Also, zuerst kommt mal eine Entschuldigung:
Es tut mir echt wahnsinnig Leid, dass ich für diesen Kapitel so lange
gebraucht habe! Ich hoffe, ihr seid nicht böse! Ich hab einfach wahnsinnig
viel mit der Schule zu tun gehabt, zwischen den Weihnachts- und
Semesterferien ist es immer besonders schlimm, die Lehrer kommen da auf
einmal alle drauf, das sie noch so viele Noten brauchen, und das müssen
dann die armen Schüler aushalten. Aber heute hab ich die letzte Schularbeit
in dem Semester hinter mich gebracht, und am Freitag müssen dann die Noten
feststehen, also hab ich ab dann hoffentlich etwas weniger Stress.
Ich hoffe, ich schaff es, im Jänner noch das nächste Kapitel zu schreiben, weil in der ersten Februar-Woche bin ich auf Urlaub und dann müsstet ihr schon wieder so lange warten! Also, ich wird mich bemühen. Falls ich es bis dahin nicht schaffen sollt, möchte ich mich gleich im vornherein mal entschuldigen, und auch für alle zukünftigen längeren Wartezeiten! Und noch ein Dankeschön, dass ihr, obwohl ich euch immer warten lasse, so fleißig Reviews schreibt! Macht weiter so, die Reviews sind mir immer ein großer Ansporn!
Und noch @Rollkragenpulli: Danke, dass du gleich dreimal reviewt hast für das letzte Kapitel. Hab mich über das viele Lob sehr gefreut, und ich wird versuchen, deine Anregungen irgendwie einzubringen. Und keine Angst, ich habe meine Geschichte nicht vergessen und werde sie auch in Zukunft nicht vergessen!
So, und jetzt endlich Kapitel 7! Viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 7
"Tschüss! Und schreib uns oft!", rief ihm seine Mutter nach, bevor er in den Zug stieg. "Ja, mach ich!", sagte er und winkte seinen Eltern noch ein letztes Mal, dann schloss er die Zugtür hinter sich. Er freute sich. Endlich würde er seine Freunde wiedersehen. Er ging ans Ende des Wagons, und öffnete dir Tür zum letzten Abteil, in dem seine Freunde ihn bereits erwarteten.
"Moony!" hörte er erfreute Rufe, als er das Abteil betrat. Er lachte, hob seinen Koffer in ein Gepäcknetz und ließ sich dann in einen Sitz plumpsen. Er atmete tief ein und sagte dann: "Endlich geht's wieder ins gute, alte Hogwarts!"
"Was meinst du, wie froh ich bin, dass die Ferien zu Ende sind!", meinte Sirius, "Sie waren grässlich. Viel länger hätte ich es bei meiner Familie nicht ausgehalten. Ich hatte fast vergessen, wie schrecklich meine Eltern waren. Ständig wurde ich gefragt, ob meine Freunde reinblütig seien. Und dann musste ich mir stundenlang anhören, dass nur reinblütige Zauberer gut genug seien und lauter solche Dinge." Er schwieg kurz, dann hellte sich sein Gesicht auf und er sagte: "Aber jetzt ist das ja vorbei! Dieses Schuljahr wird bestimmt spitze. Und wie waren eure Ferien?" Alle fingen zu erzählen an, und für die nächsten Stunden war das Abteil von fröhlichem Geschwätz und Gelächter erfüllt.
James erzählte von einem Quidditch-Match, das er in den Ferien gesehen hatte: "Und gerade, als die Treiber einen Klatscher auf den Sucher schießen wollte, ging der plötzlich in einen Sturzflug und raste auf den Boden zu, alle glaubten, er würde auf den Boden knallen, aber einen halben Meter, bevor er aufprallte, riss er den Besen gerade noch in die Höhe und hatte den Schnatz gefangen." Seine Augen glühten vor Begeisterung bei der Erinnerung an das aufregende Spiel. Peter hört gespannt zu.
