Hallo! Vielen lieben Dank für die netten Reviews. Zugegeben, das letzte Kapitel war etwas traurig – dafür wird es jetzt ums interessanter. Snape lehrt Samantha die verbotenen Flüche und erzählt, waru er ein Todesser wurde und schließlich sich Dumbledore anschloss.

Ich hoffe das entschuldigt für das lange Warten. Ich habe diese und nächste Woche sehr viel zu tun, und außerdem habe ich mir noch eine kräfitge Grippe eingefangen. (Weshalb ich jetzt auch ein wenig Zeit habe, weiterzuschreiben...)

Und jetzt: Licht aus Film ab!

18. Bekenntnisse

„Guten Morgen, Miss Sidell. Haben Sie gut geschlafen? Das Frühstück ist fertig, wenn sie soweit sind, können Sie dazu ins Wohnzimmer gleich nebenan kommen, ich werde dort auf Sie warten."

Müde räkelte Samantha sich in den weichen Satinkissen des Himmelbetts. Die Ereignisse des vergangenen Tages hatten sie in ihren Träumen verfolgt und so war es kein Wunder, dass sie sich gerädert und niedergeschlagen fühlte. Wendy war tot. Und sie selbst lebte. Aber es musste weitergehen.

Samantha wanderte in das Badezimmer hinüber und stellte sich unter eine heiße Dusche, deren wohltuende Wärme die verspannten Muskeln nach und nach lockerte. Erst als der Spiegel beschlagen und das Badezimmer voll von heißem Wasserdampf war, stellte sie die Brause ab und nahm eines der großen Handtücher um sich darin einzuwickeln. Auf ihrem Stuhl lag ein Stapel frischer Kleider, die wohl von den Hauselfen gebracht worden waren. Aber das waren nicht ihre Kleider. Da musste eine Verwechslung passiert sein.

Da jedoch keine anderen Kleider verfügbar waren griff Samantha nach der schwarzen Seidenunterwäsche und zog sich selbige an. Danach nahm sie die lange ebenfalls schwarze Hose aus weichem Samt und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass diese passgenau saß. Auch das weiße Seidenhemd saß wie maßgeschneidert und ebenso der weiche schwarze Nickipullover mit V-Ausschnitt und herrlich weiten Ärmeln. Fertig angezogen brachte sie ihre Haare mit einem Zauberspruch in Form und betrat dann das Wohnzimmer, wo sie von ihrem Lehrer bereits erwartet wurde.

„Wie ich sehe, stehen ihnen die Kleidungsstücke ausgezeichnet! Da ihre gestrige Kleidung völlig zerknittert war, habe ich mir erlaubt, ihnen etwas passendes als Ersatz zu organisieren. Ich hoffe es gefällt ihnen auch."

„Ja Sir, danke... Es ist großartig."

„Das freut mich. Setzten sie sich doch und bedienen sie sich. Die Hauselfen haben sich mal wieder selbst übertroffen."

Samantha nahm auf der anderen Seite des Couchtisches in einem der Sessel platz. Der Tisch war überschwänglich beladen mit Brötchen, Brot, Rührei, Schinken, Marmelade, Wurst, Schokoladencreme, Kaffe, Tee, Kakao, Saft und noch vielen anderen Köstlichkeiten.

Nachdem Samantha sich den Teller beladen hatte, lehnte sie sich gemütlich zurück und schaute den Lehrer erwartungsvoll an, während sie aß.

„Nun, Miss Sidell, nach den Ereignissen der vergangenen Tage, sollte wir heute mit den verbotenen Flüchen beginnen. Wir gehen davon aus, dass der dunkle Lord ihre Identität und Anwesenheit nun kennt, spätestens wenn er mit Lucius Malfoy gesprochen hat, wird er es wissen, und wenn das der Fall ist, dann haben wir nicht mehr viel Zeit. Er wird mich beauftragen, sie zu ihm zu bringen, und selbst wenn ich das nicht tue, wird er es spätestens nach meinem Tod durch seine Hand nach dem übernächsten Treffen versuchen, sie auf die eine oder andere Weise in seine Hand zu bekommen."

