OK. Wie versprochen. Ich hab mich beeilt.

Heute klären wir die ausgesprochen spannende Frage: Was wurde aus Harrys Haaren? ;o)

(Der Kampf gegen Chap. 11 ging übrigens an mich. GRINS! Wär ja auch noch schöner, wenn ich mir von so ein paar Buchstaben und Wörtern auf der Nase rumtanzen lasse, gell.)

Viel Spaß!


05.

„Guten Morgen!"

„Wsnls? Gwg!"Harry rollte sich auf die andere Seite und zog sich die Decke über den Kopf. Er wusste zwar nicht, wer da neben seinem Bett stand, aber wenn er sich ruhig verhielt, würde die betreffenden Person bestimmt weggehen.

Leider war Draco anderer Meinung. Er ging zum Fenster, nahm im Vorbeigehen den unteren Deckenzipfel und zog die Bettdecke mit sich. Er ignorierte Harrys Protest, warf sie auf einen Stuhl und öffnete dann weit das Fenster. Sofort wehte der kalte Novemberwind ins Zimmer. Harry war augenblicklich hellwach.

„Hey! Sag mal spinnst du? Es ist eiskalt. Mach sofort das Fenster wieder zu!"

„Stehst du endlich auf?"

„Mach erst das Fenster zu! Und gib mir meine Decke wieder!"

Draco ging zurück zum Bett und blieb mit verschränkten Armen am Fußende stehen.

„Du hast fünf Minuten, um mit dem Gejammer aufzuhören, aufzustehen und dich anzuziehen. Wir sind verabredet, wenn du dich freundlicherweise daran erinnern würdest."

Harry hatte sich im Bett aufgesetzt, angelte nach seiner Brille und versuchte gleichzeitig sein Kopfkissen festzuhalten, mit dem er sich notdürftig zugedeckt hatte. Nach einigen Verrenkungen saß die Brille schließlich auf seiner Nase und er warf dem Eindringling einen mörderischen Blick zu. Der ließ sich davon leider wenig beeindrucken.

„Wie spät ist es?"Harry gab sich alle Mühe mürrisch zu klingen, leider blieb auch das erfolglos.

„Zehn vor sechs."

„Was? Bist du bescheuert? Das ist ja mitten in der Nacht! Ich soll mich ausruhen. Da brauch ich nicht so früh aufstehen. Gib mir meine Decke wieder!"

„Nein. Ich hab dir gestern gesagt, dass ich heute früh herkomme. Und so früh ist es gar nicht. Ich bin seit halb fünf auf. Also, was ist jetzt? Willst du immer noch lernen mit einem Schwert umzugehen? Wenn ja, dann zieh dich an. Solltest du deine Meinung geändert haben, was schade wäre, brauchst du das nur zu sagen, dann geh ich wieder."

Seine Stimme war ruhig und sachlich, auch wenn Harry sich einbildete eine Spur von Bedauern herausgehört zu haben.

„Schon gut. Ich steh ja schon auf. Könnest du trotzdem bitte das Fenster zumachen? Es ist echt verdammt kalt hier drin. Frierst du nicht?"

Wie gestern schon war Draco vollkommen in schwarz gekleidet. Allerdings hatte er das Hemd gegen eine geschnürte Weste getauscht. Beim Anblick seiner nackten Arme lief Harry ein Schauer über den Rücken.

„Alles eine Frage der Einstellung. Du solltest auch nicht zuviel anziehen, dir wird nachher noch warm genug werden. Auf dem Stuhl liegen deine neuen Sachen, ich bin vorhin bei der Schneiderei vorbei gegangen und hab einen Teil abgeholt. Den Rest kriegst du in den nächsten Tagen."

Harry stand neben seinem Bett, trat von einem Bein auf das andere und machte keinerlei Anstalten sich umzuziehen.

„Was ist? Möchtest du eine schriftliche Einladung?"

Harry merkte wie er schon wieder rot wurde.

„Könnest du, ähm... dich vielleicht umdrehen?"

Draco verdrehte die Augen: „Du meine Güte! Schüchtern bist du auch noch. Ich warte draußen. Beeil dich."

--

Zehn Minuten später verließ Harry fertig angezogen und halbherzig gewaschen sein Zimmer. Draco lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und musterte ihn unverhohlen von Kopf bis Fuß.

„Viel besser. Ich glaub, das ist das erste Mal, dass ich dich in Klamotten sehe, die dir wirklich passen. Abgesehen von deiner Schuluniform, mein ich."

Er stieß sich von der Wand ab und hob ein Bündel auf, dass neben ihm auf dem Boden gelegen hatte. „Na dann, lass uns gehen."

„Was ist mit Frühstück? Ich würde ganz gern was essen."

„Wir kommen an der Halle vorbei, dann kannst du dir was mitnehmen. Ich hab schon gefrühstückt. Dabei fällt mir ein, wo willst du trainieren? In der Übungsarena im Hof bei den anderen oder lieber allein?"

