A/N:
Nach, zugegeben wieder einer etwas längeren Wartezeit, habe ich endlich Zeit gefunden, weiterzuschreiben *keuch* *total verplant ist* Ich hoffe, ihr könnt mir das nachsehen und habt Spaß am Lesen ^.^
Achja....*hüstel* In diesem Teil kommen Legolas und Liara mal ‚zur Sache' *sich jetzt schon ein Loch Richtung Südpol schaufelt in dem sie sich dann verstecken und von dieser Halbkugel der erde flüchten kann* Aber ich wünsche euch seeeehr viel Spaß mit diesem Teil ^^ *durch tunnel flüchtet*noch nie so unanständig geschrieben hat*
*zettel hinterlass* ‚Ich werde dieses Mal nicht auf Kommentare eingehen, da die Zeit echt fehlte und der letzte Teil all meine Nerven gekostet hat. Ich danke euch aber allen für die lieben Kommentare!!! *alle knuddel*
Disclaimer: Müsste bekannt sein, ist das nervigste, was es gibt, wenn man ffs schreibt, aber es muss mal wieder gesagt werden: Die Figuren dieser FF, die ihr alle aus dem ‚Herrn der Ringe' kennt, gehören nicht mir sondern J.R.R Tolkien *leider* Und einige Ideen...auch von Lynsay Sands (glaube nicht, das die einer kennt aber es muss gesagt werden, nicht dass mir hier noch wer den Kopf abschlägt) ^^'
Warnung: Sex
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Das Tor der Dimensionen......~*~......~*~......
Die rötliche Sonne war schon endgültig im Horizont versunken und tauchte nicht einmal mehr die Baumspitzen in ein warmes Licht, ließ der Dämmerung nun freien Lauf, als Liara und Mara das Zimmer des Menschenmädchens betraten. Die Zwillinge hatten sich schon lange zuvor verabschiedet, da sie sich ‚auf das anstehende Spektakel vorbereiten müssen'. Mara vermutete, dass mehr dahinter stecken musste, als ein gesitteter Anzug, den ihnen Elrond persönlich vorschreiben würde, da sie ansonsten nur mit einem Lendenschurz erscheinen würden, um die vornehmen Elben zu necken. Liara lachte herzlich über diese ängstliche Annahme der neuen Freundin, stellte sie sich doch die Zwillinge im Tarzanlook vor.
„So! Dann wollen wir einmal sehen, was du anziehen könntest." Mara zog grübelnd die Stirn in Falten und öffnete die edle Schranktür, hinter der eigentlich lange seidene Gewänder hängen müssten.
„Wow! Was ist denn das", rief sie so interessiert wie verblüfft und Liara meinte sogar etwas Ehrfurcht aus der Stimme der Elbin herauszuhören und sah ihr fragend über die Schulter. Mara zog eine weinrote Hose hervor, die an deren Seiten viele lange Bändchen umherbaumelten. Ein verständnisloser Blick traf die Blonde und sie musste sich auf die Lippen beißen, um nicht zu lachen. Elben hatten wirklich ein Problem mit Mode.
„Sind diese Bänder dazu da, um den Menschen zusammenzuschnüren? Aber das hat doch überhaupt keinen Sinn", murmelte sie ernst und drehte das Kleidungsstück skeptisch hin und her. Nun konnte Liara nicht mehr an sich halten und sie lachte laut los.
„Nein, nein die Bänder sind zur Verzierung da", erklärte sie, nachdem sie schnappend Luft geholt hatte.
„Aha...", meinte Mara nur und drehte die Hose abermals.
„Aber bist du denn mit einem Mann hierher gekommen", platzte sie hervor. Abermals verneinte das Mädchen amüsiert.
„Das tragen auch Frauen in meiner Welt." Nun fing sie sich einen vollkommen irritierten Blick von Maras Seite ein, konnte diese es sich doch nur schwer vorstellen, dass Männer und Frauen gleich gekleidet waren.
„Ja aber wie unterscheidet man Frauen und Männer dann bei euch? Tragen die Herren denn Röcke?" So sehr sie sich dafür verwünschte, Liara lachte abermals laut los und ein ärgerlicher, sowie verständnisloser Blick traf sie.
„Allerhöchstens die Schotten", prustete das Mädchen hervor, ließ aber die Tatsache weg, dass die Herren Schotten unter ihren luftigen Röcken nichts trugen. Wer wusste denn, wie Mara darauf reagieren würde?
„Ihr seid schon komisch", gestand die Spitzohrige und warf das Kleidungsstück etwas verwirrt auf das kuschelige Bett, dass nahe dem Fenster stand. Doch ehe sie sich wieder dem Schrank und seinem äußerst überraschenden Inhalt zuwandte, ging sie zu der kleinen Öllampe, die auf einem runden Tischlein stand und entzündete sie. Warmes flackerndes Licht fiel schräg durch das geräumige Gemach, konnte aber nicht alle Schatten vertreiben.
„Also diese Hose kannst du auf keinen Fall tragen! Führtest du denn wirklich kein Ballkleid mit?!" Maras Stimme war nahe der Grenze von Verwunderung und völliger Verständnislosigkeit, als sie Liara den Kopf schütteln sah. Hatten denn Menschenfrauen aus der anderen Welt keine Kleider? Gut, sie selbst trug Leggins. Es war bequemer mit ihnen durch die Wälder zu ziehen als in einem Kleid. Aber abgesehen von ihren häufigen Erkundungstouren, trug sie abendlich stets Kleider, da es die Mutter an Tisch nicht billigte, wenn eine Frau Hosen trug.
„Es gibt so etwas bei uns zu kaufen, aber kaum jemand trägt ein Kleid, wenn nicht gerade ein Geburtstag oder eine Hochzeit ansteht. Aber auch dann werden häufig Hosen getragen." Mara schüttelte abermals den Kopf, steckte ihn dann jedoch tief hinein in den Schrank um dessen Inhalt erneut zu inspizieren.
„Was ist denn das", rief sie entzückt aus und zog ein kleines Stück braunen Stoffs hervor. Liara sah kurz auf das gefundene Kleidungsstück, nahm es Mara aus der Hand und setzte es sich auf den Kopf. Ehrlich verblüfft blieb der Elbin der Mund offen stehen, als sie sah, wozu man dieses ‚Etwas' verwendete.
„Aber warum stülpst du es dir auf den Kopf? Für einen Helm ist es doch viel zu weich." Wieder musste Liara lachen, zog sich die Mütze herunter, die ein paar Haare mit sich zog und landete sie dann auf dem Haar der Freundin. Diese stieß einen entzückten Schrei aus und hastete zum nächsten Spiegel.
„Wow! Das sieht ja entzückendend aus", rief sie begeistert und drehte sich vor dem Spiegel hin und her. Liara schmunzelte leicht. Das kurze braune Haar und die Mütze passten wirklich gut zusammen.
„So etwas nennt man ‚Mütze'. Und es dient hauptsächlich dazu, im Winter die Ohren zu wärmen, aber das hier ist nur modisch gebräuchlich, da es ja kaum über die Ohren geht." Die Kurzhaarige nickte, begutachtete sich noch einmal im Spiegel und drehte sich dann wieder nach der Freundin um. Ihre Augen glänzten aufgeregt und vollkommen glücklich.
„Darf ich die ‚Müdse'", Liara grinste breit, als Mara das Wort falsch aussprach, „heute Abend tragen?"
„Natürlich!"
„Fein", rief die Elbin und wirbelte abermals zur Schranktür, die Mütze noch immer auf ihrem Kopf und kramte weiter in der Fundgrube, auf der Suche nach etwas interessantem, bis sie ein rotes Spagettiträgertop herauszog, auf das eine Mangafigur gemalt war und stülpte es sich über den Kopf, bis es ihr um den Hals schlackerte.
„Trägt man es so?" Sie zupfte etwas unsicher an dem Shirt herum und lockte abermals ein Lachen aus Liaras Mund. Dann trat sie zur Freundin und wies sie an, das Top wieder über den Kopf zu ziehen. Etwas enttäuscht gab Mara nach und tat wie ihr geheißen. Doch kaum hatte sie es in den Händen, werkelte Liara auch schon an den Verschlüssen ihrer Tunika herum.
„Was machst du da", rief Mara Teils entsetzt teils verwirrt als Liara ihr das Kleidungsstück von den Schultern streifte und die Elbin nur noch mit Leggins und Unterhemd vor ihr stand.
„Man kann es nicht über einer weit schlackernden Tunika tragen", erklärte das Mädchen versöhnlich lächelnd. Der Elbin musste das sehr unangenehm sein.
„Warum denn nicht", protestierte diese jedoch und weigerte sich vehement, auch noch das Unterhemd über den Kopf zu streifen.
„Es ist nicht modisch." Eine mehr oder weniger einfältige Antwort. Denn diese Elben hatten eine andere Vorstellung von Mode als sie selbst. Doch sie ließ sich nicht beirren und brachte Mara schließlich doch noch dazu, das Hemd über den Kopf zu streifen.
„Habt ihr keine BHs!?" Ein verständnisloser Blick glitt zu Maras Busen hinüber und die kleine Elbin lief rot an. Die Hitze stieg ihr in den Kopf. Elben waren keineswegs freizügig. Auch nicht unter dem gleichen Geschlecht.
„Was soll das denn sein", fragte sie neugierig, aber auch ängstlich. Welch ein Sauronsstück, meinte das Mädchen nun? Liara seufzte resignierend. Die armen Frauen mussten rennen und schuften und das alles ohne BH. Nicht gerade eine angenehme Vorstellung, vor allem, wenn der Busen mehr als gut ausgebildet war. Vielleicht sollte sie darüber nachdenken, einen Klamottenladen in Lorien zu eröffnen. Immerhin konnte sie jederzeit nach Hause reisen, um sich die Kleidung zu besorgen.
Zielsicher ging sie auf den Schrank zu, in dem Mara zuvor gekramt hatte und zog ihren Rucksack heraus, aus dem sie ein merkwürdig angefertigtes, schwarzes Stück Stoff zutage förderte.
