Hier ist mein neues Kapitel! Tut mir Leid, dass ihr so lange habt warten müssen! Mir ist irgendwie immer was dazwischen gekommen, seid bitte nicht böse! Ich wollte in dem Kapitel eigentlich noch mehr schreiben, das Fest beschreiben und so, aber dann hat das Gespräch zwischen Lupin und Dumbledore irgendwie ein Eigenleben entwickelt und ist dann so lang geworden, dass es irgendwie schon für ein eigenes Kapitel gereicht hat. Zumindest wäre es (für mein Verhältnisse, ich weiß andere schreiben viel längere Kapitel) sehr lang geworden, wenn ich das Fest noch dazugeschrieben hätte, und außerdem hättet ihr dann noch länger warten müssen. Ich hoffe, ihr schreibt ganz viele Reviews! Ich würde gerne eure Meinung wissen, wie ihr die Geschichte findet! Wie findet ihr eigentlich jetzt die Kapitellänge? Und stört es euch, wenn ich jetzt so lange drum rum schreibe, bevor er überhaupt zu unterrichten beginnt? Ich hab nämlich das Gefühl, dass ich immer bei Geschichten eher knapp anfang und dann zu ausführlich werde. Was denkt ihr? Also, schreibt mir, wenn es euch gefällt oder auch wenn es euch nicht gefällt (sagt dann aber dazu, warum)! Und jetzt viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 9 Gespräch

Er trat durch die große Eingangstüre. Etwas ziellos stand er in der Halle. Er wusste nicht, wohin er gehen sollte, Dumbledore hatte ihm nicht gesagt, wo er untergebracht sein würde. Als er schon daran dachte, zuerst zum Schulanfangsfest in die Große Halle zu gehen und darauf zu hoffen, dort die Gelegenheit zu haben, mit dem Direktor zu reden, kam Dumbledore eine Treppe herunter.

„Ah, Remus, wie gut dich hier zu treffen!", sagte der alte Zauberer und streckte ihm die Hand zur Begrüßung hin. Remus ergriff die Hand und schüttelte sie und erwiderte:„Ich bin auch froh, sie hier zu sehen. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte!" „Natürlich!", antwortete Dumbledore, „Ich werde dir gleich dein Zimmer zeigen. Auf dem Weg dorthin können wir gleich noch einige anderen Dinge besprechen! Folge mir einfach!" Er sprach einen Zauber aus, damit Remus' Koffer ihm schwebend folgte und ging dann auf die Treppe zu, die er gerade erst heruntergekommen war.

Remus folgte ihm. Er war sehr froh, wieder hier zu sein. Wie hatte er auch nur eine Sekunde daran zweifeln können, dass es richtig war, den Job anzunehmen? Er gehörte doch hierher, in seinem ganzen Leben hatte er sich nirgends so zu Hause gefühlt wie hier. „Wie ich deiner Nachricht entnehme", unterbrach der Schulleiter seine Gedanken, „hast du bereits mit unseren diesjährigen ‚Gästen' Bekanntschaft gemacht." Sein Gesicht verfinsterte sich. „Die Dementoren werden das ganze Jahr hier bleiben?", fragte Lupin. „Ja, leider!", meinte Dumbledore betrübt, „Ich habe Fudge versucht zu überzeugen, dass es nicht zum Wohl der Schüler ist, sie durch diese Wesen beschützen zu wollen." Er seufzte. „Aber er wollte nicht auf mich hören. Aber solange ich hier Direktor bin, wird kein Dementor Hogwarts betreten." „Es wäre schrecklich, wenn sie sich auch hier im Schloss herumtreiben würden.", meinte Lupin düster. „Niemand könnte sich mehr aufs Lernen konzentrieren. Sie wissen ja, was im Zug passiert ist."

