So, da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Ein weiteres Update folgt aber erst in einer Woche, und dann auch nur, wenn genügend Reviews da sind.
Das Kapitel ist mittlerweile gebetat - danke an SamantaCrown!
Und noch eine Anmerkung hinsichtlich der Tatsache, dass Muggel den Grund von Hogwards eigentlich nicht betreten können - mit einer persönlichen Einladung von Professor Dumbledore ist das sicherlich kein Problem ;-)
Übrigens habe ich gestern Kapitel 12 fertiggestellt - dort wird der erste Teil des Geheimnisses gelüftet... Also, immer schön reviewen, dann lade ich die weiteren Kapitel bald hoch...
Und jetzt viel Spaß beim Lesen!!!
6. Magie ohne Zauberstab
Wie immer begann der Montagmorgen mit einer Doppelstunde Zaubertränke bei Professor Snape. Sie sollten einen fiebersenkenden Trank herstellen, und Samantha war wieder einmal dank einer ungeraden Anzahl von Slytherinschülern in der Klasse dazu bestimmt, alleine an ihrem Trank zu arbeiten. Das gleiche Schicksal hatte, wie sollte es auch anders sein, Neville ereilt. Während Samantha mit professioneller Präzision die Zutaten bemaß, den Kessel beheizte, und schließlich die einzelnen Komponenten nacheinander zu einer trüben, grünen Substanz verarbeitete, kämpfte Neville mit den einfachsten Anweisungen aus dem Rezept. Es war nicht so, dass er dumm war, nein, vielmehr hatte er einfach nur Angst, Angst davor etwas falsch zu machen, Angst davor wieder vor der gesamten Klasse erniedrigt zu werden, Angst, wieder einmal das Gesicht vor seinem gefürchteten Zaubertranklehrer zu verlieren. Aber niemand wusste das, seine Freunde ahnten es vielleicht, aber helfen konnte ihm niemand.
Samantha sah, dass seine Hände zitterten, sie sah, wie er eine viel zu große Menge an Weidenwurzel dazufügte, wie er beinahe die Schwefelsäure verschüttete, all das nahm sie aus einem ihrer Augenwinkel war, während sie an ihrem eigenen Trank arbeitete. Und sie ahnte, was nun folgen würde.
„So, wie ich sehe, haben sie alle ihre Arbeit beendet. Mr. Longbottom, füllen sie eine Probe ihres Trankes in ein Reagenzglas, und kommen sie hierher nach vorne!"Nachdem Neville die erste Probe über seine Hand vergossen hatte, gelang es ihm im zweiten Versuche eine Probe in eine Phiole abzufüllen und sich langsam den Weg durch die vor Schreck erstarrten Reihen der Gryffindors nach vorne zu bahnen. „Nun, Mr. Longbotton, sie werden doch sicher die Güte haben, ihren Trank für uns zu probieren?!"
Wut stieg in Samantha auf. Wie konnte dieser eingebildete Schnösel es nur wagen, seine niederen Gelüste auf dem Rücken eines völlig verschüchterten Jungen auszutragen... Wenn sie Neville doch nur helfen könnte... Wenn sie doch nur...
In dem Moment, indem Neville die Flüssigkeit in seinen Mund befördern wollte, spürte Samantha, wie eine widerliche flüssige Masse in ihrem Hals herunterran, einem unkontrollierbaren Würgereiz nachgebend musste sie husten und spucken, doch ein Teil des mißglückten Trankes hatte bereits den Weg in ihren Körper gefunden, und so war das letzte, was sie wahrnahm, die entsetzte Stille, die sich im Klassenraum ausbreitete, bevor sie von einem Nebel der Bewusstlosigkeit umhüllt wurde.
„Miss Sidell, kommen Sie zu Sich!"Samantha fühlte, wie eine Hand sie am Arm fasste und unsanft schüttelte. Langsam öffnete Sie die Augen, und blickte in die Augen ihres Zaubertränkelehrers. „Sir...", doch mit der brennenden trockenen Kehle gelang ihr nur ein Krächzen. Sie spürte wie sie an beiden Armen gefasst wurde, und auf einen der Stühle gesetzt wurde, ein Glas mit Wasser wurde ihr an die Lippen gehalten und gierig ließ sie das kalte Nass den Hals hinunterlaufen.