„DAS ist ein BH", bemerkte sie knapp und wies Mara an, die Arme nach oben zu strecken. Diese tat es auch nach kurzem Zögern, war doch die Vorstellung nach wenigstens einer Bekleidung für ihre nackten Brüste sehr verlockend. Rasch zog Liara ihr den BH an und verschloss ihn hinter Maras Rücken. Haare waren ja hier kein Problem.
„Iiiiiiih!!!!! Was ist denn das!? Mach es weg! Mach es ab", kreischte Mara entsetzt, als sie einen ungewohnten Druck unter ihrer Brust spürte.
„Mach es ab! Das juckt und drückt", forderte sie immer hysterischer und fuchtelte wild mit den Armen herum und es hatte den Anschein, dass sie an den Verschluss gelangen wollte. Liara kicherte unwillkürlich, tat der Freundin dann aber doch den Gefallen und löste den Verschluss. Übermenschlich schnell schleuderte Mara das Stück Stoff von sich und drehte sich entsetzt nach dem Menschenmädchen um.
„Was, bei Sauron, war das!?" Ihr Blick war starr gen Fenster gerichtet, vor dem sich die Silhouette Liaras abzeichnete.
„Ein BH. Wie ich schon sagte."
„Und so etwas trägst du!?" Mara war mehr als fassungslos und setzte sich kurzerhand auf das federweiche, mit weißen Laken überzogene Bett, dass ein wenig nachgab und kleine Fältchen bildete. Liara hob das T-Shirt an und demonstrierte der Freundin, dass sie ebenfalls ein solches Ding trug, welches Mara so verabscheute. Sie wunderte sich darüber, das die Elbinnen ein solches Kleidungsstück nicht besaßen. Doch dann erinnerte sie sich daran, wie Legolas in einer längst vergangenen Nacht ebenfalls merkwürdig auf ihren BH reagiert hatte. Er hatte ihn anfassen wollen, schoss es Liara in den Kopf und augenblicklich stieg ihr die Hitze ins Gesicht und äußerte sich durch eine schöne, gesunde Farbe.
Wenn er es mich heute fragen würde, würde ich ihm wohl keine Ohrfeige geben, dachte sie verträumt und auch leicht beschämt ob ihrer Gedanken.
Mara betrachtete amüsiert das Gesicht der Freundin, dessen Ausdruck sich von träumerisch in verlegen und wieder zurück veränderte. Menschen verstanden es einfach nicht, ihre Gedanken und Gefühle zu verbergen und so konnte die Kurzhaarige in Liaras Gedanken lesen wie in einem offenen Buch.
„Ich glaube auch, dass Legolas diesen ‚BH', wie du es nennt, sehr interessant und aufregend empfinden würde", stieß sie nach kurzer Zeit hervor und riss Liara so aus den Tagträumen. Ihre Gesichtsfarbe wurde um einiges dunkler, als es schon war. Hatte die Elbin sie doch tatsächlich bei solchen Gedanken ertappt! Wie peinlich!
„Aber....aber nein! Was denkst du nur? Ich...ich würde nie...ich meine..." Lachend sprang Mara auf und deutete ablenkend auf das auf dem Fußboden liegende Top.
„Kann man das nun auch ohne ‚BH' anziehen?" Liara ging herzlich gern auf dieses Ablenkungsmanöver ein und nickte stürmisch.
„Ja! Es geht auch ohne. Warte ich helfe dir!"
Nach wenigen Minuten des Anprobierens und wieder Ausziehens mehrerer Sachen Liaras, stand Mara letzten Endes in der weinroten Bändchenhose, dem roten Top, einer weißen, feinnetzigen Designerbluse und der braunroten Mütze auf dem Kopf vor dem Spiegel und sah begeistert hinein. Wie sie doch gleich ganz anders aussah!
„Was meinst du? Soll ich das zum Ball tragen", fragte sie das blonde Mädchen neben sich aufgeregt und Liara nickte zustimmend.
„Es passt zwar nicht ganz zum Ambiente aber es wird schon gehen", schmunzelte Mara und sah abermals von Freundin zu Spiegel. Liara würde ein Ballkleid tragen. Ein wunderschönes. Und sie, Mara, würde Liaras Kleider tragen und mit ihnen tanzen. Es war so aufregend mit diesen Sachen gekleidet zu sein.
„Komm" Mara schnappte sich die Hand der Freundin und führte sie aus dem Zimmer den Gang entlang, dessen Wände durch Öllampen beleuchtet waren, die jeweils im Abstand von 5 Metern auf einem kleinen Tischchen standen, das kunstvoll verziert war.
„Jetzt suchen wir ein wunderschönes Kleid für dich. Wenn wir im Palast nichts finden, werde ich meine Mutter bitten, dir eins zu leihen. Sie wird bestimmt nicht nein sagen." Maras Worte waren so voller Freude und Aufregung auf die abendliche Veranstaltung, dass das Mädchen von der innerlichen Aufregung regelrecht angesteckt wurde. Wie fieberte sie dem abendlichen Fest entgegen, auf dem sie Legolas auch wieder sehen würde! Doch ohne ordentliche Klamotten würde sie sich wohl nicht blicken lassen können. Ganz im Gegenteil zu Mara wollte sie nicht unbedingt durch ihre fremdartige Kleidung auffallen und so machten sich die jungen Frauen auf die Suche nach einem geeigneten Ballkleid.
~*~
Die Vorbereitungen für das anstehende Fest waren schon den ganzen Tag über in vollem Gange gewesen. Viele Elben hatten eine große Lichtung festlich verziert. An den Bäumen hingen frische Blumen, die extra für den Frühlingsball gewachsen waren. Von den Ästen hingen Dutzende Seile, die der Rinde des Baumes keinen Schaden zufügen konnten, herab. Jeweils unten, an zwei dieser elbischen Anfertigungen war ein breiter Ast verknotet und konnte so als Sitz dienen. Der Platz um die Tische wurde ja als Tanzfläche benötigt.
Nun standen jedoch die köstlichsten Speisen und Getränke auf den weiß gedeckten Tischen. Teller, Schüsseln und Löffel aus Holz hoben sich deutlich von dem strahlenden Weiß ab. Es duftete nach frischem Wald und die Sterne funkelten klar und hell am nachtschwarzen Himmel. Der Mond hatte ebenfalls die Grenze der Baumkronen schon überschritten und sandte sein silbernes Licht zur Erde, welches sich mit den schwach flackernden Fackeln vermischte, die in den Boden am Rande der Lichtung und nahe den Tischen gesteckt worden war. Die Erde war locker und das Gras saftig und grün. Alles hier schien perfekt gewachsen zu sein.
Äußerlich kühl und innerlich voller Unruhe, schritt Legolas über den Festplatz. Die Worte seines Vaters ließen ihm keine Ruhe. Auch wenn es auszuschließen war, dass er sie entführte oder zwang, sich nicht mehr bei Legolas aufzuhalten oder sie in einen Kerker steckte, machte der Prinz sich ernsthafte Sorgen. Thranduil hatte bisher immer einen Weg gefunden, um seinen Willen durchzusetzen, doch diesmal würde Legolas kämpfen und nicht klein beigeben!
Suchend und sehnsüchtig glitten seine Augen über die fröhlichen Gäste, die sich nahe den Tischen aufhielten und hier und da einen kleinen Happen in den Mund schoben. Wunderbar melancholische Flötenmusik ertönte auf der Wiese und wenn man sich bemühte, die Spieler zu sehen, entdeckte man sie in den Ästen der ersten Bäume.
„Legolas! Mellon, ich dachte schon du würdest gar nie mehr auftauchen", vernahm der Königssohn eine vorwurfsvolle Stimme und drehte sich danach um, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, die ihn sanft aber bestimmt drückte.
„Indûrin! Wo hast du Haldir gelassen", grinste Legolas frech, da er wusste, welche Wirkung seine Begrüßung auf sein Gegenüber hatte. Und er lag richtig mit der Vermutung, dass die Laune des Freundes sinken würde.
„Du weißt, dass Hauptmann Haldir ó Lórien und ich, Indûrin ó Düsterwald, zusammen die Wachen an der Grenze verteilen sollen. Frag nicht danach, denn Unstimmigkeiten gab es den ganzen Tag. Immer beharrt er darauf, seinen Plan durchzusetzen", beschwerte sich Indûrin mit leicht zorniger Miene, die jedoch sofort einer elbischen Maske wich, als ein paar Gäste an ihnen vorübergingen und ihnen freundlich zulächelten.
Legolas nickte wissend und beugte sich dann zu Indûrin hinüber, um die Unterhaltung weniger laut durchzuführen.
„Du bist dir aber dessen bewusst, dass die Herrin zuerst eure Pläne sehen möchte und du deshalb Haldir dazu veranlassen kannst, Kompromisse mit dir einzugehen", raunte er an dem Ohr des Freundes. Dieser aber schüttelte verärgert den Kopf, sodass die gekämmten Haarsträhnen nervös hin und her flogen.
„Er ist IHR Hauptmann, nicht ich und hat somit die Oberhand. Ich habe gar keine Chance", maulte Indûrin und Legolas klopfte ihm lachend auf die Schulter.
„Vielleicht solltet ihr euch endlich vertragen", riet er weise und entlockte dem Elben ein verächtliches ‚Pfft' Legolas wusste, aus welchem Gedanken heraus es stammte. Haldir war einfach zu dickköpfig und hatte schon mehr als 3 Mal die Entschuldigungen seines Bruders kalt abgelehnt.
„Naja...wie immer du meinst", murrte Indûrin und sah suchend und mit huschenden Augen an Legolas vorbei. Plötzlich hellte sich seine Miene auf, und er fasste Legolas entschuldigend bei den Schultern, um sich an ihm vorbeizudrängen und auf jemanden oder etwas zuzugehen. Etwas verwundert, drehte auch Legolas sich um und ließ den Blick über die Menge schweifen. Er sah Indûrin, der zielgerichtet auf den mittleren der Tische zusteuerte, anscheinend um etwas zu essen. Doch im nächsten Moment erkannte Legolas den wahren Grund und er sah nicht weniger erstaunt als der Rest der Elben auf das junge, kurzhaarige Mädchen welches zufällig seine Cousine war.
