Disclaimer: ^^' Nein! Den spar ich mir. :o) Siehe vorheriges Kapitel ^.^

Bemerkungen: Entschuldigung, dass es so lange gedauert hat. Aber ich kann zur Zeit nicht ins Internet. Ich konnte bis vorgestern überhaupt nicht rein. Unser Anschluss wurde gesperrt! ^^' Aber nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel!! ^.^

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Das Tor der Dimensionen 

Der Wind strich sanft und zärtlich durch die Bäume. Jedoch war es äußerst kühl. Der feuchte Boden des Waldes beschwor einen dunstigen Nebel herauf, der zwischen den Bäumen hängen blieb und seinen Weg nicht durch das Blätterdach finden konnte. Im Schatten der Bäume der dunklen Nacht, kauerten 2 Gestalten an einem kleinen Bach.

Liaras Tränen waren versiegt. Nach und nach hatten die Schluchzer des Mädchens abgenommen, aufgehört, ihr die Luft abzuschnüren. Doch nun, da sie geweint hatte, war es noch kälter. Es schien als sei der innere Druck gewichen und somit auch die Hitze in ihrem Körper. Die junge Frau seufzte leise und kuschelte sich noch etwas näher an die muskulöse Brust des Elbenprinzen, der das zierliche Mädchen im Arm hielt.

Vorsichtig strich seine Hand über ihr sanftglänzendes, rabenschwarzes Haar. Es war ein unheimlich gutes Gefühl, so nahe bei ihm zu sein und seine Wärme zu spüren. Genießerisch hielt Liara die Augen geschlossen, versuchte angestrengt, keinen Moment dieses Gefühl der Wärme und Geborgenheit zu missen.

„Fühlst du dich wieder etwas besser?", durchdrang Legolas' sanfte Stimme plötzlich leise flüsternd die Stille der Nacht. Sie konnte spüren, wie sein Oberkörper bei seinen Worten zitterte, sich auf und ab bewegte.

„Mhm.", antwortete sie matt und zwang sich, zu ihm aufzusehen. Nur undeutlich erkannte sie sein Profil. Die Nase, das Kinn, die Harre, die ihr frech ins Gesicht kitzelten. In Gedanken versunken ergriff sie eine Strähne und spielte verträumt damit. Sie waren so weich. Erst als Legolas leise lachte, ließ sie sein Haar wieder aus ihrem Griff. Beschämt senkte sie den Kopf.

„Ihr Menschen liebt die Haaren der Elben, nicht wahr?", fragte er leise. Sein Ton war leicht belustigt jedoch keineswegs schadenfroh oder spöttisch. Sie nickte schüchtern. Irgendwie war es peinlich. Als sie eine Hand an ihrer Wange spürte, hob sie abermals den Blick und diesmal traf sie seine Augen. Seine Augen, in denen 2 Sterne verloren gegangen zu sein schienen, die Legolas einfach vom Himmel geholt hatte und die nun in seinen eigenen Augen glänzten, sahen sie sanft, ja fast sogar liebevoll an.

Gefangen in seinem Bann musste sie schlucken. War ihr doch die körperliche Nähe nur allzu gut bewusst in der sie sich befanden. Und auch ihre Nasenspitzen waren kaum mehr als zwei fingerbreit voneinander entfernt. Aber das beängstigendste war, dass sie sich von diesen wundervollen Augen ihres Gegenübers nicht losreißen konnte. Sie wollte den Blick unterbrechen und konnte es doch nicht über sich bringen.

Auch dem Elben schien es nicht anders zu ergehen, denn lange Zeit sprach keiner der beiden ein Wort. Die Stille war beinahe unheimlich und Liara bemerkte erst im letzten Moment, dass sich das Gesicht des Prinzen, der sie in den Armen hielt, langsam dem ihren näherte. Erst als seine, ihre Nasenspitze berührte, blinzelte sie verwirrt. Was hatte er vor? Wollte er sie küssen?

Sie spürte, wie die Umarmung Legolas' etwas fester wurde, jedoch keineswegs grober. Es war ihr, als wollte er auf jeden Fall verhindern, dass sie ihm entfleuchen könnte.

„Erzähl mir von den Elben.", wisperte sie plötzlich, ihre Gedanken erst im Nachhinein realisierend. Legolas Gesicht nahm etwas Abstand von ihr, jedoch unterbrach er nicht den Blickkontakt. Das Mädchen hätte sie selbst ohrfeigen können, wären ihre Hände nicht fest in die Schultern des Elben verkrallt. Erst jetzt bemerkte sie ihre Verkrampfung und blinzelte erstaunt. Legolas lächelte. Er wusste nicht, wie sie gerade jetzt darauf kam, jedoch freute es ihn, dass sie sich für die Geschichte der Elben interessierte.

„Das würde ich gern. Aber es ist zu viel für eine Nacht.", wisperte er entschuldigend.

„Dann erzähl mir jetzt nur den Anfang und irgendwann den Rest.", bettelte das Mädchen wissbegierig. Legolas musste grinsen.

„Nein. Es ist schon spät und wir müssen morgen früh aufbrechen. Außerdem machen sie Gimli und Gilelthil bestimmt schon Sorgen.", versuchte Legolas weiter, sie von ihrem Wunsch abzubringen. Er wollte es ihr erzählen. Sehr gerne sogar, aber es war wirklich spät.

„Oooch bitte! Bitte! Bitte! Bitte!", quengelte sie und ihr Tonfall glich dem eines bettelnden Kindes. Sie bezweifelte die Vermutung des Elben ohnehin.

„Es würde mich sicher etwas ablenken von meinen Gedanken." Sie lachte. Und doch erkannte Legolas die Maske, mit der sie ihre Traurigkeit suchte zu überspielen, indem sie ein falsches Lachen aufsetzte. Sie tat ihm leid.

„Nun gut. Ich werde dir über die Auferstehung der ersten des unsterblichen Volkes berichten." Liara nickte vergnügt und drehte sich um. Sie saß nun zwischen seinen Beinen, den Rücken gegen seinen Oberkörper gelehnt, die Augen geschlossen und lauschte gespannt seinen folgenden Worten.

„Nach den vielen Altern der Dunkelheit nahm Varda, die Herrin des Himmels, den Tau vom Silberbaum der Valar und entzündete mit ihm wieder die Sterne über Mittelerde." Seine Stimme klang melodiös und träumerisch.

„Legolas?", wagte das Mädchen vorsichtig ihn zu unterbrechen.

„Ja?", fragte er leise, darauf bedacht, seine Stimme nicht kratzig klingen zu lassen. Die junge Frau in seinem Schoß machte ihn merkwürdigerweise nervös.

„Wer sind die Valar?" Eine Frage, die Legolas nicht bedacht hatte. Bedauernd seufzte er.

„Verzeih, aber ich dachte nicht daran, dass du nicht einmal über die Valar bescheid weißt. Die Valar sind Götter, von Ilúvatar geschaffen. Er schenkte den Ainur das unsterbliche Leben. Durch ihren Gesang wurde Arda geschaffen und geformt."

„Sozusagen herbeigesungen?", fragte das Mädchen belustigt und kicherte. Mit Arda musste ‚Erde' gemeint sein. Legolas lächelte darüber.

„Ja. Sozusagen. Auch waren sie es, die Arda als erstes betraten. Hier teilten sie sich in zwei Gruppen auf. In die Valar und die Maiar.", erläuterte er die Geschichte der Entstehung der Erde in groben Zügen, damit Liara zumindest den Zusammenhang ergründen konnte. Ein Nicken ihrerseits, das ihm zeigte, dass sie es verstanden hatte, ließ ihn fortfahren.

„Wie gesagt nahm Varda, die Herrin des Himmels, den Tau vom Silberbaum der Valar und entzündete mit ihm wieder die Sterne über Mittelerde. Das neu entzündete Sternenlicht bedeutete zugleich das Erstehen der Elben. Denn als die Sterne wieder über Mittelerde schienen, erwachten die Elben mit ihrem Licht in den Augen und etwas von diesem Zauberlicht blieb ihnen seitdem für immer."