„Also, wenn ich ehrlich bin, lieber allein. Ich hab die im Hof gestern gesehen und, na ja, es wär mir peinlich. Weil ich doch keinen blassen Schimmer hab und so."

„Nanu. Woher dieser plötzliche Sinneswandel? Gestern warst du doch noch Harry, der furchtlose Basiliskentöter. Held der tausend Schlachten. Und heute keine Ahnung mehr? Wie kommt's?"

„Ha, ha. Sehr lustig. Du kannst ruhig aufhören mich zu veräppeln. Ich weiß ja, dass ich gestern ziemlich angegeben habe, und wenn ich ehrlich bin, war die Geschichte mit dem Basilisken wohl doch eher Glück. Genau wie alles andere. Eigentlich bin ich gar kein Held. Ich bin bloß ein ziemlicher Glückspilz."

Harry hatte bei seinen Worten beschämt den Kopf gesenkt, darum merkte er erst, dass Draco vor ihm stehen geblieben war, als er gegen ihn stieß.

„Was...?"

Draco legte ihm die Hände auf die Schultern, hielt ihn auf Armeslänge von sich und sah ihm wieder tief in die Augen.

„Regel Nummer zwei: Unterschätze niemals deine eigenen Fähigkeiten."

Er hielt Harrys Blick noch einen Moment gefangen, ließ dann die Arme sinken und setzte seinen Weg fort.

Eine Weile schwiegen beide. Sie machte kurz im Speisesaal Halt, um etwas zu Essen einzupacken und ein bisschen mit Greg zu schwatzen, dann machten sie sich wieder auf den Weg.

Nach kurzem Schweigen griff Draco das Thema wieder auf:

„Ich kann dich wirklich nicht verstehen. Du bist klug und talentiert und dabei weder eingebildet noch hältst du dich für unfehlbar. Ich war jahrelang wahnsinnig eifersüchtig auf dich, weißt du das eigentlich? Du solltest aufhören dich selbst so gering zu schätzen. Du machst dich für alles verantwortlich und hast eine unglaublich schlechte Meinung von dir selbst. Was du in der Vergangenheit geleistet hast, hatte nichts mit Glück zu tun. Niemand sonst wäre dazu in der Lage gewesen. Also hör auf dir die Schuld an allem zu geben!"

„Aber das alles ist meine Schuld! Wenn ich damals nicht überlebt hätte, dann hätte Voldemort nicht all diese Leute getötet. Sie alle sind gestorben, weil sie mich beschützen wollten."

„Das ist vollkommener Unsinn! Wenn du damals gestorben wärest, dann wäre Voldemort viel eher zurückgekehrt und wir würden heute alle als seine Sklaven leben. Du hast durch deinen Widerstand unzähligen Menschen ihr Leben und ihre Freiheit bewahrt. Du gibst uns die Chance für diese Freiheit zu kämpfen. Belaste deine Seele nicht mit all diesen Toten. Du kannst an ihrem Schicksal nichts ändern. Aber du kannst leben und du kannst lernen die Talente die dir gegeben sind besser zu nutzen. Was uns wieder zu unseren Plänen für den heutigen Tag bringt."

Draco deutet auf eine schmale Tür am Ende des engen Ganges in dem sie unterwegs waren. Sie waren unzählige Stufen hinunter- und auch ein paar wieder hinaufgestiegen und dabei in einem Teil der Festung gelandet, der offensichtlich nicht oft benutzt wurde. Wände und Decke des Ganges waren leicht gewölbt, die Steine nur grob behauen. Es schien als wären sich in einer Art Tunnel. Dann wurde Harry klar, dass es genau das war. Ein Tunnel! Sie waren schon viel zu tief um noch in der Festung zu sein. Sie waren im Inneren der Klippen.

Draco öffnete die Tür und ging hindurch. Harry folgte ihm und stellte erstaunt fest, dass sie im Freien standen. Er drehte sich um und sah die Festung hoch über ihren Köpfen. Die Pforte war in die Wand des Berges geschlagen und führte auf einen weiten Vorsprung. Spärliches, von erstem Frost überzogenes Gras bog sich im allgegenwärtigen Wind und in diesem Augenblick ging über dem Meer die Sonne auf. Einem Feuerball gleich stieg sie aus den Wellen und setzte diese scheinbar in Flammen. Eine Gruppe Drachen jagten über den Himmel, nur Silhouetten vor dem glühenden Rot des Himmelskörpers. Sie kreisten über den schäumenden Wogen und stießen Schreie reiner Lebensfreude aus.

Harry war wie gebannt.

„Das ist wunderschön."

„Ich weiß. Darum hab ich dich so früh geweckt. Ich wollte, dass du das siehst."

Eine Weile standen sie schweigend nebeneinander und genossen die Aussicht, dann ging Draco zurück zu seinem Bündel, zog zwei Holzschwerter heraus und gab eines davon Harry.

„Hier. Ich würde sagen, wir fangen damit an, dass du das Schwert richtig hältst. Denk dran, das ist weder ein Zauberstab noch ein Brotmesser."