Eine breite, neugierige Menge hatte sich um sie versammelt und Legolas drängte sich hindurch, um besser sehen zu können. Doch auch die teilweise offen stehenden Münder oder empörten Gesichter störten die junge Frau keineswegs, denn sie aß seelenruhig ein paar Kleinigkeiten vom Festmahl, ohne auch nur aufzusehen.
Ihr Anblick war mehr als ungewöhnlich und sogar etwas unheimlich. Sie trug ein bräunliches Ding auf dem Kopf und über einem roten Hemd, auf dem etwas vollkommen unnatürliches gemalt war, trug sie eine weiße Bluse. Und doch war an alledem die Hose das Außergewöhnlichste an ihr. Sie hatte merkwürdige Bänder herabhängen, deren Nutzen Legolas nicht erschließen konnte.
„Mara", rief er und drängelte sich nun vollständig zu ihr durch. Die Elben wichen höflich zu Seite und tuschelten dann weiter hinter verhaltener Hand. In welch unmöglichem Aufzug war dieses junge Ding erschienen? Indûrin stand etwas weiter abseits und betrachtete die Cousine des Prinzen amüsiert.
Durch Legolas' Ruf schien die Elbin vom Essen abgelenkt und sie sah mit vollen Backen zu ihm auf. Die jahrelange Erziehung zu Tischmanieren, die ihre Mutter strenger hielt, als jede andere Elbin, hatte noch immer nicht bei der äußerst ungewöhnlichen Tochter gefruchtet und so schmetterte sie dem Prinzen mit vollem Mund und genüsslich kauend ein ‚...'bnd Leg'las' entgegen. Legolas überging es teils etwas unangenehm berührt, teils peinlich berührt und sah sie undefinierbar an.
„Weißt du, wo ich Lalaithtinu finde", fragte er kurz und knapp, da er die Nähe der Cousine nicht länger dulden wollte. Doch diese schien seinen leicht unfreundlichen Ton einfach zu überhören und deutete mit vollem Mund und ausgestreckter Hand in Richtung des anliegenden Tisches. Legolas folgte mit seinem Blick dem Finger in diese Richtung und seine Augen blieben an einem Mädchen hängen, dass ein dunkelgrünes Kleid, mit vielen Rüschen und Verzierungen, trug und sich, gleich Mara, genüsslich und überstürzt dass Essen in den Mund schaufelte. Das Haar, ursprünglich korrekt nach oben gesteckt und mit vielen Spangen befestigt, hatte sich teilweise selbstständig gemacht und bildete Strähnen, die sanft um ihr Gesicht oder in ihren Nacken fielen. Alles in allem sah sie bezaubernd aus und doch tuschelten einige Elben schon über sie, da sie mindestens genauso viele Tischmanieren besaß wie Mara und das waren nicht gerade viele. Allerhöchstens ihre Hand auszustrecken, gewünschtes Objekt zu ergreifen und in den Mund zu schaufeln.
Etwas irritiert drehte sich der Prinz noch einmal zu Mara, die ihn mit vollen Backen angrinste und mit einem kurzen Nicken Richtung Liara deutete. Ein geschlagenes Seufzen unterdrückend, schritt er auf den Tisch zu, an dem sich seine Geliebte den Bauch voll schlug.
~*~
Schwarze Nacht umfing sie. Alles war schwarz. Es war kalt, sie fror und außerdem tat ihr jedes Teil am Körper weh, als wäre es mindestens einmal gebrochen. Nur schwer konnte Gilelthil den Kopf anheben, was auch sofort mit einem pochenden Schmerz in ihren Schläfen beantwortet wurde. Irgendwo tropfte es. Ganz gleichmäßig, als gäbe es irgendwo hier ein Loch. War es Wasser von den Wänden oder ihr eigenes Blut, welches über die Fingerspitzen der über ihrem Kopf angeketteten Hände tropfte und auf dem kalten, klitschigen Boden zersprang? Hier roch es jedenfalls nach Blut. Aber wie war sie in solch eine Lage gekommen?
Doch sie dachte nicht weiter darüber nach, da es ebenfalls ihren Kopf schmerzen ließ. Überall auf ihrer Haut bildeten sich kleine Frostpickel. War sie gefangen? Hatte man sie entführt? Sie wusste es nicht mehr.
Noch ehe sie sich wieder in einem schmerzlindernden, traumlosen Schlaf verlieren konnte, wurde die Kerkertür aufgerissen und es quietschte fürchterlich in ihren Ohren. Sie zuckte zusammen und beobachtete unter halb geschlossenen Lidern, wie sich jemand näherte. Wer konnte es sein?
Kalte Hände umfassten ihre Wangen und zwangen sie unsanft, den Kopf abermals aufzurichten, der schlapp auf ihre Brust zurückgesunken war.
„Wem dienst du", kam die kalte Frage hervor. Gedanken und Erinnerungen schossen Gil durch den Kopf, aber sie konnte keinen erfassen. Warum fragte der Mann nicht nach ihrem Befinden? Aber vielleicht interessierte es ihn nicht. Denn da waren Augen. Kalte Augen, die unerbittlich eine Antwort verlangten, zu ihrer Zufriedenheit.
„Ich...weiß...nicht", flüsterte sie so leise, dass sie dachte, sie hätte diese Worte nur gedacht. Doch der Mann schien es trotzdem gehört zu haben, denn er griff etwas fester zu und ließ Gil aufkeuchen.
„Wenn du nicht sterben willst, vergiss die Elben und das erleuchtete Volk. Es bringt nur Schmerz mit sich", zischte die Stimme und unterstrich die Worte mit einem harten Schlag in Gils Gesicht. Sie war nicht mehr fähig zu schreien und so blieb sie stumm. Der pochende, alles umfassende Schmerz war betäubend. Sie nahm gar nicht richtig wahr, wie sich der Mann entfernte und die Kerkertür rücksichtslos ins Schloss fallen ließ. Dann wurde ihr wieder schwarz vor Augen und sie glitt hinüber in einen schmerzlindernden Schlaf.
Erst als sie erneut erwachte, konnte sie klarere Gedanken fassen, soweit es die Kopfschmerzen eben erlaubten. Sie wusste nach einiger Zeit des Wachens wieder, wer der grausame Besucher gewesen war, der sie schlussendlich geschlagen hatte. Ein verächtlicher Blick war jedoch das einzige, was sie zustande brachte. Vater! So etwas hatte sie einst ihren Vater genannt! Wie hatte sie je übersehen können, dass er so grausam war. Ja, sogar grausam genug, ihre Mutter umzubringen. Tränen. Schmerzen in ihrer Kehle. Aber sie konnte nicht weinen, dazu war sie zu erschöpft.
Als nach einer Weile wieder die Tür aufgestoßen wurde, blinzelte Gil in den hellen Schein der Fackel hinein, welche kurz vor ihr anhielt. Abermals wurde sie grob gepackt, doch diesmal auf die Beine gezerrt.
„Wem dienst du!? ANTWORTE", brüllte die Stimme kalt und eisig. Gil rang mit sich. Wenn sie nicht antwortete, würde sie hier bleiben müssen und elendig verenden. Antwortete sie richtig, käme sie hier heraus und hatte ein Chance zur Flucht.
„Euch", keuchte sie hervor. Die kalten Hände ließen zufrieden ab von ihr und machten sich nun an ihren Ketten zu schaffen. Gil konnte sich kaum auf den Beinen halten und verlor so das Gleichgewicht, als er sie hinter sich her zerrte, hinauf zu den etwas freundlicheren Gemächern.
~*~
„Zu solch später Stunde ist es nicht vorteilhaft, sich den Bauch bis zum Hals voll zu stopfen." Überrascht ließ Liara das kleine schwanenförmige Kuchenstück, das sie kurz zuvor zum Mund geführt hatte auf den Teller fallen und drehte sich etwas peinlich berührt nach der sanften, belustigten Stimme um.
„Legolas", rief sie überrascht und gleichzeitig erfreut, ihn zu sehen. Das Abendgewand, welches er trug, stand ihm ausgesprochen gut, befand sie im stillen für sich und musterte interessiert die kleinen silbernen Blättchen, die als Knöpfe zu dienen schienen.
„Du siehst bezaubernd aus", bemerkte er liebevoll und ergriff ihre Hände, die sie, ohne es bemerkt zu haben, an die silbernen Blättchen geführt hatte.
„Ich ...eh...du auch", hauchte sie schüchtern und sah ihn mit leicht geröteten Wangen von unten herab an.
„Woher hat Mara diese Gewänder?" Ein schelmischer Glanz spielte mit seinen Augen und veranlasste Liara zu grinsen.
„Ich weiß nicht. Sie lagen irgendwo in meinem Schrank", antwortete sie scherzhaft und piekste dem Elben in den antrainierten Waschbrettbauch.
„Findest du sie nicht hübsch?" Ihre Augen ruhten auf dem Gesicht ihres Geliebten und warteten geduldig auf eine Antwort.
„Nennen wir es ‚fremdartig' Mellamin", schmunzelte er liebevoll und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Du wirst dich daran gewöhnen müssen. Schließlich möchtest du mich nach Hause begleiten und da laufen die Menschen so und noch ungewöhnlicher auf den Straßen herum."
„Wirklich?" Wieder hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn. Ihre Hände hielt er fest aber zärtlich in seinen, sodass sie ihm nicht entkommen konnte. Aber allem Anschein nach wollte sie das gar nicht, denn sie lachte ihm glücklich ins Gesicht.
„Ja wirklich! Manche sind sogar so extrem, dass sie die Haare stylen und rot und grün färben", erzählte sie lachend, als sie Legolas' Gesichtsausdruck sah.
„Rot und grün", fragte er ungläubig. Liara schmunzelte, da es ihm schwer zu fallen schien, ihr Glauben zu schenken.
„Ja wirklich", bestätigte sie munter. Der Abend war mehr als perfekt und Liara fühlte sich glücklich genug von ihrer Heimat zu erzählen, was sie sonst immer gemieden hatte. Die Musik an diesem Abend passte so richtig zum Anlass. Die wunderschöne, unter die Haut gehende Flötenmusik ließ die in ein warmes Licht getauchte Wiese wunderbar melancholisch erscheinen.
