Herzliche Willkommen im Jahr 2005!

Es besteht die begründete Hoffnung, dass ich es dieses Jahr schaffe, fertig zu werden mit dieser Geschichte. ;o)

Viel Spaß!

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21.

Justin hockte auf seinem Bett und heulte.

Das tat er schon seit zwei Tagen. Seit dem Tag in Hogsmeade.

Hermine hatte stundenlang versucht ihn aus seinem Zimmer zu locken, damit er ihr erzählte, was passiert war. Ohne Erfolg. Die Tür blieb verschlossen.

Bis jetzt.

Justin machte einen erschrockenen Satz, als sie krachend aufflog und gegen die Wand knallte.

Im Türrahmen stand Ron. Die roten Haare auf Sturm und Mordlust in den blauen Augen.

„DU! Du miese…. kleine……elend feige…….. es gibt kein Wort, dass dich treffend beschreiben könnte! Was fällt dir eigentlich ein? Dass du dich überhaupt noch hierher traust!"

„Ich will nicht darüber reden, Ron. Bitte geh!"

„Von wegen!"

Ron kam ins Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Justin gab unwillkürlich ein leises, einem Quieken sehr ähnliches Geräusch von sich und kroch weiter auf sein Bett, bis er die Wand im Rücken spürte.

Der wütende Gryffindor baute sich am Ende des Bettes auf, die Hände in die Hüften gestemmt und versperrte dem Hufflepuff so jeden möglichen Fluchtweg.

Außer er wollte aus dem Fenster springen.

„Du hast Harry ans Messer geliefert, um deinen eigenen, dürren Hals zu retten! Wie kannst du es nur wagen?"

„So war das überhaupt nicht! Ich habe Harry verteidigt und dann wollte ich Hilfe holen!"

„Ach? Und wie kann es dann, dass du bereits weit weg warst, als die Todesser Harry gefangen genommen haben? Seamus und ich waren da, Finch-Fletchley! Wir wissen, was passiert ist. Nebenbei haben wir inzwischen den Todesser verhört, den Harry unschädlich machen konnte und er hat uns erzählt, dass du ihn für sie geködert hast! Das ist Hochverrat, mein Lieber!"

Justin schluckte.

„A...Aber, das wollte ich doch nicht. Die Todesser wollten mir wehtun..."

„Na und? Du wärst nicht der Erste!"

„Ich habe gedacht, wenn ich ihnen Harry anbiete, dann tun sie mir nichts."

„Und dann? Hast du erwartet, dass sie dich gehen lasse, damit du Harry holst?"

Der Hufflepuff antwortete nicht, aber Ron sah in seinem Gesicht, dass er mit seiner Vermutung genau ins Schwarze getroffen hatte.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein! Du bist aber wirklich zu blöd um aus dem Fenster zu gucken! Mann, Justin! Für wie dämlich hältst du denn die Todesser?"

„Ich... ich weiß nicht, ich dachte halt..."

„Du hast eben nicht gedacht! Und als dir klar war, dass sie dich nicht gehen lassen würden, hast du „gedacht", dass du dann genauso gut machen könntest, was sie wolle?"

„Nein. Ich dachte, dass Harry schon mit ihnen fertig wird. Ich meine, immerhin ist er Harry Potter!"

„Ich glaub das nicht! Was hat denn das eine jetzt mit dem anderen zu tun? Meinst du, nur weil er Harry Potter heißt, kann er allein gegen sieben Todesser kämpfe und sie locker besiegen? Und das erklärt immer noch nicht, warum du ihm nicht geholfen hast."

„Ich wollte doch Hilfe holen! Ich wäre Harry nur im Weg gewesen. Er kämpft nicht gern, wenn andere in der Nähe sind."

„Ach, und woher hast du diese Weisheit?"

„Sowas weiß man, wenn man jemanden liebt." sagte Justin hochmütig.

Ron schüttelte fassungslos den Kopf.

„Nein Justin, wenn man jemanden liebt, dann riskiert man sein Leben um den anderen zu retten und läuft nicht weg und überlässt ihn seinem Schicksal. Mann, an deiner Stelle würde ich in nächste Zeit dieses Zimmer nicht verlassen. Wenn Draco dich in die Finger kriegt, dann gnade dir Gott!"

„Er kann mir gar nichts tun!"

„Ach nein? Es interessiert dich vielleicht, dass er dem Todesser ohne mit der Wimper zu zucken die Kehle durchgeschnitten hat. Keiner hat ihn davon abgehalten oder ihn deswegen verurteilt."

Justin duckte sich unwillkürlich.

„Er ist ein Betrüger!"

„Wer? Der Todesser? Wen interessiert's, er ist tot."

„Nein. Malfoy! Er ist nicht Malfoy!"

„Ach, und wer ist er dann?"