Remus lehnte sich entspannt zurück. Er war froh, seine Freunde wieder zu sehen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er sie alle in den Ferien vermisst hatte. Die anderen redeten noch immer über Quidditch. Sirius sagte: "Diesmal werden wir es den Slytherins zeigen!" "Ja, genau, ich freue mich schon auf Snapes Gesicht, wenn wir ihnen eine ordentliche Niederlage verpassen!", fügte James lachend hinzu. Auch Sirius musste grinsen und sagte: "Wenn wir schon von dem reden, mir ist in den Ferien ein toller Streich eingefallen, den wir ihm spielen könnten!" "Welcher denn? Schieß los!", meinte Remus gespannt. Da hörte er plötzlich ein lautes "Autsch!". "Was ist los!", fragte er Peter, doch dann fiel ihm auf, dass weder er, noch ein anderer seiner Freunde gesprochen hatte. Alles um ihn begann sich zu drehen und mit einem Ruck schreckte er aus seinem Traum hoch.
Um ihn herum war alles dunkel. Es dauerte etwas, bis ihm klar wurde, wo er war und warum er hier war. Um ihn herum hörte er aufgeregte Stimmen. Scheinbar war irgendetwas passiert. Ob das die Komplikationen waren, von denen Dumbledore geredet hatte? Remus überlegte, was er tun sollte. Das wichtigst war, zu wissen, was überhaupt los war. Den Stimmen nach zu schließen hatten die Schüler im Abteil so wie er keine Ahnung, was los war, deshalb beschloss er, nach vorne zum Lokführer zu gehen, um zu fragen, warum der Zug stehen geblieben war. Doch zuerst war es wichtig, dass die Schüler ruhig blieben. Noch war zwar keine Spur von Panik zu bemerken, aber er merkte deutlich, dass die Kinder unruhig wurden.
"Ruhe!", sagte er heiser. Augenblicklich verstummten die Stimmen um ihn herum. Er zückte seinen Zauberstab und beschwor ein kaltes Feuer, dass das Abteil wenigstens spärlich erleuchtete. Er warf kurz einen Blick in die Runde von verschreckten Gesichtern, aber im Halbdunkel konnte er sich keines davon besonders einprägen. Er forderte die Schüler auf, sich nicht von der Stelle zu rühren und ging auf die Tür zu, als diese geöffnet wurde.
Eine Welle von eisiger Kälte durchflutete das Abteil. Lupin musste nicht mehr einen Blick auf die Gestalt, die in der Tür stand werfen, um zu wissen, dass sie es mit einer der schrecklichsten magischen Gestalten, die es gab, zu tun hatten. "Dementoren!", schoss es ihm durch den Kopf, "Was haben die hier zu suchen?" Im nächsten Moment konnte er sich selbst die Antwort auf diese Frage geben. Natürlich, sie suchten Sirius. Aber wieso wurde er gerade im Hogwarts- Express gesucht? Würde er wirklich ein so großes Risiko gefasst zu werden auf sich nehmen, wenn er viel leichtere Möglichkeiten hatte, nach Hogwarts zu gelangen?
Aber er kam nicht mehr dazu, sich darüber länger den Kopf zu zerbrechen, denn in diesem Moment wurde seine Aufmerksamkeit auf einen der Schüler gelenkt, der vom Sitz gefallen war und ohnmächtig am Boden lag. Ohne nachzudenken, stieg er über den Schüler und stellte sich so zwischen den Dementor und ihn.
Er war zwar in Kämpfen gegen Voldemort vor über 12 Jahren öfters Dementoren gegenübergestanden und hatte einigermaßen gelernt, sich gegen diese Geschöpfe zu verteidigen, aber auch ihm war alles andere als wohl zumute. Die Kälte drang ihm bis in die Knochen, die rasselnden Atemgeräusche ließen ihm beinahe das Blut in den Adern gefrieren und in seinem Herzen machten sich tiefe Ratlosigkeit und Verzweiflung breit.
Aber er dachte daran, dass er als Schutz für die Schüler in diesem Zug saß, er war Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und nun musste er sie gegen eine der dunkelsten Gestalten verteidigen, die es gab. Das verlieh seiner Stimme eine gewisse Bestimmtheit, als er zu der Gestalt mit der Kapuze sagte: "Keiner von uns versteckt Sirius Black unter seinem Umhang. Geht."