Unwillkürlich schaute sich Liara zu Legolas um. Sein Blick war gen Himmel gerichtet, als ob er in längst vergessenen Erinnerung schwelgen würde. Und erst nachdem er es ihr erzählt hatte, nahm sie den geheimnisvollen Glanz seiner Augen so richtig wahr.

„Der Ort ihres Erwachens war der See von Cuiviénen, eine Bucht des Binnenmeeres Helcar unter den Orocani, den Roten Bergen. Die Zeitalter der Sterne ließen auch zwei andere Völker entstehen.", Legolas schmunzelte jetzt leicht.

„Ob du es glaubst oder nicht, auch Gimlis Volk ist so alt, wie das der Elben. Es wurde von Aule dem Schmied geschaffen."

„Passt irgendwie.", stellte Liara fest und grinste leicht in die Nacht hinein. Ein lautes Rauschen über ihren Köpfen schien dies zu bestätigen. Ihre Hände waren in ihren Schoß gelegt. Legolas selbst stützte sich mit beiden Händen ab, um ihrem Körper eine Kraft entgegenbringen zu können.

„Und die Ents, die von seiner Gemahlin, Yavanna der Fruchtbaren geschaffen wurde. Auch sie erstanden im Zeitalter der Sterne."

„Ich sollte mich wirklich einmal mit eurer Geschichte befassen! Mit eurer Mythologie.", seufzte das Mädchen leicht enttäuscht, dass sie nicht über alles bescheid wusste. Sie wusste, es würde zu lange dauern, um sich alles erklären zu lassen.

„Mytho...was?", fragte Legolas verwirrt. Dieses Wort war unbegreiflich für ihn. Liara lachte.

„My-tho-lo-gie das heißt so viel...", sie stockte. Ja was hieß dieses Wort eigentlich. Bei ihr gebrauchte man es einfach so, aber wenn man es erklären musste. Und noch jemanden, der auch andere Worte nicht verstehen würde.

„Ach...nicht so wichtig.", endete sie beschämt und senkte den Kopf. Peinlich peinlich. Da gebrauchte sie das Wort und wusste dessen Erklärung nicht. Es war irgendwie verrückt.

„Und nun...erzähl mir etwas von eurer Geschichte.", bat Legolas, als er ihre Verlegenheit erkannte. Das Mädchen hob verwundert wieder den Kopf. Ihre Geschichte? Die Geschichte der Menschen? Konnte sie das überhaupt? War sie imstande, dem Elben begreiflich zu machen, dass der Urmensch einmal ein Tier war? Ein Affe und sich allmählich zu einem zivilisierten Geschöpf entwickelte? Oder sollte sie mit der alten Adam und Eva Geschichte ankommen? Obwohl, die kannte sie ja noch nicht einmal richtig. Es war zum Verrücktwerden! Wie schwer es doch war, einem fremden Volk, dass weder Tuten noch Blasen von Küchenmixern und sonstigen technischen Geräten hatte, zu erklären, wie Wissenschaftler die Knöchelchen überdauernder Skelette untersucht hatten und somit die Evolution des Menschen erforscht hatten.

„Nun ehm...Ich...ich weiß nicht recht wo ich anfangen soll.", gestand sie zögernd und lächelte ihn entschuldigend an. Ihre Augen glänzten unheimlich verführerisch in schillernder Reflektion des Wassers und Legolas konnte nicht umhin, seine Arme um ihre Hüften zu legen und sie noch etwas näher zu sich zu ziehen.

„Hey! Was...was soll das!?", rief sie erschrocken und machte Anstalten aufzustehen. Doch der Prinz blieb hartnäckig und hielt sie weiterhin umklammert. Er legte sogar sein Kinn auf ihre Schultern. Mit einem leicht erleichterten Gefühl bemerkte er, wie sie heftig nach Luft rang, um ihren Herzschlag wieder einigermaßen zu normalisieren. Er grinste keck. Seine körperliche Nähe machte sie unheimlich nervös und stumm. Schüchtern, traf es besser.

Ein wohliges Gefühl und mit ihm ein immer größer werdendes Verlangen breiteten sich in seinem Herzen und seiner Magengegend aus. Ein Seufzen entwich seiner Kehle unbemerkt und wehmütig.

„Ja da sage noch einmal jemand etwas gegen den Instinkt der Zwerge!", hörten sie plötzlich eine laut polternde Stimme hinter sich. Schreckhaft fuhren beide jungen Leute auseinander.

„Sagen wir meinen Instinkt, Schimmli Gloinsthron.", hörten sie eine stichelnde Stimme zwischen den Bäumen. Liaras Wangen färbten sich rosa vor Verlegenheit. Diese Elbe hatte sie doch tatsächlich zusammen gesehen.

„Holla Donnerwetter noch mal du dummes Weibsstück!", zeterte der Zwerg laut und sein Schatten schwoll bedrohlich an. „Mein Name ist GIM-LI GloinsSOHN! Passt das denn nicht in dein kleines Elbenhirn!?" Liara konnte den rotglühenden Kopf förmlich sehen in der Dunkelheit der Nacht.

Auf einmal löste sich eine Gestalt aus den Bäumen und trat an die beiden, die am Bach hockten heran. Kurz blieb Gilelthil stehen und sah Liara mit zornfunkelnden Augen an, dass dem Mädchen bange wurde, doch dann veränderte sich dieser Ausdruck schnell und wich einem gutmütigen Schimmer. ‚Sicher hab ich mir das nur eingebildet weil ich ein schlechtes Gewissen habe!", dachte sie errötend.

„Geht es dir gut, Liara?", vernahm sie die sanfte Stimme der Elbe. Das Mädchen nickte.

„Es tut mir leid. Ich hätte dich vorhin nicht so anfahren dürfen! Es ziemt sich außerdem nicht von einer Elbe, aber ich war um den Prinzen besorgt.", entschuldigte sich Gilelthil lächelnd. Liara lächelte versöhnlich und Gilelthil wandte sich Legolas zu.

„Verzeiht, dass wir noch hier verweilten und euch Sorgen bereitet haben.", hörte das Mädchen Legolas' Stimme im Fortgehen. Sie nahm Kurs auf Gimli, der immer noch rauchenden Kopfes hinter ein paar Bäumen stand. Neben ihm blieb sie stehen.

„Ich wollte dir keinen Kummer machen.", flüsterte sie leise. Gimli brummte nur ein „Lass gut sein, Kind" und fixierte wieder die beiden Elben. Auch Liaras Blick wanderte nun hinüber zum Bach, wo man nur schwach die Schatten erkennen konnte. Jedoch sah man, dass sich Gilelthil an Legolas Oberarm zu schaffen machte. Ein Lachen tönte zu beiden herüber, nachdem er leise etwas gesagt hatte.

„Dumme Tussi!", knurrte Liara zwischen den Zähnen hervor. Sie selbst bemerkte es nicht einmal. Doch dann spürte sie eine Hand an ihrem Arm und nahm den Zottelkopf Gimlis neben sich wahr.

„Ich weiß zwar nicht, was eine ‚Tussi' ist, aber es hat sicherlich nichts gutes zu bedeuten.", begann er langsam, immer noch zu den Elben schielend, die sich nun auf Sindarin unterhielten. Liara stieg das Blut in den Kopf. Hatte sie tatsächlich ‚Tussi' gesagt?

„Aber du solltest nicht aufgeben!" Liara sah ihn verständnislos an, schielte aber dann doch wieder zu Legolas hinüber. Sie hätte womöglich gelacht, hätten seine Worte nicht ernsthaft geklungen.

„Du bist mir tausend Mal lieber als dieses Elbenweib da! Übrigens war es ihre Idee nach euch zu suchen. Hüpfte die ganze Zeit wie ne nervöse Biene auf einem Fleck herum.", knurrte er und wandte sich zum Gehen. Liara folgte ihm schwankenden Schrittes, tief in Gedanken versunken. Diese kleine Elbe war die Pest! Sie hatte es doch tatsächlich auf Legolas abgesehen!