Harry umfaste den Griff des Schwertes mit beiden Händen und versucht so kriegerisch wie möglich auszusehen. Er glaubte auch, dass er es ganz gut machte, bis er Dracos Gesichtsausdruck sah. Der Slytherin hatte die Augen geschlossen und versuchte mühsam ein Lachen zu unterdrücken.

„Was? Bin ich so schlecht?"

„Sei mir nicht böse, Harry, aber du siehst aus als hättest du vor zu angeln. Warte, ich helf dir."

Draco trat hinter ihn und fing an Harrys Arme und Hände in die richtige Position zu bringen. Dieser versuchte sich die Haltung einzuprägen was nicht ganz einfach war, denn er war sich des warmen, festen Körpers, der sich gegen seinen Rücken schmiegte nur zu bewusst. Ein seltsames Kribbeln breitete sich auf seiner Haut aus, überall dort wo die schlanken, weißen Finger ihn berührten. Harry merkte, wie sein Herz schneller schlug. Das war doch verrückt! Draco war hier um ihm den Schwertkampf beizubringen und ganz sicher nicht um...

„Harry? Hörst du mit zu?"

Beim Klang der warmen, rauchigen Stimme dicht an seinem rechten Ohr zuckte er erschrocken zusammen. Er konnte den warmen Atem auf seiner Wange spüren, was sein Herz zu weiteren Purzelbäumen veranlasste.

„Ent...Entschuldige, was hast du gesagt?"stotterte er.

Draco lachte leise. „Mach ich dich nervös? Ich sagte, dass du jetzt ein paar Schläge und Schwünge versuchen sollst."

Harry versuchte das nervöse Zittern zu unterdrücken und kam der Aufforderung unsicher nach. Dracos Hände stützten noch immer seine Handgelenke, seine Arme lagen parallel zu Harrys und übten sanften Druck aus um ihn in die richtige Richtung zu leiten. Etwa eine Stunde lang standen sie so auf dem Plateau und übten die Haltung und Führung des Schwertes. Draco bewegte seine Hände und Arme nur gelegentlich, um sanft aber bestimmt Harrys Haltung zu korrigieren. Nach der ersten halben Stunde ließ er plötzlich seinen rechten Arm nach unten gleiten um auch Harrys Beine in die richtige Stellung zu bringen. Der Druck seiner Finger war durch den dünnen Stoff der Hose deutlich zu spüren und trug nicht gerade zu Harrys Konzentration bei. Dann ließ er schließlich los und trat um seinen Schüler herum um das Ergebnis der letzten Stunde von allen Seiten zu betrachten. Harry konnte nur mit Mühe einen enttäuschten Laut unterdrücken, als plötzlich der kalte Seewind die Wärme von Dracos Körper ersetzte.

„Gut. Du lernst schnell. Pass auf, ich zeig dir jetzt ein paar einfache Schritt- und Hiebkombinationen. Sieh genau hin, und dann mach sie nach."

Draco nahm sein eigenes Übungsschwert und begann mit etwas, dass in Harrys Augen wie ein exotischer, anmutiger Tanz wirkte. Die hellgrauen Augen waren geschlossen und sein Gesicht war vollkommen entspannt. Seine Bewegungen, geschmeidig und weich, waren ihm offensichtlich schon vor langer Zeit in Fleisch und Blut übergegangen. Sein Holzschwert, das in sanften Bögen durch die kalte Luft schnitt, wirkte tatsächlich wie ein Verlängerung seines Armes.

„Hast du aufgepasst? Dann bist du jetzt dran."

Dracos Stimme riss Harry aus seiner Träumerei und brachte ihn recht unsanft wieder in die Realität.

„Was? Oh, tut mir leid, ich fürchte, ich hab nicht alles mitbekommen, könntest du vielleicht noch mal..."

Ha! Die Untertreibung des Jahrhunderts! Er hatte überhaupt nichts mitbekommen. Er war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen Dracos schönes Gesicht zu studieren, als dass er großartig auf etwas anderes geachtet hätte.

Draco zog eine Augenbraue hoch. Leichte Missbilligung lag in seinem Blick.

„Schön. Aber du musst unbedingt lernen dich besser zu konzentrieren. Sonst bist du tot noch ehe du deinen ersten richtigen Kampf beginnen konntest."

Harry senkte verlegen den Kopf. Sein Gesicht war feuerrot und glühte. Es war doch nicht zu fassen, dass sein ehemaliger Rivale ihn immer wieder so vollkommen aus der Fassung brachte. Dieses Mal zwang er sich genau auf die Schritte und die Haltung und Bewegungen des Schwertes zu achten. Anschließend gelang es ihm sogar eine halbwegs glaubwürdige Imitation des Gesehenen zu zeigen.

„Gut. Ich denke, für heute war das schon eine ganze Menge. Wir sollte es nicht gleich übertreiben. Machen wir Schluss fürs erste. Sehen wir uns morgen früh wieder oder reicht es dir schon?"

Panik keimte in Harry hoch. Hatte Draco etwa genug von ihm?