„Möchtest du tanzen?" Legolas hatte anscheinend erkannt, dass Liara sehnsüchtig den Tanzpaaren, die Arm in Arm über die Wiese wirbelten, nachsah. Warum konnte man vor diesen Elben aber auch nichts geheim halten?
„Gern!" Sie lachte strahlend und noch ehe Legolas zu einem förmlichen ‚Darf ich bitten' ansetzen konnte, hatte sie ihn an der Hand gepackt und schleifte ihn durch die Menge an einen noch freien Tanzplatz.
„Sind sie nicht ein wunderschönes Paar?" Mara seufzte und wandte sich von den Verliebten ab, als sie rechts neben sich jemanden bemerkte.
„Ja wirklich entzückend. Ganz im Gegensatz zu deinem heutigen Auftritt." Ein Ellenbogenstoß nach links ließ die dort stehende Gestalt zusammen fahren und kurz nach Luft schnappen.
„Habt ihr etwas gegen meinen Modegeschmack", erwiderte sie zuckersüß und drehte sich nun vollends nach den Zwillingen um.
„Nun sagen wir...etwas gegen deinen ungewöhnlichen Modegeschmack", verbesserte Elladan grinsend die kleine Jugendfreundin, auf deren Gesicht sich Schatten von Fackeln und Gleichgültigkeit abzeichneten.
„Ich kleide mich, wie es mir passt", fauchte sie, bemüht die Fassung zu bewahren. Warum musste Elladan immer alles seinem Bruder nachmachen?
„Das haben wir bemerkt und du ziehst nicht minder Aufmerksamkeit auf dich", stellte Elrohir fest und Mara musste verblüfft bemerken, dass Eifersucht in seiner Stimme mitschwang. In der Tat galt das abendliche Interesse, vor allem von männlicher Seite her, ihr. Sie lächelte leicht und ließ den Blick so schnell wie einen Windhauch über das friedliche Festgelage schweifen. Dort an einem Tisch saß Gimli, der Zwerg. Umringt von ein paar Elben, die leicht amüsiert seinen übertriebenen Heldentaten lauschten, jedoch hier und da ein anerkennendes Wort hören ließen, sodass dem Zwerg die Brust anschwoll und der Bart sich am Ende kringelte.
„So entgeht vielleicht auch Thranduil, die Aufmerksamkeit auf seinen Sohn zu richten", bemerkte sie leise, doch die Zwillinge vernahmen es sehr wohl und nickten zustimmend. Ihre sonst schelmischen Gesichter waren nun ernst.
„Er wird es ihnen nicht leicht machen", bemerkte Elrohir und verfolgte die Bewegungen des tanzenden Paares, welches aus einem Elben und einem Menschenmädchen bestand, mit den Augen, ehe es wieder in der Menge verschwand. Beider Gesichter strahlten pures Glück und Sorglosigkeit aus, doch die drei Elben am Rande des Festplatzes spürte, dass die Zukunft nicht von Schatten frei war.
„Warum nur!? Ich finde man sollte den lieben können, den man liebt. Unabhängig eines Gesetzes", fuhr Mara auf. Die Sorge, was der Freundin noch bevorstand war nicht zu umgehen.
„Legolas ist ein Prinz. Und Eru weiß ob es gut oder schlecht ist, der Thronfolger des Düsterwaldes dazu. Das verlangt Regeln und Gesetze. Das Volk wird keine menschliche Königin dulden."
„Aber Arwen und Aragorn sind auch glücklich geworden." Mara dachte mit Stolz und Glück an ihre Jugendfreundin, die gleichen Alters war.
„Aber Arwen ist auch nur Königin der Menschen. Das ist etwas anderes."
„Ich verstehe es trotzdem nicht." Mara schüttelte traurig den Kopf und sah Elladan und Elrohir verzweifelt an.
„Keine Angst, Kleine. Wenn sie in Schwierigkeiten ist, sind wir für sie da." Elladan lächelte liebevoll auf die besorgte junge Elbin herab.
„Trau dich", murmelte plötzlich jemand an seiner Seite und gab Elladan einen Stoß nach vorn. Der Bruder schien verstanden zu haben, nahm Maras Hand, was ein heftiges Herzklopfen in beider Leiber verursachte und sah sie unerklärlich an. Es dauerte ein paar Sekunden, ehe er die Fassung wieder erlangt hatte.
„Darf ich um einen Tanz bitten?" Elrohir wartete nicht einmal die Antwort der jungen Elbin ab, sondern zwängte sich mit betrübten sich an einem Elben vorbei in die Menge hinein. Er hatte längst erkannt, dass Mara weit mehr als Freundschaft für seinen Zwilling empfand.
„Du...Du fragst mich!?" Elladan grinste verlegen. Es war das erste Mal, dass Mara ihn so zerstreut sah. Ob er mehr für sie empfand, als er jemals zugeben wollte? Bei den Zwillingen konnte man sich da nie sicher sein. Vielleicht spielten sie ihr einen Streich!?
„Nun...eigentlich habe ich ja etwas besseres verdient..." Sie beobachtete genaustens seine Reaktion auf ihre Sicherheitsstellung. Um nichts in der Welt wollte sie einem Streich der Zwillinge zum Opfer fallen. Dafür war die Sache mit Elladan zu heikel. Doch als sie seinen verletzten Gesichtsausdruck bemerkte, grinste sie leicht und fuhr mit einer Hand über seine Wange.
„...Aber da mir der Sinn ohnehin schon den ganzen Abend über nach einem Tanz steht, werde ich diesen Antrag wohl höflichst annehmen, mein Prinz." Als ein glückliches Lächeln über seine Lippen fuhr, war sich Mara gewiss, dass dieser Moment keineswegs zu einem ausgetüftelten Hinterhalt gehören konnte und sie ergriff mutig Elladans Hand.
„A-aber ich hab seit 300 Jahren schon keinen Tanzschritt mehr gewagt, Mara", warnte Elladan vorsichtig und entlockte ihr so ein amüsiertes Kichern.
„Selbst schuld! Schließlich hast du mich zum Tanz aufgefordert. Das deine Gelenke innerhalb 300 Jahre versteinert sind, kann ich ja nicht ahnen."
„Mit Verlaub, gnädiges Fräulein! Schließlich bin ich ein Prinz und werde Euch zu führen wissen." Wieder kicherte Mara amüsiert, als Elladan mit verletztem Stolz entschlossen auf die Tanzfläche zustapfte und sie hinter sich herzog.
„Beweist mir das Gegenteil Mylord", spielte sie sein begonnenes Spiel mit und drückte leicht seine Hand, als er sie zu sich heran zog und einen Arm um ihre Hüfte legte.
„Du wirst schon sehen, dass ich zu mehr fähig bin als Schabernack zu treiben", hauchte er sanft an ihrem Ohr, was Mara erschauern ließ. Plötzlich fehlte ihr der Mut abermals etwas freches zu antworten, so geheimnisvoll war die Atmosphäre um sie herum, die sie umfing.
~*~
Als sie erwachte spürte sie überall nur Schmerz. Ihr Kopf gab keinen vernünftigen Gedanken her. Wo war sie? Sie musste hier fort. So schnell wie möglich fliehen! Mühsam richtete sich Gilelthil auf, wurde jedoch gleich darauf sanft wieder in die Kissen gedrückt, in denen sie lag.
„Shhht. Ruht Euch aus, Herrin. Ihr habt schweres und Grausames hinter Euch. Schlaft, bis Ihr wieder zu Kräften kommt", befahl eine leise flüsternde Stimme sanft und Gilelthil öffnete die Augen einen Spalt breit. Dämmriges Fackellicht weitete ihre Pupillen etwas und ließ sie schmerzhaft die Lider wieder schließen. Das Licht war zu grell und grausam.
„Ûckhén", flüsterte sie matt und streckte fragend die Hand in Richtung der vorher vernommenen Stimme aus. Sie spürte, wie eine warme, raue Hand ihre Finger beinahe liebevoll umfing und sie festhielt, als würde sie im nächsten Augenblick in einem schwarzen Abgrund versinken.
„Ich bin bei Euch, Herrin." Diese Worte waren beruhigend. Sie wollte niemanden außer Ûckhén an ihrer Seite haben. Niemanden außer Ûckhén oder einem ganz bestimmten Elben.
„Was ist geschehen?" Sie konnte sich an nichts erinnern. Nichts war mehr in ihrem Gedächtnis aufzufinden, das erklären konnte, woher ihre großen Schmerzen führten.
„Ihr wurdet von Elben überfallen", lautete die befehlsmäßige Antwort aus dem Munde des Heerführers. Der schwarze Lord selbst hatte ihm die Antworten befohlen, die seine Tochter zu Ohren bekommen sollte.
„Elben", lautete die ungläubige Frage seitens Gilelthil. Ûckhén zuckte betroffen zusammen. Er wollte dieses Mädchen nicht anlügen, zu viel schmerz hatte sie erfahren. Doch was blieb ihm weiter übrig? Schließlich würde sein Kopf rollen, sollte er dem Mädchen helfen. Was würde dann aus seiner Frau und seinen 5 Kindern werden? Er musste dieses grausame Spiel einfach mitspielen.
„Ja Elben, Herrin", bestätigte er daher schweren Herzens. Er konnte beobachten, wie ihre Augen erneut um einen Spalt breit geöffnet wurden und fragend und suchend durch den Raum huschten, bis sie seine Gestalt erkannt haben musste. Er war zur Pflege des Mädchens eingeteilt worden. Von seinem Herren selbst, der ihm dies befohlen hatte.
„Können Elben denn so etwas grauenhaftes tun, dass ich solche Schmerzen verspüre, als wäre ich dem Tod nur knapp entronnen?" Gilelthils Blick ruhte prüfend auf der gestalt des Mannes. Sie konnte ihm nicht wirklich Glauben schenken. Immer wieder tauchte das Bild eines sanft lächelnden, langhaarigen Elben mit dunklen Augen vor ihr auf. Konnte ein solcher so grausam sein?
„In der Tat. Elben sind grausame Wesen. Aber nun schlaft, Herrin." Obwohl sie sich dagegen sträubte, gehorchte sie dem Mann, den sie seit seiner besten Jahre kannte und glitt in einen unruhigen, von Schatten umfangenen Schlaf über.