Als sie registrierte, dass Eifersucht sich in ihr ausbreitete, wollten ihr erneut die Tränen kommen.

‚Toll! Hab ich es mal wieder geschafft! Da verlieb ich mich doch tatsächlich in einen Elben und dann noch in einen Prinzen. Großartig. Eigentlich kann ich gleich Koffer packen und nach Hause fahren! Gegen dieses Miststück hab ich eh keine Chance!'

Sie schluckte den schweren Kloß herunter und folgte Gimli eifrig durch das Gebüsch. Erst jetzt fiel ihr auf, dass ihr der Zwerg ein Kompliment gemacht hatte. Ein Schmunzeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie wieder neben dem Feuer saß und den Zwerg betrachtete, wie er seine Bartzöpfe noch einmal flocht. Sie mochte ihn irgendwie.

„Eitel seid ihr Zwerge nicht, oder?", stichelte sie ihn.

„Wir haben nur einen Hang zu Verzierungen.", erwiderte er trocken und grinste nun ebenfalls.

„Aber du solltest jetzt schlafen! Es ist eh schon sehr spät. Und bis die hohen Elben wieder aufkreuzen, wird wohl noch die ganze Nacht vergehen." Gähnend streckte er sich auf einer kleinen Moosschicht neben dem Feuer nieder. Liara tat es ihm gleich. Noch lange lag sie wach, und dachte über Gimlis Worte nach. Ob Legolas wohl auch so sanft zu Gilelthil sein würde? Das mochte sie sich gar nicht vorzustellen! Ihre Finger krallten sich in ihre Decke und sie kniff die Augen fest zusammen.

Wie sollte sie ihm jetzt begegnen? ‚Er hat mich nur getröstet! Weiter nichts.', knurrte sie immer wieder in sich hinein. Das heftige Klopfen ihres aufgeregten Herzens überspielte sie mit einer Angsteinstellung, die sie sich durch die fürchterlichen Geräusche der Nacht einredete. Sie bemerkte nicht einmal, wie sie in das Land der Träume hinüberglitt.

~*~

Als Gilelthil und Legolas zurück zum Nachtlager kamen, schliefen beide Gefährten schon tief und fest. Beide warfen sich einen kurzen Blicke zu. Dann setzte sich Legolas nah an das erlöschende Feuer und legte Holz nach.

„Du kommst also von den Grauen Anfurten. Dorther, wo einst das große Königreich der Elben war, sagst du, begannst du deine Reise gen Düsterwald um dem König ein Anliegen zu übermitteln. Dennoch wurdest du von Orks überrascht und hierher verschleppt, bis ich dich fand und befreite.", fasste Legolas noch einmal das zusammen, was er in dem nächtlichen Gespräch im Wald von ihr erfahren hatte.

„Was wolltet ihr meinem Vater verkünden?", fragte der Prinz weiter und ein leicht misstrauischer Ton schwang in seiner sonst freundlichen Stimme mit.

„Das betrifft nur den König selbst.", erwiderte sie knapp und legte sich auf den einigermaßen weichen Boden. Legolas jedoch hockte noch etwas am Feuer und bedachte den schlafenden Menschen mit heimlichen Blicken.

„Miam...Pizza...haben...'nanas", murmelte sie plötzlich. Legolas fuhr erschrocken hoch, doch dann beruhigte er sich. Sie sprach im Schlaf. Lächelnd beugte er sich zu ihr hinunter und strich ihr zärtlich über die Wange. Gilelthil betrachtete ihn interessiert und mit großen Augen.

„Magst du sie?", fragte sie auf Sindarin. Legolas nickte zustimmend.

„Mehr als das?", Gilelthil lächelte, während Legolas' Blick immer noch verträumt an dem Gesicht der jungen Frau hing.

„Ich weiß es nicht.", gestand er bedauernd. Mit einem genervten Seufzer drehte sich Gilelthil um und schlief augenblicklich ein.

~*~

Es war noch spät des Nachts und trotzdem wurde schon alles für die Reise vorbereitet. Die Pferde in den Ställen versorgt, Verpflegung eingepackt und in Satteltaschen verstaut, Köcher mit neuen Pfeilen aufgefüllt und die Bogen vorsichtshalber noch einmal überprüft. Aufmerksam und lauernden Blickes ging der König des Grünwaldes alles noch einmal durch und ließ hier und da noch etwas verbessern. Er wollte nicht einem Überraschungsangriff der Südmenschen ausgeliefert sein. Deshalb hatte er seine Mitreiter mit Waffen versehen.

Er seufzte kurz und tief. Die friedlichen Zeiten schienen sich ihrem Ende zuzuneigen und das Böse breitete sich allmählich am Horizont aus.

Ein männlicher Elb trat plötzlich neben ihn, sein Blick war ebenfalls auf die über ihren Köpfen thronenden Sterne gerichtet.

„Manchmal wünschte ich mir, die Ainur hätten nie das Singen erlernt.", seufzte der bei weitem jüngere Elb plötzlich resignierend und legte den Kopf noch tiefer in den Nacken. Der König konnte nicht umhin, Indûrin anzusehen.

„Wie meinst du das? Ich kann dir nicht so recht folgen.", erwiderte er entschuldigend und sah wieder zu den Sternen auf.

„Dann wäre Arda und all das Leid nie entstanden." Darauf folgte Schweigen. Keiner der beiden sagte etwas. Es herrschte Stille. Bis auf die leisen Geräusche, die durch die Vorbereitung verursacht wurden.

„Ja. Aber dann gäbe es etwas ganz entscheidendes auch nicht. Das Glück und die Liebe werden oft mit Leid begonnen oder beendet. Ohne Leid, würden wir das Glück nicht kennen und ohne Glück das Leiden nicht. Es liegt beides sehr nah beieinander, sodass das eine unmöglich ohne das andere existieren könnte. Denn nur wenn man weiß, was Leid und Angst bedeutet, lernt man das Glück und die Liebe erst richtig zu schätzen. Aber sag, wie kamst du auf diesen Gedanken?", sprach Thranduil sanft in die Nacht hinein. Indûrin senkte den Kopf.

„Ja. Ich vernehme eure Worte und erkenne den Sinn aber..." Er stockte kurz und hob den Kopf wieder.

„Muss ich euch denn unbedingt begleiten? Es verlangt mich nicht, Haldir wieder zu treffen.", gab er kleinlaut zu. Der König sah ihn lange schweigend an.

„Auch mich verlangt es nicht nach dem Goldenen Wald, Indûrin. Aber es muss getan werden, was getan werden muss." Damit war das Thema für ihn beendet und er schritt von dannen, Indûrin wie geohrfeigt zurücklassend. Als dieser sich sicher sein konnte, dass ihn kein anderer beobachtete stampfte er einmal kräftig mit dem Fuß auf.

„Bei Ilúvatar!! Womit habe ich das verdient?", dann schritt er davon, seine eigenen Vorbereitungen treffend, denn man wollte im Morgengrauen aufbrechen.

‚Warum reiten wir nicht gleich gegen die Haradrim aus? Wieso müssen wir dafür zuerst in den Goldenen Wald? Was bewegt den König zu solch einer Tat?'  

In Gedanken versunken achtete der Elb nicht auf seine Schritte oder seinen Weg und stieß unverhofft mit einem anderen zusammen. Ein lauter Ruf ließ ihn aufschrecken und sich umsehen.

„Da! Da ist der Dieb! Herr, ihr habt diesen Dieb gefasst!", rief eine Stimme schrecklich wütend. Indûrin sah hinab auf den Boden, wo eine Gestalt lag, zusammengekrümmt und etwas umklammert haltend. Verwirrt blickte er dem nun heraneilenden Elben entgegen, der schon einige Zeit auf den anderen Jagd gemacht haben muss.