„Keine Ahnung, aber der Todesseranführer hat mir gesagt, dass er den richtigen Malfoy getötet hat. Also ist der Typ, der hier rumrennt ein Betrüger!"

„Und wir alle wissen ja, wie zuverlässig und glaubwürdig die Aussagen der Todesser üblicherweise sind. Kannst du mir mal sagen, wozu er sich als Malfoy ausgeben sollte, wenn er es nicht ist?"

„Na, um sich in Harrys Vertrauen zu schmeicheln."

„Natürlich. Und dazu gibt er sich als jemand aus, den Harry während der gesamten Schulzeit gehasst hat. Vollkommen logisch. So jemandem vertraut man ja auf Anhieb blind! Justin, weißt du, ich würde laut über dich lachen, wenn die ganze Sache nicht so verdammt traurig wäre."

Ron warf noch einen Blick auf die Jammergestalt vor sich, dann ging er zur Tür. Er war schon fast im Gang, als er sich nochmal umdrehte.

„Ich hoffe, du bist dir darüber im Klaren, dass du mit dieser Aktion vermutlich Harrys Todesurteil unterschrieben hast."

Die Tür glitt ins Schloss, bevor Justin antworten konnte.

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„Du bist nicht Draco Malfoy."

Ron hatte Draco allein in der großen Halle sitzen sehen und ließ sich jetzt auf die Bank gegenüber fallen. Der Slytherin sah von dem Buch auf, das vor ihm lag und musterte Ron verwirrt.

„Was? Ron ich hab heute keinen Nerv für deinen Blödsinn."

„Justin hat gesagt, dass du nicht du bist. Flint hat wohl mit seinen Heldentaten geprahlt. Bist du schon weiter gekommen?"

„Nein. Es ist die verflixte Nadel im Heuhaufen."

Ron seufzte. Dann zog er sich ein Buch von einem der Stapel, die auf dem Tisch herumlagen und fing an zu blättern.

Eine Weile war es ruhig, abgesehen vom Rascheln der Seiten.

Nach einer Weile hob Draco wieder den Kopf und sah Ron an.

„Warum warst du bei Finch-Fletchley?"

„Ich wollte wissen, was wirklich passiert ist. Flint hat die Wahrheit gesagt, was das betraf. Justin hat es nicht abgestritten. Allem Anschein nach hat er sich eingebildet, dass die Todesser ihn gegen lassen, wenn er ihnen verspricht Harry herzuholen."

„Das glaub ich dir nicht! So dumm ist doch keiner!"

„Doch. Justin schon. Als er dann merkte, dass sein Plan nicht funktioniert, hat er sich darauf verlassen, dass Harry das schon allein regeln würde."

Draco schüttelte den Kopf.

„Dazu fällt mir absolut nichts ein. Wie kann ein einzelner Mensch so dämlich sein? Wie hat er bisher überlebt?"

„Keine Ahnung. Ich hab ihm jedenfalls geraten dir in nächster Zeit besser aus dem Weg zu gehen."

„Vielleicht sollte ich ihm auch mal einen Besuch abstatten."

„Nein. Lass. Es bringt nichts. Das Schlimme ist, dass er es ja wirklich nicht böse gemeint hat. Er ist wirklich so blöd. Ich hab ihm schon genug Angst eingejagt. Wenn du jetzt auch noch bei ihm auftauchst, springt er vermutlich aus dem Fenster."

„Kann er von mir aus gern machen."

Ron grinste, verkniff sich aber eine Antwort.

Beide wanden sich wieder ihren Büchern zu und erneut waren die einzigen Geräusche das Rascheln der Buchseiten, das dumpfe Knallen, wenn Bücher zugeschlagen und zur Seite geworfen wurden und die gelegentlichen Laute der Frustration, wenn sich ein weiterer Band als nutzlos erwies.

Es war Abend, als sie sich durch alle Bücher gegraben hatten und die Stapel zurück in die Bibliothek brachten.

Dort sah es aus wie nach einem Wirbelsturm.

Bücher aller Art und Größe, teilweise aufgeschlagen oder mit schmaleren Bänden als Lesezeichen versehen; Pergamentrollen und halb oder vollständig entrollte, mit allen möglichen Gegenständen beschwerten Landkarten lagen auf den Tischen, auf dem Boden und dem Tresen verteilt.

Inmitten des Chaos hockten Hermine, Professor McGonagall und Madame Pince. Professor Dumbledore lief murmelnd zwischen den hinteren Regalen herum und schien nichts und niemanden wahrzunehmen.

„Ich raten mal: Ihr habt auch noch nichts gefunden."

Ron ließ sich neben Hermine auf einen Stuhl fallen und sprang sofort wieder auf, weil er sich auf einen Stapel Pergamentrollen gesetzt hatte.

„Kann man so nicht sagen. Wir haben so ziemlich den ganzen hinteren Bereich der Bibliothek durchkämmt. Auf das was wir suchen sind wir tatsächlich nicht gestoßen, aber wir haben Hinweise gefunden."

