So, wieder mal ist ein Kapitel fertig!!! Es ist wieder etwas länger
geworden, ich hoffe, die Länge ist jetzt okay für euch!
Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, ich hab eine Menge zu tun
gehabt für di Schule und so, außerdem kann ich nur schreiben, wenn sonst
niemand im Wohnzimmer ist, weil ich mich sonst beobachtet fühle, also muss
ich immer warten, bis alle aus dem Haus sind!
Danke für eure Reviews! Ich freu mich über jedes Einzelne und find es immer
toll, wenn jemand meine Geschichte liest!
Macht weiter so!!! Anregungen, Wünsche und Kritik bitte als Review!
Danke!
Und jetzt viel Spaß beim Lesen!!!
5. Kapitel Zeitungsartikel
2 Wochen später:
Lupin saß beim Frühstück und stocherte lustlos in seinem Müsli herum. Er hatte nicht wirklich Appetit, auch seinen Kaffee hatte er kaum angerührt. Seit er Dumbledores Brief bekommen hatte, schleppte er das unangenehme Gefühl mit sich herum, eine Entscheidung treffen zu müssen, die er eigentlich nicht treffen konnte. Und je näher die von Dumbledore gesetzte Frist kam, desto stärker wurde dieses Gefühl.
Der 15. August rückte näher und näher, und Remus wusste noch immer genauso wenig, wie er sich entscheiden sollte. In den letzten Tagen hatte er dauernd geschwankt zwischen Zu- und Absage. Einige Male war er knapp davor gewesen, Dumbledore einen Brief zu schreiben, er nehme das Angebot gerne an, aber genauso oft hätte er fast geschrieben, er lehne ab.
Der Kaffe war inzwischen kalt geworden. Lupin beschloss, das Frühstück zu beenden und ein Buch zu lesen, um abgelenkt zu sein. Er wusste, dass er die Entscheidung trotzdem treffen musste und auf diese Art nur vor sich hinschob, aber er hoffte, dass mir der Zeit irgendetwas passieren würde, das ihm diese Entscheidung abnahm. Er stand auf und ging zu seinem Bücherregal. Er suchte nach einem Buch, das er schon länger nicht gelesen hatte. Er las die Aufschriften auf den Buchrücken: "Magische Zeitgeschichte", "Dementoren - die kalten Wächter von Askaban", "Die magischen Kreaturen in den Wäldern Südenglands", "Zauberei im zweiten Weltkrieg", "Vollmondspuk - Alles über Werwölfe" und so weiter. Nach kurzer Zeit seufzte er. In den vergangen zwei Wochen hatte er alle seine Bücher gelesen, so oft hatte er eine Ablenkung gebraucht.
Mit Lesen konnte er sich also nicht zerstreuen. Er beschloss, stattdessen einen Spaziergang in die Winkelgasse zu machen. Er war schon lange nicht an der frischen Luft gewesen, und außerdem konnte er bei der Gelegenheit die magische Bibliothek aufsuchen, um sich neuen Lesestoff zu besorgen. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Es war regnerisch und neblig. Nicht das ideale Wetter, um aus dem Haus zu gehen, aber er wollte auch nicht in seiner Wohnung bleiben. Er zog sich seinen Mantel und seine Schuhe an und machte sich auf den Weg zum tropfenden Kessel.
Als Remus das etwas stickige Pub betrat, kam es ihm vor, als wären an diesem Tag weitaus mehr Zauberer als sonst in dem Lokal. Sie schienen ziemlich aufgeregt und er hörte, dass an allen Tischen eifrig diskutiert wurde, bekam aber nicht mit, worum es ging. Er beachtete die vielen Leute nicht richtig und dachte, bestimmt sei das schlechte Wetter der Grund dafür, dass viele Leute lieber im trockenen blieben als in die Winkelgasse einkaufen zu gehen. Er ging trotzdem in den Hinterhof, um von dort aus die Gasse zu betreten.
Die Winkelgasse war ziemlich leer, anscheinend hatte das Wetter wirklich viele vom Einkaufen abgehalten. Er hatte es nicht eilig und schlenderte langsam an den Auslagen vorbei, bevor er schließlich das alte, hohe Gebäude betrat, in dem sich die Bücherei befand.
