So, endlich klappts mal wieder mit dem Einloggen, und dann ist hier auch schon das 13. Kapitel! Wie immer hoffe ich, dass Ihr mir ein Paar Reviews schenkt - in letzter Zeit sind es ziemlich wenige geworden!

Ansonsten freue ich mich über Ideen, Hinweise und möglich Betareader ;-)

Viel Spaß - und frohe Weihnachten!!!

13. Der Morgen danach

Snape wurde durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt, Samantha lag noch immer friedlich schlafend im Bett. Er stand langsam auf, es war an der Zeit, sich zurückzuziehen, es war besser, wenn niemand etwas von der Ereignissen des vergangenen Abends wusste. Als Snape die Tür der Krankenstation öffnen wollte, tönte eine leise Stimme zu ihm herüber. „Danke, Professor Snape, für alles..." und damit versank Samantha wieder in Schlaf.

Gegen Mittag wurde Samantha dann von ihrem knurrenden Magen erneut geweckt. Sie räkelte sich unter der angenehm warmen Bettdecke, ihre Lebensgeister waren wieder erwacht und die Ereignisse des vergangenen Tages schienen zumindest physisch verarbeitet. In ihrem Kopf hingegen sah es anders aus. Wie sollte es weitergehen? Was sollte sie den anderen sagen – was hatten Dumbledore und Snape den anderen gesagt?

Aber sie würde es schaffen! Irgendwie war sie sich sicher, dass sie es schaffen würde. Sie hatte alle Unterstützung der Welt, sie war stark, sie hatte schon so viel durchgestanden, deshalb würde sie auch daran nicht verzweifeln.

Mit diesen motivierenden Gedanken warf Samantha die Bettdecke auf und schwang die Beine über den Rand des Bettes. Es war an der Zeit, wieder ins Leben von Hogwards einzutauchen.

„Wagen Sie es nicht, aufzustehen!" Samantha zuckte beim Klang dieser befehlenden Worte von Professor Snape zusammen und drehte sich zur Tür um. Wie schaffte er es nur, sich immer wieder lautlos heranzupirschen?!

„Sie werden sich sofort wieder hinlegen, Miss Sidell, Sie brauchen Ruhe! Ich habe ihnen ihren Trank " Snape stellte die nachgefüllte Flasche auf ihren Nachttisch, „und etwas zu essen mitgebracht." Er stellte ein Tablett auf den Sessel neben ihrem Bett. „Haferbrei? Ich mag keinen Haferbrei, Sir, Ich fühle mich gut, Professor, kann ich nicht zu den anderen zum Mittagessen in die große Halle gehen?", sie sah ihn bittend an. Snape schien ihre Worte überhört zu haben. „Essen Sie, ich wiederhole mich ungerne."

War das der gleiche Mann, den sie am Abend zuvor erlebt hatte? So kalt und herablassend. Hatte sie das alles nur geträumt?

Snape ließ sich in dem zweiten Sessel nieder und wartete geduldig, bis Samantha die Schale mit Brei leer gegessen hatte. „So, und nun können wir uns über Ihre Ausbildung unterhalten. Sie werden in Zukunft jeden Abend bei mir Privatstunden erhalten. Sie werden um Punkt 19.00 Uhr im Kerker erscheinen, auch an den Wochenenden. Wir werden morgen beginnen, zunächst mit Verteidigung gegen die dunklen Künste. Als erstes werden wir ihre Fähigkeiten evaluieren, dann werden wir, oder besser gesagt, ICH einen Plan ausarbeiten, der Sie in möglichst kurzer Zeit maximale Fortschritte machen lassen wird. Dann werden wir uns parallel den Zaubertränken zuwenden und uns mit Okklumentik befassen. Haben Sie das verstanden?" Samantha nickte.

„Gut, dann sehen wir uns morgen Abend um 19.00 Uhr. Und bis morgen früh werde Sie das Bett lediglich verlassen, um den Waschraum aufzusuchen. Unterstehen Sie sich, auf dumme Gedanken zu kommen!

Übrigens warten vor der Tür einige ihrer Gryffindor-Freunde, die sich bestimmt schon Sorgen machen, dass ich gerade dabei bin, Sie umzubringen..."

Und mit diesen Worten verließ er, genauso lautlos wie er gekommen war, das Krankenzimmer und wurde von den hereinstümenden Freunden Wendy, Hermine, Ron und Harry abgelöst, die Samantha mit Süssigkeiten aus dem Honigtopf überschütteten. Allerdings waren sie wohl zuvor von Dumbledore instruiert worden, Samantha nicht über die vergangenen Ereignisse auszufragen, aber wohl hatte er ihnen zumindest die groben Umrisse der Geschehnisse berichet. „Du bekommst Privatstunden bei Snape, stimmt das, damit Du den Stoff der vergangenen Jahre aufholen kannst?" schaute Ron sie entsetzt an, „Also ich würde das nicht überleben..", schüttelte Ron sich. Samantha hatte das Spiel begriffen, das Dumbledore inszeniert hatte. „Ja, es stimmt, aber ich finde Snape bei weitem nicht so schlimm wie ihr, bin ja nicht umsonst in Slytherin...", grinste sie Ron an. „War nur n Scherz!" Jetzt schaltete sich Hermine in das Gespräch ein. „So schlimm ist er wirklich nicht Ron. Bei ihm kann Samantha sicherlich eine Menge lernen!", woraufhin Harry mit einem ungläubig verzogenen Gesicht antwortete „Für Wissen bist Du wohl jeden Preis zu zahlen bereit, auch wenn Du ganz nach Faustscher Manier dafür Deine Seele verkaufen musst..."

