Danke an alle, die mir ein Review hinterlassen haben. Hier nun das nächste Kapitel.

Ich habe einen kleinen Zeitsprung gemacht und was ihr gleich lest, spielt somit vor dem ersten Kapitel. :) Viel Spaß!

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Second Chance

Kapitel 2: Die Planung

Gelangweilt ließ Ron sich auf Harrys große Couch fallen. Mit seinem Blick folgte er seinem besten Freund, der sich eben auf den Weg in die Küche machte, um den versprochenen Tee zu holen. „Ja, sie tut mir ja auch Leid. Aber es ist Malfoy!", beharrte Ron nun schon zum zehnten Mal und wusste, ohne, dass er es sehen musste, dass Harry gerade genervt die Augen verdrehte.

„Sieh mal, Ron... Nur, weil du ihn nicht magst, heißt das doch noch lange nicht, dass Hermine unglücklich sein muss!", kam es aus der Küche und Ron streckte seine Füße von sich, während er sich seine nächsten Worte überlegte. „Ja, aber ich sehe es nicht gerne, dass sie sich mit einem Slytherin herumtreibt." Er wusste, wie schnell Harry wütend werden konnte, wenn es um Hermine und besonders dieses Thema ging. Er hatte es nämlich schon zur Genüge am eigenen Leib erfahren!

„Okay, bevor du etwas sagst, ich gebe auf. Nun sag´ schon, was ist dein Plan?", fragte Ron und richtete sich seufzend auf während er Harry beobachtete, der sich ihm gegenüber auf dem Sessel niederließ und die Tassen auf den Tisch stellte. Heiße Rauchschwaden stiegen empor und Ron konnte sehen, wie die Brillengläser seines Kumpels einen Moment lang etwas beschlugen. Harry kümmerte sich aber nicht darum und grinste nun verschlagen.

„Du hast doch bald Geburtstag!", begann er und erntete darauf einen sarkastischen Gesichtsausdruck. „Was du nicht sagst!" „Ja, ich hab mir gedacht, daraus könnte sich doch etwas machen lassen. Wir müssen es nur hinkriegen, dass sich die Beiden noch einmal treffen!" Harry schwieg und nahm nun seine Tasse in die rechte Hand. Vorsichtig blies er in den Inhalt und sah zu, wie sich kleine Ringe in der Flüssigkeit bildeten. Wie kleine Wellen, dachte er amüsiert und sah wieder auf. „Was sagst du dazu, Ron?"

„Ich sage dazu: Du bist wahnsinnig! Du weißt, was Hermine und Draco für ein Gekreische hingelegt haben, als sie sich das letzte Mal gesehen haben. Und nun willst du, dass sie sich treffen? Wen von beiden willst du umbringen?" Ron hielt das Ganze wirklich für eine Dummheit. Am besten, man würde die Beiden in Ruhe lassen. Er verstand nicht, wieso Harry das alles so nahe ging. Immerhin konnte man doch froh sein, dass Hermine sich nun einen richtigen Gryffindor (ein Ravenclaw oder ein Hufflepuff wäre auch noch akzeptabel) – und somit einen geeigneten Partner – suchen konnte. Er hatte es schon vor zwei Jahren nicht verstanden, als die Beiden sich immer näher gekommen waren. Und dann das. Er war fast erleichtert gewesen, als Hermine hier heulend in der Tür gestanden hatte und ihnen alles gebeichtet hatte.

Es war ihm sowieso ein Rätsel, wie Draco und Hermine jemals diesen Schritt von Beschimpfungen zu Freundschaft und sogar noch weiter, geschafft hatten. Von einem auf den anderen Tag. Sie wollte es ihm auch nie erzählen. Es würde ihn nichts angehen, sagte sie stets... War es denn so schlimm? Vielleicht hatte sie Draco so schlimm verhext, dass es ihr peinlich war... Doch Harry unterbrach seinen Gedankengang und er sah wieder auf. Es würde eh nichts bringen. Schon sooft hatte er darüber gerätselt und war nie auf einen grünen Zweig gestoßen.

„Umbringen? Nein. Genau das ist der Grund, weshalb wir Hermine zu Draco bringen müssen! Und zwar ohne, dass sie es wissen. Hier kommt nun mein Plan ins Spiel." Verschwörerisch grinsend ging Harry auf den Kamin zu und kurze Zeit später erschien Hermines Kopf in den Flammen. Kopfschüttelnd trat Ron näher, um der Unterhaltung folgen zu können, doch entschied er, sich besser im Hintergrund zu halten.

Er konnte es kaum fassen. Das schien alles so unglaublich, aber Hermine war eingestiegen. Der erste Schritt war getan und Harrys verquerer Plan konnte durchgeführt werden. Die Idee mit seinem Geburtstag war allerdings nicht besonders schlecht, aber dass er, Ron, auf ein Konzert wollte und Harry und Hermine ihm die Karten kaufen sollten? Nun, das war auch noch akzeptabel, rein von der Theorie.