Es dauerte eine Weile, bevor sich seine Augen an das helle Licht in der Eingangshalle der Bibliothek gewöhnt hatten. Er mochte dieses Haus. Anders als die meisten anderen Geschäfte in der Winkelgasse war die Bibliothek von einem angenehmen, hellen magischen Licht durchflutet, damit sich die Augen beim Lesen nicht zu sehr anstrengen mussten. Das Gebäude hatte fünf Stockwerke. In vier der Stockwerke waren Bücherregale untergebracht, im obersten Stockwerk gab es einen speziellen Leseraum. Dort hielt sich Remus am liebsten auf. Der Raum war in einem hellen Orange ausgemalt und hatte an einer Wand eine Fensterfront. Die Fenster reichten vom Fußboden bis zur Decke und ermöglichten einen tollen Ausblick über ganz London. Im ganzen Raum standen weiche, gepolsterte Armstühle. In diesem Raum konnte man in Ruhe lesen.
Remus beschloss, zuerst in den Leseraum zu gehen und dort die Zeitung zu lesen. Er fuhr mit dem Aufzug in die oberste Etage und betrat seinen Lieblingsraum. Er war an diesem Tag der einzige Besucher der die Lust verspürte, zu lesen, der ganze Raum war leer. Er ging zu einem der Stühle und setzte sich. Dann nahm er die aktuelle Ausgabe des Tagespropheten in die Hand. Als er einen Blick auf die Titelseite warf, erschrak er. Der Mann der dort abgebildet war, sah zum Fürchten aus. Er hatte ein eingefallenes, wächsernes, bleiches Gesicht, seine dunklen Haare waren verfilzt und reichten ihm bis an den Ellbogen. Aber nicht sein Anblick war es, der Lupin Angst machte. In diesem Gesicht lag etwas vertrautes, irgendetwas sagte Remus, dass er diesen Mann kennen sollte. Aber erst als er die Überschrift las, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es war Black, Sirius Black, aber auf den ersten Blick hatte dieser Mann nichts mit dem hübschen, fast immer fröhlichen Menschen zu tun, den Remus als seinen Freund in Erinnerung hatte.
Er war über diese Erkenntnis so geschockt, dass er sich vor Schreck nicht rühren konnte. Die Konfrontation mit dem Bild seines ehemaligen Freundes war vollkommen unerwartet gekommen, in dem Moment, in dem er am wenigsten damit gerechnet hatte. Er war auch erschrocken, wie sehr sich Sirius verändert hatte. Er wusste, dass ein Aufenthalt in Askaban einen Menschen veränderte, aber er hätte nicht erwartet, dass er jemanden so entstellen konnte.
Erst nach ungefähr fünf Minuten, in denen er erstarrt dagesessen hatte, fing er an, sich zu wundern, warum Sirius Black auf der Titelseite abgebildet war. Mit zitternden Fingern hob er die Zeitung auf, die ihm aus der Hand gefallen war, und begann zu lesen. Dick und fett konnte er den Titel des Berichts lesen:
Black aus Askaban ausgebrochen
Dem verurteilten Mörder von 13 Menschen, Sirius Black, gelang vergangene Nacht die Flucht aus Askaban, dem wohl sichersten Gefängnis der Zaubererwelt. Wie es passieren konnte, dass einer der schwerst bewachten Verbrecher fliehen konnte, ist noch unklar. Er ist bisher der einzige, dem es gelang, aus dem Hochsicherheitsgefängnis auszubrechen. Zaubereiminister Cornelius Fudge, der sich sofort nach Bekanntwerden von Blacks Flucht nach Askaban begab, versichert gegenüber dem Tagespropheten, die qualifiziertesten Auroren seien Black bereits auf der Spur und würden ihn bestimmt bald wieder nach Askaban bringen können, es bestehe also für die Zauberergesellschaft kein Grund, ein weiteres Massaker zu befürchten. Zu einer Stellungnahme, auf welchem Weg Black Askaban verlassen haben könnte, war Fudge nicht bereit. Mehr über Blacks Ausbruch lesen sie im Blattinneren, von den Seiten 2 bis 9.