Die Flachsereien gingen noch eine ganze Weile weiter, bis Samantha erschöpft um eine Pause bat. „Am besten ihr geht jetzt zum Abendessen, wir sehen uns dann ja morgen im Unterricht. Ist wirklich lieb von Euch, dass Ihr Euch um mich Gedanken macht... Aber ich komm schon klar..." Hermine winke Ron und Harry hinter sich her aus dem Raum. Es war manchmal wirklich erstaunlich, wie gut Hermine aus den Gesten und der Mimik ihrer Mitmenschen lesen konnte. So blieben Samantha und Wendy alleine zurück.

Wendy setze sich in den Sessel zu ihrer Linken. „Jetzt weißt Du es also?!" „Ja, hast Du es die ganze Zeit gewusst?!" Wendy war die ganze Sache sichtlich unangenehm. „Ja, meine Eltern sind Mitglieder des Ordens, ich habe es von dem Tag an gewusst, an dem ich nach Hogwards kam. Ich konnte es Dir nicht sagen, es tat mir unendlich weh, Dich so leiden zu sehen, aber was sollte ich denn tun, außer Dir eine gute Freundin zu sein...", eine Träne kullerte über ihre Wange hinunter.

Samantha verstand, dazu brauchte es keine weiteren Worte. „Wendy, es ist OK, Du warst die einzige, die immer für mich da war, ich würde Dir mein Leben anvertrauen, Dich trifft keine Schuld, niemanden trifft Schuld...", Samantha nahm Wendy in ihre Arme, „...ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich Dich hatte und habe, Wendy, ich will nicht, dass Du Dir Vorwürfe meinentwegen machst, hörst Du?" Wendy wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah Samantha in die Augen. „Wirklich?" „Ja." Wendy umarmte Samantha noch fester.

„Ich will Sie ja nur ungerne stören, aber ich denke es ist Zeit für das Abendessen, Miss Wicked. Sehen Sie zu, dass Sie in die große Halle kommen, bevor ich in die Bedrängnis komme, ihnen Punkte für Gryffindor abzuziehen." Snape hatte den Raum abermals lautlos betreten. Wendy zuckte zusammen, und rannte auf schnellstem Weg hinaus aus dem Krankenzimmer.

„Ich wollte in Vertretung von Madame Pomfrey, die in einer dringenden Angelegenheit außer Haus ist, nach Ihnen sehen. Wie fühlen Sie sich?"

Samantha war einen Augenblick lang in Versuchung, mit dem obligatorischen „Gut, Sir" zu antworten, aber ein Blick auf ihre zitternden Hände verriet ihr, dass diese Lüge zu offensichtlich war. „Ich habe mich wohl etwas übernommen, Sir, der Besuch war... ...ein wenig anstrengender als ich es erwartet hätte."

Snape schaute sie von oben herab mit einem finsteren Blick an. „Das sieht man." Er streckte seine Hand aus und legte sie Samantha auf die Stirn. Sie zuckte angesichts der angenehmen Kühle seiner langen feingliedrigen Finger zusammen. „Sie haben Fieber.", stellte er ernüchtert fest. „Hier, essen Sie erst einmal zu Abend." Er stellte eine Schüssel mit frischem Obstsalat auf ihrer Bettdecke ab. „Ein Paar Vitamine werden ihnen nicht schaden." Samantha aß gierig die ganze Schüssel leer, der Obstsalat war wundervoll. Snape saß die ganze Zeit in dem Sessel an ihrem Bett und schaute aufmerksam zu, wie sie Löffel um Löffel in ihren Mund beförderte. Erst als sie aufgegessen hatte, nahm er ihr die Schüssel aus der Hand und schaute sie fragend an. „Hat es geschmeckt, Miss Sidell?"

Samantha fühlte wie sie langsam müde wurde. „Ja, Sir. Es war fantastisch... Aber ich fühle mich so müde, so schwer...", es fiel ihr schwer die Worte zu artikulieren.

Snape schaute ihr in die Augen. „Das mag an den Zusätzen liegen, die ich mir dem Salat beizufügen erlaubt habe, um ihnen eine angenehmere Nachtruhe zu verschaffen. Schlafen Sie gut, Miss Sidell, und denken Sie daran, morgen Abend, 19.00 Uhr im Kerker." Doch der Trank für den traumlosen Schlaf hatte bereits begonnen zu wirken, so dass Samantha die letzten Worte gar nicht mehr mitbekam.

Snape zog die Bettdecke bis zu ihrer Nasenspitze hoch und breitete noch eine zusätzliche Wolldecke über das Fußende.

„Gute Nacht, Samantha.", flüsterte er leise, bevor er das Licht löschte und den Raum verließ.