„Nein! Ich meine, natürlich möchte ich morgen weitermachen. Wenn du Lust hast dich weiter mit so einem unkonzentrierten Schüler herumzuschlagen."

„Du bist echt süß, Potter."

--

Wie versprochen stand Draco auch am nächsten Morgen wieder vor Harrys Tür und warf ihn früher als nötig aus dem Bett. Dann ließ er ihn drei Runden über die gesamte Länge der Wehrgänge laufen. Erst als Harry ihm japsend und keuchend fast vor die Füße fiel, hatte er Erbarmen und sie gingen frühstücken.

„Wozu war das denn gut? Ich wollte doch keinen neuen Weltrekord im Marathon aufstellen. Und wegrennen soll ich doch auch nicht, oder? Wofür bräuchte ich dann ein Schwert?"Harry hatte sich nach zwei Tassen Tee und einem ausgiebigen Frühstück wieder halbwegs erholt und wollte jetzt den Grund für den morgendlichen Dauerlauf wissen.

„Gewöhn dich besser dran. Du wirst jetzt jeden Morgen die drei Runden laufen. So lange, bis deine Kondition wieder halbwegs auf der Höhe ist. Es nützt dir ja nichts, wenn du einen Gegner verfolgst, stellst und dann zu kaputt bist um zu kämpfen. Ich hab dir gesagt, dass du mich vor Ablauf der ersten Woche hassen wirst. Aber du wolltest ja nicht hören. Jetzt komm, lass uns weitermachen, bevor du dich zu sehr entspannst."

Wieder auf dem Plateau fing Draco ohne Umschweife mit der nächsten Lektion an.

„OK, folgendes: Ich greife dich an und du versuchst dich zu decken so gut es geht. Versuch nicht die Schläge zu parieren, das machen wir später. Heute ist nur die Deckung dran. Bestehst du auf einer besonderen Behandlung?"

Harry schluckte. Er betrachtete das Übungsschwert in seiner Hand. Es war aus poliertem Hartholz, hatte einen lederumwickelten Griff und war, wie er gestern schon gemerkt hatte, fast genauso schwer wie das echte Schwert.

„Nein. Auch wenn ich das vielleicht bereuen werde. Ich möchte, dass du mich genauso behandelst wie jeden anderen auch. Du hast Celeste ja gehört, ich bin wieder völlig gesund und darum brauchst du mich nicht zu schonen."

Draco nickte anerkennend. „Gut. Ich sollte dich aber warnen. Die meisten anderen weigern sich mittlerweile mit mir zu trainieren, weil ich nicht gerade zimperlich bin. Es ist also durchaus möglich, dass du deine Entscheidung heute Abend bereuen wirst."

Dann, leiser und mit einem Lächeln: „Allerdings nicht so sehr wie morgen früh."

--

Vier Stunden später saß Harry hingebungsvoll keuchend auf einem Felsvorsprung und fragte sich wer diese absolut hirnrissige, verrückte Idee gehabt hatte. Das Holzschwert, das er am Anfang noch stolz geschwungen hatte, lag vergessen im Gras. Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel, hatte den Frost schmelzen lassen und wärmte den Vorsprung. Schon vor einer Weile hatte Harry sich von seinem Umhang und dem Pullover getrennt und zähneknirschend zugeben müssen, dass Dracos Kleiderwahl weit passender war. Der ehemalige Slytherin, der heute ein ärmellose, dunkelgrüne Tunika trug, saß ein paar Schritte entfernt, aß einen Apfel und beobachtet seinen Schüler mit einem amüsierten, schiefen Lächeln. Er war vollkommen entspannt und schien nicht im geringsten angestrengt. Er schwitze kaum und sein Atmen war ruhig und gleichmäßig. Sein Übungsschwert lag ordentlich gegen den Fels gelehnt und hatte bei weitem nicht so viele Sprünge und Scharten wie Harrys. Das war vollkommen verbeult und kaum noch als Schwert zu bezeichnen. Ein Teil der „Klinge"war abgesplittert und die Lederstreifen mit denen der Griff umwickelt war, lösten sich an mehreren Stellen. Harry selbst fühlte sich ähnlich angeschlagen wie seine Waffe. Er war sich jedes Muskels und jedes Knochens bewusst. Seine Rippen schmerzten, wo ihn ein verirrter Schlag getroffen hatte und bereits jetzt bildeten sich erste blaue Flecken. Es hatte so einfach geklungen: Verteidige dich, versuch einfach die Hiebe abzuwehren. Ha! Harry hatte kaum so schnell schauen können, wie die Schläge auf ihn eingeprasselt waren. Es hatte ihn große Mühe gekostet das Schwert in der Hand zu behalten und eine halbwegs solide Deckung aufrecht zu halten. An den Muskelkater, den er morgen wahrscheinlich haben würde, wollte er lieber gar nicht denken. Wehmütig dachte er an gestern. Es hatte doch alles so nett und sanft angefangen. Und jetzt das! Die reine Folter!