Langsam kehrten ihre Lebensgeister wieder zurück. „Sir, was...?" fragend schaute sie ihren Lehrer an, der sich auf den Stuhl neben sie gesetzt hatte.
„Das sollte ich besser Sie fragen, Miss Sidell. Was um alles in der Welt haben Sie getan?"Samantha verstand nicht, nichts hatte sie getan, gar nichts, irgendjemand anders musste das getan haben. „Nichts Sir, ich habe nichts getan. Was war das, wer hat das getan?"Snape schien einen Augenblick lang verwirrt zu sein, und überlegte, was er sagen sollte. „Ich weiß es nicht, aber ich werde ein ernstes Wort mit ihren Mitschülern reden. Was macht eigentlich ihr Arm, Miss Sidell?"
Mit der ablenkenden Frage hatte sie nicht gerechnet. „Danke Sir, mit den Tropfen geht es, ich habe seitdem keine Schmerzen mehr."„Gut, das wäre dann alles. Der Trank von Mr. Longbottom sollte keine weiteren Nebenwirkungen haben, Sie können dann gehen."
Samantha, völlig überrumpelt von der plötzlichen Wendung des Gesprächs, verließ fluchtartig den Raum.
Kaum dass Sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, landete Fidelio auf ihrer Schulter und trillerte sanft und beruhigend in ihr Ohr. Gedankenverloren fuhr sie mit der Hand durch das weiche Gefieder. „Ach Fidelio, was ist nur mit mir los?! Warum passieren solche Dinge immer nur mir?"Ein leises Zwicken in ihrem Ohrläppchen weckte sie aus ihren Tagträumereien auf. „Hast ja recht Fidelio, am besten wir gehen jetzt etwas essen und ich vergesse die Sache einfach."Mit diesen Worten sich selbst beruhigend, stapfte sie in Richtung der großen Halle zum Mittagessen.
Als sie sich an den Tisch der Slytherins setzte trafen sie die höhnischen Blicke ihrer Mitschüler. „Na, hats geschmeckt?!", am liebsten hätte sie Draco Malfoy eine gelangt. Stattdessen ignorierte sie die Bemerkung und ließ sich in der Nähe von Ron, Harry und Hermine nieder. Wendy hatte wohl schon früher gegessen und war bereits verschwunden. „Alles OK, bei Dir, Samantha? Was ist denn passiert?", fragte Hermine ziemlich besorgt. „Ist alles in Ordnung, war wohl ein dummer Streich von einem der Sytherins. Bin nur froh, dass Neville nicht aus Versehen den Trank der lebenden Toten gebraut hat..."zwang Samantha sich zu einem Grinsen. Damit war für sie die Sache erledigt, und sie ließ ziemlich deutlich durchblicken, dass sie keine Lust verspürte, sich weiter darüber zu unterhalten.
„Du, wir wollen nachher nach Hogsmeade. Wendy will auch mitkommen. Hast Du auch Lust?"Samantha dachte einen Augenblick nach. Lust hatte sie schon, aber sie hatte ja ohnehin kein Geld, jedenfalls keins, von dem die anderen etwas wissen sollten. Und so wie sie Hermine kannte, würde diese dem plötzlichen Reichtum sicherlich auf den Grund zu gehen versuchen. Und auf unangenehme Fragen hatte sie keine Lust... Als ob Ron Gedanken lesen könnte, meinte er plötzlich „Es macht nichts, wenn Du kein Geld hast, ich hab auch keins, wir wollen einfach nur ein bisschen im Dorf spazieren gehen. Es besteht auch keine Gefahr, dass Du auf Sytherins triffst, die haben heute Quidditchtraining, und da schaut immer das ganze Haus zu."„OK, dann bin ich dabei."
Den Nachmittag genoss Samantha so sehr, wie schon lange nicht mehr. Sie konnte einfach mal wieder sie selbst sein, und die Seele baumeln lassen. Keine Schule, keine Sorgen, keine finsteren Gedanken, dafür viele nette Gespräche und Anekdoten. Viel zu früh brach die Dämmerung herein, und sie mussten zurück ins Schloss, wo Samantha dann auch gleich und zum ersten mal seit langem in einen tiefen, erholsamen, traumlosen Schlaf fiel.
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