„Ich verstehe, Sir."

„Ja, aber nun essen Sie erst einmal in Ruhe zu ende, Sie werden ihre Kraft noch brauchen."

Nach dem ausgiebigen Frühstück gingen Samantha und Severus Snape zusammen in den leeren Klassenraum, in dem sonst die Verteidigung gegen die dunkelen Künste gelehrt wurde.

„Dass Sie einen Crucio prinzipiell beherrschen, haben sie mir ja bereits eindrücklich demonstriert. Nun wollen wir versuchen, dass Sie diesen Spruch auch bewusst und fokussiert einsetzen können. Wir werden an Spinnen üben, diese sind ähnlich flink wie Menschen und glücklicherweise auch ziemlich resistent, so dass wir nicht dauernd Ersatz besorgen müssen." Der Lehrer ging zu einem der Gläser in dem Regal und holte eine Handtellergroße schwarze Spinne hervor, und setzte diese auf einen der Tische. „Wie sie sehen, ist sie im Augenblick noch erstarrt. Nun konzentrieren Sie sich auf die Spinne, fokussieren Sie ihre Gedanken auf etwas negatives und projizieren Sie diese Gedanken auf die Spinne. Wenn ich die Spinne aus der Erstarrung befreie, sprechen sie den Cruciofluch. Haben Sie das verstanden?"

„Ja Sir." Samantha konzentrierte sich, wie sie es schon oft getan hatte, auf ihre finsteren schmerzvollen Erinnerungen, und legte all ihren Hass auf diese Spinne. In dem Augenblick, in dem Severus Snape die Spinne aus der Ganzkörperklammer befreite, zückte sie ihren Zauberstab und sprach den unheilvollen Fluch. „CRUCIO!" Das Tier krümmte sich zusammen, zuckte und zitterte, bis Samantha den Stab von ihm weg richtete und Snape die Spinne wieder mit der Ganzkörperklammer festsetzte. „Sehr gut, Miss Sidell. Was haben sie dabei empfunden, als sie das Tier sich vor Schmerzen krümmen sahen?"

Die Frage brachte Samantha aus dem Konzept, und sie antwortete ohne nachzudenken. „Es war eine Befriedigung, ich...", erst da wurde ihr bewusst, was sie so eben gesagt hatte, doch sie vollendete den begonnenen Satz, „...es hat mir Spaß gemacht, sie zu quälen." Fragend und mit Furcht sah sie ihren Mentor an. „Bin ich wie er? Ist das die dunkle Seite der Macht?" Er sah seine Schülerin an. „Nein, das ist nicht die dunkle Seite der Macht, Miss Sidell, – denn ihnen ist bewusst, dass es falsch ist, was Sie dabei empfunden haben. Deshalb habe ich Sie nach ihren Gefühlen gefragt – vergessen Sie nie, egal in welcher Situation sie sich befinden, dass es falsch ist, anderen Menschen Leid zu zufügen, unabhängig davon, was diese Menschen ihnen oder anderen getan haben..."

„Sir, darf ich sie etwas fragen?" Snape nickte, er ahnte, welche Frage jetzt kommen würde. „Warum sind Sie damals erst ein Todesser geworden, und haben sich dann doch gegen diese Seite entschieden?"

