Disclaimer: Nichts gehört mir, bis auf die Personen und Namen, die euch NICHT bekannt vorkommen ^.^ Ansonsten liegen die Rechte bei J.R.R Tolkien und seinem Sohn.
Von Frucht- und Fleckenzwergen
Die Pferde mühten sich folgsam und so schnell es ihnen möglich war durch das immer dichter werdende Gestrüpp des Düsterwaldes. Die Sonne war erst vor kurzer Zeit am Himmel erschienen und hatte die paar kleinen Wölkchen mit ihren Strahlen verjagt, die ihr die Sich auf die Welt verwehren wollten. Doch seit sie die Berge des Düsterwaldes hinter sich gelassen hatten, sahen Indûrin und seine Gefolgsleute so gut wie nie den wolkenlosen Himmel. Nur ab und an fiel ein verirrter Sonnenstrahl auf das feuchte Laub des Waldbodens.
Gut 2 Wochen kämpften sie sich nun schon durch das wirre Unterholz. Der Weg außerhalb des Waldes war ihnen zu riskant gewesen, da hinter jedem der Bäume ein Haradrim hätte lauern können. Hier, im Dickicht des Waldes würden sie womöglich nicht im Hinterhalt lauern. So ritt man zwar geschützt, kam aber nur sehr langsam voran.
Indûrin trieb sein Pferd mit sanften, jedoch drängenden Worten vorwärts. Die Stirn hatte er in Falten gezogen und er fixierte seine Umgebung aufmerksam. So ernst und schweigsam hatten die Bogenschützen ihn schon lange nicht mehr erlebt. Sie mussten unbedingt zurück in Reich der Waldelben und König Thranduil davon in Kenntnis setzen, dass Liara spurlos verschwunden war. Geflohen war sie nicht. Dessen war Indûrin sich ziemlich sicher. Hatten Haradrim oder gar Orks sie entführt?
Einer der knorrigen Äste streifte seine Wange. Die Bäume in diesem Teil des Waldes waren ziemlich unfreundlich, ja sogar feindselig gegen alles und jeden. Sie hatten noch eine erhebliche Strecke vor sich, jedoch würden sie bald die Grenzen der Heimat überschreiten. Wie der König wohl auf ihre Nachricht reagieren würde?
Nach kurzer Zeit des mühsamen Voranquälens, gelangten sie endlich auf einen Waldweg. Zwar eng und schmal und auch nicht besonders gut begehbar, aber dennoch wusste Indûrin nun, wo sie sich befanden. Es war nun wirklich nicht mehr weit. Sie würden die Grenze innerhalb der nächsten paar Minuten erreichen.
„Stop! Zügelt Eure Pferde und verharret still!", gewahrten sie eine laute, herrische Stimme. Sie schien aus den Bäumen zu kommen. Sofort gebot Indûrin den hinter ihm Reitenden, ihre Pferde anzuhalten und sich nicht zu rühren. Auch er machte keine Anstalten sich umzusehen und so sah er die Wache erst, als sie vom Baum direkt vor sein Pferd sprang. Dieses tänzelte erschrocken einige Schritte zurück.
„Weist Euch aus! Woher kommt Ihr? Was ist Euer Anliegen?", fragte der bewaffnete Elb weiter. Indûrin erwiderte ruhig und ernst dessen Blick. Er kannte den jungen Elben noch nicht. Aber es war auch kein Wunder. Nicht alle wohnten in der Hauptstadt nahe des Palastes König Thranduils. Viele besiedelten Waldstücke nahe der Grenzen oder weit im Norden. So war es unmöglich alle Elben des Düsterwaldes zu kennen.
„Mein Name ist Indûrin, Heradels Sohn. Und ich bin auf dem Weg in die Hauptstadt, dem König eine dringende Nachricht hinterbringen.", erläuterte der Elb und sprang galant von seinem Pferd. Der andere senkte den Bogen und seine Gesichtszüge entspannten sich.
„Verzeiht meine Unhöflichkeit, Indûrin. Nur gab man uns den Befehl, jeden Einreisenden strengsten zu überprüfen. Es heißt, eine ungewisse Gefahr lauerte um die Wälder Düsterwalds. Zu allem Übel erreichte uns die traurige Kunde, dass Prinz Legolas, der an die Ostgrenze des Waldes, die Haladrim zu erspähen ritt, nicht mit seiner Gefolgschaft zurückkehrte, sondern selbst gefangen wurde."