Aber Remus wollte gar nicht mehr weiter lesen. Er hatte genug erfahren, um zu wissen, dass einer der skrupellosesten Verbrecher wieder auf freiem Fuß war. Er wusste auch, dass es für die Auroren des Ministeriums wahrscheinlich sehr schwierig sein würde, Black wieder einzufangen. Den Sirius hatte eine Möglichkeit, sich zu tarnen, von der sonst wahrscheinlich nur Remus wusste. Er hatte auch einen schlimmen Verdacht, wie es Black gelungen sein könnte, Askaban zu verlassen. Ob er dem Ministerium von Blacks Fähigkeit erzählen sollte? Aber dann würde er auch seine übrigen Freunde verraten, und auch wenn sie nicht mehr am Leben waren, wollte er das auf keinen Fall tun. Außerdem müsste er zugeben, dass er Dumbledores Vertrauen missbraucht hatte und drei Mitschüler zu einer illegalen Handlung verleitet hatte. Andererseits könnte ein solcher Hinweis hilfreich sein, Black zu fangen, und Remus war sich der Gefahr bewusst, die Black für die Menschheit darstellte - schließlich konnte er sich nur zu gut an das Massaker vor 12 Jahren erinnern, auch wenn er es lange Zeit verdrängt hatte.
Nein, er würde nicht verraten, dass Sirius ein Anmagus war. Er hatte zu viel Angst, zu viel Angst vor Fragen, die ihm gestellt werden würden. Er war sicher, dass man ihm, wenn man erführe, dass er einst Blacks Freund gewesen war, bestimmt vorwerfen würde, er hätte ihm geholfen. Die Tatsache, dass er ein Werwolf war, würde diesen Verdacht nur erhärten.
Aber plötzlich fiel etwas anderes ein, das er gegen Black tun konnte. Sirius hatte nicht viele Möglichkeiten, wohin er gehen könnte. Eine dieser Möglichkeiten war Hogwarts. Von der gemeinsamen Schulzeit kannte er das Schulgelände wie seine Westentasche, er wusste von zahlreichen Geheimgängen. Kombiniert mit der Fähigkeit, sich in einen Hund zu verwandeln, wäre es ein Leichtes für ihn, ungesehen ins Schloss zu kommen. In Hogwarts war Dumbledore, Voldemorts größter Feind. Wäre es für einen Spion Voldemorts nicht das Beste, was ihm passieren konnte, sich direkt dort einzuschleichen? Remus wollte Black daran hindern.
Doch er hatte noch andere Hintergedanken. Wenn Black, wie er glaubte, vorhatte, nach Hogwarts zu gehen, hätte er vielleicht dort die Möglichkeit, ihn zu fangen. Und das reizte ihn in zweierlei Hinsicht: Erstens wäre es seine Rache für all den Schmerz, den die Gedanken an die Vergangenheit bei Remus verursachten, und zweitens hätte er eine Menge Fragen an seinen ehemaligen Fragen.
Entschlossen legte er den Tagespropheten zur Seite und verließ den Raum. Er begab sich ins Erdgeschoß und verließ die Bücherei so schnell, dass der Bibliothekar, der ihn als Besucher kante, der normalerweise immer Stunden dort verbrachte, ihm verwundert nachsah.
Er machte sich zügig auf den Weg nach Hause. Dort angekommen setzte er sich an den Schreibtisch und begann zu schreiben.
Sehr geehrter Mr. Dumbledore! Ich habe lange über Ihr Angebot nachgedacht und möchte es hiermit dankend annehmen. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber unter Berücksichtigung neuester Ereignisse habe ich mich entschlossen. Ich hoffe, die Arbeit zu Ihrer vollsten Zufriedenheit ausführen zu können. Hochachtungsvoll, Remus Lupin
Wie mechanisch steckte er den Brief in den Umschlag, schrieb Dumbledores Namen darauf und machte sich auf den Weg zurück in die Winkelgasse, zum Magischen Postamt. Er dachte dabei nicht, und erst, als er wieder zu Hause war, wurde ihm klar, was er getan hatte. Nun gab es kein Zurück mehr für ihn. Er würde im nächsten Jahr an Hogwarts unterrichten. Er würde gezwungen sein, all die Plätze, die ihn an seine Schulzeit erinnerten, wiederzusehen und sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Er hoffte, dass er das schaffen würde.