Er zog zwei Stühle für Samantha und sich heran und deutete ihr an, sich zu setzten, bevor er selbst Platz nahm. „Das ist eine lange Geschichte. Es begann eigentlich schon mit meiner Geburt. Die Snapes sind eine reinblütige Familie, deren Wurzeln über viele Jahrhunderte zurückzuverfolgen sind. Mein Vater war hochintelligent, Professor für Arithmantik, meine Mutter war bis zu meiner Geburt als Lehrerin in Durmstrang gewesen, in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Als ich auf die Welt kam, gab sie ihren Beruf auf und kümmerte sich um mich, und später um meinen drei Jahre jüngeren Bruder. Es war eine sehr behütete Kindheit die wir hatten, bis ich in die Schule kam. Für meine Eltern war meine Ausbildung überaus wichtig, gute Noten wurden zum Zwang, und als dann auch noch klar wurde, dass mein Bruder ein Squib war, wurde der Druck um so größer. Ich war zwar ein guter Schüler, und das Lernen fiel mir leicht, aber genauso sehr war ich ein Außenseiter, der von seinen Klassenkameraden gehänselt und gemieden wurde. James Potter und seine Freunde machten mir das Leben zur Hölle. Ich lehnte mich gegen mein Elternhaus auf, wollte frei sein, und ich suchte die Schuld, für das, was mir in der Schule widerfuhr bei meinen Eltern. Als ich sechzehn war, freundete ich mich mit Lucius Malfoy an, weil ich wusste, dass das genau der Umgang war, den meine Eltern nicht wollten. Nach einem heftigen Streit kurz vor meinem Schulabschluss, verließ ich das Haus und rannte wutentbrannt zu Lucius Malfoy, um ihm mein Leid zu klagen. Ich rutschte immer weiter hinein in den Sog der dunklen Seite der Macht, und als dann auch noch meine Eltern bei einem Unfall starben verlor ich jeglichen Halt, den das Leben mir zu bieten hatte. In meiner Orientierungslosigkeit geriet ich durch Malfoy an die Todesser, ich wurde einer von ihnen. Man finanzierte mir die Ausbildung an der besten Universität zum Tränkemeister, man zeigte mir gegenüber Ehrerbietung, man schätzte mich für meine Fähigkeiten die ich besaß – oder zumindest tat man so als ob.

Ich hatte damals jeden Glauben an das Gute verloren.

Während meine Studienzeit lernte ich einen Komillitonen näher kennen, auch er war ein Todesser, doch irgendetwas an ihm war damals anders als an den anderen Todessern. Er war ruhig, sehr begabt, versuchte nicht aufzufallen. Wir wurden sehr gute Freunde, und durch ihn lernte ich, dass es Dinge im Leben gibt, wie Liebe und Vertrauen, Dinge, die ich vor vielen Jahren verloren hatte. Es war kurz von unserem Abschluß, als er sich in ein überaus hübsches Mädchen verliebte. Die beiden wollten heiraten, obwohl sie wussten, dass auch sie durch diese Verbindung vom dunklen Lord gebrandmarkt sein würde. Es verging ein Jahr, in denen wir in ständigem Kontakt standen, die beiden waren unendlich glücklich, einzig durch den dunklen Lord, der seine Schatten über ihr Dasein warf, wurde die Idylle getrübt. Bald erwarteten die beiden ein Kind. Einen Tag vor der Geburt waren mein Freund und Lucius Malfoy und ich für Voldemort unterwegs. Wir sollten mit einem Portkey apparieren und die Bewohner des Hauses foltern und töten. Wir wussten nicht, wohin es ging, und..." Snapes Stimme begann leicht zu zittern, „...und als wir klar sehen konnten, erkannte ich, dass wir in dem Zimmer meines Bruders waren... Ich musste zusehen, wie Malfoy ihn quälte, wie er mich um Gnade anflehte, und wie er mir im Sterben schließlich meine Taten vergab... Es war der schrecklichste Moment in meinem Leben... In jener Stunde wurde auch das Kind meines Freundes geboren. Mit der neuen Verantwortung und dem Erlebten der Nacht, wusste er, dass er nicht mit weiterer Schuld würde leben können, er und seine Frau wollte, dass ihr Kind nicht auch unter der Peitsche von Voldemort würde leiden müssen. Sie gaben ihr Kind in die Obhut eines Freundes ihrer Eltern, und stellten sich den Auroren, sie opferten sich für das Leben ihres Kindes, denn sie wussten, solange sie Todesser waren, würde ihr Kind niemals frei sein. Und noch etwas taten sie. Sie nahmen mir, ihrem besten Freund, das Versprechen ab, sich von Voldemort abzuwenden, mich an Albus Dumbledore zu wenden, und fortan das zu tun, was ich bis heute tue."