~*~
Suchend schritt er durch die fröhlichen Gäste des großartigen Festes. Die Augenbrauen waren zweifelnd und beinahe ärgerlich verzogen, da er die gewünschte Person nicht entdeckte. Bei Eru! Warum konnte er nicht ein einziges Mal auf ihn hören? Stets war er seinem eigenen Willen gefolgt und hatte den Worten seines Vaters kaum Beachtung geschenkt. So auch dieses Mal, denn er war sich gewiss, dass sich der Kronprinz in der Gesellschaft des Mädchens befinden würde.
„Eure Majestät! Ich wagte nicht zu hoffen, Euch auf diesem Fest willkommen zu heißen." Die Falte auf der Stirn des Königs verschwand augenblicklich und wich einer teilnahmslosen Miene.
„Stets war ich zugegen auf dem Frühlingsfest Indûrin. Ich verstehe deine Ungläubigkeit nicht. Doch hat es etwas mit meinem Sohn auf sich!?" Er sah dem jungen Elben fest ins Gesicht, der verlegen drauflos lächelte. Indûrin war stets ein schlechter Elb gewesen, wenn es darum ging, jemanden abzulenken.
„Ich führte ursprünglich einen anderen Gedanken im Sinn", log er tapfer und schaffte es endlich, eine typisch elbische Miene aufzusetzen. Er wollte nicht, dass Thranduil Liara und Legolas etwas anhaben konnte. Wenn sie schon nicht ihn, Indûrin gewählt hatte, sollte sie mit Legolas glücklich werden.
„Das kann warten, Indûrin. Ich glaube ich sah gerade meinen Sohn." Nun kroch die Angst dem dunkelhaarigen Elben in die Glieder und er folgte dem Blick des Herrschers in Richtung der Tanzfläche. Gerade noch entdeckte er das grüne Kleid, welches Liara trug, ehe es in der Menge verschwand.
„Nein, nein! Legolas befindet sich in seinen Gemächern." Der Elb fasste seinen König am Arm und drehte ihn in eine andere Richtung, sodass er einen Blick auf den goldenen Wald hatte.
„Was sollte er an solch einem Festtag dort tun", zweifelte Thranduil an und wollte sich wieder zur Tanzfläche drehen, doch Indûrin ließ nicht locker.
„Gewiss er...er hat einen langen schweren Tag hinter sich mit Beratungen und ähnlichem. So möchte er sich ausruhen."
„Mein Sohn wohnt jedem Fest bei", beharrte der König unnachgiebig und schaffte es schließlich, den Blick zur Tanzfläche zu drehen. Doch er erblickte weder Liara noch Legolas. Aber wenn er vielleicht lange genug wartete, würde er sie wohl erwischen.
„Ich hatte eigentlich ein Anliegen bezüglich des Beschlusses im Rat. Wollt ihr wirklich selbst zur Front ziehen und kämpfen, falls Orks und Südmenschen wieder auftauchen? Es ist gefährlich."
„Ein König ist dafür da, sein Volk zu beschützen." Indûrin nickte artig neben ihm, gab aber Elrohir, der gleich im Baum über ihnen hockte ein unauffälliges Zeichen, auf das hin er nickte und lautlos in der Krone eines anderen Baumes verschwand. Dann wandte sich Indûrin wieder seinem Gesprächspartner zu.
„Ja gewiss. Doch wartet Euer Volk in Düsterwald auf Euch. Und denkt daran. Nehmt Ihr Euren Sohn mit Euch, ist die Gefahr groß, Düsterwald ohne König zurückzulassen."
„Zweifelst du an meinen oder meines Sohnes Kampfkünsten!?" Nun ruhte Thranduils Blick zornig auf Indûrin, der abwehrend die Hände vor den Körper hielt.
„Keineswegs. Nur ist es immer ein hohes Risiko."
„Legolas ist ein Mann, kein Knabe. Er bestand den Ringkrieg und wird auch einen solchen Kampf überleben", murrte Thranduil.
„Schon, aber hier werden sich viele um ihn sorgen", warf Indûrin unklug ein, denn schon hatte er den König wieder bei dem Thema, von dem er ihn hatte losreißen wollen.
„Wenn du damit das Mädchen meinst, ich werde noch ein Wörtchen mit Legolas zu besprechen haben." Der Elb neben ihm lachte leise. Es war ihm nicht möglich gewesen, dieses zu unterdrücken.
„Gewiss wird es nicht bei einem Wort bleiben."
„Also weißt du, dass er mehr für sie empfindet!" Gerne hätte Indûrin sich auf den nächsten Baum verkrochen und dem König nicht mehr in die Augen gesehen. Jetzt würde eine Diskussion losbrechen, die er eigentlich hatte vermeiden wollen.
Zur gleichen Zeit huschte Elrohir so schnell es ihm möglich war durch die Menge. Sein suchender Blick galt dem verliebten Pärchen Legolas und Liara. Er hatte mit Indûrin vereinbart, auf dessen Zeichen zu warten, wenn er den Prinzen warnen sollte. Und vorhin war dies der Fall gewesen, denn Thranduil schlich wie ein Panther über das Fest, auf der Suche nach seinem Sohn.
*Legolas!* Er tippte den Prinzen von Düsterwald auf die linke Schulter und zwang ihn so, sich aus der engen Umarmung mit seiner Liebsten zu lösen. Der Blick, der Elrohir traf, war der eines verletzten Tieres, das ihn im nächsten Moment anfallen wollte.
*Was willst du, Sohn Elronds*, zischte er und blieb stehen. Verwundert hob Liara den Kopf und tauchte aus dem wunderbaren Traum auf, der sie bis eben umfangen hatte. In den Armen ihres Prinzen zu liegen und tanzend unter dem Blick Mondes zu kuscheln, welches Mädchen träumte nicht auch heimlich davon?
*Dich warnen, Legolas.* Ein schelmisches Lächeln umspielte Elrohirs Lippen und Legolas geriet in Zweifel an seinen Worten.
*Wehe dir, du willst uns einen Streich spielen.*
*Wenn ich dir sage, dass dein Vater durch die Menge streift, auf der Suche nach dir oder EUCH, empfindest du es als Lüge oder Wahrheit?* Ein gehässiges Lächeln kämpfte sich über seine Lippen, als Legolas' Gesichtsfarbe blasser wurde.
*Wo ist er*, fragte er hastig und drückte Liara noch etwas enger an sich, als würde Thranduil schon vor ihm stehen und er müsste sie beschützen.
*Indûrin versucht sein Bestes, um dir Zeit zum Abtauchen zu geben.*
„Abtauchen?" Elrohir nickte stolz und sah Liara mit einem Augenzwinkern an. Sie selbst hatte ihm die Bedeutung dieser bildlichen Darstellung erklärt und er benutzte sie, wo es nur ging.
„Ich wusste gar nicht, dass Elben gerne ‚Abtauchen'" Legolas seufzte schwer, als er die raue Stimme des nur noch halbnüchternen Zwerges vernahm. Und dann sah er den Freund, wie er sich durch ein tanzendes Elbenpärchen zwängte, das etwas säuerlich ob der Störung einen anderen Ort suchte, wo es Zärtlichkeiten austauschen konnte. Er würde alles komplizierter machen.
„Also stammen Elben doch von den Fischen ab! Isch wusschte es." Langsam wurde Gimlis Zunge schwerer und es kostete ihn etwas Mühe, nicht hin und her zu schwanken. Elbischer Met war aber auch etwas zu stark für einen gestandenen Zwerg.
*Wo ist er jetzt?* Legolas überging absichtlich den Einwurf des Zwerges, um Zeit zu sparen.
*Nahe des Waldrandes. Auf der entgegenliegenden Seite der Lichtung*, erklärte Elrohir schnell, als er sah, dass sich Thranduil von Indûrin losmachte und in ihre Richtung kam. Sein suchender Blick stets überall.
*Er kommt*, flüsterte er und schob Legolas zu einem der langen Tische. Liara packte er an der Hand und zog sie mit sich. Gimli starrte mit glasigen, verwirrten Augen ebenfalls zu Legolas, der nun geschäftig begann, so zu tun als würde er sich etwas zu essen holen.
„Was mascht du denn da", wollte er interessiert wissen und trat an den Tisch heran. Seine Nase konnte er genau auf der Tischkante ablegen und so stand er nun da und beobachtete Legolas' Tun, wie ein kleiner Dackel mit wedelndem Schwanz sein Herrchen.
„Ich esse. Und du solltest schlafen." Ein elbisches Lachen des Freundes, machte Gimli wütend und er hieb ihm mächtig gegen das rechte Bein.
„Ich schlafe wann ich will, Herr Elb!" Sein Brummen, vermischt mit der etwas ulkigen Wortbildung, machten Gimlis Satz mehr als lächerlich und Legolas lachte wieder.
„Legolas!" Der Prinz zuckte beinahe erschrocken zusammen, als er eine sehr vertraute Stimme vernahm.
„Vater! Gefällt dir das Fest?" Ein sorgloses Lächeln auf den Lippen, sah er seinen Vater freundlich an, obwohl er innerlich Zorn verspürte. Er hatte sich einen wunderschönen ruhigen Abend mit Lalaithtinu vorgestellt und nun spielte sein Vater Henne für ihr Küken.
„Wo ist das Mädchen", wollte Thranduil kurz und knapp wissen.
„Welches Mädchen? Ich habe heute Abend mit Wunderschönen getanzt." Legolas hoffte inständig, dass Elrohir seine Geliebte auf ihr Zimmer führen und sein Vater sie nicht unter den Gästen erblicken würde.
„Ich habe sie mit dir zusammen gesehen", beharrte Thranduil und noch ehe Legolas etwas antworten konnte, mischte sich Gimli in das Gespräch ein.
„Bis eben war sie es auch. Doch dann verschwand sie mit einem der Zwillinge, die die Söhne Lord Elronds sind." Legolas seufzte ungläubig auf, als Gimli diese Tatsache ausplauderte, als spräche er vom Wetter. Aber was hatte man von einem Zwerg im Suff denn auch noch zu erwarten? Etwas unsicher sah er zu seinem Vater auf, der ihn nun stirnrunzelnd musterte.
„Ja sie war eben bei mir und wünschte mir einen guten Abend."