5. Kapitel Zeitungsartikel
2 Wochen später:
Lupin saß beim Frühstück und stocherte lustlos in seinem Müsli herum. Er hatte nicht wirklich Appetit, auch seinen Kaffee hatte er kaum angerührt. Seit er Dumbledores Brief bekommen hatte, schleppte er das unangenehme Gefühl mit sich herum, eine Entscheidung treffen zu müssen, die er eigentlich nicht treffen konnte. Und je näher die von Dumbledore gesetzte Frist kam, desto stärker wurde dieses Gefühl.
Der 15. August rückte näher und näher, und Remus wusste noch immer genauso wenig, wie er sich entscheiden sollte. In den letzten Tagen hatte er dauernd geschwankt zwischen Zu- und Absage. Einige Male war er knapp davor gewesen, Dumbledore einen Brief zu schreiben, er nehme das Angebot gerne an, aber genauso oft hätte er fast geschrieben, er lehne ab.
Der Kaffe war inzwischen kalt geworden. Lupin beschloss, das Frühstück zu beenden und ein Buch zu lesen, um abgelenkt zu sein. Er wusste, dass er die Entscheidung trotzdem treffen musste und auf diese Art nur vor sich hinschob, aber er hoffte, dass mir der Zeit irgendetwas passieren würde, das ihm diese Entscheidung abnahm. Er stand auf und ging zu seinem Bücherregal. Er suchte nach einem Buch, das er schon länger nicht gelesen hatte. Er las die Aufschriften auf den Buchrücken: "Magische Zeitgeschichte", "Dementoren - die kalten Wächter von Askaban", "Die magischen Kreaturen in den Wäldern Südenglands", "Zauberei im zweiten Weltkrieg", "Vollmondspuk - Alles über Werwölfe" und so weiter. Nach kurzer Zeit seufzte er. In den vergangen zwei Wochen hatte er alle seine Bücher gelesen, so oft hatte er eine Ablenkung gebraucht.
Mit Lesen konnte er sich also nicht zerstreuen. Er beschloss, stattdessen einen Spaziergang in die Winkelgasse zu machen. Er war schon lange nicht an der frischen Luft gewesen, und außerdem konnte er bei der Gelegenheit die magische Bibliothek aufsuchen, um sich neuen Lesestoff zu besorgen. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Es war regnerisch und neblig. Nicht das ideale Wetter, um aus dem Haus zu gehen, aber er wollte auch nicht in seiner Wohnung bleiben. Er zog sich seinen Mantel und seine Schuhe an und machte sich auf den Weg zum tropfenden Kessel.
Als Remus das etwas stickige Pub betrat, kam es ihm vor, als wären an diesem Tag weitaus mehr Zauberer als sonst in dem Lokal. Sie schienen ziemlich aufgeregt und er hörte, dass an allen Tischen eifrig diskutiert wurde, bekam aber nicht mit, worum es ging. Er beachtete die vielen Leute nicht richtig und dachte, bestimmt sei das schlechte Wetter der Grund dafür, dass viele Leute lieber im trockenen blieben als in die Winkelgasse einkaufen zu gehen. Er ging trotzdem in den Hinterhof, um von dort aus die Gasse zu betreten.
Die Winkelgasse war ziemlich leer, anscheinend hatte das Wetter wirklich viele vom Einkaufen abgehalten. Er hatte es nicht eilig und schlenderte langsam an den Auslagen vorbei, bevor er schließlich das alte, hohe Gebäude betrat, in dem sich die Bücherei befand.