„Was für Hinweise? Hermine, würdest es bitte nicht so spannend machen?"

„Würdest du dich bitte setzen, Draco? Deine Hin- und Hergerenne geht mir auf die Nerven."

Draco funkelte sie wütend an und einen Moment lang sah es so aus, als würde er jeden Augenblick ausrasten. Dann besann er sich anders und sank auf einen hohen Lehnstuhl. Anders als Ron dachte er daran erst die darauf liegenden Bücher runter zu nehmen.

„Entschuldige. Ich bin fürchte, ich bin etwas gereizt im Moment."

„Das sind wir alle. Also, wie gesagt, wir haben keinen direkten Hinweis auf das Ritual gefunden. Nur Querverweise auf Fußnoten in anderen Büchern, die sich wieder auf irgendwelche Querverweise in wieder andern Büchern beziehen. Allem Anschein nach ist das Ritual sehr verrufen. Niemand schreibt direkt darüber. Selbst bekanntermaßen schwarze Magier machen in ihren Werken nur Andeutungen. Es ist also auch sehr unwahrscheinlich, dass Severus und Ginny auf eurer Insel fündig werden."

„Was nützt uns das Ganze dann?"

„Naja, nachdem wir eine ganze Menge dieser Querverweise und Fußnoten verfolgt und nachgeprüft haben, ist uns aufgefallen, dass sie sehr viele auf ein und dasselbe Buch beziehen. Ein Buch, dass wir nicht hier haben. Nur dieses Bild haben wir gefunden."

Hermine zog eines der dicken Bücher aus dem Stapel und legte es aufgeschlagen auf den Tisch. Das Bild, auf das sie deutete zeigte den Einband eines Buches. Es war in purpurn eingefärbtes, zerschlissenes Leder gebunden und auf dem Deckel prangte ein schlichtes Symbol. Ein Pentagramm, dass von einer Schlange umschlossen wurde, die sich selbst in den Schwanz biss.

„Libre Noctis. Das Buch der Nacht. Legenden zufolge wurde es von Salazar Slytherin selbst geschrieben, aber wahrscheinlich ist es noch viel älter. Es soll eine Sammlung schwärzester Zaubersprüche und Rituale enthalten."

„Gruselig. Und wie bekommen wir dieses Buch? Und woher wissen wir, dass darin steht, was wir wissen wollen?" Ron unterdrückte ein Schaudern und sah dann zwischen Madame Pince und Hermine hin und her.

„Wissen können wir das gar nicht, Mr. Weasley. Wir haben lediglich eine Vermutung, dass das Ritual der Seelennacht in einem Werk wie diesem am ehesten vermerkt sein könnte. Ob wir allerdings an ein Exemplar des Buches kommen ist fraglich. Es steht seit etwa 500 Jahren auf dem Index des Ministeriums. Eine Zeitlang waren etliche Exemplare im Umlauf und viele dunkle Zauberer sahen darin so etwas wie den Leitfaden, nach dem sie ihre Leben ausrichteten. Das Vermächtnis eines der mächtigsten Schwarzmagier, die je gelebt haben. Viele Muggle und auch Zauberer fielen damals den Ritualen in diesem Buch zum Opfer. Darum wurde es verboten und die Bücher wurden überall konfisziert und anschließend mit großem magischen Aufwand vernichtet. Es ist das einzige Mal in der Geschichte des Ministeriums, dass so etwas gemacht wurde. Normalerweise werden die Bücher, die auf dem Index stehen in den Katakomben unter dem Ministeriumsgebäude gelagert. Niemals werden sie vernichtet. Denn Bücher bedeuten Wissen. Und Wissen ist kostbar."

„Gibt es denn keines dieser Bücher mehr?"

„Das ist sehr unwahrscheinlich. Die Bibliothek der Mysteriumsabteilung des Ministeriums hatte ein Exemplar, aber das wurde vor einigen Jahren gestohlen. Hier in Hogwarts hat es niemals eins gegeben. Die früheren Schulleiter haben es als zu bösartig und gefährlich angesehen."

Madame Pince war anzusehen, dass sie diese Entscheidung bedauerte. Der Gedanke eine solche bibliophile Kostbarkeit in ihrer Obhut haben zu können, schien die Scheu vor der Art des Buches zu überwiegen.

„Kann es sein, dass die Todesser hinter dem Diebstahl stecken?"

„Gut möglich. Wenn nicht sogar wahrscheinlich."

„Ich kenne dieses Symbol..." Draco hatte bisher geschwiegen und während er dem Gespräche der anderen zuhörte nachdenklich das Bild betrachtet.

Jetzt strich er sacht über die Zeichnung des Pentagramms und der Schlange.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dieses Buch schon einmal gesehen habe."

„Naja, bestimmt auf dem Bild."