„So wie eine Ehefrau. Intensiv und leidenschaftlich", kommentierte Gimli und gluckste wie wild über seinen scheinbaren Witz. Legolas hingegen war nicht zum Lachen zumute und am liebsten hätte er den Zwerg als nächste Zielscheibe für Lalaithtinus Übungsstunden im Bogenschießen missbraucht.
„Gimli. Ich glaube in deiner Trunkenheit siehst du Sachen, die keineswegs der Wirklichkeit entsprechen, mein Freund."
„Die Augen eines Zwerges versagen selbst bei Trunkenheit nie", polterte Gimli aufgebracht und reckte stolz die Brust.
„Die Augen vielleicht nicht, aber höchstwahrscheinlich dein Verstand, werter Freund." Langsam geriet Legolas in eine Zwickmühle, wenn er nicht schon längst in eine hineingeraten war. Wenn nur Gimli nicht wäre.
„Vielleicht solltest du zu Bett gehen." Der kühle Ton in Legolas' Stimme jagte dem Zwerg einen Schauer über den Rücken und er blinzelte etwas verwirrt nach oben. Vielleicht sollte er doch lieber die Klappe halten?
„Nein lass nur Legolas. Ich schenke den Worten eines trunkenen Zwerges mehr Glauben als den deinen", erhob Thranduil das Wort und diese trafen seinen Sohn tief. Gimli zog es letztendlich doch vor Legolas nun beiseite zu stehen.
„Werter Herr Vater von Legolas! Der Elb hat höchstwahrscheinlich recht und ich täuschte mich. Vielleicht küsste er ein anderes Mädchen." Bei Eru! Hätte Legolas nun einen Dolch zur Hand gehabt, der Zwerg hätte kein weiteres, lallendes Wort mehr hervorgebracht. Mit dieser Aussage, verschlimmerte er die ganze Angelegenheit nur noch.
„So?" Thranduil zog erstaunt eine Augenbraue nach oben. „Nun da frage ich mich doch, wer dieses Mädchen gewesen sein könnte? Du musst sie mir unbedingt einmal vorstellen Legolas." Ein Ausdruck lag in seinen Augen, den Legolas einfach nicht anders als hämische Gewissheit deuten konnte und er sah geschlagen zu Boden.
„Gewiss. Das werde ich tun. Wenn du mich nun entschuldigen würdest Vater. Ich fühle mich müde nach dem langen Tag." Legolas verbeugte sich kurz und wandte sich zum Gehen, doch Thranduil beließ es nicht bei einem schlechten Gewissen seines Sohnes.
„Wenn ich den Worten Indûrins Glauben geschenkt hätte, dann lägest du schon längst in den Kissen." Ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen des Königs, das keineswegs so gemeint war und Legolas wandte sich mit bekümmertem Herzen ab.
~*~
Liara wartete besorgt und unruhig in ihrem Zimmer darauf, was geschehen würde. Sie hatte keinen Ton verloren, als Legolas und Elrohir plötzlich sindarische Worte miteinander wechselten. Sie war sich sicher, dass es sindarisch war. Und dann hatte Elrohir sie mit sich gezogen, weg von Legolas, der sich einem langen Tisch mit Spiesen zugewandt hatte, hierher, auf ihr Zimmer.
‚Du bleibst am besten hier', hatte er zu ihr gesagt und ihr dabei auf die Nase gestupst, was sie mit leicht zornigem Blick erwidert hatte.
‚Was ist denn passiert?", hatte sie daraufhin gefragt und er hatte verschwörerisch in ihre Richtung gesehen.
‚Legolas' Vater hat etwas gegen eine Verbindung seines Sohnes mit einem Menschen einzuwenden. Er mag dich zwar, aber es behagt ihm nicht, dass sein Sohn dir sein Herz schenken könnte.' Dann war er gegangen und hatte sie auf ihrem Bett zurückgelassen.
Langsam nagte der Zweifel in ihrem Herzen. Hatte sie denn überhaupt ein Recht darauf, Legolas zu lieben? Vielleicht hatte der König ja recht. Schließlich war sie mir nichts dir nichts in dieser Welt aufgetaucht und plötzlich wieder verschwunden. Und kaum traf Thranduil sie wieder, hatte sie sich den schnucklichen Elben unter die Finger gekrallt.
Das leise Geräusch einer Tür ließ sie hochfahren.
„Verzeih, dass ich erst jetzt zu dir komme." Legolas zwängte sich lächelnd durch die Tür und huschte zu ihr ans Bett.
„Das macht doch nichts", erwiderte sie und sah ihn liebevoll an. Er trug nun nicht mehr das festliche Gewand des Abends sondern seine einfache, alltägliche Tunika. Offensichtlich wollte er bald zu Bett gehen.
„Dein Vater ist sicher sauer?" Legolas' Lächeln trübte sich augenblicklich, aber es bestand immer noch auf seinen Lippen.
„Vielleicht ein wenig", murmelte er nicht sehr überzeugend und setzte sich zu ihr aufs Bett.
„Ich...", setzte Liara vorsichtig an. Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Aber wenn es Probleme hervorrief, wenn sie Legolas liebte...
„Also wenn das alles wegen mir ist dann...sollte ich vielleicht gehen", stotterte sie betroffen und senkte schüchtern den Blick, um Legolas nicht in die Augen sehen zu müssen, der sie entsetzt anstarrte.
„Sag nicht so etwas! Ich liebe dich. Elben können ihr Herz nur ein einziges Mal verschenken. Und du besitzt nun meines."
„Aber bei Dalâdir dachtest du das auch und du schenktest es ihr in Wirklichkeit gar nicht", wandte Liara vorsichtig ein. Die letzte Zeit war sie sehr nachdenklich gewesen. Nicht allein wegen Legolas' Vater. Sie hatte einfach Angst. Angst davor, dass sie sich vielleicht doch gegen Mittelerde entschied und Legolas allein zurücklassen würde. Aber das durfte und konnte nicht passieren!
„Was ist mit dir?" Legolas' Stimme klang verletzt und sie zwang sich, aufzusehen. Trauer schimmerte in diesen wunderbar blauen Augen, die sie konzentriert ansahen. Er musste nach ihren Worten wohl denken, dass sie ihn nicht liebte. Wie gerne hätte sie sich nun selbst geohrfeigt.
„Legolas...", setzte sie an, doch er zog sie, mehr heftig als sanft, in seine Arme, ehe sie fortfahren konnte. Sie schmiegte sich mit geschlossenen Augen an seine starke Brust und atmete verträumt den atemberaubenden Duft seines Körpers ein. Hitze stieg in ihrem Körper auf und sie spürte ihren Herzschlag schneller werden.
„Warum sagst du so etwas? Mein Herz schmerzt, wenn es diese Worte vernimmt", flüsterte der Elb immer noch tief beunruhigt und hauchte ihr mehrere Küsse auf das Blonde Haar. Liara war nicht fähig sofort zu antworten, aber sie musste ihn beruhigen. Zumindest, was ihre Liebe zu ihm betraf.
„Ich habe Angst...", gestand sie schüchtern und kuschelte sich noch etwas weiter in Legolas' Arme.
„Angst wovor, Mellamin?" Seine zärtliche Stimme gab ihr Mut. Der melancholische Klang darin Hoffnung und Vertrauen. Warum hatte sie nicht schon eher mit ihm darüber gesprochen? Sie krallte die Hände fester in den Stoff seiner Tunika und versuchte dann, eine Erklärung zu finden.
„Er sagte ich würde mich entscheiden müssen. Zwischen Mittelerde und meiner Welt. Zwischen meiner Liebe und meiner Familie." Legolas runzelte leicht die Stirn als er diese Worte vernahm und strich ihr sanft über den Kopf.
„Wer hat das gesagt?" Liara schüttelte den Kopf, was an seiner Brust nur eine Hin- und Herbewegung war.
„Ich weiß es nicht. Seit kurzem erscheint mir immer ein Mann. Er ist zeitlosen Alters, wie ihr Elben, doch ist er keiner. Er sagte ich würde nicht für immer in zwei Welten leben können."
„Aber du lebst doch hier? Du warst schon lange nicht mehr bei dir zu Hause", verteidigte Legolas und drückte sie noch näher an sich. Warum in Erus Namen, hatte er ihren Kummer nicht gespürt, den sie mit sich herumgetragen hatte?
„Aber ich möchte so gerne wieder nach Hause, Legolas", flüsterte sie ehrlich und nun spürte er auch, wie heiße salzige Tränen durch den Stoff seiner Tunika drangen.
„Ich möchte mich mit meinen Eltern vertragen. Ich möchte sie sehen." Nun weinte sie hemmungslos drauflos und jede Träne, die sie vergoss, erschwerte das Herz des Prinzen.
„Du vermisst sie, das ist kein verbrechen", flüsterte er leise an ihrem Ohr, doch sie schüttelte den Kopf.
„Ich könnte sie sehen", schluchzte sie. „Ich kann beliebig zwischen den Welten reisen. Aber ich habe Angst, dass schon eine Reise in meine Welt die entgültige Entscheidung ist und ich dich nie wiedersehe." Wieder drückte Legolas ihren Körper fest an sich, wiegte mit seinem Oberkörper beruhigend hin und her. Das war es also, was ihre verletzenden Worte vorhin verursacht hatten. Aber warum sagten Menschen immer verletzende Dinge, die sie aus Angst heraus empfinden?
„Schhht. Das wird es sicher nicht. Du wirst wieder zurückkehren können", versicherte er zuversichtlich.
„Und wenn nicht?" Wieder ein Punkt, in dem er Lalaithtinu recht geben musste. Was geschah dann? Er würde wohl ewig auf sie warten und sein Herz würde irgendwann einmal brechen und er jämmerlich dahinsiechen.
„Dann begleite ich dich in deine Welt. Dann hast du mich immer bei dir und wenn du nicht zurückkannst, dann bin wenigstens ich nicht für ewig verloren." Lalaithtinu blickte mit leicht geröteten Augen zu ihm auf. Das Grün darin glänzte geheimnisvoll und glücklich. Hoffnungsvoll, fuhr es dem Elben durch den Kopf. Liebevoll strich er eine kleine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
„Ja." Sie lächelte glücklich und Legolas erwiderte diese Geste.