Der schwarzhaarige Elb traute seinen Ohren nicht und seine Augen musterten den etwas kleineren verwirrt. Er hörte, wie ein Raunen durch seine Bogenschützen ging. Legolas entführt? Der Prinz Düsterwalds war nicht zurückgekehrt? Eine dunkle Vorahnung ergriff sein Herz und ein Schatten legte sich darüber. Nicht nur das fremdartige Mädchen, sondern auch sein Freund war verschwunden. Ob es da einen Zusammenhang gab?
„Habt Dank für Eure Auskunft.", sprach Indûrin und nickte der Wache freundlich zu, ehe er sich auf sein Pferd schwang und den anderen einen Wink gab, sich in Bewegung zu setzen.
„Wir müssen uns beeilen, denn auch wir bringen die Kunde eines verschwundenen Mädchens in die Hauptstadt."
„Wenn dem so ist, so zieht geschwind weiter. Ihr werdet, wenn Ihr euch eilt in ein paar Stunden vor des Königs Palast sein.", erwiderte der andere. Indûrin nickte dankbar und trieb sein Pferd voran. Jedoch hielt ihn ein Ruf noch einmal zurück.
„Wartet! Wenn es Euch nichts ausmacht, so werde ich Euch begleiten. Ein Freund von mir lebt in der Hauptstadt und außerdem kenne ich den Weg dorthin nur zu gut. Ich kann Euch führen und Ihr werdet schneller am Ziel sein." Indûrin besann sich kurz, nickte dann aber freundlich.
„Nun, so geleitet uns den Weg."
„Gureldon", stellte sich der Elb vor. „Gureldon, Indarors Sohn."
~*~
Immer noch verharrte Legolas reglos in den Ästen eines großen Baumes und sah auf die Horde Orks herab. Die Entdeckung, die er soeben gemacht hatte, ließ ihn an seinem verstand zweifeln. Was um Erus Willen hatte eine Elbe hier zu suchen? Ihm war nicht bekannt, dass einige Stämme hier leben sollten. Es wäre ihm sicher zu Ohren gekommen. Und dennoch hatten die Orks eine kleine Elbe in ihren Fängen. Wer weiß, was sie noch mit ihr vorhatten.
Unschlüssig und scharf nachdenkend blickte er auf das Spektakel herab, dass sich ihm bot. Die kleine Elbe, Legolas schätzte sie mindestens 600 Jahre jünger, versuchte verzweifelt die Stricke, die ihr um den Hals gelegt waren durchzubeißen. Darauf folgte ein Schlag der Orks, als diese es bemerkten.
„Stinkendes Elbenweib! Wirst du dich wohl benehmen, oder willst du gleich, dass nur noch ausgebleichte Knochen von dir auf deine Existenz hinweisen!?", fauchte ein Ork bedrohlich zwischen seinen gelben Zähnen hervor. Der heimlich Beobachter biss zornig die Zähne zusammen. So wie die Lage im Moment erschien, konnte er dem Mädchen nicht helfen. Schließlich hatte er keine Waffe, mit der er den ein oder anderen Ork hätte umlegen können.
Plötzlich wandte sie das Gesicht zu ihm und blickte ihn voll an. Legolas erwiderte den Blick ruhig und fragend. Wie sie ihn hatte bemerken können, war nicht weiter fraglich. Sie war eine Elbe. Der ihre drückte Verzweiflung aus und es schien ihm, als schrieen ihre Augen nur so um Hilfe. Ebenso wie es ihr Mund tat. Sie schrie aus Leibeskräften, die Orks mögen sie doch freilassen, da sie nur eine gewöhnliche, rastlose Elbe war. Doch diese lachten nur rau und blitzten sie mordlustig mit grausamen Augen an.
Der Prinz gewahrte, wie sie immer wieder zu ihm hersah. Dann öffnete sie die Lippen auf einmal und der lauernde Elb sah, wie sie mit diesen stumm die Bitte ‚Hilf mir doch' formte. Legolas gab ebenso Antwort. ‚Wie denn? Ich bin unbewaffnet!' Die Elbe schien zu verstehen, denn wieder öffnete sie die Lippen und formte sie zu stummen Worten. ‚Mein Dolch liegt nicht weit von hier im Wald geh nach...' Plötzlich wurde sie fortgerissen und ein erstickter Laut entwich ihrer Kehle. Legolas sah der Horde nach und als der letzte Ork an ihm vorbeigezogen war, sprang er lautlos von seinem Versteck hinunter und machte sich auf die Suche nach dem verlorenen Dolch. Irgendwo hier in der Nähe musste er sein.