„Ich danke euch! Ihr habt ihn aufgehalten!", bedankte er sich. Indûrin winkte ab.

„Es war eher ein Unfall. Aber sagt, was meintet ihr mit ‚Dieb'?"

„Ob ihr es glaubt oder nicht, aber dieser Elb, der hier vor euren Füßen liegt, ist ein Dieb! Man könnte meinen, er wäre unter Menschen oder sonstigem Gesindel aufgewachsen." Vorsichtig beugten sich beide herab und drehten den Gestürzten auf den Rücken. Er war bewusstlos und hielt die Augen geschlossen und doch konnte Indûrin ihn erkennen.

„Aber das ist doch...", stieß er aus. Der andere musterte ihn neugierig. Indûrin hielt sofort inne. Irgendwie behagte es ihm nicht, den Namen des vor ihm Liegenden preiszugeben. ‚Gureldon', beendete er den abgebrochenen Satz in Gedanken.

„Was sagt ihr? Kennt ihr ihn?", fragte der andere grimmig lächelnd. Der Schwarzschopf nickte stumm, starrte immer noch wie gebannt auf den Bewusstlosen.

„Was hat er euch entwendet?", fragte er jedoch nur knapp.

„Er aß in unserem Haus. Wir gaben ihm ein Zimmer und etwas zu Essen. Wir unterhielten uns nett mit ihm. Er schien ein artiger Bursche zu sein. Doch dann entdeckte er plötzlich ein kleines goldenes Ebenbild eines Lichtbaumes und sprang wie von Kankra gestochen auf und brüllte: ‚Das gehörte meinen Eltern! Es gehörte ihnen!'

Wir redeten auf ihn ein, dass dies nicht sein könnte, doch er beharrte darauf. Dann forderte er, wir sollten es ihm übergeben. Doch wir hängen an diesem Stück, das sich seit über 100 Jahren im Besitz unserer Familie befindet. Wir erwarben es über einen menschlichen Händler. So konnte es gar nicht ihm gehören. Dann nahm er es von einem Regal und stürmte zur Tür hinaus."

Indûrin schwieg auf den Bericht, doch dann fasste er sich wieder. Er hatte den jungen Elben, der kaum den Kindertagen entwachsen war, eigens hierher begleitet oder umgekehrt. Er hatte einen seriösen Eindruck auf den Freund des Prinzen gemacht und nun geschah so etwas. Würde er es einem seiner Freunde erzählen würden sie ihn auslachen. Sie behaupteten immer den Elben an den Grenzen durfte man nicht vertrauen. Er hatte stets etwas dagegen eingewendet. Doch nun schien er den Beweis zu haben.

„Verzeiht die Unannehmlichkeiten. Es wird nicht wieder vorkommen. Ich werde ihn in das Schloss des Königs geleiten und dort erst einmal unter Bewachung stellen lassen. Ich weiß auch nicht, warum er dies behauptete, aber es war offensichtlich mein Fehler, dass er hier herumlungert."

Sein Gegenüber nickte. Gemeinsam trugen sie Gureldon hin zum Schloss und legten ihn in eines der Betten in einem gut begangenen Flügel des großen Gebäudes.

Indûrin saß grübeln und verständnislos bei ihm. Nie hätte er Gureldon so eingeschätzt. Die Nachbildung des Lichtbaumes hatte er der Elbenfamilie wieder zurückgegeben und sich nochmals entschuldigt. Der Bestohlene hatte es dabei belassen und war wieder nach Hause zurück gegangen. Nun saß der Schwarzschopf neben dem jungen Dieb und wartete darauf, dass dieser erwachte. Es war nicht mehr lange bis zum Morgengrauen. Und er hatte noch nicht einmal alles getan, was er tun wollte.

Der Elb seufzte. Gureldon sollte endlich erwachen, ansonsten würde er ihn wecken. Sein Blick glitt zum Fenster und hing in der Dunkelheit der Nacht fest. Sobald sie sich erhellte, wollte man aufbrechen. Was dann mit dem jungen Elb geschah, konnte sich Indûrin beim besten Willen nicht vorstellen. Ob er freigelassen würde? Ihm wäre es recht. Bisher wusste noch niemand etwas von diesem Vorfall.

Sein Blick huschte zurück in das Gesicht des bewusstlosen Elben, dessen Augenlider nun flatterten. Man sah kurz die Farbe seiner Pupillen, dann schlugen sie auch wieder zu. Doch Indûrin wartete geduldig, bis der Elb voll und ganz bei Bewusstsein war.

„Guten Morgen Gureldon. Ich hoffte eigentlich nicht auf ein solches Wiedersehen mit dir.", sprach Indûrin sanft aber bestimmt und musterte ihn von oben bis unten. Der verschlafene Schleier in den Augen des anderen Elben, der die Erinnerungen zurückgehalten hatte, verschwand und nun sah der im Bett liegende den Elb mit den langen schwarzen Haaren bedauernd und trotzig an.

„Seid gegrüßt Indûrin. Auch ich hoffte nicht auf ein Wiedersehen unter solchen Umständen. Wusste ich jedoch nicht, dass ihr es wart, mit dem ich zusammenstieß.", brachte Gureldon im gleichen Ton entgegen. Indûrin ahnte, dass er auf dem indirekten Wege nichts erfahren würde und so kam er ohne Umschweife auf die Tatsachen zu sprechen. Die Zeit drängte, jedoch sprach er langsam und ruhig.

„Wovor seid ihr geflohen, dass ihr es so eilig hattet?", fragte er, in die Höflichkeitsform zurückverfallend wie Gureldon vor ihm. Dieser senkte den Kopf.

„Ihr müsstet es eigentlich wissen.", knirschte er. Indûrin nickte bedächtig.

„Ja. Man berichtete mir von eurem Diebstahl." Der Grenzbewohner des Düsterwaldes hob den Kopf so abrupt, dass Indûrin zusammenzuckte. Ein dunkles Augenpaar musterte ihn gekränkt.

„Ich bin kein Dieb. Ich holte mir, was mir gehört.", erwiderte er und warf sein blondes, langes Haar zurück.

„Aber dieses Bildnis war das Eigentum eures Gastgebers.", begehrte Indûrin hartnäckig.

„Glaubt ihr immer was man euch erzählt?", fragte Gureldon mürrisch und sein Kopf drehte sich dem Fenster zu. Indûrin schüttelte den Kopf.

„Nein. Nur was die Elben erzählen."

„Bin ich denn keiner?"

„Ihr lebt an der Grenze. Es heißt, man kann Grenzelben nicht trauen." Ein verächtlicher Laut war zu hören.

„Und so etwas will ein Elbenvolk sein, das den eigenen Bürgern misstraut. Die Welt ist schon verrückt. Zu viel Kontakt hatten wir mit den Menschen. Damals, als wir noch keinen Verkehr mit ihnen hatten, kannten die Elben dies Wort noch nicht einmal." Indûrin schwieg. Der junge Elb hatte recht. Zu viel hatte das Elbische Volk von den Menschen übernommen.

„Der Baum des Lichts war Eigentum meiner Familie. Meine Eltern führten ihn mit sich, als sie aus den Unsterblichen Landen zurückkehrten. Es zog sie hierher. Doch um eine Erinnerung an ihre Heimat zu haben, ließen sie dies Bildnis aus Gold anfertigen. Meine Mutter hing an diesem Stück. Es erinnerte sie an die fröhlichen Zeiten.", begann Gureldon sich zu rechtfertigen. Seine Stimme klang traurig und bedrückt.

„Es gab nur dies eine Exemplar. Weiter nichts. Nur dieses eine."

„Euer Gastgeber meinte, dies Schmuckstück von einem menschlichen Händler erhalten zu haben.", durchbrach Indûrin plötzlich die Stille. Der junge Elb sah verwundert auf.

„Wie ist das möglich? Meine Eltern...meine Mutter hütete es wie ihr Haar. Wie kann es in Besitz der Händler gekommen sein?", fragte er verständnislos.