Aber der Dementor machte keine Anstalten, zu gehen. Remus zückte seinen Zauberstab. Jetzt musste er sich konzentrieren. Er versuchte verzweifelt, trotz der Verzweiflung an ein glückliches Erlebnis zu denken, aber so sehr er sich auch bemühte, seine glücklichen Gedanken waren nicht stark genug, um die Traurigkeit zu verbannen. Doch da fiel ihm der Traum ein, aus dem er erst vor kurzem hochgeschreckt war, und plötzlich tauchten vor seinem inneren Auge diese glücklichen Szenen wieder auf. Der Gedanke an diese Zugfahrt erfüllte ihn mit Glücklichkeit und vertrieb die Verzweiflung. "Expecto Patronum", rief er.
Sofort kam aus der Spitze seines Zauberstabes etwas Silbernes, das sich zu einem riesigen Löwen formierte. Der Patronus schwebte auf den Dementor zu. Die verhüllte Gestalt wich zurück und ergriff schließlich die Flucht. Der silberne Löwe blieb noch kurz in der Tür stehen, als wolle er sicher gehen, dass das schreckliche Wesen nicht zurückkehrte. Dann löste es sich in Luft auf.
Sofort, als der Dementor den Raum verlassen hatte, wurde es wieder wärmer im Waggon und man konnte deutlich spüren, wie von den Schülern eine große Last genommen wurde. Nach kurzer Zeit fingen die Lampen wieder an zu leuchten und der Zug setzte sich langsam wieder in Bewegung. Lupin atmete auf. Die Gefahr war, für diese Moment, gebannt.
Dann wandte er sich wieder dem am Boden liegenden Schüler zu. Die anderen Kinder waren über ihn gebeugt, sodass er zuerst sein Gesicht nicht sehen konnte. Dann aber beugte auch er sich über den Ohnmächtigen und blickte in dessen Gesicht. Zum zweiten Mal schien ihm das Blut in den Adern zu gefrieren, doch diesmal war dazu kein Dementor nötig. Für einen Moment war er sicher, James vor sich zu haben. Hatte er jetzt Halluzinationen? Sein Freund war doch lange tot. Remus bekam weiche Knie und wäre beinahe selbst ohnmächtig geworden.
Da riefen die am Boden knienden Kinder ihrem Freund zu: "Harry, wach auf!" Sie gaben ihm Ohrfeigen. Beim Namen des Jungen wurde Remus schlagartig alles klar. Harry Potter! Wie hatte er auf James Sohn vergessen können? Natürlich, er hatte nicht wirklich vergessen, dass James einen Sohn hatte, aber er hatte nie daran gedacht, dass Harry mittlerweile 13 Jahre alt war und in Hogwarts zur Schule ging.
Er unterbrach seine Gedanken, als Harry zu sich kam. Er sah den übrigen Kindern schweigend zu, als sie Harry auf seinen Platz zurückhievten. Auch sie sahen nicht viel besser als Harry aus, sie waren sehr bleich und die Angst stand ihnen noch ins Gesicht geschrieben. Man konnte ihnen deutlich ansehen, wie sehr ihnen der Dementor zugesetzt hatte. "Schokolade!", schoss es ihm durch den Kopf, dass war es, was sie brauchten. Er erinnerte sich, dass sich in seinem Koffer noch ein großer Riegel davon befand. Er hatte eine große Schwäche für Schokolade und hatte immer einige Tafeln zu Hause. Wenn es ihm besonders schlecht ging, halfen einige Stücke immer, ihn etwas aufzumuntern.
Er begann in seinem Koffer zu wühlen und hatte bald gefunden, was er suchte. Er brach die Stücke auseinander und begann, sie an die Kinder zu verteilen. Harry reichte er ein besonders großes Stück und sagte: "Iss. Dann geht's dir besser!". Der Junge nahm die Schokolade, aber anstatt sie in den Mund zu stecken, fragte er: "Was war das für ein Wesen?" Lupin seufzte und antwortete: "Ein Dementor." Als die anderen ihn nur fragend anblickten, fügte er hinzu, "Einer der Dementoren aus Askaban."