~*~
„Beim großen König der Zwerge! Wie lange braucht der Kerl denn!? Nachher rösten uns die Orks oder was auch immer schon genüsslich am Spieß, wenn der Herr Elb zurückkehrt!", machte Gimli seinem Ärger laut Luft.
„Wenn du weiterhin so brüllst, wird das garantiert der Fall sein!", zischte Liara giftig zurück. Immer hatte dieser Zwerg etwas zu meckern. Jedoch ging dieser nicht weiter auf ihren hitzigen Einwurf ein, sondern beklagte sich weiterhin.
„Und wenn er nun kommt, eine blutrünstige Horde Orks hinter sich, werden wir mit diesem verflucht schweren Gepäck nicht weit kommen!", schimpfte er und trat wütend gegen den Rucksack des Mädchens. Liara sah ihn empört an.
„Wozu schleppen wir eigentlich dieses Brett mit uns herum und diesen schweren Kasten!? Wir lassen ihn beim Aufbruch einfach zurück, so sind wir schneller."
„Spinnst du!? Das Teil hat mindestens 300 Euro gekostet, das kann ich nicht einfach zurücklassen!", kreischte Liara nun hell auf. Gimli zuckte erschrocken zusammen und musterte seinerseits das Mädchen böse.
„Shhhhht Wirst du wohl nicht so schreien, Kind!", rief er empört. Liara lief rot an. Dieser Zwerg brachte einen echt auf die Palme!
„Und was sind eigentlich Euro?", fragte er ganz verdattert. Liara schnaufte wütend.
„Euro ist das Zahlungsmittel in meiner Welt.", erwiderte das Mädchen knapp. Gimlis Augen weiteten sich ungläubig und überrascht.
„In deiner Welt!? Sag bloß, du lebst nicht in Mittelerde?", platzte Gimli hervor, worauf das Mädchen rücklings von einem Stein fiel, als seine Stimme die Lautstärke einer Bohrmaschine zu übertönen suchte.
„Au verdammt! Könntest du mal aufhören hier so laut rumzubrüllen, du Früchtchen!?", schimpfte sie böse, sich eine entstehende Beule reibend.
„Früchtchen?!", zischte Gimli zornig und beide starrten sich wütend in die Augen.
„Ja genau, Früchtchen! Du bist ein richtiger Fruchtzwerg!", rief das Mädchen äußerst sauer. Es sollte eine Beleidigung für den Zwerg sein, nur guckte der sie wieder wie ein Schaf an.
„Was sind denn Fruchtzwerge?", wollte er neugierig wissen. Wohlwissend, dass es jedoch etwas schlechtes sein sollte. Das Mädchen war nahe daran sich die Haare zu raufen. Diese Völker in Mittelerde lebten ja wirklich noch wie im Mittelalter! Nicht mal primitive Fruchtzwerge kannten sie!
„Vergiss es! Das kapierst du eh nicht!", brummelte sie vor sich hin und drehte dem wartenden ‚Fruchtzwerg' demonstrativ den Rücken zu.
„Aber du kommst wirklich aus einer ehm...anderen Welt?" Gimlis Tonfall hatte etwas besänftigendes. Er wollte unbedingt mehr über dieses Mädchen wissen. Liara zögerte unsicher.
„Ja...nun...irgendwie kann ich zwischen den Welten wechseln, weißt du? Ich weiß nicht warum, und wie ich es mache, aber es zieht mich einfach in diese Welt.", antwortete sie errötend. Gimli gluckste leise.
„Das hat nicht zufällig etwas mit einem gewissen Elben zu tun?", fragte er neugierig und sein Ton war extra provozierend. Liara errötete auf Knopfdruck und drehte sich etwas mehr von ihm weg.