„Alles klar mit dir?"

„Ja. Ich bin noch am Stück. Du brauchst also gar nicht so zu grinsen!"

„Ich grins doch überhaupt nicht, ich lache, das ist ein großer Unterschied. Aber wenn es dich tröstet, du hast dich weit besser geschlagen als die meisten anderen. Ich würde sagen für heute reicht es auch. Du sollst dich ja morgen auch noch bewegen können."

„Warum nur beruhigt mich diese Aussage kein bisschen?"

Als Antwort erntete er nur ein vergnügtes Lachen.

--

Fünf Wochen später...

„Zur Seite, links, pass auch den Stein auf, halt den rechten Arm gerade, duck dich, gut so, weiter, sieh mich an, nicht deine Füße! Hey, aufpassen! Du willst mich entwaffnen, nicht köpfen! Vorsicht. Halt deine Deckung oben, du wirst vielleicht mal gegen jemanden antreten, dem es egal ist, ob er dein hübsches Gesicht verunstaltet...."

Harry ignorierte die vertraute Hitze die in seinem Gesicht aufstieg und versucht stattdessen sich auf den Kampf zu konzentrieren. Nach vier endlosen Wochen voller hartem, unerbittlichem Training, voller Schmerzen und Blutergüssen, Schrammen und unerträglichem Muskelkater hatte er so langsam das Gefühl, mit dem Schwert vertraut zu werden. Jeden Abend fiel er todmüde ins Bett mit dem festen Vorsatz nie wieder ein Schwert in die Hand zu nehmen, nur um am nächsten Morgen, noch vor dem ersten Sonnenstrahl von Draco geweckt zu werden. In den letzten Tagen allerdings hatte Harry festgestellt, dass der Muskelkater nachließ, dass seine Arme sich abends nicht mehr wie Pudding anfühlten, dass die drei Runden um den Hof immer leichter wurden und ein paar Mal war er sogar von allein wach geworden mit einem seltsamen Gefühl der Vorfreude im Bauch.

Etwa zwei Wochen nach ihrem ersten Treffen hatten sie das Training doch in den Hof verlegen müssen, da der Vorsprung mittlerweile den ganzen Tag über gefroren blieb und Draco entschieden hatte, dass es zu gefährlich war, nachdem Harry fast von der Klippe gestürzt war. Zuerst fürchtete Harry, dass die übrigen Bewohner der Festung, die seine kläglichen Versuche mit ansahen sich bestimmt totlachen würden, aber stattdessen bekam er von allen möglichen Leuten Tipps oder sie klopften ihm im Vorbeigehen aufmunternd auf die Schulter. Andere erzählte von ihren eigenen katastrophalen Anfängen und ihrem Kampf die Herrschaft über ihre Waffen zu erringen. Und niemand lachte ihn aus, wenn er wieder mal eine vernichtende Niederlage eingesteckt hatte, denn wie Paul ihm anvertraute, die meisten hatten irgendwann gegen Draco gekämpft und ähnlich Demütigungen einstecken müssen. Allem Anschein nach hatte Charlie nicht übertrieben, als er sagte, dass Draco einer der Besten war. Auch jetzt saßen ein paar Dutzend Zuschauer auf den Rängen der kleinen Übungsarena und beobachteten mit anerkennendem Murmeln seine Fortschritte. Während der langen, eintönigen Wintermonate war jede Art von Abwechslung hochwillkommen.

