließt zu gehen, war sie des Todes.

"Willst du mich zwingen zu bleiben?", fragte er in einem vielleicht ungewollten spöttischen Ton.

"Ich glaube nicht, dass ich dich aufhalten könnte. Es ist deine Entscheidung. Ich würde gerne wissen, was mit mir geschehen soll. Ich würde gerne meine Freunde wieder sehen. Wenigstens ein letztes Mal."

Wie süß, dachte Vegeta und ließ lächelnd den Kopf hängen. Sie versucht mir doch tatsächlich ein schlechtes Gewissen zu machen. Mir!

"Bitte teile mir deine Entscheidung zum Abend hin mit." Sie drehte sich um und ging den Weg zurück zum Palast. Eine Träne lief ihr die Wange herunter. Nein, es war aus und vorbei! Nie würde sie lebend aus dieser Sache rauskommen.

"Warte!", rief Vegeta von sich selbst überrascht ihr hinterher. Bulma blieb stehen, drehte sich nicht um. "Für eine Stunde. Heute Nacht. Ich kann dich nicht dalasse, da ich mit den Vorbereitungen nicht fertig bin." (Na ja er hatte noch nicht mal angefangen sich ein Flugzeug auszusuchen, noch die Route.) Sie drehte sich nicht um, ging weiter und Vegeta hörte ein leises "Danke". Weinte sie? Aber warum?

Bulma rannte nachdem sie aus dem Blickfeld von Vegeta verschwunden war. Warum weinte sie? Weil sie sterben wird? Weil er ihr erlaubte zu ihren Freunden zu gehen? Oder das er nicht bei ihr blieb? Wegen des Leben ihres Kindes? Egal, sie rannte einfach nur, rannte bis ihre Lungen brannten und ihre Beine so schwer wie Steine waren.

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Es war eine sternenklare Nacht und die Luft war kühl und angenehm. Bulma und Vegeta standen auf dem Balkon ihres gemeinsamen Gemaches und lauschten in die dunkle Nacht hinein. Keiner von ihnen sprach seit langer Zeit ein Wort. Bulma zitterte am ganzen Leib und zupfte nervös an ihrem schwarzen Pullover rum.

"Bereit?", fragte Vegeta, ohne sie anzusehen. Er war immer noch überrascht von seiner Großzügigkeit, sie für kurze Zeit zu ihren Freunden zu bringen.

"Ja." Sie wandte sich ihm zu und stellte sich neben ihm. Er umfasste sanft ihr Hüfte und hebte langsam mit ihr ab und flog Richtung Osten.

Sie flogen über ein kleinen Fluss und einigen Hügeln hinweg, als Bulma ihm das kleine Häuschen Mitten im Wald zeigte. Es war sehr klein und kaum zu entdecken, wenn man nicht wusste, wo es sich verbarg. Als sie landeten, sprach Vegeta ihr zu:

"Ich halte es für eine bessere Idee du gehst allein. Ich hab damit ja nichts zu tun. Sei in einer Stunde spätestens bei mir oder ich muss dich holen." Eine Drohung aber nett und höflich ausgesprochen, wie Vegeta fand. Er setzte sich auf einen umgefallenen Baumstamm und verschränkte die Arme in üblicher Haltung. Bulma nickte und ging in Richtung Häuschen.

Es dauerte einen Augenblick bis sie die Tür betrat. Nach einer Weile war ein lautes Freuden Geschrei zu hören, dass Vegeta aufschauen ließ. Er konnte durch ein Fenster erkennen, wie Bulma von einem lautstark umarmt wurde. Ein kleiner Mann mit Glatze war zu sehen. Ein Hund bellte kaut auf. Nach ein paar Minuten war alles wieder ruhig. Verdächtig ruhig.

Bulma schenkt reinen Wein ein, dachte Vegeta. Hoffentlich nicht.

Auf einmal wurde die Tür aufgeschlagen und ein Mann mit längeren Haaren und einer narbe im Gesicht trat schnaubend heraus.

"WO IST ER????", schrie er lauthals, dass sogar Vegeta zusammenzuckte. Vegeta schüttelte den Kopf. Menschen und ihre Eifersucht.

Die Augen des Menschenmannes blickten sich suchend umher. Bulma rannte aus dem Haus.