„Nein! Ganz und gar nicht! Ich kenne ihn erst seit kurzem. Ich hab ihn zum ersten Mal im Düsterwald getroffen. Ich weiß nicht, nett ist er irgendwie überhaupt nicht. Er ist so merkwürdig. Mal aufgeschlossen und lachend und dann wieder so abweisend...", begann sie dem Zwerg ihr Herz auszuschütten und gleich darauf bereute sie es auch. Sicher würde jetzt wieder irgendeine gemeine Bemerkung folgen. Vorsichtshalber zog sie schon einmal den Kopf ein. Jedoch kam nichts. Kein beleidigendes oder schadenfrohes Kommentar des Zwerges. Stattdessen spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.
„Ja. Die Elben sind nun mal so. Man wird aus ihnen nicht schlau. Schließlich...sind sie ja unsterbliche Wesen und sehen alles mit anderen Augen." Liara horchte auf. Unsterbliche Wesen...? Wie alt war Legolas denn?
„Nun ich kenne Legolas nun schon seit 40 Jahren. Damals, als der Ringkrieg herrschte, waren wir beide zwei Gefährten der Ringträgers." Ja. Davon hatte Liara schon gehört. Sie wusste auch, das Legolas ein Held war. Moment? 40 Jahre??
„Ich hatte vorher eine äußerst feindliche Einstellung gegenüber den Elben, aber Legolas ist ein richtig guter Freund. Ich bin sicher, er wird sich an dich gewöhnen!" Gimli zwinkerte dem Mädchen aufmunternd zu und Liara lächelte dankbar.
„Und du kannst nicht abstreiten, dass du ihn mehr als magst!", platzte es aus dem Zwerg heraus. Liaras Stirn zog sich in Falten und die Wangen wurden glühend rot. Sie fühlte sich ertappt und durchschaut.
„Red nicht so nen Müll!", zischte sie bedrohlich und gab ihm eine gehörige Kopfnuss, sodass dem Zwerg noch lange der Schädel brummte.
~*~
Da lag er. Der lange Dolch. Mitten im Laub, aber gut getarnt und nur für Elbenaugen sichtbar. Anscheinend wurde es aus speziellem Metall gemacht, sodass es kein anderes Wesen wahrnehmen konnte. Freudig griff er es auf und betrachtete es genauer. Es war eine schöne Waffe. Die Klinge reich verziert mit eingeritzten Mustern und der Griff mit drei im Dreieck stehenden Sternen. Hastig wandte er den Blick ab und rannte zurück. Dorthin, wo er die Spuren der trampelnden Orks genau erkennen konnte und folgte ihnen eilenden Schrittes.
Es verging nicht viel Zeit, da hatte er sie eingeholt. Es schien, als hätte sie die kleine Elbe mit ihren vergeblichen Widerständen aufgehalten und den Marsch verlangsamt. Leise und unbemerkt, huschte er bis zum letzten Ork heran und schnitt ihm geschickt die Kehle durch. Kein einziger Laut verriet ihn bei seinem Schaffen. Leblos fiel der massige Körper auf den harten Boden. Ein dumpfes Geräusch, das darauf folgte, ließ den vorangegangenen Ork stutzen und halten. Unter den lauernden Augen des Angreifers, drehte sich das Opfer ganz langsam um. Und schon schnellte der Elb hoch und durchschnitt ihm gezielt die gurgelnde Kehle. Blut spritzte nach allen Seiten heraus und besudelte den sonst reinen Boden.
Jedoch nicht nur diesen. Auch die Truppe, die nicht weit entfernt stehen blieb, wurde vom roten Nass besprenkelt. Verdutzt blieben die Biester stehen.
„Ich will ja nicht meckern, Ûckhêck, aber irgendwie scheint es mir, als ob es beginnt zu regnen." Der Sprecher legte den verstrubbelten Kopf in den Nacken und sah gen Himmel. Seine klauenhafte Hand hielt er ausgestreckt vor sich, in Erwartung der nächsten Tropfen. Legolas ließ den leblosen Körper geräuschlos zu Boden sinken und duckte sich hinter einen Baum. „Obwohl ich keine Wolke am Himmel sehe.", fuhr der Ork fort.
„Kannst du auch gar nicht, du verdammter Idiot!", brüllte ein anderer, anscheinend der Anführer, den Dummguckenden an. „Weil das nämlich gar kein Regen ist, sondern BLUT!" Ein gewaltiger Ork, wohlmöglich einer anderen Art angehörig, ob sein langes Schwert und trennte somit dem anderen den Kopf ab. Hass und Mordlust schimmerte in seinen Augen und er stampfte auf seinen toten Mitstinker zu.