Vor einer Woche hatte Draco Harry zum ersten Mal gegen jemand anderen kämpfen lassen; ein junger Rekrut namens Josh, der seit einem halben Jahr zum Drachenreiter ausgebildet wurde und der ihn nur ganz knapp geschlagen hatte. Noch dreimal traten sie gegeneinander an und dann, vor vier Tagen, hatte Harry zum ersten Mal einen Sieg davongetragen. Danach übernahm Draco wieder den Platz des Gegners und auch wenn Harry es niemals zugegeben hätte, war er doch froh darüber. Zugegeben, Josh war kein schlechter Kämpfer und er war auch sehr nett, aber Draco spielte in einer vollkommen anderen Klasse. Und Harry liebte es seinem neuen Freund zuzusehen. Die weichen, katzenhaften Bewegungen, das Funkeln in den silbrigen Augen, den Klang seiner Stimme, wenn er ihm während des Kampfes Anweisungen gab. Und diese sanften Bemerkungen, immer dann wenn Harry sie am wenigsten erwartete, diese kleinen, versteckten Komplimente, die ihn immer wieder aus der Fassung brachten. So wie jetzt. Aber diesmal gelang es Harry sein Schwert festzuhalten und die Ablenkung nicht zu beachten. Diese Ablenkungen waren noch so eine Sache. Draco dachte sich ständig neue Methoden aus, um seinen Schüler aus dem Konzept zu bringen. Im Anfang waren es noch schlichte, durchschaubare Manöver wie der Blick nach einem imaginären Störenfried oder plötzlich Rufe wie „Pass auf, hinter dir!"Und zuerst hatte das auch wunderbar geklappt, aber mittlerweile war Harry auf der Hut. Und langsam verloren auch die Komplimente und zweideutigen Bemerkungen, die ihn ständig in Verlegenheit brachten ihre Wirkung. Doch Draco hatte noch eine ganze Menge mehr auf Lager. Nicht umsonst hatten ihn der sprechende Hut damals nach Slytherin geschickt. Seine Tricks und Ablenkungsmanöver wurden subtiler, undurchsichtiger und manchmal auch gemein. Als Harry dagegen protestierte, bekam er zur Antwort, dass er von einem Feind auch keine Fairness erwarten durfte. Diese Unterhaltung fand beim Abendessen statt und Ginny, Paul, Stella und Charlie stimmten allesamt zu, beteuerten ihm aber später, dass das einer der Gründe sei, warum keiner von ihnen sich gern auf einen Kampf mit Draco einließ. Er war ihnen in Sachen Verschlagenheit und List einfach weit überlegen. Harry war sich schon sicher gewesen, dass die anderen übertrieben und dass er die Tricks längst alle kannte, bis vor zwei Tagen. Vor zwei Tagen, während einer besonders hitzigen Phase des Kampfes als der Gryffindor sich schon fast sicher war einen kleinen Vorteil errungen zu haben und vielleicht einmal siegen zu können, hatte Draco sein bisheriges Meisterstück in Sachen Ablenkung geliefert. Während Harry vollends auf seinen möglichen Sieg konzentriert war, brachte Draco sich mit einer geschmeidigen Drehung aus der Reichweite seines Schwertes, täuschte einen Angriff von links an, nährte sich Harry dann blitzschnell von rechts und küsste ihn im Vorbeigehen auf den Mund. Harry war so geschockt, dass er sein Schwert fallen ließ und Draco mit offenem Mund anstarrte. Er bemerkte weder die Schwertspitze die Sekunden später an seinem Hals lag, noch das Lachen und die Rufe der Zuschauer, die den Ausgang des Kampfes diskutierten oder das gutmütige Maulen der Verlierer während Wetteinsätze den Besitzer wechselten. Alles was er sah war die silbergrauen Augen und das amüsierte Lächeln. Später hatte Draco sich für den Kuss entschuldigt und Harry spürte zu seiner eigenen Überraschung ein leises Bedauern, dass es nur eine Finte gewesen war. Ihre Lippen hatte sich nur einen Sekundenbruchteil lang berührt, trotzdem fiel es Harry an diesem Abend schwer einzuschlafen und als es ihm schließlich gelang, waren seine Träume mehr als beunruhigend, wenn auch auf eine sehr verlockende Art und Weise.

--

„Hey Harry, alles klar? Du lebst ja immer noch. Ich dachte unser aller Lieblingsdrache hätte dir schon den Gar ausgemacht."Harry saß auf der Treppe zum Hof und sah zu wie Charlies Drache Flame ein neues Geschirr angepasst wurde. Trotz all der Zeit die er inzwischen hier verbracht hatte, konnte er sich einfach nicht an die Selbstverständlichkeit gewöhnen, mit der die Drachen hier behandelt wurden. Die riesigen Echsen flößten ihm noch immer gehörigen Respekt ein. Draco hatte ihm schon mehrfach angeboten, ihn auf einen Rundflug über die Insel mitzunehmen, aber bisher hatte er sich standhaft geweigert. Er zog es vor die Tiere aus respektvollem Abstand zu beobachten.

Statt einer Antwort streckte er Ginny, die sich neben ihm niedergelassen hatte, nur die Zunge raus. Spötteleien wie diese war er inzwischen gewöhnt und er hatte es aufgegeben sich darüber zu ärgern.

„Wo steckt Draco denn?"

„Irgendwo da oben."Harry deutete Richtung Himmel, wo eine Gruppe Drachen mit ihren Reitern ihre Kreise zog. Ginny legte die Hand über die Augen und beobachtete eine Weile die Bewegungen der Tiere.

„Ist das Ashes? Ich wusste gar nicht, dass er wieder fit ist."

Harry runzelte verwirrt die Stirn. „Wer ist Ashes?"

„Na der Drache dort, den Draco reitet."

„Ich dachte Dracos Drache heißt Amber."

„Ja, aber eigentlich ist Ashes sein richtiger Kampfdrache. Amber ist im Grunde schon zu alt. Allerdings hat Ashes sich vor drei Monaten ziemlich übel am Flügel verletzt und musste im Hort bleiben. Er ist Ambers Sohn und um einiges größer und stärker als sie. Wurde auch Zeit, dass er wieder in die Luft kommt."

Harry folgte Ginnys Blick und versuchte Einzelheiten zu erkennen. Leider machte ihm die tiefstehende Wintersonne dieses Unterfangen unmöglich.

„Ich verstehe nicht, wie du da überhaupt etwas erkennen kannst. Ich seh nur ein paar Silhouetten, die man mit viel Phantasie als Drachen deuten kann."

