So. Da bin ich wieder! Ein Dankeschön an meine beiden treuen Reviewer!

Bis Ihr erfahrt, welche Rolle Snape in der ganzen Geschichte spielt, müsst Ihr mir bis zum Schluß treu bleiben – das Ende der Geschichte habe ich mir schon weitgehend überlegt...

Aber noch wird nichts verraten!

Und weiter geht's! Und wie immer – ein Paar Reviews können den Prozess des Updatens enorm beschleunigen...

16. Erinnerungen

Gegen 18 Uhr kehrte Samantha nach dem Abendessen in den Gryffindorturm zurück, um sich auf die Stunde bei Professor Snape seelisch und körperlich vorzubereiten.

Sie legte die Schulkleidung ab, und schlüpfte in ihre bequemere Freizeitkleidung, die aus einer schwarzen Stoffhose mit Schlag und einem enganliegenden dunkelgrünen Wollpulli bestand. Als sie ihr Hemd ausgezogen hatte, blieb der Blick an dem dunklen Mal hängen. Bedrohlich prangte es dort und sein Anblick jagte Samantha einen kalten Schauer über den Rücken. Schnell zog sie den Pullover über den Kopf und warf den Umhang um die Schultern, 5 Minuten vor sieben, Zeit sich auf den Weg in den Kerker zu begeben.

Kaum hatte sie die Tür des Mädchenschlafraumes passiert, stieß sie mit Draco Malfoy zusammen. „Du schon wieder, Schlammblut, wohin so eilig?!" Samantha zog es vor, nicht zu antworten, und wollte Malfoy aus dem Weg schieben, um das Portal des Slytherinturmes zu passieren, doch sie hatte nicht mit Crabbe und Goyle gerechnet, die sie nun packten und gegen die Wand drückten. „Nicht so eilig, hast Du etwa Geheimnisse vor uns... Vielleicht einen geheimen Gryffindor - Liebhaber?" „Lass mich gehen, Malfoy, sonst wirst Du es bereuen, ich warne Dich!"

Malfoy wandte sich Samantha mit einem hämischen Grinsen zu... „Willst Du mir etwa drohen?", er trat einen Schritt näher an Samantha heran und zückte seinen Zauberstab. Aus dem Augenwinkel konnte Samantha erkennen, dass es bereits eine Minute nach sieben war. Mist!!! Was würde Snape denken, wenn sie zu spät kam.

„Was schaust Du so gebannt auf die Uhr, Sidell, wartet Dein Geliebter vielleicht vor den Toren Hogwards auf Dich? Wäre ja ein Wunder, wenn Dich jemand haben wollte!" Verflixt... Was mache ich jetzt bloß, wie werde ich diesen Schleimer und seine Handlanger bloß los? Samantha kam nicht an ihren Zauberstab, da Crabbe und Goyle sie bewegungsunfähig festhielten, außerdem war ihr das Zaubern in den Gängen ohnehin verboten. Ein lauter und schriller Pfiff ließ Samantha aus ihren Überlegungen aufschrecken. Wie aus dem Nichts war Fidelio aufgetaucht und begann mir seinem Schnabel ihre Widersacher zu bearbeiten.

Samantha nutzte die Gelegenheit, um sich aus dem Staub zu machen und in Richtung des Kerkers zu sprinten.

Als Sie außer Atem an durch die Kerkertür hereinstürmte, saß Professor Snape schon an seinem Pult. „Sie sind zu spät! Erklären Sie mir das!"

Samantha überlegte, ob sie die Wahrheit sagen sollte. Schließlich war Malfoy bekanntermaßen Snapes Liebling.

„Was zögern Sie?! Heraus damit, oder haben Sie etwas zu verbergen, Miss Sidell?"

Wieso war er jetzt wieder so kalt?! Plötzlich spürte Samantha einen leichten Luftzug und den sanften Druck der Krallen von Fidelio, als er sich auf ihrer Schulter niederließ. Mit einem Blick zur Seite, sah sie auch, dass sein Schnabel blutverschmiert war, Spuren des Kampfes mit Malfoy und seinen Kumpanen.

Ebenfalls aus dem Augenwinkel sah sie, dass auch Snape das Blut bemerkt hatte. Es war wohl an der Zeit, die Wahrheit auf den Tisch zu legen und die Konsequenzen zu tragen.

„Sir, als ich den Slytherinturm verlassen wollte, hat Malfoy mich abgefangen und bedroht. Deshalb bin ich zu spät. Ich bin nur entkommen, weil mein Phoenix mir zur Hilfe gekommen ist."

Snape sah Samantha mit gerunzelter Stirn an. „Das sehe ich. Ich hoffe Mr Malfoy hat diese praktische Stunde über den Umgang mit magischen Kreaturen ohne bleibende Schäden überstanden... Wenigstens werden Sie in Zukunft Ruhe vor ihm haben. Nun gut, dann werden wir jetzt mit dem Unterricht beginnen. Setzen Sie sich!"