Unwillkürlich duckte sich der lauernde Elb noch etwas tiefer in das gefallene Laub der Bäume, dass kniehoch den Boden bedeckte. Es waren etwa an die 30 Orks. Nicht viele, aber zu viele, um allein mit ihnen fertig zu werden.
„Ich hätte Gimli doch mitnehmen sollen! Wenigstens ihn, wenn Aragorn schon nicht mit mir kämpfen kann.", murmelte er in sich hinein, beobachtete aber weiterhin die schnüffelnden Orks.
„Ich rieche ELBEN!", stieß Ûckhêck hasserfüllt brüllend hervor. „Stinkende Elben!!!! Sie sind in der Nähe!" Er kam dem Versteck des Prinzen bedrohlich nahe. Legolas konnte schon den Schweißgeruch wahrnehmen, der den Ork umgab.
„Ach nein!? Was du dreckiger Ork nicht sagst!", vernahm Legolas eine sarkastische Stimme mitten aus dem Getümmel.
„Ich bin ja wohl eine Elbe oder? Kein Wunder, dass du welche riechst!" Nun konnte der Prinz auch den Ursprung ausmachen. Er erkannte die kurzen glatten Haare und das schmale, feine Gesicht der Gefangenen zwischen den Körpern. Kurz drauf vernahm er einen spitzen Schrei. Wieder wurde die kleine Elbe geschlagen. Legolas' Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen und die Demütigungen der letzten Tage ließen es fast zerspringen vor einem Gefühl, dem er erst kürzlich begegnet war. Zorn und eine Spur von Hass, flammten in seinem reinen Herzen auf. Zumindest dachte er das. Denn kein Elb konnte je wirklichen Hass empfinden. So rührte nur der Zorn sein Herz, denn selbst die Orks waren Lebewesen und wenn sie starben und dann auch noch durch die Hand eines Elben, starb auch ein kleiner Teil in ihnen.
Legolas machte immer noch keine Anstalten, die Orks zu überfallen, was die kleine Elbe zunehmend verwunderte. Wollte er ihr vielleicht gar nicht helfen? Tränen bildeten sich in ihren hübschen braunen Augen. Der Gedanke daran, was die Orks vielleicht mit ihr anstellen wollten, war einfach zu furchteinflößend und sie war schließlich kein Elbenkrieger sondern eine Elbe.
Legolas hatte wirklich nicht vor, die Horde Orks anzugreifen und sein Leben zu riskieren. Schließlich musste er sich noch um dieses störrische Menschenmädchen kümmern, das mit Gimli irgendwo auf ihn wartete. Wenn er nicht zurückkehrte, was würde sie denken? Würde sie ihn vermissen? Der königliche Elb schüttelte abwehrend den Kopf, um von diesen, nun wirklich nicht angebrachten Gedanken freizukommen. Krampfhaft versuchte er, sich wieder auf das Geschehen zu konzentrieren. Er müsste nur auf den richtigen Moment warten, ehe er angriff. Vielleicht geschah auch ein Wunder, und die junge Elbe wurde direkt an ihm vorbeigezerrt. Was auch geschah, er musste noch etwas abwarten.
~*~
Vor dem großen Tor, einem der 5, die die Stadt schützten und durch die man als einziges hineinkam, um ins Zentrum der Elbenniederlassung zu gelangen, wurde der kleine Zug gestoppt.
„Was betrifft eure Ankunft?", hörte man es von einem der Torflügel rufen.
„Zu König Thranduil zieht es uns, dem Elbenfürsten Düsterwaldes eine wichtige Kunde unterbreiten, Lilioreth.", erwiderte Indûrin ruhig von seinem Pferde aus. Dank Gureldon hatten sie die Stadt innerhalb weniger Stunden erreicht. Ihre Pferde waren schweißnass, sosehr hatten die Elben sie angetrieben, um noch schneller, als gewöhnlich den Weg zu bereiten.
„So eilt euch, Indûrin!", rief der wartende Elb zurück. Seine Stimme war nun viel wärmer und freundlicher. Lilioreth war ein gemeinsamer Freund Legolas' und Indûrins, doch im Dienst, durften solche Gefühle nicht vorherrschen, denn jeder Freund konnte in einer misslichen Lage zum Feind werden. Auch wenn Elben das einzige Volk waren, die dem Misstrauen fast gänzlich entsagt hatten, ihren Freunden gegenüber, so waren sie doch mit der Zeit eines besseren belehrt worden, nachdem sie betrogen und benutzt worden sind.