"Yamchu nicht! Sei froh, dass ich herkommen konnte." Wütend funkelte Yamchu zu ihr rüber.

"Und dich hast schwängern lassen? Oh, mann ich bin ja so dankbar, Bulma!!" Er blickte wieder in die Schwärze der Nacht und entdeckte die weiße Uniform des Sayajins.

"Du!!!!" Er lief auf Vegeta in schnellen Schritten zu. "Yamchu, warte!" Bulma konnte Yamchu kaum folgen, doch schrie sie ihm immer und immer wieder hinterher.

"Er bringt dich um!", schrie Bulma Yamchu zu. Doch Yamchu ging unirritiert auf Vegeta zu und holte bedrohlich weit mit der Faust aus. Vegeta blieb ungerührt sitzen und verdrehte die Augen. Yamchu ließ die Faust auf Vegeta nieder rasen, traf in nicht, denn Vegeta hatte den Schlag ohne Mühe abgefangen. Genervt sah er zu Yamchu hoch und powerte seine Aura so hoch das Yamchu wortwörtlich zurück gedrängt wurde. Yamchu ließ sich nicht beirren und holte zu 2ten Schlag aus. Doch auch dieser traf Vegeta nicht. Was dieser Yamchu bei Vegeta versuchte, war schon fast wie eine Beleidigung. Yamchu kämpfte sich wieder an Vegeta ran und schlug ihr überraschender Weise in den Bauch. Vegeta, etwa irritiert, holte Luft und wurde der Art zornig, dass seine Augen aufblitzen und er zum Schlag ausholte. Doch plötzlich stand Bulma neben ihm und hielt seinen Arm. Es war kein Festhalten, sondern legte sie nur ihre Hand auf seinen Unterarm. Vegetas Kraft ließ reflexartig nach. Er hielt ein und sah Bulma, die schwer atmend neben ihm stand mit großen Augen an.

"Hört auf! Beide.", prustete aus ihr raus. Sie sah mit festen Augen Yamchu an. "Ich weiß nicht, ob ich damit gerechnet hatte, aber ich finde es schade, dass du so reagierst. Du musst akzeptieren, dass ich zu Vegeta gehe, da ich seine Frau bin und außerdem sein Kind in mir trage. Und." Sie holte tief Luft und schaute auf den Boden. ". weil ich ihn liebe."

Yamchus Gesicht wurde schlagartig rot und füllte sich mit Tränen.

"Nein! Nein, das ist nicht wahr! Du wolltest doch meine Frau werden! Hast du das vergessen???" Vegetas Mund war auch vor Überraschung geöffnet!

"Es tut mir leid, Yamchu!", sie wollte ihm seine Hand fassen, doch er zog sie zurück, rannte ein Stück Richtung Hütte, drehte sich jedoch um und schrie. "Du Miststück! Du Verräterin! Ich hoffe, ich muss dich nie wieder sehen. Soll dein Kind mit dir sterben!!!" Bulma zuckte zusammen als Yamchu die Tür zuknallte. Sie blieb ein Augenblick ruhig da stehen, schluckte und drehte sich zu Vegeta wieder um.

"Lass uns gehen!" Sie umarmte ihn, war bereit los zu fliegen. Er spürte ihre Tränen auf seinem Hals.

"Du sagtest ihm nicht, dass du sterb." Vegeta schein es absurd diesen Satz auszusprechen.

"Nein, es ist einfach für ihn, wenn er mich hasst.", ihr Stimme war zitterig und kaum verständlich. Als er abhob, hörte er wie sie leise sagte.

"Ich wäre so oder so nicht zu ihm zurückgekehrt." Vegeta schaute verwirrt auf den Blauschopf und hielt sie unerwartet etwas fester. Vegeta ahnte, dass sie Yamchu nicht erzählt hatte, dass sie wahrscheinlich sterben musste, doch sie wusste, dass sie ernst meinte, was sie sagte. In Gedanken hallten ihre Worte durch seinen Kopf.

~ ~ ~Du musst akzeptieren, dass ich zu Vegeta gehe, da ich seine Frau bin
und außerdem sein Kind in mir trage. Und. weil ich ihn liebe.~ ~ ~

Er flog Richtung Westen zurück zum Palast.