„Nein, ich hab es richtig gesehen. Nicht bloß auf einem Bild. Und ich glaube, ich weiß auch wo."

Alle Augen richteten sich auf Draco.

„Jetzt erweißt sich mein Plan doch als richtig."

Er sah Hermine an.

„Dieses Buch steht in der Bibliothek von Malfoy Manor."

„Aber das kann unmöglich sein! Es ist vom Ministerium verboten. Schon seit über fünf Jahrhunderte!"

„Wann hätte das die Mitglieder meiner Familie je davon abgehalten zu tun, was sie wollen. Hermine, ich weiß, dass ich dieses Buch bei den Sachen meines Vaters gesehen habe. Und ich werde es holen!"

„Und ich werde dich begleiten!"

„Jungs, bitte! Draco, du kannst dir doch nicht sicher sein. Vielleicht ist das Buch längst nicht mehr dort. Dein Vater hat es bestimmt Voldemort gegeben!"

„Wozu? Voldemort hat sein eigenes. Außerdem trennt Lucius sich nicht von etwas derart Mächtigem! Nein. Ich weiß einfach, dass es noch dort ist. Und selbst wenn wir nicht hundertprozentig sicher sein können, müssen wir jede Chance nutzen, die sich uns bietet. Harrys Leben steht auf dem Spiel. Und damit der Ausgang dieses Krieges und unser aller Leben! Ich werde gehen. Heute nacht noch!"

„Ich sage es nur sehr ungern, aber ich hege schon seit längerem die Vermutung, dass einzelne Exemplare dieses Buches in Todesserkreisen erhalten geblieben sind." Unbemerkt war Dumbledore an den Tisch getreten. Er drehte das Buch auf dem Tisch so, dass er das Bild richtig herum betrachten konnte.

„Libre Noctis. Ich habe als junger Mann einmal einen Blick hineinwerfen können. Ausgesprochen interessant, wenn auch sehr beunruhigend. Als das Buch kurz nach Ausbruch des Krieges aus der Mysteriumsabteilung verschwand fiel der Verdacht sofort auf Voldemort. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Ritual in diesem Buch verzeichnet ist."

„Aber selbst wenn wir das Buch haben und das Ritual dort erwähnt wird, wissen wir immer noch nicht, ob der Ort, an dem es durchgeführt werden muss, tatsächlich dort genannt wird."

„Ich fürchte ich muss ihnen zustimmen, Minerva. Dennoch hat auch Draco recht, wenn er sagt, dass wir diese Chance nutzen müssen. Ich bin nicht begeistert von Ihrem Vorhaben, aber da ich weiß, dass ich weder Sie noch Ron davon abhalten kann zu gehen, stimme ich dieser Mission zu. Möge sie erfolgreich sein."

„Danke Professor. Ron, ich denke, wir sollten aufbrechen, sobald es vollkommen dunkel ist. Ich weiß nicht, was uns auf dem Anwesen erwartet, ich war selbst seit Jahren nicht mehr dort. Wir sollten also auf alles gefasst sein."

Draco kramte zwischen den Karten herum, bis er ein von Wiltshire fand.

„Das Haus steht ungefähr hier." Er deutete auf einen Hügel, etwa sechs Meilen außerhalb einer kleinen Stadt. „Wir sollten bis auf eine halbe Meile herankommen, wenn wir apparieren. Hier in der Nähe des Sees. Ich denke nicht, dass dort inzwischen Schutzzauber angebracht wurden. Lucius fühlt sich sicher dort. Vom See aus kommen wir relativ problemlos ins Haus. Wie es dann weitergeht hängt davon ab, was inzwischen dort passiert ist."

Ron betrachtete die Karte eingehend, dann nickte er.

„Gut. Ich hole meinen Umhang und den Zauberstab, dann bin ich fertig. Treffen wir uns in einer halben Stunde in der Eingangshalle."

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Wie Draco voraus gesagt hatte, fanden sich in der Nähe des Seeufers keine Fallen oder magischen Barrieren.

So gelang es ihnen relativ mühelos sich dem Haus zu nähern. Ron hielt kurz die Luft an, als er das riesige, alte Gebäude vor sich aufragen sah.

„Und da bist du aufgewachsen?" zischte er. „Wundert mich, dass du nicht deine halbe Kindheit mit der Suche nach dem Klo verbracht hast."

„Einfach war es nicht. Komm jetzt. Wir sollten versuchen durch die Küche ins Haus zu kommen. Der Haupteingang ist zu riskant."

Vorsichtig schlichen sie näher. Sie waren fast an der Hausecke angekommen, als drei dunkel verhüllte Gestalten durch das Hauptportal nach draußen traten. Es gelang Draco im letzten Moment hinter einer Rosenhecke in Deckung zu gehen und Ron mit sich zu ziehen. Während der Gryffindor auf dem Rücken lag und versuchte den Schreck zu überwinden, dankte er stumm für die Tatsache, dass Sommer war und die Hecke somit voller Blätter und Blüten, und für die schnellen Reflexe des Drachenreiters.