Wie war Harry nur auf so eine Idee gekommen? Es gab da nur eine Sache, die er nicht besonders mochte. Begriffen hatte er gleich, was Harry erreichen wollte. Aber ob ihm diese Methode nicht mehr schaden würde, als irgendetwas Anderes? Die Praxis, neben der noch ganz passablen Theorie sah nämlich so aus: Er musste unter dem Vorwand zu Dracos Auftritt mitgehen, er würde diese Band mögen! Und Hermine würde toben, würde er ihr erzählen, dass sie bald auf eines von Dracos Konzerten ging. Aber sie wusste es ja nicht…

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Nervös und auch zugleich über sich selbst erschrocken stand er, Draco Malfoy, vor der Türe seines schlimmsten Feindes. Naja, zumindest fast schlimmster Feind. Welche Verzweiflung hatte ihn bloß vor die Türe von Harry Potter getrieben? War er wirklich so deprimiert? Noch war es Zeit umzukehren! „Für dich...!", flüsterte er und ein schiefes Schmunzeln, das fast einer Grimasse glich, zierte sein Gesicht, während er gegen die schwere Tür klopfte.

„Wer ist da?", hörte er eine männliche Stimme rufen, die aber auf keinen Fall die Potters war. Doch bevor er sich darüber Gedanken machen konnte, wurde das Rätsel auch schon gelöst. „Draco!", rief ein Rotschopf, während er im Türrahmen erschien. „Weasley!", murmelte der Blonde und einen Moment lang verfluchte er sich wirklich, hier zu sein. Doch dann tauchte Harry auf und zog ihn am Ärmel hinein. „Es muss ja nicht jeder sehen, dass du bei mir bist!", meinte er und Draco war sich nicht sicher, ob er es nun ernst oder humorvoll gemeint hatte. Aber es war ihm auch egal und er war nur darauf erpicht, so schnell wie möglich hier wieder zu verschwinden - sobald er sein Anliegen vorgebracht hatte.

Mit einer einladenden Geste wies Harry auf die Couch, auf der zuvor noch Ron gesessen hatte. In seinen Gedanken versunken ließ Draco sich darauf nieder und seufzte einmal tief. „Ich möchte dich – oder euch – wie auch immer, um etwas bitten. Und glaubt mir, es fällt mir nicht gerade leicht. Ich tue das nicht für euch!"

„Was willst du denn?", fragte Ron ungehalten und sah ihn mit einem feindseligen Lächeln um die Lippen herausfordernd an. Gerade so, als wollte er sagen: „Ach, der große Malfoy bittet das niedere Fußvolk um Hilfe." Doch Harry blieb ruhig und sah ihn nur interessiert an.

Einen Moment herrschte Schweigen, dann begann Draco zu erzählen: „Ich weiß, es passt euch nicht gerade in den Kram, dass ich und Hermine zusammen waren. Aber ihr müsst mir glauben, und es fällt mir wirklich verdammt noch mal richtig schwer, euch das zu sagen... Ich liebe sie und ich glaube fast, ohne eure Hilfe kann ich nichts mehr retten, um sie wieder zurückzukriegen." Er hatte schnell gesprochen und Harry kam es vor, als hätte er am liebsten alles mit einer Mundbewegung hinauskatapultieren wollen. Draco tat ihm Leid. Genauso wie Hermine. Es war ihm egal, ob er ihn in seinen Schuljahren beschimpft hatte oder nicht. Wichtig war, dass er es war, der seine beste Freundin glücklich machen konnte und genau darum ging es. Dafür würde er auch durchs Feuer gehen, denn lange konnte er seine beste Freundin nicht mehr so ertragen. Er hatte Hermine so lange nicht mehr lächeln sehen. Immer zierten Tränen ihr blasses Gesicht und Schatten lagen unter ihren Augen. Es zerbrach ihm fast das Herz, sie so zu sehen.

„Nun, wie es sich so trifft, hatten wir da einen ähnlichen Plan, weißt du?", erklärte Harry nun gerade heraus und Ron schien schockiert. „Du hast doch nicht vor, IHM alles zu erklären! Du weißt, dass es nicht funktioniert!" Doch Harry ließ sich nicht beeinflussen. „Wir sind uns nicht sicher, ob es klappt, denn ihr beide habt ja bei euren letzten Aufeinander treffen sehr gut bewiesen, was für laute Organe ihr besitzt." Draco bemerkte sehr wohl den sarkastischen Unterton in der Tonlage des eben Gesprochenem, doch ignorierte es gekonnt. Ja, das letzte Mal war es nicht besonders schön gewesen. Doch er vermisste sie so sehr. Es schmerzte bei jedem Atemzug, den er ohne sie tat. Es schmerzte bei jedem Gedanken, den er an sie richtete.

Er konnte nicht leben ohne dieses Mädchen. Und mochte ihr beider Temperament noch sooft aneinander geraten, es tat weh, ohne sie leben zu müssen.

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So, der Plan steht :) Und ich hoffe, ihr hinterlasst mir ein paar Reviews, damit es mit dem nächsten Kapitel vielleicht ein wenig schneller geht ‚g'

Grüßle,

Monja