„Alles eine Frage der Übung, mein Lieber. Und, wie geht es dir sonst so? Was macht der Schwertkampf. Und der Muskelkater."

„Mir geht's ziemlich gut. Ob du's glaubst oder nicht, ich fange langsam an mich hier heimisch zu fühlen. Muskelkater hab ich keinen mehr und Draco meint ich bin mittlerweile ganz gut mit dem Schwert."

„Das klingt doch toll. Dass du dich hier eingelebt hast, find ich gut. Im Anfang sah es nicht so aus, als ob das je passieren würde."

„Naja, immerhin wurde ich ja nicht gefragt, ob ich herwill. Und du würdest dich auch nicht so ohne weiteres kidnappen lassen, oder?"

„Harrynappen in deinem Fall. Aber ich weiß was du meinst."

Eine Weile schwiegen beide.

„Trotzdem bin ich froh, hergekommen zu sein. Besonders weil ich dich und Charlie und so dadurch wiedergefunden habe. Und auch wegen der neuen Freunde die ich gefunden habe. Stella und Paul und Greg... und Draco."

„Du magst ihn sehr, nicht wahr?"

„Was? Wovon sprichst du? Natürlich mag ich ihn."Harry merkte, wie er rot wurde. War das denn schon so offensichtlich?

„Harry. Du weißt genau wovon ich spreche. Wenn du's genau wissen willst: Ich würde sagen, dass du ziemlich in ihn verliebt bist."

Ginnys Stimme war sanft und ihre hellbraunen Augen hielten Harrys Blick gefangen.

„Spinnst du? Das ist doch totaler Quatsch! Ich hab mich nicht in ihn verliebt. Ich mag ihn als Freund und Punkt! Kein Grund da irgendetwas reinzuinterpretieren. Ich weiß überhaupt nicht, wie du auf so eine schwachsinnige Idee kommst."

„Kann ich dir genau sagen. Weil ich sehen wie du ihn ansiehst. Wie du an seinen Lippen hängst, wenn er spricht. Wie du jeden Raum mit Blicken nach ihm absuchst und daran, wie deine Augen leuchten, wenn du ihn dann entdeckst. Ich wette du kennst jedes noch so kleine, sichtbare Detail an seinem Körper. Nein, widersprich mir nicht. Ein kleiner Test. Ich stell dir Fragen und du antwortest ohne zu überlegen."

„Ich weiß zwar nicht, was das beweisen soll, aber bitte."

„Welche Farbe haben seine Augen?"

„Hast du nichts Schwereres? Hellgrau."

„Wo in seinem Gesicht hat er ein Muttermal?"

„Unter dem linken Auge."

„Klein oder groß?"

„Im Augenwinkel, ziemlich klein."

„An welchem Finger trägt er seinen Drachenring?"

„Am rechten Mittelfinger."

„Was macht er, wenn im Mittagessen Spargel ist?"

„Fischt ihn raus und gibt ihn dir."

„Welche Form hat die Narbe an seinem linken Handgelenk?"

„Die Narbe ist rechts und sie hat dir Form eines L.... oh, mein Gott."

„Ja. Du kennst jede Einzelheit. Du studierst ihn, saugst jede noch so kleine Information in dich auf. Du wirst noch immer rot, bei den banalsten Komplimenten, wenn sie von ihm kommen und an dem Tag, als er dich in der Arena geküsst hat, sahst du aus, als wärest du der glücklichste Mensch auf der Welt."

„Aber das war doch nur ein Ablenkungsmanöver."

„Ja, aber es war gleichzeitig die Erfüllung deiner Träume."

Harry ließ die letzten Wochen noch einmal vor seinem inneren Auge vorbeiziehen. Er fühlte sich in Dracos Gegenwart immer unsicher und linkisch, sein Pulsschlag erhöhte sich bei jeder zufälligen Berührung, er hatte angefangen besonders auf seine Kleidung und sein Äußeres zu achten, auch wenn alle Mühe nach ein paar Stunden Schwerttraining wieder vollkommen zunichte war, er hatte mehr als einmal von Draco geträumt und war mit klopfendem Herzen und anderen eindeutigen Zeichen von Erregung aufgewacht.

Dann die Sache mit den Haaren. Anfang der vierten Woche ihres gemeinsamen Trainings war Harry mehrmals gestolpert und hatte Draco fast aufgespießt, weil ihm der Wind immer wieder die schulterlangen Haare ins Gesicht wehte. Die Strähnen verfingen sich dann in der Brille und blendeten ihn.

Schließlich hatte Draco genug gehabt:

Also, entweder, du bindest dir die Haare endlich mal zusammen oder du schneidest sie ab! Ich hab keine Lust als Schaschlikspieß zu enden, nur weil du einen auf Bobtail machst!"

Sorry. Ich bin einfach nicht daran gewöhnt, dass sie so lang sind. Ich verstehe nicht, wie du damit zurechtkommst."

Das Zauberwort heißt Zopf, Mr. Potter. Wenn ich den aufmache seh ich auch nichts mehr. Was ist jetzt? Zusammenbinden oder ab?"