Alle, besonders Harry, starrten ihn an. Er fühlte sich äußerst unwohl in seiner Haut. Nachdem er Harry noch einmal aufgefordert hatte, die Schokolade zu essen, sagte er: "Entschuldigt mich, ich muss mit dem Zugführer sprechen." Dann trat er auf den Gang und begab sich in den vorderen Teil des Zuges, erleichtert, für kurze Zeit allein nachdenken zu können.
Ich hoffe, ich schaff es, im Jänner noch das nächste Kapitel zu schreiben, weil in der ersten Februar-Woche bin ich auf Urlaub und dann müsstet ihr schon wieder so lange warten! Also, ich wird mich bemühen. Falls ich es bis dahin nicht schaffen sollt, möchte ich mich gleich im vornherein mal entschuldigen, und auch für alle zukünftigen längeren Wartezeiten! Und noch ein Dankeschön, dass ihr, obwohl ich euch immer warten lasse, so fleißig Reviews schreibt! Macht weiter so, die Reviews sind mir immer ein großer Ansporn!
Und noch @Rollkragenpulli: Danke, dass du gleich dreimal reviewt hast für das letzte Kapitel. Hab mich über das viele Lob sehr gefreut, und ich wird versuchen, deine Anregungen irgendwie einzubringen. Und keine Angst, ich habe meine Geschichte nicht vergessen und werde sie auch in Zukunft nicht vergessen!
So, und jetzt endlich Kapitel 7! Viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 7
"Tschüss! Und schreib uns oft!", rief ihm seine Mutter nach, bevor er in den Zug stieg. "Ja, mach ich!", sagte er und winkte seinen Eltern noch ein letztes Mal, dann schloss er die Zugtür hinter sich. Er freute sich. Endlich würde er seine Freunde wiedersehen. Er ging ans Ende des Wagons, und öffnete dir Tür zum letzten Abteil, in dem seine Freunde ihn bereits erwarteten.
"Moony!" hörte er erfreute Rufe, als er das Abteil betrat. Er lachte, hob seinen Koffer in ein Gepäcknetz und ließ sich dann in einen Sitz plumpsen. Er atmete tief ein und sagte dann: "Endlich geht's wieder ins gute, alte Hogwarts!"
"Was meinst du, wie froh ich bin, dass die Ferien zu Ende sind!", meinte Sirius, "Sie waren grässlich. Viel länger hätte ich es bei meiner Familie nicht ausgehalten. Ich hatte fast vergessen, wie schrecklich meine Eltern waren. Ständig wurde ich gefragt, ob meine Freunde reinblütig seien. Und dann musste ich mir stundenlang anhören, dass nur reinblütige Zauberer gut genug seien und lauter solche Dinge." Er schwieg kurz, dann hellte sich sein Gesicht auf und er sagte: "Aber jetzt ist das ja vorbei! Dieses Schuljahr wird bestimmt spitze. Und wie waren eure Ferien?" Alle fingen zu erzählen an, und für die nächsten Stunden war das Abteil von fröhlichem Geschwätz und Gelächter erfüllt.
James erzählte von einem Quidditch-Match, das er in den Ferien gesehen hatte: "Und gerade, als die Treiber einen Klatscher auf den Sucher schießen wollte, ging der plötzlich in einen Sturzflug und raste auf den Boden zu, alle glaubten, er würde auf den Boden knallen, aber einen halben Meter, bevor er aufprallte, riss er den Besen gerade noch in die Höhe und hatte den Schnatz gefangen." Seine Augen glühten vor Begeisterung bei der Erinnerung an das aufregende Spiel. Peter hört gespannt zu.
Remus lehnte sich entspannt zurück. Er war froh, seine Freunde wieder zu sehen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er sie alle in den Ferien vermisst hatte. Die anderen redeten noch immer über Quidditch. Sirius sagte: "Diesmal werden wir es den Slytherins zeigen!" "Ja, genau, ich freue mich schon auf Snapes Gesicht, wenn wir ihnen eine ordentliche Niederlage verpassen!", fügte James lachend hinzu. Auch Sirius musste grinsen und sagte: "Wenn wir schon von dem reden, mir ist in den Ferien ein toller Streich eingefallen, den wir ihm spielen könnten!" "Welcher denn? Schieß los!", meinte Remus gespannt. Da hörte er plötzlich ein lautes "Autsch!". "Was ist los!", fragte er Peter, doch dann fiel ihm auf, dass weder er, noch ein anderer seiner Freunde gesprochen hatte. Alles um ihn begann sich zu drehen und mit einem Ruck schreckte er aus seinem Traum hoch.