Snape deutete mit der linken Hand auf eines der Pulte im Klassenzimmer.

Nachdem Samantha Platz genommen hatte, fuhr er fort. „Wir werden uns zunächst damit beschäftigen, wie sie ihre Emotionen zu kontrollieren lernen, damit sich nicht noch einmal ein Zwischenfall wie beim letzten Mal ereignet.", und mit einer Handbewegung ließ Professor Snape eine Kugel mit einem grauen nebelförmigen Inhalt vor ihr auf dem Tisch erscheinen. „Dies ist ein Gefühlsreflektor, Miss Sidell. Die Gase in der Kugel reagieren auf ihre Gefühle, wenn Sie die Kugel berühren, und zeigen mir und ihnen die jeweils dominanten Gefühle an. Versuchen Sie es!"

Samantha berührte zaghaft die gläserne Kugel. Worauf hin der Nebel sich schlagartig in einem tiefen Grauton färbte. „Sie haben Angst, Miss Sidell." Stellte der Lehrer trocken fest. „Nun konzentrieren sie sich, Miss Sidell. Versuchen Sie, die Farbe bewußt zu verändern – Rot ist Wut, Schwarz ist Hass, Gelb ist Freude, Grün ist Zuversicht. Diese Farben und Stimmungen sollen uns zunächst interessieren. Also, versuchen Sie es!"

Samantha fokussierte die Kugel mit ihren Augen. Wut. Wann war sie zuletzt wütend? Als Snape ihr von ihrer Herkunft berichtet hatte. Wegen ihm und Dumbledore hatte sie so lange leiden müssen... Samantha spüte wie es abermals in ihr zu brodeln begann, und sie sah, wie der Nebel sich langsam rot färbte.

„Gut, nun schwarz, Miss Sidell."

Das war nicht schwer, die Erinnerung an die Vergangenheit, ließ den Nebel schlagartig in schwarzen Rauch umschlagen. Gelb. Freude?! Wie?! Samantha versuchte eine fröhliche Erinnerung, einen Moment des Glücks in ihrem Gedächtnis zu finden. Nichts! Alles war mit negativen Emotionen, mit ihrer Vergangenheit verknüpft.

„Es geht nicht, Sir!" Snape hatte Samantha aufmerksam beobachtet. „Haben Sie keine glückliche Erinnerung in ihrem Leben? Denken Sie nach, irgendetwas, ein Moment, in dem Sie bedingungslos glücklich waren?"

„Nein Sir, da ist nichts. ...zumindest nicht direkt.... manchmal sind Bilder vor meinem inneren Auge, Bilder, die ich nicht einordnen kann, zu kurz, um sie festzuhalten, wie Schatten, die gleich wieder verschwinden, da sind Stimmen, vertraute Stimmen, die mir einen Bruchteil einer Sekunde lang, das Gefühl der Geborgenheit, des vollkommenen Glücks geben...." Samantha sah Snape traurig an.

Der Lehrer hatte aufmerksam zugehört und war dann aufgestanden, um etwas aus seinem Büro zu holen. Samantha sah ihm irritiert nach. Er kam einige Momente später zurück, mit seinem Denkarium unter dem Arm.

„Wenn Sie es möchten, kann ich ihnen helfen, diese Erinnerungen in das Denkarium zu legen, dann können Sie sie sich in Ruhe ansehen."

Samantha zögerte einen Augenblick. Wollte sie diese Erinnerungen an ihre frühe Kindheit, an die Zeit mit ihren Eltern, wirklich sehen? Würden diese Erinnerungen nicht nur zu weiterer Trauer um ihre verlorene Kindheit führen? War es nicht manchmal besser, Dinge einfach so zu belassen, wie die Natur sie angelegt hatte? NEIN! Diese Erinnerungen waren alles, was ihr von ihren Eltern geblieben war, und sie wollte sie sehen, jede einzelne Faser ihres Körpers sehnte sich nach diesen Erinnerungen an ihre verloren geglaubte Kindheit!

„Ja, bitte Sir! Was muss ich tun, damit diese Erinnerungen in das Denkarium gelangen?"

„Schließen Sie Ihre Augen. Konzentrieren Sie sich auf die Gefühle, die sie spüren, wenn diese Erinnerungen haben. Sie müssen sich ganz von diesen Gefühlen ausfüllen lassen."

Severus Snape sah, wie Samantha einen inneren Konflikt auszufechten hatte. Die negativen Erinnerungen zu verdrängen und sich auf das wenige verblasste positive zu konzentrieren. Beruhigend legte er ihr die Hand auf die Schulter. „Sie können das, Miss Sidell."

Samantha spürte den sanften Druck auf ihrer Schulter und spürte die wohltuende Wärme, die davon ausging. Sie fokussierte die Gedanken auf diese Empfindung und versuchte jene Bilder heraufzubeschwören, die ihre Eltern ihr hinterlassen hatten.