„Ihr sagtet euer Vater war Indaror?" Der andere nickte betrübt. Indûrins Augen weiteten sich überrascht.

„Aber wusstet ihr denn nicht, dass euer Vater mit eurer kranken Mutter 'gen Westen segelte?" Gureldon sah geschockt in die Augen des älteren. Nach den Unsterblichen Landen? Aber wieso hatten sie ihm nicht bescheid gegeben? Warum waren sie ohne jede Nachricht gegangen? Ohne Abschied. Ohne Begründung. Tränen bildeten sich in seinen schönen Augen. Und zum ersten mal in seinem Leben rollte ein salziger Tropfen seine Wange hinab.

„Verzeiht.", entschuldigte er sich mit kratzige Stimme. Indûrin saß stumm da und sah beschämt zum Fenster hinaus. Es war ungewöhnlich, dass Elben weinten.

„Nein. Es .... es ist in Ordnung.", gab er zurück.

„Nur was wollt ihr nun machen? Wieder an die Grenze zurück?" Gureldon schüttelte den Kopf, während er die Träne wegwischte.

„Ich habe keine Vorstellungen.", gab er kleinlaut zu. Kurze Zeit schien Indûrin zu überlegen, dann richtete er wieder das Wort an ihn.

„Nun. Wenn ihr es so wünscht, so begleitet mich mit in den Goldenen Wald, nach Lothlorien.", bot er an. Die Augen des Blonden weiteten sich ungläubig und strahlend. Noch nie hatte er diesen legendären Wald betreten. Nur Geschichte darüber vernommen.

„Ich folge euch.", sprach er bestimmt.

„Ihr müsst euch aber bewusst sein, dass ihr mir gehorchen müsst. Denn Diebstahl bleibt Diebstahl, auch wenn es einst eurer Familie angehörte.", sprach Indûrin bedauernd. Gureldons Blick trübte sich. Dennoch nickte er.

„Dann zieht euch bequeme Reisesachen an. Sobald der Morgen graut, reiten wir mit dem König nach Lothlorien."

~*~

Ein Rütteln an ihrer rechten Schulter, ließ das Mädchen langsam erwachen. Doch kaum war sie bei Bewusstsein, fuhr sie in die Höhe.

„Was? Wo? Wie? Wo bin ich!?", rief sie außer sich und sah sich gehetzt um. Eben noch hatte sie von einem wunderbaren Essen geträumt. Pizza und Nudeln und chinesische Suppen. Doch als sie sich umblickte, sah sie nur Gestrüpp eines Busches vor sich und hinter sich eine Steinwand. Enttäuscht seufzte sie. Man erkannte wirklich nur, wie wichtig manche Dinge einem waren, wenn man sie nicht mehr hatte.

„Guten Morgen Liara", vernahm sie plötzlich die sanfte Stimme des Prinzen über sich. Erst jetzt entdeckte sie das Paar Beine vor sich. Er kniete neben ihr, eine Hand immer noch auf ihrer Schulter und sah sie lächelnd an. Gimli beobachtete die Szene mit einem Grunzen. Hatte er Legolas doch noch nie so oft lächeln sehen, wie jetzt.

„Was heißt hier Morgen?", murmelte sie verschlafen. Das Herz pochte noch immer.

„Es ist noch fast Nacht." Legolas schüttelte amüsiert den Kopf. Dieses Mädchen war also tatsächlich ein Morgenmuffel.

„Hier im Wald fangen die Blätter der Bäume das Licht ab. Aber auf der Ebene beginnt die Dämmerung schon.", erklärte er geduldig und stupste sie noch einmal lachend an. Sie drehte sich protestierend auf die andere Seite.

„Schön für die Dämmerung. Lassen wir sie doch machen, was sie will." So zeitig aufstehen mochte sie irgendwie nicht. Außerdem...wie lange hatte sie geschlafen? Nachher musste sie noch einmal auf ihre Uhr sehen. Aber nun verlangte es sie mehr, die Augen noch geschlossen zu halten. Doch der Elb ließ ihr keine Ruhe.

„Aufstehen! Wir wollen aufbrechen. Gilelthil hat schon alles verstaut." Sofort saß das Mädchen kerzengerade im Bett. Da waren sie wieder! Die Erinnerungen an letzte Nacht.

„Na und?", knurrte sie. Legolas seufzte. Wieso gelang es ihm nicht, an dieses Mädchen heran zu kommen? Er verstand es beim besten Willen nicht.

„Was habt ihr eigentlich gestern im Wald gemacht?" Sie wollte es vermeiden, aber ihre Stimme klang dennoch gereizt. Zuerst sah Legolas sie verwirrt an, doch dann lachte er schallend los.

„Bist du eifersüchtig?", neckte er sie. Liara lief sofort rot an und drehte den Kopf zur Seite.

„Wie kommst du auf den Scheiß!? Natürlich nicht! Wieso sollte ich auch?" Legolas schmunzelte wissend, was Liara noch mehr ärgerte. Dies bemerkte auch Gimli.

„Hey! Herr Elb! Ärger das Mädchen nicht. Das ist meine Aufgabe!", maulte er laut. Liara sah ihn halb tadelnd, halb dankend an. Der Zwerg grinste drauflos.

„Nun, wenn du es wissen willst. Sie versorgte meine Wunden und dann unterhielten wir uns über ihre Herkunft. Weiter nichts." Amüsiert beobachtete er wie die Spannung aus ihrem Körper wich, was sich in einem erleichterten Seufzer äußerte. Und sie hatte schon befürchtet zwischen den beiden Elben...

„Aber nun steh auf und mach dich reisefertig.", unterbrach der Elb ihre Gedankengänge und stand auf. Sie nickte stumm und schlug die Wolldecke zurück.

„Wie lange hab ich eigentlich geschlafen?", wollte sie wissen.

„So etwa 7 Stunden.", antwortete er. Das Mädchen registrierte es und sah auf ihre Uhr. 19:01. Ihr Augen weiteten sich. Langsam machte sie sich Sorgen um ihren Verstand. Was waren das für Zeitverhältnisse? Bei ihr waren nur 11 Minuten seit dem letzten Blick auf die Uhr vergangen. Sie würde sich wohl mehr damit beschäftigen müssen. Kopfschüttelnd machte sich daran, sich auf die Beine zu schwingen.

„Le... Legolas?", flüsterte sie plötzlich geschockt und starrte ihre Beine an. Sie dachte, er hörte es nicht, vergaß sie doch sein gutes Gehör. Deshalb war Liara überrascht, dass er nochmals an sie heran trat und sie erwartungsvoll musterte.

„Was hast du? Steh auf und wasch dich erstmal im Bach.", forderte er, als sie schwieg. Immer noch starrte sie entgeistert auf ihre Beine und dann zu ihm auf.

„Ich...ich kann nicht.", flüsterte sie und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie schluckte mehrere Male heftig um die Fassung wiederzuerlangen.

„Was meinst du damit?", fragte Legolas verwundert und hockte sich neben sie.

„Meine Beine...", flüsterte sie fassungslos und sah dann zu ihm auf.

„Legolas! Ich kann meine Beine nicht mehr bewegen."

Unheimliche Stille schwebte über dem Lagerplatz. Gimli hielt inne seine Zöpfe wieder zu öffnen und neu zu flechten, da die vom Schlaf verstrubbelt waren und starrte zu den beiden herüber. Gilelthil war nicht da, sie füllte die einzige Flasche mit neuem Wasser aus dem Bach auf.

Mit Verzweiflung in den Augen musterte das Mädchen den Prinzen scheu. Wie konnte das passieren? Wie konnte sie...und diese Erkenntnis hatte die Wucht eines Hammerschlages auf sie...gelähmt sein? Wie war das möglich? Ihre Augen wanderten überall hin und blieben mal hier und mal dort hängen. Ihre Gedanken wirbelten so wild durcheinander, dass sie keinen davon zu fassen bekam. Sie war gelähmt! Noch einmal versuchte sie ihre Zehen zu bewegen, sie dazu zu animieren, sich zu krümmen. Aber sie taten es nicht. Ein Schluchzer bahnte sich seinen Weg nach draußen. Gelähmt! Sie konnte es nicht fassen.