Um ihn herum war alles dunkel. Es dauerte etwas, bis ihm klar wurde, wo er war und warum er hier war. Um ihn herum hörte er aufgeregte Stimmen. Scheinbar war irgendetwas passiert. Ob das die Komplikationen waren, von denen Dumbledore geredet hatte? Remus überlegte, was er tun sollte. Das wichtigst war, zu wissen, was überhaupt los war. Den Stimmen nach zu schließen hatten die Schüler im Abteil so wie er keine Ahnung, was los war, deshalb beschloss er, nach vorne zum Lokführer zu gehen, um zu fragen, warum der Zug stehen geblieben war. Doch zuerst war es wichtig, dass die Schüler ruhig blieben. Noch war zwar keine Spur von Panik zu bemerken, aber er merkte deutlich, dass die Kinder unruhig wurden.
"Ruhe!", sagte er heiser. Augenblicklich verstummten die Stimmen um ihn herum. Er zückte seinen Zauberstab und beschwor ein kaltes Feuer, dass das Abteil wenigstens spärlich erleuchtete. Er warf kurz einen Blick in die Runde von verschreckten Gesichtern, aber im Halbdunkel konnte er sich keines davon besonders einprägen. Er forderte die Schüler auf, sich nicht von der Stelle zu rühren und ging auf die Tür zu, als diese geöffnet wurde.
Eine Welle von eisiger Kälte durchflutete das Abteil. Lupin musste nicht mehr einen Blick auf die Gestalt, die in der Tür stand werfen, um zu wissen, dass sie es mit einer der schrecklichsten magischen Gestalten, die es gab, zu tun hatten. "Dementoren!", schoss es ihm durch den Kopf, "Was haben die hier zu suchen?" Im nächsten Moment konnte er sich selbst die Antwort auf diese Frage geben. Natürlich, sie suchten Sirius. Aber wieso wurde er gerade im Hogwarts- Express gesucht? Würde er wirklich ein so großes Risiko gefasst zu werden auf sich nehmen, wenn er viel leichtere Möglichkeiten hatte, nach Hogwarts zu gelangen?
Aber er kam nicht mehr dazu, sich darüber länger den Kopf zu zerbrechen, denn in diesem Moment wurde seine Aufmerksamkeit auf einen der Schüler gelenkt, der vom Sitz gefallen war und ohnmächtig am Boden lag. Ohne nachzudenken, stieg er über den Schüler und stellte sich so zwischen den Dementor und ihn.
Er war zwar in Kämpfen gegen Voldemort vor über 12 Jahren öfters Dementoren gegenübergestanden und hatte einigermaßen gelernt, sich gegen diese Geschöpfe zu verteidigen, aber auch ihm war alles andere als wohl zumute. Die Kälte drang ihm bis in die Knochen, die rasselnden Atemgeräusche ließen ihm beinahe das Blut in den Adern gefrieren und in seinem Herzen machten sich tiefe Ratlosigkeit und Verzweiflung breit.
Aber er dachte daran, dass er als Schutz für die Schüler in diesem Zug saß, er war Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und nun musste er sie gegen eine der dunkelsten Gestalten verteidigen, die es gab. Das verlieh seiner Stimme eine gewisse Bestimmtheit, als er zu der Gestalt mit der Kapuze sagte: "Keiner von uns versteckt Sirius Black unter seinem Umhang. Geht."
Aber der Dementor machte keine Anstalten, zu gehen. Remus zückte seinen Zauberstab. Jetzt musste er sich konzentrieren. Er versuchte verzweifelt, trotz der Verzweiflung an ein glückliches Erlebnis zu denken, aber so sehr er sich auch bemühte, seine glücklichen Gedanken waren nicht stark genug, um die Traurigkeit zu verbannen. Doch da fiel ihm der Traum ein, aus dem er erst vor kurzem hochgeschreckt war, und plötzlich tauchten vor seinem inneren Auge diese glücklichen Szenen wieder auf. Der Gedanke an diese Zugfahrt erfüllte ihn mit Glücklichkeit und vertrieb die Verzweiflung. "Expecto Patronum", rief er.