Draco beobachtete währenddessen, wie sich die Todesser suchend umsahen und dann einen Portschlüssel aktivierten.

„Das war verdammt knapp!" murmelte Ron.

„Ja. Zu knapp. Wir müssen vorsichtiger sein. Geht's wieder?"

„Ja. Lass uns hier verschwinden, bevor die wiederkommen."

Den Rest des Weges brachten sie ohne Zwischenfälle hinter sich. Unter dem Küchenfenster blieb Draco kurz stehen und linste vorsichtig durch die Scheiben.

„Keiner da. Zumindest sehen ich niemanden."

„Dann sollten wir reingehen. Hier draußen sitzen wir praktisch auf dem Präsentierteller."

Ron warf einen nervösen Blick in Richtung der Ställe, die auf der anderen Seite des Hofes lagen. Jeder, der dort herauskam würde sie sofort sehen. Gedämpftes Schnauben und Hufstampfen zeigten zu deutlich, dass die Ställe noch immer belegt waren.

Draco warf noch einen prüfenden Blick durch das Küchenfenster, dann zog er seinen Dolch aus dem Stiefel und schlich sich zur Tür.

Ron sah kurz auf die glitzernde Klinge.

„Hast du jemanden gesehen?"

„Nein. Aber sicher ist sicher. Vielleicht habe ich gleich keine Zeit mehr, den Dolch zu ziehen."

Behutsam drückte er die Klinke nach unten, lautlos schwang die Tür auf. Geduckt schlichen die beiden in die Küche.

Niemand war dort.

Dann fiel scheppernd eine Kelle vom Herd. Sie fuhren erschrocken herum. Ron mit gezücktem Zauberstab, Draco den Dolch fest in der Hand.

Die kleine Katze, die Milch aus dem Topf geleckt und dabei die Kelle heruntergestoßen hatte, sah die beiden Störenfriede empört an.

Ron ließ den Zauberstab sinken und schloss kurz die Augen.

„Du meine Güte! Mir ist fast das Herz stehengeblieben!"

Draco ließ seine Waffe zurück in den Stiefel gleiten und nahm die Katze vom Herd.

„Wo kommst du denn her, Süße? Mrs. Jennings weiß bestimmt nicht, dass du hier bist."

„Wer ist Mrs. Jennings?"

„Die Haushälterin. Zumindest war sie das früher. Wie gesagt, ich war schon seit Jahren nicht mehr hier. Aber dem Zustand der Küche nach kann sie noch nicht lange fort sein. Wenn überhaupt."

Der Slytherin setzte die Katze auf den Boden und ging dann leise zur Tür, die ins Haus führte. Nachdem er eine Weile mit angehaltenem Atme gelauscht hatte, stieß er sie sanft auf.

Ein kurzer, dunkler Gang führte ins Innere des Hauses.

„Komm. Lass uns weitergehen. Ich möchte hier so schnell wie möglich wieder weg sein."

Ron nickte, stieß sich von der Tischplatte ab und folgte Draco durch die Küchentür.

„Merk dir den Weg. Wenn wir getrennt werden, wirst du ihn vielleicht allein finden müssen."

Ron schluckte: „Meinst du, dass das passieren wird?"

„Ich hoffe nicht, aber man kann nie wissen."

Der rothaarige Gryffindor war sich der Ironie der Situation durchaus bewusst. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass er einmal hoffen würde nicht von Draco Malfoy getrennt zu werden?

Lautlos schlichen sie durch das dunkle, stille Haus. Es schien verlassen und dennoch bewiesen die drei Todesser, die sie am Eingang gesehen hatte, dass dem nicht so war. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihnen jemand begegnete.

Sie durchquerten Zimmer um Zimmer, lauschten an geschlossenen Türen, spähten vorsichtig um Ecken und in versteckt liegende Winkel.

Schließlich erreichten sie eine große Flügeltüre und Draco blieb stehen.

„Das ist die Bibliothek. Wenn überhaupt, dann ist das Buch hier."

„Was meinst du mit: Wenn überhaupt? Du warst dir doch so sicher."

„Ron... Ich fürchte ich muss dir ein Geständnis machen. Ich bin mir nur halb so sicher, wie ich gesagt habe. Ich weiß, dass ich das Buch schon einmal gesehen habe, aber ich weiß nicht, ob das hier war. Ich wollte nur nicht länger in Hogwarts herumhängen und nichts tun. Und wenn ich nicht ein bisschen übertrieben hätte, wären wir niemals dort weggekommen."

Ron überlegte einen Moment, dann nickte er.

„Ok. Kein Problem. Hätte ich vermutlich ähnlich gemacht."

Draco zog einen Moment erstaunt eine Augenbraue hoch. Er hatte mit mehr Protest gerechnet. Dann wand er sich wieder der Tür zu.