Ehrlich gesagt, ab wäre mir lieber. Gibt es denn hier jemanden der das macht? Einen Friseur oder so?"

Draco lachte. „Wir sind hier nicht auf einer Beautyfarm. Du wirst es schon selbst machen müssen. Oder du fragst ganz lieb, ob dir jemand hilft."

Ähm... würdest du vielleicht... Ich meine, wenn es dir nichts ausmacht?"

Klar. Wenn du mich mit einer Schere in deine Nähe lässt."

Sollte ich jetzt Angst haben?"

Naja. Wer weiß. Komm nach dem Abendessen mit zu mir, ich glaub eine Schere hab ich noch irgendwo."

Und so saß Harry zwei Stunden später mit nacktem Oberkörper und nassen Haaren auf Dracos Bett und versuchte mühsam sein Zittern zu unterdrücken. Dieses Zittern hatte nichts mit seiner unzulänglichen Bekleidung oder den nassen Haaren zu tun, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass Draco direkt vor ihm stand, so dicht, das Harrys Nase fast gegen seine Brust stieß und mit seinen schlanken Fingern behutsam durch das schwarze Gewirr auf seinem Kopf fuhr. Harry versuchte nicht auf die Wärme zu achte, die der Körper vor ihm ausstrahlte, auch nicht auf das gleichmäßige Heben und Senke des Brustkorbs bei jedem Atemzug. Die kühlen Finger, die sanft durch die Haare glitten, ließen seine Kopfhaut prickeln. Harry starrte auf die schwarzen Strähnen, die um ihn herum zu Boden fielen um sich von dem Kribbeln in seinem Bauch abzulenken. Das war keine gute Idee gewesen. Er hätte Ginny oder Stella bitten sollen, ihm diesen Gefallen zu tun. Nicht Draco, dessen Nähe ihn von Tag zu Tag nervöser machte. Er hatte es gerade geschafft, sich halbwegs zu beruhigen, als Draco sich plötzlich weiter vorbeugte. Harry zuckte erschrocken zusammen, als sein Wange sich für einen Sekundenbruchteil gegen den weichen Stoff der Tunika schmiegte. Draco trat einen Schritt zurück und sah ihn leicht besorgt an.

Hab ich dir wehgetan?"

Nein. Ich... ich hab mich nur erschrocken. Ich war ganz in Gedanken."

So geht das nicht. Ich müsste hinter dir stehen, nicht vor dir."

Soll ich mich auf einen Stuhl setzen?"

Nein, die müsste ich vorher abräumen, dazu hab ich keine Lust. Das muss doch auch anders gehen. Bleib da sitzen, ich weiß wie."

Bevor Harry reagieren konnte, zog Draco seine Stiefel aus und kletterte zu ihm auf das Bett. Er spürte, wie sich die Matratze bei jeder Bewegung unter dem zusätzlichen Gewicht hob und senkte, dann fühlte er wieder die kühlen Finger, die durch sein Haar strichen.

Aber dann ist dein Bett nachher ganz voller Haare..."

Und? Die krieg ich da auch wieder runter. Aber so geht es viel einfacher. Halt still jetzt. Sonst schneid ich dir doch noch ein Ohr ab."

Harry schloss die Augen und versuchte weder auf die sanften, zufälligen Berührungen, noch auf den warmen Atem zu achten, der ab und an über seinen Nacken strich, wenn Draco sich weiter vorlehnte.

Als er schließlich eine halbe Stunde später in den Spiegel sah, war er überrascht, dass es fast sein altes Gesicht war, das ihm entgegenblickte.

Wow. Ich seh aus wie früher."

Ja. in einer halben Stunde um sechs Jahre verjüngt. Ich sollte mir das patentieren lassen."

Eine halbe Stunde nur? Harry sah Draco ungläubig an. Es war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen.

Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag.

Er sah Ginny an:

„Du hast recht. Ich bin in ihn verliebt. Oh großer Merlin, was mach ich denn jetzt?"

Ginny stand auf und klopfte ihm leicht auf die Schulter.

„Sag es ihm. Ich bin mir sicher, dass er dich auch mag und vielleicht hast du Glück. Ich muss jetzt wieder rein. Kopf hoch, Harry. Das wird schon. Denk an unser Motto: Lebe jetzt, morgen könnte es zu spät sein!"

„Das sagst du so. Ginny? Bitte sag niemandem etwas davon. Auch nicht Greg. Ich, ich muss erst mal darüber nachdenken."

„In Ordnung. Aber warte nicht zu lange!"


A/N: La,la,la. Na, einverstanden mit der Haarlösung? Ich konnte einfach nicht widerstehen. Die Idee für diese Szene ist von meiner Freundin Bunny, die mir geholfen hat diese Geschichte zusammenzuspinnen und die sie ungefähr eine Millionen Mal mit mir durchgespielt hat.

Hey Bunnylein, das Chap. hier ist für dich!

Bis zum nächsten Mal

Eure Yulah