Sofort kam aus der Spitze seines Zauberstabes etwas Silbernes, das sich zu einem riesigen Löwen formierte. Der Patronus schwebte auf den Dementor zu. Die verhüllte Gestalt wich zurück und ergriff schließlich die Flucht. Der silberne Löwe blieb noch kurz in der Tür stehen, als wolle er sicher gehen, dass das schreckliche Wesen nicht zurückkehrte. Dann löste es sich in Luft auf.
Sofort, als der Dementor den Raum verlassen hatte, wurde es wieder wärmer im Waggon und man konnte deutlich spüren, wie von den Schülern eine große Last genommen wurde. Nach kurzer Zeit fingen die Lampen wieder an zu leuchten und der Zug setzte sich langsam wieder in Bewegung. Lupin atmete auf. Die Gefahr war, für diese Moment, gebannt.
Dann wandte er sich wieder dem am Boden liegenden Schüler zu. Die anderen Kinder waren über ihn gebeugt, sodass er zuerst sein Gesicht nicht sehen konnte. Dann aber beugte auch er sich über den Ohnmächtigen und blickte in dessen Gesicht. Zum zweiten Mal schien ihm das Blut in den Adern zu gefrieren, doch diesmal war dazu kein Dementor nötig. Für einen Moment war er sicher, James vor sich zu haben. Hatte er jetzt Halluzinationen? Sein Freund war doch lange tot. Remus bekam weiche Knie und wäre beinahe selbst ohnmächtig geworden.
Da riefen die am Boden knienden Kinder ihrem Freund zu: "Harry, wach auf!" Sie gaben ihm Ohrfeigen. Beim Namen des Jungen wurde Remus schlagartig alles klar. Harry Potter! Wie hatte er auf James Sohn vergessen können? Natürlich, er hatte nicht wirklich vergessen, dass James einen Sohn hatte, aber er hatte nie daran gedacht, dass Harry mittlerweile 13 Jahre alt war und in Hogwarts zur Schule ging.
Er unterbrach seine Gedanken, als Harry zu sich kam. Er sah den übrigen Kindern schweigend zu, als sie Harry auf seinen Platz zurückhievten. Auch sie sahen nicht viel besser als Harry aus, sie waren sehr bleich und die Angst stand ihnen noch ins Gesicht geschrieben. Man konnte ihnen deutlich ansehen, wie sehr ihnen der Dementor zugesetzt hatte. "Schokolade!", schoss es ihm durch den Kopf, dass war es, was sie brauchten. Er erinnerte sich, dass sich in seinem Koffer noch ein großer Riegel davon befand. Er hatte eine große Schwäche für Schokolade und hatte immer einige Tafeln zu Hause. Wenn es ihm besonders schlecht ging, halfen einige Stücke immer, ihn etwas aufzumuntern.
Er begann in seinem Koffer zu wühlen und hatte bald gefunden, was er suchte. Er brach die Stücke auseinander und begann, sie an die Kinder zu verteilen. Harry reichte er ein besonders großes Stück und sagte: "Iss. Dann geht's dir besser!". Der Junge nahm die Schokolade, aber anstatt sie in den Mund zu stecken, fragte er: "Was war das für ein Wesen?" Lupin seufzte und antwortete: "Ein Dementor." Als die anderen ihn nur fragend anblickten, fügte er hinzu, "Einer der Dementoren aus Askaban."
Alle, besonders Harry, starrten ihn an. Er fühlte sich äußerst unwohl in seiner Haut. Nachdem er Harry noch einmal aufgefordert hatte, die Schokolade zu essen, sagte er: "Entschuldigt mich, ich muss mit dem Zugführer sprechen." Dann trat er auf den Gang und begab sich in den vorderen Teil des Zuges, erleichtert, für kurze Zeit allein nachdenken zu können.