Indûrin nickte leicht mit dem Kopf und lächelte einmal kurz zu seinem Freunde auf. Er war erleichtert, dass gerade Lilioreth die Wache vertrat. Ein anderer hätte nur unnötige, zeitaufwändige Fragen gestellt.
Kurz nachdem sie das Tor durchritten hatten, stoppte Gureldon sein Pferd und schaute Indûrin dankend an. Nur durch ihn hatte er unter diesen äußeren Umständen in die Stadt gelangen können, denn er war nur ein Grenz- und kein Stadtelb. Man wäre ihm mit Misstrauen begegnet, wäre er allein gekommen.
„Ich danke euch, Indûrin. Denn nun kann ich, nicht wie ich vorgab zu meinen Freunden, sondern wieder einmal zu meinen Eltern." Gureldon lächelte aufrichtig und ehrlich und Indûrins Zweifel schwanden dahin, wie der Tau, auf den die junge Morgensonne fällt. Dieser junge Elb würde hier keine Schwierigkeiten verursachen.
„So lebt wohl, Gureldon. Es war mir ein Vergnügen, euch kennen zulernen." Der Elb lachte.
„Die Freude liegt ganz meinerseits, Indûrin. Aber nun eilet euch, dem König eure Nachricht zu übermitteln. Indûrin nickte. Dann wendete er sein Pferd und ritt eilig den Weg zum Schloss entlang.
~*~
„Gibt es in deiner Welt auch Zwerge?", wollte Gimli interessiert wissen. Beide hatten ein stilles Abkommen, den Titel und sonstige Förmlichkeiten freundschaftlich beiseite zu räumen. Liara seufzte resignierend und schaute beinahe flehend auf ihre stehen gebliebene Armbanduhr. Eigentlich hatte sie eben nur einen Blick darauf werfen wollen, um die Zeit zu ermitteln und nun musste sie feststellen, dass das dumme Teil sich nicht mehr rührte. Weder Stunden- noch Minuten- noch Sekundenzeiger gaben ein Lebenszeichen von sich.
„Nein gibt es nicht!", knurrte das Mädchen genervt. Wann kam dieser dämliche Elb zurück und erlöste sie von der langwierigen Quizstunde? Der Zwerg kam ihr irgendwie vor wie Günther Jauch, auch wenn man bei der ganzen Ausfragerei über ihre Welt keinen einzigen Euro herausschlagen konnte.
„Höchstens Fruchtzwerge.", setzte sie hinzu, in Gedanken immer noch bei ihrer Uhr.
„Zum Sauron noch mal!", wetterte der beleidigte Zwerg. „Wirst du mir endlich sagen, was Fruchtzwerge sind!?" Sein Bart wippte bedrohlich und die buschigen Augenbrauen zogen sich ärgerlich zusammen.
„Ein Fruchtzwerg ist ein Milchprodukt zum Essen!", klärte sie ihn auf. Sofort verstummte jeglicher Kommentar. Liara hob verwundert den Kopf.
„Und...du hast mich vorhin einen...Fruchtzwerg genannt!?", polterte Gimli nach einiger Zeit des Schweigens, die Liara wie ein göttliches Geschenk vorkam, los. Sie zuckte zusammen. Schreien musste er ja nun wirklich nicht.
„Naja...sonderlich süss bist du ja echt nicht.", bemerkte sie entschuldigend, worauf der Zwerg noch eine Atempause benötigte.
„Oooch du...wir haben da noch andere Sachen. Zum Beispiel ‚Fleckenzwerge'. Ganz scheußliche Teile! Wenn die einmal in den Sachen festsitzen, wirst du die nie wieder los. Allerhöchsten mit ‚Ariel'", dramatisierte sie die ganze Sache. Gimlis Augen weiteten sich. Er konnte nicht glauben, dass Menschen den Ruf der Zwerge so verschandeln konnten.
„Und was ist ‚Ariel'?", fragte der Zwerg baff.
„Ein Waschmittel. Das entfernt diese grässlichen Teile.", erwiderte sie trocken. Irgendwie machte es Spaß den Zwerg zu ärgern. Vor allem weil er sich wegen Sachen aufregte, die rein gar nichts mit den hier ansässigen Zwergen zu tun hatten.