Lange Minuten verstrichen, während sie beide auf Geräusche aus dem Inneren der Bibliothek lauschten.

„Ich würde sagen, die Luft ist rein."

Draco atmete noch einmal tief ein uns aus, dann drückte er die Klinke und ließ die schweren Türflügel aufgleiten.

Ron schnappte nach Luft.

Deckenhohe Regale wanden sich um den gesamten Raum herum, mit Ausnahme der riesigen Fensterfront, die den Raum in helles Licht tauchte. Bücher aller Formen und Größen reihten sich auf unzähligen Regalen aneinander, unterbrochen nur von einzelnen, kostbaren Buchstützen, die mehr Zierde als Halt für die Bände waren, Kerzenhaltern, die bei der abendlichen Suche nach Lektüre helfen würden und kleinen, aber geschmackvollen Kunstgegenständen, die das Gesamtbild auflockern sollten. Mehrere schwere Lehnstühle mit hohen Beistelltischen an ihrer Seite standen im Raum verteilt, ein wuchtiger Schreibtisch unter dem Fenster komplettierte die Einrichtung.

„Du meine Güte! Ich habe davon gehört, aber ich habe nicht gedacht, dass es tatsächlich Leute gibt, die solche Räume haben."

Draco lächelte leicht. „Ich hab meine halbe Kindheit hier verbracht. Bücher waren mir lange Zeit lieber als lebendige Menschen."

„Und wo sollen wir anfangen? Das müssen tausende sein."

„Irgendwas um die sechstausend. In Jahrhunderten von etlichen Generationen Malfoys zusammengesammelt. Aber ich habe nicht vor jeden einzelnen Band durchzugehen. Das was wir suchen ist nicht hier. Jedenfalls nicht offensichtlich."

Draco durchquerte den Raum und hielt sich dabei achtsam von den Fenstern fern. An einem Regal blieb er stehen und musterte nachdenklich die Buchreihe vor sich.

„Hm. Wo war es noch gleich?" Seine Finger glitten suchend über die Regalbretter, dann hellte sich sein Gesicht plötzlich auf.

„Da ist es!"

„Was?" Ron war jetzt auch näher gekommen und beobachtet den Slytherin.

„Was wäre eine gute Bibliothek ohne eine Geheimtür?"

Draco zog an einem verborgenen Hebel und sofort schwang ein Teil des Regals neben ihm lautlos zurück.

„Wow. Jetzt bin ich wirklich platt!"

Draco grinste. „Ron. Wir sind eine Familie von Snobs und gewissen Dinge gehören einfach dazu. Geheime Räume in Bibliotheken stehen ohne Frage ganz oben auf der Liste."

Hinter den Regal öffnete sich ein wesentlich kleinerer, fensterloser Raum.

„Als Kind hab ich mich hier versteckt, wenn meine Eltern irgendwelche langweiligen Abendgesellschaften gegeben haben und mich herumzeigen wollten. Hier hat mich niemand gesucht. Mein Vater wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich seine kleine Geheimbibliothek kenne. Wir brauchen nur etwas mehr Licht."

Ron hob sofort seinen Zauberstab: „Lumos"

Der Raum war mit Regalen zugestellt, kein bisschen Mauerwerk, was ja irgendwo dahinter liegen musste war zu sehen.

Draco deutete auf die beiden seitlichen Regale.

„Dahinter geht der Raum noch weiter, ist aber leer. Ich hab einmal die unteren Fächer ausgeräumt und bin durchgeklettert. Aber da hinten gibt es nur Spinnweben und Staub. Wahrscheinlich hat sich nie jemand die Mühe machen wollen, den Raum zu vergrößern. Wenn Lucius das Buch hat, ist es hier."

„Und wenn nicht?"

„Darüber denken wir nach, wenn wir sicher wissen, dass es nicht hier ist. Jetzt beeilen wir uns besser. Ich trau dem Frieden da draußen nicht."

Sie fingen systematisch an die Regale zu durchsuchen. Zu diesem Zweck holte Draco sich eine der Kerzen aus der Hauptbibliothek, während Ron seinen Zauberstab in der Hand behielt.

Die Bücher hier waren weit weniger gepflegt und dekorativ wie die übrigen. Dafür waren sie sehr viel zerlesener, wurden offensichtlich oft studiert. In einem Regalfach standen Dutzende von Fläschchen und Phiolen, Kästchen mit unbekanntem, stark riechendem Inhalt und zu Ron Entsetzen auch ein Sortiment von Zeremoniendolchen und mehrere Totenschädel von Tieren, Menschen und unbestimmbaren Lebewesen.

Er wollte gerade eine Bemerkung über die Knochen machen, als Draco einen erstickten Schrei ausstieß. Ron fuhr herum und sah, wie der Slytherin mit zitternden Fingern ein dickes, schweres Buch aus dem Regal zog.