Wieder huschten ihre Augen zu dem Prinzen, der immer noch kein einziges Wort gesagt hatte. Und irgendwie war es ihr auch lieber so. Sie wollte es erst einmal selbst verarbeiten. Aber wie war es passiert?

Ein Gedanke bemächtigte sich immer mehr ihres Geistes. Der Sturz gestern. Als sie vom Stein gefallen war. Schon da hatte sie ein taubes Kribbeln in den Beinen verspürt. Sie war ja aus ca. 2 Metern Höhe gefallen und das direkt auf die Wirbelsäule! Wie hatte sie nur annehmen können, dies würde keine Folgen haben? Aber wieso trat es erst jetzt zutage?

„Wie konnte das geschehen?", hörte sie Legolas Stimme weit entfernt von sich. Sie antwortete nicht, sondern starrte nur abwesend auf einen kleinen Vogel, der im Strauch saß und sang. Ein Schütteln an ihren Schultern holte sie langsam wieder aus ihrer Trance und sie blickte in die besorgten Augen des Elben.

„Was ist passiert?", fragte er noch einmal. Liara sah ihn abwesend an. Sie war ein Krüppel. Behindert, aufgeschmissen! Aber nein. So schnell wollte sie nicht aufgeben. Und wieder versuchte ihr Hirn den Beinen zu befehlen, sich anzuwinkeln. Doch die Information kam nicht an. Wieder und wieder konzentrierte sie sich auf ihre Beine. Es half nichts. Diese Erkenntnis traf sie schwer. Und der Schock verwandelte sich in Aufruhr. Hilfesuchend klammerte sie sich an den Arm des Elben und schrie ihn an.

„Ich kann meine Beine nicht bewegen! Verdammt was mach ich nun!? Ich kann doch so nichts mehr machen! Wie ...wieso passiert das ausgerechnet mir!?" Nun bahnten sich wirklich Tränen ihren Weg über die gerötete Wangen. Verzweiflung stand in ihren Augen.

„Ich werde nicht mehr laufen können verdammt! Und du sitzt da, wie ein begossener Pudel!", schrie sie wütend und anprangernd. Legolas blieb ruhig und schaute ihr in die Augen. Die Frage, was ein Pudel sei, überging er. Dies war nicht der Zeitpunkt für eine Fragestellung.

„Nein! Nein! Nein! Nein!!!", schrei sie außer sich und hämmerte mit ihren Fäusten gegen seine Brust. Sie konnte und wollte es nicht wahrhaben. Gelähmt. Nie hatte sie gedacht, dass dieses Schicksal sie einmal ereilen würde. Der Elb packte sie etwas grob an den Schultern und schüttelte sie, sodass sie wieder zur Besinnung kommen sollte. Doch das tat sie nicht. Liara schrie immer weiter, Tränen stürzten nur so aus ihren Augen.

„Das kann nicht sein! Das kann nicht sein!!", kreischte sie wild. Jedes Wort aus Legolas Mund verlor sich in ihrem Geschrei. Gimli hielt sich geschockt die Ohren zu.

„Jetzt beruhig dich doch! Wir finden schon einen Weg. Lord Elrond besitzt außerordentliche Heilkräfte, wir werden ihn um Hilfe bitten, aber dazu müssen wir hier fort!", redete er behutsam auf sie ein, doch sie schien seine Worte überhaupt nicht zu vernehmen. Der Schmerz ihrer Seele betäubte ihre Sinne. Und er, Legolas konnte nichts tun um ihr zu helfen. Sie schrie immer noch und schlug um sich. Jeder Versuch sie zu beruhigen scheiterte. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Irgendwie musste er sie dazu bringen, ihm zuzuhören und das Geschrei zu beenden.

Kurzerhand zog er sie an sich und hielt ihren Kopf fest. Dann legte er schnell seine Lippen auf die ihren. Sie schmeckten salzig, aber ihre Weichheit war betörend. Ein aufwallendes Gefühl bemächtigte sich seiner Seele und ließ sein Innerstes in Aufruhr versetzen. Das Geschrei verstummte und die um sich schlagenden Bewegungen wurden eingestellt. Erleichtert bemerkte er, wie sie sich entspannte und beruhigte. Verwunderung stand in ihren verweinten Augen geschrieben. Die Überraschung war gelungen. Langsam und beinahe widerwillig löste er sich wieder von ihr. Ihre Augen weiteten sich ungläubig und sie führte eine Hand zu ihren Lippen.

„Naja. Wenigstens hast du sie so beruhigen können!", bemerkte Gimli gehässig und grinste Legolas fies an. Dieser wurde sofort rot um die Nasenspitze. Er hatte den Kuss genossen, wenn er auch nur einseitig war. Doch es war peinlich, dass der Zwerg all das mitbekommen hatte. Er drängte diesen Gedanken zurück und sah Liara lächelnd und zuversichtlich an.

„Keine Sorge! Wir finden einen Weg, dich zu heilen. Wenn wir nach Lorien gehen, werden wir sofort Lord Elrond aus Bruchtal heranziehen. Er ist ein hervorragender Heiler. Eingeklemmte Nerven, die das Bewegen von Körperteilen verhindern sich leicht zu heilen. Hab nur etwas Geduld. Wenn wir gleich aufbrechen, müssten wir in ein paar Wochen in Lothlorien sein."

Die ruhigen, liebevollen Worte des Elben hatten eine heilende Wirkung auf ihren angegriffenen Geist. Ein roter Schimmer legte sich um ihre Nase und sie blickte zu Boden. So sehr sie auch verzweifelt war, so vertraute sie Legolas doch. Vielleicht hatte er ja recht und es gab einen weg sie zu heilen.

„Legolas hat recht.", ertönte plötzlich die Stimme Gilelthils, die mit der aufgefüllten Wasserflasche wieder neben ihnen stand.

„Wir sollten wirklich so schnell wie möglich hier verschwinden. Durch dein hysterisches Geschrei, hast du die Orks sicher wieder auf unsere Fährte gelockt! So dumm wie sie hässlich sind, sind sie nämlich nicht." Liara starrte die Sprecherin wütend an und wischte sich nun unwirsch die Tränen aus den Augen. Was hatte sie anderes von dieser Elbe erwartet? Dass sie sie bedauern würde? Sie lächelte grimmig in sich hinein. Nein. Das würde sie nie und nimmer tun.

„Und jetzt hör auf zu heulen und räum wenigstens die Sachen in deiner Reichweite zusammen.", ordnete Gilelthil knapp an. Liara streckte ihr die Zunge heraus. Für diesen Moment waren die regungslosen Beine vergessen.

„Hast einen Ordnungsfimmel, was du dummes Huhn!? Du bist ja regelrecht die weibliche Ausgabe meines Vaters!" Gilelthil warf ihr nur einen sauren Blick entgegen und machte sich daran die Feuerspuren zu verwischen.

„So ein dummes Weibsstück!", knurrte Liara böse und versuchte aufzustehen. Doch auch dieser unbewusste Versuch blieb erfolglos. Sie würde wohl nicht damit zurecht kommen, nicht auf eigenen Beinen stehen zu können. Plötzlich spürte sie zwei Arme unter sich, die sie hochhoben. Erschrocken schrie sie auf.

„Psst. Ich bin es. Da du nicht laufen kannst, werde ich dich eben tragen.", flüsterte Legolas ihr in das Ohr. Sein Atem kitzelte und sie erinnerte sich sogleich an den eben empfangenen Kuss. Errötend schaute sie zur Seite und lächelte verlegen.