„Hey! Wenn Legolas mitdarf, will ich auch", rief plötzlich eine Stimme vom Balkon her und ließ das junge Paar schreckhaft zusammenfahren.
„Werter Prinz aus Düsterwald. Eure Ohren lassen in Gegenwart dieser jungen hübschen Lady besorgniserregend nach. Ich verursachte Geräusche, die selbst einem Ork gleichkamen." Legolas und Liara sahen leicht amüsiert, leicht verärgert in Richtung Balkon, wo sich nun eine schemenhafte Gestalt blicken ließ.
„Elrohir! Hast du die ganze Zeit gelauscht", rief Liara empört, sprang vom Bett auf und eilte auf den Sohn Elronds zu.
„Ich hörte nur die letzten Worte. Aber wie es aussieht, hätte ich doch eher kommen sollen", setzte er bedauernd hinzu, als er ein erleichtertes Seufzen vernahm.
„Du solltest jetzt lieber verschwinden", zischte Liara belustigt, aber keineswegs nachgiebig.
„Das Vogelpärchen möchte sein Nest für sich allein?" Ein schmutziges Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und er bedachte Liara im dunklen der Nacht mit einem anzüglichen Blick.
„Verzieh dich!"
„Nur, wenn ich mit zu dir nach Hause darf", beharrte Elrohir trotzig. Liara stöhnte genervt, nickte jedoch geschlagen.
„Ich danke dir, oh holdes Weib!" Und schon hopste der Zwilling davon. Liara hoffte innig, er möge auf dem Fest noch irgendeine Frau aufgabeln, die ihn beschäftigen konnte.
„Er ist immer so. Sei nicht böse", vernahm sie Legolas' Stimme vom Bett her und drehte sich lächelnd zu ihm um.
„Das bin ich nicht", versicherte sie liebevoll, ging zu ihrem Schrank und öffnete dessen Türen. Doch plötzlich drehte sie sich überrascht um, als es im Zimmer heller wurde und Legolas eine Lampe nach der anderen entzündete, dann zum Balkon schritt und die Tür verschloss.
„Was...?" Doch er legte nur einen Zeigefinger auf die Lippen und bedeutete ihr zu Schweigen. Dabei schenkte er ihr einen solch verlangenden Blick, dass es dem Mädchen für einen Augenblick den Atem verschlug. Langsam ging er auf sie zu und umfasste ihre Hüfte. Ein unbändiges Verlangen pulsierte plötzlich in ihren Adern und sie wagte kaum zu atmen.
„Das einzige Problem, dass mein Vater als solches empfindet, ist deine Sterblichkeit. Ich wollte es im Verborgenen aussprechen, da es nicht für fremde Ohren wie die der Zwillinge bestimmt ist", erklärte er ruhig und Liara atmete teils enttäuscht, teils überrascht auf. Was hatte sie denn auch erwartet? Legolas würde nicht einfach so über sie herfallen. Sie wusste ja nicht, dass er sich mühsam beherrschte, nicht den Verstand zu verlieren und wirklich ihre Gedanken auszuführen.
„Wenn es nur das ist!" Ein verblüffter Blick von Seiten des Prinzen aus, ließ sie laut auflachen und sie bückte sich nach ihrem Rucksack, um einen Zettel hervorzukramen. Damit wedelte sie überglücklich vor der Nase des Geliebten herum und ließ ihn einen flüchtigen Blick auf die Zahlen erhaschen.
„Sieh nur! Ich altere in deiner Welt nicht so schnell wie bei mir", verkündete sie strahlend und zog ihn mit sich zum Bett, auf dessen weiche Kissen sie das Zettelchen bette.
„Ich habe ausgerechnet, dass 1 Woche hier, eine Stunde bei mir zu Hause ist. Wenn man diese Zeitverhältnisse aus ein mittelerdisches Jahr ausdehnt, vergehen bei mir gerade mal 2 Tage." Sie legte eine kurze Pause ein, damit Legolas das soeben Gehörte verarbeiten konnte. Sie beobachtete, wie seine Augen aufgeregt zu glänzen begannen und er nur darauf brannte, dass sie fortfuhr.
„Ich bin gerade mal 19 und wenn ich Glück habe, sehe ich auch noch mit 30 gut aus." Sie grinste ihm schelmisch ins Gesicht, doch er fuhr ihr liebevoll mit einem Finger über die Wange.
„Du wirst auch noch wunderschön sein, wenn das Alter deinen Körper einholt." Liara lächelte liebevoll und wandte sich dann wieder dem Papier zu.
„Also 11 Jahre in meiner Welt sind hier 1784 Jahre", endete sie strahlend.
„Tja....ab da bin ich dann langsam Opfer der Zeit und bekomme Falten und so...aber ich lebe ganz sicher mehr als 7100 Jahre! (A/N: sie ist dann ungefähr 60 Jahre alt)."
„So wirst du lange Zeit an meiner Seite bleiben können." Nun strahlten sie sich beide an, als gäbe es kein höheres Glück auf der Welt. Und für sie gab es nichts höheres, als das Wissen, Tausende Jahre lang einander nahe zu sein.
„Aber wie alt bin ich denn dann?" Legolas deutete auf den Zettel und Liara verstand. Er wollte, dass sie sein mittelerdisches Alter in ihr Alter umrechnete.
„Warte mal kurz. Wie alt bist du denn?"
„2997 Jahre", antwortete er prompt.
„Das du das noch zählen konntest", gab sich lächelnd zurück.
„Unser Gedächtnis ist vorbildlich", entgegnete er, was ihm einen liebevollen Rippenstoß einbrachte.
„Hmm...also du müsstest so um die...25 Jahre alt sein. Gut! Dann bist du ja älter als ich!", rief sie begeistert aus und schrieb sich lachend die eben genannte Zahl auf.
„Sowieso. Schließlich bin ich weiser als du."
„Und verkalkter." Sein schelmisches Lächeln verschwand und wich einem angrifflustigen Gesichtsausdruck, woraufhin Liara lachend ein Stück weiter aufs Bett krabbelte, um seiner Reichweite zu entkommen. Doch sie reagierte zu spät, denn der katzengleiche, schnelle Elb, hatte sich schon auf sie gestürzt und begrub sie unter sich in den weichen Kissen. Liara lachte laut und schallen als er ihr sanft und spielerisch heißen Atem ins Ohr blies, was fürchterlich kitzelte.
„Auch Menschen scheinen Schwachpunkte an einer solchen Stelle zu haben", bemerkte der Angreifer zufrieden und biss spielerisch in das süße Fleisch, was ein kleines Quietschen verursachte. Prustend und lachend wand sich Liara unter ihm, doch er hatte ihre Handgelenke fest mit seinen Händen umfasst und sein ganzes Körpergewicht auf sie niedergelassen, damit sie nicht entkommen konnte.
„Legolas! Ich...ich kann nicht mehr", lachte sie verzweifelt, doch der Elb schien gar nicht daran zu denken, sie freizugeben, denn nun strich sein Atem über die dünne Haut ihres Halses, was noch schrecklicher kitzelte als das Ohr.
„Legolas!" Ihre Stimme war nur noch ein Krächzen, doch diesmal schien er Gnade walten zu lassen und gab eine ihrer Hände frei. Dann richtete er sich auf, um ihr in die Augen zu sehen und grinste sie schelmisch an.
„Was willst du jetzt machen", fragte er verspielt und stupste ihr provozierend auf die Nase. Doch Liara reagierte nicht und starrte ihn einfach nur an. Es war einfach herrlich ihn anzusehen. Er hatte so wunderbares Haar und einen aufregenden Körper, der durch den feinen Stoff seines Hemdes hindurch schimmerte. Allein seine Nähe entfachte in ihr eine unglaubliche Erregung. Sie wollte ihn berühren. Mehr als sonst immer. Sie wollte in seinen Armen liegen, seinen nackten Körper spüren. Und als ihr diese Gedanken durch den Kopf schossen, war ihr klar, dass sie ihn wollte. Sie begehrte ihn.
Liara streckte ihre freie Hand aus und strich mit den Fingern sanft über sein Gesicht. Überrascht blickte er sie an. Überrascht und erwartungsvoll, ja beinahe aufgeregt. Sie schluckte und lächelte gleich darauf. Wenn er glaubte, sie sei schüchtern, so hatte er sich geirrt. Sie war kein bisschen schüchtern.
Sie stützte sich mit dem Ellenbogen auf und berührte mit den Lippen die seinen und genoss, wie sie miteinander verschmolzen. Aus der anfänglichen Spielerei war schwindelerregend schnell Ernst geworden. Doch das störte beide anscheinend gar nicht, denn Legolas beugte sich zu ihr hinab und ein triumphierendes Lächeln umspielte ihren Mund, als sie ihn an ihrer Hüfte, durch den Stoff seiner Leggins, hart werden spürte. Er erwiderte ihren Kuss, öffnete ihr mit der Zunge die Lippen und tauchte in ihren Mund ein. Liara bog den Kopf nach hinten, öffnete weit ihren Mund und ließ ihre Zunge mit der seinen tanzen. Sie presste sich an ihn und wünschte, nichts, kein lästiges Kleid, wie weich und dünn der Stoff auch war, keine Hosen oder kein Stückchen Stoff, wäre zwischen ihren Körpern.
Behutsam erkundete Legolas ihren Körper, seine rechte hand strich zärtlich über ihre Schenkel, strich das Kleid nach oben und wanderte dann vorsichtig nach oben, während er mit den Fingerspitzen der anderen vorsichtig den Rundungen ihrer Brüste nachspürte, die durch den feinen Stoff umschmeichelt wurden. Liara erschauerte.
Als Legolas, der, halb sitzend, halb liegend, sich kaum bewegen konnte, seine Haltung verändern wollte und sich wieder aufrichtete, richtete sich auch Liara auf; sie konnte und wollte nicht von seinen Lippen lassen. Legolas lächelte. Nie hätte er sich erträumt, in dieser Nacht Liara so nah zu sein.