„Aber Zwerge sind doch nichts grässliches!", rief Gimli aus. „Im Gegenteil! Sie verschönern die Umgebung mit Edelsteinen! Sie machen die Natur reizvoller!", redete er sich immer mehr in Rage. Das Mädchen sah ihn keck an.
„Dafür sind bei uns die ‚Gartenzwerge' da. Man stellt sie sich in den Garten und voilá verschönern sie die Natur!" Gimli war sprachlos. Zwerge wurden in die Gärten der Menschen gestellt? Das konnte und durfte nicht wahr sein. Liara kicherte.
„Ach Meister Gimli. Lass dich doch nicht ärgern! Das sind alles nur Dinge..."
„..die mit dem Beinamen ‚Zwerg' benannt wurden!", knurrte der Betroffene beleidigt. Dieses Mädchen hatte ihm wirklich die gute Laune verdorben. Und das obwohl er geglaubt hatte, Legolas' unfreiwilliges Bad würde eine Woche lang für gute Laune vorsorgen. Oder besser gesagt war das ein Fakt, mit dem er Legolas aufziehen konnte.
~*~
Fortsetzung folgt!!!!
Sorry ich muss hier aufhören ^^' Aber es ist spät, ich muss morgen zeitig raus und bin dann bis samstag nicht da. Es tut mir leid, dass der Teil so kurz ist, aber ich ehm...schaff es nicht...*gähn*
@KasumiTendo: Jaja...Elbenärgern macht halt jedem Spaß :) Später kommt noch jemand dazu, der auf Legolas rumhackt ^.^ Ihr kennt ihn ja schon :)
@Miss_Sixty: Liara und Legolas ein Paar? *G* Nein eher der Zwerg und Liara *rofl* Nee scherz...na ja..gefunkt scheints schon zu haben, aber einfach mach ich es ihnen nicht ^_^
Und in diesem Teil waren hoffentlich wieder ein paar schöne neckereien zwischen Gimli und Liara ^-^
Schön, dass es dir gefällt *knuddel*
@Himmelslied: *froi* Wieder ein neuer Leser ^.^ *knuddel* Cool!!!!! :D Und: Das warten hat ein Ende! :o) Hab mich heut noch mal extra ins Zeug gelegt!
@Atap: Ja keine Angst! Da kommen schon noch einige Kapitelchen zusammen :D So wie ich das sehe ^^' Eigentlich wollt ich ja schon viiiiel weiter sein in Lothlorien oder so, aber mir fällt zwischendurch eben immer das eine oder andere ein, was einen ganz schön aufhält. Also vor 30 Kapiteln ist sicher nicht schluss. Ihr müsst mich schon noch ein bisschen ertragen :D *zwinker*
@Estel: Kein Verlust, dass du die Teile noch nicht probiert hast. Sind irgendwie eklig (meine Meinung) die haben so nen komischen Nachgeschmack. Danke, dass du wieder ein Kommentar geschrieben hast! Das macht mich so glücklich! :D
@Tigraine: Ich hab den Teil extralang für dich gemacht, mit einigen Knuffelszenen und ein paar hirnlosen Einfällen wie ‚Feuerzeug' oder so ^.^ Ich hoffe ich komm irgendwann bald mal an einen Ort, wo es viele Elben gibt! ;)
@Vinyaalcarien: *freu* Danke für dein Review!°!! *hüpf* *knuddel* Es freut mich so, dass es einigen gefällt :D Und ich hoffe, ich hab jetzt verständlich gemacht, warum die Gitarre und Verstärker durch die Pampas schleppen! ^^ Unsere liebe Liara kann sich einfach nicht davon trennen! ^.^
@Meldisil: Und wie mir der Knuddler geholfen hat! :) *reknuddelt*
Ja das stimmt. Der arme Zwerg muss immer herhalten! *lach* Was für eine Bedeutung die neue Elbe hat? Nun...ehm...wird sich wohl noch ergeben ^.^
@em2: Ach *lach* Du mit deinen Gedichten und Lyriken ect! ^.^ Ich bin da nicht so sehr begabt wie du ^^' Also musst du wohl leider darauf verzichten Sorry ^^'' Aber toll, dass du meine FF nun auch liest :o)