„Danke.", kam als einziges über ihre spröden Lippen. Die Augen juckten unangenehm von den heißen Tränen. Ob er sie nur geküsst hatte, um sie zum Stillschweigen zu bringen? Sicher. Wieso sollte er auch sonst so etwas tun? Er war ein Prinz und hatte sicher an je einem Finger 10 Frauen, die ihm zu Füßen lagen und viel hübscher und netter waren, als sie. Und dazu noch laufen konnten. Verbitterung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab und kurz darauf spürte sie weiche Lippen an ihrer Wange. Ängstlich schielte sie zu Gilelthil. Sie schien es nicht gesehen zu haben.

„Keine Angst! Du wirst wieder gesund.", flüsterte der Prinz und duckte sich unter das Blätterdach des Gebüsches, um keinen Ast ins Gesicht zu bekommen. Er lief so, damit auch sie nichts ins Gesicht bekam. Ihnen folgten Gimli mit Verstärker und Gitarre und danach Gilelthil, die über das Gewicht ihres Rucksacks fluchte. Ein hämisches Lächeln bildete sich auf Liaras Zügen. Das geschah ihr recht!

„Bitte versuch dich mit ihr zu verstehen.", bat Legolas plötzlich leise, als er das Mädchen auf ein Pferd setzte. Liara starrte ihn aus großen Augen an. Er seufzte.

„Sie reist mit uns und Unstimmigkeiten in der Gemeinschaft können gefährlich werden. Also versucht euch zu vertragen.", bat er nochmals. Liara protestierte.

„Wir streiten uns ja gar nicht!", verteidigte sie sich. Legolas ging nicht weiter darauf ein. Mit einem Satz saß er wieder hinter ihr im Sattel und griff die Zügel seines Pferdes. Dabei rückte er nahe an das junge Mädchen heran. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich abermals in ihrer Magengegend aus. Bei ihrem aller ersten Treffen fand sie ihn doch noch so unausstehlich und nun empfand sie tatsächlich etwas für diesen Elben. Sie verstand sich selbst nicht mehr. Wieso war er so anders? So unheimlich nett? Vorher war er doch nicht so gewesen. Oder lag es daran, dass sie freundlicher zu ihm war. Sie wusste es nicht. Aber sie war sich im klaren, dass sie etwas für Legolas empfand. Das brachte ihr dieses wunderbare Kribbeln im Bauch immer zu Bewusstsein, wenn er in ihrer Nähe war.

Seufzend lehnte sie sich an seinen starken, immer noch nackten Oberkörper an. Sie wunderte sich, dass ihm nicht kalt war. Und noch mehr, dass er keinen Schnupfen oder Husten hatte. Ihr selbst lief die Nase etwas und auch der Hals kratzte verdächtig. ‚Ich möchte nicht auch noch krank werden!', dachte sie augenrollend, ehe sie die vorbeiziehenden Bäume betrachtete.

„Nicht mehr lange und wir verlassen den Wald. Dann werden wir schneller nach Nord-Westen reiten. Also halte dich gut fest.", riet Legolas dem Mädchen.

„Toll und wie? Mine Beine schlackern nur so umher." Sie konnte seine Reaktion nicht erkennen, deshalb war sie verwundert, als sein Pferd langsamer wurde und schließlich vollends stehen blieb. Sie drehte den Kopf, um ihn ansehen zu können.

„Warum halten wir?", fragte sie verwirrt. Auch die anderen beiden hielten ihre Pferde an und musterten Legolas ebenso verständnislos. Dieser sprang vom Pferd und hob Liara herunter.

„Hey! Was soll das denn jetzt werden!?", rief sie empört, konnte jedoch nichts dagegen unternehmen. Nachdem er sie auf den weichen Waldboden gesetzt hatte, ging er wie selbstverständlich auf die kleine Elbe zu und verlangte von ihr Liaras Rucksack, den sie ihm auch gleich darauf gab. Er kramte kurz darin herum, bis er die Wolldecke herauszog, den Rucksack wieder zuschnürte und dann wieder Gilelthil gab. Und alles ohne ein Wort zu verlieren.

„Könntest du uns mal bitte erklären, was das hier werden soll, Legolas!?", forderte Gimli genervt und sah erwartungsvoll auf den, neben dem Mädchen knienden Elben herab.

„Ich vergaß, dass es nicht gut ist, Beine, die man nicht bewegen kann wärmelos herumbaumeln zu lassen. Außerdem verliert sie so bestimmt den Halt." Behutsam winkelte er ihre gelähmten Beine ein und umwickelte sie vorsichtig mit der wärmenden Decke. Liara kam sich vor wie ein lästiges Gepäckstück, als er auch noch einen elastischen Ast darum wickelte, damit die Decke nicht verrutschte. So zusammengeschnürt hob der Elb sie wieder auf das Pferd und saß auf.

„Alles in Ordnung! Es kann weiter gehen.", rief er nach hinten. Beide Gefährten nickten und folgten dem Prinzen.

~*~

Als sie den Waldrand erreichten, erhellten schon die ersten zaghaften Strahlen der aufgehenden Sonne den klaren Himmel. Ihre Körper warfen große Schatten vor sich her, da die Sonne hinter ihnen aufging. Ihr Weg führte sie nach Westen und nicht nach Osten. Sie waren so schnell geritten, wie sie konnten, um den gefährlichen Düsterwald hinter sich zu lassen. Sicher vermutete keiner der Feinde, dass der Elbenkönig Thranduil nach Lothlorien zog. Doch die Sorge um seines Sohnes Wohl trieb ihn dazu, sein Volk vorerst allein zu lassen. Sein höchster Berater sorgte dafür, dass während seiner Abwesenheit trotzdem alles normal verlief.

Warum kann ich nicht Berater sein?', seufzte Indûrin leise. Es war doch zu blöd mit dem König nach Lothlorien zu reisen. Er würde ihm sogar in das Lande Mordor folgen, aber Lothlorien war eine andere Sache. Das er nicht mitgehen wollte, hing nicht an mangelnder Treue oder Pflichtbewusstsein. Er wollte Haldir einfach nicht wieder sehen. Dieser lorische Elb raubte einem nämlich den letzten Nerv,

‚Legolas würde jetzt spöttisch lachen.', ging es ihm durch den Kopf und ein Schmunzeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Ja Legolas mochte Haldir sehr. Sie waren sehr gute Freunde. Dazu kannte Haldir den jungen Prinzen schon länger als er selbst. Indûrin schüttelte verzweifelt den Kopf.

„Warum freust du dich nicht, ihn wiederzusehen?", fragte der König unvermittelt, als hätte er Indûrins Gedanken gelesen. Gureldon ritt schweigend auf der anderen Seite des Schwarzschopfes.

„Es ist nur...damals gab es einen unangenehmen Vorfall, den ich am liebsten vergessen würde. Aber wenn ich Haldir erblicke...Er ist nicht gut auf mich zu sprechen und hat mir einen Zweikampf angedroht, betrete ich noch ein einziges mal den Goldenen Wald.", erklärte Indûrin müde. Dieser Vorfall schien peinlich gewesen zu sein, denn er stoppte betroffen.

„Ich kann dies verhindern, denn du reist mit mir.", bot sich Thranduil an. Doch der Elb schüttelte danken mit dem Kopf.

„Nein, Hoheit. Aber dies geht nur Haldir und mich etwas an." Der König nickte und zog dann an Indûrin vorbei, um neue Anordnungen zu geben.

~*~

„Es war der größte Schock meines Lebens, als wir Balins Grab in Moria betraten. Er war ein so würdevoller Zwerg und wurde dennoch kaltblütig von den Orks erschossen!", jammerte Gimli. Liara hörte gespannt zu. Schon seit einiger Zeit erzählte er die einzelnen Abschnitte des Ringkrieges genauer. Es war spannend, ihm zu lauschen. Denn was sie da erfuhr, klang so unglaublich und vor allem angsteinflößend.