Es dauerte eine Weile, bevor sich seine Augen an das helle Licht in der Eingangshalle der Bibliothek gewöhnt hatten. Er mochte dieses Haus. Anders als die meisten anderen Geschäfte in der Winkelgasse war die Bibliothek von einem angenehmen, hellen magischen Licht durchflutet, damit sich die Augen beim Lesen nicht zu sehr anstrengen mussten. Das Gebäude hatte fünf Stockwerke. In vier der Stockwerke waren Bücherregale untergebracht, im obersten Stockwerk gab es einen speziellen Leseraum. Dort hielt sich Remus am liebsten auf. Der Raum war in einem hellen Orange ausgemalt und hatte an einer Wand eine Fensterfront. Die Fenster reichten vom Fußboden bis zur Decke und ermöglichten einen tollen Ausblick über ganz London. Im ganzen Raum standen weiche, gepolsterte Armstühle. In diesem Raum konnte man in Ruhe lesen.
Remus beschloss, zuerst in den Leseraum zu gehen und dort die Zeitung zu lesen. Er fuhr mit dem Aufzug in die oberste Etage und betrat seinen Lieblingsraum. Er war an diesem Tag der einzige Besucher der die Lust verspürte, zu lesen, der ganze Raum war leer. Er ging zu einem der Stühle und setzte sich. Dann nahm er die aktuelle Ausgabe des Tagespropheten in die Hand. Als er einen Blick auf die Titelseite warf, erschrak er. Der Mann der dort abgebildet war, sah zum Fürchten aus. Er hatte ein eingefallenes, wächsernes, bleiches Gesicht, seine dunklen Haare waren verfilzt und reichten ihm bis an den Ellbogen. Aber nicht sein Anblick war es, der Lupin Angst machte. In diesem Gesicht lag etwas vertrautes, irgendetwas sagte Remus, dass er diesen Mann kennen sollte. Aber erst als er die Überschrift las, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es war Black, Sirius Black, aber auf den ersten Blick hatte dieser Mann nichts mit dem hübschen, fast immer fröhlichen Menschen zu tun, den Remus als seinen Freund in Erinnerung hatte.
Er war über diese Erkenntnis so geschockt, dass er sich vor Schreck nicht rühren konnte. Die Konfrontation mit dem Bild seines ehemaligen Freundes war vollkommen unerwartet gekommen, in dem Moment, in dem er am wenigsten damit gerechnet hatte. Er war auch erschrocken, wie sehr sich Sirius verändert hatte. Er wusste, dass ein Aufenthalt in Askaban einen Menschen veränderte, aber er hätte nicht erwartet, dass er jemanden so entstellen konnte.
Erst nach ungefähr fünf Minuten, in denen er erstarrt dagesessen hatte, fing er an, sich zu wundern, warum Sirius Black auf der Titelseite abgebildet war. Mit zitternden Fingern hob er die Zeitung auf, die ihm aus der Hand gefallen war, und begann zu lesen. Dick und fett konnte er den Titel des Berichts lesen:
Black aus Askaban ausgebrochen
Dem verurteilten Mörder von 13 Menschen, Sirius Black, gelang vergangene Nacht die Flucht aus Askaban, dem wohl sichersten Gefängnis der Zaubererwelt. Wie es passieren konnte, dass einer der schwerst bewachten Verbrecher fliehen konnte, ist noch unklar. Er ist bisher der einzige, dem es gelang, aus dem Hochsicherheitsgefängnis auszubrechen. Zaubereiminister Cornelius Fudge, der sich sofort nach Bekanntwerden von Blacks Flucht nach Askaban begab, versichert gegenüber dem Tagespropheten, die qualifiziertesten Auroren seien Black bereits auf der Spur und würden ihn bestimmt bald wieder nach Askaban bringen können, es bestehe also für die Zauberergesellschaft kein Grund, ein weiteres Massaker zu befürchten. Zu einer Stellungnahme, auf welchem Weg Black Askaban verlassen haben könnte, war Fudge nicht bereit. Mehr über Blacks Ausbruch lesen sie im Blattinneren, von den Seiten 2 bis 9.