Es störte sie nicht, als er begann, die Bänder ihres Kleides zu öffnen. Im Gegenteil, sie half ihm dabei. Dann streifte sie es sich über die Schultern und Arme, so dass es nur noch ihre Hüften umspielte. Legolas Blick hing wie gebannt auf ihren Brüsten, die noch von einem, ihm fremden, kleinen Stück Stoff verhüllt wurden und seine Lust seltsam steigerte. Liara lächelte angesichts seines Gesichtsausdruckes und seiner Augen, die ein Blau aufwiesen, wie Gewitterwolken vor einem Sturm. Sie erinnerte sich an Maras Worte am Abend und lächelte breiter.
„Ich habe so etwas schon einmal an dir gesehen. Es war jene Nacht in der ich zum ersten Mal Gefühle für dich entwickelte", vernahm sie seine raue, lustvolle Stimme. Sie nickte leicht und schenkte ihm einen erotischen Blick, der Legolas' Blut in Wallung brachte.
„Ich fragte dich damals, ob ich einmal anfassen dürfte." Er grinste schelmisch und sah ihr anzüglich in die Augen.
„Und du hast es mit einer Ohrfeige bezahlt", erinnerte sich das Mädchen grinsend und gab ihm einen Kuss auf die Wange, auf der ihr Handabdruck längst verblasst war.
„Vielleicht komme ich dieses Mal in den Genuss?" Liara wusste nichts darauf zu antworten, doch Legolas wartete auch gar keine Antwort ab. Behänd streifte er sich die Tunika über den Kopf und ließ sie achtlos neben das Bett fallen, sodass er nur noch in Leggins bekleidet vor ihr hockte. Noch während Liara ganz in seinem Anblick gefangen war, beugte er sich vor und strich leicht die Umrisse des unbekannten, aber aufregenden Kleidungsstückes nach. Liaras Atem wurde schwerer und schließlich stöhnte sie leise auf, als er um ihre Seiten strich, um ihren Rücken zu liebkosen. Sie warf das Haar nach vorn, griff eine seiner Hände und führte diese zum Verschluss des BHs. Automatisch führte Legolas auch die zweite Hand dorthin und gemeinsam lösten sie den Verschluss.
So bot sie Legolas' Blick nun ihre entblößten Brüste dar, doch dies steigerte nur noch ihre Erregung. Sie schlang die Arme um seinen Nacken, drückte sich an ihn und stöhnte lustvoll auf, als sie spürte, wie ihre Knospen seine berührten. Dann fühlte sie, wie sich seine Hand fest um eine ihrer Brüste schloss.
Liara drängte sich an ihn, ihre Haut prickelte, ihr ganzer Körper stand in Flammen und zitterte vor Erregung. Als der Elb mit der anderen Hand ihre Hüfte umfasste, dann ihre Schenkel streichelte, ging ihr Atem noch schneller, gleichzeitig küsste er sie so fordernd, dass sie laut aufstöhnte.
Legolas war entzückt von den Lauten, die sie von sich gab. Menschen waren sehr leidenschaftlich und hielten ihre Empfindungen nicht zurück, was seine Erregung maßgeblich steigerte.
Liebevoll hob er sie hoch, so dass sie nun vor ihm kniete und streifte ihr das Kleid ganz langsam und zärtlich über den Kopf. Bereitwillig hob sie die Arme nach oben, um es ihm so leichter zu machen. Gleich darauf, als sie bis auf die Haut entkleidet vor ihm saß, presste sie wieder ihre Lippen auf seine. Legolas spürte, dass sie nicht unerfahren auf dem Gebiet der körperlichen Liebe war, aber es machte ihm nichts aus. Schließlich hatte auch er schon eine Frau geliebt. Aber nie waren seine Empfindungen dabei so intensiv gewesen, dass sie ihm bei jeder ihrer Berührungen beinahe den Verstand raubten.
Er löste seinen Mund von ihren Lippen und ließ seine Zunge ihren Hals hinabgleiten. Dann bedeckte er ihre Schultern mit kleinen Küssen, immer tiefer wanderte sein Mund, seine Zunge, bis hin zu ihren Rundungen. Deren Spitzen reckten sich ihm entgegen, behutsam umschloss er eine mit seinen Lippen, gab sie wieder frei und ließ nun seine Zunge mit ihr spielen.
Liara rang nach Atem, suchte Halt an seinen Schultern, warf den Kopf zurück und genoss seine Liebkosung. Umso enttäuschter war sie, als Legolas' Zunge plötzlich von ihrem lustvollen Treiben abließ. Doch dann spürte sie, wie er sich nun ihrer zweiten Knospe zuwandte, sie ebenfalls behutsam in den Mund nahm und dann seine Zunge auch über sie hinwegschnellen ließ. Sie schaute zu ihm hinunter und sah, wie sehr auch er genoss, was er tat.
Als hätte er ihren Blick gespürt, öffnete er die Augen und sah sie an. Dabei glitt ihre Knospe aus seinem Mund und während er sie noch immer anschaute, ließ er seine Zunge hervorschnellen und über die hoch aufgerichteten Spitzen ihrer Brüste tanzen.
Sie tauchte ein in die Wollust seiner Küsse und bemerkte dabei gar nicht, dass er sie rücklings aufs Bett legte, kurz seine Hände ruhen ließ, um sich die Leggins von den Beinen zu streifen.
Sie umschlang ihn fest mit den Armen und presste sich an ihn und erst als er ihre Hände nahm und sich aus ihrer Umarmung befreite, merkte sie, wie ihr geschah.
Legolas begann, mit seinen Lippen ihr Ohr zu liebkosen. Liara blickte ihn kurz an und ließ ihn dann weiter gewähren. Sie fing an, leise zu stöhnen, schließlich rang sie nach Atem. Jede Faser ihres Körpers war jetzt so erregbar, dass schon die kleinsten Zärtlichkeiten sie fast um den Verstand brachten.
Plötzlich gefiel es ihr gar nicht, dass nur er ihr Zärtlichkeiten schenkte und drückte ihn sanft von sich, bis sie ihn soweit hatte, dass er unter ihr lag. Sie lächelte ihn an und sah tief in seine sturmblauen Augen, die sie erregt musterten. Sie sah, wie die Schweißperlen auf seiner Stirn glitzerten und an seinem Hals hinabliefen. Behutsam beugte sie sich nach vorn, um eine davon mit der Zunge aufzulecken.
Nun war es Legolas der begann, leise zu stöhnen und sich unter ihren Küssen zu winden. Spielerisch und scheinbar zufällig setzte sie ihre Küsse immer höher, bis sie an seiner empfindlichen Ohrspitze angelangt war und nun diese liebkoste. Mit den Händen strich sie über seinen Oberkörper und streichelte seine Lenden und Oberschenkel. Auch seine Hände blieben nicht untätig und er brachte ihre Erregung immer mehr zum Wallen, indem er über ihren Rücken und Po strich.
Doch Legolas gewährte nicht lange, dass sie die Oberhand über ihn behielt und drehte sie mit einem Schwung auf den Rücken, sodass sie wieder unter ihm lag. Es schien so, als wollte er beim ersten Mal, dass sich hilflos unter ihm wand. ‚Typisch Mann', war das Letzte, was sie noch denken konnte, dann versank alles um sie herum.
Noch ganz von ihren Gefühlen und Empfindungen gefangen genommen, nahm Liara ihn erst wieder wahr, als Legolas sich vorsichtig halb auf, halb neben sie legte. Unwillkürlich legte sie ihre Arme um seinen Nacken und presste ihren Mund auf die salzige Haut seiner Schulter, als etwas hartes gegen ihre empfindlichste Stelle rührte. Dann drang er mit einem Stoß in sie ein und erneut rang sie nach Atem. Er hielt still als er in ihr war und beobachtete sie aufmerksam.
„Tut mir leid", sagte er und schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf. Sie konnte sehen, wie er zitterte und um Beherrschung rang. „Bei Eru! Du bist eng. Ist alles in Ordnung?"
„Ja...es ist nur...unglaublich", hauchte sie und schlang vorsichtig ihre Beine um seine Taille. „Nicht aufhören", flehte sie keuchend und sah ihm schwer atmend in die Augen. Legolas lächelte liebevoll und presste dann verlangend und beinahe hart seinen Mund auf ihren, während er begann, in einem stetigen Rhythmus in sie zu stoßen.
Liara grub die Fingernägel in die Kissen und holte tief Luft, als eine Hand über ihren Körper glitt, um ihre empfindsamste Stelle zu finden. Mit einer Hand unter ihrem Po, führte er sie vor und zurück, während die andere sie so berührte, dass sie keuchte und immer wieder erregt aufschrie. Nach kurzer Zeit erschauerte sie und ihre Muskeln zogen sich um ihn zusammen.
In höchster Erregung wartete Legolas in ihr, bis sie zur Ruhe gekommen war. Dann liebkoste er sie wieder, während er sich ihr entzog. Liara erbebte unter seiner Berührung, schüttelte ungläubig den Kopf, stöhnte dann, als er erneut in sie eindrang, erstaunt, dass das Feuer in ihr noch einmal entfacht werden konnte.
„Das war noch nicht alles?" keuchte sie überrascht.
Soll ich aufhören", fragte er ebenso atemlos. Das blonde Haar strich verführerisch über ihre Brüste. Liara schüttelte entschieden den Kopf. Nein, es sollte noch nicht vorüber sein. Es sollte nie vorüber sein. Diese süßen Qualen, die Legolas ihr bereitete, waren mit nichts vergleichbar und mochte anderes auch noch so schön sein.
Legolas knabberte beinahe verzweifelt an ihrem Ohr, als er den letzten Rest seiner Beherrschung fahren ließ, ein weiteres Mal in sie stieß und dann mit zitternden Armen über ihr zusammen brach. Keuchend und schwer atmend blieb er einige Minuten einfach auf ihr liegen, ehe er sich mühsam von ihr herunterrollen konnte und sie gleich darauf in seine Arme zog.
Er spürte, wie sie sein Gesicht mit erschöpften kleinen Küssen bedeckte, ihm noch eine Haarsträhne hinter das spitze Ohr strich und dann völlig kraftlos in seinen Armen einschlief. Er lächelte überglücklich, tupfte Liara noch einen Kuss auf die Stirn und folgte ihr dann ins Reich der Träume.
[Fortsetzung folgt!]