„Oh großer Merlin! Du hast es?"

„Ja. Ich wusste, dass ich es schon einmal gesehen habe. Ich habe Stunden in dieser Kammer verbracht und mir oft die Buchrücken angesehen und versucht sie zu entziffern. Dabei habe ich das Symbol gesehen."

„Dann lass uns hier verschwinden..."

„Warte. Wir müssen die Lücke im Regal schließen. Lucius soll nicht so schnell merken, dass das Buch weg ist."

Draco sah sich suchend um, dann nahm er zwei schmalere Bände aus einem der unteren Regale, die zusammen ungefähr die Dicke des Libre Noctis hatten und schob sie an die freie Stelle. Dann ließ er seine linke Hand über die Buchrücken gleiten und murmelte mit geschlossenen Augen eine kurze Beschwörung.

Ron klappte vor Staunen der Unterkiefer runter, als die Umrisse der Bücher langsam verschwammen und dann Form und Farbe des Bandes annahmen, den Draco noch immer in der rechten Hand hielt.

„Wow, wie hast du..."

In diesem Moment hörten sie Fauchen, Miauen und eine wütende Stimme.

„Wer hat denn das Katzenvieh hier reingelassen?"

Draco und Ron erstarrten.

„Wir müssen hier raus!" Ron wollte sich zwischen den Regalen durchschlängeln, aber Draco hielt ihn davon ab.

„Dafür ist es zu spät. Bleib hier. Ich geh allein raus."

„Bis du wahnsinnig? Das ist dein Vater! Er wird dich erwischen, wenn du jetzt da rausgehst!"

„Ja. Und damit hast du die Möglichkeit mit den Buch zu verschwinden."

„Und dich hier im Stich lassen? Kommt ja überhaupt nicht in Frage!"

„Ron. Ich komm schon zurecht! Bleib hier, bis es draußen wieder ruhig ist und dann sieh zu, dass du verschwindest. Das Buch muss nach Hogwarts! Rettet Harry! Mir wird schon nichts passieren."

„Was glaubst du, wird Harry sagen, wenn ich ihm erzählen muss, dass ich dich im Stich gelassen habe?"

„Dazu wird es nicht kommen. Vertrau mir. Ich schaff das schon."

Er drückte Ron das Buch in die Hand und ohne eine weiter Antwort abzuwarten schlüpfte er zurück in die Bibliothek und einen Moment später glitt das Regal wieder an seinen Platz. Ron lehnte sich von innen gegen das Holz und versuchte zu hören, was da draußen vor sich ging, das Libre Noctis hatte er fest an seinen Körper gepresst.

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Draco hörte wie das Regal einrastete und trat rasch ein paar Schritte von der Geheimtür weg. Einen Moment lang spielte er mit den Gedanken den Dolch zu ziehen, verwarf die Idee dann aber wieder. Gegen Lucius würde ihm die Waffe nur wenig nützen. Innerlich verfluchte er sich, dass er sein Schwert im Schloss gelassen hatte.

Dann wurde die Tür der Bibliothek aufgestoßen, Lucius kam, offenbar in Eile herein und blieb wie versteinert stehen, als er Draco sah. Einen Augenblick lang starrten Vater und Sohn sich an, dann verzog Lucius Mund sich zu einem maliziösen Lächeln.

„Mein Sohn! Du lebst! Welche Freude! Ich dachte schon, ich hätte dich verloren."

„Spar dir deinen Sarkasmus, Vater. Du scheinst nicht überrascht zu sein mich zu sehen."

„Nein. Ich hatte früher oder später mit deinem Erscheinen gerechnet. Ich weiß, dass unser Lord diesen Drachen nicht geschickt hat. Also musste jemand anderes dahinter stecken. Ich bin übrigens durchaus überrascht, dass du überlebt hast. Ich war der Meinung, wir hätten ganze Arbeit geleistet. Nun, diesen Fehler werden wir ausmerzen können. Warum bist du hier?"

Draco schluckte die aufkeimende Wut hinunter. Die würde ihm jetzt nicht viel nützen.

„Ich bin vor einigen Tagen Flint begegnet. Und das hat mich daran erinnert, dass ich noch ein Rechnung mit euch offen habe."

„Tatsächlich? Wie geht es Markus?"

„Er hat feststellen müssen, dass es sehr schwer ist mit durchschnittener Kehle zu atmen."

Lucius lachte auf. „Oh. Ich muss gestehen, ich hätte nicht erwartet, dass du des Mordes fähig bist. Alle Achtung. Und jetzt bist du hergekommen um mich zu töten?"

Draco zuckte betont gelangweilt mit den Schultern.

„Einen Versuch war es immerhin wert."

„Einen Versuch, den du nicht überleben wirst, dass ist dir hoffentlich klar."

„Nun, wir werden sehen."

Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des älteren Malfoy.

„Du denkst, dass du ein weiteres Mal entkommen wirst? Da irrst du dich mein Sohn. Dein Leben ist verwirkt."

„Du wiederholst dich, Lucius. Und ich muss sagen, diese Drohung ist beim zweiten Mal weit weniger wirkungsvoll."

Draco wusste, dass er sich auf gefährlich dünnem Eis bewegte. Es war riskant Lucius zu reizen. Die malenden Kiefer zeigten ihm deutlich, dass die Selbstbeherrschung seines Vaters schwand.

„Ich habe jetzt keine Zeit für deine Selbstüberschätzung. Aber du wirst deiner Strafe diesmal nicht entgehen. Allerdings wirst du noch ein wenig warten müssen." Lucius zog seinen Zauberstab aus dem Ärmel.

„Los. Geh voran. Du hast sicher nichts dagegen eine Weile meine Gastfreundschaft zu genießen."

Mit einem boshaften Lächeln fügte er hinzu:

„Rodolphus wird sich sicher freuen, dich wiederzusehen."

Während Draco durch die Gänge und Flure von Malfoy Manor seinem Vater vorausging und dessen gezischten Anweisungen folgte, dachte er über seine Fluchtchancen nach. Lucius schien seine Gedanken zu erraten.

„Versuche es besser gar nicht. Hier sind überall Todesser, die sicher nicht so geduldig mit dir umgehen und die dich sofort töten werden. Also denk nicht einmal daran."

Sie hatten inzwischen die Tür zum Keller erreicht. Lucius öffnete sie und stieß seinen Sohn hindurch.

Draco konnte sich im letzten Moment am Treppengeländer festhalten, bevor der die Stufen hinunterfiel.

„Den Gang entlang und dann links. Aber das weißt du ja. Immerhin warst du ja schon des öfteren hier unten, nicht wahr?"

Draco biss die Zähne zusammen und verkniff sich einen Kommentar. Lucius hatte ihn oft genug um Keller eingesperrt, wenn sein Sohn sich seiner Meinung nach schlecht benommen hatte.

Der junge Drachenreiter wurde durch eine weitere Tür gestoßen und fand sich in einem engen, feuchten Raum wieder. Der Geruch nach Verwesung, Blut, fauligem Stroh und menschlichem Unrat schlug ihm entgegen.

Der hintere Bereich war durch schwere Gitterstäbe in zwei Zellen abgeteilt. Den restlichen Platz nahmen ein wackliger Tisch und zwei Stühle ein. Die Ringe und dunklen Flecken an der Wand neben dem Tisch und die verschiedenen Utensilien auf dem Tisch ließen keine Frage am Zweck dieses Raumes.

Draco unterdrückte ein Schaudern und versuchte die Bilder zurückzudrängen, die unwillkürlich in seinem Kopf auftauchten. Angst schloss sich wie eine eiserne Klaue um sein Herz.

Lucius sanfte Stimme war dich an seinem Ohr:

„Erinnerst dich das an etwas? Keine Sorge, du wirst schon bald wieder das Vergnügen haben. Im Grunde machst du uns ja durch deine plötzlich und unerwartete Rückkehr ein unglaubliches Geschenk."

Lucius zog einen schweren Schlüsselbund aus der Tasche und schloss die linke Zellentür auf.

„Ich hab hier Gesellschaft für dich, Schatz!"

Er packte Draco am Arm und schubste ihn in die Zelle.

„Dein Messerchen lasse ich dir. Das Schloss ist magisch, das wirst du damit nicht auf bekommen. Ich wünsche angenehme Nachtruhe."

Lachend verließ Lucius die Kammer und schlug die Tür hinter sich ins Schloss. Eine Weile waren seine Schritte und sein Gelächter noch im Gang zu hören, dann senkte sich Stille über den Keller.

Draco blieb eine Weile im Dämmerlicht stehen und atmete tief durch. So tief es der Gestank des Kerkers zuließ. Dann hielt er plötzlich die Luft an. Er hatte etwas gehört. Da war jemand. Langsam drehte der Drachenreiter sich um. Zuerst sah er nur Schatten, dann löste sich eine Gestalt aus der Dunkelheit. Lange, verfilzte Haare, ein hagerer, in zerfetzte Kleider gehüllter Körper, tief in ihren Höhlen liegende hellgraue Augen.

Draco musterte die Gefangene aus zusammengekniffenen Augen, dann erkannte er sie plötzlich.

„Mutter..."

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A/N: Falls jemand von euch Latein kann: Den Namen des Buches hab ich mir aus einem Online-Wörterbuch zusammengesucht. Ich hab keine Ahnung ob es richtig ist. Also seht es mir bitte nach. Ich hatte in der Schule französisch und spanisch, kein Latein. Trotzdem fand ich, dass der Buchtitel ganz gut klingt.

Küsschen
Eure Yulah