Snape berührte mit seinem Zauberstab ihre Schläfe und begann, die silbernen Gedankenfäden langsam in das Denkarium zu ziehen. Nur einige wenige Erinnerungen wollte er nicht berühren, es gab Dinge, die besser verborgen blieben...

Nach einigen Minuten war Samantha verschwitzt und erschöpft und fiel erschöpft zurück auf den Stuhl. Snape stellte ihr ein Glas mit kaltem Wasser hin und setzte sich neben sie. „Soll ich sie alleine lassen, damit sie sich die Erinnerungen in Ruhe ansehen können? Sie müssen einfach mit dem Zauberstab in ihrer Gedankensubstanz rühren, damit die einzelnen Erinnerungen sich trennen und dargestellt werden."

Samantha setzte das Glas ab und sah ihrem Lehrer in die dunklen Augen. „Nein, bleiben Sie, Sir, bitte." Snape nickte und lehnte sich auf seine Stuhl zurück, während Samantha begann, in ihre Erinnerungen einzutauchen.

Tränen kullerten ihr aus den Augenwinkeln, als sie sah, wie ihre Eltern liebevoll mit ihr spielten, sie liebkosten und streichelten, der Abschiedschmerz, als sie wieder sah, wie sie ihren Eltern entrissen wurde, aber auch das Gefühl von Glück, als sie sah, wie sehr ihre Eltern sie geliebt hatten, sie spürte das Gefühl der Geborgenheit, das sie damals hatte.

Nachdem sie fertig war half Professor Snape ihr stumm, die Erinnerungsfäden wieder aufzunehmen. Dies waren ihre privaten Erinnerungen, in denen er, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, nichts zu suchen hatte.

„Danke!" war alles, was sie in diesem Moment sagen konnte. Mit der Konzentration auf diese Emotionen gerichtet, gelang es ihr, die Kugel in einen zwar schwachen, aber dennoch deutlichen Gelbton zu färben.

„Sehr gut, Miss Sidell. Wollen sie sich jetzt an einem Zauberspruch versuchen? Ich dachte an den Patronuszauber. Ich werde ein Dementor – Schatten heraufbeschwören, und sie werden ihn mit dem Patronuszauber abwehren. Was sie tun müssen ist das folgende: Konzentrieren sie sich auf eine schöne Erinnerung, und dann richten sie ihren Zauberstab auf den Dementor und sagen laut und deutlich: EXPECTO PATRONUM!. Haben sie das verstanden?"

„Ja Sir," antwortete Samantha etwas zögernd. „Haben sie eine Erinnerung, die stark genug sein könnte, um den Dementor abzuwehren?"

Samantha begann zu überlegen. Die schönste der eben gesehenen Erinnerungen war die, als ihre Vater sie auf dem Arm hatte, und sie und ihre Mutter umarmte. Sie hatte den Duft seines Aftershaves und ihres Parfums gerochen, seine muskulösen Arme gespürt, ihrer beider Wärme...

„Ja Sir, ich bin bereit."

Snape beschwor mit einem Wink seines Zauberstabes einen Dementorschatten herauf – ein virtuelles Abbild eines realen Dementors.

Samantha spürte wie ein kalter Schauder sie erfasste, wie er an ihrem Geist zerrte, wie jede Faser ihres Körpers zu gefrieren schien, jeder Moment des Glücks aus ihr herausgesogen zu werden schien. Sie konzentrierte sich auf die positive Erinnerung, stellte sich gegen den Sog des Dementors. „EXPECTO PATRONUM!"

Ein silberner Schleier entstieg der Spitze ihres Zauberstabes und nahm langsam Gestalt an. Der weiß und silbern schimmernde Phönix drängte den Dementor langsam aber sicher von Samantha weg, bis Snape ihn schließlich wieder verschwinden ließ.

„Das ist erstaunlich! Nicht einmal unser sonst so gefeierter Mr Potter hat es beim ersten Mal geschafft, einen Patronus heraufzubeschwören. Sie sind... bemerkenswert, Miss Sidell. Sie werden in kurzer Zeit alles beherrschen, was sie im normalen Unterrichtsstoff bis zum Abschluß beherrschen sollten, und noch vieles mehr..."

Snape sah sie mit einem tiefgehenden Blick an. Ein wohliger Schauer der Befriedigung lief Samantha den Rücken hinunter. Es gab jemanden, der ihre Fähigkeiten schätzte, jemanden der an sie glaubte... Wie lange hatte sie das vermisst!

„Danke, Sir. Für alles."

„Gern geschehen Miss Sidell. Kommen Sie morgen zur gleichen Zeit zu mir. Es gibt noch viele Zaubersprüche und Tränke, die darauf warten, von ihnen geübt zu werden."

Krieg ich ein klitzekleines Review?!

Links unten auf den Knopf drücken.... Biiiiittttteeee!!!