Samantha hatte den Ausführungen aufmerksam zugehört. „Das tut mir leid, Sir."

Snape sah Samantha tief in die Augen. „Verstehen Sie nun, warum Sie so wichtig für uns sind? SIE können seine Macht unendlich schwächen – denn Sie wären die erste, die sich dem dunklen Mal erfolgreich widersetzt!"

„Ja, Sir, und ich versichere ihnen, dass ich alles tun werde, um mich gegen ihn zu verteidigen."

„Nun gut, dann werden wir jetzt mit dem Imperio-Fluch fortfahren." Wieder wurde die Spinne aus ihrer Ganzkörperklammer gelöst und Samantha versuchte, das Tier mit dem Imperio-Fluch zu kontrollieren.

„Sie müssen versuchen, sich in das Tier hineinzuversetzen, so zu denken, wie es denken würde..."

Samantha probierte es immer und immer wieder. Es gelang einfach nicht.

„Schauen Sie." Snape zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Spinne. Dann schloß er kurz die Augen und befahl „IMPERIO!", und tatsächlich, die Spinne ließ sich nun von ihm mit seinem Zauberstab kontrollieren.

„Und nun versuchen Sie es noch mal. Schließen sie kurz die Augen, stellen sie sich vor sie wären die Spinne, und dann sprechen sie den Fluch.

Samantha tat wie er es ihr gesagt hatte. Und für einen kurzen Moment ließ die Spinne sich von ihr lenken. „Sehen Sie, es geht doch. Wenn Sie das allerdings bei einem Menschen machen wollen, erfordert es sehr viel Konzentration und Kraft, es ist unheimlich anstrengend. Aber für heute soll es in genügen – wir werden uns nun noch mit dem schwierigsten der drei verbotenen Flüche beschäftigen – AVA KEDAVRA." Samantha war bei Erwähnung des Fluches zusammengezuckt, was nicht unbemerkt blieb. „Sie brauchen vor den verbotenen Flüchen keine Furcht zu haben, Miss Sidell. Ein Zauberspruch an sich ist weder gut noch böse, erst die Absicht mit der man ihn nutzt, macht ihn dazu. Merken Sie sich das gut."

„Ich... Ich kann niemanden töten, Sir." „Doch Miss Sidell, Sie können es – wenn ihr eigenes Leben in Gefahr ist, und es keinen anderen Ausweg mehr gibt, dann werden sie es können. Und nun versuchen Sie es an einer Spinne. Ich werde es ihnen vorführen." Er zeigte mit dem Stab auf die Spinne, „Leeren Sie ihren Geist, Miss Sidell, Konzentrieren Sie sich dann auf die Schwärze in ihren Erinnerungen, bis sie ihren Geist gänzlich ausfüllt, dann sprechen sie den Fluch. „AVAKEDAVRA!", die Spinne fiel auf den Rücken und war tot.

Er holte eine weitere aus dem Glas und legte sie vor Samantha auf den Tisch. „Nun sind Sie dran."

Beim vierten Versuch gelangt es ihr, das Tier zu töten.

„Miss Sidell, ich denke, das soll für heute genügen. Haben Sie vielleicht Lust, mich auf einen Spaziergang durch die Ländereien von Hogwards zu begleiten?"

„Gerne Sir.", wenn Samantha überrascht über das ungewöhnliche Angebot war, so ließ sie es sich zumindest nicht anmerken.

„Gut, dann holen Sie ihren Umhang und wir starten, solange die Sonne noch scheint."

Ein Review wäre ganz furchtbar nett!