So, nachdem ich mich die letzten Tage nicht einloggen konnte, kommt hier das nächste Kapitel. Zum Weiterschreiben komme ich derweil allerdings nicht, da ich einfach zu viel um die Ohren habe. Aber noch habe ich ein Paar Kapitel in Reserve... Allerdings würden ein Paar Reviews mich dazu ermuntern, vielleicht doch mal Abends statt vor dem Fernseher wieder an meinem Laptop zu sitzen und die Story weiter zu spinnen...

Ihr wisst ja: Die Reviews sind mein einziger Lohn - und so wenig Feedbackwie ich hier bekomme, habe ich langsam das Gefühl, dass es sich auch nicht wirklich lohnt, die Geschichte noch weiterzuschreiben...

9. Privatstunde bei Snape

Samantha war sehr gespannt, was sie dort unten erwarten würde, und sie war furchtbar nervös, denn blamieren wollte sie sich auf keinen Fall. Snape deutete ihr an, sich an einen der Tische im Klassenzimmer zu setzten. „Wir fangen mit etwas einfachem an, Miss Sidell. Sehen sie her." Snape schwang seinen Zauberstab mit einer kurzen gezielten Bewegung und sprach in bestimmten Ton „Lumos!". „Versuchen Sie es!" Samantha zog ihren Zauberstab mit der linken Hand aus der Innentasche ihres Zauberumhangs und spürte sofort, wie der Stab sich warm an ihre Hand anschmiegte. „Lumos!", und tatsächlich, auch von ihrem Zauberstab strahlte nun ein helles Licht in die dunkele Tiefe des Kerkers.

„Gut, Miss Sidell. Nun etwas schwierigeres. Einen Schwebezauber." Snape richtete den Stab auf einen der Tische. „Mensa leviosa!", und langsam hob sich der Tisch vom Boden ab und begann zu schweben. Samantha staunte. Dieser Schwebezauber war eigentlich nicht für solche schweren Gegenstände gedacht. Nun, ihr würde wohl keine Wahl bleiben, als es auszuprobieren. Mit einem leichten Zittern richtete sie den Zauberstab auf einen der Tische. „Mensa leviosa!" Der Tisch begann zunächst unkontrolliert hin und her zu wackeln, dann, ganz langsam entfernte er sich, immer noch unkontrolliert am schwanken, vom Boden. Samantha spürte wie eine gewaltige Kraft auf ihren linken Arm ausgeübt wurde. Um den Tisch halten u können, nahm sie die rechte Hand zur Hilfe, und drückte mit ihr von unten gegen den langsam erlahmenden linken Arm. Es gelang ihr nicht, den Tisch in der Luft zu stabilisieren. Mit einem letzten Versuch, unterbrach sie die Verbindung zwischen Zauberstab und Tisch, und wurde von der gewaltigen Kraft des zurückgeworfenen Zauberspruches an die nächste Wand geschleudert, während der Tisch am Boden zerschellte.

Snape schaute sie von oben herunter an. „Das war nichts, Miss Sidell. Kommen Sie, versuchen Sie es noch einmal." Er beugte sich zu ihr herunter, und bot ihr die rechte Hand an, um ihr wieder auf die Beine zu helfen. Als Samantha zugriff, wusste Sie, dass Sie soeben einen Fehler gemacht hatte. Bei dem Sturz war ihr rechter Ärmel hochgerutscht und gab die Vernarbungen frei. Erschrocken wollte sie mit der linken Hand den Ärmel wieder an Ort und Stelle bringen, doch Professor Snape hielt ihre linke Hand mit seiner fest. „Miss Sidell, vor mir brauchen sie DAS DA," er deutete mit einem Nicken auf ihren rechten Unterarm, „nicht zu verstecken. Ich habe schon schlimmere Dinge gesehen, als dass ich mich davor ekeln würde." Samantha sah ihn entgeistert an. „Miss Sidell, Narben sind die Spuren Ihres Lebens, und sind nichts, wofür Sie Sich schämen müssten." Samantha riss sich los. Wut und Verzweifelung kochten in ihr hoch. „Was wissen Sie denn schon von meinem Leben? Wissen Sie wie es ist, wenn man im Waisenhaus aufwächst, wenn man keine Fürsorge erfährt, wenn man eine Aussätzige ist, wissen Sie was es heißt, wenn man als Kleinkind monatelang im Krankenhaus liegt? Wissen Sie, was es für ein Gefühl ist, wenn man mit jeder Operation eine weitere Narbe, nicht nur köperlich sondern auch seelisch erhält? Und das alles nur wegen eines riesigen Muttermals, das immer und immer wieder nachwächst?" , mit einem lauten Knall riss warf sie die Tür des Kerkers hinter sich zu und rannte in Richtung ihres Schlafsaales, wo sie sich schluchzend auf ihr Bett warf.

Warum hatte er in ihren alten Wunden herumstochern müssen? Gerade an dem Tag, an dem alles so einzigartig und fantastisch lief? Samantha beruhigte sich langsam und setzte sich auf. Vorsichtig schob sie den rechten Ärmel ihres Umhanges hoch. Nicht vor ihm hatte sie es verstecken wollen, nein, vor sich selbst. Sie wollte nicht erinnert werden, an das, was geschehen ist. Vorsichtig strich sie mit der linken Hand über die narbige Haut. Die vielen Hauttransplantationen hatten eine Unmenge an Vertiefungen und Wölbungen zurückgelassen, an einigen Stellen durchsetzt von dunklen Streifen, Resten jenes Muttermals, dem sie das alles verdankte.

Professor Snape stand bewegungslos in dem Klassenraum. Noch nie, NIE, hatte eine Schülerin es gewagt, ihn einfach stehen zu lassen und auch noch die Frechheit besessen die Tür vor seiner Nase zuzuschlagen. Was hatten diese Menschen ihr nur angetan, dass schon in solch jungen Jahren eine solche Verbitterung dieses Mädchen erfüllte? Warum hatten sie es nicht verhindern können? Plötzlich klopfte es an der offenen Tür und er wurde aus seinen Gedanken gerissen...

Samantha verbarg ihr Gesicht in den Kissen. Professor Snape konnte nichts dafür, trotzdem hatte sie ihre Verzweiflung und ihren Zorn an ihm ausgelassen, obwohl er ihr nur hatte helfen wollen. Langsam stand Samantha auf, und ging zögernd zurück in Richtung des Kerkers. Als sie die Tür öffnete, stand ihr Lehrer noch immer so da, wie sie ihn verlassen hatte. „Sir, ich möchte mich für mein ungebührliches Verhalten entschuldigen. Ich hatte kein Recht, Sie so unbeherrscht anzufahren."

Langsam richtete Professor Snape seinen Blick auf sie. „Wollen wir fortfahren mit den Übungen, Miss Sidell?", es schien, als hätte er die vorangehenden Ereignisse einfach aus seinem Gedächtnis gelöscht. „Gerne Sir! Danke." Und so vergingen die Abendstunden mit dem Üben verschiedenster Zaubersprüche. „Ich denke, es ist Zeit, dass Sie ins Bett gehen, Miss Sidell. Ihre Fähigkeiten, entsprechen nun sicherlich denen Ihrer Klassenkameraden, und ich brauche mir keine Sorgen um das Leben meiner anderen Schüler zu machen." Samantha hätte schwören können, die Andeutung von Ironie in seiner Stimme mitschwingen zu hören. „Danke Sir – für alles!" und damit verließ sie überglücklich den Kerker und fiel mit der Vorfreude auf den Besuch der Winkelgasse am nächsten Tag in das Reich der Träume.

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