„Ach ja! Du hast ja Harry kennen gelernt!", meinte Dumbledore, „Ich hatte mich schon gewundert, warum du dich in deinen Briefen gar nicht nach ihm erkundigt hast." „Um ehrlich zu sein, ich hatte ihn total vergessen...", gab Remus leicht verlegen zu. Dumbledore wirkte erstaunt. „Vergessen?", fragte er mit leicht amüsierter Stimme, „Ich glaube, du bist der erste Mensch, den ich in den letzten 12 Jahren getroffen habe, der Harry Potter vergessen hat." Lupin antwortete nachdenklich: „Vielleicht wäre ‚verdrängt' das bessere Wort. Ich habe so angestrengt versucht, die Ereignisse damals zu vergessen...." Ihm fehlten die richtigen Worte, um weiterzureden, aber er wusste, Dumbledore würde es verstehen.

„Dann muss es doch ein ziemlicher Schock für dich gewesen sein, ihn im Zug zu treffen!", sagte der Schulleiter mitfühlend. „Da haben Sie Recht! Zuerst dachte ich...", er brachte die Worte nicht über die Lippen. „Es sei James?" vollendete Dumbledore den Satz für ihn. Remus war ihm sehr dankbar dafür, wieder einmal wunderte er sich, wie gut der Direktor ihn kannte. Es war fast, als wäre er wieder dessen Schüler. Er nickte. „Tja, über diese Ähnlichkeit haben sich schon viele gewundert", meinte Dumbledore.

Eine Kurze Zeit lang gingen beide schweigend nebeneinander her, dann brach der Schulleiter die Stille: „Ich weiß, dass es schwer für dich ist, Harry jetzt zu unterrichten." Als Remus still blieb, fuhr er fort: „Ich möchte dich trotzdem bitten, im nächsten Jahr ein Auge auf ihn zu werfen." Remus schwieg noch immer. Konnte Dumbledore Gedanken lesen? Er hatte sich doch erst vor kurzem im Zug vorgenommen, sich in diesem Jahr etwas um Harry zu kümmern.

„Du fragst dich vielleicht, warum das notwendig ist!", sagte Dumbledore, als Remus weiter nichts sagte, „Aber weißt du, Harry sieht nicht nur so aus wie James, er ist ihm auch so ähnlich, besonders was Schulregeln und ähnliches betrifft." Lupin musste grinsen. „Und ich denke nicht, dass Harry in diesem Jahr draußen herumziehen sollte. Nicht nur wegen der Dementoren. Auch wegen...", fuhr der Direktor fort. Er machte ein kurze Pause. „Wegen Sirius?" fragte Remus leise. „Ja", sagte Dumbledore knapp. Er klang besorgt und traurig. „Wir haben Informationen, dass er möglicherweise hinter Harry her ist."

Remus fragte nicht nach dem Grund dafür. Er konnte sich schon ausmalen, warum ein Anhänger Voldemorts denjenigen vernichten wollte, der für den Niedergang seines Meisters verantwortlich war. Er seufzte. „Also, wie gesagt, ich möchte dich bitten, ein wenig auf Harry aufzupassen. Auch wenn es dir schwerfällt. Könntest du das machen?" Remus nickte nur.

„Und noch etwas: Wenn du irgendeine Idee hast, wie Sirius ins Schloss kommen könnte, dann erzähl es mir. Denk darüber nach. Er war dein Freund, vielleicht fällt dir irgendetwas wichtiges ein. Immerhin bist du der einzige seiner damaligen besten Freunde, der noch am Leben ist."

Remus schluckte und ging weiter still neben Dumbledore her. Plötzlich wurde er sich dieser Tatsache wieder schmerzlich bewusst. Er war der einzige, der noch übrig war. Außer Sirius natürlich.

Er ließ sich Dumbledores Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Sirius war also hinter Harry her und würde versuchen ins Schloss zu gelangen. Dumbledore wollte wissen, ob er eine Ahnung hatte, wie ihm das gelingen würde. Leider hatte er das. Er seufzte bitter. Sirius kannte zahlreiche Geheimgänge, sie hatten schließlich in ihrer Schulzeit gemeinsam ein Karte geschrieben, in der sie alle verzeichnet waren. Außerdem konnte er die Gestalt eines Hundes annehmen. Wahrscheinlich würde es ihm so ein Leichtes sein, ins Schloss einzudringen. Vor allem, da niemand von dieser Fähigkeit wusste.