„Die Orks machen nicht einmal vor den Elben halt, Gimli.", warf Legolas munter ein und seine Augen blitzten belustigt zu seinem Freund herüber. Dieser schnaufte verächtlich.

„Ist ja auch kein Wunder! Elben und Orks sind Erzfeinde! Außerdem werden die Hochmütigen immer angegriffen und gestürzt.", gab Gimli eine Antwort zurück, die der des Elben um nichts nachstand.

„Nun, jedenfalls haben sie es fertiggebracht ein ganzes Zwergenheer kaltblütig zu ermorden!", polterte Gimli weiter.

„Was nicht weiter verwunderlich war.", ergänzte Legolas neckend. Es war immer wieder amüsant, wie Gimli die Dinge aus seiner Sicht auch noch 40 Jahre später schilderte.

„Soso!", fuhr der Zwerg den Elben an und seine Augen blitzten zornig.

„Dann war das Entsetzten, das du damals an den Tag gelegt hast also nur gespielt, Herr Elb!?", rief er empört. Legolas zog ein beleidigtes Gesicht.

„Gefühle lassen sich nicht spielen. Ich empfand damals tiefstes Mitleid für deine Genossen, Gimli. Aber nun fahre fort in deiner Erzählung und hänge dich nicht an alten Eindrücken auf.", versuchte Legolas seinen Freund zu besänftigen. Es gelang. Gimli fuhr fort.

„Dann warf der närrische Peregrin Tuk, einer der 4 Hobbits, doch tatsächlich einen Stein in einen...nunja...Brunnen würde ich dazu sagen und weckte die ganze Orkschaft auf! Das gab ein Gepolter in den Mienen, sag ich dir." Liaras Augen weiteten sich entsetzt, als Gimli erzählte, dass sie von über 10 000 Orks eingekreist worden waren. Ihr reichte schon eines dieser Biester. Als er dann auch noch von dem Balrog und Gandalfs Tod berichtete klopfte ihr Herz so laut, als ob sie selbst im Geschehen dabei war.

Sein Bericht endete mit dem Tod Boromirs und der Auflösung der Gemeinschaft. Das Mädchen schluckte.

„Ich denke das reicht für heute, sonst kannst du ja nichts behalten. Ich wollte dir nur einmal erzählen, was Legolas und ich schon alles erlebt haben. Uns wird nichts so schnell unterkriegen.", protzte er stolz vor sich hin. Liara stimmte ihm in Gedanken zu. Es war sowieso ein Wunder, dass nur Boromir gefallen war und der Rest überlebt hatte. Wilde Bilder kreisten in ihren Gedanken und plötzlich arbeitete sich ein Frage nach vor.

„Ihr sagtet...die wäre vor ca. 40 Jahren geschehen?", fragte sie vorsichtig. Der Zwerg nickte.

„Also...wie alt seid ihr denn dann?", platzte es plötzlich aus ihr heraus. Gimli schielte tadelnd zu ihr herüber.

„Kind, Kind, Kind. Man fragt ältere Leute nicht nach dem Alter, wenn sie es nicht sagen wollen.", tadelte der Zwerg. Doch dann lachte er schallend aufgrund ihres enttäuschten Gesichts.

„Nimm es doch nicht immer so! Sag, wie alt schätzt du Legolas?", fragte er schelmisch und linste zu dem Elben herüber, der Gimli strafend ansah.

„Ich weiß nicht so recht.", entgegnete das Mädchen. „Aber wenn schon 40 Jahre vergangen sind, muss er ja mindestens 60 oder so sein.", ergänzte sie unsicher und zweifelnd. Der Gedanke, dass er tatsächlich so alt war, jagte ihr einen Schauer über den Rücken.

„Nun! Der werte Herr Elb hat schon 3011 Sommer gesehen.", verkündete der Zwerg spöttisch. Liara zuckte zusammen. 3011 Jahre? Sie hatte mit 100 Jahren aber nicht glich mit 3000 gerechnet!

„Mein...Gott! Dann...bist du ja ein auf jung getrimmter Opa!", rief sie entsetzt und starrte Legolas über die Schulter hinweg entsetzt an. Dieser sah sie beleidigt an.

„Bitte, ja? Ich bin kaum erwachsen und da sagst du etwas von Opa!", empörte er sich. Gilelthil sah errötend zur Seite, als Liara auch nach ihrem Alter verlangte.

„Ich möchte nicht unbedingt als Oma bezeichnet werden. Dafür bin ich noch etwas zu jung.", gab sie als Begründung an.

„Und wie alt bist du Gimli?", fragte Liara schüchtern. Eigentlich wollte sie es ja gar nicht wissen...

„180 Jahre, Mylady.", flötete er stolz.

„Im besten Alter, das ein Zwerg haben kann." Liara schloss entsetzt die Augen. Erst jetzt kam ihr zu Bewusstsein, dass sie mit zwei, sie ging nach dem Alter, Mumien reiste. Der Gedanke war nicht gerade sehr angenehm.

~*~

Fortsetzung folgt!

Jaja die Ärmste! *G* Mit zwei Opis unterwegs *lol* Wird sie den Schock mit den alten überwinden? Und wird sie für ihren Lebtag gelähmt bleiben?  Werden Thranduil und sein Gefolge sicher nach Lothlorien gelangen? Und was ist mit Haldir und Indûrin passiert? Hat sich Gilelthil die Haare nur gefärbt und sind Gimlis Zöpfe wirklich echt? Das alles und mehr im nächsten Teil! ^.^ Nun zu euren Kommentaren ^.^ @ Snowflake: *lol* Okay du weibliches Wesen ^^ Danke für die Information so ersparst du mir Arbeit! ^^ *knuddel* Ich find es irgendwie komisch, dass euch Gimli so sehr gefällt. Vielleicht sollte ich ihn und Liara ja zusammenbringen! ;)

@ Nilannaiel: Jupp! Die E-Gitarre bekommt noch ihren Auftrii. Sonst würden sie es ja umsonst durch die Landschaft schleppen! *fg* Orks damit vertreiben? Nein ich glaub dafür wird sie nicht verwendet. Hmm... ich mag Gilelthil irgendwie obwohl sie ziemlich fies ist. *g* Ich weiß, dass es schon oft so war, dass sich eine dritte zwischen Legolas und seine Herzensfrau gedrängt hat, aber so wird es wohl nicht hinauslaufen. Ich hab ihr eine andere Aufgabe zugedacht ^^

@ Shana: ;) Ja wie konntest du nur? *G* Aber ich kann dir sagen warum ^^' Vielleicht an dem Titel, der nicht unbedingt viel verspricht ^^'' Aber es freut mich riesig, dass dir die Fanfic gefällt! *knuddel* Ich geb auch immer mein bestes und versuche die Länge jetzt auf diesem Niveau zu halten ^^

@ Atap: ^.^ Das freut mich. Aber diesmal hat es leider etwas länger gedauert =/

@ Miss_Sixty: Ich hab deinen Wunsch notiert! ^.^ Ab jetzt gibt es ein paar mehr Szenen, wo es etwas romantischer wird. Aber sie mussten sich ja erstmal kennen lernen ^.^ *lol*

@ KasumiTendo: Ja so nen Kerl will jeder! *heul* Nur leider gibt's zu wenig von ihnen ^^' Irgendwie war es mir klar, dass Gilelthil nicht so gut ankommen würde ^^' Aber sie ist ja auch wirklich ein Biest ^^' Wenn auch noch nicht so sehr davon gezeigt wurde :D

@ Dax: *lol* Danke, das du die Hoffnung nie aufgegeben hast ^^

@ Himmelslied: *sich verkriech* Bin gespannt ob du wieder nix sagsts...weil's wieder gedauert hat ^^'

@ SabSab: Lang ist dieser Teil schon mal ^^ Aber gut? Musst du entscheiden :)

@Piandoria: Toller Schreibstil? *froi* *geschmeichelt ist* Da bin ich erleichert! Manchmal hab ich selbst nämlich den Eindruck ich mähre alles zu lang aus ^^'