Aber Remus wollte gar nicht mehr weiter lesen. Er hatte genug erfahren, um zu wissen, dass einer der skrupellosesten Verbrecher wieder auf freiem Fuß war. Er wusste auch, dass es für die Auroren des Ministeriums wahrscheinlich sehr schwierig sein würde, Black wieder einzufangen. Den Sirius hatte eine Möglichkeit, sich zu tarnen, von der sonst wahrscheinlich nur Remus wusste. Er hatte auch einen schlimmen Verdacht, wie es Black gelungen sein könnte, Askaban zu verlassen. Ob er dem Ministerium von Blacks Fähigkeit erzählen sollte? Aber dann würde er auch seine übrigen Freunde verraten, und auch wenn sie nicht mehr am Leben waren, wollte er das auf keinen Fall tun. Außerdem müsste er zugeben, dass er Dumbledores Vertrauen missbraucht hatte und drei Mitschüler zu einer illegalen Handlung verleitet hatte. Andererseits könnte ein solcher Hinweis hilfreich sein, Black zu fangen, und Remus war sich der Gefahr bewusst, die Black für die Menschheit darstellte - schließlich konnte er sich nur zu gut an das Massaker vor 12 Jahren erinnern, auch wenn er es lange Zeit verdrängt hatte.
Nein, er würde nicht verraten, dass Sirius ein Anmagus war. Er hatte zu viel Angst, zu viel Angst vor Fragen, die ihm gestellt werden würden. Er war sicher, dass man ihm, wenn man erführe, dass er einst Blacks Freund gewesen war, bestimmt vorwerfen würde, er hätte ihm geholfen. Die Tatsache, dass er ein Werwolf war, würde diesen Verdacht nur erhärten.
Aber plötzlich fiel etwas anderes ein, das er gegen Black tun konnte. Sirius hatte nicht viele Möglichkeiten, wohin er gehen könnte. Eine dieser Möglichkeiten war Hogwarts. Von der gemeinsamen Schulzeit kannte er das Schulgelände wie seine Westentasche, er wusste von zahlreichen Geheimgängen. Kombiniert mit der Fähigkeit, sich in einen Hund zu verwandeln, wäre es ein Leichtes für ihn, ungesehen ins Schloss zu kommen. In Hogwarts war Dumbledore, Voldemorts größter Feind. Wäre es für einen Spion Voldemorts nicht das Beste, was ihm passieren konnte, sich direkt dort einzuschleichen? Remus wollte Black daran hindern.
Doch er hatte noch andere Hintergedanken. Wenn Black, wie er glaubte, vorhatte, nach Hogwarts zu gehen, hätte er vielleicht dort die Möglichkeit, ihn zu fangen. Und das reizte ihn in zweierlei Hinsicht: Erstens wäre es seine Rache für all den Schmerz, den die Gedanken an die Vergangenheit bei Remus verursachten, und zweitens hätte er eine Menge Fragen an seinen ehemaligen Fragen.
Entschlossen legte er den Tagespropheten zur Seite und verließ den Raum. Er begab sich ins Erdgeschoß und verließ die Bücherei so schnell, dass der Bibliothekar, der ihn als Besucher kante, der normalerweise immer Stunden dort verbrachte, ihm verwundert nachsah.
Er machte sich zügig auf den Weg nach Hause. Dort angekommen setzte er sich an den Schreibtisch und begann zu schreiben.
Sehr geehrter Mr. Dumbledore! Ich habe lange über Ihr Angebot nachgedacht und möchte es hiermit dankend annehmen. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber unter Berücksichtigung neuester Ereignisse habe ich mich entschlossen. Ich hoffe, die Arbeit zu Ihrer vollsten Zufriedenheit ausführen zu können. Hochachtungsvoll, Remus Lupin
Wie mechanisch steckte er den Brief in den Umschlag, schrieb Dumbledores Namen darauf und machte sich auf den Weg zurück in die Winkelgasse, zum Magischen Postamt. Er dachte dabei nicht, und erst, als er wieder zu Hause war, wurde ihm klar, was er getan hatte. Nun gab es kein Zurück mehr für ihn. Er würde im nächsten Jahr an Hogwarts unterrichten. Er würde gezwungen sein, all die Plätze, die ihn an seine Schulzeit erinnerten, wiederzusehen und sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Er hoffte, dass er das schaffen würde.