Sollte er Dumbledore davon erzählen? Ihm von allem erzählen, was sie damals in ihrer Schulzeit in den Vollmondnächten getan hatten? Es würde Dumbledore bestimmt dabei helfen, Harry zu schützen. Und wollte er denn nicht, dass Harry beschützt wurde? Dass Sirius Black nicht an ihm Rache nehmen konnte dafür, dass er Voldemort vernichtet hatte?

Natürlich wollte er das. Trotzdem zögerte er. Davon zu erzählen, dass Sirius, James und Peter unverzeichnete Animagi waren, würde bedeuten zuzugeben, dass er jahrelang Dumbledores Vertrauen missbraucht hatte, dass er andere Schüler dazu verleitet hatte, etwas illegales und gefährliches zu tun.

Aber würde er Dumbledores Vertrauen nicht noch mehr missbrauchen, wenn er es ihm jetzt nicht erzählte? Er war schließlich der einzige, der ihm davon berichten konnte, denn wie Dumbledore schon gesagt hatte war er der einzige, der von den Rumtreibern übrig war. Er seufzte und holte Luft. Er würde es ihm sagen.

Doch in diesem Moment sagte Dumbledore: „So, da wären wir!" Er öffnete die Tür zu ihrer Rechten. „Hier ist dein Zimmer! Ich hoffe es gefällt dir! Mach es dir bequem, es wird für die nächsten Monate dein Zuhause sein. Hoffentlich hast du eine schöne Zeit!"

Remus trat ein und sah sich um. Das Zimmer war groß und freundlich. Der Tür gegenüber war ein Fenster, das durch schwere, dunkelrote Vorhänge verdeckt war. Vor dem Fenster stand ein breites Bett mit weichem Bettzeug, das die selbe Farbe wie die Vorhänge hatte. Rechts neben der Tür war ein kleiner Kamin, in dem ein Feuer loderte. Vor dem Kamin stand ein bequemer Ohrensessel, der mit weichem, dunkelblauem Stoff bezogen war. Daneben war ein hohes Regal. In einigen Reihen standen schon Bücher, einige waren frei. Auf der anderen Seite der Tür war ein großer Schrank aus Holz. Auf dem Boden lag ein großer Teppich mit blau-rot-grün kariertem Muster. An den Wänden hingen verschiedene Bilder.

Remus drehte sich zu Dumbledore um. Der alte Zauberer machte einen Wink mit dem Zauberstab und Remus' Koffer, der die ganze Zeit hinter ihm hergeschwebt war, flog durch die Tür und landete neben dem Schrank.

„Entschuldige mich jetzt bitte!", sagte Dumbledore, „Aber ich muss zurück in die große Halle. Das Fest startet in Kürze. Richte dich hier gemütlich ein und komm dann auch. Du findest doch den Weg?" „Ich denke schon!", antwortete Lupin. „Dann werde ich jetzt gehen. Wir werden morgen noch ein Gespräch führen wegen der Sicherheitsvorkehrungen zu Vollmond", meinte Dumbledore. Er drehte um und ging den Gang entlang.

Remus schloss die Tür und begann, seinen Koffer auszuräumen. Die wenige Kleidungsstücke räumte er in den Schrank, die Bücher auf das Regal. Dann setzte er sich in den Ohrensessel. Eigentlich könnte er jetzt zum Fest in die große Halle gehen, aber er wollte noch kurz nachdenken. Er war nicht dazu gekommen, Dumbledore davon zu erzählen, dass Sirius ein Animagus war. Er würde natürlich noch Gelegenheit haben, ihm später alles zu beichten, aber er wusste nicht, ob er dann den Mut dazu haben würde. Doch er beschloss, sich jetzt nicht den Kopf darüber zu zerbrechen und stattdessen das Fest zu genießen. Er stand auf, verließ sein Zimmer und ging in die große Halle.